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paraga
09. Juni 2018
Kann er das überhaupt,
Mozart spielen? Und ob! Hier das "Elvira-Madigan"-Konzert. Ich mag es, wenn klassische Werke Beinamen haben. Das heißt doch, dass sie angenommen sind.
Zu den Eingängen und Kadenzen: Ich finde es prinzipiell richtig, wenn der Solist sich zum Improvisieren nicht die Zopfperücke aufsetzt, sondern aus seiner Gegenwart schöpft. Das hat zum Beispiel, was die Harmonien angeht, vor kurzem Anderszewski im Konzert C-dur, KV 503, so gemacht, Beethoven schon seinerzeit mit der später komponierten Kadenz im B-dur-Konzert, und das tut Rantala hier rundum. Überhaupt, historische Praxis, historisch informierte Praxis und "freie" Praxis nebeneinander, das ist doch Reichtum.
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremem spielt unter ihrem Konzertmeister Florian Donderer temperamentvoll und glasklar. Bei kleiner Streicherbesetzung sind Solist, Bläser und Streicher in idealem Gleichgewicht. Der Toningenieur, Klaus Scheuermann, hat das Seine dazugetan.
Auch an den anderen Stücken können Sie sich erfreuen.