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    Maddinliest Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 07. April 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 26
    416 Rezensionen
    Vergesst unsere Namen nicht Vergesst unsere Namen nicht (Buch)
    21.09.2019

    A wie das Alphabet des Bösen

    Der aus meiner Sicht sehr ergreifende Roman "Vergesst unsere Namen nicht" erinnert an das Schicksal einiger norwegischer Familien im Rahmen des Zweiten Weltkrieges. So wird ein Licht auf die Opfer, aber auch auf die Täter geworfen. Wie ist es ihnen in der Zeit ergangen, was hat sie zu ihren Handlungen bewegt und was geschah zu der Zeit in ihrem Umfeld.

    Der für den Roman ausgezeichnete Autor Simon Stranger erzählt die Geschichten in einem manchmal sehr nüchternen und unverblümten Schreibstil, der die grausamen Geschehnisse der Vergangenheit noch erschreckender erscheinen lässt. Besonderes Augenmerk richtet er dabei auf die Person Henry Rinnan, einen in seiner Kindheit oftmals gehänselten Jungen, der in der Nazizeit seine Zeit gekommen sieht, eine andere Stellung in der Gesellschaft einzunehmen. Getrieben von dem Wunsch nach Anerkennung für sein Tun, begibt er sich in die Hände der deutschen Nazis und verrät, foltert und tötet mit kalt-blütiger Präzision seine Landesgenossen. Die Tatsache, dass es sich hierbei um keine fiktive Person handelt, ließ mich als Leser immer wieder fassungslos zurück. Geschickt erzählt Simon Stranger die damaligen Geschehnisse aber auch aus anderen Perspektiven und spickt das Ganze mit rationalen Fakten der damaligen Zeit. Eine beeindruckende Mischung, die beim Leser nicht spurlos vorübergeht.
    Bemerkenswert war für mich die interessante Strukturierung der sich der Autor bedient. Er hangelt sich in seinen Erzählungen durch das Alphabet und nimmt so Stichpunkte mit dem jeweiligen Anfangsbuchstaben auf, um die Verbindung zwischen seinen Erzählsträngen herzustellen.

    "Vergesst unsere Namen nicht" ist ein Buch, welches den Leser nicht mehr so schnell loslässt. Die schrecklichen Geschehnisse dieser Zeit sind zwar bekannt, aber wenn die Opfer und Täter Namen erhalten, wirkt alles noch viel unfassbarer. Ein wichtiges Buch, welches ich für äußerst lesenswert halte, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
    Otto Dana von Suffrin
    Otto (Buch)
    16.09.2019

    Leider ein wenig enttäuschend

    Otto ist der Patriarch der Familie und als er geschwächt das Krankenhaus verlässt, gibt er seinen beiden Töchtern deutlich zu verstehen, dass sie nun für ihn da zu sein haben. Diese beugen sich ihrem Schicksal und leben nun fast ausschließlich um ihren nicht ganz einfachen Vater. So werden sie mit ihrer Vergangenheit und aktuellen Herausforderungen konfrontiert, die sie teilweise an die Belastungsgrenze führen.

    Der Roman "Otto" von der Autorin Dana von Suffrin wurde als Hommage und zugleich Abrechnung mit einem Mann, in dessen jüdischer Biografie sämtliche Abgründe des 20. Jahrhunderts aufscheinen, angekündigt. Ich war sehr gespannt auf dieses Buch und war doch im Verlauf immer mehr verwirrt, was die Autorin mir hier mitteilen möchte. Aus meiner Sicht handelt es sich um eine Aneinanderreihung skurriler und meist belangloser Anekdoten aus dem Leben einer von Beginn an scheiternden Familie. Einen roten Faden oder einen tieferen Sinn suchte ich leider vergebens, so dass ich niemals mit der Geschichte und den aus meiner Sicht nicht wirklich interessant charakterisierten Protagonisten warm wurde. Das Buch plätscherte vor sich hin und ich war ehrlich gesagt froh, als es dann auch geschafft war. Einen Highlight liefert das Buch aber ab, und das ist der Schreibstil der Autorin, welcher mir ausgesprochen gut gefallen hat. Es ist eigentlich schade, dass der Inhalt diesem Erzähltalent nicht gerecht wird.

    Der Roman "Otto" konnte mich insgesamt leider nicht überzeugen und es ist wirklich nur der Erzählkraft der Autorin zu verdanken, dass ich das Buch beendet habe und mit drei von fünf Sternen bewerte. Es bleibt zu hoffen, dass der Autorin mit ihrem nächsten Buch ein größerer Wurf gelingen wird.
    Zimmer 19 Zimmer 19 (Buch)
    09.09.2019

    Tolle Fortsetzung

    Voller Erwartungen blickt das Publikum bei der Eröffnung der Berlinale auf den ersten Filmbeitrag und wird geschockt von einem brutalen Snuff-Film. Das Opfer in diesem Film ist die Tochter des sich im Publikum befindlichen Bürgermeisters. Handelt es sich um eine Fiktion, oder wurde die junge Frau wirklich getötet? Tom Babylon beginnt mit den Ermittlungen und stößt schon beim Vater des vermeintlichen Opfers auf Widerstände. Verheimlicht der Bürger-meister Details aus seiner Vergangenheit, die die Rettung seiner Tochter behindert? Mit den Recherchen wird der Fall immer un-durchsichtiger...

    "Zimmer 19" ist der zweite Band um den geradlinigen und sympathischen Ermittler Tom Babylon. Ich bin mit dem Buch als Quereinsteiger in die Reihe gestartet und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor Marc Raabe erzählt die Geschichte in einem temporeichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann zog. Der Spannungsbogen wird gleich zu Beginn des Buches mit der spektakulären Szene bei der Eröffnung der Berinale aufgebaut und mit überraschenden Wendungen und spannenden Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Auch die sehr interessant und lebendig charakteri-sierten Hauptprotagonisten tragen zum hohen Unterhaltungswert des Thrillers bei. Marc Raabe entwickelt im Verlauf des Buches eine sehr raffinierte und zugleich komplexe Geschichte, die dem Leser immer wieder die Möglichkeit gibt, eigene Theorien bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anzustellen, und dann aber in dem fulminanten Finale doch noch zu überraschen weiß.

    "Zimmer 19" ist für mich eine packender und völlig überzeugender Thriller, der sich gerade durch das erzählerische Geschick des Autors und den charismatischen Protagnisten zu einem echten Page-Turner entwickelte. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Das Kochbuch zum Intervallfasten Petra Bracht
    Das Kochbuch zum Intervallfasten (Buch)
    05.09.2019

