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pälzer
Top 25 Rezensent
13. Januar 2017
Bravo, Melissa!
Es scheint wohl so zu sein, daß ältere Rockstars ab und zu mal wieder zu den Quellen der Musik zurück müssen und dann verjüngt wieder auftauchen: so geschehen bei den Stones mit ihrem Bluesalbum und jetzt mit Melissa Etheridge und dem Memphis-Soul! Die Arrangements dieser Songs bleiben stark an den Originalen (Perfektes kann man eben nicht verbessern) und Frau Etheridge kniet sich stimmlich seelenvoll und sehr ausdrucksstark hinein. Es gibt keine Ausrutscher oder Durchhänger - das Album hält vom ersten Song an sein Level - und das ist beträchtlich hoch. Melissa gibt z. B. bei "I've been loving you" oder "I'm a lover" das Beste, "Rock me" hat genau die richtige Dosis lasziver Erotik (am Anfang) und "Born under a bad sign" finde ich mit eine der besten Versionen dieses Songs überhaupt und das göttliche "I've got dreams to remember" braucht sich vor Etta James' Version wirklich nicht zu verstecken. Der Sound ist kompakt und druckvoll - leichter Klangbrei inbegriffen. Das ist das einzige Manko an dieser tollen Scheibe: dreht man laut auf, wird der Klang schon nervig....