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    Maddinliest Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 07. April 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 26
    416 Rezensionen
    Die Stimme der Kraken Ray Nayler
    Die Stimme der Kraken (Buch)
    20.07.2024

    Ökologischer und philosophischer Roman

    Die Meeresbiologin Dr. Ha Nguyen reist zu einem entlegenen Atoll um dort eine Krakenart zu erforschen, der man nachsagt, sie könne auf ihre Art mit den MEnschen kommunizieren. Die wissenschaftliche Leidenschaft trifft dort aber auch auf die raue Welt des Kapitalismus und mit der ersten kampferprobten Androidin an ihrer Seite versucht die Biologin die besondere Spezies zu retten. Ein schwieriges Unterfangen, denn die Gegner scheinen sehr mächtig und entschlossen zu sein...

    Das farbenfrohe und provokante Cover mit dem lila Buchschnitt hat mich das Buch automatisch in die Hand nehmen lassen. Der Ansatz klang sehr vielversprechend, so dass ich mit einer hohen Erwartungshaltung in den Öko-Thriller "Die Stimme der Kraken" eingestiegen bin. Der Schreibstil des Autors Ray Nayler war für mich zunächst einmal ein kleiner Stolperstein. Aus meiner Sicht sehr anspruchsvoll und stellenweise schon poetisch taucht er in unterschiedliche Welten auf und baut darum entsprechende Handlungsstränge auf. Es geht zum einen sicherlich um den kritischen Blick auf den Umgang der Menschheit mit dem großen Öko-System Erde, gleichzeitig setzt sich Ray Nayler aber auch philosophisch mit dem Thema der Künstlichen Intelligenz auseinander. Dies ist sicherlich ein interessanter Ansatz, traf aber nicht wirklich meine Erwartungshaltung in Richtung eines Öko-Thrillers. Diese Elemente sind zwar auch vorhanden, aber nur in sehr kleinen Dosen. Mir fiel es sehr schwer einen Zugang zum Buch zu erhalten, so dass mein Durchhaltevermögen mehr als gefordert war.

    Der Roman "Die Stimme des Kraken" behandelt sehr aktuelle Themen und besticht mit einem enormen Tiefgang, der mich aber niemals so richtig fesseln konnte. Der spannende Ansatz über die Forschungsarbeiten an den Kraken hatte mehr Potential versprochen, so dass ich am Ende schon ein wenig enttäuscht war. Insgesamt kann ich das Buch daher nicht unbedingt weiterempfehlen, aber wenn sich jemand kritisch mit Künstlichen Intelligenzen und unsrem Ökosystem auseinandersetzen möchte, könnte er hier richtig liegen. ICh bewerte den roman mit drei von fünf Sternen.
    In den Farben des Dunkels Chris Whitaker
    In den Farben des Dunkels (Buch)
    14.07.2024

    Die Unausweichlichkeit des Schicksals

    Patch ist dreizehn Jahre alt und er hat es nicht einfach auf der Schule. Von Geburt an hat er nur ein funktionierendes Auge und so versucht er aus seiner misslichen Lage mit einer Augenklappe und der Behauptung der Situation als Pirat zu trotzen noch das Beste zu machen. Er gewinnt dabei mit der gleichaltrigen Saint eine sehr enge Freundin, der das Herz bricht, als Patch eines Tages entführt wird. Es fehlt jede Spur von ihm und fast jeder im Ort hat ihn nach Wochen aufgegeben, nur Saint sucht weiter nach ihm. Patch gelingt die Flucht, aber sein Märtyrium bestimmt sein weiteres Leben. Er hat seine Gefangenschaft hauptsächlich in der Dunkelheit verbracht ud sein einziger Trost war ein Mädchen namens Grace. Er sucht sie nun und versucht auch sie zu befreien, ohne aber auch nur einen Ansatz zu haben, außer den Worten, die sie zu ihm in der Dunkelheit gesprochen hat. Er ist seiner Aufgabe verfallen und kaum jemand glaubt noch an die Existenz des Mädchens...

    Der englische Autor Chris Whitaker hat mit seinem Romn "Von hier bis zum Anfang" für virl Aufsehen gesorgt, so dass ich mit einer großen Vorfreude und einer gewissen erwartungshaltung in sein neues Werk "In den Farben der Dunkelheit" gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in einem sehr schönen und gut zu lesenden Schreibstil, der mich sehr tief in die Welt der beiden Hauptprotagonisten Patch und Saint geführt hat. Die Ausführlichkeit mit der er dies tut, stellte für mich keine Länge dar, sondern lediglich ein intensiveres verständnis für das Handeln der Beiden. Die Geschichte wird getragen von einem dunklen Geheimnis um die Existenz und das Wohlbehalten der vermissten Grace. Es bestimmt das Leben der beiden Protagonisten, die bereit sind für diese Sehnsucht und für den Freund ihr eigenes Leben in den Schatten zu stellen. Die Charakterisierung der beiden interessanten Personen hat mir ausgesprochen gut gefallen und verleiht dem Ganzen auch seinen ganz besonderen Charme. Der leicht kriminalistische Touch, der dem Schicksalsweg der beiden beeinflusst hat, sorgt aus meiner Sicht für eine untergründige und stets anhaltende Spannung. Die Story konnte mich bis zum Finale völlig in den Bann ziehen.

    Insgesamt ist "In den Farben der Dunkelheit" ein für mich hervorragend geschriebener Roman über Freundschaft, Treue und unabdingbare Liebe, der mir einige fesselnde Lesestunden bescherte. Ich empfehle den Roman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Mord auf dem Königssee Felix Leibrock
    Mord auf dem Königssee (Buch)
    05.07.2024

    Schicksalshafter Königssee

    Bergpolizist Simon Perlinger bekommt es mit einem äußerst spektakulären neuen Fall zu tun. Auf dem Königssee werden sieben Boote mit sechs toten Priestern entdeckt. Die Opfer wurden auf ihren jeweiligen Booten ans Holz genagelt, was einer Kreuzigung nahekommt. Dieses mysteriöse Verbrechen versetzt die Region in Unruhe und die scheinbar religiösen Hintergründe der Tat das Ermittlungsteam vor eine schwere Aufgabe. Was wollten der oder die Täter mit einer solchen Inszenierung ausdrücken? Wie passt das Ganze in eine solch idyllische Kulisse wie der in Berchtesgaden? Hier ist schon der ermittlerische Talent gefragt, um dem Rätsel auf die Spur zu kommen...

    Die ersten beiden Bände aus der Reihe um den sympathischen Ermittler Simon Perlinger konnten mich bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestratet bin. Der Seelsorger und Autor Felix Leibrock erzählt die Geschichte in seinem gewohnt lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in meine Lieblings-Region rund um den Watzmann entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem mysteriösen und zugleich mehr als spektakulären Tod der sechs Priester sehr gut aufgebaut und über die sich schwierig gestaltenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Neue verheißungsvolle Spuren erweisen sich schnell als Sackgasse und die Anzahl potentieller Täter steigt ständig, was dem Leser die Möglichkeit gibt, immer wieder selbst über Täter und Tathintergründe zu spekulieren. Manchmal habe ich dann aber auch aufgrund der Vielzahl an Personen die Übersicht ein wenig verloren. Nichts desto trotz konnte mich das Ganze bis zum spannenden Show-Down in den Bann ziehen.

