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dm75
Top 100 Rezensent
10. Oktober 2013
38 Jahre gelebter Rock’n’Roll
Ein neues MOTÖRHEAD-Album. Damit könnte man die Rezension auch schon beenden, denn wenn man die vorherigen Alben kennt, dann kennt man sie ja alle. Wie gewohnt sollte man nicht auf neue Innovationen hoffen, warum auch? Was sich seit mehr als drei Jahrzehnten als bewährt erweist muss ja nicht geändert werden, in erster Linie bleibt Aftershock also ein typisches MOTÖRHEAD-Album.
38 Jahre gelebter Rock’n’Roll, das ist Lemmy, der Kopf von MOTÖRHEAD. Natürlich hat das auch seine Spuren hinterlassen. Lemmy trägt mittlerweile einen Herzschrittmacher und war gesundheitlich sehr angeschlagen dieses Jahr. Ein kleines Wunder, dass dieses Album überhaupt noch entstanden ist. Zum jetzigen Zeitpunkt muss man sich über jedes neues Album des Trios erfreuen, denn es könnte auch das letzte sein.
Aber nun zur Musik. Tja was gibt es dazu zu sagen. "Aftershock" ähnlich wie der Vorgänger "Motörizer" darf eindeutig zu den besseren Veröffentlichungen des Trios gezählt werden, das steht schon mal fest nach einmaligem anhören. Es gibt den Up-Tempo-Rocker "Heartbraker", ein Lied das modern klingt, aber immer noch das typische und so geliebte MOTÖRHEAD-Feeling hat. Das ist ja auch das faszinierende an der Band, auch wenn sie mal etwas moderner oder leiser klingen, behalten eben doch Ihren typischen Band-Sound. Das ist auch einer der Gründe warum die Leute die Truppe so mögen und respektieren. Nehmen wir zum Beispiel "Lost Woman Blues" das in einem bluesigen Gewand daherkommt um sich später recht überraschend in einen Motörhead-Rocker zu verwandeln. Den typischen MOTÖRHEAD Kracher präsentieren sie uns mit "Coup de Grace" und mit "Dust and Glass" ist auch die fast schon obligatorische Ballade mit an Bord. Musikalisch ist bei Motörhead also alles im grünen Bereich sieht man mal vom einzigen Lückenfüller "Crying Shame" ab.
Als Fazit kann man sagen, dass das Album dennoch wie alle MOTÖRHEAD-Alben so testosterongesättigt ist, dass sich beim Hören das Bartwachstum beschleunigt. Hoffen wir nun jetzt noch, dass Lemmys Gesundheitszustand stabil bleibt, damit wir Ihn und sein Truppe noch lange live erleben dürfen und dies nicht das letzte Album der lebenden Legende ist