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    Varadyfan

    Aktiv seit: 05. Juli 2019
    "Hilfreich"-Bewertungen: 417
    84 Rezensionen
    Klavierkonzert Nr.1 (180g) Klavierkonzert Nr.1 (180g) (LP)
    15.12.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Empfehlenswert

    Die Referenzen sind klar: das e-moll-Konzert geht an den unvergleichlichen Dinu Lipatti. Das ist nicht nur mono, das ist blanker Scherbenklang! Aber: nur Lipatti hat das so gespielt, wie wenn Chopin persönlich ihm jede einzelne Note erklärt hätte.
    Die Balladen sind digital in Referenz von Zimerman eingespielt, Klang, Aufnahme und Spiel Referenz. Beide Einspielungen verdienen die Höchstwertung, weshalb eben die Höchstwertung anderen Einspielungen verweigert werden muß.
    Dieses Doppelalbum hat aber wirklich seine Meriten. Das ist nicht nur der bessere Klang, weil LP und audiophil. Beide Werke sind hier in sehr ernsthafter hochqualitativer Weise eingespielt.
    Die DG hat so ziemlich alle Warschauer Preisträger bemüht. Die Dame aus Argentinien, bei der mir regelmäßig die Worte fehlen und ich mich jedes Mal frage, wie sie Preisträgerin werden konnte, hat mit dem e-moll-Konzert die Referenz nach unten geliefert.
    Zimerman mit dem Polnischen Orchester gefällt mir leider gar nicht. Mit Guilini in LA sieht das deutlich besser aus, der Klang ist leider mäßig, das gibt es auch nur auf CD.
    Blechacz war für mich auch nicht überzeugend. Also bleibt der Preisträger von 2015, der sehr einfühlend und empfindsam spielt. Das ist bei Chopin das Wichtigste überhaupt. Es klingt durchaus so, dass er Lipatti nicht nur einmal gehört hat. Er ahmt aber nicht nach, sondern spielt die Noten, also die Musik, das, was Chopin mit eben diesen Noten gemeint hat.
    Die Preßqualität ist ohne Tadel, beide Scheiben laufen ohne Einwand.
    Meine Produktempfehlungen
    • Balladen Nr.1-4 (180g) Balladen Nr.1-4 (180g) (LP)
    • Dinu Lipatti - The Master Pianist (Icon Series) Dinu Lipatti - The Master Pianist (Icon Series) (CD)
    Butterfly (remastered) Mariah Carey
    Butterfly (remastered) (LP)
    14.12.2021
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Wenig Freude für Fans der früheren Alben

    Die Partnerschaft von Tommy Mottola und Mariah Carey hielt leider nicht lange. Das galt für die Ehe und die musikalische Zusammenarbeit. Der Produktionschef der Sony sah seine Frau bei den Balladen, das zu recht. Mariah wollte unbedingt zu Rhythm and Blues, naja. Das vorliegende Album ist das klare Abdriften der Mariah zu Puff Daddy und Kollegen. So gefällt mir die Mariah bestenfalls mit Einschränkungen. Die "galaktischen Über-Alles-Alben" waren davor (s. meine Empfehlungen unten). "Butterfly" ist leider nicht meine Musik. Ich habe daher hier auch aufgehört, mir die LPs, die danach veröffentlicht wurden, zu kaufen.
    Ich habe mir ihre Alben auf CD nie gekauft, das Medium war mir für diese Stimme nicht geeignet. Ich habe bis zu den LPs der SONY gewartet.
    Die Preßqualität ist ordentlich bis gut, so ganz ruhig läuft das Vinyl leider nicht. Es gibt einige Nebengeräusche aus der Rille. Die neue Abmischung klingt bestens. Die LP befindet sich in einer Papierhülle, die extrem stark statisch aufgeladen ist. Es ist Vorsicht geboten, die LP überhaupt aus ihr heraus zu bekommen. Es lohnt sich ohnehin musikalisch, mehrere dieser Alben auf einmal zu bestellen. Ab 50 Euro für Vinyl gibt es bei jpc 5 Innenhüllen gratis dazu, wenn man will. Ich habe sie mir bestellt und umgetütet. Das ist so wesentlich besser.
    Meine Produktempfehlungen
    • Emotions (remastered) Mariah Carey
      Emotions (remastered) (LP)
    • MTV Unplugged (remastered) Mariah Carey
      MTV Unplugged (remastered) (LP)
    • Music Box (remastered) Mariah Carey
      Music Box (remastered) (LP)
    Daydream (remastered) Mariah Carey
    Daydream (remastered) (LP)
    14.12.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Keine Music Box, leider

    Die Partnerschaft von Tommy Mottola und Mariah Carey hielt leider nicht lange. Das galt für die Ehe und die musikalische Zusammenarbeit. Der Produktionschef der Sony sah seine Frau bei den Balladen, das zu recht. Mariah wollte unbedingt zu Rhythm and Blues, naja. Das vorliegende Album ist das letzte im Sinne Mottolas, wenn auch das Abdriften der Mariah zu spüren ist. Alter Glanz kommt noch meist auf. Vor allem Journeys "Open Arms" sind wie gewohnt zu völlig neuem Leben erweckt. Die großen Alben der Mariah sind aber die drei davor (s. meine Empfehlungen unten).
    Ich habe mir ihre Alben auf CD nie gekauft, das Medium war mir für diese Stimme nicht geeignet. Ich habe bis zu den LPs der SONY gewartet.
    Die Preßqualität ist ordentlich bis gut, so ganz ruhig läuft das Vinyl leider nicht. Es gibt einige Nebengeräusche aus der Rille. Die neue Abmischung klingt bestens. Die LP befindet sich in einer Papierhülle, die extrem stark statisch aufgeladen ist. Es ist Vorsicht geboten, die LP überhaupt aus ihr heraus zu bekommen. Es lohnt sich ohnehin musikalisch, mehrere dieser Alben auf einmal zu bestellen. Ab 50 Euro für Vinyl gibt es bei jpc 5 Innenhüllen gratis dazu, wenn man will. Ich habe sie mir bestellt und umgetütet. Das ist so wesentlich besser.
    Meine Produktempfehlungen
    • Emotions (remastered) Mariah Carey
      Emotions (remastered) (LP)
    • MTV Unplugged (remastered) Mariah Carey
      MTV Unplugged (remastered) (LP)
    • Music Box (remastered) Mariah Carey
      Music Box (remastered) (LP)
    Mariah Carey (remastered) Mariah Carey
    Mariah Carey (remastered) (LP)
    14.12.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Der Beginn der Ehe Carey-Mottola

    Bekanntermaßen hatte Mariah Carey dem damaligen Sony-Produktionschef Mottola eine Cassette mit Demos in die Hand gedrückt, alles weitere waren für zu wenig Jahre mit die besten Alben überhaupt.
    "Mariah Carey" war das erste. Die Zusammenstellung ist recht heterogen, die Genialität gerade von "musicbox" ist weit weg. Bereits "There's got to be a way" teilt aber überdeutlich das Potential der Zusammenarbeit mit. Der eine Titel lohnt bereits den Kauf.
    Ich habe mir ihre Alben auf CD nie gekauft, das Medium war mir für diese Stimme nicht geeignet. Ich habe bis zu den LPs der SONY gewartet.
    Die Preßqualität ist ordentlich bis gut, so ganz ruhig läuft das Vinyl leider nicht. Es gibt einige Nebengeräusche aus der Rille. Die neue Abmischung wird dem Ereignis gerecht, es klingt bestens. Die LP befindet sich in einer Papierhülle, die extrem stark statisch aufgeladen ist. Es ist Vorsicht geboten, die LP überhaupt aus ihr heraus zu bekommen. Es lohnt sich ohnehin musikalisch, mehrere dieser Alben auf einmal zu bestellen. Ab 50 Euro für Vinyl gibt es bei jpc 5 Innenhüllen gratis dazu, wenn man will. Ich habe sie mir bestellt und umgetütet. Das ist so wesentlich besser.
    MTV Unplugged (remastered) Mariah Carey
    MTV Unplugged (remastered) (LP)
    14.12.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Live