    Insgesamt ist "Mord auf dem Königssee" ein für mich sehr gut gelungener Regionalkrimi, der bei mir aufgrund seiner regionalen Anbindung, den sympathischen Protagonisten und dem Erzähltalent des Autors punkten kann. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Krähennacht Alexandra Kolb
    Krähennacht (Buch)
    05.07.2024

    Wenn die Krähen kommen...

    Da die dreizehnjährige Lisa gerne an ihrer Schule ernst genommen werden will und Freunde sucht, schließt sie sich den etwas älteren Mitschülerinnen an, um im Hexenclub aufgenommen zu werden. Im Wald allerdings geschehen dann mysteriöse Dinge, die letzten Endes dazu führen, dass das ganze Dorf von unerklärlichen Todesfällen heimgesucht wird. Schnell sind Verbindungen zur ansässigen Sonnenhof-Sekte gezogen, aber wie ist das alles erklärbar? Welche Rolle spielen die vielen Krähen, die für eine sehr düstere Stimmung sorgen? Kathi versucht den Dingen auf die Spur zu kommen und ist schnell auch auf die Hilfe ihres Verehrers Andi angewiesen...

    Die Autorin Alexandra Kolb konnte mich schon mit dem Vorgängerband "Rindviehdämmerung" begeistern und schon da war ihe Vorliebe für Unerklärliches und dem Autor Stephen King erkennbar. Ich bin daher mit viel Vorfreude in den neuen Band "Krähennacht" eingestiegen und war schnell wieder in der mystischen Welt der Alpen gefangen. Alexandra Kolb erzählt die Geschichte in ihrem kreativen und sehr gut zu lesenden Schreibstil und sorgt mit einem manchmal skurril anmutenden Mix aus Grusel und Alpen-Lokalkolorit bei mir für großen Lesespaß. Die Kapitel werden aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt, wobei die Autorin auch nicht auf die eines Hundes verzichtet. Der Spannungsbogen wird mit den rätselhaften Vorkommnissen im Wald sehr gut aufgebaut und um die mysteriöse Situation, in die die ganze Region verfält, auf einem für mich hohen Niveau gehalten. Zudem gelingt es ihr aus meiner Sicht sehr gut, dieses Setting auch zu einem guten Finale zu bringen, welches das Buch gelungen abrundet.

    Insgesamt ist "Krähennacht" für mich ein mehr als außergewöhnlicher Thriller, der viel mit dem Unerklärlichen arbeitet und somit vom Leser auch eine Bereitschaft einfordert, sich auf dieses Genre einzulassen. Wer dies tut, wird dann aber auch mit einer großen Kreativität und viel Unvorhersehbarem belohnt, denn der Einsatz des ortsansässigen Dialekts bringt dann auch noch das Stilmittel des Humors mit ein. Ich empfehle dieses besondere Buch sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Der blaue Salamander Luca Ventura
    Der blaue Salamander (Buch)
    19.06.2024

    Ein Mord auf Capri

    Es herrscht große Unruhe auf der friedlichen Insel in der Bucht von Neapel, als die vor Ort bekannte Modedesignerin Rosalinda ermordet im Beichtstuhl aufgefunden wird. Inselpolizist Enrico Rizzi und seine Kollegin Antonia Cirillo nehmen die Ermittlungen auf und versuchen die Agenten aus Neapel vor Ort zu unterstützen. Für die Kollegen aus Neapel scheint der Fall auch schnell geklärt zu sein, der liebenswürdige, aber manchmal auch etwas naive Straßenkehrer Salvatore soll der Täter sein, da der Gürtel, mit dem das Opfer erdrosselt wurde bei ihm gefunden wurde. Rizzi und Cirillo können sich aber nicht vorstellen, dass Salvatore zu einer solchen tat in der Lage wäre und versuchen auf eigene Faust den Mörder oder die Mörderin zu enttarnen...

    "Der blaue Salamander" ist mittlerweile der fünfte Band aus der Reihe um die beden sympathischen Ermittler auf der Insel Capri. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Serie eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der Autor, der unter dem Pseudonym Luca Ventura die Bücher veröffentlicht, erzählt die Geschichte in einem angenehmen und leicht zu lesenden Schreibstil, der dem Leser mit vielen bildreichen Beschreibungen die schöne Region Italiens lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod der Modedesignerin direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem guten Niveau gehalten. Für mich stand der kriminalistische Part aber oft nur im Hintergrund, da Luca Ventura aus meiner Sicht außerordentlich gut die Umgebung beschreibt und somit gerade für einen Kriminalroman die sehr schöne Attmosphäre einfängt. Die Geschichte trägt sich über die sehr angenehmen Protagonisten und wird mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung im Finale gelungen abgerundet.

    "Der blaue Salamander" ist für mich ein gelungener Regionalkrimi, der sich hervorrgend als Urlaubslektüre eignet. Die Spannung steht hier wie beschrieben nicht im Vordergrund, sondern eher die sommerliche Kulisse und das unaufgeregte Erzähltalent des Autors. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen.
    Grado in Angst Andrea Nagele
    Grado in Angst (Buch)
    17.06.2024

    Spannender 10. Band der Grado-Reihe

    Maddalena Degrassi kann es noch immer nicht fassen, dass ihre beste Freundin plötzlich und nach kurzem Ring verstorben ist. Die Diagnose ist nierderschmetternd, da bei einer rechtzeitigen Behandlung der tödliche Krebs durchaus erfolgreich hätte bekämpft werden können. Warum hat der behandelnde Arzt nicht früh genug erkannt, an welcher KRankheit die Freundin litt? Nach ersten Recherchen stößt Maddalena auf ähnliche Fälle und die betroffenen Frauen waren beim gleichen Arzt in Behandlung. Ein böser Verdacht tut sich auf und Maddalena geht diesen kompromisslos nach...

    Ich habe bereits sehr viele Krimianlromane der Autorin Andrea Nagele gelesen und immer wieder begeistert sie mich mit ihrem tiefen Blick in die Psyche ihrer Protagonisten, die den Romanen eine besondere Note verleiht. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den mittlerweile 10. Fall für Maddalena Degrassi eingestiegen. Andrea Nagele erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt tiefgründigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den bann ziehen konnte. Sie arbeitet dabei mit kurzen Kapiteln, die mit ihren jeweiligen Perspektivwechseln der Geschichte ein zusätzliches Tempo verleiht. Der Spannungsbogen wird mit dem tragischen Tod Maddalenas Freundin aufgebaut und über die erschreckenden Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Wieder einmal glänzt Andrea Nagele nicht mit actionreichen Szenen und spektakulären Todesfällen, sondern mit einer tiefgehenden Geschichte, die mit dem sehr ernsten Hintergrund auch ein wenig nachdenklich macht. Mich konnte das Buch bis zum Finale in den Bann ziehen.

