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    2. Alle Rezensionen von Kuehn,S. bei jpc.de

    Kuehn,S.

    Aktiv seit: 12. Januar 2020
    "Hilfreich"-Bewertungen: 3
    112 Rezensionen
    Rote Sirenen Victoria Belim
    Rote Sirenen (Buch)
    16.04.2023

    Die eigenen Wurzeln

    "Rote Sirenen" von Victoria Belim ist die Geschichte einer ukrainischen Familie. Victoria lebt in Belgien, kann und will ihre Herkunft aber nicht vergessen.
    Gerade, als es in der Ukraine zu Auseinandersetzungen kommt, Krieg und Unruhen herrschen, kehrt sie zurück. Zurück in den Obstgarten ihrer Großmutter, zurück um sich auf Spurensuche zu begeben.
    Gerade Nikodim, ihr Urgroßvater, interessiert sie, aber gerade über ihn will Valentina, die Großmutter, nicht sprechen. Aber Victoria gibt nicht auf und sucht in Archiven, befragt Zeitzeugen und langsam zeichnet sich hier eine Geschichte ab.
    Es wird hier sehr viel über das Land und seine Bewohner erzählt und auch über die besondere Beziehung zu Russland, ich fand das alles sehr interessant. Nicht nur wegen der momentanen Lage in diesem schönen Land. Man beginnt zu begreifen, warum die Bewohner teils auf dieser, teils auf der anderen Seite stehen, friedlich leben wollen sie aber alle.
    Das Buch hat seine Längen, es ist interessant, aber nicht spannend erzählt. Teilweise musste ich mich zwingen, weiter in der Geschichte zu verbleiben, weil mich gerade etwas anderes interessierte, als hier weiter vertieft wurde.
    Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, die Sprecherin passte mit ihrer Stimme sehr gut zum nüchternen Schreibstil.
    Tod in Siebenbürgen Lioba Werrelmann
    Tod in Siebenbürgen (Buch)
    30.03.2023

    Ein Journalist auf Abwegen

    "Tod in Siebenbürgen" von Lioba Werrelmann ist der erste Teil einer Krimi-Reihe, in der Paul Schwartzmüller ermittelt.
    Paul erbt in Rumänien von seiner Tante einen Bauernhof. Er war seit Jahrzehnten nicht mehr in diesem Land, dem Land seiner Kindheit und wieviel es ihm noch bedeutet, was er alles vergessen und verdrängt hat, kommt ihm erst nach und nach zu Bewusstsein.
    Sorin, sein Kindheitsfreund, begrüßt ihn herzlich und kurz danach wird schon auf dem Dracula-Schloss Bran ein unbeliebter Dorfbewohner tot aufgefunden. Sorin gilt als Hauptverdächtiger und wird verhaftet.
    Paul ist Journalist und gut im ermitteln und will seinem Freund natürlich helfen, schon weil er an seine Unschuld glaubt.
    Von Beginn an hat mich die Stimmung im Buch gefesselt. Diese besondere Atmosphäre in Siebenbürgen, die einzigartige Landschaft und auch dieser abgeschiedene Ort. Fast scheint hier die Zeit stillgestanden zu haben.
    Dann gibt es immer wieder Erzählstränge aus einem anderen Blickwinkel, die auch ganz besonders und geheimnisvoll sind und man etwas braucht, um sie einzuordnen.
    Auch die Vergangenheit, die Paul immer wieder einholt, ist sehr interessant aufgearbeitet und eingebunden. Diese Schilderungen gefallen mir sehr und vieles macht im Nachhinein dann auch Sinn.
    Was mir hier nicht gefällt, ist die Figur des Paul. Für einen Journalisten gibt er sich unheimlich naiv und unbedarft, tappt von einer falle in die nächste, kriegt seine Ermittlungen nicht auf die Reihe und sein Privatleben noch weniger. Das ist schon so übertrieben, dass es unglaubhaft wirkt und viel von der schönen Atmosphäre des Buches zerstört.
    Die Stimme der Lüge Ethan Cross
    Die Stimme der Lüge (Buch)
    17.03.2023

    Darf ich bitten?

    "Die Stimme der Lüge" von Ethan Cross ist schon Band 4 der Serie um Francis Ackerman jr. und seine Partnerin Nadia Shirazi vom FBI. Ich habe alle in der richtigen Reihenfolge gelesen, was ich auch empfehlen würde. Zumindest den direkten Vorgänger sollte man lesen, da die beiden unmittelbar zusammen gehören.
    Am Ende des letzten Bandes hat sich Ackerman in Demons Hände begeben, um seine Familie und Kollegen zu retten. Jetzt soll er wieder um sein Leben und das anderer kämpfen. In einer Realityshow, die im Internet übertragen wird.
    Er wird da nicht nur gegen andere Menschen antreten, sondern es sind auch selbst geschaffene Killer dabei. Mit dabei sind Ahnungslose und Unschuldige, um den Anreiz zu erhöhen.
    Das Buch ist von Spannung und Action geprägt und das von Anfang an. Die kurzen Kapitel und schnellen Perspektivwechsel hetzen einen regelrecht durch die Geschichte, ja, man erwischt sich manchmal fast beim Luft anhalten. Dieses schnelle, gehetzte kommt hier gut rüber, die Furcht und Gefahr wird sehr gut spürbar. Das ist ein Buch, dass man am liebsten hinter einander weg liest.
    Nachdem ich vom letzten Band doch etwas enttäuscht war, hat mich dieser wieder bestens unterhalten.
    Diese Spielshow, die zum endgültigen Tanz der Dämonen hinführt, bedient zwar einige Klischees, wartet aber trotzdem mit mancher Überraschung und Wendung auf.
    Die Charaktere werden weiter entwickelt, teils neue eingeführt. Es sind da sehr interessante Ansätze dabei und obwohl sich das Ganze wie ein Schlussband liest, erwarte ich noch einiges zu lesen über meinen Lieblings-Serienkiller.
    Einfach gut sortiert Erin Zammett Ruddy
    Einfach gut sortiert (Buch)
    10.02.2023

