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    heinoko Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 16. Februar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 47
    355 Rezensionen
    Die Gräfin Irma Nelles
    Die Gräfin (Buch)
    28.08.2024

    Ein kleines Buch mit großer erzählerischer Kraft

    Das dünne Büchlein hat ein wunderschönes, ruhiges, den Blick in die Weite lenkendes Cover – allein dieses Äußere sagt sehr viel über den Inhalt aus. Ich habe ein wenig gebraucht, bis ich mich eingefunden habe in die Art des Erzählens. Die Autorin, die erst im höheren Alter diesen Roman schrieb, hat eine besondere Fähigkeit, sehr viel zwischen den Zeilen zu vermitteln. Aber es braucht innere Ruhe, um ihr zu folgen und den Reichtum im Ungesagten zu entdecken.
    Es werden 6 Tage geschildert, kein Vorher, kein Nachher, nur 6 Tage im Leben der historisch verbrieften und von Geheimnissen und Mythen umgebenen Hallig-Gräfin Diana von Reventlow-Criminil. Wir haben das Jahr 1944. Die Angst vor den Nazis und gleichzeitig der beharrliche Stolz der Insulaner weht durch die Seiten. Es sind heiße Tage, die Hitze liegt auf dem Meer wie eine schwere Last. Ein englischer Pilot, ein Feind, stürzt mit seinem kleinen Flugzeug ins Watt. Der Hund der Gräfin wittert lange vor den Menschen dieses ungewöhnliche Ereignis. Die Gräfin und Maschmann, ihr getreuer Helfer, ziehen den bewusstlosen Piloten aus seiner Kanzel und bringen ihn auf die Warft. Meta, die seit vielen Jahren das zurückgezogene Leben der Gräfin teilt, pflegt mit Hingabe den Fremden. Diese kleine Gemeinschaft an Menschen erfährt durch die Anwesenheit des Fremden auf sehr individuelle Weise innere Unruhe…
    Es passiert nicht allzu viel auf diesen 170 Seiten. Nicht viel, wenn man auf dramatische Ereignisse wartet. Und doch packte mich beim Lesen eine innere Spannung, denn im Grunde geschieht enorm viel, wenn man sich Zeit dafür nimmt zu erspüren, was die Autorin so geschickt zwischen den Zeilen versteckt. Das Kammerspiel am Meer in einer dunklen historischen Zeit zeichnet Menschen mit unaufgeregtem Mut. Es wird nichts totgeplappert, sondern nur das Nötigste geredet. Die Kostbarkeit der Wörter zeigt sich in der leidenschaftlich klassische Texte zitierenden Gräfin. Und es wird fein beobachtet. Und so findet man im Buch wunderbare Landschaftsschilderungen, Stimmungen am Meer und feinfühlig skizzierte Szenen. Der manchmal etwas spröde Sprachstil in seinem besonderen Charme passt genau zu den Menschen, ebenso die eingestreuten plattdeutschen Einwürfe, die spätestens beim laut Vorlesen gut verständlich werden.
    Dieses kleine große Buch hat eine immense Kraft, weil es nach der Lektüre, gerade weil der Text irgendwie unvollständig wirkt, noch lange nachtönt und man geneigt ist, über die 6 Tage hinaus die Geschichte in der Fantasie weiter zu träumen.
    Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel Nina George
    Die magische Bibliothek der Buks 1: Das Verrückte Orakel (Buch)
    18.08.2024

