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    Maddinliest Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 07. April 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 27
    416 Rezensionen
    Violas Versteck Marc Raabe
    Violas Versteck (Buch)
    14.03.2022

    Packendes Finale

    Der LKA-Ermittler Tom Babylon ist immer noch auf der Suche nach seiner für tot erklärten Schwester. Die innere Stimme seiner Schwester treibt ihn weiter an und tatsächlich stößt er auf immer mehr Spuren, die darauf hinweisen, dass sie wohlmöglich noch lebt. Tom fokussiert sich voll auf die Suche und gerät dabei in große Gefahr. Sein größter Widersacher ist zwar in Haft, aber es geht noch immer Gefahr von ihm aus und das bekommt Tom zu spüren. Quasi auf sich selbst gestellt nimmt er den aussichtslos wirkenden Kampf an und stellt sich der Vergangenheit seiner Familie...

    "Violas Versteck" ist der vierte Band aus der reihe um den sympathischen und manchmal auch traumatisierten LKA-Ermittler Tom Babylon. Die vorherigen drei Bände konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen ERwartungshaltung in das neue Abenteuer gestartet bin. Der Autor Marc Raabe erzählt die Geschcihte in seinem gewohnt extrem temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in die persönliche Welt von Tom Babylon entführt hat. Er arbeitet dabei mit Zeitsprüngen und Perspektivwechseln, bei denen Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden hilfreich sind und erhöht damit noch einmal das Tempo. Der Spannungsbogen ist mit der scheinbar niemals endenden Suche nach seiner Schwester schon von Beginn an gegeben und wird über die mit überraschenden Wendungen und nicht für möglich gehaltene Entwicklungen auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Der Thriller entwickelte sich so für mich zu einem absoluten Page-Turner, den ich kaum noch aus der Hand legen wollte. Abgerundet wird er dann von einem fulminanten und mit einer komplexen Auflösung ausgestattenten Finale.

    Insgesamt schließt "Violas Versteck" die Reihe aus meiner Sicht zunächst einmal mehr als gelungen ab, aber das Nachwort lässt hoffen, Tom Babylon vielleicht doch noch einmal wiederzutreffen. Ein wirklich absolut fesselnder Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
    Ein Präsident verschwindet Ralf Langroth
    Ein Präsident verschwindet (Buch)
    14.03.2022

    Spannender Spionage-Thriller mit realem Hintergrund

    Seit Ende des Jahres 1950 ist Otto John kommissarischer Leiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz, dementsprechend ist die Verunsicherung groß, als er im Jahre 1954 bei Feierlichkeiten in West-Berlin die Seiten wechselt und in der Sowjetunion gesichtet wird. Konrad Adenauer persönlich beauftragt daher Kriminalhauptkommissar Philipp Gerber, der das volle Vertrauen des Bundeskanzlers genießt, die Hintergründe der Tat zu recherchieren und John zurück in den Westen zu holen. Gerber hat noch ein persönliches Interesse an dem Fall, da seine Geliebte Eva Herden an der Seite des Verfassungsschutzpräsidenten vermutet wird. Es entwickelt sich ein Kampf zwischen den Fronten der jeweiligen Geheimdienste...

    Mit "Ein Präsident verschwindet" hat der Autor Ralf Langroth den zweiten Band um den Kriminalhauptkommissar der BKA Philipp Gerber veröffentlicht. Nach vielen guten Bewertungen des ersten Teils bin ich mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in das Buch gestartet. Langroth erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich in die Zeit des Kalten Krieges entführte und die Geschehnisse lebendig vor Augen führte. Aus meiner Sicht gelingt es hier ausgesprochen gut historische Fakten mit einer spannenden und fesselnden Handlung greifbar zu machen. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden des Präsidenten gut aufgebaut und über die packenden Spionage-Tätigkeiten auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine komplexe und gut herausgearbeitete Story, die beim Lesen schon die volle Konzentration verlangt, aber auch einen Lesesog entstehen lässt, die mich das Buch kaum noch aus der Hand legen ließ.

    Insgesamt ist "Ein Präsident verschwindet" ein für mich äußerst gelungener historischer Thriller, der die Zeit des Kalten Krieges wieder lebendig macht und damit im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt aktueller nicht sein kann. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Tell Joachim B. Schmidt
    Tell (Buch)
    06.03.2022

    Einem Klassiker neues Leben eingehaucht

    Wer kennt nicht die Geschichte von Wilhelm Tell, der seinem Sohn den Apfel vom Kopf schießt, aber was geschah noch um diesen Schuss herum? Wie kam es zu dieser Situation? Ich muss gestehen, dass ich das Buch nie gelesen habe und mir wirklich nur die markante Szene bekannt war. Ich war daher erstaunt, wie tiefgreifend und bewegend das Ganze erscheint. Nach dem Buch wird mir klar, dass Tell mittlerweile als Nationalheld der Schweiz und legendärer Freiheitskämpfer gesehen wird.
    Der Schweizer Autor Joachim B. Schmidt, der mittlerweile auf Island lebt, hat diesem Klassiker neues Leben eingehaucht. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und wirkt trotz des Bezuges zum Anfang des 14. Jahrhunderts äußerst lebendig. Gerade die vielen kurzen Kapitel mit den jeweiligen Perspektivwechseln sorgen für das hohe Tempo und verleihen dem Bühnenstück eine enorme Tiefe. Interessanterweise ist Wilhelm Tell selber bis kurz vor Schluss nur passiver Part in der Geschichte, vorher berichten nur die übrigen Protagonisten über sein Tun und er kommt so erst sehr spät zu Wort., indem ihm zwei Kapitel gewidmet werden.
    Insgesamt ist "Tell" wirklich ein mehr als gelungenes Projekt, dieser klassischen Geschichte neues Leben einzuhauchen. Joachim B. Schmidt setzt dies mit seinem Erzähltalent aus meiner Sicht perfekt um, so dass ich das Buch nur wärmstens empfehlen kann und natürlich mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte. Ein wirklich überraschendes Lesehighlight!!!
    Im Schatten der Wende Frank Goldammer
    Im Schatten der Wende (Buch)
    06.03.2022

    Spannender Krimi zur Zeit des Mauerfalls

    Der noch junge Volkspolizist Tobias Falck tritt 1989 seine Karriere als Kriminalist im Kriminaldauerdienst Dresden an. Sein neuer Chef ist wenig erbaut über sein plötzliches Erscheinen und das dreiköpfige Team muss sicherlich noch zusammenwachsen. Schnell ruft sie aber der erste Fall auf den Plan und mit dem Mauerfall scheint sich auch die Art und das Ausmaß der Kriminalität geändert zu haben. So könnte es eigentlich ein Segen sein, als die Hauptkommissarin Sybille Suderberg als Verstärkung auf der Matte steht, aber die Konflikte innerhalb des Teams werden so noch potenziert, wobei sie eigentlich eng zusammenarbeiten müssten, um der undurchsichtigen Situation vor Ort Herr zu werden...

