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YJM
13. Januar 2017
Düsters Gemälde
Das Soundgewand der Scheibe kommt düster daher, was recht passend zur
aktuellen Zeit ist. Dem entspricht auch das schön gestaltete Klapp Cover (innenseitig)
Schwere Riffs und interessante Songwendungen erfüllen die Platte.
Joey Tempest befindet sich in Hochform und sägt mit rauer kraftvoller Stimme durch die Songs.
Düstere Songwälder werden immer wieder von lichtdurchfluteten Tupfen in Form von andersartigen Refrains oder filigranen Instrumentalteilen durchbrochen.
An diesen Stellen weht dann ein Hauch von Deep Purple oder Led Zeppelin durch die Gefilde.
Was definitiv positiv zu verstehen ist.
Manche nicht so originellen Riffs wurden durch clevere Arrangements veredelt.
Bisweilen hätte ich mir mehr Raum für die Hammondorgel gewünscht, die locker
eine der zumeist gedoppelten Gitarren ersetzen könnte und so für mehr Durchsichtigkeit
im Arrangement gesorgt hätte. Mitunter laufen auch tolle melodische Keyboard Linien im
Hintergrund, die nur schlecht wahrzunehmen sind. Auch hätte ich mir gerne mal ein
gutes Tastensolo gewünscht. Aber vielleicht wollten es die
Herren auch bewusst nicht zu sehr Purplen lassen.
Aus dem letzten Stück von Seite 2 führt ein Schenker-artiges Solo heraus,
bei dem John Norum wieder einmal brilliert. Am Ende verspürt man Lust, die Scheibe
gleich noch mal umzudrehen oder sie zumindest in Griffweite stehen zu lassen.
Bei der Pressung wie immer keine volle Punktzahl, die waren zur Hochzeit der LP einfach
in der Masse besser.
Tolle LP , klare Kaufempfehlung !!