    Sehr durchwachsene Mischung von Ratschlägen

    "Einfach gut sortiert" von Erin Zammett Ruddy ist ein Sachbuch, von dem ich mir persönlich eine ganze Menge versprochen habe. Es sollte eine Schritt-für-Schritt-Anleitung geben, um in wenigen Schritten den Alltag zu meistern und Zeit für sich gewinnen zu können.
    Das Buch ist irgendwie chronologisch aufgebaut, so wie man selber seinen Tag verbringt, beginnt also mit dem aufstehen, dem Betten machen usw. Man kann das Buch auch in dieser Reihenfolge lesen, oder man sucht sich grade für einen passende Tipps im Inhaltsverzeichnis raus und liest je nach momentanem Interesse, die Autorin fordert zu beiden Methoden auf.
    Zu jedem ihrer eigenen Tipps, Ratschläge und To-Do-Listen gibt es immer eine Expertenmeinung dazu und auch noch Hinweise, wo man sich noch weiteres Wissen holen kann. Die einzelnen Abschnitte sind teils mit viel Humor geschrieben und ich hatte beim Lesen schon meinen Spaß und wurde gut unterhalten.
    Es waren Dinge dabei, die ich nicht unbedingt erwähnen würde, wie ein Auto zu betanken oder die Spülmaschine auszuräumen, aber auch so einiges, von dem ich profitiere, was ich in meinen Alltag übernommen habe. Da gibt es lästige Haushaltspflichten, die ich mir jetzt beispielsweise besser einteile.
    Auch habe ich oftmals das Gefühl, dass sich einige Dinge wirklich auf die amerikanischen Leser beziehen.
    Und beim Thema Rasen fand ich alles nicht mehr lustig, so mit alle Gänseblümchen müssen weg und wie viel jeden Tag gewässert werden sollte, das ist absolut unzeitgemäß.
    Das glückliche Geheimnis Arno Geiger
    Das glückliche Geheimnis (Buch)
    16.01.2023
    Lesenswert, da er was zu sagen hat
    "Das glückliche Geheimnis" von Arno Geiger ist ein Roman, in dem der Autor uns mitnimmt in seine eigene Vergangenheit. Und das tut er auf eine so unnachahmliche und ehrliche Art, dass ich ihn dabei sehr gerne begleite.
    Auf die Idee muss man erst einmal kommen, Die Idee, seine Schätze, seine Inspirationen, seine Fitness, Texte von hoher Literatur und Texte des Alltags aus dem Papiercontainer zu fischen. Und auf diese Streifzüge nimmt der Autor uns hier mit und er erinnert sich. Wie alles begann, sein Schreiben, erste Erfolge, die große Liebe und die Wirrungen der Partnerschaft. Er erzählt offen und ehrlich und sehr oft steht nicht sein schriftstellerisches Schaffen hier im Mittelpunkt, sondern wirklich das Leben an sich. Das Leben, dass es mal gut mit ihm meint und mal nur gemein und schmerzhaft ist.
    Wenn man das gelesen hat, versteht man viele seiner Aussagen besser.
    Mir gefällt ganz besonders, dass er so vor sich hinplaudert, ganz entspannt, als spräche er mit einem langjährigem Freund, das schafft eine besondere Atmosphäre. Und, auch ganz wunderbar, er nimmt sich selber nicht immer zu ernst und zu wichtig. Oftmals ist ein Augenzwinkern spürbar, ein feiner Humor.
    Ich habe hier so einiges mitnehmen können aus diesem Buch und das ist ein großes Kompliment von mir an den Autor.
    Seelendunkel Robert Bryndza
    Seelendunkel (Buch)
    11.01.2023

    Findet meine Tochter

    "Seelendunkel" von Robert Bryndza ist schon der dritte Teil der Reihe rund um die Ermittler Kate Marshall und Tristan Harper. Ich habe alle drei mit Spannung verfolgt, denke aber, man kann sie auch einzeln gut lesen, es geht nur etwas Hintergrundwissen rund um die Ermittler verloren.
    Kate macht sich mit einer Detektei selbständig und wartet sehnsüchtig auf Aufträge, da wird ein alter Fall an sie herangetragen. Vor zwölf Jahren verschwand die Journalistin Joanna Duncan auf dem Heimweg von der Arbeit in der Nähe eines Parkhauses. Es wurde nie wieder etwas von ihr gesehen oder gehört. Ihre Mutter kommt über den Verlust nicht hinweg und würde sie wenigstens gerne begraben können. Kate soll für Aufklärung sorgen.
    Die Ermittler finden schnell heraus, dass Joanna nicht als Einzigste verschwand und das bleibt nicht das brisanteste Ermittlungsergebnis.
    Dieses Buch lebt nicht unbedingt von seiner Spannung, obwohl die durchaus vorhanden ist, sondern vielmehr von einem raffiniert angelegtem Plot. Erst nach und nach begreift man hier als Leser das komplette Ausmaß des Geschehens, der Autor schafft es, geschickt falsche Fährten zu legen.
    Die Personen wirken glaubhaft und auch Orte werden so gut beschrieben, dass man sich dahin versetzt fühlt. Das Buch erzählt mit einem ruhigen, gemächlichen Tempo, wer sich daran nicht stört, wird mit einem guten Thriller belohnt, ohne Tiefen, aber auch ohne die ganz großen Höhen.
    Ich warte gespannt auf den nächsten Teil, da ich noch einiges von Kate und Tristan erwarte.
    Die tausend Verbrechen des Ming Tsu Tom Lin
    Die tausend Verbrechen des Ming Tsu (Buch)
    11.01.2023