    Mit seiner erfolgreichen Krimi-Reihe um den Ermittler Max Heller konnte mich der Autor Frank Goldammer bereits begeistern. Ich bin daher mit sehr viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Projekt gestartet, in dem er sich mit dem Mauerfall wiederum einer sehr wichtigen historischen Begebenheit bedient, in dessen Hintergrund kriminalistische Fälle gelöst werden. Wie schon bei Max Heller, schafft er mit Tobias Falck einen sympathischen Protagonisten, der pflichtbewusst und geradlinig seinen Epoche vertritt und mit einem gesunden Spürsinn ausgestattet ist. Gekonnt nimmt Frank Goldammer den innerdeutschen Konflikt mit dem Aufprall zweier völlig unterschiedlichen Gesellschaften in den Fokus, so dass für mich die Ermittlungsarbeiten manchmal schon zur Randnotiz wurden. Der Spannungsbogen kann aber auch über den vorliegenden Fall gut aufgebaut erden und aus meiner Sicht über die gesamte Länge des Buches auf einem hohen Niveau gehalten werden. Der Schreibstil des Autors ist gewohnt lebendig und liest sich sehr flüssig. Es entwickelt sich so eine gut konzipierte Geschichte mit einer überraschenden, aber gleichzeitig auch gut nachvollziehbaren Auflösung.

    Insgesamt ist "Im Schatten der Wende" für mich ein gelungener Kriminalroman, der mich in erster Linie mit gut charakterisierten Protagonisten, dem interessanten und noch immer brisanten historischen Hintergrund sowie dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Meine Hoffnung geht dahin, dass dies der Auftakt einer neuen Reihe von Frank Goldammer ist, da es sicherlich noch einiges aus dieser Zeit zu berichten gibt. Ich empfehle daher den Kriminalroman gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.
    So kalt der See Tina Schlegel
    So kalt der See (Buch)
    06.03.2022

    Packender Kriminalroman

    Die Kommissarin Cora Merlin wird in der Polizeidirektion Lindau erwartet und auf dem Weg dorthin stößt sie an einer roten Ampel auf eine Fahrerin neben ihr, die scheinbar um Hilfe ruft. Cora hängt sich an das Fahrzeug und wird so unfreiwillig Zeugin einer regelrechten Hinrichtung. Hängt der Mord mit einer ungeklärten Reihe von Tötungsdelikten zusammen, bei denen das Opfer jeweils noch zumindest eine kleine Chance auf Rettung hatte? Das ermittler-Team nimmt die Suche auf und stößt schon bald auf einen perfiden Plan, bei dem es noch zu mehreren Opfern kommen soll...

    Die Autorin Tina Schlegel konnte mich schon mit ihrer Reihe um den Hauptkommissar Paul Sito begeistern, so dass ich nun mit "So kalt der See" die Gelegenheit nutzen wollte, in ihre zweite Reihe mit der Kommissarin Cora Merlin zu starten. Nach wenigen Seiten war mir klar, dass das Buch meinen hohen Erwartungshaltung gerecht werden würde und die neuen interessant gezeichneten Protagonisten hat mich schnell in den Bann gezogen. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches um die rätselhafte Hinrichtung , deren Zeugin Cora Merlin durch Zufall wird, gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem stets hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine raffiniert aufgebaute Geschichte, deren Ausgang für mich stets offen war und erst auf den finalen Seiten mit einer gut durchdachten und nachvollziehbaren Auflösung gelungen abgeschlossen wird. Die Protagonisten verleihen dem Kriminalroman mit ihren persönlichen Geschichten einen besonderen Charme.

    Insgesamt ist "So kalt der See" aus meiner Sicht eine sehr gut gelungener Regional-Krimi, der mit einer nicht leicht zu durchschauenden Story, einem wohldosierten Lokalkolorit und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich hoffe, dass es auch für Cora Merlin und ihr Team noch einige knifflige Fälle zu lösen gibt, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Sylter Flammenmeer Max Ziegler
    Sylter Flammenmeer (Buch)
    06.03.2022

    Gefühlvoller Kriminalroman

    Sylt hat zum Anfang des Jahres aufgrund der kalten Jahreszeit seine Ruhe vorm Touristenstrom zurückerlangt. Aber ein Brandstifter hält die Nordseeinsel in Atem. Zwei Reetdachhäuser sind in Brand gesteckt worden und für Kommissar Eduard Koch tun sich viele Fragezeichen auf. Wer könnte die Brände verursacht haben? Die Häuser waren neu erbaut und noch nicht bewohnt, handelt es sich um einen Streit im umkämpften Immobilienmarkt? Oder handelt es sich um eine Kritik an der Entwicklung der Immobilien auf der Insel? Das Vorgehen, war extrem professionell, so dass Eduard Koch so gut wie keine verwertbaren Hinweise hat. Wird es weitere Anschläge geben? Sind Menschenleben in Gefahr?

    Unter dem Pseudonym Max Ziegler hat der Journalist Jürgen Tietz einen aus meiner Sicht sehr bewegenden Kriminalroman geschrieben, der ein brisantes Thema aufgreift. Er erzählt die Geschichte in einem hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell auf die Insel Sylt entführt hat. Der Spannungsbogen wird mit dem ersten Brand zu beginn des Buches gut aufgebaut und über die weiteren Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir die umfangreiche und interessant ausgestaltete Charakterisierung der Protagonisten und den Einbezug ihrer persönlichen Entwicklung in den Fortlauf der Geschichte. Das Ganze war für mich sehr berührend, so dass die Ermittlungen manchmal schon in den Hintergrund gerückt wurden, zumal mit der Entwicklung der Immobilienpreise und der damit verbundenen Problematik zur gezwungenen Abwanderung der eigentlichen Bevölkerung ein aktuelles Thema aufgegriffen wurde. Bis zum Finale hat mich das Buch in Atem gehalten und es fiel mir sehr schwer, es zur Seite zu legen.

    Insgesamt ist "Sylter Flammenmeer" aus meiner Sicht ein äußerst gelungener Regionalkrimi, der mich mit den sympathischen und interessant gezeichneten Protagonisten, einem spannenden Verlauf mit einem ausgewogenen Verhältnis von Spannung und Tiefe zum Thema, einem wohldosierten Lokalkolorit sowie dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Ich hoffe, dass Ed Koch noch einige Rätsel auf seiner Insel Sylt lösen darf, empfehle das buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Gärten, Gift und tote Männer Klaudia Blasl
    Gärten, Gift und tote Männer (Buch)
    06.03.2022

    Das Miss-Marple-Gen

    Pauline und Berta sind zwei rüstige Rentnerinnen, die im beschaulichen Oberdistelbrunn leben und in erster Linie mit ihren Gärten und den bei weitem nicht so lebenslustigen Männern zu kämpfen haben. Neuerdings schwebt aber eine dunkle Wolke über der Ortschaft, da nicht nur ein Landwirt samt seinen Hühnern ganz plötzlich verstorben ist, sondern kurz darauf auch noch der ortsansässige Pfarrer spurlos verschwunden ist. Ein Rätsel, was in den beiden Damen das Miss-Marple-Gen auslöst, sie begeben sich auf eigenwillige und sehr unterhaltsame Verbrecherjagd, da sie einen kaltblütigen Serientätet in ihrer Mitte vermuten...

