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    Petra Sch.

    Aktiv seit: 28. Dezember 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1
    59 Rezensionen
    Mordseemusik Emmi Johannsen
    Mordseemusik (Buch)
    17.05.2025

    In ihrem 6. Fall ermittelt Caro bzgl. des Todes eines Schlagersängers

    Caro Falk singt seit neuestem im Borkumer Chor. Und ebendieser Chor begleitet im Musikpavillon am Strand das Konzert des beliebten Ecuadorianischen Schlagersängers Pablo Lavega, bei dem er plötzlich tot umfällt.

    Man fühlt sich sofort wieder total wohl in Borkum und freut sich, alte Bekannte wieder zu treffen. Und auch der Übersichtsplan hilft einem wieder über die Örtlichkeiten auf die Sprünge.
    Der Schreibstil ist lebendig und mitreißend; und dass es wieder Einschübe aus Sicht des möglichen Täters in Kursivschrift gibt, peppt die Geschichte auf.

    Die Ermittlungsarbeit von Caro, die auch wieder Jan Akkermann, der als Türsteher in einer Bar arbeitet, und ihren Schwiegervater Hinnerk einspannt, ist wieder super spannend zu verfolgen. Und es "flutscht" alles, es fühlt sich nicht eckig und verstellt an.
    Und Caro und Jan werden als Ermittlerteam immer besser! Caro hat viele gute Instinkte, sie ist aber auch oft sehr aufdringlich bei ihren Befragungen.
    Es ist jedoch super spannend mit den beiden mitzuermitteln und immer mehr Puzzleteilchen aufzudecken. Denn Motive für den Mord an dem Schlagersänger hätten mehrere Personen. Allen voran seine Bandmitglieder, bestehend aus der Backgroundsängerin Isabella, die sich selbständig machen will, dem Keyboarder Ron, der sich nach Pablos Tod sofort zum Frontmann ernennt und dem Techniker Hauke, der Pablos Bruder ist.

    Die Auflösung war zwar authentisch und nachvollziehbar, das Motiv aber eher dürftig. Und den eigentlichen Täter hatte ich erst kurz vor Schluss im Visier. Die Autorin hat es gut geschafft mich in die Irre zu führen und andere Personen fälschlicherweise zu verdächtigen.
    Am Ende gab es für meinen Geschmack dann zu viele Zufälle, aber insgesamt hat mich die Geschichte wieder sehr gut unterhalten!
    Nur die Liebesgeschichte zwischen Caro und Jan könnte endlich mal zu einem Abschluss kommen!


    Fazit:
    Auch Band 6 bietet wieder gute Krimiunterhaltung, interessante Ermittlungsarbeit, viel Spaß und Humor!
    Die Yacht Sarah Goodwin
    Die Yacht (Buch)
    15.04.2025

    Wer überlebt auf der Yacht?

    3,5 Sterne

    Hannah wird von ihrer ehemaligen Studienkollegin Libby zur jährlichen Silvesterparty eingeladen; diesmal auf eine Yacht in Italien. Libbys Mann Olly ist nämlich schwerreich, und jedes Jahr gibt es eine spektakuläre Feie ins neue Jahr.
    Dieses Mal ist es jedoch klein und intim gehalten: nur Libby und ihre damaligen Studienkollegen Hannah, Maggie und Harry, sowie Libbys Mann Olly und Maggies Freund Leon.
    Doch am nächsten Morgen sind alle geschockt: die Yacht treibt im Meer und entfernt sich immer weiter von der Küste weg. Der Treibstoff ist fast leer, und es gibt kaum etwas zu essen. Und dann verschwindet auch noch jemand spurlos. Schaffen sie es, rechtzeitig wieder an Land zu gelangen?

    Der Schreibstil der Autorin ist wieder fesselnd und anschaulich; zu Beginn wird die Yacht ausführlich beschrieben und man lernt erst einmal die 6 Personen und ihr Verhältnis zueinander detailliert kennen. Leider sind nicht alle Figuren lebendig ausgearbeitet, ein paar bleiben flach und die beiden reichen "Anhängsel" sind in ihrer Art klischeehaft, sehr gleich und somit austauschbar.
    Es dauert also ein wenig, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Doch spätestens, als die Sechs erkennen, dass die Yacht im Meer treibt und sich die Küste immer weiter entfernt, es zu noch mehr Spannungen und Streitigkeiten kommt, sich dabei viele Geheimnisse aufdecken, und schlussendlich auch noch eine der Personen spurlos verschwunden ist, ist man "mitten im Geschehen".

    Mit Hannah hat Sarah Goodwin wieder eine (mehr oder weniger) taffe Protagonistin geschaffen, mit der die Leser mitfiebern und sich aufgrund der ich-Erzählung noch besser in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen können. Besonders Hannahs Überlebenskampf, ganz alleine im offenen Meer, war sehr bedrückend und spannend zu lesen.

    Die Plotidee mit der Yacht, die führerlos im Meer dümpelt und alle ums Überleben kämpfen müssen und dabei auch noch schmutzige Geheimnisse ans Tageslicht kommen und immer wieder Streitigkeiten aufwallen (manchmal war es jedoch zu viel Geprügel), fand ich richtig gut. Leider habe ich einiges an der Umsetzung zu bemängeln. So gab es doch öfter mal Längen und Wiederholungen; aber leider auch etliche (logische) Ungereimtheiten (v.a. dass niemand das Schiff gesehen hat? Am Ende erfährt man die Route, die die Yacht genommen hat, und da ist es sehr unglaubwürdig, dass niemand das Boot gesehen hat bzw. nie Land in Sicht war.) Und es blieben zum Schluss noch ein paar Fragen offen. Ja, im richtigen Leben wird man auch nie alle Details erfahren; aber in einem Unterhaltungsroman lässt einen so etwas leider etwas unbefriedigt zurück, wenn nicht alle offenen Fragen geklärt wurden.


    Fazit:
    Ein Psychogramm reicher Schnösel, die sich in Lebensgefahr - wo ihnen ihr Geld nichts bringt - nicht zu helfen wissen und diese im Gegenteil noch weiter verbal ausholen. Eine (mehr oder weniger) taffe Protagonistin, die erst durch das Gelangen in Lebensgefahr dazu gebracht wird, über ihr bisheriges Leben und Verhalten nachzudenken und v.a. die unausgeglichene Beziehung zu ihren ehemaligen Studienkolleginnen zu hinterfragen. Fesselnd war ihr alleiniger Kampf ums nackte Überleben. Spannende Plotidee mit einigen Mängeln in der Umsetzung.
    Die Insel der Angst Martin Griffin
    Die Insel der Angst (Buch)
    03.01.2025

    hat mir leider nur so mittelmäßig gefallen

    Die Dokumentarfilmerin Tess Macfarlane wird von der Firma Seawild engagiert, um mit drei anderen Mitgliedern des Unternehmens (die Biologin Dr. Alex Dahlberg, Mike Woods-Hughes und der Techniker Vinny Perriera) auf der einsamen Insel Navigaceo, die zur Inselgruppe Ilhas Desertas, nahe Madeira, gehört, die Robbenpopulation zu zählen, zu dokumentieren und zu filmen, damit die Unberührtheit der Insel weiterhin erhalten bleibt.
    Doch dann entdeckt Tess in einer Bucht eine fast skelettierte Leiche, die jedoch noch nicht all zu lang in dort liegen dürfte. Doch das Ungewöhnliche ist, dass diese einen Hoodie von Seawild trägt. Tess fühlt sich nun in Lebensgefahr.

    Das Setting ist toll, man hat die komplette Insel, inkl. der Bucht, des Berges und des Leuchtturms ganz genau vor Augen.
    Auch die düstere Atmosphäre auf der Insel kommt unheimlich rüber, sodass man Gänsehaut bekommt, v.a. als das Wetter umschlägt.
    Die Dynamik zwischen den Teilnehmern war anfangs gut, man lernt sie nach und nach kennen. Leider fand ich nur Vinny so richtig sympathisch, zu den anderen habe ich keine tiefere Verbindung aufbauen können.
    Man hat später auch immer jemand anderen in Verdacht und rätselt mit, wer der Täter ist.

    Es gibt auch einen zweiten Handlungsstrang: Rückblenden auf Tess' Arbeit mit Gretchen Harris vor 10 Jahren, wo Gretchen ermordet wurde.
    Durch diese beiden Handlungsstränge wird es abwechslungsreich und man möchte auch wissen, was damals passiert ist.

    Leider kommt Spannung erst ab der zweiten Hälfte auf, v.a. gegen Schluss, als Tess im Unwetter den Weg zum Leuchtturm sucht.
    Insgesamt fand ich die Auflösung eher unglaubwürdig, auch wenn mich der Täter bzw. Drahtzieher dann doch überrascht hat. Die Figuren, allen voran Tess, haben sich manchmal unlogisch verhalten und teilweise kam es zu konstruiert rüber. Und ich konnte - zumindest Anfangs - absolut nicht nachvollziehen, warum Tess solche Angst vor ihren Kollegen hatte? Selbst, wenn einer der Mörder dieser Leiche war, hätte sie doch nichts zu befürchten gehabt. Erst später natürlich, als sie nicht aufhört zu schnüffeln und zu filmen.
    Das war das nächste, was ich unlogisch fand - die Vier waren doch auf der Insel, um die Robben zu markieren, zu filmen und zu zählen usw. Das kommt genau einmal ganz kurz vor. Was machen die bitteschön den ganzen Tag lang? Ja, Tess geht heimlich die Leiche filmen. Völlig unglaubwürdig das Ganze.
    Somit hat mir das Buch leider nur so mittelmäßig gefallen, auch wenn es Überraschungen hab.


    Fazit:
    Ein tolles, atmosphärisches Setting auf einer einsamen Insel; doch leider eine Protagonistin, die sich unlogisch verhält und auch die Auflösung konnte mich nicht so ganz überzeugen.
    Der Krimidinnermord Colleen Cambridge
    Der Krimidinnermord (Buch)
    15.12.2024

    überzeugt durch britischen Charme, nicht durch Spannung und/oder einer überraschenden Auflösung

    In ihrem dritten Fall vertritt Phyllida Bright ihre Chefin, die Krimischriftstellerin Agatha Christie, bei der sie als Haushälterin arbeitet, bei der Kennenlern-Party der neuen Besitzer des benachbarten Beecham House. Die Einladung dazu ist überraschend: es ist die Ankündigung, dass ein Mord geschehen wird. (Hier ist wieder die Verbindung zu den Werken von Agatha Christie einfach wundervoll.)
    Und genauso kommt es dann auch: bei der Theatervorstellung des Hausherrn Clifton Wokesley mit seiner Frau und vier Bekannten wird Clifton Wokesley seiner Rolle als Leiche mehr als gerecht: er wurde direkt vor der Vorführung erstochen.
    Wie gut, dass die passionierte Ermittlerin Phyllida bereits vor Ort ist.

