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Andreas Eichhorn
13. Oktober 2021
Engelsstaub, Sternenrauschen und Pedal - Steel!
Die Liste all der Musikerinnen und Musiker, die in Ihrem Leben EINMAL ein Winter / Weihnachtsalbum aufnehmen wollten, ist sicherlich schier endlos lang. Wir erfahren in der Beschreibung zu der neuen CD von Rebecca Bakken, dass es auch Ihr großer Wunsch gewesen ist, ein solches Album aufzunehmen.
Ich habe es auch bei diesem Album genau so gemacht, wie bei allen Alben, die ich mir neu zulege. Dieses Prinzip hat sich für mich persönlich am Besten bewährt, um eine "gewachsene" Meinung über ein Album zu erhalten. Ich höre es mir einmal an, lege es für zwei, drei Tage beiseite und höre es dann erneut an zwei aufeinander folgenden Tagen an.
Meine Bedenken, muss ich ehrlich zugeben, waren groß! Gibt es etwa zum "zwölferdreißigsten Mal" einen Aufguss von "jingle Bells" , "White Christmas" und die "üblichen Verdächtigen"?
Zunächst ging es mir tatsächlich fast genau so, wie beim letzten Album von Rebekka. Ich hatte in meiner Rezension geschrieben, mich etwas schwer getan zu haben, um Zugang zu bekommen. In diesem Fall war mein erster, spontaner Gedanke, ist da vielleicht ein wenig zu viel "Puderzucker, Fettglasur und Butterschmalz" im "Gebäck"?
Also, liegen lassen. Nach dem zweiten Hören war es schon deutlich anders, ich habe mir das Booklet genau angeschaut und festgestellt, dass von den zwölf Songs, SECHS in Text und Melodie vollkommen eigenständig von Rebekka Bakken sind! Gut, natürlich drehen sich die Texte um Winter, um Weihnachten, Liebe, aber auch um die Situation, dass kurz vor dem Fest etwas passieren kann, das alles verändert, so zu hören in Lied 3 "This year is Different". Aber die Art und Weise der Arrangements, der Melodiebögen und die Stimmigkeit, habe ich dann doch schnell verstanden.
Dann ist da das wohl allen bekannte "Last Christmas". Spontan hat mich die Interpretation an das wundervolle "Time after Time" aus dem letzten Album erinnert! Auch hier: Gesang, nur begleitet von einem Piano!
G ä n s e h a u t!
Das Album ist wie aus einem Guß, die Lieder überwiegend im midtempo gehalten. Jesper Nordenström an Piano und Organ, Rune Arnesen an Drums und Percussion sind von den langjährigen Begleitmusikern mit dabei, auch der Background Chor mit Paris Renita und Andre'De Lange. Man hört, dass das ein eingespieltes Team ist.
Und dann der Schluß: "Stille Nacht, heilige Nacht"! Hört Euch diese Interpretation an!
TEXT: Josef Mohr
GESANG: REBEKKA BAKKEN
PEDAL STEEL GUITAR: Franz Xaver Gruber :):):)
Für mich persönlich eine der schönsten Frauenstimmen unserer Zeit!!