    Die österreichische Autorin Klaudi Blasl hat mit "Gärten, Gift und tote Männer" einen aus meiner Sicht sehr unterhaltsamen Regionalkrimi erschaffen. Sie erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil, der den Leser in die idyllische Welt von Oberdistelbrunn entführt. Sie arbeitet dabei mit einer gelungenen Mischung aus Spannung und Humor, die einen hohen Unterhaltungswert verspricht. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit dem tragischen und zugleich auch ein wenig skurrilen Tod des Landwirts aufgebaut und über die ereignisreichen und sehr außergewöhnlich erscheinenden Ermittlungsarbeiten der beiden Hauptprotagonistinnen auf einem hohen Niveau gehalten. Über die gesamte Länge des Buches konnte ich immer wieder eigene Theorien und Überlegungen in Sachen Täterschaft und Tathintergründe anstellen, ohne aber dass ich kurz vor Ende des Kriminalromans einen klaren Verdacht hätte äußern können. So bleibt es bis zum Showdown mit einer clever erdachten und gut nachvollziehbaren Auflösung spannend und stets sehr unterhaltsam.

    Insgesamt ist "Gärten, Gift und tote Männer" aus meiner Sicht ein gelungener Kriminalroman, der mit dem Charme der beiden ermittelnden Rentnerinnen, einer guten Portion schwarzen Humors und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Ein perfektes Paar Jackie Kabler
    Ein perfektes Paar (Buch)
    21.02.2022

    Nichts ist, wie es scheint...

    Gemma ist verzweifelt, ihr geliebter Mann Danny ist plötzlich verschwunden. Sie weiß nicht mehr, wo sie nach ihm suchen soll und nimmt Kontakt mit der Polizei auf. Die Ermittler vor Ort sind sofort alarmiert, denn Danny gleicht den beiden Opfern eines scheinbaren Serientäters, welcher die Männer brutal getötet hat. Der Schrecken für Gemma wird aber immer größer, denn vieles deutet daraufhin, dass Danny Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist und sie rückt immer mehr in den Fokus der Ermittler. Viele Ungereimtheiten tauchen auf, auf die keiner eine Antwort hat und Gemma muss mit dem Schlimmsten rechnen...

    Mit "Ein perfektes Paar" hat die britische Autorin Jackie Kabler einen spannenden Kriminalroman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in Gemma verzweifelte Welt entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Verschwinden Dannys sehr gut aufgebaut und über die verzweifelte Suche nach der Wahrheit auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine packende Geschichte, die leider zuweilen kleine Hänger hatte, aber immer wieder den Spannungsbogen neu aufnimmt. Die clever konzipierte Geschichte regt den Leser zum miträtseln an und schon nach ein paar Seiten, weiß man nicht mehr, wem man noch glauben soll und wem nicht. Das Ganze endet in einem fulminanten Finale mit einer überraschenden und zugleich nachvollziehbaren Auflösung, die das Buch für mich gelungen abschloss.

    Insgesamt ist "Ein perfektes Paar" für mich ein gelungener Kriminalroman mit einer packenden Story und interessanten Protagonisten, der mich gut unterhalten konnte. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Das Loft Das Loft (Buch)
    21.02.2022

    Genialer Thriller

    Sabine Hauptmann und Marc Lammert haben sich auf einem Urlaub kennen- und lieben gelernt. Ihr Glück scheint perfekt, der einzige Wermutstropfen ist die äußerst innige Freundschaft Marcs besten Freund aus Jugendzeiten Henning. Die beiden umgibt ein Geheimnis, was sie magisch aneinander bindet und so kommt es, dass es zu einer Wohngemeinschaft der Dreien in einem Loft kommt. Dort entdeckt die Putzfrau eines Morgens, dass es ein Blutbad gegeben haben muss und gleichzeitig ist Henning spurlos verschwunden. Sabine und Marc werden festgenommen und unabhängig voneinander vernommen. Wessen Geschichte mag stimmen? Was denkt der eine über den anderen? Wer kann wem trauen? Kommt die Wahrheit ans Licht?

    Ich bin ein großer Fan des Autors Linus Geschke. Seine Thriller haben mir schon einige fesselnde Lesestunden beschert, so dass ich mit großer Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Welt von Marc und Sarah entführt hat. Der Spannungsbogen wird perfekt über das rätselhafte Verschwinden Hennings zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Enthüllungen im Verlaufe der Geschichte auf einem dauerhaft hohen Niveau gehalten. Die kurzen Kapitel mit ihren jeweiligen Perspektivwechseln tragen zum Tempo bei und erzeugen eine zusätzliche Tiefe. Linus Geschke überzeugt in seinem Thriller nicht mit spektakulären Szenen oder blutrünstigen Taten, sondern mit der ständigen Ungewissheit, wer welches Geheimnis verbirgt und wem man nun Glauben schenken mag. Die Zweifel über den Ausgang der Story blieben bei mir bis zum aus meiner Sicht grandiosen Finale mit völlig überraschender Auflösung stets vorhanden.

    Mit "Das Loft" hat der Autor Linus Geschke aus meiner Sicht wieder einmal bewiesen, dass er es bestens versteht, einen packenden Thriller mit interessanten Protagonisten und einer clever konzipierten Story zu schreiben. Der Thriller entwickelte sich bei mir zu einem Page-Turner, den ich kaum aus den Händen legen konnte, ich empfehle ihn daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Das giftige Glück Das giftige Glück (Buch)
    21.02.2022

    Eigentlich ist es nur Bärlauch...

    Wien steht Kopf, denn ein rätselhafter Pilz hat den in Mengen sprießenden Bärlauch zur giftigen Pflanze gemacht. Für manch einem Wiener oder einer Wienerin die Gelegenheit, mit einem Lächeln und einem Glücksgefühl das triste Leben für immer hinter sich zu lassen, aber auch unliebsame Personen zu eliminieren. Die Todesrate schießt nach oben und alle ins Leben gerufenen Vorsichtsmaßnahmen werden missachtet. Eine Rebellion gegen eine indoktrinierte Herrschaftsform? Oder ist der Todeswunsch in unserer heutigen Gesellschaft wirklich so groß?