    Es war soo schön, wieder alle Angestellten von Mallowan Hall zu treffen - allen voran natürlich Phyllida, die so einen herrlich trockenen Humor hat. Ihre Streitereien mit dem Butler Mr Dobble, die Plänkeleien zwischen ihr und Chauffeur Bradford (und dessen süßer Hündin Myrtle) ist einfach nur humorvoll zu beobachten. Man fühlt sich einfach total wohl.
    Die Kombination aus britischem Humor und historischen Ereignissen machen diese Reihe zu einem Leseerlebnis.
    Diesmal ist Phyllida ganz erfreut, weil endlich der neue Staubsauger geliefert werden soll, der die Hausmädchen jedoch in helle Aufregung versetzt und Dobble dessen Einzug verhindern will, weil so ein Gerät bestimmt nur alles in Chaos stürzt.

    Leider war diesmal der Täter von Anfang an so offensichtlich, nur das Motiv hat sich erst mit der Zeit herausgestellt.
    Nur einmal kurzzeitig hatte ich jemand anderes in Verdacht, aber sonst waren nicht einmal die Ablenkungsmanöver wirkungsvoll. Und die erhoffte überraschende Wendung blieb leider aus.
    Und Phyllida selbst hat mich diesmal bei ihren Ermittlungen enttäuscht: Sie hat nur in eine Richtung ermittelt; und das Offensichtliche hat sie nicht gesehen.

    Den Showdown mit der Autofahrt im Regen, Phyllidas gefährliches Fahrmanöver und den Schusswechsel fand ich dann etwas zu viel.
    Trotzdem mag ich einfach das ganze Drumherum, die Atmosphäre, das Geplänkel zwischen Phyllida und Bradford, die süße Myrtle..-einfach alles! :D


    Fazit:
    3. Teil um Agatha Christies Haushälterin, Phyllida Bright, die diesmal bei einem Krimidinner in einem echten Mord ermittelt. Aufgrund der Offensichtlichkeit des Täters und Phyllidas Scheuklappen 'nur' 4 Sterne.
    Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang Michaela Grünig
    Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang (Buch)
    20.10.2024

    gelungener Auftakt der Palais-Heiligendamm-Saga

    4,5 Sterne

    Im Auftakt der Palais-Heiligendamm-Saga lernen wir das opulente Hotel in Doberan an der Ostsee kennen und natürlich die Familie Kuhlmann, die das Hotel betreibt. Man verfolgt das Geschehen von Sommer 1912 bis Winter 1918/19.

    Vater Heinrich hatte in Berlin ein Hotel gemeinsam mit seinem Bruder betrieben, und nun wollte er sich mit einem Hotel für die gehobene Gesellschaft selbständig machen und in Konkurrenz zum Grand Hotel, das sich direkt am Strand in Heiligendamm befindet, treten.
    Man erfährt viel über das Hotelgewerbe der damaligen Zeit; über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Angestellten und über politische Geschehnisse und allgemeine soziale Verhältnisse, v.a. soziale Unterschiede und die Stellung der Frau.

    Die Person, die am meisten im Vordergrund der Geschichte steht, ist Tochter Elisabeth. Sie hat einen starken Willen und möchte unbedingt alles über das Hotelgewerbe lernen, um einmal selbst ein Hotel führen zu können. Was in den Augen ihrer Eltern natürlich unmöglich ist, und sie wird auch nicht ernst genommen. Selbst, als sie als einzige eine Idee hatte, um das Hotel zu retten. Natürlich kommt auch die Romantik nicht zu kurz.
    Der älteste Sohn Friedrich hat sich den Familientraditionen widersetzt und ist Arzt geworden. Deshalb muss Sohn Paul alles über das Hotelfachgeschäft lernen, obwohl er sich viel lieber der Musik und dem Klavierspiel widmen würde. Man könnte ihn jedoch so oft schütteln; er geht immer den Weg des geringsten Widerstands und traut sich nie, seine Wünsche durchzusetzen.
    Dann sind da noch die älteste Tochter Johanna und die jüngste Tochter Luise, die aber eher nur Randfiguren des Geschehens sind.
    Mutter Ottilie war mir von Anfang an durch ihr Verhalten suspekt; doch ihr extrem übergriffiges, empathieloses Verhalten gegen Ende war einfach nur schrecklich und hat viel Leid verursacht.

    Ich mochte die wundervolle Mischung aus spannender Handlung mit Intrigen, Familiengeschichte, Dramen; die lebendigen, unterschiedlich ausgearbeiteten und polarisierenden Charaktere und die Infos über das Hotelgewerbe und die sozialen Strukturen der damaligen Zeit.
    Natürlich spielt auch der Krieg eine große Rolle, und man fiebert mit allen mit.
    Der Schreibstil ist wundervoll emotional und das offene Ende macht neugierig auf den Folgeband!


    Fazit:
    Der Auftakt einer emotionalen historischen Reihe über eine Hoteliersfamilie. Eine emotionale, spannende und unterhaltsame Mischung aus fiktiver Familiengeschichte und historischen Ereignissen.
    Das Smartphone Marc Meller
    Das Smartphone (Buch)
    11.09.2024

    Wirtschafts-/Wissenschafts-Thriller

    3,5 Sterne

    Paula kauft sich ein gebrauchtes Smartphone und tausch ihr altes dagegen ein. Noch am selben Abend wird sie vom Händler kontaktiert, dass sich auf ihrem alten Handy eine Spyware befindet. Sie vereinbaren ein Treffen am nächsten Morgen, doch als Paula zum Laden kommt, ist der Händler tot. Dieser bleibt jedoch nicht der einzige Tote.

    Auch der neueste Thriller von Marc Meller liest sich rasant und schnell, man möchte einfach immer wissen, wie es weitergeht.
    Paula gerät natürlich sofort in den Fokus der Polizei und wird verdächtigt, denn es finden sich "Beweise" auf ihrem neuen Handy, die aber gefälscht sind.
    Nach eigenen Ermittlungen trifft sie auf Emil, den Zwillingsbruder des Ermordeten, der ein Technik-Genie ist und Paula aus der Klemme helfen soll. Leider wurde mir Emil einfach nicht sympathisch, und die Auflösung der Art seiner Involviertheit hat mich enttäuscht.
    Man fiebert jedoch mit Paula mit, kann ihre Ängste über die Bedrohungen nachvollziehen; jedoch könnte man sie manchmal einfach nur schütteln. Auch wenn sie mutig ist und ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt.

    Leider gab es diesmal für mich zu viele Längen, einige Dinge wurden mehrmals wiederholt (zB was ein Jailbreak ist); und Handlungsstränge, die für die Geschichte nicht von Mehrwert waren.
    Die technischen Infos, auch die zur KI, waren sehr interessant - nur bei den Details zur Epigenetik war ich leicht überfordert ;)
    Jedenfalls war es beklemmend zu lesen, was Unternehmen alles (Illegales) machen, nur um den Profit zu maximieren. Menschen zählen dabei gar nicht mehr. Diese "Ideen" waren allerdings gar nicht so abwegig, darum umso furchterregender.
    Die Gefahren von Viren, Spyware und Co auf dem Handy ist allen bewusst, aber nicht, wie leicht man sich sowas einfangen kann und es nicht einmal merkt. Darum ist die Geschichte so authentisch.

    Gut gefallen hat mir, dass Köln wieder präsent ins Geschehen eingebaut war; da ich die Stadt schon mal besucht habe, kannte ich viele Schauplätze. Mir gefällt immer besonders gut, wenn man die Örtlichkeiten kennt und die Wege nachvollziehen kann.


    Fazit:
    Ein Wirtschaftsthriller, der Computertechnik, KI und Gen-Wissenschaft zu einer authentischen und spannenden Handlung verknüpft; leider mit einigen Längen und Wiederholungen und die zweite Hauptfigur war mir einfach total unsympathisch.
    Deine dunkle Seite Jaime Lynn Hendricks
    Deine dunkle Seite (Buch)
    16.06.2024

    Mord auf der Thriller-Convention

    3,5 Sterne

    In New York findet das Mörderpalooza Festival, eine Thriller Convention, statt. Kristin, eine der nominierten Autorinnen, wird morgens tot in ihrem Hotelzimmer aufgefunden - erstochen.
    Zwei Autorinnen und zwei Autoren (die alle nicht nominiert sind) erhalten Nachrichten mit Infos, die niemand wissen kann sowie Drohungen, dass einer von ihnen der nächste sein wird; ebenso Drohnachrichten über Twitter vom Account @MPaloozaNxt2Die. Wer ist dieser Unbekannte, der so viele geheime Details weiß, und der androht, dass einer der Vier als nächstes sterben wird?

    Zu Beginn passiert echt viel; und es gibt extrem viele Personen, alle aus dem Buchbusiness, die ich mir alle aufschreiben musste, weil ich sonst durcheinander gekommen wäre.
    Man lernt die Thriller Autorinnen und Autoren von der Murderpalooza Convention kennen (den Namen finde ich übrigens echt super) und wie sie zueinander stehen. Das deckt sich allerdings erst kleinweise nach und nach auf , nachdem 4 von ihnen die Nachrichten von @MPaloozaNxt2Die bekommen - nachdem Kristin erstochen in ihrem Zimmer aufgefunden wurde!
    Klar, dass diese Vier ein Geheimnis mit Kristin hatten. Die Frage ist nur: warum will der Mörder sie ausschalten? Und warum war Kristin die erste? Es kommen richtig viele Fragen auf, und es gibt sehr lange keine Antworten.

