Keith Jarrett & Jack DeJohnette: Ruta And Daitya
Ruta And Daitya
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: ECM, 1973
- Erscheinungstermin: 24.7.2002
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Keith Jarrett und Jack DeJohnette vereinen ihre Kräfte für eine frühe und einzigartige Zusammenarbeit. Da es sich um das Ende von Jarretts elektrischer Periode mit Miles Davis handelt, markiert "Ruta and Daitya" einen archivarisch wichtigen Übergang zu seinen bevorstehenden akustischen Pilgerreisen.
"Overture Communion" fesselt unsere Aufmerksamkeit von Anfang an mit einem funkigen, wah-wahed E-Piano, das uns warmherzig in die aufregende, aber irgendwie immer klagende Welt des Albums führt. Der Titeltrack rüttelt die Dinge mit einer Flut von Handperkussions auf, während Jarrett eine abstraktere Improvisation flötet als zu Beginn des Albums, die jedoch nicht weniger fesselnd wirkt. Wenn Jarrett die Flöte für das Klavier aufgibt, drängt sich eine deutlich andere Form in den Vordergrund. Dabei gerät etwas in den Hintergrund. Es ist nicht so, dass Instrumente aus so unterschiedlichen Gegenden nicht denselben Weg gehen könnten, sondern einfach so, dass sie nicht so komplementär zueinander sprechen. Glücklicherweise bringt uns Jarretts Rückkehr zur Flöte, dieses Mal zur Bambusflöte, direkt zurück ins Gespräch. DeJohnette greift für "All We Got" zu einem Standard-Schlagzeug, ein Stück, das sich im Kreis dreht, auch wenn es uns mit seiner Gospel-angehauchten Ästhetik aufrüttelt. Jarrett findet sich in "Sounds of Peru" akustisch neu gezeichnet. Klavier und Handtrommeln wirken dieses Mal magisch, während das Duo den Groove, nach dem es gesucht hat, weiter verfeinert. Jarrett öffnet sein Spiel und gibt DeJohnette einen größeren Freiraum, in dem er sich verlieren kann. Das Schlagzeug läuft nicht mehr am Rande herum, sondern tummelt sich auf dem eigentlichen Terrain. Es gibt sogar so etwas wie ein Schlagzeugsolo, während Jarrett genüsslich im Hintergrund gurrt und sich so auf eine inspirierte Passage vorbereitet, in der er Bassnoten als Kontrapunkt zu seiner laufenden rechten Hand mahlt. In "Algeria" singt Jarrett wieder in die Flöte hinein, und ich frage mich, warum wir ihn nicht öfter auf diesem Instrument hören, obwohl dessen Linearität vielleicht etwas einschränkend für einen Musiker mit so ausladenden Händen ist (daher seine Neigung zu mehrstimmigem Spiel). "You Know, You Know" bringt uns zurück zum E-Piano und sorgt für eine entspanntere Coolness, bevor wir mit "Pastel Morning", einer wunderschönen Meditation über das E-Piano, abschließen. In Abwesenheit von druckvoller Verzerrung klingt es fast wie ein Vibraphon, dessen sanftere Fähigkeiten von selbst schweben dürfen.
Der Titel des Albums ist seltsam und bietet bestenfalls einen undurchsichtigen Einblick in das konzeptionelle Gerüst, das es umhüllt. Ruta und Daitya beziehen sich auf zwei Inselkontinente, Überbleibsel des zweiten Kataklysmus, der die große Insel Atlantis heimsuchte. Beide wurden von Titanenvölkern bevölkert, die als "Herren des dunklen Antlitzes" bezeichnet wurden, um auf ihre Verbindung zur schwarzen Magie hinzuweisen. Glaubt man Madame Blavatsky, die in ihrem zweiten Band der Geheimlehre ihre genealogische Bedeutung in ihrem mystischen, wenn auch stark rassifizierten Schöpfungsbericht umreißt, so haben die Ägypter das kosmologische Erbe der Ruta-Atlantier übernommen, was sich angeblich in den Ähnlichkeiten ihrer Tierkreisvorstellungen zeigt. Wie auch immer die Ursprünge aussehen mögen, in Ruta und Daitya gibt es viel zum Nachdenken. Das sensible Klavierspiel, für das Jarrett so bekannt ist, kommt hier voll zur Geltung, aber für mich ist sein Flötenspiel der eigentliche Clou dieses Albums. Jarrett erweist sich als mehr als versiert und spielt mit einer süchtig machenden Hingabe. DeJohnette hingegen bezaubert mit einem melodischen Ansatz an seinem Schlagzeug, vor allem mit seinem Einsatz der Becken.
Dies ist kein Album, das unbedingt denjenigen zu empfehlen wäre, die gerade erst anfangen, Jarrett oder ECM zu erkunden. Für das, was es ist - das Zusammentreffen zweier vollendeter musikalischer Köpfe - ist seine Bedeutung selbstverständlich. Auch wenn es vielleicht nicht so einfallsreich ist wie andere vergleichbare Projekte (siehe z. B. das phänomenale Werk Which Way Is East von Charles Lloyd und Billy Higgins), so ist es doch mehr ein Hit als ein Fehlschlag und beeindruckt den Hörer jedes Mal aufs Neue durch die Ambitionen der Musiker.