    Mit "Das giftige Glück" hat die österreichische Autorin Gudrun Lerchbaum ein für mich überraschend tiefgründigen Roman veröffentlicht. In der Erwartung eines Kriminalromans bin ich in das Buch gestartet und war nach kurzer Zeit von den gesellschaftskritischen Seitenhieben überrascht. Grob gesehen gibt es durchaus eine kriminalistische Grundgeschichte, aber der Sinn des Buches geht aus meiner Sicht sehr viel tiefer. Gerade nach dem gesellschaftlichen Schock einer Coronakrise mit all ihren vorher für unmöglich gehaltenen Auflagen scheint die Gesellschaft doch deutlich verändert zu haben. Entstand in der Zeit der Entfremdung ein größerer Todeswunsch? Zudem wird noch das brisante Thema des selbstbestimmten Todes aufgegriffen, welcher dank des neuen "Glücklichen Gifts" so verlockend erscheint. Gudrun Lerchbaum verbindet diese vielen Themen zu einer etwas skurrilen aber zum Nachdenken anregende Geschichte, die mich auch nach Beendigung des Buches zunächst nicht losgelassen hat.

    Insgesamt ist "Das giftige Glück" ein aus meiner Sicht gelungener Roman, in dem der aktuellen Gesellschaft nach der bisherigen pandemischen Zeit ein Spiegel vorgehalten wird. Interessanterweise stand das Grundgerüst des Buches bereits vor Ausbruch der Corona-Krise und wurde im Nachgang lediglich überarbeitet. Ein fesselndes Buch, welches ich gerne weiter-empfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.
    Rob's Barbecue Robin Schulz
    Rob's Barbecue (Buch)
    28.01.2022

    Bestes Grillgut

    Ich bin ein großer Freund des Grillens und daher immer verlegen um gute Tipps zur Zubereitung von Fleisch und allem anderen bei großer Hitze. "Rob´s Barbecue" hat daher direkt mein Interesse geweckt und ich war sehr gespannt, was der Spezialist für chillige Musik so am grill zu bieten hat.

    Das Buch ist in sieben Kapitel aufgeteilt, in denen die Rezepte thematisch voneinander abgegrenzt werden. So beginnt es mit den Basics beim Grillen mit wenig Zutaten, denn manchmal muss es auch schnell gehen. Nichts desto trotz überzeugen die Gerichte mit Rafinesse in der Kombination der Zutaten, so dass mich hier unter anderem die "Pizza Roll" oder die "Wurst-Kartoffel-Spiesse" besonders begeistern konnten. Die Grundidee raffinierter Kombination bei unspektakulären und einfach zu beschaffenen Zutaten zieht sich dann eigentlich durch das ganze Buch. Beispiele hierfür sind die genialen "Onion Bombs mit Käse-Nacho-Crunch" oder "Gin Flambe Salmon mit Herbal Dust Rub". Klingt äußerst spektakulär und schmeckt auch richtig gut, die Zubereitung hingegen ist sehr einfach und somit auch perfekt für jeden umsetzbar. Hilfestellung geben hier die ausführlichen und guten Beschreibungen der Rezepte, sowie die tollen Fotos, die zur Nachahmung anregen. Die Rezepte sind sehr variabel und breit gefächert, was das abschließende Kapitel "Süßes zum Genießen" beweist. Hier stechen aus meiner Sicht die "Fudge-Küchlein mit Heidelbeeren" und die "Peanut Crispies mit marinierten Kirschen" heraus, tolle Rezepte, einfach zuzubereiten und ein perfekter Abschluss eines schönen Grill-Tages.

    Insgesamt ist "Rob´s Barbecue" für mich ein gelungener Ratgeber, der für den engagierten aber auch für den bodenständigen Grillmeister eine Menge an guten Ideen bereit hält. So kann das Buch zu dem einen oder anderen gelungenen Grillabend beitragen und die Gäste verzaubern. Ich empfehle das Grillbuch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    In ewiger Freundschaft In ewiger Freundschaft (Buch)
    28.01.2022

    Im Schatten der Familie

    Eine ehemalige Mitarbeiterin des renommierten Literatur-Verlages Winterscheid wird vermisst. Pia Sander und Oliver von Bodenstein werden mit den Ermittlungen vertraut, da die Spuren im Haus der Vermissten auf eine Gewalttat hindeuten. Kurze Zeit später bewahrheiten sich die Vermutungen und die Programmleiterin wird tot aufgefunden. Das Ausmaß der Tötung deutet auf ein persönliches Motiv hin, so dass sich die Ermittlungen zunächst auf das enge Umfeld der Toten konzentrieren. Hier scheinen sie auch richtig zu liegen, da kurze Zeit später ein weiteres Opfer aus diesem Kreis zu verzeichnen ist. Welches dunkle Geheimnis gibt es in der Vergangenheit der beiden Toten?

    Die Kriminalromane der erfolgreichen Autorin Nele Neuhaus landen immer wieder in den Bestseller-Listen und das Ermittler-Duo Pia Sander und Oliver von Bodenstein hat mittlerweile viele Fans. Ich kannte bisher lediglich den ersten Band der mittlerweile 10-teiligen Reihe und bin mit einer hohen Erwartungshaltung in das neue Abenteuer der Beiden gestartet. Nele Neuhaus erzählt die Geschichte in ihrem hervorragend zu lesenden, aber für meinen Geschmack manchmal ein wenig zu ausschweifenden Schreibstil. Der Spannungsbogen wird mit dem Verschwinden der ehemaligen Programmleiterin gut aufgebaut und über die anschließenden Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Im Verlauf des Buches gibt es aufgrund überraschender Wendungen immer wieder die Möglichkeit als Leser eigene Überlegungen bezüglich des Täters und der Tathintergründe anzustellen, um dann im Finale doch noch von der gut nachvollziehbaren Auflösung über-rascht zu werden. Durch die Vielzahl der Protagonisten habe ich manchmal ein wenig die Übersicht verloren.

    Insgesamt ist "In ewiger Feundschaft" aber eine gelungene Fortsetzung einer Krimi-Reihe, in der die Protagonisten gut weiterentwickelt werden und immer wieder mit kniffligen und gut durchdachten Fällen konfrontiert werden. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Grace Paul Lynch
    Grace (Buch)
    08.12.2021

    Berührende Geschichte einer Irland-Odyssee

    Im Jahre 1945 herrschen in Irland große Hungernöte, was Grace Mutter dazu veranlasst, ihre Tochter in Jungenkleidung auf die Reise zu schicken, sich Arbeit zu suchen und für sich selbst zu sorgen. Grace macht sich mit ihrem kleinen Bruder Colly, der sich hier heimlich angeschlossen hat, auf eine lange Reise durch ein Land, in dem Gefahren lauern und viel Elend herrscht.

    Der Autor Paul Lynch wurde unter anderem für das vorliegende Buch in seinem Heimatland Irland ausgezeichnet, was meine Neugier auf den Roman zusätzlich gesteigert hat. Er erzählt die bewegende Geschichte in einem außergewöhnlichen und aus meiner Sicht sehr schönen Schreibstil, der dem Buch einen ganz besonderen Charme verleiht. Seine schon fast poetische Prosa liest sich zwar nicht ganz so einfach, wie viele andere Bücher, aber sie hat mich von Beginn an in den Bann gezogen. Sie verleiht der schicksalshaften Lebensgeschichte von Grace unglaublich viel Authentizität und lässt die damalig schwere Welt lebendig vor Augen erscheinen. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und beleuchten mit der Hungersnot in Irland eine spannende und selten beachtete Epoche.