    Eine wunderbare Ode ans Lesen für Klein und Groß

    Selten hat mir das Lesen eines Kinder- bzw. Jugendbuchs so viel Freude bereit wie dieses hier. Denn es hat alles, tatsächlich alles, was ein wirklich gutes Buch ausmacht: Es liest sich spannend, es ist voll von Überraschungen, gewürzt mit ein wenig Magie, mit mutigen und ideenreichen Kindern als Hauptpersonen, und es ist lehrreich und immens klug, auf geschickt verpackte Weise. Ich bin hingerissen von diesem wunderbaren Buch!
    Wir befinden uns in einer nicht zu fernen Zukunft. Bücher gibt es nicht mehr. Kaum einer erinnert sich noch an diese längst vergangene Welt. Finn, Nola, Mira und Thommy, in Freundschaft verbundene Kinder, klettern nach einem Sturm über einen entwurzelten Baum und über eine dadurch neu sichtbare Mauer, hinter der eine alte Villa auftaucht, dunkel und geheimnisvoll. Die mutigen und neugierigen Kinder erfahren, dass diese Villa eine riesige Bibliothek aufbewahrt. Die Buks, sie sind Buchschutzgeister, für unterschiedliche Buchgattungen verantwortlich, haben die Aufgabe, diese letzte Bibliothek der Welt zu bewahren. Doch die Bücher sind von einer seltsamen Krankheit befallen, die zunehmend Buchstaben verschwinden lässt. Das verrückte Orakel prophezeit Hilfe durch 5 Menschenkinder. Doch wer ist das fünfte Kind?
    Dies und noch viel mehr enthält dieser spannend-aufregende und fantastische Roman. Man kann den Reichtum dieses Buches hier gar nicht im Detail auflisten. Man muss die gesamte Geschichte unbedingt selber lesend entdecken. So gibt es zum Beispiel unzählige Verweise auf andere Kinderbücher. Wie schön wäre es, wenn dies die Neugier der Kinder (und der Erwachsenen) anstacheln würde, auch in die erwähnten Titel reinzuschauen bzw. sich überhaupt auf den eigenen Weg zu machen, neue Bücher zu entdecken. Was für eine entsetzliche Vorstellung ist doch eine Welt ganz ohne Bücher. Die Menschen wissen dann nichts mehr von der Kraft der Freundschaft, von dem Wunder der Magie, von den Möglichkeiten, zu denen Bücher ermutigen können. Lesen erweckt in Kindern die Kraft der Vorstellung, aber auch die Fähigkeit, über die Realität hinaus Utopien zu erträumen und damit die wunderbaren Möglichkeiten des Lebens weiter und größer zu erfahren, als es der buchlose Alltag je könnte. Unbedingt erwähnen muss man die vielen grandiosen Illustrationen von Hauke Kock, die den Text kongenial bereichern und auch Weniglesern die Lektüre schmackhaft machen.
    Fazit: Dieses Buch ist eine großartig gelungene, spannend aufbereitete, gut lesbare wunderbare Ode ans Lesen für Klein und Groß. In diesem klugen Buch steht übrigens neben vielen anderen ein kluger Satz, den ich allen Kindern und Eltern so sehr ans Herz legen möchte: „Kinder, die lesen, wachsen über sich selbst hinaus“ (gilt für Erwachsene übrigens auch).
    Das Dickicht Nikolas Kuhl
    Das Dickicht (Buch)
    14.08.2024

    Perfekte Krimi-Unterhaltung


    Angesprungen hat mich dieser Titel, weil ich auf der Innenseite des Covers las, dass einer der Ermittler gebürtiger Finne ist. Das machte ich neugierig, weil ich eine gute Bekannte habe, die aus Finnland stammt. Und neugierig machte mich auch das Autorenpaar, das „auf keinen Fall“ einen Krimi schreiben wollte. PR vom Feinsten und genau mein Humor. Und in der Tat hat mich dieser Kriminalroman bestens unterhalten. Meine Erwartungen wurden allesamt mehr als erfüllt.
    Worum geht es: Im Buch lernt man ein sehr besonderes Ermittler-Duo kennen, denen das Autoren-Duo genau im richtigen Maß Farbe und Persönlichkeit verliehen hat, nicht zu viel und nicht zu wenig. Es passiert mir selten, dass ich echte Sympathie für die jeweiligen Ermittler hege. Doch in diesem Roman habe ich mein Herz sofort verloren an Juha Korhonen, einen jungen, engagierten ehemaligen Fernspäher aus Finnland. An seinen gelegentlichen finnischsprachlichen Einwürfe hatte ich besonderen Spaß. Interessant fand ich auch seinen dunkelhäutigen Kollegen Lukas alias Lux Adisa, dem es erstaunlich gut gelingt, mit seiner bipolaren Störung zurecht zu kommen. Die beiden, nun zusammen tätig im LKA Hamburg, sollen sich um einen aktuellen Entführungsfall kümmern. Juha fallen seltsame Parallelen auf zu einem viele Jahre zurückliegenden Cold Case, einem Verbrechen, das Juha bis heute nicht loslässt. Der Junge Daniel wurde in einer Kiste im Wald vergraben und konnte schließlich nur noch tot geborgen werden. Der Täter hatte Suizid begangen. Und tatsächlich, je mehr die beiden Ermittler in der Vergangenheit graben und Unstimmigkeiten entdecken in der damaligen Tragödie, umso mehr wandeln sich auch in der Gegenwart die Vorzeichen von Gut und Böse…
    Der Kriminalroman ist gekonnt geschrieben. Zwar war für mich anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig der sprachliche Wechsel zwischen Präsens und Imperfekt. Doch gerade die Perspektivwechsel machen die Spannung aus. Das Tempo des Romans wird nicht nur durch die geschilderte Handlung zunehmend höher. Die Szenen wechseln auch mehr und mehr zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Und je näher sich die beiden Ermittler persönlich kommen, desto rasanter entwickeln sich auch die Entdeckungen – die von früher und die gegenwärtigen. Nicht zu vergessen der rasante Twist am Ende.
    Kurzum: Gekonnt konstruiert, mit durchgehendem Spannungsbogen, menschlich sympathisch, psychologisch nachvollziehbar, sprachlich lebendig, mit leisem Humor – für mich die perfekte Krimi-Unterhaltung!
    Sobald wir angekommen sind Micha Lewinsky
    Sobald wir angekommen sind (Buch)
    14.08.2024