    Liebe und Rache

    "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" von Tom Lin ist eine Geschichte, die ich so noch nie gelesen habe.
    Im Mittelpunkt steht ein Mörder, er zählt seine Toten schon fast nicht mehr mit und dieser Mann befindet sich jetzt auf einem Feldzug. Ihn treibt das stärkste Gefühl, er will Rache, für seine Liebe, die verraten wurde.
    Ming ist Chinese und hat eine Weiße geheiratet, dafür wurde er in ein Arbeitslager verurteilt, aus dem er jetzt entkommen ist. Bei ihm ist ein greiser und blinder Chinese, der in die Zukunft sieht. Sie schließen sich einer Truppe wandernder Schausteller an, die auch so einige Fähigkeiten haben.
    Zwischen allen diesen Gestalten werden hier Beziehungen deutlich, nichts scheint dem Zufall überlassen und doch irgendwie alles.
    Den Bau der amerikanischen Eisenbahn so ganz nebenbei von einem der verachteten chinesischen Arbeitssklaven erzählt zu bekommen, das hat etwas ganz besonderes. Eine andere Sicht auf die Dinge.
    Es ist irgendwie auch ein Roadmovie durch das Land, vieles wird so gut beschrieben, dass man es sehen kann. Es wird mit einem hintergründigem schwarzem Humor erzählt, ohne den diese Geschichte nur brutal wäre.
    Ming ist ein Mörder, aber diese Morde stehen hier nicht im Mittelpunkt und er ist hier trotzdem der "Gute" und man wünscht ihm Glück zum Ende seiner Reise.
    Der Mondmann - Blutiges Eis Fynn Haskin
    Der Mondmann - Blutiges Eis (Buch)
    17.12.2022

    Mord im Eis

    "Der Mondmann - Blutiges Eis" von Fynn Haskin ist im wahrsten Wortsinn eiskalter Thriller, der in der eisigen Landschaft von Grönland spielt.
    Dort gibt es Opfer, deren Tod auf sehr gewaltsame und ungewöhnliche Weise geschehen ist, sehr schnell verbreiten sich auch Gerüchte und Mythen um den Tupilaq, ein hevorgerufenes Mischwesen, dass Rache nimmt.
    Jens Lerby, frisch aus Kopenhagen nach Grönland zwangsversetzt, bringt seine eigenen Dämonen mit. Er hat private Probleme und kommt auch mit den ortsansässigen Inuit nicht sonderlich zurecht. Hinter seiner rauen Art ist er ein guter Ermittler, aber auch das stellt sich erst nach und nach heraus.
    Mir hat der Schreibstil gefallen, einfach, ruhig, ohne allzu reißerische Darstellungen. Wirklich klasse fand ich hier die eingestreuten Beschreibungen von der Landschaft und den Menschen dort vor Ort. Es war so bildhaft, dass mir beim Lesen schon ab und an kalt wurde.
    Die Spannung stieg schnell an und blieb auch meistens erhalten, bei der Suche nach dem Täter tappte man auch sehr lange im Dunkeln, das war sehr gut konstruiert.
    Gut waren auch einige der Nebenfiguren angelegt, die hier eine größere Rolle einnahmen, man lernte sie im Laufe der Lektüre besser kennen und konnte auch so einige Entwicklungen mitverfolgen. Sie wirkten teils sehr echt und lebensnah.
    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, wurde sehr gut und spannend unterhalten und kann es gerne weiter empfehlen, für alle, die mal eine eiskalte Lektüre suchen.
    Die Sehnsucht nach Licht Kati Naumann
    Die Sehnsucht nach Licht (Buch)
    06.12.2022

    Unter Tage

    "Die Sehnsucht nach Licht" von Kati Naumann ist eine große Familiensaga und eine Geschichte des Bergbaus im Erzgebirge.
    Luisa arbeitet in einem Besucherbergwerk im Schlematal und stammt aus einer Familie, deren Männer und teils auch die Frauen unter Tage gearbeitet haben. Mit Alma und Johann Steiner beginnt diese Familiengeschichte und Luisa taucht tief in diese Geschichte ein, als sie sich auf die Suche nach dem vor Jahrzehnten verschollenen Großonkel begibt.
    Es ist eine Geschichte von den ersten Anwendungen des abgebauten Urans über die Geschichte des Bergbaus unter der "Wismut" in der DDR bis hin zu der Suche in der ehemaligen Sowjetunion.
    Jede Zeit hatte ihre Härten und Freuden, aber die Familie hat immer im Berg geschuftet und zusammengehalten. Das ist hier sehr schön geschildert und beschrieben, über 5 Generationen hinweg.
    Die Autorin hat viele Nachforschungen betrieben, um einige Details und Sachverhalte authentisch darlegen zu können, grade das bietet der Geschichte einen sehr spannenden Ansatz. Vieles macht betroffen, anderes ist erheiternd, aber alles macht Mut.
    Manchmal war es mir ein wenig zuviel Aufzählung, aber immer hat es mich interessiert, wie es weitergeht. Die Geschichte wird hier getragen von den Menschen, über die hier erzählt wird, über Generationen hinweg.
    Das Zuhause Emanuele Coccia
    Das Zuhause (Buch)
    19.11.2022