"Overture Communion" fesselt unsere Aufmerksamkeit von Anfang an mit einem funkigen, wah-wahed E-Piano, das uns warmherzig in die aufregende, aber irgendwie immer klagende Welt des Albums führt. Der Titeltrack rüttelt die Dinge mit einer Flut von Handperkussions auf, während Jarrett eine abstraktere Improvisation flötet als zu Beginn des Albums, die jedoch nicht weniger fesselnd wirkt. Wenn Jarrett die Flöte für das Klavier aufgibt, drängt sich eine deutlich andere Form in den Vordergrund. Dabei gerät etwas in den Hintergrund. Es ist nicht so, dass Instrumente aus so unterschiedlichen Gegenden nicht denselben Weg gehen könnten, sondern einfach so, dass sie nicht so komplementär zueinander sprechen. Glücklicherweise bringt uns Jarretts Rückkehr zur Flöte, dieses Mal zur Bambusflöte, direkt zurück ins Gespräch. DeJohnette greift für "All We Got" zu einem Standard-Schlagzeug, ein Stück, das sich im Kreis dreht, auch wenn es uns mit seiner Gospel-angehauchten Ästhetik aufrüttelt. Jarrett findet sich in "Sounds of Peru" akustisch neu gezeichnet. Klavier und Handtrommeln wirken dieses Mal magisch, während das Duo den Groove, nach dem es gesucht hat, weiter verfeinert. Jarrett öffnet sein Spiel und gibt DeJohnette einen größeren Freiraum, in dem er sich verlieren kann. Das Schlagzeug läuft nicht mehr am Rande herum, sondern tummelt sich auf dem eigentlichen Terrain. Es gibt sogar so etwas wie ein Schlagzeugsolo, während Jarrett genüsslich im Hintergrund gurrt und sich so auf eine inspirierte Passage vorbereitet, in der er Bassnoten als Kontrapunkt zu seiner laufenden rechten Hand mahlt. In "Algeria" singt Jarrett wieder in die Flöte hinein, und ich frage mich, warum wir ihn nicht öfter auf diesem Instrument hören, obwohl dessen Linearität vielleicht etwas einschränkend für einen Musiker mit so ausladenden Händen ist (daher seine Neigung zu mehrstimmigem Spiel). "You Know, You Know" bringt uns zurück zum E-Piano und sorgt für eine entspanntere Coolness, bevor wir mit "Pastel Morning", einer wunderschönen Meditation über das E-Piano, abschließen. In Abwesenheit von druckvoller Verzerrung klingt es fast wie ein Vibraphon, dessen sanftere Fähigkeiten von selbst schweben dürfen.
Der Titel des Albums ist seltsam und bietet bestenfalls einen undurchsichtigen Einblick in das konzeptionelle Gerüst, das es umhüllt. Ruta und Daitya beziehen sich auf zwei Inselkontinente, Überbleibsel des zweiten Kataklysmus, der die große Insel Atlantis heimsuchte. Beide wurden von Titanenvölkern bevölkert, die als "Herren des dunklen Antlitzes" bezeichnet wurden, um auf ihre Verbindung zur schwarzen Magie hinzuweisen. Glaubt man Madame Blavatsky, die in ihrem zweiten Band der Geheimlehre ihre genealogische Bedeutung in ihrem mystischen, wenn auch stark rassifizierten Schöpfungsbericht umreißt, so haben die Ägypter das kosmologische Erbe der Ruta-Atlantier übernommen, was sich angeblich in den Ähnlichkeiten ihrer Tierkreisvorstellungen zeigt. Wie auch immer die Ursprünge aussehen mögen, in Ruta und Daitya gibt es viel zum Nachdenken. Das sensible Klavierspiel, für das Jarrett so bekannt ist, kommt hier voll zur Geltung, aber für mich ist sein Flötenspiel der eigentliche Clou dieses Albums. Jarrett erweist sich als mehr als versiert und spielt mit einer süchtig machenden Hingabe. DeJohnette hingegen bezaubert mit einem melodischen Ansatz an seinem Schlagzeug, vor allem mit seinem Einsatz der Becken.
Dies ist kein Album, das unbedingt denjenigen zu empfehlen wäre, die gerade erst anfangen, Jarrett oder ECM zu erkunden. Für das, was es ist - das Zusammentreffen zweier vollendeter musikalischer Köpfe - ist seine Bedeutung selbstverständlich. Auch wenn es vielleicht nicht so einfallsreich ist wie andere vergleichbare Projekte (siehe z. B. das phänomenale Werk Which Way Is East von Charles Lloyd und Billy Higgins), so ist es doch mehr ein Hit als ein Fehlschlag und beeindruckt den Hörer jedes Mal aufs Neue durch die Ambitionen der Musiker.
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Overture (Communion)
- 2 Ruta And Daitya
- 3 All We Got
- 4 Sounds Of Peru
- 5 Algeria
- 6 You Know, You Know
- 7 Pastel Morning