    Gute Schreibe, nerviger Romanheld

    Wenn ich einen neuen Titel meines Lieblingsverlages in Händen halte, bin ich grundsätzlich positiv-neugierig gestimmt. So erging es mir auch bei dem vorliegenden Titel, dessen Coverbild mich ganz besonders intensiv ansprach. Und doch weiß ich nach Lektüre nicht wirklich, wie ich dieses Buch beurteilen soll. Denn es hat mich mehr genervt als beglückt. Doch dazu später mehr.
    Der Protagonist, der Schriftsteller Ben Oppenheimer, hat ein ungewöhnliches Arrangement getroffen mit seiner Ex-Frau, seinen zwei Kindern und seiner aktuellen Liebe Julia. Er lebt halb mit der früheren Familie, halb mit der neuen, um allen oder vielleicht auch sich selbst gerecht zu werden. Eine Schreibblockade lässt ihm viel Zeit für seine Rückenschmerzen und für seine Angst vor einem Krieg in Osteuropa. Aus jüdischem Fluchtinstinkt heraus entscheidet er sich plötzlich, nach Brasilien auszuwandern, zusammen mit seiner Ex-Frau und den Kindern, aber ohne Julia. Als der Atomkrieg auf sich warten lässt, beginnt Ben endlich zu begreifen, dass er nicht die Umstände ändern kann, sondern dass er sich selbst ändern muss.
    Dass der Autor Drehbuchschreiber ist, hilft dem Roman und seiner Lesbarkeit sehr. Denn die kurzen Szenen sind kurzweilig geschrieben, oftmals mit einer Prise Humor gewürzt. Es wird nie langweilig, man mag immer weiter lesen und hat das Gefühl, in eine Art „Entwicklungsroman“ verlockt zu werden. Und doch habe ich noch nie mit einem Protagonisten so sehr gehadert, noch nie war mir eine Hauptperson, die Dreh- und Angelpunkt allen Geschehens und Denkens ist, dermaßen unsympathisch wie dieser Ben Oppenheimer. Sein rückgratloser Egoismus, seine ewige Zauderei und Unentschlossenheit, die aber auch plötzlich umschlagen kann in seltsam unüberlegten Aktionismus, seine Hypochondrie, sein Nichtwissen, was er eigentlich wirklich will – all das hat mich genervt, hat mich aufgeregt, hat mich immer wieder den Kopf schütteln lassen. Vielleicht wollte er Autor mit seiner mitunter eingestreuten Ironie dem Leser Distanz zu Ben Oppenheimer gewähren. Bei mir jedoch rief diese Romanfigur nur Ärger hervor. Denn Davonlaufen vor den eigenen und den gesellschaftlichen oder gar weltpolitischen Problemen findet nicht mein Verständnis, sondern Zorn und Enttäuschung. Warum soll ich darüber lesen, auch wenn es gekonnt geschrieben ist? Die Quintessenz des Romans, über die ich mich hier nicht äußern will, um nicht zu spoilern, mag für Menschen mit psychischer Struktur ähnlich wie Ben erkenntnisreich sein. Mir persönlich war das Selbstverständliche zu wenig Inhalt.
    Fazit: Gute Schreibe, unterhaltsam, ironisch, aber ein Romanheld, der mir nur auf die Nerven ging.