    Mir haben die flüssige Erzählweise und die raschen Perspektivwechsel gefallen, dass man immer abwechselnd aus Sicht von Vicky Overton, Mike Brooks, Davis Walton und Suzanne Shih (die 4 Bedrohten) liest und durch die jeweilige ich-Form sehr gut in deren Gedanken- und Gefühlswelt abtauchen kann.
    Durch die unterschiedlichen Charaktere polarisieren sie. (die Betrogene; der erfolglose Alt-Autor; der egoistische, zukünftige Bestseller-Autor; die Stalkerin) Man findet die einzelnen Personen sofort entweder sympathisch oder kann sie nicht ausstehen. Aus Gründen.
    Zuerst hatte ich nicht verstanden, warum die 4 nach der offenen Drohung nicht zur Polizei gegangen sind - aber sie wollen nicht, dass ihre teilweise unschönen Geheimisse öffentlich werden. Untereinander zu beichten, ist schon schwer genug.

    Leider waren einige Dinge sehr unrealistisch (wo ist die Polizei? Warum ermittelt ein privater Detektiv des Hotels?), das mysteriöse Verhalten von Vickys Freund und einiges mehr.
    Mein Verdacht bzw. Befürchtung gleich zu Beginn des Buches über die Auflösung hat sich dann leider zum größten Teil bestätigt, und dadurch hat sich vieles so konstruiert und unglaubwürdig angefühlt. Das Ende ist ziemlich langatmig, trotzdem fühlt sich vieles nicht abgeschlossen an. Und es fehlt aus meiner Sicht ein aufklärender Epilog.


    Fazit:
    Eine tolle Plotidee, leider nicht optimal umgesetzt. Nach einem spannenden Katz-und-Maus spiel hat mir die Auflösung leider so gar nicht gefallen.
    Das Resort Sarah Goodwin
    Das Resort (Buch)
    20.04.2024

    leider zu viele Logikfehler; aber die Autorin kann fesseln

    Mila und ihr Mann Ethan reisen von England nach Deutschland, um die Hochzeit von Milas Schwester Jess mit Pete in einem luxuriösen Resort in den Bayrischen Alpen zu feiern.
    Doch auf dem Weg bleibt der Mietwagen liegen, und die beiden stranden in einem sehr alten, verlassenen Ort namens "Witwerberg", der aus nur wenigen, verfallenen Holzhütten besteht.
    In der am besten erhaltenen schaffen sie es, ein Feuer im Kamin zu entfachen und die Nacht zu verbringen. Doch als Mila am nächsten Tag aufwacht, ist Ethan spurlos verschwunden - im wahrsten Sinne des Wortes, denn es gibt nirgendwo Fußabdrücke im Schnee, außer ihren eigenen vom Vortag.

    Die Autorin schafft es, die Situation in Kälte und Schnee, hungrig, einsam, beklemmend und auch lebendig darzustellen, sodass man sich in dem verlassenen Ort mittendrin fühlt und mit Mila mitfühlt, auch wenn diese nicht gerade eine Sympathieträgerin ist. Sie fühlt sich beobachtet, das kommt richtig bedrohlich rüber; die nicht vorhandenen Fußspuren sind mysteriös; und dann findet sie noch die Leichen, brrr.
    Mila ist ganz alleine, ängstlich, hungrig und auch noch verletzt, in einer ausweglosen Situation, doch die Autorin hat es hervorragend gemeistert, mit nur einer einzigen Person derart hohe Spannung zu erzeugen!
    Die Rückblick-Kapitel in Milas Kindheit geben Einblicke in die komplexe Schwestern-Beziehung bzw. zu den Eltern, und man kann Milas Verhalten Jess gegenüber eher nachvollziehen.

    Leider gibt es aber auch viele Ungereimtheiten und Logikfehler, auf die ich leider nicht wirklich eingehen kann, ohne irgendwelche Details zu verraten. Ich fand es zB befremdlich, dass es keinerlei Spuren gab; oder dass sich niemand so richtig auf die Suche gemacht oder die Polizei eingeschalten hat (das würde ich ja als allererstes machen, wenn ich jemanden vermissen würde).
    Und es gibt auch unnötiges bzw. für die Geschichte belangloses "Füllmaterial"; manches wirkt zu gewollt; weiters wird sooo oft wiederholt, dass Mila endlich für Jess da sein und sie nicht schon wieder enttäuschen will und nicht immer (ungewollt) im Mittelpunkt steht, das ist etwas langatmig, weil sich ihre Gedanken immer wieder im Kreis drehen.
    Abgesehen davon erfährt man erst sehr spät, was eigentlich zwischen den Schwestern bzw. in der Familie vorgefallen ist.
    Auch wird nicht alles über diesen alten, verlassenen Ort ganz aufgelöst.
    Der Titel passt mMn auch nicht so ganz, da sich das meiste Geschehen ja in Witwerberg abspielt und nicht im Resort.

    Die Autorin präsentiert zwar einige Verdächtige; wer Mila das angetan hat, dass sie so ganz allein an diesem unwirtlichen Ort festgesetzt ist, hat sich eigentlich relativ schnell abgezeichnet, somit war das für mich zumindest keine große Überraschung - die Motivation dafür allerdings schon! (Leider auch etwas, das für mich unter "unlogisch" fiel.)


    Fazit:
    Ein in der ersten Hälfte total fesselnder Thriller; gegen Ende fällt die Spannung leider ab und aufgrund der gehäuften Ungenauigkeiten, Ungereimtheiten und Logikfehler kann ich nur 3 Sterne vergeben.
    Gregs Tagebuch 18 Jeff Kinney
    Gregs Tagebuch 18 (Buch)
    21.12.2023

    Kann Gregs Schule gerettet werden?

    Nachdem die Schüler von Gregs Schule schlecht abschneiden, wird der alte Direktor aus der Rente geholt, der die Schüler wieder auf Vordermann bringen soll.
    Trotzdem scheint alles zu scheitern...

    Auch die neue Geschichte ist typisch Greg, sehr überzogen, aber wahrscheinlich genau das, was Kindern gefällt. Die mögen das, wenn alles so unwirklich übertrieben wird.
    Vor allem Gregs Gedanken allgemein (wozu man ein Gehirn überhaupt braucht und was es alles kann) als auch speziell zu seinen Lehrern und dem Unterricht lässt einen wieder viel schmunzeln.

    Dass Probleme von Schulen und dem Schulsystem angeprangert werden, finde ich gut. Denn es stimmt, dass überall immer mehr und mehr eingespart wird (werden muss?) und deshalb die Qualität des Unterrichts und somit die Ausbildung unserer Kinder leidet.
    Aber ich persönlich finde es dann doch etwas ZU drüber. Vor allem das Sponsoring sämtlicher Dinge an der Schule. Ein bisschen weniger hätte mMn auch gereicht.
    Aber die Überlegungen, die alle anstellen, um die Schule zu retten, und der Zusammenhalt, hat mir sehr gut gefallen.
    Leider fehlt ein bisschen der Spannungsbogen, wie man aus anderen Gregs Tagebüchen gewohnt ist.

    Viele aktuelle Themen, die für Kinder/Schüler von Bedeutung sind, werden thematisiert: Schüleralltag, erste Verliebtheit, Bildung (und deren Qualität), Einsparungsmaßnahmen (an Schulen) und auch Freundschaft und Zusammenhalt.


    Fazit:
    Kurzweiliges und aktuelles Lesevergnügen mit Greg, das überzogen auf Schulprobleme eingeht, und zum Nachdenken anregt.
    Der Cocktailmörderclub Colleen Cambridge
    Der Cocktailmörderclub (Buch)
    08.11.2023

    Agatha Christie's Haushälterin ermittelt in ihrem 2. Fall

    Phyllida Bright, die Haushälterin von Agatha Christie, ermittelt in "Der Cocktailmörderclub" in ihrem 2. Fall. Ich habe den ersten Band zwar noch nicht gelesen, das war aber absolut kein Problem, denn dieser Fall ist in sich geschlossen und Details aus dem 1. Band werden immer wieder mit einigen Worten erwähnt.
    Sämtliche handelnden Personen, v.a. die des (tatsächlichen) Detection Clubs, dem vier herausragende Krimiautorinnen und -autoren angehört haben, und des (fiktiven) Listleigher Mordclubs, sind zu Beginn ausführlich in einem hilfreichen Personenverzeichnis angeführt.

    Der Beginn der Geschichte war super spannend, da Phyllida zufällig ein Gespräch hört, bei dem es darum geht, jemanden mit Gift loszuwerden. Doch dann wurde es etwas langatmig, weil alle vorkommenden Personen detailliert vorgestellt werden und es gefühlt nichts passiert.
    Es sind wirklich sehr viele Charaktere, sodass ich immer wieder mit den Namen in Durcheinander gekommen bin, obwohl ich mir das Personenverzeichnis zu Beginn des Buches genau durchgelesen habe.

    Doch dann, mit dem Mord am Pfarrer durch einen vergifteten (!) Cocktail am Mordbasar (ein Krimifestival, bei dem zugunsten des Kinderheims Geld gesammelt werden soll, und wo die berühmten Autoren des Detection Clubs Bücher signieren und aus den Einreichungen der Krimiautor/innen ein Gewinner gekürt wird), der sich als versuchter und misslungener Mord am Anwalt und Hobbyschriftsteller Alastair Whittlesby herausstellt (oder auch nicht?), beginnt endlich die Spannung. Ab dann rätselt man mit Phyllida gemeinsam mit, denn es gibt ständig neue Hinweise, Verdächtige, Motive und auch Tote; es gibt so viele Verwirrungen und Puzzleteilchen - man wechselt also in seinem Glauben an Täter und Motiv ständig hin und her, und ist dann doch über die komplette Auflösung überrascht.

    Der Schreibstil ist einfach wunderbar und gemütlich, man hat das Gefühl, in der damaligen Zeit zu sein. Auch weil viele Details anschaulich beschrieben sind, zB die damalige Mode oder soziale Gepflogenheiten, wie man gesprochen und sich verhalten hat usw.
    Auch gibt es viele Querverweise auf die Bücher von Agatha Christie - auch diese Geschichte selbst sowie der Showdown ähnelt ihren Krimis, was mir natürlich besonders gut gefallen hat.
    Phyllida selbst ist total sympathisch, tatkräftig, und mit den Bediensteten der anderen Häuser bestens vernetzt.
    Den Chauffeur der Christies, Bradford, kann sie nicht leiden (die Geplänkel zwischen den beiden sind einfach herrlich!) - und dessen kleinen Welpen Myrtle schon gar nicht (sie ist nämlich ein Katzenmensch).

