5 von 5
HardBop
17. April 2021
Fusion-Jazz-Vollgas!!!
Es muss an der besonderen Athmosphäre im legendären Onkel Pö gelegen haben - hier liefen viele Künstler zur Höchstform auf!
Die Brecker Brothers Randy (Trompete) und Michael (Saxophon), 1980 ohnehin auf dem Höhepunkt ihrer gemeinsamen Karriere, bersten fast vor Kreativität und Energie.
Alle Musiker leuchten im Rahmen des Fusion/Funk-Jazz Idioms jede rhythmische und harmonische Facette mit kräftigen Farben aus. Das ist nichts für Freunde der reinen Tanzflächenbeschallung und ganz sicher nichts für einen romantischen Abend zu zweit...
Auf diesem Album versteht man gut, warum und wie Michael Brecker sich einen Kehlkopfbruch zugezogen hatte und schließlich sein Mundstück wechseln musste!
Die Aufnahme ist der Location und der Musik angemessen - filigrane Ortung einzelner Gitarrensaiten findet hier nicht statt (und wäre auch nicht wünschenswert). Abteilung Attacke stellt die Soli sauber ins Zentrum des Geschehens ohne die anderen Musiker an den Rand zu drängen oder übermäßige Dynamik einzubauen. Ein sehr solider Live-Mitschnitt, eben.
Die Pressqualität ist gut, die 180g Scheiben sind schön flach, über die Trennmittelrückstände, den Grat am Mittelloch und die fransige Presskante darf man sich einfach nicht aufregen: entgraten, waschen, hören...
Dann doch etwas ärgerlich ist aber das Packaging: in dem sehr schön gemachten Gatefold stecken ungefütterte Innenhüllen aus dünnem Karton. Die sind zwar schön anzuschauen, erfordern aber sofortige Maßnahmen in Form von Japan-Innenhüllen damit die Platten nicht mit Hairlines überzogen werden und, vor allem, nicht jedesmal beim Entnehmen statisch aufgeladen werden.