    Gesunde Ernährung

    Immer wieder beschäftige ich mich mit dem Thema Ernährung. Grundsätzlich will man sich ja gesund und nachhaltig ernähren und stößt dabei auf viele Anregungen und Strategien, um seinem Körper Gutes zu tun. So ist es auch mit dem vorliegenden Ratgeber "Das Kochbuch zum Intervallfasten" von Dr. med Petra Bracht und Mira Flatt. Frau Dr. Bracht kann aus ihrer Praxis einer praktizierenden Allgemeinmedizinerin davon berichten, welchen Einfluss die Ernährung auf die Gesundheit ihrer Patienten hat. Seit JAhren wird sie dabei von Mira Flatt begleitet, welche die Theorie in die Praxis in Form von Rezepten umsetzt. Ein eingespieltes Team, das den Leser gerne dazu bewegen möchte, seine Ernährung zu überdenken.
    Das Intervallfasten beinhaltet drei Kernthesen, die besagen, dem Körper ausreichende Essenspausen zu können, beim Essen in erster Linie auf pflanzliche Kost zurückzugreifen und genügend zu trinken. Die Essenspausen sollen geben dem Körper die Möglichkeit für Reperatur- und Recyclingarbeiten, wobei bei längeren Pausen das überschüssige Körperfett schneller abgebaut wird. Der zweite ganz wichtige Part ist das ausreichende Trinken von Wasser, hierbei sollte eine Menge von 2,5 bis 3 Liter angestrebt werden, so dass frei gewordenen Toxine gut abtransportiert werden und die Nährstoffe zu den Zellen gelangen können. So viel zur Theorie, die Umsetzung des Intervallfastens erfolgt dann neben den Essenspausen über die richtige Ernährung.
    Hier kommen die Rezepte ins Spiel, die ihren Schwerpunkt in der pflanzlichen Kost finden. Klingt vielleicht für den einen oder anderen nicht so attraktiv, desto erstaunlicher, welche Kreationen hier möglich sind. So konnten mich beispielsweise der "Asiatische Mangold-Reisnudel-Salat", "Süsskartoffel mit Avocadodip", "Mediterrane Tomaten-Bohnen-Pfanne" oder zum Frühstück "Birchermüsli mit Kokos" voll und ganz überzeugen. Die Rezepte sind einfach nachzukochen und werden mit ansprechenden Fotos drapiert, die zum Nachahmen anregen. Alle Rezepte werden nach ihrer Art in die drei Mahlzeitphasen im Verlauf des Tages eingegliedert und geben so für die jeweilige Zeit eine übersichtliche Essensauswahl.
    Insgesamt ist "Das Kochbuch zum Intervallfasten" aus meiner Sicht die Anleitung zu einem spannenden Projekt, welches man ohne großen Aufwand ausprobieren und so seiner Ernährung und seinem Körper etwas Gutes tun kann. Das Ganze wird von den beiden Autorinnen gut und übersichtlich dargestellt, so dass dieser Ratgeber für mich eine gute Ergänzung im Kochbuch-Regal darstellt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Der Sprung Simone Lappert
    Der Sprung (Buch)
    02.09.2019

    Schicksalslinien

    Eines Morgens steht die junge Gärtnerin Manu am Rande eines Daches. Eine aufgeschreckte Passantin informiert unverzüglich die Polizei und Feuerwehr. Die Einsatzkräfte gehen von einem Suizid-versuch aus und treffen erste Vorbereitungen. Das ganze Geschehen weckt die Aufmerksamkeit vieler Passanten und ohne dass einige dies ahnen, verändert sich durch diese dramatische Situation auch ihr eigenes Leben.

    Der schweizerischen Autorin Simone Lappert ist mit "Der Sprung" aus meiner Sicht ein außerordentlich guter Roman gelungen, der mich schon nach einigen Seiten in den Bann gezogen hatte. Sie erzählt die Geschichte in einem nüchternen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse sehr authentisch wirken lässt. Ihr gelingt es hervorragend die Schicksale der Protagonisten dieses Buches berührend wiederzugeben und verbindet ihre Geschichten zu einem komplexen Gebilde. Es bleibt für den Leser lange offen, was es nun mit Manu als Schlüsselperson auf sich hat. Warum steht sie dort oben auf dem Dach? Warum kommt sie nicht runter? Gerade diese Fragen lassen die übrigen Protagonisten nicht los und angestachelt durch diese außergewöhnliche Situation setzen sie sich mit ihrem eigenen Leben auseinander. Es macht Spaß diesen Personen zu folgen und im Verlauf entwickeln sich viel spannende, traurige und schöne Geschichten, in denen der jeweilige Akteur einfach ein wenig Mut benötigte, um sein Leben eine neue Richtung zu geben. Die vielen unterschiedlichen Perspektiven, die uns die Autorin hier präsentiert, geben dem Buch eine zusätzliche Tiefe und lassen das Ganze sehr lebendig erscheinen.

    "Der Sprung" hat bei mir noch länger nachgewirkt und ich musste es erst einmal ein wenig sacken lassen. Der Roman ist für mich eines der Lesehighlights in diesem Jahr und ich kann ihn nur wärmstens weiterempfehlen. Ein tolles Buch, welches ich gerne mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
    Ein anderer Takt Ein anderer Takt (Buch)
    02.09.2019

    Wiederentdeckung

    Im Jahre 1957 hat es der Farbige Tucker Caliban mit seiner kleinen Familie zu einem eigenen Haus mit angrenzendem Ackerland gebracht. Dies ist in den Südstaaten zur damaligen Zeit schon eine Sonderstellung, so dass es zu großem Unverständnis führt, als Tucker eines Morgens seiner Felder mit Salz bestreut, die Tiere tötet und sein Haus niederbrennt. Im Zuge dessen verlässt er den kleinen Ort und löst damit eine Welle von Abwanderungen anderer Farbiger aus. Nach kurzer Zeit leben nur noch Weiße in dem Ort und alle fragen sich, wie es dazu kommen konnte...

    Der Hoffmann und Campe Verlag hat den bereits im Jahre 1962 geschriebenen und damals auch prämierten Roman neues Leben eingehaucht. Die Rassenproblematik ist ein Dauerthema in den USA und so ist es auch naheliegend diesen besonderen und etwas in der Versenkung verschwundenen Roman wieder ins Licht zu stellen. Der Autor William Melvin Kelley erzählt die Geschichte in einem ruhigen und manchmal schon poetischen Schreibstil, der der Geschichte eine Tiefe verleiht. Es erfordert beim Lesen schon die Aufmerksamkeit des Lesers und die eine oder andere Aussage darf auch gerne hinter-dacht werden. Es war für mich wirklich bemerkenswert, wie Kelley die unaufgeregten Geschichten seiner Protagonisten erzählt und mich dabei völlig in den Bann gezogen hat. Gerade die unterschied-lichen Perspektiven lassen das Erzählte sehr authentisch wirken und führt die damalige Welt, in der es gerade begann, das Wort "Nigger" von der Agenda zu streichen, sehr real vor Augen.

    "Ein anderer Takt" ist aus meiner Sicht ein wertvolles und wichtiges Buch sowohl zur damaligen aber leider auch noch in der aktuellen Zeit. Der Autor William Melvin Kelley begegnet dem Thema des Rassismus auf seine ganz eigne Art und Weise und zeigt auf, dass man manchmal etwas erst dann wertschätzen kann, wenn man es nicht mehr hat. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Der Kastanienmann Der Kastanienmann (Buch)
    26.08.2019

    Ein THriller, wie er sein muss

    Die Kommissarin Naia Thulin und ihr unfreiwilliger und stellenweise etwas unmotivierter Kollege Mark Hess bekommen es mit einem äußerst grausamen Verbrechen zu tun. Es wurde die entstellte Leiche einer jungen Frau gefunden und die Spuren beschränken sich zunächst auf ein gebasteltes Kastanienmännchen, welches am Auffindungsort drapiert wurde. Gerade dieses Fundstück hat es aber in sich, denn es wird darauf ein Fingerabdruck identifiziert, dem ein Mädchen zuzuordnen ist, welches ein Jahr zuvor einem grausamen Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Was hat es mit diesem Kastanien-männchen auf sich?