    Insgesamt konnte mich "Grace" von Beginn an begeistern und stellt sicherlich eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr dar. Gerade der schon bezaubernde Schreibstil des talentierten Autors Paul Lynch verleiht dem Roman so viel Wertigkeit, dass ich es als äußerst lesenswert weiterempfehlen kann. Meine Bewertung fällt mit den vollen fünf von fünf Sternen entsprechend positiv aus.
    Waldeskälte Waldeskälte (Buch)
    22.11.2021

    Guter Thriller mit düsterer Atmosphäre

    Als in dem kleinen Schweizer Bergdorf Eigerstal ein junges Mädchen spurlos verschwindet, wird die Ermittlerin der Interpol Valerie Ravelli von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. Vor über 20 Jahren ereignete sich in dem Dorf ein ähnlicher Vorfall, bei dem drei junge Mädchen verschwanden und nur eines zurückkehrte, nämlich Valerie Ravelli. Sie lässt sich freistellen, um die Ermittlungen in Angriff zu nehmen und hofft auch Antworten auf die Ereignisse ihrer Jugend zu finden. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, da die widrigen Wetterverhältnisse zur Eile mahnen...

    Der Autor Martin Krüger hat mich mit seiner Reihe um die Oberkommissarin Marie Winter und dem exzentrischen BKA-Hauptkommissar Daniel Parkov bereits mehr als begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in den für ihn typischen temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Schweizer Bergkulisse entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem vermissten Mädchen direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die Ermittlungen mit den Rückblenden in die Vergangenheit auf einem hohen Niveau gehalten. Besonders gut gelingt es Martin Krüger eine düstere und bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, die immer wieder für zusätzliche Spannungs-momente sorgt. Das fulminante Finale nimmt dann noch einmal deutlich an Fahrt auf und schließt den Thriller aus meiner Sicht gut nachvollziehbar und gelungen ab.

    Insgesamt sorgte "Waldeskälte" bei mir für einige packende Lesestunden, auch wenn das Buch aus meiner Sicht nicht ganz an die Reihe um Winter und Parkov heranreichen konnte. Dies ist aber Jammern auf hohem Niveau, so dass ich den Thriller dennoch sehr gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.
    Die vier Winde Die vier Winde (Buch)
    21.11.2021

    Gegen alle Widerstände

    Elsa Martinelli wächst in einer angesehen und wohlhabenden Familie auf. Leider entspricht ihr Erscheinungsbild nicht den Anforderungen dieser Gesellschaftsebene, so dass ihre Eltern sie gerne im Hintergrund halten. Als Elsa mit all ihrem Mut dieser Erniedrigung entfliehen will, stürzt sie sich in eine überhastete und von den Eltern nicht tolerierte Affäre. Als sie dann auch noch ihre Schwangerschaft verkündet wird sie aus der Familie verbannt und steht vor einem Neuanfang in ihrem Leben. Der Kindsvater lebt auf einer Farm, auf der sie von nun an arbeiten und leben wird. Eine Dürre zwingt das Land immer mehr in die Knie und macht das Leben auf dem Land zunehmend beschwerlicher. Die mittlerweile zweifache Mutter steht vor einer sehr schweren Entscheidung, soll sie die neu gewonnene Familie verlassen, um den Kindern eine neue Chance zu ermöglichen...

    Ich habe schon so viel positives von den Romanen der erfolgreichen Autorin Kristin Hannah gehört und gelesen, konnte mir bisher aber noch keine eigenes Bild von ihr machen. Ich bin daher mit viel Neugier und einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet. Sie erzählt die ergreifende Geschichte der mutigen und couragierten Elsa Martinelli in einem bildreichen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse gut vor Augen führte. Die Hauptprotagonistin wird sehr gut charakterisiert und ihr ereignisreiches Leben authentisch in Szene gesetzt. Immer wieder wird ihr Schicksal auf ein Neues erschüttert, aber sie kämpft sich mit dem Mute der Verzweiflung durch und erobert so im Laufe des Buches das Herz des Lesers. Das beeindruckende Finale und der reale Hintergrund des Romans haben mich noch einige Zeit nachdenklich zurückgelassen. Die historischen Hintergründe wirken aus meiner Sicht sehr gut recherchiert und runden das Werk gelungen ab.

    Insgesamt hat mich "Die vier Winde" von Kristin Hannah beeindruckt. Eine emotionale Reise in die Vergangenheit, die das Leben einer mutigen und starken Frau aufzeigt und vom Erzähltalent der Autorin bemerkenswert ungesetzt wurde. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Betongold Betongold (Buch)
    06.11.2021

    Goldener Boden

    Der ehemalige Mordermittler Josef Frey musst aufgrund einer schweren Krankheit schon vorzeitig seinen Dienst quittieren. Die Diagnose des Morbus Bechterew zeichnet auch sein Leben, in dem bei weitem nicht alles so verläuft, wie er es gerne hätte. Der letzte Nackenschlag für ihn war der plötzliche Tod seines Freundes Schani. Er wird tot in einer Baugrube aufgefunden und alles deutet auf einen tragischen Unfall hin. Der Ermittlerinstinkt in Josef Frey lässt ihn aber an dieser Theorie zweifeln, denn schließlich hatte sich der Immobilienmogul Schanninger mit seinen geschäftlichen Aktivitäten eine große Anzahl an Feinden zugelegt. Frey taucht in das Leben seine Freundes ein und muss feststellen, dass er ihn vielleicht doch nicht wirklich kannte...

    Die Autorin Tanja Weber hat aus meiner Sicht mit "Betongold" einen sehr speziellen Kriminalroman geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem interessanten, aber nicht sehr leicht zugängigen Schreibstil, der sich zunächst für mich ein wenig sperrig darstellte. Der Spannungsbogen kommt aus meiner Sicht in dem Roman auch ein wenig zu kurz, er wird zwar schnell mit dem Auffinden der Leiche des Immobilienhais Schanninger aufgebaut, aber das Ganze entwickelt sich eher als Milieustudie der Münchener Immobilienszene, was dem Spannungsmoment in dem Buch nicht wirklich gut tut. Tanja Weber setzt sich im Laufe der Geschichte sehr kritisch mit dem Thema auseinander und kann dies auch gut und niveauvoll in Worte umsetzen, aber die Charakteristika eines Kriminalromans kamen mir dabei doch ein wenig zu kurz. Der Hauptprotagonist Josef Frey, oder auch Smokey genannt, wird sehr interessant gezeichnet, und er konnte mit seiner ruhigen aber ehrlichen Art bei mir schnell Sympathiepunkte sammeln. Die Auflösung des Falls hielt für mich noch eine Überraschung parat, die der Geschichte einen passenden Abschluss gab.