    Insgesamt ist "Grado in Angst" die aus meiner Sicht gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimalroman-Reihe, die mit toll gezeichneten Protagonisten, spannenden und oft ergreifenden Themen, sowie mit dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich empfehle den Krimi daher sehr gerne weiter und bewerte ihn dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    A Tempest of Tea Hafsah Faizal
    A Tempest of Tea (Buch)
    02.06.2024

    Eine blutige Teezeit

    Arthie Casimir betreibt mit ihrem engsten Vertrauten Jin ein sehr exquisites Teehaus, welches sich in der Nacht von einem Moment auf den anderen in ein Bluthaus für die in der Stadt geächteten Vampire verwandelt. Die Währung mit der Arthie das Ganze am laufen hält sind Geheimnisse, die sie ihren Gästen entlockt und so vieles für sich lenken kann. Dann droht aber Gefahr für die Existenz des Teehauses und Arthie muss sich auf einen Deal einlassen, bei dem sie ein Buch aus dem Arthereum stehlen soll. Keine leichte Aufgabe und so stellt sie ein kleines Team auf die Beine, bei dem aber scheinbar nicht alle an einem Strang ziehen. Die Situation droht zu eskalieren und nicht für das Teehaus zur Gefahr zu werden...

    Die Autorin Hafsah Faizal ist die preisgekrönte New-York-Times-Bestsellerautorin von "We hunt the Flame" und "We free the Stars". ICh habe bisher noch kein Buch von ihr gelesen, so dass ich sehr gespannt und mit einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte mit viel Kreativität in einem sher gut zu lesenden Schreibstil, der mir die fiktive Welt gut vor Augen führen konnte. Der Spannungsbogen wird mit der unsicheren Zukunft des ganz besonderen Teehauses gut aufgebaut und über die ereignisreichen versuche das begehrte Buch zu stehlen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Hafsah Faizal verzichtet auf explizite Gewaltszenen und schafft es für mein Dafürhalten sehr gut eine düstere, den thematisierten Vampiren entsprechende Atmosphäre zu erzeugen. Der ungewisse Ausgang und die außergewöhnliche Konstellation der Geschichte konnten mich bis zum Finale in den Bann ziehen.

    Insgesamt ist "A tempest of tea" aus meiner Sicht ein gelungener Fantasy-Roman um geächtete Vampire, dem es zwar ein wenig an Tiefe fehlt, der aber mit einer gelungenen Srory und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Ich freue mich daher auf den zweiten Teil der Dilogie, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Im Schatten des Thronfolgers Christine Neumeyer
    Im Schatten des Thronfolgers (Buch)
    02.06.2024

    Ermittlungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts

    Der Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau Sophie haben sich das Schloss Artstetten als schönen Landsitz ausgesucht. Bei Bauarbeiten zu einer angrenzenden Familiengruftkommt es zu einem grausamen Fund. Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Frisch müssen sich nun um den Hintergrund eines scheinbar kurz nach der Geburt getötem Babys kümmern, welches dort vergraben war. Die Ermittlungen kommen in der ländlichen Region nicht wirklich voran, da alle Befragten nichts gesehen oder gehört haben wollen. Der Druck auf die Ermittlungen wird aber immer größer, da der Ruf des Adels Schaden nehmen könnte. Ein Hinweis auf extravagante Jagden, die in den Wädern des Schlosses veranstaltet werden, scheint die erste wertvolle Spur zu sein...

    Die österreichische Autorin Christine Neumeyer hat mit "Im Schatten des Thronfolgers" den zweiten Band um den Ermittler Pospischil zu Beginn des 20. Jahrhunderts veröffentlicht. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Sie erzählt die Geschichte in einem der Epoche angepassten Schreibstil, der mir angenehem die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des Baby-Leichnams zu bEginn des Buches aufgebaut und über die sehr zähen und schwierigen Ermittlungen auf einem ordentlichen Niveau gehalten. Es gelingt der Autorin aus meiner Sicht sehr gut die kriminalistische Geschichte in den Wiener Flair und den Gegebenheiten des beginnenden 20.Jahrhunderts einzubinden. Die stockenden Ermittlungen ziehen sich aber ein wenig zu sehr, ehe es erste entscheidende Hinweise gibt. Im Finale rundet eine gut nachvollziehbare Auflösung das Ganze für mich gelungen ab.

    Insgesamt ist "Im Schatten des Thronfolgers ein gelungener historischer KRiminalroman, der sehr von der Atmosphäre und weniger von der Spannunglebt. Ich empfehle das Buch aber gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Die Sehenden und die Toten Sia Piontek
    Die Sehenden und die Toten (Buch)
    26.05.2024

    Guter Start einer neuen Krimi-Reihe

    Aufgrund traumatischer Erfahrungen in ihrem Privatleben versucht die Hamburger Ermittlerin Carla Seidel mit ihrer Tochter Lana im idyllischen Wendland einen Neustart. Doch nach kurzer Zeit geschieht auch dort ein grausamer Mord, bei dem dem jungen Opfer die Augen entfernt und durch Glasstücke ersetzt wurden. Was wollte der Täter mit der Inszenierung des Leichnams ausdrücken? Es fällt Clara und ihrem Team schwer, erste belastbare Spuren zu finden, aber vieles deutet darauf hin, dass das Opfer polarisiert hat und somit durchaus auch einige mögliche Täter herausgearbeitet werden können.

    "Die Sehenden und die Toten" ist der Auftaktband einer neuen Kriminalroman-Reihe aus der Feder der Autorin Sia Piontek, die hier unter einem Pseudonym schreibt. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird über die drapierte Leiche des 18-jährigen Jungen gut aufgebaut und über die nicht ganz einfachen, aber authentisch wirkenden Ermittlungsarbeiten, sowie der ungeklärten Vergangenheit der Hauptprotagonistin auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Charaktere sind interessant gezeichnet und tragen mit ihrem Privatleben zum Gelingen des Buches bei. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale, welches mit einer gut nachvollziehbaren und für mich überraschenden Auflösung die Geschichte gelungen abrundet, in den Bann ziehen.

    Insgesamt ist "Die Sehenden und die Toten" für mich der gelungene Start einer neuen Krimi-Reihe, die mit spannenden Charakteren, einem clever konzipierten Fall und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Fall der sympathischen Ermittlerin Clara Seidel, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit guten vier von fünf Sternen.
    Potsdamer Intrigen Carla Maria Heinze
    Potsdamer Intrigen (Buch)
    26.05.2024

    Ein spannender Regiokrimi

    Kriminalrat Maik von Lilenthal bekommt es mit einem außergewöhnlichen Fall zu tun. Kaum hat er die Leiche eines Mannes inspiziert, wird er auch schon zum nächsten Tatort gerufen, wo eine ermordete Frau vorgefunden wird. Die Ermittlungen ergeben, dass sich die beiden Opfer kannten, so dass die Recherchen in deren vergangenen Leben vorangebracht werden. Wann kann sich ein Motiv entwickelt haben, die beiden Menschen zu töten? Die Nachforschungen tauchen in ehemalige DDR-Zeiten ein, in der Verbrechen vertuscht wurden und die Erziehung von Kindern manchmal dem Regime und den politischen Zielen komplett unterstellt wurden...