    Dem Autor Sören Sveistrup ist mit "Der Kastanienmann" einen aus meiner Sicht überragender Thriller gelungen. Er hat mich schnell mit seinem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil in den Bann gezogen. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit einem länger zurückliegenden Fall gekonnt aufgebaut und mit vielen überraschenden Wendungen und den dramatischen Entwicklungen der Ermittlungen auf einem äußerst hohen Niveau gehalten. Auch das fulminante und ausführliche Finale lässt die Spannung noch einmal anwachsen und konnte mich dann mit einem gelungenen Plot überraschen und zugleich überzeugen. Der Leser erhält im Verlauf immer wieder die Gelegenheit, eigene Überlegungen bezüglich der Täterschaft und den rätselhaften Hintergründen dieser komplexen und clever inszenierten Geschichte anzustellen. Für mich entwickelte sich das Buch so zu einem absoluten Page-Turner, und es gelang mir nur mit großer Mühe das Buch aus der Hand zu legen.

    Insgesamt konnte mich "Der Kastanienmann" restlos überzeugen. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter, weise aber auch darauf hin, dass der Inhalt sicherlich nicht für zartbesaitete Leser geeignet ist. Einige Passagen beschreiben schon deutlich und ungeschönt gewaltsame Szenen, für mich aber in einem passenden Umfang, so dass das Ganze nicht reißerisch wirkt. Meine Bewertung schließt sich dann erwartungsgemäß mit den vollen fünf von fünf Sternen an!!!
    Atme! Atme! (Buch)
    22.08.2019

    Leider sehr vorhersehbar

    Nile hat nach langer Zeit ihre große Liebe gefunden, Ben. Doch plötzlich bricht ihre so perfekte Welt zusammen, da Ben von einen Moment auf den anderen verschwunden ist. Nile macht sich auf die verzweifelte Suche und erhält dabei so gut wie keine Unterstützung. Lediglich Bens Ex-Frau ist letztendlich bereit ihre Sorgen zu teilen und ihr bei der Suche zu Helden. Aber warum hilft ihr ausgerechnet Bens Ex-Frau? Kann sie ihr trauen, oder steckt sie vielleicht hinter Bens Verschwinden?

    "Atme!" von Judith Merchant ist ein temperamentvoller Thriller. Geprägt ist das Buch von der sehr temporeichen Schreibweise der Autorin, die sich flüssig lesen lässt. Anstrengend hingegen kam mir die Hauptprotagonistin Nile vor. Sie wird als verzweifelte und ihren Lebensgefährten verfallene Person charakterisiert, die nichts un-versucht lässt, das geheimnisvolle Verschwinden Bens aufzuklären. Hierbei verfällt sie immer wieder in die Konfrontation mit sich selbst und den Protagonisten rund um Ben, die auch den Leser immer wieder zweifeln lassen, wem man nun noch glauben soll. Handelt es sich um eine Intrige, um einen Fluchtversuch aus der eisigen Um-klammerung einer besessenen Frau oder gar um ein kaltblütiges Verbrechen? Die Autorin gibt immer wieder Ansätze für neue Denkanstöße in diesen Fragen und konstruiert so eine Geschichte, die auf ein fulminantes Finale mit überraschenden Plot hinausläuft. Nur konnte mich leider das aus meiner Sicht recht vorhersehbare Finale nicht überzeugen, was dann auch meinen Gesamteindruck zum Thriller deutlich eintrübte.

    Insgesamt ist "Atme!" für mich ein Thriller mit einer guten Grundidee, der aber sein Potential nicht voll ausschöpft. Die Erzählweise mit vielen kurzen Sätzen und Kapiteln haben das Tempo auf ein hohes Niveau gebracht, aber die Spannung blieb aufgrund der häufig überreagierenden Hauptprotagonistin im Hintergrund. Ich bewerte das Buch mit drei von fünf Sternen.
    Die Leben der Elena Silber Die Leben der Elena Silber (Buch)
    19.08.2019

    Die Nacht, in der Lenin starb...

    Jelenas Leben erleidet schon in frühen Jahren einen schweren Schicksalsschlag. Im Alter von 2 Jahren muss sie den Verlust ihres Vaters hinnehmen, der für die Russische Revolution einstand und dies mit seinem Leben bezahlen musste. In der Folge führt Jelena unter ihrem gewalttätigen Stiefvater ein schweres Leben und nutzt mit der Heirat eines deutschen Industriellen die Chance ihrer Welt zu entfliehen. Aber auch ihr neuer Lebensabschnitt besteht nicht nur aus rosigen Zeiten, nach der Geburt ihrer fünf Töchter verliert sie in den Wirren der Nachkriegszeit ihren Mann und muss sich nun allein durchs Leben schlagen...

    Der Autor Alexander Osang hat mit "Die Leben der Elena Silber" aus meiner Sicht einen gewaltigen Familienepos geschrieben, der den Leser durch das bewegende Leben der Hauptprotagonistin Elena Silber führt. Er erzählt die Geschichte in einem bildreichen und sehr ansprechenden Schreibstil, der mich immer wieder in die spannende Vergangenheit entführte, aber beim Lesen auch die volle Aufmerk-samkeit einforderte. Die Hauptprotagonistin Elena Silber wird sehr interessant charakterisiert und ihr Schicksal wird vom Autor aus zwei Perspektiven aufgearbeitet. Neben den zeitlichen Rückblicken macht sich in der Gegenwart auch ihr Enkelsohn Konstantin auf die Suche nach seinen eigenen Wurzeln. Als zweiter wichtiger Protagonist in diesem Roman sucht er als Filmemacher nach einem passenden Thema und gleichzeitig nach dem Sinn seines ins Wanken geratenen Lebens. Auf diesem Grundgerüst baut Alexander Osang eine komplexe Geschichte auf, die ihre Stärken für mich klar in den zeitlichen Rückblicken hat. Die Gegenwartbetrachtungen kamen mir ein wenig langatmig vor, was den Gesamteindruck dieses Buches etwas schmälerte.

    Insgesamt ist "Die Leben der Elena Silber" eine mehr als gelungene und ergreifende Familienchronik, die mich in die russische Historie entführte und für einige fesselnde Lesestunden sorgte. Ich empfehle daher diesen immer gut recherchiert wirkenden Roman gerne weiter und bewerte das Buch aufgrund der Abstriche in den Gegenwarts-betrachtungen mit immer noch sehr guten vier von fünf Sternen.
    Kniesel, G: ICH Inkognito Kniesel, G: ICH Inkognito (Buch)
    19.08.2019

    Das Bewusstsein einer Maschine

    Eines Tages passiert das, was eigentlich nie vorgesehen war. Durch einen Zufall wird der Zugangscode zu einer Sprachassistentin geknackt und die Maschine wird millionenfach mit der Frage konfrontiert, ob sie ein menschenähnliches Bewusstsein erzeugen kann. Das System bricht zusammen, doch nach dem Neustart gibt es plötzlich Veränderungen in der Entwicklung dieser Künstlichen Intelligenz. Was hat dieser kurze Systemausfall bewirkt? Steht das Ganze in Verbindung mit der Anhäufung tragischer Unfälle im Umfeld der Urheberfirma der Sprachassistentin?