    Anstrengende Lektüre

    "Das Zuhause" von Emanuele Coccia ist eine Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes. Dabei spielt das Zuhause für das menschliche Glück eine entscheidende Rolle. Meisterhaft verknüpft der Autor das Leben zwischen vier Wänden mit der ökologisch drängenden Frage, wie der Mensch die Welt zu seinem Zuhause macht.
    Dieses Buch liest man nicht einfach so am Stück weg, es ist zwar nicht dick, aber die Sprache ist schon recht anspruchsvoll zu verstehen. Die kurzen Kapitel laden hier aber grade dazu ein, zu pausieren und über das Gelesene nachzudenken.
    Er nimmt hier das Zuhause auseinander, zerteilt es in verschiedene Räume und setzt es auch wieder zusammen, Dabei entstehen bei ihm unterschiedliche Assoziationen, denen ich nicht immer zu folgen vermag, er schweift im erzählen auch gerne ab und wechselt das Thema.
    Er hat Erfahrungen mit dem Umzug und dem jeweils neuen Zuhause, wobei ich mir grade hier noch andre Blickwinkel gewünscht hätte, vielleicht vermehrt auf verschiedene Kulturen bezogen. Er bringt aber seine eigenen Erfahrungen mit dem Wohnen und auch der Philosophie mit ein und regt dazu an, selber einiges anders und neu zu sehen und zu bedenken.
    Ich persönlich hätte mir hier gerne eine andere Betrachtung der Sichten gewünscht und für mich blieb bei diesem Buch das wundervolle Cover das Beste.
    Das Gesetz der Natur Solomonica de Winter
    Das Gesetz der Natur (Buch)
    14.11.2022

    Ausgestoßen

    "Das Gesetz der Natur" von Solomonica de Winter ist eine Dystopie, von der ich mir einiges versprochen habe.
    Wir lernen hier Gaia kennen, die letzte Mutantin und erfahren auch so nach und nach, warum die Welt so geworden ist und was diese Gesetze bedeuten.
    Gaia wurde geprägt von einem gütigen Lehrer und einem hinterhältigem Kämpfer und sie hat gelernt, beides. Sie kann lesen und sie weiß zu töten.
    Diese Welt rollt sich hier sehr interessant aus, ich hätte dennoch sehr gerne mehr erfahren, mehr über die Verhältnisse und auch mehr über die Personen. Sehr oft bleibt unklar, aus welchem Grund so gehandelt wird.
    Die Sprache der Autorin ist wunderschön, fast wie Poesie, sie malt Bilder mit ihren Worten, teils niederdrückende und brutale Bilder und dann zeigt sie auch sehr schöne Natur.
    Die Welt ist kaputt und die Menschheit schuld und dezimiert und doch haben viele nichts dazu gelernt. Gaia wird von einer Geächteten zu einer Heldin, zu einer Verfolgten und sie scheint jede dieser Rollen anzunehmen, weil ihr Leben einen Sinn hat, einen Zweck.
    Teils war mir das Buch zu langatmig, viele Seiten und doch blieben mir viele Fragen offen, aber ich würde diese Geschichte gerne weiterlesen.
    Zirkus der Wunder Elizabeth Macneal
    Zirkus der Wunder (Buch)
    13.11.2022

    Eine andere Zirkuswelt

    "Der Zirkus der Wunder" von Elizabeth Macneal schickt uns nach Südengland ins Jahr 1866.
    Nell ist ein Mädchen mit sehr vielen Muttermalen, der so lange eingeredet wurde, wie ein Monster auszusehen, bis sie sich selber so sieht.
    Jasper hat zusammen mit seinem Bruder Toby einen Wanderzirkus. den "Zirkus der Wunder". Und auch zwischen diesen beiden Brüdern ist das Verhältnis nicht so, wie man es sich wünschte.
    Nell wird verkauft, von ihrem eigenen Vater und zieht mit dem Zirkus weiter. Dort wird sie bald zur Hauptattraktion und ihr Selbstvertrauen wächst trotz der Zurschaustellungen. Sie freundet sich auch mit Toby an, doch Jasper ist von Ehrgeiz fast zerfressen und so baut sich hier langsam eine Tragödie auf.
    Diese Geschichte wird langsam und mit viel Zeit erzählt, ich mag sowas gerne.Die Protagonisten werden gut vorgestellt, man lernt sie besser kennen und doch bleiben sie teils nicht fassbar. Es ist nicht einmal so, dass meine Sympathien immer bei Nell waren.
    Die Zirkuswelt ist hier ganz toll und anfassbar beschrieben, man kann ihn beim lesen fast hören und riechen, hier gelingt es, eine wundervolle Atmosphäre zu schaffen.
    Die Geschichte wird abwechselnd von den drei Protagonisten erzählt, wodurch man einen guten Einblick in ihre Welt und ihr Denken erhält.
    Die Autorin hat hier Parallelen gezogen zu Personen, die so lebten und Teile ihrer Biografie mit verwendet. Mir hat dieses Buch einen guten Einblick in dieses Thema verschafft.
    Sm interessantesten waren hier aber die Entwicklung der Beziehungen zwischen den Dreien, die sehr schmerzlich mitzuerleben war und an manchen Stellen noch vertiefter hätte dargestellt werden können.
    Es gibt im Leben, wie in diesem Buch auf diesem Gebiet keine Gewinner und Verlierer.
    Gespräche auf dem Meeresgrund Root Leeb
    Gespräche auf dem Meeresgrund (Buch)
    23.10.2022