    Hast du Zeit? Andreas Winkelmann
    Hast du Zeit? (Buch)
    15.07.2024

    Meisterhaft erzählt mit einem nachdenkenswerten Thema


    Diese Frage wird uns allen oftmals gestellt: Hast du Zeit? „Na klar“, sagt man oder „morgen vielleicht“ oder „nee, ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht“ usw. Zeit als Thema für einen außerordentlich spannenden Thriller zu wählen, hat durchaus auch etwas Philosophisches, Vieldeutiges. Auf jeden Fall ist es reizvoll, darüber nachzudenken, was oder wer uns Zeit stiehlt. Können wir uns dagegen wehren? Oder verrinnt sie ganz einfach, egal was wir tun? Können wir Zeit überhaupt „besitzen“? Andreas Winkelmann, für mich einer der aufregendsten Thriller-Autoren, hat einen Protagonisten in Szene gesetzt, der alles daran setzt, genau an den Menschen, die ihm Zeit gestohlen haben, Rache zu üben auf schlimmste Weise. Diese Hauptperson hat sich selbst eine unermesslich große Aufgabe gestellt, denn es finden sich immer neue Zeitdiebe, deren Bestrafung unvermeidbar ist. Doch welch frühe Erlebnisse machen einen durchschnittlichen Menschen zum Serienmörder mit einem überdimensional großen Sendungsbewusstsein, diesen Zeitdieben dieser Welt eine tödliche Lehre zu erteilen?
    Vor mehreren Jahren wartet Maren Liefers, eine Bestatterin, auf Kundschaft. Denn ihr Geschäft geht nur schleppend. Bis sie unerwarteten Besuch erhält… Jahre später fühlt sich die Krankenschwester Conny Goldmann angstvoll verfolgt. Der Vater ihrer besten Freundin Lars Erik Grotheer, ehemaliger Polizist, will ihr helfen. Doch Conny ist völlig überraschend tot. Kurze Zeit später wird die Schornsteinfegerin Felicitas Möller entführt und verschwindet spurlos. Deren Partnerin, die Fotografin Lilly Costanzo, versucht gemeinsam mit Grotheer, der seltsamen Serie von Todesfällen und der verschwundenen Felicitas Möller, auf die Spur zu kommen. Denn sie entdecken eine ganze Reihe unaufgeklärter Todesfälle, die nichts, aber auch gar nichts, miteinander zu tun haben.
    Als Leser ist man von der ersten Seite an, wie gewohnt bei Winkelmann, gefesselt von der Geschichte, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Besonders faszinierend sind dabei die Sequenzen, in denen man den kruden Gedanken des Täters folgen kann und die im Verlaufe des Buches zunehmend die Persönlichkeit des Täters in seiner Tiefe aufdecken. Lange bleibt dennoch vorherrschend das Gefühl der Verwirrung, weil man trotz vielfältiger Ermittlungsschritte und aufmerksamster Lektüre den roten Faden nicht entdecken kann, der zum Täter führen könnte. Statt dessen gerät man beim Lesen immer wieder in komische Verständnisprobleme, weil der Hund namens Jemand zwar herrlich geschildert wird, aber durch seinen Namen die Lektüre seltsam komisch wird.
    Fazit: Ein meisterhaft erzählter, nervenaufreibender Thriller mit einer Prise Humor, der zum Nachdenken über die Zeit animiert.
    Zimmerpflanzenliebe Antonia Hartwich
    Zimmerpflanzenliebe (Buch)
    02.07.2024