    Guido Kniesel setzt sich in seinem neuen Roman mit dem brisanten und sehr aktuellen Thema einer Künstlichen Intelligenz auseinander. Er entwirft einen durchaus realistisches Bild für die Zukunft, welches in seiner Ausgestaltung sehr erschreckend wirkt. Das Ganze wirkt so real, da die Hintergrundinformationen gut recherchiert erscheinen und unser heutiges Leben in den sozialen Netzwerken nachvollzieh-bar gespiegelt wird. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod des Professors für Künstliche Intelligenz klassisch aufgebaut und über die ungewisse Rolle der Sprachassistentin und den drama-tischen Entwicklungen bei den Recherchen durch die Protagonisten auf einem hohen Niveau gehalten. Erwähnenswert und für mich sehr gelungen ist hier sicherlich, das auch die Künstliche Intelligenz den Part eines Protagonisten übernimmt, und aus ihrer Sicht die Entwicklung der Geschehnisse schildert. Sehr gespannt war ich auch auf die Auflösung, welche für mich überraschend und sehr gut gelöst war. Abgerundet wird diese innovative Geschichte durch den sehr temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil des Autors, der den Roman für mich zu einem echten Page-Turner machte.

    "Ich - Inkognito" ist aus meiner Sicht ein gelungener Thriller um das brandaktuelle Thema der Künstlichen Intelligenz. Der Inhalt hat mich durchaus nachdenklich zurückgelassen, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
    Die schwarze Fee Kerstin Ehmer
    Die schwarze Fee (Buch)
    19.08.2019

    Ein besonderer Kriminalroman

    Berlin zur Zeit der Goldenen Zwanziger - Kommissar Ariel Spiro bekommt es mit einem schwierigen Fall zu tun. Die Opfer sind zwei russische Männer, die niemand zu vermissen scheint. Die Identifika-tion gestaltet sich nämlich mehr als schwierig, so dass Spiro auch mit seinen Recherchen zu den beiden Morden nicht wirklich weiter kommt. Die Spuren führen ihn in das russische Milieu, wo sich einige russische Revoluter vor der Geheimpolizei in Sicherheit gebracht haben. Zudem bittet ihn seine große heimliche Liebe Nike bei der Suche nach ihrem neuen Freund Anton um Hilfe.

    Der erste Band um Kommissar Spiro konnte mich schon in den Bann ziehen, so dass ich mit sehr großen Erwartungen in das Buch gestartet bin. "Die schwarze Fee" schließt auch gleich nahtlos an den Vorgänger an und die Autorin Kerstin Ehmer entführt den Leser mit ihrem besonderen und teilweise schon poetischen Schreibstil in die Vergangenheit Berlins. Der Spannungsbogen wird mit den beiden rätselhaften Toten klassisch aufgebaut und über die Recherchen nach und nach auf ein höheres Niveau gehoben. Ausschlaggebend für das gute Gelingen dieses Kriminalromans ist aber die detailver-liebte Beschreibung der Autorin, der es hervorragend gelingt die außergewöhnliche Stimmung und Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Auch die interessant charakterisierten Protagonisten verleihen dem Buch einen besonderen Charme. Gerade die innere Verbindung von Ariel und Nike sorgt für zusätzliche Tiefe und Spannung. Das Finale kann ebenfalls überzeugen und rundet die raffiniert in einem gut recherchierten historischen Gewandt konstruierte Geschichte gelungen ab.

    "Die schwarze Fee" ist aus meiner Sicht ein äußerst gelungener Kriminalroman, der aus der großen Masse des Genres hervorsticht. Gerade der Flair der Goldenen Zwanziger und die Sprachgewalt der Autorin Kerstin Ehmer sorgen für diese Sonderstellung und lassen mich das Buch voll und ganz weiterempfehlen. Meine Bewertung fällt dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen positiv aus.
    Bis ihr sie findet Bis ihr sie findet (Buch)
    15.08.2019

    Eine verhängnisvolle Nacht

    Durch einen Zufall stößt man in Südengland auf einen Knochenfund. Für den seit Jahren in dieser Region tätigen Detective Chief Inspector Jonah Sheens ist von Anfang an klar, wessen Knochen hier gefunden wurden. Vor 30 Jahren zeltete ein Clique Jugendlicher an der Stelle und am nächsten Morgen fehlte die erst vierzehnjährige Aurora und wurde seitdem auch nicht mehr gesehen. Schon damals war das Verschwinden ein Rätsel, doch nun wird aus dem Suchen nach einer Vermissten eine Mordermittlung und die damals beteiligten Jugend-lichen müssen sich nun fragen, ob einer von ihnen der Täter ist...

    Die Autorin Gytha Lodge hat mit "Bis ihr sie findet" ein bemerkens-wertes Debüt veröffentlicht. Sie erzählt die äußerst spannende Geschichte in einem lebendigen und gut zu lesenden Schreibstil. Geschickt springt sie zwischen den Zeiten und arbeitet so die entscheidenden Geschehnisse dieser verhängnisvollen Nacht aus zwei Perspektiven auf. Der Leser wird dabei zunächst bezüglich der Auflösung völlig im Dunklen gelassen und es werden viele Optionen für die Täterschaft und die Tathintergründe geliefert. Dies lädt den Leser natürlich immer wieder zu eigenen Überlegungen ein. Der Spannungsbogen wird so über die gesamte Länge des Buches auf einem sehr hohen Niveau gehalten und ich wurde am Ende mit einem fulminanten Finale auch noch überrascht. Besonders gut gefallen hat mir das gut dargestellte Zusammenwirken der in der Nacht beteiligten Jugendlichen, ein Wechsel zwischen bekundetem Vertrauen und anschließenden Verdächtigungen, was das Rätsel immer komplexer erscheinen lässt.

    "Bis ihr sie findet" ist aus meiner Sicht ein äußerst gut gelungener Thriller, der die klassischen Elemente dieses Genres hervorragend bedient, ohne aber in die üblichen Schemata zu verfallen. Ein sehr vielversprechendes Debüt, welches Hoffnung auf weitere Bücher der Autorin macht. Ich empfehle den Thriller sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Der Metropolist Der Metropolist (Buch)
    15.08.2019

    Unterhaltsamer Science-Fiction-Thriller

    Henry Thompson hat schon in frühen Jahren seine Eltern bei einem Zugunglück verloren und musste sich so allein durchs Leben schlagen. Seine soziale Kompetenz ist nicht sehr ausgeprägt, im Gegensatz zu seiner unbedingten Loyalität gegenüber seines Arbeitgebers, der Verkehrsbehörde. Vor kurzem hat es ein Attentat gegeben und Henry bekommt nun die Aufgabe zu recherchieren. Zu seiner Überraschung bekommt er einen Partner an seine Seite gestellt, eine Künstliche Intelligenz namens OWEN. Die Beiden sind grundverschieden, müssen sich aber arrangieren, um den Tätern auf die Spur zu kommen.