    "Potsdamer Intrigen" ist mittlerweile der fünfte Band der Krimi-Reihe aus Brandenburg um die sympathische und engagierte Priatermittlerin Enne Lilienthal. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Serie eingestiegen und hatte zunächst Schwierigkeiten mit den vielen Protagonisten vertraut zu werden. Die Autorin Carla Maria Heinze erzähl die Geschichte in einem sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Osten Deutschlands entführte. Der Spannungsbogen wird über das Auffinden der beiden Leichen zu Beginn des Buches klassisch aufgebaut und über die authentisch wirkenden Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht guten Niveau gehalten. Es entwickelt sich ein Fall, der immer komplexer wird und in die tiefe Vergangenheit ehemaliger DDR-Zeiten eintaucht. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und werden hervorragend in die clever konzipierte Geschichte integriert. Das Ganze konnte mich bis zum wirklich fulminanten Finale fesseln, welches mit einer gut nachvollziehbaren, aber für mich auch völlig überraschenden Auflösung das Buch gelungen abschließt.

    Insgesamt ist "Potsdamer Intrigen" ein gelungenr Regionakrimi, der mir den Einstieg in eine spannende Krimi-Reihe gewährt hat, in der ein wohldosierter Lokalkolorit, interessant gezeichnete Protagonisten und das Erzähltlent der Autorin für ein Gelingen sorgen. Ich empfehle das Buch und somit auch die Reihe gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Die Nacht des Blutadlers Marc Voltenauer
    Die Nacht des Blutadlers (Buch)
    26.05.2024

    Der Clan der Wikinger

    Der Schweizer Kommissar Andreas Auer hat mit seiner eigenen Vergangenheit zu kämpfen. Er begibt sich auf die Suche seine wahren Wurzeln und stößt dabei in Schweden auf einen lang zurück liegenden Fall, bei dem ein geheimer Verbund von Wikingern für den Tod einer ganzen Familie verantwortlich sein sollte. Was steckte hinter dem grausamen Verbrechen, welches niemals aufgeklärt werden konnte? Andreas Auer beginnt seine Recherchen und weckt damit wohl schlafende Geister, denn kurz darauf wird die Leiche einer Frau entdeckt, die ähnlich schlimm entstellt wurde, wie damals die Leichen der Familie. Droht weiteren Menschen Gefahr?

    "Die NAcht des Blutadlers" ist mittlerweile der dritte Fall für den sympathischen Ermittler Andreas Auer. Der Autor Marc Voltenauer konnte mich bereits mit dem Vorgänger begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartugnshaltung in das Buch gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in einem flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Der Spannungsbogen wird mit dem Aufrollen des alten Falls und dem Auffinden des aktuellen Opfers sehr gut aufgebaut und über die sehr aufwendigen und zugleich schwierigen Ermittlungsarbeiten aus meiner Sicht auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Der Einbezug der nordischen Mythen um die Wikinger wirken sehr gut recherchiert und verleihen dem Kriminalroman einen mystischen Charakter. Auch die Weiterentwicklung der interessant gezeichneten Protagonisten trägt zum Gelingen des Krimis bei. Die gut nachvollziehbare, aber auch überraschende Auflösung rundet diesen komlexen und sehr clever inszenierten Fall für mich gelungen ab.

    Insgesamt ist "Die Nacht des Blutadlers" aus meiner Sicht ein mehr als gelungener Kriminalroman, der mit der wirklich sehr einzigartigen Konstellation, ineteressanten Einblicken in die Welt nordischer Mythen, sowie dem Erzähltalent des Autors voll und ganz zu überzeugen weiß. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Fälle für Andreas Auer, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Evas Rache Thomas Ziebula
    Evas Rache (Buch)
    10.05.2024

    Tolles Finale einer absolut fesselnden Krimi-Reihe

    Im Jahre 1922 hält die "Bestie von Leipzig" die Stadt in Atem. In der brutalen Mordserie, in der junge blonde Frauen einem äußerst gewalttätigen Täter zum Opfer fallen, will sich für die ermittelnden Beamten um Kommissar Paul Stainer einfach kein entscheidender Hinweis herausstellen. Erst die Entführung einer Proffessoren-Gattin bringt einen vielversprechenden Ansatz, der schnell klar macht, dass sie es mit einem großen Gegner zu tun haben und der Fall komplexer erscheint, als zunächst gedacht. Stainer muss das Risiko erhöhen, um den Täter rechtzeitig stellen zu können...

    "Evas Rache" ist mittlerweile der vierte und leider auch letzte Band um den charismartischen Ermittler Paul Stainer. Der Autor Thomas Ziebula erzählt die Geschichte wieder in seinem hervorragend zu lesenden und bildreichen Schreibstil, der die GEschehnisse der Vergangenheit lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit der schrecklichen Mordserie zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die schwierigen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht stets hohen Niveau gehalten. In der Reihe gelingt es Thomas Ziebula aus meiner Sicht außerordentlich gut, seine Leidenschaft für deutsche Zeitgeschichte mit einer spannenden und fesselnden fiktiven Geschichte zu vereinen. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und verleihen dem Kriminalroman einen besonderen Charme. Sehr gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der Protagonisten, die interessant gezeichent sind und so zum Gelingen der Reihe beitragen. Das gut durchdachte Finale rundet das Buch mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen ab.

    Insgesamt ist "Evas Rache" für mich der mehr als gelungene Abschluss einer besonderen Krimi-Reihe, in der nicht nur die Auflösung der Kriminalfälle im Vordergrund steht, sondern mit dem Blick auf die besondere Zeit, in der das Ganze spielt und den interessant charakterisierten Personen zusätzliche Facetten in den Fokus rücken. Ich empfehle das vorliegende Buch und natürlich auch die gesamte Reihe gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Roter Sand - Mord auf Gran Canaria Eric Berg
    Roter Sand - Mord auf Gran Canaria (Buch)
    07.05.2024

    Der Tote am Strand

    Der ehemalige sehr erfolgreiche Kriminalkommissar Fabio Lozano arbeitet mittlerweile als Sicherheitsmann in einem Luxushotel. Er stößt bei einem Strandspaziergang auf die Leiche eines jungen Mannes, den er kurze Zeit vorher flüchtig kennengelernt hat. Obwohl er sofort seine ehemaligen Kollegen zum Tatort ruft, gerät auch er als Verdächtiger ins Visier der Ermittler. Es bleibt ihm somit nichts anderes übrig, als selbst nach dem Mörder zu suchen, da er sein Schicksal nicht in die Hände der Kollegen legen will. Schnell stößt er dabei auf erste Spuren und es ist sein angeborener Instinkt erforderlich, um dem Täter auf die Spur zu kommen...