    Auch Mariah Carey gehörte zu denen, die von "klugen Menschen" mitgeteilt bekamen, dass sie immer alles falsch machen. Erst wurden die Studioalben niedergemacht, so kann man im Studio singen, live aber nicht. Als sie dann bei MTV (dieser Mitschnitt) bewies, dass sie das sehr wohl konnte, war es auch wieder falsch. Der Auftritt wurde als zu kurz bewertet, länger konnte sie wohl nicht? Die Details zu diesem Trauerspiel sind bei Wikipedia ausführlich gelistet. Solchen Pharisäer gehört der Mund verboten.
    Also: ein MTV-Studio war 1992 der denkwürdige Ort. "Emotions" kommt natürlich live auf den Punkt wie im Studio, "wer kann, der kann". Leider nur als Live-Mitschnitt, nicht als Studio-Aufnahme, liegt der Jackson Five-Klassiker "I'll Be There" vor. Der allein rechtfertigt den Kauf. Leider sind es keine 30 Minuten Musik, die LP ist damit also "teuer".
    Ich habe mir ihre Alben auf CD nie gekauft, das Medium war mir für diese Stimme nicht geeignet. Ich habe bis zu den LPs der SONY gewartet.
    Die Preßqualität ist ordentlich bis gut, so ganz ruhig läuft das Vinyl leider nicht. Es gibt einige Nebengeräusche aus der Rille. Die neue Abmischung ist so gut es geht, aber die Aufnahme selbst ist nicht so perfekt wie die Studio-Alben. Die LP befindet sich in einer Papierhülle, die extrem stark statisch aufgeladen ist. Es ist Vorsicht geboten, die LP überhaupt aus ihr heraus zu bekommen. Es lohnt sich ohnehin musikalisch, mehrere dieser Alben auf einmal zu bestellen. Ab 50 Euro für Vinyl gibt es bei jpc 5 Innenhüllen gratis dazu, wenn man will. Ich habe sie mir bestellt und umgetütet. Das ist so wesentlich besser.
    Emotions (remastered) Mariah Carey
    Emotions (remastered) (LP)
    14.12.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Ihr zweitbestes Album

    Vom ersten Hören an war ich damals völlig überwältigt von dieser Stimme. Diese Modulationskraft, diese Ausdrucksfähigkeit findet man in der Regel nur bei Farbigen. Dieses Album hier ist für mich ihr zweitbestes. Farbiger hat eine weißhäutige Dame nie gesungen als Mariah Carey hier. Allein "Emotions" verlangt von ihr alles, was eine Stimme bringen kann. Dass das live zwar geht, aber höchstens eine ganze Stunde, haben damals viele nicht begreifen können. Wenn man 60 Minuten lang so gesungen hat, alles gegeben hat, muß man ja fertig sein.
    Ich habe mir ihre Alben auf CD nie gekauft, das Medium war mir für diese Stimme nicht geeignet. Ich habe bis zu den LPs der SONY gewartet.
    Die Preßqualität ist ordentlich bis gut, so ganz ruhig läuft das Vinyl leider nicht. Es gibt einige Nebengeräusche aus der Rille. Die neue Abmischung wird dem Ereignis gerecht, es klingt bestens. Die LP befindet sich in einer Papierhülle, die extrem stark statisch aufgeladen ist. Es ist Vorsicht geboten, die LP überhaupt aus ihr heraus zu bekommen. Es lohnt sich ohnehin musikalisch, mehrere dieser Alben auf einmal zu bestellen. Ab 50 Euro für Vinyl gibt es bei jpc 5 Innenhüllen gratis dazu, wenn man will. Ich habe sie mir bestellt und umgetütet. Das ist so wesentlich besser.
    Music Box (remastered) Mariah Carey
    Music Box (remastered) (LP)
    14.12.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Das Beste der Neunziger

    Vom ersten Hören an war ich damals völlig überwältigt von dieser Stimme. Diese Modulationskraft, diese Ausdrucksfähigkeit findet man in der Regel nur bei Farbigen. Dieses Album hier ist für mich ihr absoluter Höhepunkt. Seite 1 startet hintereinander mit "Dreamlover" und "Hero", das bekommen andere nicht auf zehn Alben zusammen. Seite 2 bietet mit "Without You" meinen ganz persönlichen Mariah-Carey-Gipfel. Eigentlich ist das "covern". Sie hat aber nie gecovert, sie hat Titel, die man von anderen kannte, zu völlig neuem Leben erweckt. Harry Nilssons Meisterwerk gibt es von ihm selbst gesungen, er hatte leider eine eher "flache" Stimme. Wie Mariah Carey hier Musik lebendig werden läßt, ist einfach unglaublich, auch dreißig Jahre später.
    Ich habe mir ihre Alben auf CD nie gekauft, das Medium war mir für diese Stimme nicht geeignet. Ich habe bis zu den LPs der SONY gewartet.
    Die Preßqualität ist ordentlich bis gut, so ganz ruhig läuft das Vinyl leider nicht. Es gibt einige Nebengeräusche aus der Rille. Die neue Abmischung wird dem Ereignis gerecht, es klingt bestens. Die LP befindet sich in einer Papierhülle, die extrem stark statisch aufgeladen ist. Es ist Vorsicht geboten, die LP überhaupt aus ihr heraus zu bekommen. Es lohnt sich ohnehin musikalisch, mehrere dieser Alben auf einmal zu bestellen. Ab 50 Euro für Vinyl gibt es bei jpc 5 Innenhüllen gratis dazu, wenn man will. Ich habe sie mir bestellt und umgetütet. Das ist so wesentlich besser.
    Barbara Hannigan - Vienna (180g) Barbara Hannigan - Vienna (180g) (LP)
    06.12.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    1 von 5
    Klang:
    1 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Musik top - vinyl mega flop