    Insgesamt konnte mich "Betongold" nicht wirklich überzeugen, was vielleicht auch daran lag, dass ich mit falschen Vorstellungen in das Buch gestartet bin. Der Schreibstil der Autorin Tanja Weber ist sehr ansprechend und fordert die volle Konzentration des Lesers, so dass ich mich gerne noch mit einem anderen Buch von ihr auseinandersetzen werde. Empfehlen kann ich "Betongold" als Kriminalroman nur bedingt und bewerte das Buch mit drei von fünf Sternen.
    Das Archiv des Teufels Das Archiv des Teufels (Buch)
    06.11.2021

    Zwischen den Fronten

    Im Jahre 1952 findet immer noch die Aufarbeitung des schrecklichen Zweiten Weltkriegs statt. In Deutschland werden Nazis identifiziert und für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen. Bei einigen sind aber ihre Qualifikationen und Verbindungen aus Sicht der Amerikaner zu wichtig für einen zukünftigen Weltfrieden. Robert Bennets Aufgabe war es daher, diese Nazis in ihr neues Leben zu führen und ihre Vergangenheit zu "säubern". Als er bereits im Flugzeug Richtung Heimat sitzt, bekommt er einen vermeintlich letzten Auftrag, er soll einem Nazi namens Heiderer eine weiße Weste besorgen. Für Bennet wird dies ein ganz besonderer Auftrag, denn höchstwahrscheinlich war Heiderer in seiner Nazizeit für den Tod seines Bruders verantwortlich...

    Der Autor Martin Conrath hat aus meiner Sicht mit "Das Archiv des Teufels" einen packenden Spionage- Thriller geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse und die damalige Zeit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem für Bennet so brisanten Auftrag sehr gut aufgebaut und über die weitere Entwicklung auch auf der Gegenseite auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine packende Spionage-Geschichte zur Zeit des Kalten Krieges. Martin Conrath gelingt es dabei hervorragend, das Ganze in den historischen Kontext zu bringen, wobei die Fakten sehr gut recherchiert wirken. Die dauernde Frage, wer wen nun vertrauen kann und wie mit der Frage der Schuld umgegangen wird, bestimmen die Handlung, was das Buch für mich zu einem Page-Turner machte. Die Auflösung wirke auf mich dann sehr gut nachvollziehbar und rundete den Roman gelungen ab.

    Insgesamt konnte mich "Das Archiv des Teufels" als Spionage-Roman begeistern und in den Bann ziehen. Das Buch besticht mit einer clever inszenierten Geschichte, welche hervorragend in eine brisante historische Epoche, eingebettet wird. Ich empfehle den Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Klementovic, R: Wenn die Stille schreit Klementovic, R: Wenn die Stille schreit (Buch)
    06.11.2021

    Kurz aber oho

    Tim lebt mit seiner hochschwangeren Frau in einem abgelegenen Landhaus. Besorgt nehmen die beiden zur Kenntnis, dass sich ein Schneesturm angesagt hat und dass sich zwei entflohene und gefährliche Häftlinge in der Gegend aufhalten sollen. Nichts desto trotz muss Tim ins Büro, um seinen geplanten Rückzug aus der eigenen Firma voranzutreiben, so dass er im Anschluss mehr Zeit für seine junge Familie hat. Bei seiner Rückkehr hat bereits schwerer Schneefall eingesetzt und am Telefon bestätigt ihm seine Frau, dass alles in Ordnung ist. Bei seinem Eintreffen kurze Zeit später, beginnt für Tim allerdings ein Albtraum...

    Ich habe bereits schon einige Thriller aus der Feder des Autors Roman Klementovic gelesen und es gelingt ihm aus meiner Sicht immer wieder, ein beängstigendes Szenario zu schaffen, in dem sich der Spannungsbogen auf einem sehr hohen Niveau befindet. Ich bin daher mit sehr viel Vorfreude und einer gewissen Neugier in sein neues Projekt "Wenn die Stille schreit" gestartet, da es sich um eine Kurzgeschichte handelt. Ich war gespannt, ob und wie es Roman Klementovic schafft, auf deutlich weniger Seiten eine ähnlich düstere und packende Atmosphäre zu schaffen. Um es vorweg zu nehmen, dies gelingt ihm hervorragend, die Seiten flogen nur so an mir vorbei, und der Thriller hatte mich von Beginn an in denn Bann gezogen. Das klassische Spannungs-Szenario eines abgelegenen Hauses ohne Kontakt zur Außenwelt wird hervorragend umgesetzt und doch ist es bei weitem keine gewöhnliche Kopie bekannter Geschichten, denn wie ich es aus den vorherigen Büchern des Autors kenne, kann er mit einer überraschenden und wirklich genialen Auflösung glänzen.

    "Wenn die Stille schreit" ist ein Thriller für einen Abend, an dem man Lust hat, sich ein wenig zu gruseln. Das enorme Tempo im Buch und das Erzähltalent von Roman Klementovic machen das Buch aus meiner Sicht zu einem absoluten Page-Turner, der nur einen Makel hat, er ist zu schnell zu Ende. Ein klare Leseempfehlung gibt es von mir und natürlich auch die verdienten fünf von fünf Sternen.
    Die Edelweißpiratin Die Edelweißpiratin (Buch)
    06.11.2021

    Eine mutige Rebellin

    Im Jahre 1933 geht es der dreiköpfigen Familie Kühem den Umständen entsprechend gut. Was ihnen aber überhaupt nicht gefällt ist, der immer weiter zunehmende Einfluss der nationalsozialistischen Partei, so dass es in ihrer großen Wohnung zu kommunistischen Treffen kommt. Der Vater, Peter Kühem, muss dies mit Haftaufenthalten bezahlen, die ihn sogar als Moorsoldaten ins Haftlager bringen. Die Mutter Gertrud muss daher schnell lernen, mit ihrer kleinen Mucki allein klar zu kommen und den Mut nicht zu verlieren. Der Job als Apothekerin hält die Beiden über Wasser, aber als Gertrud die Stelle aufgrund der politischen Gesinnung verliert, spitzt sich die Lage zu...

    Mit "Die Edelweißpiratin" hat die Autorin Michaela Küpper aus meiner Sicht einen bewegenden historischen Roman beschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und gut zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Die historischen Hintergründe wirken auf mich sehr gut recherchiert und bilden einen guten Rahmen für die bewegende und auf realen Ereignissen beruhende Geschichte. Dabei thematisiert Michaela Küpper das mutige und couragierte Auftreten junger Menschen gegen die drohende Gefahr des Nationalsozialismus. Die Protagonisten werden für mich dabei sehr gut charakterisiert, so dass sie beim Lesen schnell Sympathiepunkte sammeln konnten und so die Geschichte noch erlebbarer machten. Immer wieder begibt sich die heranwachsende Mucki in große Gefahr und man muss als Leser ständig befürchten, dass sie dem Machtapparat und dem Verrat zum Opfer fällt. Dies sorgt wiederum für die Spannungsmomente, die den Roman ausmachen und einen guten Einblick in die dunklen Stunden der deutschen Geschichte gewähren.