    Der deutsche Autor Eric Berg hat mit seiner Krimi-Reihe um die Journalistin Doro Kagel auf sich aufmerksam gemacht. Ich bin nun mit "Roter Sand" in seine neue Serie von den kanarischen Insel gestartet. Er erzählt die Geschichte in einem außergewöhnlichen Schreibstil, in dem für einen Kriminalroman ein hohes Gewicht an humorvollen Umschreibungen vertreten war, was für mich auf den ganzen Roman manchmal ein wenig zu viel wurde. Das ganze liest sich aber auch sehr flüssig und mit vielen lokalen Beschreibungen werden die Geschehnisse vor Ort lebendig vor Augen geführt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche zu Beginn des Kriminalromans klassisch aufgebaut und über die weitere Entwicklung auf einem für mich guten Niveau gehalten. Die Ermittlungsarbeit fördert im Verlauf einige Verdächtige ans Tageslicht, so dass eigenen Überlegungen bezüglich Täter und Tathintergründe nichts im Wege steht. Wahrscheinlich ist man dann am Ende aber dennoch von der Auflösung überrascht, die gut nachvollziehbar ist und die Geschichte gelungen abrundet.

    Insgesamt ist "Roter Sand" ein ordentlicher Start in eine neue Krimi-Reihe im Flair der kanarischen Inseln. Der Hauptprotagonist Flaco ist interessant gezeichnet und nicht gleich auf Anhieb sehr sympathisch, was dem Buch einen eigenständigen Charakter verleiht. Ich empfehle es daher aber auch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Die Dämmerung Marc Raabe
    Die Dämmerung (Buch)
    07.05.2024

    Packender Page-Turner

    Eine schreckliche Tat versetzt die ganze Stadt Berlin in Entsetzen. Die bekannte Wohltäterin Charlotte Tempel ist Opfer eines grausamen Mörder geworden. Ihre Leiche wird im Wald an einem Baum mit einem Geweih über dem Kopf drapiert. Steht der Mord in Verbindung mit ihrer Nominierung zu einem bedeutenden Medienpreis? Schnell werden erste Verdächtigungen gegen die rebellische Tochter Leo ausgesprochen und die Polizei versteift sich auf diese mögliche Strategie,. Nur Art Meyer, der in dem Fall mit seiner Kollegin Nele Tschaikowski ermittelt, traut der Tochter eine solche Tat nicht zu. Zu Recht???

    Ich habe bereits einige Thriller aus der Feder des erfolgreichen Autors Marc Raabe gelesen und wurde bisher eigentlich noch nie enttäuscht. So bin ich mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in sein neues Werk "Die Dämmerung" gestartet. Nach wenigen Seiten war mir klar, ich werde nicht enttäuscht, denn Marc Raabe erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann gezogen hatte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ersten schrecklich entstellten Leiche klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Die Hauptprotagonisten Art Meyer und Nele Tschaikowski werden äußerst interessant gezeichnet, was dem Thriller einen zusätzlichen Charme verleiht. Das Ganze entwickelte sich bei mir schnell zu einem absoluten Page-Turner, bei dem es mir zunehmend schwerer viel, das Buch zur Seite zu legen. Die gut nachvollziehbare Auflösung rundet das Ganze zum Schluss gelungen ab.

    Insgesamt ist "Die Dämmerung" die für mich mehr als gelungene Fortsetzung einer spannenden Thriller-Reihe, die mit packenden Fällen, toll gezeichneten Akteuren und dem Erzähltalent von Marc Raabe voll und ganz überzeugen kann. Ich freue mich auf weitere Fälle für den charismatischen Art Meyer, spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus und bewerte den Thriller folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Verborgen Eva Björg Ægisdóttir
    Verborgen (Buch)
    07.05.2024

    Spannung aus Island

    Kommissarin Elma und ihr Team bekommt in dem kleinen isländischen Städtchen Arkanes mit einem rätselhaften und tragischen fall zu tun. Ein junger Mann kommt bei einem Wohnungsbrand ums Leben und der Gerichtsmediziner stellt nach kurzer Zeit fest, dass das Opfer beim Brand bereits tot war. Wollte der Täter vielleicht Spuren vernichten? Die Ermittlungen gestalten sich zunächst sehr schwierig, aber nach und nach stößt Elma auf ein immer komplexer werdendes Konstrukt, was auch für sie schnell zur gefahr werden kann...

    Die Kriminalromane der isländischen Autorin Eva Björg Aegisdottir haben mich bereits mehrfach begeistert und so bin ich mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet. Die erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die skandinavische Umgebung Islands entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des noch jungen Opfers zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die zunächst etwas holprigen und sehr authentisch wirkenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Wie in den vorgergehenden Bänden gelingt es Aegisdottir hervorragend in die handelnden Personen einzutauchen und ihre Gefühle und Gedanken in den Spannungsprozess mit einzubeziehen. Auch die persönliche Weiterentwicklung der wiederkehrenden Protagonisten verleiht der Reihe einen zusätzlichen Wert und viel Charme. Das Finale rundet das Buch mit einer gut nachvollziehbaren und für mich auch überraschenden Auflösung gelungen ab.

    Insgesamt ist "Verborgen" die mehr als gelungene Fortsetzung einer tollen skandinavischen Krimi-Reihe, die mit interessant gezeichneten Personen, clever konzipierten Fällen und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich freue mich bereits auf den nächsten fall, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Grenzfall - In den Tiefen der Schuld Anna Schneider
    Grenzfall - In den Tiefen der Schuld (Buch)
    22.04.2024

    Spannender Kriminalroman

    Chefinspektor Bernhard Krammer versteht die Welt nicht mehr. In der Wohnung seiner Kollegin Roza Szabo liegt die Leiches eines Mannes, der eine Taucherbrille trägt, von Roza keine Spur. Er macht sich natürlich sofort eher inoffiziell auf die Suche nach seiner Kollegin, hinterfragt sie allerdings schon. Kann er sich in Roza so getäuscht haben? Da Roza jenseits der Grenze in Walchensee das letzte mal gesehen wurde, schaltet er Alexa Jahn ein. Seine Tochter ermittelt nun parallel und es wird immer klarer, dass auch Roza in großer Gefahr zu schweben scheint, wenn sie sie nicht schnell finden...

    "Grenzfall - In den Tiefen der Schuld" ist mittlerweile der vierte Fall aus der Grenzregion um Bernhard Krammer und seiner Tochter Alexa Jahn. Ich bin mit dem aktuellen Band in die Reihe eingestiegen und zu keinem Zeitpunkt Verständnisprobleme. Die Autorin Anna Schneider erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften verschwinden von Roza Szabo gut aufgebaut und über ihre ungewisse Situation und den damit verbundenen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die parallelen Handlungsstränge mit den jeweiligen Ermittlungen sorgen mit den Wechseln zwischen den Kapiteln für ein zusätzliches Lesetempo. Die Protagonisten sind interessant gezeichnet und tragen auch mit ihrem Miteinander zum gelingen des Kriminalromans bei. Das Finale hätte aus meiner Sicht noch ein wenig spektakulärer gestaltet werden können und handelte den Fall für meinen Geschmack zu abrupt ab, was aber ein Jammern auf hohem Niveau ist.