    Ich bin mit der Zemlinsky-DG-Box in den Achtzigern bereits Fan der Zemlinsky-Lieder geworden. Da sieben davon hier im audiophilen Format vorliegen, war der Kauf beschlossene Sache.
    Ich schicke voraus, dass Frau Hannigan und Herr de Leeuw glänzendste Arbeit geleistet haben. Was hier an Ausdruck von Singstimme und Flügel kommt, ist gerade heute sehr ungewöhnlich und unüblich. Das Album ist in vielen Kritiken völlig zu recht hochgelobt worden.
    Das Album hat zwei Einleger. Vorne ein vierseitiger, eine Übersicht über die 31 Lieder und ihre Laufzeiten, dann drei Seiten mit Bemerkungen der Künstler zu den Liedern in D,E und F. Hinten ein großer Einleger mit allen Texten in D, E und F. Sehr gut!
    Side C beginnt mit Zemlinsky, die Lieder von Alma (nicht Gustav!) Mahler gehen über den Seitenwechsel. Im Einlauf auf Side D kommt aus der Rille ein sehr starkes Grundlaufgeräusch. Das zieht sich bis zum Seitenende durch, also über den gesamten Hugo Wolf.
    Side A beginnt mit Schönberg, der Webern geht über den Seitenwechsel. Side A läuft einigermaßen ruhig. Auf Side B beginnt mit dem letzten Ton des Webern ein Laufgeräusch der Rille, dass ich an die Meeresbrandung denken mußte. Unerträglich!!! Die Warner fällt immer wieder mit Laufgeräuschen in ihren Rillen auf ("In War And Peace", Joyce DiDonato!!!), aber das, was hier abgeht, hat selbst die Warner noch nicht geschafft.
    Der aktuelle jpc-Courier, also 01/22, Seite 5, informiert darüber, dass Rohstoffmangel herrsche. Um zu wenig an Vinyl streiten sich Plattenhersteller und die Hersteller von Bodenbelägen. Das, was alpha-classics hier als LPs unter die Leute bringt, sind keine LPs. Das ist Bodenbelag, als LP eine Zumutung. An der Seite auf der hinteren Lasche steht "Made in Czech Republic". Das ist offensichtlich kein Qualitätssiegel, sondern eine Warnung "Finger weg!".
    An sich hätte ich das Produkt sofort an jpc zurückgeschickt und reklamiert. Ich habe nur deshalb darauf verzichtet, weil ich mir gesagt habe: "Sei froh, dass der Zemlinsky wenigstens einigermaßen ordentlich läuft". Mein Frust könnte noch viel größer sein, wenn die Laufgeräusche auch noch hier wären.
    Wie haben die Firmen im Analogzeitalter es nur geschafft, Langspielplatten herzustellen, die diesen Namen auch verdienten? Die verpönten alten LPs laufen alle ruhig.
    Fazit für das "Vienna"-Album: unbedingt kaufen und damit glücklich werden. Das geht aber nur im nicht-audiophilen Format, also der CD! Verkehrte Welt!
    Meine Produktempfehlungen
    • Barbara Hannigan - Vienna Barbara Hannigan - Vienna (CD)
    Tonight (2018 Remastered) (180g) David Bowie
    Tonight (2018 Remastered) (180g) (LP)
    04.12.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Warum schlecht machen, was nicht schlecht ist?

    Überall lese ich miese Kritik zu diese Album. Warum? Ich meine mich dahingehend zu erinnern, dass genau dieses Album damals bei seiner Erstveröffentlichung in "stereoplay" zu den Monatsbesten gezählt und gepriesen wurde. Heute wird es so dargestellt, dass David Bowie auf die Schnelle produziert hätte und der Tiefpunkt auch noch mieser Reggae mit Tina sei. Dazu darf daran erinnert werden, dass Mr. Bowie einen ganz ausgezeichneten Geschmack hatte und daher (genau wie ich, kein Eigenlob!!!) Tina Turner grenzenlos bewundert hat. Ein Zeichen davon ist "Tonight". Was ist an dem Duett schlecht? Alle meckern, keiner erklärt, was hier tatsächlich sachlich begründet schlecht ist.
    Pop/Rock liefert bei jedem Künstler heterogene Alben, die deswegen nicht schlecht sind. Die Königinnen Alice und Kate Bush haben mit jedem Album etwas von neuer, anderer Art vorgelegt. Das ist deswegen aber nicht schlecht und auch nicht schlecht zu reden!
    "Tonight" ist kein "Let's Dance",aber ordentlich. Der Remix ist hervorragend, die Preßqualität ist ziemlich gut, relativ wenige Störgeräusche im Vinyl. Also: "why not?".
    Simply The Best Tina Turner
    Simply The Best (LP)
    04.12.2021
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Simply The Best

    Was soll man noch über One-And-Only-Tina schreiben? Man kann sich natürlich die Original-Alben einzeln kaufen, es gibt genug gute Gründe dafür. Aber: diese Doppel-LP enthält einfach alles, was man von ihr unbedingt braucht. "River Deep, Mountain High" ist leider mono und klingt gar nicht toll. Der Rest tut das sehr wohl! Wie es sich für Audiophile bei LP vs. CD gehört, rollen die Bässe, dass die Stereo-Anlage nur jubelt. Bereits "The Best" kommt angemessen baßstark, "I Can't Stand The Rain" klingt gegen die CD endlich so, wie ich das immer hören wollte und die CD das nie geboten hat. Ein Höhenflug von Titel zu Titel, auf Seite D wartet "Addicted To Love" live, allein das ist den Kauf wert.
    Ich habe lernen müssen, dass die heutigen LPs zu oft keine Langspielplatten, sondern Vinyl, also Fußbodenbelag sind. Das Leerlaufgeräusch der Rille ist teilweise eine Zumutung. Die Parlaphone hat hier kein Meisterstück, aber für heutige Verhältnisse relativ sauberes Vinyl mit eher wenigen Störgeräuschen verwendet. Insofern ist die Pressqualität ordentlich, aber nicht "The Best".
    Die Doppellasche und die Hüllen bieten mehrere sehr schöne Fotos in s/w der Lady. Alle Titel der vier Seiten sind mit allen "credits" sauber gelistet. Texte gibt es keine, aber die kann der Fan wahrscheinlich auswendig.
    Bryn Terfel - Dreams and Songs Bryn Terfel - Dreams and Songs (CD)
    03.12.2021
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Zugaben

    Das Booklet enthält einen Text von Sir Bryn Terfel. Er hat hier die Lieder zusammengestellt, die er seit Jahren als Zugaben singt. Dieser Text ist sehr informativ. Es gibt eine Doppelseite mit den "credits" zu allen Titeln, aber keine Laufzeiten. Das Papier ist hochwertig. Das Booklet enthält mehrere sehr schöne Fotos von Sir Bryn. Fotos der Gäste fehlen komplett. Es gibt keinerlei Texte, weder im Original, noch irgendwelche Übersetzungen. Auch der sehr interessante Text von Sir Bryn findet sich nur im Original. Seit Einführung der CD ist dieses Booklet eines der informationsärmsten.
    Zur Musik: größtenteils in London, der Rest im Prager Rudolfinum wird auf hervorragendem Niveau musiziert. Ich war eher durch Zufall zur CD gekommen. In einer Sommernachtsmusik des ZDF hat Sir Bryn den Tevje gegeben, ich habe die Sendung leider verpaßt. Den Auftritt kann man aber auf dem bekannten Videokanal nachholen. Die Zuschauer streiten sich im Kommentar, ob nun Topol oder Bryn der bessere Tevje ist. Ich habe mit "Anatevka" nie etwas anfangen können. Den Tevje von Sir Bryn finde ich aber ultimativ.
    Es ist "nur" Unterhaltungsmusik, aber ein sehr empfehlenswertes Album. Leider hat die CD mit nicht einmal 48 Minuten eine eher bescheidene Spieldauer. Für eine CD ist der Klang durchaus hervorragend (als Audiophiler bevorzuge ich die LP).
    Parsifal Parsifal (DVD)
    03.12.2021
    Bild:
    4 von 5
    Booklet:
    4 von 5
    Extras:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Levine at his best