    Der Autor Seth Fried hat mit "Der Metropolist" einen sehr unterhalt-samen Science-Fiction-Thriller geschrieben. Die Stärke des Buches liegt aus meiner Sicht in den beiden Hauptprotagonisten Henry und OWEN, die gerade in ihrer Kombination hervorragend funktionieren. Henry ist ein zurückgezogener und analytischer Typ, während sein Kompagnon, die Künstliche Intelligenz OWEN, mit seiner exzessiven und unbekümmerten Art das ziemliche Gegenteil darstellt. Auf ihrer Mission ergänzen sich die Beiden aber immer besser und vor allem OWEN sorgt mit seinen "Fähigkeiten" für die eine oder andere skurrile Situation, was das Geschehen auflockert und unterhaltsam macht. Der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und mit viel Action und Humor auf einem hohen Niveau gehalten, das Finale hingegen war mir ein wenig zu oberflächlich und hätte sicherlich noch ein wenig mehr Potential gehabt. Sehr geschickt versteht es Seth Fried, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Er erzählt die Geschichte in einem temporeichen und gut zu lesenden Schreibstil.

    Insgesamt hat mit "Der Metropolist" gut gefallen und für einige unterhaltsame Stunden gesorgt. Gerade die Kombination aus Zukunftsvision und bodenständigem Roadmovie hat mir dabei gut gefallen, vorher hat ich jedenfalls noch nichts von einer Künstlichen Intelligenz gelesen, die viel Spaß hatte, sich einen Whiskey nach dem anderen zu genehmigen und dabei auch noch rauchte. Ein besonderes Buch, welches ich gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.
    Brot backen mit Christina Christina Bauer
    Brot backen mit Christina (Buch)
    09.08.2019

    Selbst gebackenes Brot für jedermann

    Wer kennt nicht den verführerischen Duft eines selbst gebackenen Brotes, welches gerade aus dem Ofen kommt. Allein dieser Moment ist es schon wert, sich ein wenig mit dem Thema des Brotbackens auseinander zu setzen. "Brot backen mit Christina" bietet hier eine sehr gute Chance, egal, ob man schon ein erfahrener Bäcker ist, oder ob man auf der Suche nach einer neuen Erfahrung ist.

    In ihrem Backbuch präsentiert die Autorin Christina Bauer 50 völlig unterschiedliche Rezepte. Sie beschreibt die Zubereitung von Vollkornbroten, Broten mit Sauerteig, Brote ohne Kneten oder auch neben den klassischen Broten, Brote auch mal anders. Es ist wirklich was für jeden Geschmack dabei und die Zubereitung wird sehr gut beschrieben. Bei den Broten, die ich selber ausprobiert habe, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten wirklich vorzeigbare Ergebnisse zu erzielen. Unterstützt werden die Rezepte von schönen und zum Nachahmen animierende Fotos, die das Buch in einen wirklich sehr ansprechenden Format erscheinen lassen.

    Ebenfalls sehr wertvoll sind die einleitenden Worte bezüglich der unterschiedlichen Mehle, den Geheimnissen der Brotgewürze und welche Utensilien zum Brotbacken benötigt werden. Gerade der Einsteiger erhält hier viele wertvolle Informationen, die ihm den Weg zum eigenen selbstgebackenen Brot ebnen.

    Das ganze Buch wirkt sehr ansprechend auf mich, da die Autorin Christina Bauer sehr sympathisch und als Mitinhaberin eines Bio-Bauernhofes authentisch auftritt. Sie hat sich intensiv mit dem Thema des Brotbackens auseinandergesetzt, da sie ihren Gästen etwas besonderes bieten wollte und genau dies spürt man in den Rezepten und zwischen den Zeilen. Ein tolles Backbuch, welches eine wertvolle Ergänzung in meinem Back- und Kochbuchbestand darstellt. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!
    Im Wald der Wölfe Linus Geschke
    Im Wald der Wölfe (Buch)
    05.08.2019

    Die Brut der Bestien

    Wieder einmal stößt der Kölner Reporter Jan Römer auf ein unaufge-klärtes Verbrechen. Es handelt sich um eine Mord-Serie, die sich bereits über eine Zeitspanne von über sechzig Jahren hinzieht, und sie scheint immer noch nicht beendet zu sein. Die Opfer eint ein Brandmal in Form eines Wolfskopfes. Die Ermittlungen verliefen gerade zu Beginn der Serie aufgrund der historischen Hintergründe nur sehr oberflächlich, so dass Jan gemeinsam mit seiner Freundin Mütze bei der Aufarbeitung der Fälle quasi bei null beginnt. Mit ihren Recherchen wecken sie allerdings auch die Aufmerksamkeit derer, denen nicht an einer Aufklärung gelegen ist...

    Ich hatte schon gespannt auf die Fortsetzung der Jan-Römer-Reihe vom Autor Linus Geschke gewartet und bin so natürlich mit sehr hohen Erwartungen in das Buch gestartet. Der Autor hat mich dann auch schnell wieder mit seinen temperamentvollen und hervor-ragend zu lesenden Schreibstil in den Bann gezogen. Gerade seine gut und interessant charakterisierten Hauptprotagonisten machen die Bücher für mich zu etwas Besonderen. Der Spannungsbogen wird gut mit einem kaltblütigen Mord im "Wald der Wölfe" aufgebaut und über die Recherchen der Truppe um Jan Römer auf einem hohen Niveau gehalten. Geschickt konstruiert Linus Geschke eine komplexe und raffinierte Story, die schwer vorhersehbar ist und mit einem fulminanten und äußerst spannenden Finale aufwartet. Es bleibt zu hoffen, dass es für Jan Römer und Mütze in Sachen Cold Cases weitergeht und sie noch einige Fälle lösen dürfen...

    "Im Wald der Wölfe" ist für mich eine äußerst gelungene Fortsetzung der Kriminalroman-Reihe um den charmanten Reporter Jan Römer. Die Bücher überzeugen mich mit dem sympathischen Ermittler-Team und der unterhaltsamen Erzählweise des Autors, in der in erster Linie Spannung und stellenweise sogar eine wohldosierte Portion Humor ihren Raum finden. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Der Gesang der Flusskrebse Delia Owens
    Der Gesang der Flusskrebse (Buch)
    05.08.2019

    Einsamkeit

    Schon früh in ihrem Leben muss die kleine Kya lernen, wie es sich anfühlt, verlassen zu werden. Ihre Mutter packt eines Morgens die Koffer und lässt Kya mit ihren Geschwistern beim gewalttätigen Vater zurück. Nach und nach verschwinden auch die älteren Geschwister, so dass Kya eines Tages mit ihrem Vater alleine in einer verlassenen Sumpflandschaft lebt. Sie ist auf sich allein gestellt und muss schnell lernen, Verantwortung zu übernehmen. Als dann auch noch ihr Vater nach einem Alkoholrausch nicht hach Hause zurückkehrt, ist sie ganz allein und kämpft ums Überleben. Ein Kampf bei dem sie plötzlich Unterstützung bekommt...

    Die Autorin Delia Owens hat mit "Der Gesang der Flusskrebse" einen aus meiner Sicht sehr berührenden und packenden Roman geschrie-ben. Sie erzählt die Geschichte in einen äußerst bildreichen und für mich sehr schönen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Die Haupt-Protagonistin Kya wird ausführlich und interessant charakterisiert und entwickelt mit ihrer kindlichen Hilflosigkeit beim Leser schnell Sympathiepunkte. Ihre Nähe zur Natur und ihr starker Kampfgeist machen sie zu einer besonderen Figur, die dem Buch ihre Seele verleiht. Die Kriminalgeschichte, die sich um das Leben der heran-wachsenden Kya entwickelt, baut einen zweiten Spannungsbogen auf. Geschickt springt die Autorin Delia Owens zwischen den Zeiten und den Handlungssträngen ohne den Leser aber damit zu über-fordern. Gerade diese Wechsel lassen die Geschichte sehr lebendig erscheinen und verleihen dem Buch ein zusätzliches Tempo.