    Leider gibt es einige Dinge, die unlogisch bzw. unnötig waren, worüber ich mich teilweise schon geärgert habe, was auch den einen Stern Punkteabzug begründet.
    Auch gefiel mir nicht, dass wir als Leser nicht ebenso wie Phyllida ALLE Erkenntnisse erfahren haben.
    Und dass die Polizei als sehr dümmlich dargestellt wird - hat die Polizei eigentlich IRGENDWAS ermittelt??

    Der Showdown ist typisch in Agatha Christie-Manier, indem Phyllida alle Details und Tatsachen aufzählt, und so den Täter entlarvt.
    Die Interaktion zwischen Phyllida und Bradford war wundervoll und hat mir sehr gut gefallen. Ich bin schon gespannt, wie sich die Beziehung zwischen den beiden weiter entwickelt und ob sie den nächsten Fall auch wieder gemeinsam lösen werden.
    Die Geschichte, die wundervolle Schreibweise, das Ermitteln von Phyllida, bei dem man direkt dabei ist und das humorvolle Geplänkel zwischen ihr und Bradford (und seinem Welpen Myrtle ;) waren wundervoll zu lesen!


    Fazit:
    Wunderbar unterhaltsamer historischer Cosy Crime mit der Haushälterin von Agatha Christie! Ich freue mich schon auf den nächsten Fall, den Phyllida hoffentlich wieder gemeinsam mit Bradford lösen wird! :D
    Totenlichter Aaron Sander
    Totenlichter (Buch)
    08.10.2023

    nicht so gut wie Band 1

    3,5 Sterne

    Die Plotidee von "Totenlichter" hat mir richtig gut gefallen; auch war der Beginn super spannend, atmosphärisch und man hat mit den Opfern mitgefiebert und war neugierig, was die Motivation des Täters war, Menschen behutsam dazu zu bringen, sich selbst zu töten.
    Auch die Ermittlungsarbeit hat mir gut gefallen, wie der Polizist Jan Nygard mit Hilfe der Psychologin Anna Wasmuth von Suizid dann doch auf Mord umschwenkt. Anna hat nämlich einen Hinweis in ihrer Wohnung hinterlassen bekommen, was auch sehr gruselig war dran zu denken, dass ein Einbrecher in ihrer Wohnung war.
    Jan ist leider immer noch nervig, weil er macht, was er will und mit dem Kopf durch die Wand will.
    Anna möchte gerne ihr Bestes geben, hat mMn aber teilweise unprofessionell gehandelt.
    Für die Entwicklung der beiden empfiehlt es sich, den ersten Teil "Schmerzwinter" zu lesen.
    Den Täter hatte ich sofort auf dem Schirm und war neugierig auf sein Motiv, welches aber leider nicht erläutert wurde.

    Im Laufe der Geschichte haben gewisse Szenen und Handlungen Fragen aufkommen lassen, die aber unbeantwortet blieben, zB der Schrein beim Unfalltunnel oder die Nachrichten in den Mägen der Opfer, die mit Lammblut geschrieben waren. Es wurde nicht aufgeklärt, was der Zweck war. Warum hat der Täter das gemacht? Bzw. was war überhaupt das Motiv des Täters, die Unfallopfer zum Selbstmord zu bringen?
    Auch war mir die 180-Grad-Wendung im Handeln des Mörders am Schluss zu unglaubwürdig und der Showdown zu gewollt.
    Der Täter, dessen Geschichte, Hintergrund und vor allem das Motiv war nicht gut genug ausgearbeitet, ebenso die Umstände des Busunglücks. Es bleiben zu viele Fragen offen, was etwas enttäuschend ist.

    Die Geschichte um die junge Sophia fand ich fast am besten; es war einfühlsam und nachvollziehbar: ein Teenager, der vom Unfall entstellt ist, von allen schief angeschaut wird und sich im Leben neu zurechtfinden muss.
    Und die Szenen mit Jans Vater, die sich einem zuerst nicht erschließen, lassen am Schluss mit einem Cliffhanger Neugier auf den nächsten Band aufkommen.


    Fazit:
    Tolle Plotidee, fesselnder Beginn, und eine einfühlsame Geschichte um die junge Sophia; doch leider bleiben zu viele Fragen offen und das Motiv des Täters unklar.
    Zwei Fremde Martin Griffin
    Zwei Fremde (Buch)
    18.07.2023

    Wer ist der echte Polizist, und wer der Sträfling?

    3,5 Sterne

    Die Geschichte wird aus ich-Sicht von Remie Yorke erzählt, die in einem abgeschiedenen Hotel in den Schottischen Highlands arbeitet. Es ist ihr allerletzter Abend, danach möchte sie auswandern und das Hotel soll renoviert werden. Nur mehr Remie und zwei Gäste befinden sich im Hotel.
    Leider machen ihr sowohl der rasch aufziehende Schneesturm einen Strich durch die Rechnung, als auch die beiden Überraschungsgäste, die unerwartet auftauchen - und sich beide als Detective Constable Gaines ausgeben. Jedoch nur einer davon ist der echte Gaines, der andere ist ein bei einer Überstellung entflohener Häftling.

    Der Schreibstil ist flüssig und schnell zu lesen, und auch der Spannungsbogen ist konstant aufrecht, auch wenn eigentlich zumindest zu Beginn gefühlt nichts passiert. Doch v.a. mit den beiden Gaines ist man ständig am Grübeln, wer wohl der echte ist, und wer der Straftäter.
    Leider war die Auflösung dann irgendwie zu abrupt; nachdem man vorher ja ewig rätselt und immer unterschiedlichste Hinweise bekommt, hätte ich mir dies ein wenig aufregender gewünscht.

    Auch gab es einige Szenarien, die ausführlichst und wiederholt geschildert werden, die danach aber weder für die Handlung noch für die Auflösung von Bedeutung waren; und so etwas frustriert dann ein bisschen, weil man sich ja davor ständig Gedanken macht, was das alles auf sich haben könnte. Und danach: nichts.
    Ebenso ist die Überstellung eines Häftlings bei einem Aufziehenden starken Schneesturm eher unglaubwürdig, oder dass im Hotel am letzten Abend nur eine einzige Angestellte mit 2 Gästen 'allein' gelassen wird. Wobei diese beiden Gäste polarisieren. Jai Parik scheint sympathisch zu sein, allerdings spürt man sofort, dass er Geheimnisse hat. Was will er um diese Jahreszeit in dem einsamen Hotel?
    Und dann ist da noch der zweite Gast, Alex Coben, die nicht auffindbar ist, was sie auch verdächtig macht.

    Remie ist sympathisch, man freut sich mit ihr aufs Auswandern, und man spürt intensiv ihre Ängste zuerst bezüglich des Wetters, dann aufgrund des Straftäters und des Dilemmas herauszufinden, wer von beiden denn nun der echte Polizist ist.
    Dass der entflohene Sträfling in Zusammenhang mit Remies Bruder Cameron stehen muss, der längere Zeit im selben, nahgelegenen Gefängnis eingesessen ist und vor 18 Monaten bei einem Aufstand ermordet wurde, war schnell klar. Das wurde auch dadurch bestärkt, dass man immer wieder längere Rückblenden auf die kriminelle Vergangenheit von Cameron erhält. Und Remie holt ihn immer wieder aus Bredouillen heraus, obwohl er ihre Hilfe gar nicht will, und ist mehr wie eine Mutter, als eine Schwester. Hier konnte ich ihr Verhalten leider überhaupt nicht nachvollziehen.
    Die komplette Auflösung konnte mich dann tatsächlich überraschen.

    Toll waren die Beschreibungen der schönen, rauen schottischen Landschaft und der eiskalten Atmosphäre; man friert richtig mit und spürt den Schneesturm aufkommen.


    Fazit:
    Eiskaltes Setting in den Schottischen Highlands, eine bedrohliche Stimmung und zwei ungebetene Gäste - nur einer davon ist der echte Polizist. Spannende Unterhaltung, doch einige Schwächen.
    Mordseebrand Emmi Johannsen
    Mordseebrand (Buch)
    16.04.2023

    Caro ermittelt wieder erfolgreich; diesmal im Schnaps-Milieu

    In ihrem 4. Abenteuer ermittelt Caro Falk mit ihrem Kollegen Jan Akkermann im Fall des toten Bimmelbahnfahrers, dem dubioserweise die Scherbe eines seiner Schnapsflaschen im Kopf steckt. Aksel Heinman ist nämlich bekannt für seine Schwarzbrennerei, mit der nicht jedermann auf Borkum einverstanden ist.

    Der Schreibstil ist wieder lebendig und mitreißend, und man fiebert mit der neugierigen Caro immer mit. Auch die tollen Beschreibungen von Borkum lassen trotz des Schietwetters in der Geschichte Urlaubsfeeling aufkommen.
    Dass diesmal ihr Exmann zu Besuch ist, macht Caro das Leben jedoch nicht einfacher. Nils ist mir einfach suspekt.
    Jan ist diesmal präsenter als im vorigen Band, allerdings wünsche ich mir, noch mehr von ihm zu erfahren.

    Die Autorin schafft es wieder hervorragend, nicht nur den auf den ersten Blick sympathischen Charakter des Toten immer mehr und mehr aufzudecken, sondern im Laufe der Geschichte auch immer mehr Personen ans Tageslicht zu bringen, die gute Gründe hatten, ihn zu töten. Somit schwankt man als Leser immer von einem Verdächtigen zum anderen.
    Auch etliche überraschende Wendungen, ein ehemaliges Bordell namens Knusperhäuschen und ein Blindenhund geben der Geschichte Pepp.
    Mit dem tatsächlichen Täter habe ich zu keiner Zeit gerechnet, denn die Autorin hat es hervorragend geschafft, falsche Fährten zu legen und die Leser in die Irre zu führen. Die nachvollziehbare und schlüssige Auflösung überzeugt.

    Toll und hilfreich ist die illustrierte Übersichtskarte von Borkum im inneren Buchdeckel, wo alle wichtigen Orte, die für die Geschichte von Bedeutung sind, eingezeichnet sind.