    Insgesamt ist "Die Edelweißpiratin" aus meiner Sicht ein gelungener historischer Roman, der mit seinem realen Hintergrund auf eine beeindruckende Bewegung junger Menschen im Nationalsozialismus hinweist und den Leser noch lange nachdenklich zurücklässt. Die Autorin setzt dies mit ihrem Erzähltalent sehr gut um, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.
    Pochoda, I: Diese Frauen Pochoda, I: Diese Frauen (Buch)
    24.10.2021

    Ein Lesehighlight

    Los Angeles wird von einer Mordserie heimgesucht, die das Los Angeles Police Department aber wenig zu interessieren scheint. Die Opfer waren bis auf eine Ausnahme Prostituierte, und da hält sich das Engagement der Gesetzeshüter doch deutlich zurück. Nichts desto trotz beeindruckt es die Menschen entlang der Western Avenue, wo die Taten stattgefunden haben. Die Frauen vor Ort, deren Leben oft von Geburt an vorbestimmt war, machen sich berechtigte Sorgen. Wie können sie sich Gehör verschaffen? Wer nimmt sie ernst? Durch Zufall stößt Detective Esmeralda Perry, die eigentlich bei der "Sitte" ermittelt, auf die Spur des Täters. Sie hört sich die Stimmen auf der Western Avenue an und nimmt sie ernst...

    Die amerikanische Autorin Ivy Pochoda hat aus meiner Sicht mit "Diese Frauen" einen beeindruckenden und tiefgehenden Roman geschrieben, der mich von der ersten Seite an fesseln konnte. Sie erzählt die Geschichte in einem intensiven und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der das Buch für mich schnell zu einem Page-Turner machte. Grundsätzlich thematisiert Pochoda die klassische Tätersuche nach einem Mörder, geht dabei aber deutlich über das normale Maß hinaus und stellt die Opfer bzw. ihr Umfeld in den Vordergrund. Das Buch ist in 5 Teile gegliedert, jeweils geschildert aus der Sicht einer Frau aus dem besagten Viertel. Geschickt werden ihre Geschichten miteinander verbunden, indem sich die Wege kreuzen und so die Lösung des Ganzen immer näher kommt. Der Spannungsbogen wird auf einem ständig hohen Niveau gehalten und dies nicht allein aufgrund der Tätersuche sondern auch über die beklemmende und sehr authentisch wirkende Milieustudie, die mich auch noch im Nachgang beschäftigt hat. Es entwickelt sich eine dramatische Geschichte mit einem erschütternden und für mich zugleich überraschenden Finale, welches aus meiner Sicht passender nicht hätte sein können.

    Insgesamt ist "Diese Frauen" für mich eines der Lesehighlights in diesem Jahr. Die Autorin Ivy Pochoda konnte mich mit ihrem Roman äußerst positiv überraschen, da es ihr gelungen ist, in ihrem Buch einen enormen Tiefgang mit einer spannenden und fesselnden Geschichte zu kombinieren. Für mich eine absolute Leseempfehlung, welche ich gerne mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
    Benrath, N: Eskalation Benrath, N: Eskalation (Buch)
    20.10.2021

    Alte Wunden

    Dina Martin wird während der Fahrt von einem Anruf überrascht. Ihr wird unter Androhung von Gefahr für ihre Tochter befohlen, den Anweisungen zu folgen, und so fährt sie ohne ein Ziel zu kennen, immer weiter in die dunkle Nacht hinein, verfolgt von einem großen SUV. Die plötzliche in Aussicht stehende Rettung einer Verkehrskontrolle der Polizei, entwickelt sich dann zu einem wahren Albtraum, aus dem es nun für Dina kaum einen Ausweg zu geben scheint...

    Die Autorin Nora Benrath hat aus meienr Sicht mit "Eskalation" einen packenden Thriller geschrieben, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Sie erzählt die Geschichte in einem äußerst temperamentvollen Schreibstil, der durch viele kurze Kapitel und den begleitenden Perspektivwechseln für ein enormes Tempo in dem Buch sorgt. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Thrillers mit Dinas Verfolgung sehr gut aufgebaut und über weiteren Entwicklungen und überraschenden Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Auch die Auflösung kann mit einem guten Plot und einer großen Dramatik überzeugen, die Herleitung der Tathintergründe wirkte allerdings auf mich ein wenig konstruiert. Als sehr gut gelungen empfand ich die chronologisch zeitliche Abfolge mit genauen Zeitangaben, die das Ganze sehr erlebbar machte.

    Insgesamt ist "Eskalation" ein für mich gut gelungener Thriller, der mich in erster Linie mit seinem hohen Tempo, der Storyline und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Er sorgte bei mir für einige packende Lesestunden, so dass ich ihn sehr geren weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.
    Die Salbenmacherin und der Fluch des Teufels Silvia Stolzenburg
    Die Salbenmacherin und der Fluch des Teufels (Buch)
    11.10.2021

    Die Dämonen des Teufels

    Als im Jahre 1412 der Bürgermeister von Nürnberg Olivera um Hilfe für seine Tochter bittet, kann auch sie nicht mehr helfen. Die Apothekerin versucht mit Hilfe des Medicus das Leben des jungen Mädchens zu retten, scheitert aber leider trotz aller Bemühungen. Kurz darauf kommt das Gerücht auf, dass die Verstorbene vom Teufel besessen war, so dass der Rat die Hilfe der Kirche einfordert. Ein Teufelaustreiber soll die Stadt vor weiterem Übel bewahren, denn es sind mittlerweile schon mehrere Bewohner ähnlich erkrankt. Olivera versucht dem Ganzen auf medizinischem Weg zu begegnen und macht sich damit einige Feinde...

    "Die Salbenmacherin und der Fluch des Teufels" ist mittlerweile der sechste Band um die engagierte und sympathische Apothekerin Olivera. Vorherige Teile konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude in das neue Abenteuer gestartet bin. Die Autorin Silvia Stolzenburg erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt temperamentvollen und bildreichen Schreibstil, der dem Leser die damalige Zeit sehr lebendig vor Augen führt. Gekonnt wird mit der rätselhaften Krankheit und dem anschließenden Tod des jungen Mädchens ein Spannungsbogen aufgebaut, der über die packenden Entwicklung der Seuche auf einem hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonistin Olivera verleiht der Geschichte mit ihrem interessant und sehr sympathisch beschriebenen Charakter einen besonderen Charme, zudem wirken die historischen Hintergründe sehr gut recherchiert. Der Roman entwickelte sich für mich zu einem echten Page-Turner, den ich kaum noch aus der Hand legen konnte.