    Schwimmende Gedanken

    "Gespräche auf dem Meeresgrund" von Root Leeb ist ein kurzes Buch, trotzdem ein Buch, das sich auf jeden Fall zu lesen lohnt.
    Der Andere, der Eine und die Dritte sind Stimmen im Meer, Stimmen von Ertrunkenen, aus unterschiedlichen Gründen, zu verschiedenen Zeiten. Aber Zeit spielt hier keine Rolle mehr, diese Ewigkeit ist zeitlos. So zeitlos, dass sogar Poseidon und die Nereiden vorbei schwimmen.
    Diese körperlosen, naja fast körperlosen Stimmen setzen sich mit ihrem Leben und dem Tod auseinander, es sind Menschen, die sich im Leben wahrscheinlich nie kennengelernt und an einen Tisch gesetzt hätten. Jetzt sind sie in der Ewigkeit sozusagen zwangsvereint, das ist nicht ohne Potential.
    Mir gefallen die kurzen Kapitel und auch die Illustrationen, die ab und an im Buch auftauchen. Es ist mal ein ganz anderes Buch, aber es gibt mir zu denken, regt an nachzudenken. E ist kein Krimi, kein Drama, nicht spannend, aber ich habe es gerne gelesen.
    Schmerzwinter Aaron Sander
    Schmerzwinter (Buch)
    22.10.2022

    Ein Spiel mit Puppen

    "Schmerzwinter" von Aaron Sander ist ein spannender Thriller, der von Anfang an fesselt.
    Der Schnee in Hamburg gibt zwei Frauenleichen frei, beide tragen im Körper eine Taschenuhr anstelle ihres Herzens und Hände und Füße sind durchbohrt. Die Taschenuhren tragen zusätzlich noch eine geheimnisvolle Gravur.
    Jan Nygård ist ein Ermittler, der aus Schweden stammt und seit dem Tod seiner Frau massive psychische Probleme hat. Dazu gibt es auch ab und an Rückblenden, bis sich das Puzzle zusammensetzt. Er lebt zusammen mit seiner Tochter im Teenageralter und das Verhältnis der beiden ist bestenfalls angespannt zu nennen.
    Da es bei Jan ab und an auch zu Gewaltausbrüchen kommt, wird er zu einer Therapie verdonnert. Sehr widerwillig nimmt er teil und lernt so die Psychologin Anna kennen. Die beiden raufen sich zusammen und bilden bei diesen Ermittlungen sowas wie ein Team.
    Der Schreibstil ist ruhig und liest sich sehr gut, es wird nie zuviel verraten und der Autor versteht es, einen fast zum weiterlesen zu zwingen. Die Idee mit den Marionetten und die Tätersuche inclusive zahlreicher Wendungen sind faszinierend.
    Sehr gut gefällt mir hier der Wechsel der Perspektiven, ob Ermittler, Opfer oder Täter, wir dürfen alle mal begleiten. Das macht es noch viel spannender.
    Die Protagonisten kommen glaubhaft rüber, obwohl ich mit der Figur des Jan stellenweise arg zu hadern habe. Im Realen hätte er mit seinem Verhalten keine Chance so einen Job zu tun, aber da hier ja auch alles andere, zum Glück, erdacht ist, kann man vielleicht darüber hinwegsehen.
    Ich wurde sehr gut unterhalten und mir war der Täter auch erst relativ spät bewußt, ich freue mich schon sehr auf weitere, hoffentlich erscheinende Bücher des Autors.
    Die Hennakünstlerin Alka Joshi
    Die Hennakünstlerin (Buch)
    28.09.2022

    Fernes Indien, fremde Kulturen

    "Die Hennakünstlerin" von Alka Joshi ist eine Geschichte, die uns durch Raum und Zeit reisen lässt.
    Wir befinden uns hier mit Lakshmi im Indien der 50er Jahre. Lakshmi wurde, als sie erst 15 Jahre alt war, von ihren Eltern verheiratet, eine durchaus übliche Praxis zu dieser Zeit. Sehr schnell muss sie vor ihrem Ehemann fliehen, der Gewalt gegen sie anwendet und sich verstecken. Sie baut sich ein neues Leben und einen guten Ruf als Henna-Künstlerin auf. Sie schafft es sogar sih Geld anzusparen und sich ein Heim zu schaffen. Allerdings schafft es ihr Mann sie ausfindig zu machen und steht eines Tages mit ihrer Schwester, von der sie gar nicht wußte, vor ihrer Tür. Schon wieder nimmt ihr Leben eine unerwartete Wendung.
    Der Schreibstil ist absolut gelungen und schafft es, einen tief in diese Geschichte einzuziehen. Besonders gefallen hat mir die Vorstellung der indischen Kultur. Das Leben dort, die Menschen, die Kasten, da ist so vieles, was ich sehr wissbegierig aufgesogen habe. Unvorstellbar für uns heute, wie die Frauen dort gelebt haben und was es für sie bedeutet hat, unabhängig zu sein.
    Ergänzt wird das Buch durch ein umfangreiches Glossar, das auch notwendig ist.
    Mir hat die Geschichte sehr gefallen, teilweise blieben mir die Figuren etwas zu blass, aber das wurde durch die Erzählweise mehr als ausgeglichen.
    Das Brotbackbuch Christina Bauer
    Das Brotbackbuch (Buch)
    25.09.2022