    Insgesamt hat mir "Grenzfall - In den Tiefen der Schuld" Lust auf mehr Fälle aus der Grenzregion gemacht. Die tollen Protagonisten, ein spannender Fall und das Erzähltalent der Autorin konnten mich hierbei überzeugen. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
    Meeresfriedhof Aslak Nore
    Meeresfriedhof (Buch)
    18.04.2024

    Düsteres Familiengeheimnis

    Die Reederei Falck ist seit Jahrzehnten ein Begriff in Norwegen und eines der angesehensten und erfolgreichsten Unternehmen. Während des Zweiten Weltkriegs begibt sich das Familienoberhaupt Thor Store Falck mit seiner Frau Vera und dem noch sehr jungen Sohn Olav auf eine Überfahrt. Sie endet in einem Angriff der Engländer, in dem das Schiff "Prinsesse Ragnhild" durch einen Minentreffer versenkt wird und viele hundert Passagiere den Tod finden. Wie durch ein Wunder kann sich Vera Falck mit ihrem Sohn Olav retten. 75 Jahre später nimmt sich Vera durch einen Sprung von einer Klippe das Leben und hinterlässt in ihrer schriftstellerischen Hinterlassenschaft eine hohe Bürde für die Familie Falck. Ruht ein dunkles Geheimnis auf der Vergangenheit? Die Enkelin Sasha macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und stößt dabei gerade auch in ihrer Familie auf große Widerstände...

    Die "Falck-Saga" hat in Norwegen für viel Aufsehen gesorgt und es an die Spitze der Bestseller-Listen geschafft. "Meeresfriedhof" ist der Auftaktband der Trilogie und aufgrund der vielen lobenden Worte bin ich mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in das Werk gestartet. Der ehemalige Soldat und Journalist Aslak Nore erzählt die Geschichte in einem sehr schönen und bildreichen Schreibstil, der der wunderschönen Umgebung des Romans gerecht wird. Er sorgt damit für viel Atmosphäre in der Familien-Chronik, die enorm viel Tiefe erfährt und sich zu einem komplexen Geflecht entwickelt. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod von Vera Falck sehr gut aufgebaut und über die Suche nach ihrem Testament und damit nach der Wahrheit um die Geschehnisse des tragischen Untergangs der "Prinsesse Ragnhild" auf einem hohen Niveau gehalten. Die handelnden Personen erfahren eine enorme Tiefe und der Autor Aslak Nore versteht es mit immer wieder mit neuen überraschenden Wendungen den Leser in den Bann zu ziehen. Der historische Hintergrund um den Untergang des wirklich existierenden Schiffes wirkt sehr gut recherchiert und macht die Geschichte sehr authentisch. Das Buch erzeugte bei mir einen Lesesog, dem ich mich nur schwer entziehen konnte und der mich bis zum Finale des ersten Bandes nicht mehr losließ.

    Insgesamt ist "Meeresfriedhof" für mich ein Lesehighlight des noch jungen Jahres und ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band, der leider noch ein wenig auf sich warten lässt. Das Buch ist aus meiner Sicht mehr als lesenswert, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.
    Skalpjagd Frauke Buchholz
    Skalpjagd (Buch)
    18.04.2024

    Spannender Kriminalroman aus Kanada

    Der kanadische Profiler Ted Garner hat die traumatischen Erlebnisse seines letzten Falls noch nicht wirklich verarbeitet. Er hat beschlossen, eine psychotherapeutische Praxis zu eröffnen und seinen Dienst zu quittieren. Er lernt eine Esoterikerin kennen, die ihn zu einer nächtlichen Ritual-Zeremonie überredet, aus der er mit einem blutigen Messer in der Hand neben einer skalpierten Leiche erwacht. Nach ersten Verwirrungen versucht er die Lage zu analysieren und ist schnell der Meinung, dass er auf eigene Faust versuchen muss, die Wahrheit über den letzten Abend herauszufinden, um seine eigene Unschuld zu beweisen. Oder hat er ihm Wahn tatsächlich die Frau getötet?

    Die Autorin Frauke Buchholz hat mich schon mit den ersten beiden Bänden "Frostmond" und "Blutrodeo" begeistern können, so dass ich mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr zugängigen und flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die indigene Welt Kanadas entführte. Der Spannungsbogen wird mit dem grausamen Mord zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die speziellen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir der Einbezug der besonderen Umgebung, von der sich die Autorin bei einem Aufenthalt in einem Cree-Reservat in Kanada, sicherlich ein gutes Bild machen konnte. Dies verleiht dem Kriminalroman eine besondere Note, die ihn aus der Masse des Genres heraushebt. Das Ganze konnte mich bis zum spannenden Finale, welches mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung die Geschichte gelungen abrundet, ans Buch fesseln.

    Insgesamt ist "Skalpjagd" für mich die mehr als gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die vom Charme Kanadas, der besonderen Thematik der indigenen Völker und interessant gezeichneten Charakteren lebt. Ich freue mich auf alle Fälle schon auf den nächsten Fall, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Austrian Psycho Jack Unterweger Malte Herwig
    Austrian Psycho Jack Unterweger (Buch)
    18.04.2024

    Gelungenes Psychogramm eines Mörders

    Der renommierte Autor Malte Herwig widmet sich in seinem Roman "Austrian Psycho" dem unrühmlichen Leben von Johann "Jack" Unterweger. Dieser weckte mit seinen schrecklichen Taten als Serienmörder und seiner außergewöhnlichen Haftzeit viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Unterweger wuchs bei seinem herrischen Großvater auf und geriet schon in jungen Jahren mit dem Gesetz in Konflikt. Im Jahre 1976 wurde er zum ersten mal zu einer lebenslangen Haft verurteilt, von der er aber im Jahre 1990 als Musterbeispiel der Resozialisierung wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Gerade seine literarische Arbeit während seiner Gefangenschaft brachte ihm diese im Nachhinein fatale Beurteilung ein. Nur gute vier Jahre später wurde Unterweger erneut zu einer lebenslangen Haft verurteilt, nachdem man ihm zumindest neun von 11 Morden nachweisen konnte. Kurz nach der Verurteilung erhängte sich der Serienmörder in seiner eigenen Zelle.

    Malte Herwig skizziert in seinem aus meiner Sicht manchmal in seiner Direktheit erschreckenden Psychogramm das Leben von Johann Unterweger. Er geht dabei auf seine unglückliche Kindheit und den ersten Berührungen mit dem Gesetz ein. Der Schreibstil passt hervorragend zu dem True-Crime-Bericht. So versucht Malte Herwig der Gewaltbereitschaft, die vor allem in den letzten Jahren eskalierte, auf die Schliche zu kommen und zu eroiren, wie es zu der fatalen Fehleinschätzung seitens der psychologischen Gutachter kam. Ein wirklich berührender und harter Fall, der mich aufgrund des realen Hintergrunds oftmals nachdenklich zurückließ.