    Es handelt sich um die Aufzeichnung einer Vorstellung der MET vom März 1992.
    Die Inszenierung ist von Otto Schenk in der Ausstattung von Schneider-Siemssen. Es wurde also das Werk inszeniert und kein "Regietheater" geboten.
    Ich beurteile die Musik nach der Original-Stereo-Aufzeichnung.
    Levine war bekanntlich einer der Langsamen bei Wagner. Hier ist er für seine Verhältnisse recht schnell, das Vorspiel zum 1. Akt dauert 14'02. Das völlig Überraschende an diesem Mitschnitt ist für mich Levines Dirigat. Ich habe immer wieder an die Kritiken zu Karajans Operngesamtaufnahmen ab der noch analogen Berliner "Tosca" denken müssen. In allen Kritiken wurde damals angeführt, Karajan habe den Orchesterpart aufgewertet, das Orchester zu einer weiteren handelnden Person gemacht. Das gilt hier "as well". Jeder Takt ist von Levine durchgehört bis zum Geht-nicht-mehr. Allein nur den Orchesterpart zu verfolgen erfordert schon weit mehr Konzentration als sonst. Dazu kommt, dass hier natürlich ein Wagner-Orchester spielt, aber gar nicht dick-breiig daherkommt. Das groß besetzte Orchester klingt die meiste Zeit durchhörbar wie eine Mozart-Besetzung. Das ist Wagner für Wagner-Verächter.
    Die Herren sind mit Jerusalem und vor allem Moll, bester Gurnemanz seit Frick, bestens besetzt. Die an anderer Stelle geübte Kritik an Weikl und Mazura als "abgesungen" kann ich nicht nachvollziehen. Frau Meier ist bekanntlich geboren worden, um die Kundry aller Kundrys zu sein.
    Wer tief in "Parsifal" einsteigen will, dem sei das neue Buch von Roger Scruton wärmstens empfohlen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Wagner's Parsifal Roger Scruton
      Wagner's Parsifal (Buch)
    Wagner's Parsifal Roger Scruton
    Wagner's Parsifal (Buch)
    03.12.2021

    Lesen!

    Der "Parsifal" ist für manche das opus summum. Der Anspruch ist noch wesentlich höher als bei "Tristan" und dem "Ring". Selbst die Werke von Debussy und Pfitzner bleiben dagegen auf der Strecke.
    Wagner hatte seinem Schwiegervater, Franz Liszt, gegenüber glatt abgelehnt, vor der Heirat in die Kirche einzutreten. Mit "Gott" hatte er nichts im Sinn. Er befürwortete aber eine "Göttlichkeit", befaßte sich mit Buddhismus, Hinduismus und Schopenhauer. Auf seinen Spuren kann man sich nicht nur einen "Geistigen Bruch" heben. Im "Tristan" geht es nur um das eigene Leiden: "Nur was ich leide, das kannst du nicht leiden". Hier im "Parsifal" geht es um die höchste aller Tugenden, das "Mitleid", die Wegwendung vom eigenen Ich, die Hinwendung zum anderen und vor allem die "Erlösung".
    Roger Scruton hat uns eine tiefgründige, vor allem anthroposophische Schrift zu diesem Monolithen hinterlassen. Das Buch ist durchdrungen vom allertiefsten Verständnis des Autors für Hintergrund, Text und Musik. Wer dieses für mich größte Werk Wagner ergründen und durchdringen will, ist hier bestens aufgehoben. Der englische Text ist mit ordentlichem Schulenglisch kein Problem.
    Leider ist die Fertigung bescheiden. Ein standardmäßiger Einband, sehr bescheidene Papierqualität. Trotzdem: lesen!
    Symphonien Nr.1-6 (mit Blu-ray Audio) Symphonien Nr.1-6 (mit Blu-ray Audio) (CD)
    02.07.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Der beste traditionelle Tschaikowsky-Zyklus

    Ich schicke voraus, dass ich mich ausschließlich auf die blu-ray audio beziehen werde. Ich bin audiophil und meide, wenn möglich, die CD.
    Karajan hat Tschaikowsky immer wieder aufgeführt, namentlich die letzte drei Symphonien. Trotzdem hat er leider nur einmal den kompletten Zyklus gegeben. Es wird hier der tradionelle Tschaikowsky gegeben, also die eher strahlende und triumphale Darstellung. Keine Ecken, Kanten oder gar Abgründe wie beim späten Bernstein. Das Spiel der Berliner Philharmoniker ist so exzellent, wie es so eben nur unter Karajan möglich war. Der berühmte "Drill" ist auch hier in jedem Moment auszumachen. Die Symphonien sind Mitte der Siebziger aufgenommen, die Zugaben Capriccio italien und Slawischer Marsch stammen aus den Sechzigern und wurden in der Jesus-Christus-Kirche aufgenommen. Es zeigt sich auch auf dieser blu-ray audio, dass die DG bereits in den Sechzigern extrem genau aufgenommen hat, fast besser als in den Siebzigern. Die Abmischungen liefern ein ganz hervorragendes Klangbild des Orchesters. Der Gerüchteküche nach hat Karajan in den Achtzigern im Studio in seinem Haus in Anif mit nachlassendem Gehör die DG zu unnatürlichen Klangbildern gezwungen. Davon ist hier nichts zu hören. So klingt ein absolutes Spitzenorchester!
    Wer richtig tief in die Materie der Tschaikowsky-Symphnien eindringen will, dem sei Leonard Bernsteins Schlußstein mit Tschaikowsky in New York und Jerusalem als 4 CD-Box ans Herz gelegt. So völlig anders als sonst wurde hier gar nicht glatt und jubelnd musiziert, eine Musik mit vielen Abgründen und unglaublichem Tiefgang.
    Meine Produktempfehlungen
    • Leonard Bernstein - Tschaikowsky Leonard Bernstein - Tschaikowsky (CD)
    Leonard Bernstein - Tschaikowsky Leonard Bernstein - Tschaikowsky (CD)
    02.07.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ist Tschaikowsky ein Reißer?

    Tschaikowskys wunderbare Musik leidet viel zu oft darunter, als Reißer aufgeführt zu werden. Das Violinkonzert, das b-moll-Klavierkonzert und die Vierte sind beliebte Opfer. Das Wort von Eduard Hanslick, nach dem Violinkonzert müsse man den Saal lüften, ist berühmt.
    Auch Lennie hat Tschaikowsky als Reißer gekonnt, natürlich auf seine überlegene Weise. Es gibt eine Studio-Einspielung der Vierten für die CBS aus der zweiten Hälfte der Siebziger. Fulminant, glühend und eben die berühmten sugar plums. So heißt im englichen Sprachraum der letzte Satz, weil hier die Noten fallen wie reife Früchte von einem Baum.
    Bei den hier vorliegenden Aufnahmen handelt es sich um Lennies letzte Einspielungen in NY für die DG überhaupt. Sie sind nach den Mahler-Aufnahmen entstanden. Die Vierte und Fünfte sind Konzertmitschnitte, die Sechste ist ohne Publikum. Diese soll er auch im Konzert aufgeführt haben. Nach der Aufführung habe Lennie gesagt: "Ich stand am Abgrund". Das ist das Wort für diese Einspielungen. Rein äußerlich betrachtet dauern sie deutlich länger. Ich erinnere mich noch immer mit großem Schrecken an meinen Besuch der Münchner Philharmonie, in der Celibidache die Sechste gab. Sie dauerte gut 60 Minuten, jede Binnenspannung der Musik fehlte, sie war, wie meist Musik bei Celibidache, totgedehnt.
    Nichts davon ist hier. Die Vierte tendiert gegen 50 Minuten, die beiden anderen Symphonien jeweils gut 60 Minuten. Gedehnt ist nichts, auch kein Blow-Up, wie das neudeutsch so heißt. Die sonst so uneingeschränkt positive und fröhliche Vierte wirft viele inhaltliche Fragen auf, der zweite Satz kommt so gar nicht glatt daher. Zäsuren, neue Schwerpunkte, Haltepunkte, immer wieder ist es eine andere Musik, als die, die man zu kennen glaubt. Die Fünfte kommt hochexpressiv daher, aber nicht triumphal. Der zitierte Abgrund, den viele Dirigenten bei der Sechsten frühestens im Finale erreichen, wenn überhaupt, ist hier bereits gegen Ende des Kopfsatzes auszumachen. Lennie, der Mahler-Dirigent, hat hier Tschaikowsky nicht zu Mahler umfunktioniert. Gegen Ende seines zu kurzen Lebens ("die Bernstein sind alle nicht alt geworden", hat er einmal gesagt) stellt hier ein Musikgenie Fragen zur allgemeinüblichen Aufführungsweise der großen Tschaikowsky-Symphonien, die berechtigt sind.
    Die Tondichtungen sind gemischt NY und Jerusalem. "Francesca da Rimini" schlägt mit einem beispiellos langsamen Mittelteil alle Längenrekorde, "Romeo und Julia" als zweite aus NY und ebenfalls Konzertmitschnitt ist noch am ehesten wie gewohnt. Die weiteren vier sind Studio-Produktionen mit dem IPO. Obwohl in diesem Set Abgründe versammelt sind, strahlt trotzdem die schönste italienische Sonne im Cappricio italien.
    Das Orchesterspiel ist sowohl in NY als auch in Jerusalem absolut hervorragend. Die Klangqualität der Aufnahmen ist für CD mehr als ungewöhnlich gut gelungen. Die Partituren sind bestens durchhörbar, so wie bereits beim DG-Mahler in NY.
    Das Booklet ist sehr informativ.
    Fazit: der beste "traditionelle" Tschaikowsky-Zyklus ist der der Berliner Philharmoniker unter Karajan, aber bitte die blu-ray audio! Wer zum Vergleich ganz tief in die Partituren eintauchen will, ist hier mit diesen vier CDs bestens versorgt.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Nr.1-6 (mit Blu-ray Audio) Symphonien Nr.1-6 (mit Blu-ray Audio) (CD)
    Capricen op.1 Nr.1-24 für Violine solo Capricen op.1 Nr.1-24 für Violine solo (CD)
    01.07.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Die zweite Königin der Violine