    Sehr schöne Anregung, um neue Pflanzenfreundschaften zu schließen


    Wenn eine Influencerin ein Sachbuch herausgibt, bin ich erst einmal misstrauisch. So auch in diesem Fall. Allerdings gibt bereits der Buchtitel keine falschen Versprechungen. Es geht um PflanzenLIEBE, nicht um ein Kompendium zum Nachschlagen. Und wenn man das Buch so versteht, als persönliches Statement für das „artgerechte“ Halten von Pflanzen, die individuelle Zuwendung benötigen, dann wird man durch die Lektüre rundum belohnt.
    In erster Linie wirken auf mich die ausgesucht ästhetischen Fotos anregend, Lust machend auf Pflanzenmitbewohner. Schon das Titelbild ist absolut gelungen, ohne Selbstbeweihräucherung der Autorin, sondern ein von Pflanze und Mensch verbundenes Miteinander. Diese Art von Freundschaft zwischen Mensch und Pflanze zieht sich durch das gesamte Buch, ergänzt von aussagekräftigen Fotos von einzelnen, teilweise bislang mir völlig unbekannten Pflanzen. Schöner kann man es doch gar nicht sagen: „Pflanzen sind wie Freunde. … man kennt ihre Macken, weiß mit diesen umzugehen…“ Ja, und genau diese individuellen Macken werden im Buch nicht ausgespart.
    Das Buch beginnt mit Grundsätzlichem. Und tatsächlich erfuhr ich hier durchaus Neues, obwohl ich mich schon viele, viele Jahre mit Pflanzen umgebe. Es lohnt sich also, diese Basics aufmerksam durchzulesen. Das nächste Kapitel befasst sich ausschließlich mit Blattpflanzen. Viele mir bislang unbekannte Arten lernte ich hier kennen. Außerordentlich hilfreich sind die jeweiligen Angaben, wo die Pflanze leben möchte und was sie zum Gedeihen braucht. So kann man schon allein beim oberflächlichen Blättern und Lesen einige neue Idealpflanzen für das eigene Reich finden. So manche Pflanze hatte ich bereits im Garten-Center gesehen, hätte mich aber nicht getraut, sie mitzunehmen. Was für interessante Namen: Mondsamenpflanze, Ufopflanze, Geigenfeige, Flamingoblume… man könnte direkt poetische Zeilen um diese fantasievollen Namen herumranken. Auf die kleine Rubrik der fleischfressenden Pflanzen hätte ich verzichten können. Schön aber geht es weiter mit den Kakteen und Sukkulenten. Wer hat schon je von der Spuckpalme gehört? Unbekannte und blühende Pflanzen bilden das Buchende.
    Fazit: Ein sehr gelungenes Buch, das Lust macht, sich angeregt durch zusätzliches Wissen neue Mitbewohner zu suchen. Doch diese Anmerkung sei erlaubt: Grausig ist die Bewerbung des Buches, das sich in Anglizismen wie „Must-Haves“ oder „Careguide“ usw. ergeht, statt in ganz normalem Deutsch auszudrücken, worum es geht.
    Geparkt Susanne Fröhlich
    Geparkt (Buch)
    24.06.2024

    Sehr leichte Kost


    Susanne Fröhlich war mir seit ihrem Buch „Moppel-Ich“ ein Begriff, habe aber ihre nachfolgenden Romane alle nicht gelesen. Sonst hätte ich wahrscheinlich realistischere Erwartungen gehabt. Das vorliegende Buch erschien mir genau das richtige gegen die Tristesse des Wetters, und in der Tat hat mich der Roman zeitweilig vom Nicht-Sommer abgelenkt, mehr allerdings leider nicht. Der Rest war Enttäuschung.

    Darum geht es: Monika hat endlich den richtigen Freund gefunden. Ein Mann mit reichlich Geld, der sie liebt, der sich auch noch richtig großzügig zeigt, ist wahrlich ein Glückstreffer. Dass er ihr seine Finca auf Mallorca überlässt, nachdem sie für ihn Wohnung und Job gekündigt hat, scheint ein perfektes Arrangement zu sein. Monika genießt das träge, bequeme Leben, bis sie völlig unerwartet aufgefordert wird, die Finca innerhalb weniger Wochen zu verlassen. Denn Sven hat eine neue Flamme, da ist kein Platz mehr für Monika. Die aus allen Wolken ihres Wolkenkuckuckheims fällt und nun zusammen mit alter und neu gewonnener Freundin minutiös einen Rachefeldzug gegen Sven schmiedet.