    Insgesamt ist "Austrian Psycho" ein packender Bericht über das Leben und die Psyche eines schwerkranken Mannes, der es aber bestens verstandt, sein Umfeld zu täuschen und zu manipulieren. Der Autor nimmt dabei kein Blatt vor den Mund, was die skurrile Situation sehr authentisch und schwer verdaulich präsentiert. Das Buch ist, ohne irgendwelche Gewaltexzesse zu beschreiben, sicherlich dennoch nichts für schwache Nerven. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, so dass ich ihn gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.
    Das Blut der Nordsee Fynn Jacob
    Das Blut der Nordsee (Buch)
    18.04.2024

    Spannender Kriminalroman mit tollem Setting

    Die Journalistin Teeske Saathoff von der Insel Föhr wird auf der niederländischen Seite in einem Sperrwerk tot aufgefunden. Sie hat kurz vor ihrem Tod an einer scheinbar brisanten Story gearbeitet und sich mit mehreren Informanten getroffen. Sind ihr die zugesteckten Informationen oder ihr mittlerweile angeeignetes Wissen zum Verhängnis geworden? Der grenzüberschreitende Fall wird vom Ermittler-Duo Iska und Marten übernommen, die bei ihren Ermittlungen schnell auf eine Firma stoßen, die mit der Küstensicherung ihr Geld verdient. Hierhin haben die Recherchen des Opfers zumindest ihren Ursprung und in der Firma scheint es nicht immer mit rechten Dingen zuzugehen...

    "Das Blut der Nordsee" ist bereits der zweite Fall für das sympathische Ermittler-Duo Iska und Marten. Ich bin mit dem aktuellen Fall in die Reihe eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Der deutsche Autor Fynn Jacob, oder auch Christian Kuhn, erzählt die Geschichte in einem sehr temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir die Nordseeküste lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche von Teeske Saathoff klassisch zu Beginn des Buches aufgebaut und über die authentisch wirkenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Im Verlauf werden immer mehr Täter und Tatmotive herausgearbeitet, die es ermöglichen eigene Überlegungen bezüglich der Auflösung des Falls anzustellen. Sehr gut gefallen hat mir die Einflechtung der gut recherchiert wirkenden Informationen zur Küstensicherung, die der Geschichte eine Individualität und eine zusätzliche Tiefe verleihen. Das Ganze konnte mich bis zum Finale und bis zur für mich sehr überraschenden Auflösung in den Bann ziehen.

    Insgesamt ist "Das Blut der Nordsee" ein aus meiner Sicht sehr gut gelungener Kriminalroman, der mich mit einem realistischen Fall, spannenden Hintergrundinformationen und sympathischen Protagonisten voll und ganz überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Shepherd, C: Verbot: Thriller Shepherd, C: Verbot: Thriller (Buch)
    16.04.2024

    Todsünden

    Kriminalkommissar Oliver Bergmann bekommt es in Zons wieder mit einem spektakulären Todesfall zu tun. Eine Kinderpsychologin wird tot in ihrer Praxis aufgefunden, ihre Leichnam wird seltsam drapiert und der Täter hat eine kryptische Nachricht hinterlassen. Diese führt in die Vergangenheit, wo der Stadtsoldat Bastian Mühlenberg ebenfalls einen Todesfall aufzuklären hat. Ein Mönch wurde ermordet und auch bei ihm wurde eine mysteriöse Botschaft hinterlassen. In beiden Fällen ist Eile geboten, denn der Täter hält sicherlich schon Ausschau nach dem nächsten Opfer...

    Ich habe mittlerweile viel Thriller aus der Feder der deutschen Autorin Catherine Shepherd gelesen und wurde noch nie enttäuscht. Ich bin daher mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in die Fortsetzung ihrer Zons-Reihe gestartet. Sie erzählt die Geschichte in einem leicht zugängigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der das Buch wieder zu einem Page-Turner machte. Die relativ kurzen Kapitel mit den jeweiligen Zeit- und Perspektivwechseln sorgen für zusätzliches Tempo. Der Spannungsbogen wird in beiden Erzählsträngen direkt zu Beginn mit dem Auffinden der jeweiligen Opfer gut aufgebaut und über die unterschiedlichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich, wie bei den vorherigen Bänden der Reihe, zwei spannende Fälle mit ähnlichem Hintergrund. Die Verbindung der Zeitebenen sorgt wieder für mystische Momente und wertet den Thriller deutlich auf. Sehr gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der Protagonisten, die für einen besonderen Charme sorgen.

    Insgesamt ist "Das Verbot" die für mich gelungene Fortsetzung einer besonderen Thriller-Reihe, die mit gekonnten Zeitenwechseln, interessant gezeichneten Protagonisten und den Erzähltalent der Autorin überzeugen kann. Ich empfehle den aktuellen Band sehr gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Lichtjahre im Dunkel Friedrich Ani
    Lichtjahre im Dunkel (Buch)
    16.04.2024

    Konnte mich nicht überzeugen

    Leo Ahorn betreibt schon seit Ewigkeiten mehr schlecht als recht einen Schreibwarenladen. In letzter Zeit hat er versucht Geld aufzutreiben, um dem Laden neuen Schwung zu verleihen. Umso erstaunlicher ist es, dass Leo Ahorn von einen Tag auf den anderen plötzlich spurlos verschwunden ist. Seine Frau verhält sich auf der Suche nach ihrem Mann zunächst sehr zurückhaltend und engagiert erst Tage später den Privatdetektiv Tabor Süden, damit er sich nach ihm umschaut. Tabor Süden recherchiert im persönlichen Umfeld des Vermissten und stößt dabei auf ganz unterschiedliche Menschen, die irgendwie ein Teil von Leo Ahorns Alltag waren. Aber hilft ihm das, den Mann wiederzufinden?

    Der mehrfach ausgezeichnete Autor Friedrich Ani konnte mich bereits mit einigen seiner Romane begeistern, so dass ich mich mit viel Vorfreude und einer entsprechend hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk "Lichtjahre im Dunkel" gestürzt habe. Er erzählt die Geschichte um den Privatdetektiv Tabor Süden und Oberkommissarin Fariza Nasri in seinem eigenwilligen und manchmal etwas sperrigen Schreibstil, der aber oft mit seine individuellen Art und Weise Tiefe erzeugt und überzeugen kann. In dem vorliegenden Buch sprang bei mir aber leider niemals so ganz der Funke über. Das Ganze wirkte auf mich sehr langatmig und der Spannungsbogen konnte aus meiner Sicht niemals so richtig aufgebaut werden. Die Tätigkeiten der Ermittler standen dabei völlig im Hintergrund, Hauptaugenmerk wurde hier auf die beteiligten Protagonisten und deren Einzelschicksale gelegt und es war schon der große Zufall von Nöten, um dann zum Ende hin doch noch eine Auflösung präsentieren zu können.

    Insgesamt konnte mich der aktuelle Roman (weniger Kriminalroman) von Friedrich Ani nicht überzeugen und ich musste mich schon ein wenig durch die langatmige Geschichte kämpfen. Der besondere und von mir wertgeschätzte Erzählstil des Autors sorgt letzten Endes dafür, dass ich das Buch mit drei von fünf Sternen bewerte. Ich hoffe, der nächste Anlauf mit Friedrich Ani wird mich mehr fesseln...
    Zeit der Schuldigen Markus Thiele
    Zeit der Schuldigen (Buch)
    16.04.2024

    Der Schrei nach Gerechtigkeit

    Im Jahre 1981 sorgt ein schreckliches Verbrechen für Entsetzen in der Bevölkerung. Ein junges 17-jähriges Mädchen wird beim Trampen vergewaltigt und anschließend mit vielen Messerstichen ermordet. Schnell ist ein Hauptverdächtiger ausgemacht und die ersten Spuren deuten auf seine Schuld hin, aber die Beweislast reicht vor Gericht nicht aus um Volker März schuldig zu sprechen. Dem damaligen Ermittler lässt der ungelöste Fall keine Ruhe und gemeinsam mit der Kriminalhauptkommissarin Anne Paulsen versuchen sie immer wieder für das Opfer und die Hinterbliebenen Gerechtigkeit zu schaffen, allerdings ohne Erfolg. Dies lässt Anne Paulsen in ihrer Verzweiflung zu radikalen Mitteln greifen...