    Teufelsgeiger wurde er genannt. Er habe dem Teufel seine Seele verkauft, um von ihm im Gegenzug bis dato ungekannte und ungeahnte Fähigkeiten auf der Violine zu bekommen. Paganini ließ die Gerüchteküche toben. Sie brachte ihm immer mehr Zuhörer, immer mehr Einnahmen. Lange vor dem Begriff Marketing wußte er, wie er seine Kassen füllte.
    Wie es um seine spielerischen Fähigkeiten gestanden haben muss, teilen uns seine Kompositionen mit. Sein op. 1 sind diese 24 Capricci. Vermeintliche Fingerübungen, die eigentlich unspielbar sind. Die 24 Capricen unterteilen sich im Druck in drei Bücher, nicht 8 – 8 – 8, sondern 6 – 6 – 12. Die erste CD enthält also die Bücher 1 und 2, die 2. CD das dritte Buch.
    Die 24 Capricci sind nicht einem Widmungsträger zugeordnet. Jede einzelne Caprice hat einen eigenen Widmungsträger, Nr. 1 Vieuxtemps, es geht weiter unter anderem mit Liszt und Spohr bis zur Nr. 24, die Paganini sich selbst gewidmet hat.
    Formal unterliegen die Werke nicht einer uns üblichen Form. Sonatensatz, dreiteilige Liedform oder Scherzo sucht man vergebens. Einzelne Blöcke werden aneinander gereiht, in der Regel in der Mitte der Caprice in umgekehrter Reihenfolge wiederholt. Eine Abweichung ist nur Nr. 24, Tema con variazioni, eines der bekanntesten Themen der klassischen Musik überhaupt, das Paganini-Thema Nr. 1.
    Das ganz hervorragende Booklet enthält Einführungen in alle 24 Capricen (in E, F und D), namentlich die technischen Anforderungen jeder einzelnen sind genau gelistet. Paganini scheut keine Schwierigkeit: Sechzehntel, Zweiunddreißigstel, legato, staccato, Doppelgriffe, Oktaven, Dezimen, bis zu vier Saiten gleichzeitig spielen.
    Das erfordert beispiellose Beherrschung. Beherrschung der Partitur, der eigenen Hände und Finger, des ganzen Körpers (Paganini hatte der Überlieferung nach eine besondere eigene Körperhaltung beim Spielen), und vor allem der eigenen Person, also Selbstbeherrschung.
    Wer denkt, hier ist nur trockene Übung und keine Musik zu hören, irrt. Es wird viel imitiert: eine Jagd in Nr. 9, eine Trompetenfanfare in Nr. 14 und ein Dudelsack in Nr. 20. Nr. 1 ist relativ kurz mit nicht einmal zwei Minuten, danach gibt es nur konzentrierte Nahrung, Capricen mit bis zu fast zehn Minuten. Nr. 2 erinnert stark an Bach, Nr. 4 gehört eher ins Reich der Oper. In Nr. 7 tritt eine wilde Hornisse auf, die in Nr. 19 zurückkehrt. Nr. 9 ist eine Echo-Arie, Nr. 10 gehört wieder auf die Bühne, schon fast eine Wahnsinns-Szene. In Nr. 12 singt ein Vogel im schönsten Ätherblau des Himmels. In Nr. 13 läuft nachts ein Betrunkener nach Hause. Nr. 18 geht als Echo-Arie zu Ende. Nr. 21 spielt in Wien, eine Heurigen-Szene. Nr. 24 ist zum Schluß die Variation. Diese 105 Minuten fordern alles. Nr. 23 und 24 dürften im Konzert live allein das psychische Durchhaltevermögen der Solistin extrem beanspruchen.
    Alina (so nennt das Booklet die Dame kurz, ich übernehme das, wohlgemerkt mit dem allergrößten Respekt!) besuchte im April 2020 im tiefsten Corona-Lockdown in London ihren Producer. Sie meinte, es werde Zeit, sich an die Arbeit zu machen und die Capricen einzuspielen. Es gäbe hier kein Verstecken. Die Aufnahmen fanden an insgesamt vier Tagen im Frühjahr 2020 in der Wigmore Hall statt, zwei aufeinanderfolgende Tage Mitte Mai, zwei zum folgenden Monatswechsel. Vier Menschen seien im Haus gewesen, einer vom Haus, der nie zu sehen war, die beiden Producer in getrennten Räumen und Alina auf der Bühne nebst Kabeln und Kopfhörer, um die Aufnahmen sofort zu hören. So spielt man in einer Pandemie Musik ein.
    Ich habe beide CDs wiederholt gehört. Die Violine ist sehr präsent aufgenommen, nicht ein winzigstes Detail ist verloren gegangen. Von Alina selbst ist einfach nichts zu hören, kein Knacken eines Gelenks, kein Atmen, Schnaufen schon gar nicht. Ihr Spiel ist in den Kritiken mit vielen Bildern beschrieben und verglichen worden. Feuerwerk wurde es unter anderem genannt. In einem Satz: sie spielt diese unendlich schwer zu spielende Musik, als ob es einfach gar nichts von schwierig gäbe. Für mich sind dies 105 Minuten ein Drahtseil, das über die gesamte Breite der Alpen von Gipfel zu Gipfel gespannt ist. Alina spaziert in schwindelerregender Höhe in Ballerinas über das Seil, keine Balancierstange, kein Netz, hüpft auf der Stelle, schlägt Purzelbäume. Faszinierend und überwältigend sind nur bescheidene Versuche, den Höreindruck zu beschreiben. Dazu gehört auch, dass die Faszination, die sich beim ersten Hören eingestellt hat, sich beim Wiederhören nach wenigen Tagen in mindestens dem gleichen Maß wieder einstellt. Wie kann man nur ausgerechnet Paganini so überwältigend spielen, als ob das rein gar keine Mühe wäre?
    Hilary Hahn ist seit vielen Jahren Ziel meine allertiefsten Verehrung. Seit dem Sibelius-Konzert kennt meine Bewunderung für sie keine Grenzen.Seit sie unter dem Label der DECCA Bachs BWV 1001 – 1006 komplettiert hat, fragen viele ihrer Fans danach, dass sie doch die Paganini-Capricen geben möge. Bisher gibt es das nicht. Wir können uns aber mehr als glücklich schätzen, dass es die Capricen in dieser mehr als würdigen Einspielung durch Alina gibt. Als absoluter Bewunderer von Hilary Hahn komme ich nicht umhin, den Königsthron der Violine erweitern zu müssen und Alina Ibragimova als zweite Königin zu inthronisieren. Wahrlich eine meisterliche Einspielung, die tiefsten Respekt verdient!
    Konzertarien für Sopran Konzertarien für Sopran (SACD)
    14.06.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    "Es ist zu schwer" - Die Meisterschaft