    Fazit:
    Humor, eine taffe Protagonistin und überraschende Plot-Twists zeichnen diesen kurzweiligen Borkum-Krimi aus.
    Der Riss Thilo Winter
    Der Riss (Buch)
    19.02.2023

    Actionreicher Antarktis-Thriller

    Die Vulkanologin Antonia Rauwolf reist zur Neumayer-Station in die Antarktis, um die fast 100 neu entdeckten Vulkane unter dem Eis zu erforschen.
    Doch ihr eigentlicher Beweggrund ist die Suche nach ihrem Bruder Emilio, der gemeinsam mit einem Kollegen vor 2 Wochen spurlos verschwunden im Eis ist. Denn Antonia weiß ganz sicher, dass ihr Bruder noch lebt. Sie will ihn um jeden Preis retten - wird ihr das gelingen?
    Gleichzeitig erschüttern Bohrungen die Eismassen, es entsteht ein großer Riss und die seit Millionen von Jahren vom Eis geschützten Lebensformen werden bedroht.


    Meine Meinung:
    Der Schreibstil hat mich von Anfang an gefesselt, der Spannungsbogen ist zu Beginn auch sehr hoch, als Emilio von seinem vermeintlichen Kollegen Malatesta im Eis zurückgelassen wird. Denn dieser hat ganz andere Interessen, als die Auswirklungen der aktiv gewordenen Vulkane unter dem Eis zu erforschen.
    Leider war dies auch schon von der Spannung her auch schon der Höhepunkt. Danach ist die Story zwar interessant und fesselnd, aber kaum mehr spannend - erst der Showdown zum Schluss packt einen wieder so richtig mit seinem Thrill, allerdings war dieser mir etwas zu überzogen.

    Die Figuren sind lebendig gezeichnet und polarisieren. Die Protagonistin Antonia, so taff sie auch ist, kommt einem manchmal wie eine Superwoman vor. Trotzdem fiebert man mit ihr bei der Suche und Rettung ihres Bruders total mit.
    Besonders gut hat mir die Beschreibung der Antarktis gefallen, die weiße Weite, Eis ohne Ende, klirrende Kälte und der letzte unberührte Stelle Natur auf unserer Erde.
    Eindrücklich weist dieser Thriller auf die Wichtigkeit der Antarktis hin, dass diese geschützt werden muss und dass es einen guten Grund hat, dass deren Ausbeutung verboten ist.
    Auch der leichte Fantasy-Teil, der vorkommt, war für mich okay und lässt einen gebannt darüber nachdenken, was unter dem Eis sein könnte.
    Ich wurde so von diesem einzigartigen Kontinent in den Bann gezogen und habe neben dem Lesen sehr viele Infos recherchiert. Auch das Nachwort über diesen weißen Fleck auf der Landkarte, dieses unerforschte Gebiet, ist total interessant.


    Fazit:
    Antarktis-Thriller mit eher flachem Spannungsbogen, der dafür umso eindrücklicher auf die Wichtigkeit des Schutzes der Antarktis hinweist.
    Das Schlaflabor Marc Meller
    Das Schlaflabor (Buch)
    22.11.2022

    neuartige Behandlungsmethoden im Schlaflabor in der Schweiz

    Die letzte Hoffnung für die schweren Schlafstörungen sieht Tom Sonnborn in einem teuren Schweizer Schlaflabor.
    Die dortige Therapie hilft tatsächlich, auch noch, als er wieder daheim in Köln ist - bis er eines morgens blutüberströmt aufwacht und die Polizei ihn des Mordes an Myriam verdächtigt, die ebenfalls Patientin im Schlaflabor war. Doch Tom kann sich an nichts erinnern - was wurde in diesem Schlaflabor an ihm vorgenommen? Kann es sein, dass er nun tatsächlich zu einem Mörder geworden ist?


    Meine Meinung:
    Ein mitreißender Schreibstil und hoher Spannungsbogen zeichnet den neuen Thriller von Marc Meller aus.
    Die Geschichte beginnt gleich fesselnd mit einem brutalen Mord und danach lernt man Tom und seine extrem schlimmen Schlafprobleme kennen, die er seit ca. einem halben Jahr hat, und wo bisher keine Behandlung geholfen hat. Natürlich leidet auch sein Arbeits- und Privatleben sehr darunter.
    Seine letzte Chance sieht er in dem teuren Schweizer Schlaflabor, das schon aufgrund der extrem hohen Kosten dubios erscheint. Ebenso wie das Verhalten der Ärzte dort. Und natürlich, dass in dessen Umfeld einige seltsame Unfälle passiert sind.

    Man wird zu jeder Zeit gut unterhalten und es kommt nie Langeweile auf. Nur die vielen medizinischen Fachbegriffen wurden für meinen Geschmack zu detailliert ausgeführt; ich habe auch einiges gar nicht richtig verstanden. Auch wenn die Problematik Schlafstörungen und auch die neurologischen Zusammenhänge im Gehirn natürlich sehr interessant sind, hat das den Lesefluss leider mehrmals unterbrochen.
    Durch die Erzählweise in ich-Form aus Sicht von Tom wird sein Leiden noch deutlicher und eindrücklicher, und man kann sich noch mehr in ihn hineinversetzen und leidet mit ihm mit, vor allem auch, als er des Mordes verdächtigt wird, und er sich aber an nichts mehr erinnern kann - und bald selbst an sich zweifelt.

    Der Autor hat es geschafft, einen auf viele falsche Fährten zu locken und man kann bei diesem Buch sehr gut miträtseln.
    Die Ermittler werden typisch klischeehaft mit Scheuklappen dargestellt (Wenn es mal einen potentiellen Täter und Spuren in dessen Richtung gibt, wozu dann noch in andere Richtungen ermitteln?)
    Leider war der Showdown viel zu schnell; und die Auflösung war überraschend und ganz anders, als man eigentlich dachte, wo die Geschichte hingehen wird - für mich leider nicht ganz zufriedenstellend und zu konstruiert; auch sind einige Dinge ungeklärt und Fragen offen geblieben. Die beiden Escape-Thriller des Autors haben mir besser gefallen!


    Fazit:
    Fesselnder Thriller mit hohem Spannungsbogen, bei dem man super miträtseln kann. Jedoch waren es für mich zu viele medizinische Details und eine unerwartete Auflösung, die mich leider nicht überzeugt hat, daher diesmal nur 3,5 Sterne.
    Schmerzwinter Aaron Sander
    Schmerzwinter (Buch)
    12.10.2022

    ein blutig-grausamer Thriller für starke Nerven

    Der aus Schweden stammende Hamburger Ermittler Jan Nygård bekommt aufgrund seiner Probleme die Polizeipsychiaterin Anna Wasmuth an seine Seite gestellt; und in ihrem ersten gemeinsamen Fall haben sie den Mord an zwei jungen Frauen aufzuklären, die im Schnee gefunden wurden, mit Ösen an den durchbohrten Händen und implantierte Uhren beim Herzen.
    Das erinnert Jan an den langen zurückliegenden Fall des Puppenmachers, der junge Frauen zu Marionetten gemacht hat - doch der sitzt immer noch im Gefängnis. Ist ein Nachahmer unterwegs? Oder hat der Puppenmacher einen Schüler gefunden?


    Meine Meinung:
    Der Schreibstil von Aaron Sander ist rasant und schnell, und auch ein konstant hoher Spannungsbogen peitscht einen durch die Geschichte. Man wird sofort ins Geschehen geworfen, indem man live bei der Entführung von Mareike mit dabei ist und was der Täter dann mit ihr anstellt. Gänsehautfeeling pur!

    Die Protagonisten Jan und Anna sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht, und genau deshalb ergänzen sie sich so gut. Allerdings ging mir Jan mit seinem Verhalten, dass er einfach immer drauflosprescht und sich nicht an Regeln hält, mit der Zeit auf die Nerven. Doch das musste wohl so sein, denn ansonsten wäre der Fall wohl nicht gelöst worden. Jan hat nämlich auch eine perfekte Kombinationsgabe. Dies, und auch die authentisch dargestellte Polizei- und Ermittlungsarbeit, gefielen mir sehr gut.

    Bei den grausamen Quälereien hat der Autor viel Fantasie bewiesen, denn aus jungen Frauen Marionetten zu machen, sie an den Körper geschraubte Ösen aufzuhängen und ihnen auch eine Uhr zu implantieren, ist einfach nur unheimlich. Die Taten sind brutal und gruselig, und der Autor hat es (leider ;) geschafft, dass man alles genau vor Augen hat, auch die Umgebung des winterlichen Hamburgs und man spürt die Eiseskälte beim Lesen.

    Den Täter hat man meiner Meinung nach schon relativ früh kennengelernt und hat sich dann gedacht: war das schon alles? Was kommt jetzt noch? Doch der Autor kann mit einer gelungenen Wendung überraschen.
    Der Showdown ist rasant, mir ging es jedoch teilweise zu schnell und daher waren auch einiges für mich unlogisch und nicht nachvollziehbar. Die Auflösung gefiel mir gut, die genauen Details sind mir selbst erst kurz vor Schluss klar geworden.
    Ich fand nicht alles in der Story wirklich authentisch, trotzdem wurde ich großartig unterhalten und freue mich auf eine Fortsetzung.


    Fazit:
    Ein brutaler Thriller mit hohem Tempo im eiskalten Hamburg. Überraschende Auflösung; durch die Schnelligkeit waren einige Dinge für mich nicht ganz nachvollziehbar; und Jan ging mir manchmal echt auf die Neven ;) Dennoch spannend von der ersten bis zur letzten Seite!
    Der finstere Pfad Jenny Blackhurst
    Der finstere Pfad (Buch)
    11.09.2022

    Wenn die Vergangenheit deine Zukunft bedroht...

    Als die 19jährige Maisie mal wieder von ihrer Freundin im Stich gelassen wird, tritt sie den gemeinsam geplanten Trip nach Kanada alleine an, um dort den West Coast Trail zu begehen. Doch am letzten Tag ihrer Reise muss sie mitansehen, wie ihre neue Wanderfreundin Seraphine brutal ermordet wird.
    20 Jahre später hört Laura im Radio, dass eine Leiche ebendort gefunden wurde, und schreckliche Erinnerungen kommen ans Tageslicht...