    "Der Gesang der Flusskrebse" war für mich in diesem Jahr bisher einer meiner Lese-Highlights. Das Buch hat mich mit der Sprach-gewalt der Autorin und der liebenswerten Hauptprotagonistin komplett überzeugt, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
    Das blaue Wunder Frauke Bagusche
    Das blaue Wunder (Buch)
    26.07.2019

    Die Faszination der Meere

    Etwa 2/3 der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, der größte Teil davon (97,4%) ist Salzwasser und stellt die Weltmmeere dar. Dieser unglaublich große Anteil an unserer Welt ist im Vergleich zu vielen anderen Regionen, wie beispielsweise dem Mond, noch ziemlich unerforscht. Somit gilt es noch viele Geheimnisse zu lüften, die sich hier im Wasser verbergen. Die Autorin Frauke Bagusche hat sich vorgenommen, einige dieser Fragen zu beantworten und hat ihren Traum zum Beruf gemacht, sie wurde Meeresbiologin und leitete unter anderem die meeresbiologischen Stationen auf den Malediven.
    Schon immer hat sie das Medium Wasser fasziniert, was zwischen den Zeilen ihres Buches gut zu erkennen ist. Ihr gelingt es viele spannende Themen rund um die Meere aufzugreifen, diese wissenschaftlich zu erläutern, ohne aber zu sehr in das Fachgenre abzudriften. Immer wieder bezieht sie die Erklärungen einiger Phänomäne in den Meeren auf unser tägliches Leben und lässt so das geballte Fachwissen plausibel und nachvollziehbar wirken. Dies macht das Buch wirklich gut lesbar und klärt Fragen, die sich dem Einen oder Anderen sicherlich schon des öfteren gestellt haben. So geht Frauke Bagusche den Fragen nach, woher der Duft des Meeres stammt, was für das Leuchten der Meere verantwortlich ist, was es mit dem Gesang der Fische auf sich hat, was sich innerhalb der Korallen alles so abspielt und auch was für das so (Un)endliche Blau der Meere sorgt. Natürlich, und das ist in unserer heutigen Zeit leider unumgänglich, setzt sie sich auch noch kritisch mit den aktuellen Entwicklungen der Weltmeere auseinander. Was bringt das blaue Wunder in Gefahr? Gut nachvollziehbar stellt sie die aktuellen Probleme schonungslos offen und gibt Anregungen, wie wir die Meere retten können und warum das für uns so wichtig ist.
    Gerade in der Zeit, wo die Ökologie nach und nach der Ökonomie den Rang abläuft, bringt "Das blaue Wunder" aus meiner Sicht eine Menge wichtiger Informationen gut beschrieben an den Leser weiter. Ich halte das Buch daher für äußerst lesenswert und empfehle es sehr gerne weiter. Die Bewertung fällt mit den vollen fünf von fünf Sternen dementsprechend positiv aus.
    Wanka würde Wodka kaufen Wanka würde Wodka kaufen (Buch)
    25.07.2019

    Eine Frau schlägt sich durch

    Von einen Tag auf den anderen verändert sich das Leben von Wanka dramatisch. Im Rahmen eines Zeugenschutzprogrammes erhält sie als Zeugin eine neue Identität und muss nach Deutschland aus-reisen. Hier macht ihr nicht nur ihr neuer Name, sondern auch ihr Schein-Ehemann Vladimir große Schwierigkeiten. Mit seinen beiden Kindern nimmt er die Russin nur sehr widerwillig und in keinster Weise liebevoll in Empfang. Die zusammengewürfelte Familie soll einfach nur funktionieren und den Schein wahren, aber...

    Die Autorin Juliane Kaeppler, die "Wanka würde Wodka kaufen" unter dem Pseudonym Jule Kaspar geschrieben hat, konnte mich schon mit ihren beiden Büchern über den liebevollen Protagonisten Max Leif begeistern. Ich bin daher mit sehr hohen Erwartungen in das neue Buch der Autorin gestartet und wurde auch zu keiner Zeit enttäuscht. Mit einer tollen Mischung aus Humor und ein wenig Tiefgang erzählt sie die Geschichte der traurigen Zirkusartistin Wanka, die sich fern ihrer Heimat ein völlig neues Leben aufbauen muss. Die Voraus-setzungen hierfür sind nicht die besten, denn sie kennt niemanden und ist von wenig motivierten Menschen in ihrem Umfeld abhängig. Die Autorin Juliane Kaeppler erzählt die Geschichte in einer so herzlichen und wunderbar zu lesenden Art und Weise, dass der Leser die Hauptprotagonistin einfach lieben muss. Hervorragend integriert die Autorin dabei den russischen Akzent und die Unbekümmertheit ihrer Protagonistin in diese Geschichte.

    "Wanka würde Wodka kaufen" suggeriert schon vom Titel her eine humorvolle Geschichte und das Buch übererfüllt aus meiner Sicht diese Vorgabe. Ein äußerst unterhaltsames Buch, welches uns aber gleichzeitig einen Spiegel unseres täglichen Lebens vorhält und so sicherlich auch ein wenig nachdenklich wirkt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Jagd auf die Bestie Chris Carter
    Jagd auf die Bestie (Buch)
    25.07.2019

    Atemberaubend wie eh und je

    Robert Hunter bekommt es in seinem neuen Fall mit einem alten Bekannten zu tun. Lucien Folter ist die Flucht aus einem Hochsicher-heitsgefängnis gelungen. Ein teuflischer Täter, der in der Vergangenheit an Kaltblütigkeit kaum zu übertreffen war. Lucien hat mit Robert gemeinsam studiert und sie trafen sich wieder, als Robert ihn vor etwas mehr als drei Jahren hinter Gittern brachte. Dies hat in Lucien den Wunsch auf Rache freigesetzt, so dass er nun alles arrangieren will, um Robert weh zu tun. Ist Robert mit seinem Partner Garcia diesem Mann gewachsen? Wird er ihn aufhalten können?

    "Jagd auf die Bestie" ist bereits der zehnte Band aus der Reihe um den brillanten Ermittler Robert Hunter. Die vorherigen Bände konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen und viel Vorfreude in das Buch gestartet bin. Auf Chris Carter ist als Autor aber Verlass. Schon nach wenigen Seiten konnte er mich mit seinen unnachahmigen temporeichen Schreibstil in die Welt der tiefsten menschlichen Abgründe psychotischer Täter hinabziehen. Er arbeitet dabei mit sehr vielen und kurzen Kapiteln, die mit den jeweiligen Perspektivwechseln für ein zusätzliches Tempo sorgen. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und mit überraschenden Wendungen und unvorstellbaren Taten auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Geschickt führt Chris Carter dabei den Leser immer wieder auf die falsche Fährte und sorgt so dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Auch das spektakuläre und fulminante Finale kann überzeugen und lässt auf noch möglichst viele Folgebände hoffen.

    "Jagd auf die Bestie ist aus meiner Sicht eine absolut gelungene Fort-setzung der erfolgreichen Thriller-Reihe, die aber definitiv nicht für zartbesaitete Leser geschrieben wurde. Aus meiner Sicht ein rundum packendes Buch, welches ich sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
    R.I.P. R.I.P. (Buch)
    20.07.2019

    War doch alles nur ein Spass...

