5 von 5
bluenote
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Alter:
55 bis 65
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Geschlecht:
Männlich:
03. Januar 2012
Gelungenes Crossover
Peter Gabriel präsentiert hier keine neuen Kompositionen und dennoch ist keiner dieser Songs je so gehört worden. Im Konzert ergänzen sich kongenial ein Sinfonieorchester und Peter Gabriel mit seiner Gruppe und was dabei herauskam ist wahrlich hörenswert. Wer kann, verfolge die Entwicklung einiger Songs auf den bisher vorliegenden Live Alben. Beispiel: The Rhythm Of The Heat. Für dieses Konzert wurde der Song für Cello (!) umarrangiert. Und "The Rhythm..." ist ursprünglich für große Trommel und fetten Bass. San Jacinto ist ein opulentes beseeltes Kleinod, das durch das Orchester an Dramatik gewinnt, "Darkness" oder "Signal to Noise", an sich kantige Rocksongs sind zu quasi Suiten arrangiert.
Wer nicht vollständig auf die Rock Formation festgelegt ist, wird hier buchstäblich neue S(a)eiten an Peter Gabriel entdecken, zumal er an alte Genesis Tage anknüpt und die Songs mit ausladenden Videosequenzen ergänzt, lebendig gestaltet. Gerade wegen der Videos ist die DVD / Blue Ray Pflicht, ohne diese entgeht doch sehr viel.
Schade ist, dass die Live Alben der Touren 2004 und 2007 aus z.B. Zürich, Gelsenkirchen (Peter Gabriel singt auf Deutsch), Dresden (im Set ganz seltene Songs) oder Pesaro nur auf seinem eigenen Label (Real World) in den USA erhältlich sind. Auch weil mit diesen Interpretationen der Bogen von "Plays Live 1983" über "Secret World Tour 1993", "Growing Up 2004" zu "New Blood 2011" gespannt werden kann.
Zuerst war ich skeptisch, ob sich Peter gabriel nicht übernommen hat. Nein er hat nicht! Wunderbare Musik!