    Geniales Grundlagenwerk

    "Das große Brotbackbuch" von Christina Bauer ist ein wirklich tolles und dickes Buch rund um das Thema Brotbacken. Egal ob absoluter Einsteiger oder schon routiniert am Backofen bringt dieses Buch viel Wissenswertes und auch Leckeres mit.
    Stabil eingebunden und mit vielen informativen Fotos versehen, wird es in so mancher Küche zur Standardausrüstung werden, in meiner auf jeden Fall.
    Anfangs werden die Werkzeuge erklärt, die unbedingt notwendig sind, keine Angst, es ist nicht viel, dann gibt es viel Wissenswertes über Mehl und seine verschiedenen Sorten und auch andere Backzutaten kommen nicht zu kurz.
    Die Arbeit mit Sauerteig, auch das ansetzen, wird genauso gut erklärt, wie das backen mit Hefe.
    Absolut genial dann der Rezeptteil, hier geht es nicht nur um Brote, sondern auch Brötchen und herzhaftes für die Party und süße Teilchen und weiteres Kleingebäck.
    Zu jedem Rezept gibt es Hinweise, eine Zutatenliste und auch Fotos. Manchmal kann man sich über einen Code ein Video abrufen, wo es dann Schritt-für-Schritt-Anleitungen gibt.
    Auch zum Thema aufbewahrung und Resteverwertung gibt es noch ein Kapitel. Mir gefällt dieses Buch so gut, dass ich fast schon sagen würde, es gibt eine Geling-Garantie. Unbedingte Empfehlung für alle, die gutes Brot lieben und zu schätzen wissen.
    Mahr, D: Antiquariat der verlorenen Dinge Mahr, D: Antiquariat der verlorenen Dinge (Buch)
    21.09.2022

    Viele Bücher in diesem Buch

    "Das Antiquariat der verlorenen Dinge" von Daphne Mahr ist ein wunderbares Buch, nicht nur für Kinder und Jugendliche.
    Wir befinden uns hier in der Stadt Lyon, umgeben von vielen magischen und alten Büchern. Clara ist hier in den Ferien bei ihrer Tante zu Besuch. Sie arbeitet dort in einem Antiquariat für Yvette Lombard. Théo ist der Neffe von Yvette und mit ihm gemeinsam erlebt Clara abenteuerliches und auch fantastisches.
    Die Beschreibungen sind eher einfach gehalten, wissen aber trotzdem zu überzeugen. Das Buch liest sich einfach und ich konnte Sympathien für die beiden Protagonisten aufbauen. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, auch wenn ich gerne noch tiefer in die Büchersuche mit den beiden eingetaucht wäre. Einige der Handlungsstränge hätte ich gerne ausführlicher gelesen, andres empfand ich als etwas langatmig. Für Frankreich-Reisende und Kenner vielleicht sogar noch ein wenig unterhaltsamer.
    Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1) Christopher Buehlman
    Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1) (Buch)
    06.09.2022

    Unverbrauchte und neue Welt

    "Der schwarzzüngige Dieb" von Christopher Buehlman ist ein Fantasy-Buch, von dem ich aufs Beste unterhalten wurde.
    Wir begleiten hier Kinsch Na Shannack auf einer abenteuerlichen Reise im Auftrag der Diebesgilde, um aufgelaufene Schulden, sozusagen Studiengebühren, abzuarbeiten. Sehr schnell schließt er sich einer Ritterin namens Galva, die im Kampf sein Leben verschonte, an und eine waschechte Hexe stößt auch noch zu der einzigartigen Gruppe. Ein Kater namens Karl, blind, aber mit Besonderheiten, begleitet Kinsch bis ans Ziel.
    Und das ist jetzt das Schwierige an diesem Buch, dass hier das Ziel und somit die Geschichte schnell aus den Augen gerät. Der Erzählstil ist aus- und abschweifend, man kommt rum, lernt Götter näher kennen und Kneipen, trifft Kobolde und Riesen.......aber den roten Faden muss man sich öfter mal wieder suchen.
    Die Geschichte ist durchweg aus der Sicht von Kinsch erzählt, teilweise sehr derbe und vulgär, aber nicht ohne Humor. Der Erzählstil passt aber wunderbar in diese dreckige Welt, wo gelogen, gesoffen, gestohlen, geprügelt und das letzte Hemd verspielt wird. Mir gefällt dieser Weltenbau sehr, abseits von Kitsch und glitzernden Vampiren, dafür mit sehr viel Fantasie.
    Mein Vergnügen etwas getrübt hat hier bloß, dass die Story erst gegen Ende so richtig Fahrt aufnahm, ja und dann erst das Warten auf den nächsten Band ansteht.
    Hier ist eine neue Fantasywelt entstanden, mit vielen liebevollen Details ausgearbeitet, die so umfangreich sind, dass man sich darauf einlassen können muss, um daran Freude zu haben.
    72 Stunden - Fürchte die Stille Ben Escher
    72 Stunden - Fürchte die Stille (Buch)
    03.09.2022

    Schweigen ist nicht immer die Lösung

    "72 Stunden - Fürchte die Stille" von Ben Escher ist ein Thriller, der für mich sehr stark anfing und dann an Spannung verlor.
    Die erfolgreiche Fernsehmoderatorin Bea Winterleitner lässt ihren kleinen Sohn im Bällebad eines Einkauszentrums für einen Augenblick aus den Augen und er ist und bleibt verschwunden. Bea steht kurz davor, an der Situation zu zerbrechen. Ihre Beziehung zum Vater von Elias scheitert, im Job hat sie Aussetzer, ihr Leben geht kaputt.
    Da bekommt sie einen Hinweis auf eine Art Schweigeseminar in einem alten Schloss und beschließt sich selber damit wieder auf die Reihe zu kriegen. Bei diesem Seminar geschehen aber viele unerklärliche Dinge und die Verwirrung von Protagonistin sowie Leserin spitzen sich zu.
    Der Schreibstil ist durchaus spannend und man ist ständig am miträtseln über die Frage der Schuld oder Unschuld. Durch die vielen wechselnden Perspektiven kommt hier sehr viel Dynamik ins Geschehen, langweilig wird es hier nicht.
    Die Personen sind mir alle nicht sympathisch, irgendwie hat hier jeder irgendwelche verstörenden Eigenarten oder Geheimnisse. Das machte es für mich noch etwas unrealistischer. Vielleicht wurden hier auch einige Themen zu viel in eine Geschichte gesteckt.
    Die Story hat mich irgendwann etwas verloren, als es zu unübersichtlich wurde und auch das Finale konnte mich nicht vollständig überzeugen.
    Das Buch bot gute und spannende Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger.
    Der Zoom-Killer Chris Meyer
    Der Zoom-Killer (Buch)
    27.08.2022