    Insgesamt ist "Die Salbenmacherin und der Fluch des Teufels" aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer mitreißenden Reihe, die mit dem historischen Hintergrund des anfänglichen 15. Jahrhunderts, den interessant gezeichneten Protagonisten und dem Erzähltalent der Autorin voll und ganz überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Nachtschicht in Neukölln Lana Atakisieva
    Nachtschicht in Neukölln (Buch)
    11.10.2021

    Polizistin aus Leidenschaft

    Lana Atakisieva ist nicht nur die Autorin diese Buches, sondern gleichzeitig auch die Hauptprotagonistin. Sie erzählt ihre eigene Lebensgeschichte und verbindet diese mit ihrem unbedingten Willen, Polizistin zu werden. Wie ist es zu diesem Wunsch gekommen? Welche Hürden hat sie auf ihrem Weg überwinden müssen und wie ist es ihr dabei ergangen? Ist sie glücklich mit ihren Entscheidungen und somit auch mit ihrem Leben? Viele Fragen, auf die das Buch "Nachtschicht in Neukölln" Antworten gibt.

    Die Autorin und mittlerweile Polizeioberkommissarin Lana Atakisieva erzählt ihren Werdegang in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil. Das Ganze wirkt natürlich äußerst authentisch, da es zum einen um ihr eigenes Leben geht und sie zum anderen ihre Einsätze bei der Polizei sehr behutsam schildert. Sie verzichtet auf reißerische und wohlmöglich blutige Taten und stellt vielmehr in den Vordergrund, was wirklich eine gute Polizistin ausmacht. Lana Atakisieva versteht nämlich die Menschen vor Ort, da sie selbst in dem schwierigen Bezirk Neukölln aufgewachsen ist und weiß, wie die Leute dort vor Ort ticken. Ihr Einfühlungsvermögen und ihr Engagement sind dabei ihre stärksten Waffen und mich hat sie mit ihrem Auftreten und nicht weniger mit ihrem starken Willen, diesen Beruf ausüben zu wollen, mehr als nur beeindruckt. Der Weg zu ihrem Traum war nämlich kein einfacher. Sie kam mit 15 Jahren als Migrantin nach Deutschland, sprach kein Wort Deutsch, hat in ärmlichen Verhältnissen gelebt und war in der Schule stets den Schikanen ihrer Mitschülerinnen ausgesetzt.

    Insgesamt ist "Nachtschicht in Neukölln" aus meiner Sicht ein fesselnder Einblick in den Alltag einer bemerkenswerten Polizistin, die mit ihren Kollegen für unsere Sicherheit sorgt und somit unser aller Dank verdient. Ein wirklich lesenswertes Buch, welches mich noch lange beschäftigen wird und ich gerne weiterempfehle. Ich bewerte es daher folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Neben wem du erwachst Neben wem du erwachst (Buch)
    11.10.2021

    Böses Erwachen

    Louise erwacht nach einer durchzechten Nacht und erlebt den absoluten Horror. Neben ihr liegt ein fremder Mann, in einer Blutlache gebettet und sie kann sich an nichts erinnern. Der Mann ist tot und wohlmöglich trägt sie die Schuld daran. In ihrer Panik entschließt sich sich zu einer Kurzschlußreaktion, die weitere Probleme nach sich zieht. Es entwickelt sich eine dramatisches Spiel um die verhängnisvolle Nacht, die das Leben von Louise definitiv auf den Kopf stellen wird...

    "Neben wem du erwachst" ist mittlerweile der dritte Band um den Detective Shief Inspector Sheens. Schon der erste Band "Bis ihr sie findet" konnte mich in den Bann ziehen, so dass ich sehr gespannt war, in den neuen Fall für den Ermittler einzutauchen. Die britische Autorin Gytha Lodge erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der den Leser schnell in die Welt der Hauptprotagonistin Louise entführt. Sehr gut wird die innere Zerissenheit von Louise über ihre Gefühlsschwankungen und Befürchtungen bezüglich ihrer eigenen Taten beschrieben. Der Spannungs-bogen kann so über die gesamte Länge des Thrillers auf einem hohen Niveau gehalten werden. Es entwickelt sich eine sehr clever aufgebaute Geschichte, in der schnell die Übersicht verloren geht, wem man nun noch was glauben darf. Vieles bleibt im Ungewissen und der Leser kann sich immer wieder damit auseinandersetzen wer der Täter bzw, die Täterin und was das Motiv sein mag, ohne aber wahrscheinlich die überraschende Auflösung zum Ende des Buches vorhersgen zu können. Eine wirklich packende Geschichte mit sellenweise kleinen Längen.

    Insgesamt konnte mir "Neben wem du erwachst" einige spannende Lesestunden bescheren, der Thriller konnte mich in erster Linie mit seiner komplexen aber gut durchdachten Story, sowie dem Erzähltalent der Autorin überzeugen. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Wellenflug Constanze Neumann
    Wellenflug (Buch)
    25.09.2021

    Lebendige Familienchronik

    Anna wird mit vier Geschwistern in die Familie eines Tuchhändlers geboren. Ihr Schicksal wird in erster Linie von den Eltern bestimmt, die in einer strengen Gesellschaftsordnung leben und sich auch auf die Suche nach einem passenden Mann fürs Leben ihrer Tochter machen. So heiratet Anna in die sehr vermögende und auch angesehene Familie Reichenheim ein. Die erste Ehe wird aber schnell durch den plötzlichen Tod ihres Gatten beendet und sie heiratet kurze Zeit später den Bruder. Eines ihrer Kinder macht ihnen im heranwachsenden Alter Probleme. Er will sich nicht seinem vorbestimmten Leben beugen und findet gefallen am ausschweifenden Nachtleben. Er wird nach Amerika verbannt, wo auch er die tiefe Liebe zu einer Frau findet, Maria. Die beiden führen ein zunächst sorgenfreies aber bewegtes Leben, bis die Bedrohung durch den aufkommenden Nationalsozialismus für die jüdische Familie Reichenheim immer größer wird...

    Die Autorin Constanze Neumann hat mit "Wellenflug" eine aus meiner Sicht sehr bewegende Familienchronik geschrieben, die auf reale Figuren und Ereignisse zurückgreift. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die damalige Zeit lebendig vor Augen führt. Im Mittelpunkt der Familienchronik steht das Leben der angesehenen Familie Reichenheim, die aufgrund der Judenverfolgung in den Jahren des Nationalsozialismus zerschlagen wurde. Die Autorin hat versucht das Leben der Protagonisten anhand von Dokumenten, Zeitungsartikeln und einem Auftragswerk, welches im Jahre 1936 verfasst wurde, nachzubilden, ohne aber zu viel Augenmerk auf den genauen historischen Ablauf zu legen, sondern die beiden so unterschiedlichen Frauen Anna und Maria Reichenheim in den Fokus zu nehmen. Beide haben in die Familie eingeheiratet, hatten aber einen völlig konträren Stand bei den Reichenheims und damit auch in der Gesellschaft. Spannend dabei war, dass das Wohl der einen von dem der anderen abhängig war. Es war für mich sehr spannend das bewegende Leben der ganzen Familie, aber in erster Linie das der beiden auf ihre Art sehr starken Frauen nachzuempfinden.

    Insgesamt ist "Wellenflug" eine aus meiner Sicht wirklich fesselnde Reise durch knapp einhundert Jahre Zeitgeschichte, die mich mit spannenden Protagonisten und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Ein lesenswerter Roman, den ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.
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