    Meine Meinung:
    Der Schreibstil wie von Jenny Blackhurst gewohnt mitreißend und unterhaltsam, jedoch baut sich der Spannungsbogen erst langsam auf. Die Naturbeschreibungen des West Coast Trail sind wundervoll.
    Alle handelnden Personen polarisieren - ich fand keine einzige sympathisch. Laura, die alles verschweigt. Und Maisie, die ständig lügt. Dennoch - oder gerade deswegen - hat mich das Buch von der ersten Seite an gefesselt.
    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Gegenwart aus Sicht von Laura in ich-Form, die aufgrund der Entdeckung der Leiche am Trail Angst hat, dass die Wahrheit über die damaligen Ereignisse ans Licht kommen und sie so ihre Familie verlieren wird; und im Jahr 1999 in Erzählform aus Sicht der schüchternen Maisie, mit der man direkt bei ihrem Trip in der Wildnis dabei ist. Die Dynamik zwischen den Wanderfreunden ist faszinierend, aber auch verstörend.
    Weiters passieren in der Gegenwart seltsam-gruselige Dinge, und man fragt sich: wer weiß von Lauras Vergangenheit? Hier zeigt Laura trotz ihrer Angst ein kühles Köpfchen und findet für ihren Mann und ihre Kinder immer andere Ausreden. Ich kann zwar nachvollziehen, dass sie ihre Familie nicht verlieren will; aber wie so oft: ehrlich darüber zu reden macht es weniger schlimm.
    Aufgepeppt wird das ganze durch den gelegentlichen Einschub von Zeitungsartikeln und Auszüge aus einem True Crime Podcast.
    Zuerst ist die Story langsam aufgebaut, teilweise sogar etwas zäh, weil vieles wiederholt wird, und es gibt viele Andeutungen darüber, was sich in dieser Nacht zugetragen haben könnte, aber eben ewig lange nicht detailliert erwähnt wird. Auch rätselt man darüber, welche Rolle Laura damals hätte haben können.
    Und das Ende bzw. der Showdown war dann etwas zu schnell und abrupt. Außerdem gab es einige Logiklücken am Schluss.
    Die Auflösung hat mich dann überraschen können, denn meine Vermutungen gingen in eine ganz andere Richtung. Somit hat Jenny Blackhurst wieder einmal gezeigt, dass sie mit einem spannenden Verwirrspiel überzeugen kann.


    Fazit:
    Ein perfides Verwirrspiel in der wunderschönen Natur Kanadas; erzählt auf zwei Zeitebenen. Überraschende Auflösung, jedoch einige Logiklücken.
    Die Dorfschullehrerin Eva Völler
    Die Dorfschullehrerin (Buch)
    14.06.2022

    Fortsetzung der Dorfschullehrerin-Reihe

    1964. Helene kehrt nach Kirchdorf zurück, wo sie als Direktorin die dortige Schule leiten soll. Leicht fällt ihr diese Entscheidung nicht, denn sie wird dort wieder auf Landarzt Tobias treffen.
    Und nicht nur die Zusammenlegung der Schulen in der Umgebung bereitet ihr Probleme, auch die ablehnende Haltung ihrer Tochter Marie gegenüber Tobias.


    Meine Meinung:
    Der 2. Teil der Dorfschullehrerin-Reihe überzeugt wieder mit einem lebendigen, mitreißenden Schreibstil. Man trifft wieder alle alten Bekannten: die Lehrerin Helene Werner und ihre Tochter Marie, ihren Vater Reinhold, dessen zweite Frau Christa sowie deren Mutter, die alle im Jahr 1961 in einer dramatischen Flucht vom Osten in den Westen fliehen konnten. Weiters trifft man auf die Hebamme Isabella und den Landarzt Tobias, der mit Helene nicht mehr zusammen ist, da Marie diese neue Familie nicht gefällt und Helene auch Angst vor einer neuen Bindung hat, da ihr erster Mann Jürgen in der DDR in Gefangenschaft tragisch verstorben ist, wofür der Leser auch eine detaillierte Aufklärung erhält (was man sich aber schon denken konnte).
    Die sich wieder langsam entwickelnde Liebesgeschichte von Helene und Tobias ist spannend zu verfolgen, auch Isabellas problematische Beziehung zu einem schwarzen GI.

    Man bekommt einen sehr guten Einblick, wie das Leben damals - v.a. im Zonenrandgebiet - ablief und erhält Einblicke in das Schulwesen.
    Diesen zweiten Teil fand ich nicht ganz so emotional wie Band 1, und für meinen Geschmack war es zu wenig Schule. Ich hätte gerne mehr über das damalige Schulwesen erfahren und über Helenes Probleme mit der Zusammenführung der Zwergschulen.
    Leider war mir Helene diesmal nicht ganz so sympathisch, denn es kam mir so vor, als wäre ihr nur die Schule bzw. ihre Arbeit als Direktorin wichtig. Sie kümmert sich gefühlt überhaupt nicht um Marie, und das konnte ich absolut nicht nachvollziehen, denn im ersten Band hat sie ja noch alles dafür getan, um Marie endlich zu ihr in den Westen zu holen.
    Der Nebenhandlungsstrang um Agnes (und Dieter) gefiel mir gegen Schluss fast am besten. Eine starke, junge Frau, die sich dann endlich durchsetzt und ihren Weg geht.
    Und die Szene an der Grenze war eindrücklich geschildert, man bangt mit und ist unfassbar, wie es damals war. Darüber hätte ich gerne noch mehr und ausführlicher gelesen.
    Was mir nicht so gefiel, waren die vielen Geheimniskrämereien der handelnden Personen. Wenn alle offen und ehrlich ausgesprochen hätten, was ihnen auf der Seele liegt, hätten es alle viel leichter gehabt.

    Interessant waren die vielen Einschübe im Dialekt, die für mich jedoch teilweise eher schwierig zu lesen waren und auch etwas den Lesefluss unterbrochen haben (auch wenn ich alles problemlos verstanden habe).

    Das Ende war ein bisschen zu kitschig und es gab ZU viel Happy-Ends, so wirkte einiges konstruiert und auch etwas unglaubwürdig. Dieses "Weichgespülte" ist jedoch in heutigen Zeiten gut für die Seele.


    Fazit:
    Die Autorin hat es wieder geschafft, geschichtliche Fakten mit einer mitreißenden Fiktiven Story zu verweben. Für meinen Geschmack hätte der Fokus ein bisschen mehr auf dem Schulwesen liegen können; und das Ende war mit zu vielen Happy-Ends etwas unrealistisch, aber gut für die Seele.
    VORLESEN! Die Stoffis Sabine Städing
    VORLESEN! Die Stoffis (Buch)
    15.04.2022

    eine niedliche Geschichte über Freundschaft, Mut, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.

    4,5 Sterne

    Der schwarze Stoffkater und das weiße Einhorn können sich in letzter Sekunde aus dem Karton retten, der am Straßenrand abgestellt wurde, bevor sie von der Müllabfuhr geholt werden. Nun machen sie sich auf die Suche nach einem neuen Zuhause. Das kann ja nicht so schwer sein, oder?!
    Auf ihrem Weg treffen sie noch weitere ausgesetzte Stofftiere und erleben gemeinsam ein großes Abenteuer.


    Meine Meinung:
    Die VORLESEN!-Reihe überzeugt durch kindgerechte, meist leicht verständliche Sprache und vielen detaillierten färbigen Illustrationen, auf denen das (Vor-)Gelesene nochmals untermalt wird.
    Hier kommen jedoch immer wieder mal etwas anspruchsvolle Eigenschaftswörter vor, aber so wird der Wortschatz der Kinder spielerisch erweitert.
    Bei den "Stoffis" gibt es viele verschiedene Charaktere, mit denen sich auch die Kids identifizieren können. Wobei Einhorn Sunny polarisiert, er ist manchmal überheblich, von oben herab. Hat aber das Herz am rechten Fleck.

    Die fantasievolle und turbulente Geschichte vermittelt spielerisch die wichtigen Themen Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und auch Lösungsfindung bei Problemen. Und auch, dass man sich gegenseitig helfen und aufeinander acht geben und den Schwächeren helfen soll und dass man gemeinsam mehr erreicht. Und dass man, auch wenn man auf den ersten Blick nicht "perfekt" erscheint, dennoch perfekt ist, genauso, wie man ist.
    Denn die sechs total unterschiedlichen Stofftiere halten immer zusammen, retten sich und sind kreativ in der Lösungsfindung. Und natürlich mutig.

    Besonders toll ist hier, dass diese Geschichte völlig geschlechtsneutral sowohl für Mädchen als auch Jungs verfasst ist - was man auch am Cover und dessen Farben super erkennen kann.

    Das Ende hat mich überrascht - es gibt erwartungsgemäß ein Happy-End, jedoch ganz anders, als ich erwartet hatte und mit dem ich nicht ganz soo glücklich war (der einzige Kritikpunkt an diesem Buch ;) Doch andererseits war der Schluss in dieser Form auch irgendwie gut und logisch.

    Am Ende gibt es noch "Mitmach-Seiten", auf denen man seine eigenen Kuscheltiere zeichnen bzw. für diese einen Steckbrief ausfülle kann sowie ein Rezept für Hafergrütze, welches die Stoffis total gerne essen :D
    Weiters gibt es motivierende Belohnungssticker, die man nach jedem gelesenen Kapitel einkleben kann.
    Auch ein praktisches Lesebändchen beinhaltet das Buch.
    Die färbigen Illustrationen sind wunderschön, liebevoll und detailreich; es könnten aber für ein Vorlesebuch gerne mehr sein.


    Fazit:
    Eine warmherzige Geschichte über Freundschaft, Mut, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt mit außergewöhnlichen plüschigen Protagonisten und wunderschönen färbigen Illustrationen.
    COLD CASE - Das gebrannte Kind COLD CASE - Das gebrannte Kind (Buch)
    20.01.2022

    "Fegefeuer". Der 3. Teil der Cold Case Reihe

    3,5 Sterne

    Eine Brandstifter geht in Schonen um, bereits 4 Menschen sind in den Flammen gestorben. Der Täter hat zuvor die Brandmelder entfernt und die Häuser nummeriert.
    Bis Tess Hjalmarsson aufgrund der Zeugenaussage einer Überlebenden erkennt, dass diese Fälle mit einem alten Fall aus der Vergangenheit zusammenhängen, denn auch damals wurde bei einem Brand, in dem die Mutter des 5jährigen Tim starb, dieselbe Musik gehört. Der damalige Täter wurde nie gefasst.
    Tess und ihr Cold Case Team ermitteln unter Hochdruck bis Tess erkennt, dass auch sie im Visier des Täters steht...