    Lisa della Casa wurde zu Beginn eines Fernsehporträts gefragt, was sie einem jungen Menschen raten würde, der Sänger werden will. „Lassen Sie es bleiben. Es ist zu schwer.“ Damit ist alles gesagt. Die Strauss- und Mozart-Sängerin wußte es zu genau. Alle Musik ist schwer. Am schwersten ist der Mozart. Und am allerschwersten sind seine Konzert-Arien. Das sind keine Rezitative und davon klar abgegrenzte Arien, wie wir es von seinen Opern her kennen. Das sind von der Form her stark variierende Werke. Es gibt auch blanke Arien ohne ein Rezitativ. Am inhaltsreichsten ist „Ah, lo previdi“, das sich in fast 15 Minuten grob in Rezitativ – Arie – Rezitativ – Kavatine einteilen läßt. Die Übergänge sind meist nicht so scharf wie in der Oper, eher fließend. Der Inhalt der Konzertarien variiert stark und reicht von Kammerzofen-Tändelei bis zu Todes- oder todesnahen Szenen. Etliche Arien, für Sopran geschrieben, sind aber reine Männerszenen, meist angesichts des Todes.
    Mozart schrieb viele seiner Konzertarien für Johanna Duschek in Prag bzw. Aloysia Weber in Mannheim, beide müssen über heute nicht vorstellbare stimmliche Fähigkeiten verfügt haben. Zu „Ah, lo previdi!“ schrieb er an Aloysia Weber: „Vor allem aber beachten Sie die Vortragszeichen - überlegen Sie sich den Sinn und Nachdruck der Worte – versetzen Sie sich allen Ernstes in die Verfassung und Lage der Andromeda – und stellen Sie sich vor, Sie seien wirklich diese Person.“ (Das Zitat habe ich von der Decca, s. weiter unten!). Solche Weisung vom Komponisten wäre für mich keine reine Aufmunterung.
    Meine ersten Begegnungen mit den Konzertarien hatte ich in den Siebzigern mit den Übertragungen der Mozart-Matineen bei den Salzburger Festspielen. Vor der Pause gab es eine oder eher zwei Konzertarien. Zu oft mühten sich junge Sänger mit wenig erfreulichem Ergebnis. Dass diese Werke fast nicht aufführbar sind, war bereits damals mein Eindruck.
    Auf Tonträger blieb dieses Universum eher vernachlässigt. Einen sehr ernsthaften Versuch gab es vor vierzig Jahren von der Decca, noch analog und auf LP. Auf 5 LPs wurden 37 Konzertarien geboten. Den LPs waren die Damen Te Kanawa, Gruberova, Berganza, Laki und Höbarth zugeordnet. Die beiden letzteren waren damals öfter gefragt, wenn Frau Gruberova als Königin der Nacht nicht zur Verfügung stand. Begleitet wurde vom Wiener Kammerorchester, Leitung György Fischer. Enthalten war außerdem ein ganz hervorragendes Begleitheft mit umfangreichen Begleitinformationen zu allen 37 Arien. Die erste LP war echte Kiri Te Kanawa, u. a. „Bella mia fiamma“ und „Ah, lo previdi“, sehr gefühlt, zart und weich musiziert. Sie gab auch „Nehmt meinen Dank, ihr holden Gönner“, eine Einspielung, überiridisch und traumhaft schön gelungen. Frau Gruberova und Frau Berganza standen nur knapp dahinter. Die Damen Laki und Höbarth kamen nicht zu solchen Ergebnissen, namentlich „Vorrei spiegarvi, oh Dio!“ - meine ganz persönliche Lieblings-Konzertarie – war, nun ja nicht so recht gelungen, um das sehr höflich zu formulieren.
    Ein weiterer Versuch wurde von der EMI Mitte der Achtziger unternommen: „Mozart Arias“ mit Kathleen Battle, dem LSO und Andre Previn. Es war keine reine Konzertarienplatte. Das Hauptwerk „Exsultate“ ist eine Motette, hier ist wohl die Referenz dieses Werkes entstanden. Die enthaltenen Konzertarien waren meist gelungen, nur hat Frau Battle in der Reprise des Hauptteils von eben „Vorrei spiegarvi, oh Dio!“ den entscheidenden Spitzenton am Schluß völlig verfehlt, das klang eher nach einem Schrei. Mit Frau Battle begann eine Reihe von Mozart-Sopranen, die eher „kleine Stimmen“ hatten, was unter anderem ein stetes Dämpfen des Orchesters erfordert. So kann man meines Erachtens Mozarts Konzertarien nicht ernsthaft beikommen.
    Weitere ernsthafte Versuche der Konzertarien auf Tonträger sind mir nicht bekannt. Damit zu Frau Oropesa und dem vorliegenden Album.
    „Ombra Compagna“ enthält zehn Konzertarien, die Gesamtdauer sind 81,5 Minuten. Ich habe inzwischen die SACD mehrfach gehört, aber nie komplett am Stück. Ich wollte die Arien nicht konsumieren, sondern mit voller Konzentration hören. Daher habe ich nach spätestens 5 – 6 Arien eine Pause eingelegt. Des weiteren habe ich die vier Arien, die sich inhaltlich mit der LP von Kiri Te Kanawa decken, im direkten Vergleich nacheinander gehört. Die Unterschiede sind mehr als überwältigend und atemraubend, das Album ist musikalisch ein Naturereignis. Als absoluter Bewunderer von Dame Kiri seit über 40 Jahren muss ich mich dem Vorwurf aussetzen, ein treuloser Verehrer zu sein, und mich vor Frau Oropesa ganz tief anerkennend verneigen. Das ist kein lyrischer Sopran. Das ist eine gestandene volle Frauenstimme mit Volumen. Sie stürzt sich im allerbesten Sinn in die Partituren und meistert sie so gut, wie es angesichts der enormen Ansprüche möglich ist. Jede Note wird mit größtem Ausdruck und Engagement gesungen. Alle zehn Arien sind hörbar in Gedanken lange durchgekaut worden, um alles zu erfassen, was ihr Inhalt ist, und diesen angemessen umzusetzen. Sie setzt ihre Stimme deutlich als Instrument ein, was vor allem in „Vorrei spiegarvi, oh Dio!“ zu vernehmen ist. Diese Arie enthält zwei Gesangsstimmen, die zweite ist eine Solo-Oboe. Wie hier Gesangsstimme und Solo-Oboe mit einem einzigen Kopf denken und einem Herzschlag atmen und musizieren, ist allein den Kauf wert. Bei sehr genauem Hinhören lassen sich in einzelnen Spitzentönen leichte Schärfen des Gesangs ausmachen. Diese sind aber sowohl vor den Schwierigkeiten der Partituren als auch dem Gesamtergebnis mehr als verzeihlich.
    Il Pomo d'Oro waren mir schon bei „In War And Peace“ von Frau DiDonato sehr positiv aufgefallen. Weiches, zartes, einlullendes Musizieren ist das ganz sicher nicht. Es wird sehr genau und akzentreich gespielt, ohne in die Überakzentuierung zu verfallen, wie sie z. B. bei Herrn Harnoncourt des öfteren stattfand.
    Schließlich Antonello Manacorda: seit den Tagen des Fritz Busch, der als letzter Dirigent Mozart konsequent angemessen und atmend aufgeführt hat, neigen alle Dirigenten dazu, aus Mozart eine Spieldose zu machen, die aufgezogen wird und mit den Jahren, die diese Unsitte stattfindet, immer noch schneller ratternd runterläuft, pure Mechanik statt lebender Musik. Einzige ruhmreiche Ausnahme war Klemperer mit wahrlich einer „Cosi“! Auch die Not-Kurz-Cosi der Salzburger Festspiele 2020 war von der Ouvertüre an überhitzt, also zu schnell, zu ratternd. Herr Manacorda läßt erfühlt und erfüllt musizieren, er gestaltet die Partituren in nicht genug zu rühmender Genauigkeit und angemessenen Tempi. Das führt dazu, dass er bei allen zehn Konzertarien der langsamste aller Dirigenten aller meiner Einspielungen ist.
    Die Aufnahmetechnik und die Abmischung sind dem Ereignis würdig. Die SACD bereitet bereits auf einem CD-Player sehr viel Freude, über einen SACD-Player erschließt sich die Musik natürlich besser.
    Das Booklet enthält ein Vorwort von Frau Oropesa, Einführungen in alle zehn Arien (nur englisch) sowie die Gesangstexte auf italienisch und in englischer Übersetzung. Dazu gibt es mehrere Farbfotos, auch eines vor den Aufnahmesitzungen in „social distancing“, wie bei Corona leider erforderlich.
    Zum Schluß bleibt nur die unbescheidene Frage an Pentatone, wann der mehr als berechtige Nachschlag kommen wird. Bitte mehr und ganz viel!
    Matthäus-Passion BWV 244 Matthäus-Passion BWV 244 (CD)
    01.05.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Ja, aber ...