    Der promovierte Rechtsanwalt und Autor Markus Thiele konnte mich schon mit mehreren seiner Romane in den Bann ziehen, da er mit seiner hohen Fachexpertise immer wieder den schmalen Grad zwischen Gewissen und dem Hang zur Gerechtigkeit aufzeichnet. Mit viel Vorfreude bin ich in sein neues Werk "Zeit der Schuldigen" gestartet und war nach wenigen Seiten wieder in einem komplexen Gerichtsfall gefangen. Die auf einen realen Fall basierende Geschichte hat mich von Beginn an berührt. Der Spannungsbogen wird mit der schrecklichen Tat in den 80er- Jahren hervorragend aufgebaut und über die endlos erscheinenden Kämpfe vor Gericht, den Täter zur Rechenschaft zu ziehen, auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Markus Thiele gelingt es wie in seinen vorherigen Büchern sehr gut, anhand eines dramatischen Gerichtsprozesses, Fragen bezüglich Gerechtigkeit, Gewissen und Rechtssystem aufzuwerfen. Eine wirklich mehr als fesselnde Geschichte, die mich bis zum Finale nicht mehr losließ und den Roman für mich zu einem Page-Turner machte.

    Insgesamt ist "Zeit der Schuldigen" aus meiner Sicht ein mehr als gelungener Gerichts-Thriller, in dem der Autor Markus Thiele fachkompetent Grenzbereiche der Justiz ausleuchtet und anhand eines realen Falles für viel Gänsehaut und Authentizität sorgt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    Korman, G: Fort Korman, G: Fort (Buch)
    21.03.2024

    Freunde

    Die vier Freunde Evan, Jason, Mitchell und C.J. streifen nach einem Hurricane mit dem Streber Ricky durch den Wald, als sie plötzlich eine völlig unerwartete Entdeckung machen. Sie finden einen versteckten "Bunker", den anscheinend ein ehemalig sehr vermögender Bewohner der kleinen Stadt Canaan in Furcht vor dem Kalten Krieg errichtet hat. Sie wagen sich ins Innere und sind begeistert von ihrem neuen Zufluchtsort. Die alten Platten und Filme sorgen zunächst für ersten Spaß, aber schon schnell wird den fünfen klar, dass sie mit diesem Ort etwas ganz Besonders gefunden haben, einen geheimen gemeinsamen Treffpunkt, an den sie von ihren alltäglichen Problemen fliehen können. Schnell steht fest, dass niemand anders von dem Bunker erfahren darf, aber das ist nicht einfach...

    "The Fort" ist aus meiner Sicht ein sehr emotionaler und tiefgehender Jugend-Roman. Der kanadische Autor Gordon Korman erzählt die Geschichte von den fünf Freunden in einem einfachen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die abenteuerliche und manchmal auch bedrohliche Welt der Jugendlichen entführte. Gefühlvoll behandelt er die unterschiedlichen Probleme der fünf Protagonisten und zeigt den Wert einer gut funktionierenden und tiefen Freundschaft auf. Über die einzelnen Schicksale baut sich ein Spannungsbogen auf, der über die ungewisse Zukunft und die manchmal sehr hilfsbedürftige Position der Protagonisten auf einem hohen Level gehalten wird. Sehr gut gefallen hat mir die Erzählperspektive, die mit jedem Kapitel wechselte und dabei jeweils aus der Sicht eines der fünf Freunde in der Ich-Version sprach. Das Buch konnte mich bis zum nachdenklich stimmenden Finale fesseln und bestens unterhalten.

    Insgesamt ist "The Fort" ein für mich sehr gelungener Jugend-Roman, der sehr viel Tiefe aufweist und den Wert einer guten Freundschaft in den Vordergrund stellt. Die Gemeinschaft der fünf Protagonisten hilft letzten Endes die Probleme eines jeden einzelnen zu lösen und gleichzeitig gibt die Geschichte den Appell "Sprechenden kann geholfen werden". Ich halte das Buch daher für sehr lesenswert, empfehle es gerne weiter und bewerte es dementsprechend mit den vollen fünf von fünf Sternen.
    9mm Cut Sybille Ruge
    9mm Cut (Buch)
    18.03.2024

    Außergewöhnlicher Thriller

    Die gemeinnützige Stiftung "Interni" läuft Gefahr in falschem Licht zu erscheinen, da der Geschäftsführer erschossen wurde und zusätzlich vor den Türen der Verwaltung ein Kopf in einer Plastiktüte gefunden wurde. Ein Fall für die sehr straighte und blitzgescheite Mitarbeiterin Eve Klein. Sie wird nach Zürich geschickt, um die Hintergründe der Taten zu ermitteln und somit den Skandal zu verhindern. Vor Ort gerät sie in eine Welt aus Korruption, Gier und Verbrechen, welche auch für Eve viele Gefahren bereithält...

    Die vielseitige Schauspielerin und Autorin Sybille Ruge hat mit ihrem Debüt "Davenport 160x90" für Aufsehen gesorgt und viele gute Kritiken erhalten. Damit war mein Interesse geweckt, mich mit einer hohen Erwartungshaltung in ihr neues Werk "9mm cut" zu stürzen. Sie erzählt die Geschichte in einem mehr als außergewöhnlichen und sicherlich auch ein wenig gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der dem Buch aber eine frische Farbe verleiht und aus der Masse des Genres hervorhebt. Sie arbeitet dabei mit kurzen, prägnanten Sätzen und einer schon etwas raueren Sprache, die aber hervorragend in den Kontext passt. Der Spannungsbogen wird mit den beiden Toten gut aufgebaut und über die Verflechtungen der Stiftung in die dunkle Welt der Macht und Gier und der Charakterzeichnungen der Protagonisten auf einem aus meiner Sicht guten Niveau gehalten. Gerade der Kontrast der Wohltätigkeit der Stiftung mit den verbrecherischem Handeln der Beteiligten wird sehr gut wiedergegeben. Das Ganze konnte mich bis zum Finale fesseln.

    Insgesamt ist "9mm cut" gerade in seiner Besonderheit für mich ein gelungener Roman mit Anhängen zum Thriller. Besonders überzeugend wirkt die Sprache der Autorin, die mich anfangs noch ein wenig forderte, aber im Verlauf immer vertrauter und geschätzter wurde. Ein wirklich gelungener und interessanter Ausflug in die Stiftungswelt, der auch ein wenig nachdenklich macht. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.
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