    Horror auf dem Bildschirm

    "Der Zoom-Killer" von Chris Meyer ist der zweite Teil seiner Tom-Bachmann-Serie, wovon ich den ersten auch gelesen habe. Man kann diesen Thriller aber auch unabhängig davon lesen, empfehlen würde ich es aber eher nicht, weil es schon einige Anspielungen gibt, die auf den "Blutkünstler" Bezug nehmen.
    Eine Zoom-Videokonferenz, live, alle Beteiligten sitzen an ihren Monitoren, als sich plötzlich bei einem der Teilnehmer jemand einschleicht und diesen langsam und genüsslich quält und umbringt. Alle anderen Teilnehmer müssen zusehen, können keine Hilfe rufen. Bachmann ist noch dabei, sich ein Bild von der Sache zu machen, um zu verstehen, wie der Täter tickt, als auch schon das nächste Verbrechen geschieht....
    Da die Morde sehr detailliert beschrieben sind, ist das Buch nur für jemanden geeignet, den sowas nicht abstößt. Es ist schon ziemlich blutig und brutal, was hier geschieht.
    Das Buch geht dann aber auch noch in die Tiefe und der Autor verwendet verschiedenen Perspektiven, um das Geschehen zu erklären. Die Ermittlungsarbeiten sind sehr interessant zu verfolgen und auch die Erzählungen aus der Vergangenheit von Tom Bachmann fügen sich langsam zusammen.
    Für mich ist dieser Teil etwas schwächer als der erste, aber immer noch ein solider und spannender Thriller.
    Der Geruch von Wut Gabriele Clima
    Der Geruch von Wut (Buch)
    14.08.2022

    Die Zeit danach

    "Der Geruch von Wut" von Gabriele Clima ist eine sehr intensive Geschichte, die nicht nur für Jugendliche geeignet ist.
    Alex ist nur noch wütend, seit einem Autounfall, bei dem seine Mutter und er verletzt wurden. Sie haben beide überlebt, aber sein Vater ist tot. Seitdem verfolgt ihn in seiner Erinnerung ein Gesicht, das Gesicht des anderen Fahrers.
    Um sich an ihm zu rächen schließt sich Alex einer rechtsradikalen und ausländerfeindlichen Gruppierung an, die ihm helfen wollen. Die Spirale aus Gewalt und Hass zieht ihn schneller mit, als er sich vorstellen konnte.
    Es ist eine Buch mit einfachen Worten und kurzen Kapiteln, daran erkennt man, dass man ein Jugendbuch liest. Die Gefühle von Alex, hauptsächlich Hass und Wut werden gut beschrieben. Man kann sehr gut nachempfinden, wie es ihm geht und warum er tut, was er tut. Er hat einen sehr starken Rückhalt in der Familie, eine sehr liebevolle Mutter und alles das rettet ihn dann letztendlich auch vor sich selbst.
    Die Themen, die hier angesprochen werden, sind sehr wichtig und aktuell, für mich ist das Buch teilweise zu sehr an der Oberfläche geblieben. Einiges hätte hier vertieft und eingehender besprochen werden. Grade die Verarbeitung eines Verlustes, die Trauer, Schuldgefühle, Wut und Hass sind sehr wichtige Themen, nicht nur in der heutigen Zeit.
    Eine klare Leseempfehlung von mir, spannend geschrieben und gut zu lesen!
    Flug 416 T. J. Newman
    Flug 416 (Buch)
    10.08.2022

    Action über den Wolken

    "Flug 416" von T. J. Newman ist ein Thriller, der mir sehr gefallen hat, auch weil man wirklich merkt, dass die Autorin sich in dem Thema gut auskannte. Ihre jahrelange Erfahrung als Flugbegleiterin merkte man an sehr vielen Stellen im Buch.
    Kapitän Bill Hoffman wird kurz nach dem Start in Los Angeles von einem Mann kontaktiert, der ihn vor eine bittere Wahl stellt. Er soll das Flugzeug mit den 149 Seelen an Bord auf ein bestimmtes Ziel abstürzen lassen oder seine Frau und die beiden Kinder sterben sehen. Der Kapitän gerät dadurch in eine furchtbare Lage, weigert sich aber, diese Entscheidung zu treffen. Durch einen Trick gelingt es ihm noch sich Verbündete bei der Crew zu schaffen.
    Das Buch beginnt sofort spannend und bleibt es wirklich fast die ganze Zeit über. Dadurch, dass die Perspektiven oft gewechselt werden, fühlt es sich fast wie rasante Schnitte beim Film an und als Leser weiß man hier immer mehr, als jeder andere der Beteiligten.
    Mir gefielen hier einige der Charaktere sehr, beispielsweise die Ehefrau des Piloten oder die Flugbegleiterin, die mit sehr viel Mut und Einfallsreichtum mithilft, die Situation zu entschärfen. Leider wurden auch einige der zu erwartenden Klischees bedient, so die Reaktion der Regierung oder der Täterhintergrund.
    Beim lesen ist hier die Zeit wirklich wie im Flug vergangen und ich wurde sehr gut unterhalten, nicht mehr und nicht weniger. Eine Empfehlung für Thrillerfans!
    Freunde. Für immer. Freunde. Für immer. (Buch)
    02.08.2022