    Gerade bei Bach toben Glaubenskriege. Der eine will unbedingt historische Aufführungspraxis und Originalinstrumente, der andere lehnt sie ab. Objektivität ist schwer und manchmal gar nicht gefragt.
    Klemperers Matthäus-Passion ist ein Meilenstein, fern jeglicher historischer Aufführung. Großes Orchester, großer Chor, von Wilhelm Pitz einmalig einstudiert. Die Tempi sind alle perfekt. "Können Tränen meiner Wangen" mit Christa Ludwig auf dem absoluten Höhepunkt ihrer einmaligen Leistungsfähigkeit allein ist mit seinen fast 10 Minuten ein Monolith. Fischer-Dieskau ist wie immer DER Christus. Das ist alles einer der größten Höhepunkte der Plattengeschichte. Aber:
    Englands Nr. 1, Peter Pears, hat sich "dem Diktat Klemperers" (O-Ton) verweigert und die Rezitative ohne ihn aufgenommen. Gedda ist mir immer zu dünn, auch hier. Ab jetzt mache ich mich endgültig unbeliebt: Frau Schwarzkopf hat hier ihren absolut unnatürlichen Vortragsstil zu einer Blüte gebracht, dass ich allein schon deswegen abwinken muß. Das ist in Summe einfach zu viel an Mangel an Freude.
    Fern der historischen Aufführungspraxis war auch Karl Richter. Er hat das Werk dreimal eingespielt, erst 1958 audio, Anfang der Siebziger das Video aus den Bavaria-Studios und kurz vor seinem viel zu frühen Tod ein zweites Mal audio. Hier ging der Wunsch der wunderbaren Dame Janet Baker in Erfüllung, einmal unter Richters Leitung zu singen. Sie steht Frau Ludwig nicht nach. Frau Mathis (lyrischer Sopran) wurde auch hier, wie in den Kantaten, zu höchstem Ausdruck getrieben. Fi-Di auch hier, Schreier der ohnehin beste Bach-Tenor. Salminen der vielleicht beste Baß, "Gebt mir meinem Jesum wieder" ist Referenz. Chor und Orchester sind hervorragend. Als Kompromiß für mich unerreicht.
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    • Matthäus-Passion BWV 244 Matthäus-Passion BWV 244 (DVD)
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    • Weihnachtsoratorium BWV 248 Weihnachtsoratorium BWV 248 (CD)
    Olga Scheps - Chopin Olga Scheps - Chopin (CD)
    29.04.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Nicht zu verachten

    Frau Scheps bietet im Studio-Teil 12 Titel, die in der Jesus-Christus-Kirche zu Berlin aufgenommen wurden. Die Etüde op. 10, Nr. 3, ist angemessen zart gespielt, die Etüde op. 25, Nr. 12, sehr expressiv, ohne eine "Tastenlöwin" zu geben. Zum Schluß der 12 Titel gibt es zwei Nocturnes, die zwei Walzer umgeben, sehr schön gespielt, es lädt zum Entspannen und Träumen ein. Leider hat sie sich auch für die Ballade Nr. 1 entschieden. Sicher auch hier technisch einwandfrei und schön gespielt. Das ist aber allertiefgründigster Chopin, dem man erst man nahe kommen muß. Krystian Zimermans 4 Balladen-Meistereinspielung ist zu weit entfernt. Aufnahmetechnisch ist alles in Ordnung, es klingt alles sauber. Nach den 49 Minuten gibt es als "Bonustrack" die Fantasie op. 49. Auch hier tritt sie in Konkurrenz zum Zimerman-Album. Auch hier verfehlt sie leider die Tiefgründigkeit. Es ist ein Konzertmitschnitt, der wohl zuerst für eine Veröffentlichung nicht vorgesehen war. Klanglich eher bescheiden, leicht muffig und topfig.
    Der Ton und das Spiel sind davon abgesehen sehr angenehm, wesentlich angenehmer als alle "Referenzen" der Chopin-Wettbewerb-Siegerin aus Argentinien.
    Fazit: gut und schön, zum Anhören und Abschalten bestens geeignet.
    Wer die hochanspruchsvollen Balladen und die Fantasie richtig und absolut vollendet hören möchte, greife bitte zum Zimerman-Album.
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    Violinkonzerte BWV 1041-1043,1060 Violinkonzerte BWV 1041-1043,1060 (CD)
    28.04.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Überragende Premiere bei der DG

    Es war ein überschaubarer Zeitraum, in dem die DG ihre drei Solistinnen, also Julia Fischer, Hilary Hahn und Anne-Sophie Mutter mit den Bach-Konzerten präsentierte. Frau Mutter spielte sie (leider erwartungsgemäß) breit und pastos, recht schwerfällig, da kommt kein Schwung und keine Freude auf. Frau Fischer ging die Konzerte demgegenüber mit sehr viel Schwung und Spielfreude an. "Das läuft", sehr gut. Es geht aber noch besser. Ende 2002/Anfang 2003 nahm Frau Hahn nach dem Wechsel von der Sony zur DG ihr erstes Album für diese auf. Sie schreibt im Booklet so schön, dass sie sich wünscht, dass der Hörer bei den langsamen Sätzen mitsummt und bei den schnellen mit den Zehen mitwippen oder besser gleich (im Wohnzimmer) tanzen möge. Die Aufforderung ist völlig überflüssig. Die vier Konzerte sind nicht nach der Numerierung des BWV gereiht, es geht gleich mit dem 2. Konzert in E-Dur los. Holla, da geht die Post ab. Das ist Schwung und Lebensfreude und Spiellaune, das macht einfach grenzenlos Spaß. Die weiteren Solisten, Orchester und Dirigent sind absolut adäquat. Der Klang ist sehr präzise.
    Das Booklet ist ganz außergewöhnlich gelungen. Viele Fotos von allen Beteiligten, Texte zu den Konzerten und ihrer Entstehung sowie Kommentare von Frau Hahn, das alles auf hochwertigem Papier. Klarste Empfehlung!
    Etudes d'execution transcendante Etudes d'execution transcendante (CD)
    27.04.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Überragend

