Fort Romeau: Insides auf 2 LPs

Wie viele andere war Ghostly International begeistert vom Konzept des »Slow Listening«, das FORT ROMEAU als fruchtbare Beziehungen mit Musik durch sorgfältige Aufmerksamkeit propagierte. Seine minimalistische Version des tiefen, groovelastigen House stellte diese Herangehensweise in den letzten drei Jahren in Frage, seit sein Debüt »Kingdoms« über 100% Silk erschien.

Der gebürtige Londoner, der auf den bürgerlichen Namen Mike Greene hört, hat sich seitdem deutlich weiterentwickelt und seinen Sound mit drei luftigen 12"s, eine EP und DJ-Sets in der ganzen Welt zwischen der Panorama Bar in Berlin, Plastic People in London und Robert Johnson in Frankfurt perfektioniert. Die Jahre, die Greene in seiner Kunst verbrachte und neue Inspirationen zeigen sich in den acht atemberaubenden Produktionen, die FORT ROMEAU hier auf »Insides« zusammenführt.

Seine Geduld bei der Schöpfung von Musik ist eine zentrale Komponente der weitläufigen House Musik auf »Insides«, obwohl es sich hier nicht um eins dieser maßlosen Alben handelt, die sich aufbauen und in vorhersagbaren Breakdowns münden. Hier trifft jede Produktion mit voller Absicht auf den Punkt, während der Künstler jede Sekunde der analogen Produktionen mit Details, Nuancen und klugen Feinheiten anreichert. FORT ROMEAU führt uns durch neblige Korridore, die mit üppigen Synth Pads, zufriedenen stampfenden Kicks und elastischen Sequenzen am unteren Ende des Soundspektrums ausgekleidet sind.

»Insides« verfügt überdies über einen tiefen, stilistischen Eklektizimus, der bei Greene aus den Deep Cuts entspringt, die er auf der Suche nach Musik für seine ausladenden DJ-Sets fand. Alte kosmische Musik, Disco und frühe Electro-Platten reihen sich hier unter seinen Einflüssen ein - FORT ROMEAU nutzte sie als Startrampe für seine Kreation. Und dennoch ist es vor allem die Persönlichkeit eines jungen Künstlers, der seinen eigenen Weg findet, die »Insides« zu einer derart anmutigen Kollektion von House Musik machen.

Rezensionen

»Auf seinem zweiten Langspieler INSIDES kredenzt er acht deepe Housetracks, die er als B-Seiten im besten Sinne versteht. Tracks als Glücksfälle, nach denen keiner suchte, die aber wie Schätze bewacht werden, hat man sie einmal gefunden.« (musikexpress, Mai 2015)

»Fort Romeau plädiert dafür, Musik bewusster und langsamer zu hören. Mit »Insides« zeigt der Londoner Deep-House- Produzent tiefenentspannten Groove und ausgewogene Deepness fernab der Hipsteria.« - INTRO

»Fakt ist auf jeden Fall, das Insides einige der schönsten Irgendwas-House-Hybride zwischen Song und Track zu bieten hat, die ich seit Langem gehört habe. Ob nun melancholisch verträumte Vocoder-Hymnen wie »Not A Word« oder die Theo Parrish-Reminiszenzen des Titel- Tracks: Hier ergibt sich alles in ein stimmiges Ganzes« – GROOVE

»In seiner stoischen 4 / 4-Pracht und den samtig weichen, nie zur öden Leierschleife verflachenden Beats, die das Gleichgewicht zwischen Fragment und Fläche exakt wahren, ist »Insides« zwar für den Club prädestiniert – und doch weiß man gar nicht, ob man es dort unbedingt hören möchte, so wunderbar meditativ ist es.« – KULTURNEWS

»Es kann einem schon ziemlich auf die Eier gehen, wenn jemand immer und permanent alles richtig macht.« - VICE