    Meine Meinung:
    "Das gebrannte Kind" ist der dritte Teil der Cold Case Reihe um Tess Hjalmarsson, in dem man wieder viele bekannte Personen trifft. Der Fall ist jedoch in sich abgeschlossen und kann daher eigenständig gelesen werden. Alles wichtige aus Tess' privatem Leben sowie ihrer bisherigen Fälle werden kurz angeschnitten.
    Tess ist wieder sehr nahbar beschrieben, sie ist nicht nur ein Super-Cop, sondern ein Mensch mit Fehlern und Ängsten, wodurch man sich gut in sie hineinversetzen kann. Die Polizeiarbeit, das Zusammentragen von Fakten und Beweisen, ist wieder sehr interessant und authentisch dargestellt.

    Tina Frennstedt fesselt wieder mit einem packenden Schreibstil und hohem Spannungsbogen, auch wenn recht bald vorhersehbar war, wer der Täter ist; jedoch gibt es diesmal einige Dinge, die nicht so gut ausgearbeitet waren.
    Es gab lose Enden, und es blieben einige Fragen offen, nicht nur, was die Motivation des Täters betrifft, sondern auch andere Dinge, Kleinigkeiten, die eigentlich gar nicht hätten erwähnt werden müssen. Auch wurde einiges nicht aufgelöst, das einem im Verlauf der Geschichte wichtig erschien. Und auch das Motiv des Täters, und dass sich ein 5jähriges Kind an so viele Dinge erinnern kann, war für mich nicht nachvollziehbar. Und bzgl. der Morde auch einige Logikfehler.
    Auch über den deutschen Titel bin ich nicht glücklich, der Originaltitel "Fegefeuer" hätte viel besser gepasst und nicht zu viel verraten.
    Weiters wurde der "Fall Jenny" anfangs angesprochen, in dem Tess eigentlich ermitteln sollte und wo man dachte, um diesen Fall geht es in diesem Buch, welcher jedoch bald in Vergessenheit geriet und erst am ende wieder - als Cliffhanger für nächsten Band - angeschnitten wurde.
    Und Tess sowie ihre Partnerin Sandra verhielten sich manchmal total unverständlich, zum Beispiel als der Hund einen Giftköder gefressen hat oder ein unbekannter Bauarbeiter auf dem Grundstück war. Das war ihnen quasi total egal, und das konnte ich absolut nicht nachvollziehen.
    Aber alles in allem wieder ein spannender Cold Case aus der Feder von Tina Frennstedt.

    Hilfreich ist wie bei den Vorgängerbänden der Plan von Schonen in der vorderen Klappe, in dem ich sehr gerne Tess Einsatzorte nachschlage. Leider sind diesmal viele Handlungsorte, die in diesem Band vorkommen, nicht eingezeichnet.


    Fazit:
    Der dritte Teil der Cold Case-Reihe. Wieder spannend und lebendig geschrieben; doch war der Täter schnell klar, und es gab einige losen Enden und Fragen, die offen blieben, daher diesmal nur 3,5 Sterne. Ich bin trotzdem schon sehr auf den nächsten Band gespannt, in dem diesmal hoffentlich der "Fall Jenny" aufgeklärt wird!
    Weihnachten mit Juli Petra Eimer
    Weihnachten mit Juli (Buch)
    13.10.2021

    genial-witziger 2. Teil: chaotische Weihnachten mit Pferd Juli

    Es ist das erste gemeinsame Weihnachten für die Tierischen Vier, die aus Paul, Max, Anna und Juli bestehen. Juli ist Pauls Pferd, das er anfangs unbedingt loshaben wollte, es dann aber doch in sein Herz geschlossen hat.
    Paul macht sogar extra eine Liste, damit das Weihnachtsfest perfekt wird.
    Doch dann zieht ein neuer Nachbar ein, der Juli nicht leiden kann und will, dass sie verschwindet. Doch Weihnachten ohne Juli geht gar nicht!!
    Kann der Nachbar überzeugt werden, Juli zu mögen, und somit das Weihnachtsfest noch gerettet werden??


    Meine Meinung:
    Juli ist wieder göttlich!!! Ich finde es herrlich, wie dieses Pferd vermenschlicht wird, oder eher ver-hund-licht. Passt aber perfekt zum Comic-Format. Die Zeichnungen passen hervorragend dazu sind wieder total witzig.
    Toll war anfangs die Zusammenfassung, damit Neueinsteiger die Protagonisten kennenlernen und erfahren, wie ein Pferd in Pauls Familie kam; und für Kenner des ersten Bandes ist es eine gute Auffrischung. Natürlich kann ich nur empfehlen, den ersten Teil auch gelesen zu haben - sonst versäumt man was! ;)
    Die Geschichte ist übrigens aus Sicht von Paul in ich-Form geschrieben: also Paul erzählt aus seinem Leben.

    Die Weihnachtsplanung ist schon schwierig genug; und dann zieht auch noch ein neuer Nachbar ein. Der Pferde nicht mag und pedantisch ist. Naja, wenigstens mag er Katzen, das ist wirklich schon mal besser, als er würde gar keine Tiere mögen. So kann er vielleicht doch noch Juli lieb haben. Mal sehen. Die Ideen der Kids sind wirklich einmalig, wie sie den Nachbarn von Juli überzeugen wollen.
    Doch Juli ist wieder typisch Juli, und verursacht ein Chaos nach dem anderen...

    Es geht natürlich alles gut aus und es gibt ein Happy-End in Form eines großen gemeinsamen, harmonischen Weihnachtsfestes, was einfach nur wunderschön ist und die Weihnachtsbotschaft sehr gut rüber bringt. Und dass man gemeinsam feiern kann, auch wenn man unterschiedliche Religionen hat. Denn es geht ums Beisammensein, Freude und Liebe.
    Weiters sind im Buch auch wichtige Themen der Umgang mit Allergien, Tierliebe und Tierwohl, Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein.
    Leider steht am Ende nichts zum artgerechten Umgang mit und der Haltung von Pferden; und dass zB der Verzehr von kandierten Äpfeln usw nur in der Geschichte vorkommt, aber in Wirklichkeit natürlich nichts für Pferde ist.
    Da hätte ich etwas mehr Aufklärung gut gefunden, denn manche Kinder kommen vielleicht auf dumme Ideen...
    Im Anhang gibt es noch ein Quiz und ein Suchbild, sowie Infos über Paul und Juli, die es auch in echt gibt.


    Fazit:
    Total witziger, unterhaltsamer, aber auch lehrreicher Weihnachts-Comic mit einer Protagonistin der etwas anderen Art: Juli, ein chaotisch-humoriges Pferd, das man einfach liebhaben muss.
    Blackhurst, J: Dein dunkelstes Geheimnis Blackhurst, J: Dein dunkelstes Geheimnis (Buch)
    09.09.2021

    verhängnisvolle Vergangenheit; eher ein Krimi mit einigen Defiziten

    3,5 Sterne


    Vor 25 Jahren hat Kathryns Vater Patrick Bowen ihre damalige beste Freundin, die 5jährige Elsie Button, getötet, wofür er lebenslänglich im Gefängnis sitzt.
    Doch die Leiche von Elsie wurde nie gefunden, und jeden Monat besucht Kathryn ihren Vater im Gefängnis, um ihn zu fragen, wo sie ist; doch sie bekommt nie Antwort.
    Bis am fünfundzwanzigsten Jahrestag wieder ein 5jähriges Mädchen, Abigail, aus Anglesey verschwindet, das Elsie Button zum Verwechseln ähnlich sieht - und deren Familie noch dazu im alten Bowen-Haus wohnt.
    Kathryn lässt das alles keine Ruhe, und in der Hoffnung endlich Antworten zu finden, begibt sie sich auf die Insel und schließt sich dem Suchtrupp an.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte ist abwechselnd aus Sich von Kathryn in ich-Form und teilweise aus Sicht der Polizistin Maggie in erzählender Form geschrieben.
    Somit kann man sich einerseits besser in Kathryn hineinversetzen und ist andererseits als Leser direkt bei den Ermittlungen dabei - zumindest anfangs.
    Der Aufbau und die Erzählweise waren wie von Jenny Blackhurst gewohnt sehr gefällig und schnell zu lesen, und auch wenn die Handlung nur langsam an Fahrt aufnimmt und es anfangs eigentlich gar nicht "spannend" im eigentlichen Sinn ist, will man doch unbedingt wissen, wie es weitergeht, und fliegt deshalb nur so durch die Seiten.
    Doch leider ist der Plot diesmal nicht ganz ausgereift, es gibt zu viele Ungereimtheiten und offen gebliebene Fragen.
    Die handelnden Personen sind gut aufgebaut; v.a. mit Kathryn sympathisiert man, denn sie ist psychisch kaputt, geht zur Therapie, und bekommt ihr Leben dennoch nicht richtig auf die Reihe. Ihren Vater hasst sie, denn sie ist der Meinung, dass dessen Tat ihr ganzes Leben negativ beeinflusst hat, und der sich dann nochdazu weigert, ihr zu verraten, wo Elsies Leiche ist. Ihre Mutter mag sie auch nicht; nur ihr Bruder kann sie immer wieder aufbauen.
    Weiters ist der Part von Maggie eher sinnlos, zuerst wird man mit viel Sex zugespamt, der keinerlei Mehrwert für den Fall hat, und in der zweiten Hälfte der Geschichte tritt Maggie, von der man zuvor viel zu viele unnötige private Dinge erfuhr, kaum mehr in Erscheinung und die offiziellen Ermittlungen kommen viel zu kurz. Warum die Autorin also ausgerechnet diesen Part als erzählende Stimme gewählt hat, ist für mich schleierhaft.
    Auch der Psychothrill fehlt meiner Meinung nach in dem Buch - es ist in meinen Augen eher ein Krimi, da einem von Anfang an klar ist, dass Patrick Bowen schuldlos im Gefängnis sitzt. Man fragt sich jedoch, wieso er dies tut und wen er dadurch schützt. Man rätselt, wer Abigail entführt hat und ob es einen Zusammenhang zu Elsie gibt. Man fiebert mit Kathryn mit, wer sie aus Anglesey vertreiben will und warum. Auch ist lange Zeit nicht klar, ob Elsie überhaupt tatsächlich tot ist, denn ihre Leiche wurde nie gefunden - gibt es die Möglichkeit, dass Elsie noch lebt?

    Gegen Schluss wurde die Handlung dann zu hastig zu einem Ende geführt und konnte mich in der einen Hälfte der Auflösung leider nicht ganz überzeugen, da ich dies kurzzeitig schon befürchtet hatte, und es hier einige Logikfehler gibt und Dinge, die man nicht nachvollziehen kann bzw. die nicht aufgelöst wurden. Die andere Hälfte der Auflösung hat mich hingegen überrascht, und diese fand ich authentisch.