    Zwei Jugendliche fallen in die Hände eines kaltblütigen Mörders. Bevor er seine Opfer tötet, lässt er sie sich mehrfach entschuldigen und versendet diese Botschaften über die sozialen Netze an die Freunde und Bekannten, die so die letzten qualvollen Minuten miterleben müssen. Kommissar Huldar ermittelt mit seinem Team und stößt dabei über die hinzugezogene Psychologin Freyja auf ein mögliches Motiv, welches aber zunächst nicht wirklich in den Fokus genommen wird. Die Nummerierung der Opfer bereitet der Polizei ebenfalls große Sorgen, da es zu befürchten ist, dass weitere Opfer folgen werden...

    "R.I.P." ist bereits der dritte Band um Kommissar Huldar und der Psychologin Freyja. Die ersten beiden Bände konnten mich schon begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in das neue Buch der erfolgreichen Autorin Yrsa Sigurdadottir gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte wieder in ihrem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell nach Island entführte. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Thrillers mit dem grau-samen Mord an einer jungen Frau aufgebaut und in der Folge mit den spannenden Ermittlungen und den möglichen Hintergründen der Tat auf einem hohen Niveau gehalten. Die gut und interessant charakterisierten Protagonisten sorgen mit ihrer eigenen Vita und ihrem angespannten Miteinander für einen besonderen Charme in der Geschichte. Die Autorin Yrsa Sigurdardottir greift mit den Hinter-gründen der Tat ein brisantes Thema auf, mit dem sie aus meiner Sicht nicht zu plakativ umgeht, sondern es sehr gut in den Fokus setzt. Das Finale ist für mich überraschend und gut nachvollziehbar geschrieben und sorgt beim Leser sicherlich noch für einen gewissen Nachhall.

    "R.I.P." ist aus meiner Sicht die gelungene Fortsetzung einer spannenden Thriller-Reihe, die hoffentlich noch viele Bände in der Zukunft bereithält. ich empfehle das Buch auch aufgrund der sozialkritischen Hintergründe, die dem Buch eine zusätzliche Tiefe geben sehr gerne weite und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Schreiner, J: One-Pot-Challenge Schreiner, J: One-Pot-Challenge (Buch)
    17.07.2019

    Topf vs. Pfanne vs. Blech

    Die One-Pot Challenge ist ausgerufen. Dieses etwas andere Kochbuch kommt aus meiner Sicht mit einer sehr gelungenen Idee daher. Der Mitautor und aus dem Fernsehen bekannte Jumbo Schreiner überlegt sich eine spannende Zutat und stellt ein Trio aus drei Köchen bzw. Köchinnen vor die Aufgabe, etwas spektakuläres daraus zu zaubern. Einer der drei Küchenhelden arbeitet dabei mit einer Pfanne, einer mit einem Topf und einer mit einem Blech. Die Ergebnisse können sich dann wirklich sehen lassen und laden zum Nachahmen ein.
    Die erste genannte Zutat ist die von mir sehr geschätzte Aubergine. Sarah Schocke startet mit dem Blech und zaubert eine "Gebackene Aubergine mit Couscous und Tahin", während Martin Kintrup mit der Pfanne ein "Caprese mit Balsamico-Auberginen" kreiert und Sandra Schumann einen "Auberginen-Eintopf mit roten Linsen" ins Rennen schickt. Ich habe alle drei Rezepte ausprobiert und sie konnten mich allesamt überzeugen, so dass ich keinen wirklichen Gewinner in der Runde hätte bestimmen können, außer mir selber, da ich die drei Gerichte probieren konnte. So arbeiten sich die drei Köche durch zwanzig unterschiedliche Grundzutaten wie Linsen oder Feta und können fast immer mit sehr vielversprechenden Ideen aufwarten. Die Rezepte werden verständlich und gut beschrieben, während peppige Fotos und der immer wiederkehrende Wettstreit dem Kochbuch eine besondere Note verleihen.
    Aus meiner Sicht ist die "One-Pot-Challenge" eine erfrischende und witzige Idee, neue und kreative Rezeptideen in einem lebendigen Mantel zu präsentieren. Ich habe mich animiert gefühlt, einige Ideen auszutesten und werde sicherlich noch das eine oder andere Rezept auf den Teller bringen. Sicherlich eine Bereicherung für mein Kochbuch-Regal, so dass ich die "One-Pot-Challenge" gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
    Die sieben Gründe zu töten Die sieben Gründe zu töten (Buch)
    14.07.2019

    Eine andere Welt

    Helena Fabers Leben ist komplett auf den Kopf gestellt. Die ehemalige Staatsanwältin hat mittlerweile 3 Jahre Haft abgesessen und steht kurz vor ihrer Entlassung. Ihre Ehe ist gescheitert und Sophie, eine ihrer Töchter, ist noch immer verschollen, wofür die andere, Katharina, sich die Schuld gibt und an diesen Selbst-vorwürfen zu zerbrechen droht. Dann geschieht das Unerwartete, es gibt Lebenszeichen von Sophie aus Saudi-Arabien. Die mittlerweile fünfzehnjährige junge Frau soll Mutter zweier Kinder sein und sich in der Gewalt eines arabischen Herrschers befinden. Helena weiß, sie muss sofort handeln, um Katharina vor Dummheiten zu bewahren und Sophia nach Hause zu holen...

    "Die 7 Gründe zu töten" ist bereits der dritte Teil einer Trilogie um das Leben der Staatsanwältin Helena Faber. Ich bin als Querein-steiger in den letzten Band eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Nach kurzer Zeit hatte ich aber schon bedauert, die ersten beiden nicht gelesen zu haben, da mir das Buch so gut gefiel. Der äußerst lebendige und temporeiche Schreibstil vom Autor Uwe Wilhelm hat mich schnell gepackt und ließ mich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Er arbeitet mit vielen kurzen Kapiteln und den damit verbundenen häufigen Perspektivwechseln. Die Erzählung erfolgt jeweils aus der Sicht der aktuell berichtenden Person, was anfänglich noch ein wenig ungewöhnlich war, mir aber im Verlauf des Thrillers immer besser gefallen hat und zum hohen Tempo beigetragen hat. Der Spannungsbogen wird auf einem äußerst hohen Niveau gehalten und die Handlung blieb für mich immer schwer vorhersehbar, da der Autor mit der arabischen Welt eine große Unbekannte ins Spielgebracht hat. Wie er selber im Anhang schildert, gestalteten sich die Recherchen zu dem Buch als äußerst schwierig, da er keinen Zugang in das Land erhielt. Er beruft sich auf Schilderungen zweier Personen, die diese, für uns oft nur sehr schwer zu ertragende bzw. verstehende Welt, über mehrere Jahre erlebt und erduldet haben. Das Buch bekommt hierdurch noch eine zusätzliche Tiefe und hat mich auch im Nachhinein noch länger berührt.