    "12 Etüden, sie alle zu knechten" kann man hier frei nach Tolkien sagen. 66 Minuten Musik, so viele Noten. Nr. 1 - 8 im wesentlichen eher sehr expressive Musik, wie man allgemein Liszt zu kennen meint. Dann die Überraschung: Nr. 9 und 11, die deutlich längsten Stücke, nicht nur romantisch. Zart, lyrisch, "gewogen wie in Abrahams Schoß", liebevoller kann Musik den Zuhörer nicht schaukeln und streicheln. Nr. 12 erinnert etwas an den Schluß der 2. Chopin-Sonate, wie sie fast verhaucht. Das erst einmal technisch beherrschen, dann in den Kopf bekommen, also mit Verstand und Gefühl spielen. Frau Ott hat das in ihrer ersten Einspielung für die DG zutiefst beeindruckend geschafft. Technik und Ausdruckskraft sind fast nicht zu toppen. Es klingt erfreulicherweise angemessen. Seit dem ersten Hören vor gut zehn Jahren läuft die CD immer wieder bei mir, ich bekomme sie nicht satt. Eine meiner absoluten Klavier-Lieblingsscheiben!
    Balladen Nr.1-4 Balladen Nr.1-4 (CD)
    25.04.2021
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Referenz

    Krystian Zimerman hat uns Ende der 70er aus LA mit Giulini eine der allerbesten Einspielung der beiden Klavierkonzerte geschenkt. 1987 hat er mit den vier Balladen, der Barcarolle und der Fantasie nachgezogen, digital eingespielt. Jede Note ist in Wert und Farbe auf das Allergenaueste austariert, die Aufnahmetechnik und Abmischung sind ebenbürtig. Besser geht es nicht. Referenz!
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    • Klavierkonzerte Nr.1 & 2 Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (CD)
    Don Quixote op.35 Don Quixote op.35 (CD)
    25.04.2021
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    HvK und Strauss

    Der Orchester-Strauss ist eine Sammlung von Witz, Schalk und sehr viel Selbstironie. Das viel kritisierte "Heldenleben" ist keine heldische Selbstdarstellung, sondern liebevolle Verhohnepipelung der eigenen Person und der Gattin Pauline. Kein Dirigent hat das alles so vollendet erfaßt und eingespielt wie Rudolf Kempe in Dresden. Jede der Aufnahmen ist bis heute Referenz geblieben.
    HvK hatte mit den selben Werken größte Mühen. Breit, groß-symphonisch, lastend. Der digitale "Zarathustra" ist so lähmend verschleppt, dass ich mich zwingen mußte, mir das wenigstens einmal komplett anzuhören. Cello-Werke waren bei ihm in der Regel mit Rostropovich besetzt. Nur hier hat er mit Pierre Fournier gearbeitet. Dieser wurde der "Aristokrat" genannt. HvK war natürlich ein hochprofessioneller Musiker und hat wohl nur zu genau gespürt, dass er es hier mit einem Genie zu tun hatte. HvK hat sich tatsächlich Fournier untergeordnet, es ist immer wieder eher Begleitung als Partner oder Führung, was vom Orchester kommt. Die Frage, ob hier Fournier, oder Tortelier bei Kempe besser ist, kann m. E. nicht objektiv beantwortet werden, Beide Solisten entziehen sich aufgrund extremer Qualität jeder Kritik. Was das Orchester betrifft, bleibt Kempe in Dresden Referenz, HvK mit den Berlinern ist Nr. 2.
    Das Hornkonzert ist von Herrn Hauptmann bestens gespielt.
    Die Aufnahmen sind von 1965 und 1973 aus der Jesus-Christus-Kirche. Beste Aufnahmetechnik und bestmöglicher Re-Master, klingt überhaupt nicht nach alten Aufnahmen.
    Das Booklet ist mit Verlaub ärmlich, kein Foto der Solisten.
    Meine Produktempfehlungen
    • Rudolf Kempe dirigiert Richard Strauss Rudolf Kempe dirigiert Richard Strauss (CD)
    Symphonien Nr.4-7 Symphonien Nr.4-7 (CD)
    22.04.2021
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Karajan, der Finne

    Die großen Kontrahenten Karajan und Bernstein haben beide für die DG Sibelius-Symphonien eingespielt, beide leider unvollständig. Bernstein hat in den 80ern in Wien digital die bekannteren Nr. 1, 2, 5 und 7 eingespielt, das mit einer selbst für ihn ungewöhnlichen Intensität.
    Karajan hatte bereits in den 60ern in Berlin die Nr. 4 - 7 eingespielt. Ort war die Jesus-Christus-Kirche, die Aufnahmen datieren nach 1964 bis 1967. Nr. 5 wurde mit dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet, Nr. 6 und 7 mit dem Edison-Preis. Der so oft bei ihm vorhandene "Soft-Sound" fehlt völlig. Das Orchesterspiel ist perfekter "Drill", das Orchester ist ein Herz und ein Pulsschlag. Karajan hat hier so expressiv musizieren lassen wie kaum ein zweites Mal. Die Weite Finnlands und seine Wälder tauchen angesichts des vorbildlichen Musizierens automatisch vor den Augen auf.
    Die Klangqualität läßt keinen Gedanken an 60er Jahre aufkommen. Der Klang ist räumlich in größter Sauberkeit und Exaktheit. Man könnte die beiden CDs für 4 D-Audio Recordings aus den 90ern halten.
    Anne-Sophie Mutter - Carmen-Fantasie Anne-Sophie Mutter - Carmen-Fantasie (CD)
    21.04.2021
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    ASM in Spanien

    Ich habe diese Scheibe als CD geschenkt bekommen. Ich bin seit der ersten Veröffentlichung Fan von Frau Hahn, leider nicht von Frau Mutter. Das fordert Gerechtigkeit.
    Es gibt nicht nur die expressiven Werke wie die "Carmen-Fantasie", es gibt auch Ruhiges, die Massenet-Meditation und die Faure-Berceuse. Ich mache - wie immer - ganz leichte Schärfen im Ton der Frau Mutter aus. Davon abgesehen ist es allererste Klasse, wie sie spielt. Grundsätzlich gilt die Anerkennung sowohl für die Auswahl der Werke als auch die musikalische Umsetzung. Die Wiener Philharmoniker sind exzellent, Levine führt das alles bestens. Die DG hat die Zusammenstellung als "Lollipops" bezeichnet. Ich finde das eine Beschädigung des eigenen Produkts, das ohne Fehl und Tadel ist. Dank der 4D Audio-Technik der DG aus den 1990ern klingt alles sehr räumlich und plastisch, allein vom Klang her ein Genuss. Das ist gehobene Musik, die man nicht als Hintergrundsmusik und als Stream mißbrauchen sollte. Klare Empfehlung!
    26 bis 50 von 84 Rezensionen
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