    Fazit:
    Die Geschichte ist zwar auf ihre Art fesselnd, weil man eben unbedingt wissen will, wie es ausgeht, und wer nun für das Verschwinden der kleinen Mädchen verantwortlich ist; aber es ist eben nicht das beste Buch der Autorin, da es etliche Defizite in Sachen Logik und nicht weiter ausgeführte Handlungsstränge und somit offene Fragen gibt.
    Der Nachlass Der Nachlass (Buch)
    08.08.2021

    Schockierender Thriller über ein Erbe und Familienzwistigkeiten - lasset die Spiele beginnen

    3,5 Sterne

    Hedda Laurent liegt im Sterben und will ihr millionenschweres Erbe nicht kampflos ihren Verwandten hinterlassen.
    Deshalb hat sie sich etwas Besonderes ausgedacht: nach ihrem Tod sollen ihr Mann, ihr Bruder, ihre vier Kinder sowie deren Ehegatten und die älteste Enkelin verschiedene Spiele bestreiten. Je 9 Spiele an 3 Tagen. Der Sieger bekommt das gesamte Erbe.
    Bis die Spiele aus dem Ruder laufen und gefährlich werden...


    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt total spannend: Man erfährt ein bisschen etwas über Ruben Glass, und dass er am Totensonntag nachts stirbt. Man weiß nicht so genau, ob es Mord war. Die Andeutungen sind vage, das macht das Ganze so aufregend.
    Und dann die Info, dass Hedda Glass, Rubens Schwester, all ihre Kinder zu sich in die Familienvilla auf der Insel Sandwerder im Tegeler See in Berlin kommen lässt, da sie im Sterben liegt.
    Und sich für das Erbe etwas Besonderes ausgedacht hat: 27 Aufgaben müssen bewältigt werden, je 9 an 3 Tagen - und nur der Sieger erbt alles. Einfach unfassbar. Natürlich auch für all ihre Verwandten. Heddas Anwalt übergibt jeweils die Kuverts mit den Aufgaben und notiert die jeweiligen Sieger.
    Und dann beginnen die Spiele, die am ersten Tag noch harmlos sind, dann jedoch ausarten...

    Hier fand ich einiges leider nicht gut durchdacht bzw. ausgearbeitet, zB woher kamen plötzlich die Maden im Essen, wo es kurz zuvor noch ein tolles Buffet war. Das klärte sich auch am Ende nicht auf.
    Weiters gab es einen großen Logikfehler: wer kann die Hand am längsten auf dem heißen Herd lassen - doch es war ein Induktionsherd.
    Und das Begräbnis findet bereits am dritten Tag nach Heddas Tod statt - dass jemand so schnell unter die Erde gebracht wird, ist mir absolut unbekannt, hier dauert es mindestens eine Woche nach dem Ableben. Das sind leider Dinge, die das Lesevergnügen etwas trüben.
    Ebenso die vielen Zeitsprünge, die das Lesen erschweren, denn man springt viel hin- und her, und weiß dann oft gar nicht, ob man sich jetzt wieder in der Gegenwart befindet. Außerdem hat einer der Teilnehmer plötzlich eine verletzte Hand, worüber man sich wundert, und später gibt es erst den Rückblick in die Vergangenheit, wo dies aufgeklärt wird. Somit findet man schlecht wieder Anschluss und man kann die Fäden lange nicht zusammenführen.
    Für meinen Geschmack hätte man die Handlungen ruhig ganz normal chronologisch weiterführen können, das hätte der Spannung absolut keinen Abbruch getan und das Lesevergnügen erhöht.

    Die Atmosphäre hingegen ist perfekt gewählt: die einsame Insel, es ist Winter; und noch dazu hat sich ein Sturm angesagt, die Temperaturen fallen, und die Insel wird von der Außenwelt abgeschnitten. Es gibt also kein Entrinnen.

    Die handelnden Personen sind leider allesamt unsympathisch. Ehrlich gesagt tut es mir bei einigen gar nicht leid, dass sie sterben. Im Laufe der Spiele verdächtigen sich alle gegenseitig, manche halten zusammen, manche machen ihr eigenes Ding - sehr realistisch, menschlich und nachvollziehbar.
    Über die immer obskureren skurrilen Spiele wundert man sich zunächst, denn man denkt sich: WIE kann eine Mutter/Ehefrau/Schwester solch ekelhaften und grausamen Dinge von ihren Verwandten verlangen?
    Doch dies wird am Schluss aufgeklärt, und darüber war ich echt erstaunt - denn der Autor hat es geschafft, mich mit dieser Auflösung zu überraschen.


    Fazit:
    Grausame skurrile Spiele um ein großes Erbe - spannende Idee, die Umsetzung hätte aber besser sein können.
    Systemfehler Systemfehler (Buch)
    07.08.2021

    offline: realitätsnahes Zukunfts-Schreckensszenario

    Mitten im Sommer und der Ferienzeit fällt plötzlich das Internet aus. Flieger können nicht mehr starten, der Verkehr versinkt im Chaos, sogar Ärzte können nicht mehr operieren. Die Menschen können auch nicht mehr kommunizieren, da auch die Handynetze ausfallen. Es geht soweit, dass Wasser- und Lebensmittelknappheit herrscht, da die Lieferketten nicht mehr funktionieren, da alles am Netz hängt. Ganz Europa befindet sich im Ausnahmezustand und militante Gruppierungen wollen die Demokratie stürzen, weil sie das Volk an der Macht wollen.
    In diesem Chaos kommt Familienvater und IT-Experte Daniel Faber auf die Spur eines hochkomplexen Computervirus, das für diese Störungen verantwortlich ist.
    Eine Spur führt Nelson Carius vom BND auf die Spur von Faber und sieht ihn als Drahtzieher dieses Terrorismusaktes. Kann Daniel Faber seine Unschuld beweisen?


    Meine Meinung:
    Wolf Harlander hat es nach "42 Grad" mit diesem Buch wieder geschafft, einen realitätsnahen Zukunftsthriller zu schaffen, der so oder ähnlich stattfinden könnte, was einen die Gänsehaut aufkommen lässt.
    Ein fesselnder Schreibstil, viele Szenenwechsel und kurze Kapitel mit teilweise Cliffhangern halten den Spannungsbogen konstant aufrecht. Auch springt man in vielen Städten Europas herum und verfolgt somit die Handlungen der verschiedenen Protagonisten.
    Man fiebert nicht nur mit Daniel mit, ich habe ganz besonders seine Schwester Claudia ins Herz geschlossen, die Ärztin in einem Hamburger Klinikum ist und dort aufgrund der Systemausfälle viele Menschen sterben müssen.
    Leider fand ich die Arbeit von Nelson Carius bzw. seine Befugnisse etwas unrealistisch. Er ist erst ein paar Tage im Amt, schon übernimmt er quasi das Kommando und kennt sich mit allen internen Vorgängen bestens aus.
    Die Auflösung bzw. wer der Drahtzieher dieser Cyber-Attacken ist, war mir schnell klar, auch wenn der Autor es gut geschafft hat, eine falsche Spur zu legen.
    Am Schluss gibt es eine spannungsgeladene Actionszene, um den Bundestag zu retten, die aber gut gepasst hat, obwohl ich sonst nicht so der Fan von zu viel Action bin ;)

    In einem Interview mit dem Autor am Ende der Geschichte gibt dieser zu, dass ein Internetausfall in den nächsten 10 Jahren sehr wahrscheinlich ist, da heutzutage fast nichts mehr ohne das Netz funktioniert und dieses überlastet und anfällig für Störungen ist. Die immer häufigeren Cyberattacken belasten die Stabilität des Systems zusätzlich und ich habe schon richtig Angst vor diesem Tag bekommen. Nicht, weil ich dann nicht mehr surfen und online-shoppen kann, sondern weil dann auch die Versorgung zusammenbrechen wird und Panik solche Aufstände, Plünderungen und Kriminalität wie im Buch tatsächlich wahr werden könnten. Hoffen wir also, dass so ein Systemfehler nie passieren wird.


    Fazit:
    Ein Horrorszenario, das einen das Blut in den Adern gefrieren lässt und einen vor Augen führt, wie sehr heutzutage alles vernetzt ist und dass ohne das Internet das normale Leben nicht mehr stattfinden kann.
    Die Frauen von Richmond Castle Die Frauen von Richmond Castle (Buch)
    07.08.2021

    das Schicksal von drei Frauen im England der 1920er

    England, in den 1920ern. Die reiche, gut behütete Ishbel Christina Camberwell, die von allen nur Blue genannt wird, feiert ihren zwanzigsten Geburtstag. An diesem Tag ruft ihr Vater mögliche Verehrer auf, Blues Herz mit einem Brief zu gewinnen - da sie Schriftstellerin werden möchte.
    Kurze Zeit später retten Blue und ihre Schwester Midge die mittellose Delphine Foley aus der Themse. Delphine ist vor ihrem gewalttätigen Mann geflüchtet, und die Camberwells nehmen sie in ihrer Familie auf und sie wird Blues beste Freundin.
    Doch nicht nur Delphines Ehemann ist eine Gefahr, auch ein schlimmes Geheimnis droht durch Delphines Anwesenheit das Familienglück zu zerstören.


    Meine Meinung:
    Der Schreibstil ist leider etwas zäh und in die Länge gezogen. Es gibt viel indirekte Rede, in der oft nur "rumgeschwafelt" wird; auch komme ich mit der verniedlichten 'alten' Sprache nicht so zurecht - wie gesprochen wird, finde ich oft nervig.
    Und Blue, die ja eigentlich Schriftstellerin werden will, macht für mich nicht den Eindruck, als würde sie die Schriftstellerei ernst nehmen. Sie ist nie am Schreiben; und wenn doch, dann verschläft sie oder macht lieber ein Picknick mit ihrer Schwester und ihrer Freundin.

    Die verschiedenen Schicksale der Frauen im England der 1920er fand ich jedoch teilweise schon sehr spannend und unterhaltsam, und auch die Wendungen war gelungen.
    Man fiebert mit den drei Frauen mit und auch die Landschaftsbeschreibungen sind lebendig und gelungen. Doch insgesamt konnte fand ich den Roman eher mittelmäßig.


    Fazit:
    Eine nette historische Unterhaltung für zwischendurch.
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