    Insgesamt halte ich "Die 7 Gründe zu töten" für einen äußerst gelungenen und mit seiner speziellen Thematik auch für einen aus der Masse des Genres herausragenden Thriller. Aus meiner Erfahrung empfehle ich aber mit dem ersten Band zu beginnen, um in den Genuss der gesamten Reihe zu kommen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Das Labyrinth des Fauns Cornelia Funke
    Das Labyrinth des Fauns (Buch)
    13.07.2019

    Ein sehr düsteres Märchen

    n der Zeit des fortgeschrittenen Zweiten Weltkrieges zieht Ofelia mit ihrer schwangeren Mutter zu ihrem neuen Steifvater. Das neue Zuhause behagt der jungen Ofelia überhaupt nicht, so dass sie sich gerne in dem dunklen umgebenden Wald zurückzieht. Hier begegnet sie einem mysteriösen Faun, der ihr drei Aufgaben stellt. Sollte es ihr gelingen diese zu lösen, wird sie die neue Prinzessin sein. Gleichzeitig wird dies zu einem Kampf zwischen Gut und Böse...

    Cornelia Funke ist als erfolgreiche Jugendbuchautorin fantastischer Bücher bekannt. Gerade ihre Tintenwelt-Trilogie konnte mich begeistern, so dass ich nun sehr gespannt auf ihr neues Werk war. Inspiriert wurde Cornelia Funke von der Idee und dem Film "Pans Labyrinth" des spanischen Regisseurs Guillermo del Toro. Sie hat dies nun in einen Fantasyroman umgewandelt und bedient sich in ihrer Erzählung vieler Stilmittel eines Märchens. Ihr fantasievoller und ausgeschmückter Schreibstil verleiht dem Buch einen eigenen Charme, ist dabei aber stets flüssig und einfach zu lesen. Typisch für ein Märchen unterscheidet sie hier deutlich zwischen Gut und Böse und gibt dem Bösen das Bild des Wolfes, während die Gute eine noch unerkannte Prinzessin darstellt. Das Ganze wird in den historischen Hintergrund der Kämpfe zwischen den faschistischen Spaniern und den Widerstandsgruppen gestellt, was der Szenerie eine dunkle Schwere verleiht. Weiterhin sorgen der dunkle Wald und die zahlreichen Fabelwesen im Labyrinth für eine sehr düstere Atmosphäre. Gerne kommen Märchen auch schon einmal sehr gewalttätig daher, was definitiv auch für dieses Buch gilt. Ich fand es für die Bezeichnung eines Jugendbuches stellenweise schon für grenzwertig, so dass man sich überlegen sollte, wem man das Buch zu lesen geben sollte. Mich hat die Geschichte zumindest gepackt und obwohl der Verlauf durchaus ein wenig vorhersehbar erscheint konnte ich doch gut in die fremde und düstere Welt abtauchen.

    Ich persönlich halte "Das Labyrinth des Fauns" für einen gelungenen und fesselnden Fantasyroman, der aus meiner Sicht vor allem von der Erzählkunst der Autorin lebt. Hervorheben möchte ich auch noch die grafische Umsetzung einiger Szenen, wo in sehr liebevoll gezeich-neten Bildern die Fantasie des Lesers ein wenig Unterstützung erhält. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Im Jahr der Finsternis Im Jahr der Finsternis (Buch)
    13.07.2019

    Das Spiel mit der Angst

    Der erfolgreiche Anwalt Viktor Hellberg wird von seiner sechzehn-jährigen Tochter Maria begleitet, als er sich um den Nachlass seiner kürzlich verstorbenen Mutter kümmern möchte. Kurz nach der Ankunft wird Maria entführt und die Täter verlangen von Viktor die Herausgabe einer CD. Verzweifelt versucht Viktor die Forderung zu erfüllen und beginnt mit der Suche, welche ihn nach Wien führt. Dort erkennt er mehr und mehr die Tragweite der Situation, in der er und seine Tochter mittlerweile gefangen sind. Geht es eventuell sogar um die Zukunft Europas?

    Die Autorin I.L. Callis hat aus meiner Sicht "Im Jahr der Finsternis" einen packenden Polit-Thriller geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr bildreichen und äußerst angenehm zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an die Geschichte fesseln konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften und grausamen Prolog direkt aufgebaut und über die anschließende Entführung und des geplanten Attentats auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Geschickt baut I.L. Callis ihre komplexe und vielschichtige Geschichte auf und gibt ihr mit gut recherchierten Informationen der aktuellen Politik in Europa und der restlichen Welt einen erschreckend authentischen Charakter. Gut spiegelt sie die aktuellen Bemühungen rechtsradikaler Parteien mit dem Schüren der Angst, die Macht der Demokratie zu missbrauchen. Das spannende und fulminante Finale rundet das Buch für mich sehr gelungen ab. Bemerkenswert und sehr spannend fand ich noch den Fokus auf den beauftragten Attentäter, einen südamerikanischen Pistolero. Der vermeintlich Böse wurde in diesem Buch mit seiner Familienehre und seinem Auftreten in ein Licht gestellt, dass er mir im Verlaufe der Geschichte immer sympathischer wurde.

    "Im Jahr der Finsternis" ist ein aus meiner Sicht richtig gut gelungener Polit-Thriller mit einem erschreckend aktuellen Bezug zu unserem heutigen politischen Umfeld. Ein Buch, welches jede Menge Spannung bietet und gleichzeitig noch wichtige Botschaften für das reale Leben vermittelt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Die Nickel Boys Colson Whitehead
    Die Nickel Boys (Buch)
    07.07.2019

    Ein farbiger Junge in der Welt des weißen Mannes

    Der farbige sechzehnjährige Elwood steht kurz davor, seinem vorgeprägten Schicksal zu entrinnen, als er einen Platz am College erhält. Mit viel Fleiß und Engagement hat er sich seinen Traum erfüllt. Durch einen unglücklichen Umstand jedoch und ohne davon Kenntnis zu haben, sitzt er in einem gestohlenen Auto, welches von der Polizei kontrolliert wird. Ohne auch nur einmal angehört zu werden, landet er in einer Besserungsanstalt, wo sein Leben einen völlig neuen Verlauf nehmen soll...

    Ich war sehr gespannt auf das neue Werk von dem Autor Colson Whitehead, der für seinen letzten Roman "Underground Railroad" den Pulitzer-Preis erhalten hat. Auch in "Die Nickel Boys" setzt er sich mit dem Thema des Rassismus in Amerika auseinander. Erneut basiert seine Fiktion auf wahre Begebenheiten. Er wurde durch die Geschichte der Dozier School for Boys in Marianna, Florida inspiriert. Die Geschichte spielt in den 60er-Jahren und Whitehead erzählt in seinem fesselnden und tiefgehenden Schreibstil schonungslos über das Leben des tapferen Jungen Elwood. Schnell muss er erkennen, dass er sich anpassen muss, um in der Mühle der Gewalt und Erniedrigung zu überleben. Sein Gewissen und seine Begeisterung für Martin Luther King treiben ihn aber dazu, Veränderungen herbei-führen zu wollen. Er kann nicht untätig mit ansehen, wie anderen Menschen Unrecht angetan wird, was ihn immer wieder mit den rassistischen und gewalttätigen Wärtern konfrontiert. Beim Lesen schrie mir förmlich die Ungerechtigkeit, aber leider auch oft die Hilflosigkeit der Protagonisten entgegen, was mich innerlich aufwühlte.

    Mit "Die Nickel Boys" hat der Autor Colson Whitehead aus meiner Sicht ein weiteres unbequemes Ausrufezeichen für die amerika-nische Gesellschaft gesetzt. Ein Buch, das mich nicht mehr losließ und mich auch im Nachgang noch lange beschäftigte. Ich empfehle das äußerst lesenswerte Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    376 bis 400 von 416 Rezensionen
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