    Tödliche Verwirrung

    "Freunde. Für immer." von Kimberly McCreight ist ein gut durchdachter und aufgebauter Thriller.
    Detective Julia Scutt ermittelt im Fall einer Leiche in einem Wagen. Sie hat ein zertrümmertes Gesicht und ist kaum identifizierbar.
    An diesem Wochenende haben sich die Freunde Jonathan, Derrick, Keith, Stephanie und Maeve im Wochenendhaus von Jonathan und Peter in den Catskill Mountains getroffen, um einen Junggesellenabschied zu feiern. Eigentlich wollen sie aber ihren Freund Derrick zu einem Drogenentzug überreden. Dann verschwinden Derrick und auch Keith. Wer ist der Tote? Wer ist der Mörder?
    Ganz so einfach ist diese Frage hier aber nicht zu beantworten. Das Buch wird aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt und auch in verschiedenen Zeiten. Beim Lesen verwirrt das aber nicht, es ist immer beschriftet.
    Von den Protagonisten scheint schon beim erzählen niemand so ganz ehrlich zu sein und es kommen auch wenig Sympathien auf. Auch die Rückblenden in die Vergangenheit scheinen eine große Rolle zu spielen.
    Es kommen immer wieder neue Geschehnisse dazu, die es gilt einzuordnen und die Verwirrung perfekt zu machen. Das Ganze erweist sich als sehr clever konstruiert und mit viel Spannung aufgebaut. Von der Autorin werde ich mir sicher noch andere Bücher ansehen.
    Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod Amy McCulloch
    Der Aufstieg - In eisiger Höhe wartet der Tod (Buch)
    21.07.2022

    Gefahr in der Todeszone

    "Der Aufstieg" von Amy McCulloch ist ein Thriller, der in der Bergsteiger-Szene spielt. Die Atmosphäre dort am Berg, die nötige Organisation und auch die Folgen des Massentourismus werden hier gut mit eingebunden, aber nicht thematisiert.
    Cecily ist Journalistin und hat auch schon erste Erfahrungen am Berg gesammelt, leider nicht nur positive. Durch ihren Bericht darüber ist sie dem berühmten Bergsteiger Charles McVeigh aufgefallen und er hat ihr ein Exclusivinterview zugesichert, wenn sie ihn bei der letzten Etappe seiner Challenge begleitet. Diese besteht darin, alle vierzehn Achttausender innerhalb eines Jahres zu besteigen, alpin. Der letzte Gipfel soll der Manaslu werden.
    Schon im Basislager geschieht ein tragisches Unglück und Cecily fühlt sich sehr schnell bedroht. Bald schon vertraut sie niemand mehr vollständig und Vertrauen ist bei einem solchen Projekt schon lebenswichtig.
    Von der ersten Seite an hatte mich diese Welt der Berge und Gipfel gefangen genommen. Man merkt auch sehr deutlich, dass die Autorin hier weiß, wovon sie schreibt. Die Szenen am Berg und in den Lagern sind unglaublich echt und realistisch beschrieben. Die Strapazen, der Zusammenhalt im Team und auch das sehr durchwachsene Trainingsniveau der einzelnen Teilnehmer spielen genauso eine Rolle wie das unberechenbare Wetter am Berg und der Sauerstoffmangel in der Todeszone.
    Für mich stand das alles mehr im Mittelpunkt, als die Flucht vor einem Mörder und die Enttarnung dessen und deshalb hat mir dieses Buch auch sehr gut gefallen. Wem es mehr um die Aspekte des Thrillers geht, dem wird das hier wahrscheinlich zu detailliert und langatmig. Ich lese gerne solche sportlichen Geschichten und diese hier war sehr spannend geschrieben.
    Kay, E: Dunkle Tiefen Kay, E: Dunkle Tiefen (Buch)
    14.07.2022

    Wer lügt hier?

    "Dunkle Tiefen" von Elisabeth Kay ist ein Thriller, der sehr geheimnisvoll daherkommt.
    Wir haben hier drei Schwestern, die sich zu Weihnachten am Ort ihrer Kindheit, einem Cottage an einer englischen Steilküste, wiedertreffen. Nach zwanzig Jahren. Alle haben eine Einladung von ihrer Schwester erhalten, aber keine will es gewesen sein. Damit beginnt es schon sehr geheimnisvoll. Damals, als sie auseinander gingen, haben sie eine Schwester verloren und auch sich aus den Augen. Vergessen konnten sie aber alle nie.
    Die Geschichte wird aus den unterschiedlichen Perspektiven der jeweiligen Schwester erzählt, wodurch man sie als Leser so nach und nach kennenlernt, ihre Gedanken und Gefühle erfährt.
    Zudem gibt es einen häufigen Wechsel in der Zeit der Erzählung, wir springen immer wieder in den Sommer zurück, als das Unglück geschah und erfahren auch dort die unterschiedlichen Sichtweisen der Schwestern. Auch in der Gegenwart spitzt sich das Geschehen zu, es entsteht ein Atmosphäre von Misstrauen, Schuldzuweisungen und Aggressionen. Es ist fast spürbar, dass sich zwischen den Schwestern eine gewaltige Wand aufbaut.
    Der Verlust der Schwester, um den sich alles dreht, nur ganz langsam und allmählich setzt sich das Geschehen aus vielen kleinen Puzzleteilen zusammen, irgendwann weiß man gar nicht mehr, wem man noch glauben und trauen kann.
    Das Buch ist sehr spannend, man möchte sehr gerne wissen, was und warum geschehen ist. Mir persönlich waren es einige Wechsel in den Perspektiven zu viel, manchmal hatte ich da Orientierungsprobleme, was jetzt davor oder danach war. Am Ende blieben für mich noch ein paar Zusammenhänge und Fragen offen, das Ende wirkte mir etwas zu aufgesetzt.
    26 bis 50 von 112 Rezensionen
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