    Ja, das Buch ist leicht lesbar und es ist unterhaltsam. Mitunter auch humorvoll. So manche spitzfindige Formulierung kommt dazu. Das kann Frau Fröhlich unzweifelhaft. Wer damit allein zufrieden ist, ist mit diesem Roman gut bedient. Mir jedoch ging recht schnell die Fülle an Klischees auf die Nerven. Im echten Leben gibt es halt nicht nur Schwarz oder Weiß. Und im echten Leben ist Rache nicht die wahre Problembewältigung. Die vorgestellten Akteure verkörpern jeweils so eindimensional schlechte oder gute Seiten, dass man nur den Kopf schütteln kann. Fast das gesamte Buch hindurch wird man durch strategische Planung der Racheaktionen geführt, so dass man in Erwartung eines großen Finales ist. Doch anscheinend hatte Frau Fröhlich keine Lust zum Ausformulieren eines aufregenden Endes, denn plötzlich geht alles ganz schnell und ganz einfach und alles löst sich in Wohlgefallen auf. Das ist mir dann also doch ZU leichte Kost!
    Krähentage Benjamin Cors
    Krähentage (Buch)
    08.06.2024

    Atemberaubender und brillant geschriebener Thriller

    Dieser Thriller ragt aus der unüberschaubaren Menge an laufend neu erscheinenden Thrillern überaus wohltuend hervor. Natürlich verfügt er über alle Kriterien, die ein guter Thriller besitzen muss. Aber darüber hinaus ist er, und das zeichnet ihn ganz besonders aus, in einer großartigen Sprache verfasst. Er ist geschrieben in teils wunderbaren Wortbildern, die mühelos zu plastischen Kopfbildern werden. Damit ist er in doppelter Hinsicht ein wahres Lesevergnügen: Ungewöhnlich, atemberaubend spannend und brillant geschrieben. Was will man mehr!
    Eine neue Ermittlungseinheit soll sich mit Serientätern befassen. Jakob Krogh wird nach längerer Auszeit zusammen mit Mila Weiss zur Leitung dieser neuen Einheit berufen. Jakob, verheiratet, mit kleinem Sohn, hat den unbedingten Willen zum Erfolg. Und genau in seiner Familienkonstellation liegt sein dunkles Geheimnis. Mila ist zurückhaltend, verbissen, gibt nichts von sich preis. Ein alter ungelöster Fall aus ihrer Zeit in Wien treibt sie nach wie vor um. Die beiden bekommen es mit seltsamen Mordfällen zu tun, denn die Toten wurden noch Tage nach ihrem Tod lebendig von glaubwürdigen Zeugen gesehen und gesprochen. Und was haben die ausgehungerten Krähen und die seltsame Botschaft „Sieh nach oben“ damit zu tun?
    Der Thriller ist hart, er ist brutal, er ist grausam und man braucht als Leser wahrlich gute Nerven. Denn es mangelt nicht an detaillierten Beschreibungen all der Entsetzlichkeiten, die den Opfern widerfahren sind. Die Story ist großartig konstruiert, denn obwohl man als Leser bald eine Ahnung hat, wer der Serienkiller sein könnte, erfährt man doch erst zum überraschenden Schluss, wie alles zusammenhängt. Die Spannung wird über alle 400 Seiten hinweg hochgehalten, steigert sich aber über die letzten 100 Seiten nochmals bis zum letzten Twist. Und, um es noch einmal zu wiederholen, für mich hat dieser Thriller noch einen besonderen Bonus, den die wenigsten Romane dieses Genres aufweisen können: Nämlich einen großartigen bildhaften Sprachstil, der das Lesen abgesehen von der atemberaubenden Spannung zum echten Lesegenuss macht.
    Deshalb aus meiner Sicht uneingeschränkt empfehlenswert!
    Das falsche Blut Philipp Gravenbach
    Das falsche Blut (Buch)
    08.06.2024

    Ein actionreicher Thriller in emotionsarmem Schreibstil

    Der vorliegende Thriller wird allgemein wegen seines Spannungspotenzials hochgelobt. Ich hatte allerdings beim Lesen sehr gemischte Gefühle. Vielleicht lag es daran, dass ich den ersten Band nicht kenne. Ich hatte jedenfalls große Mühe, mich unter den handelnden Personen zurecht zu finden. Die Namen waren mir nicht eingängig und dadurch schlecht zu merken, auch fehlten mir detailliertere Personenbeschreibungen, die mir geholfen hätten, ein inneres Bild der Protagonisten zu entwickeln. Mir erging es beim Lesen dieses Thrillers ähnlich wie beim Anschauen komplexer Geheimdienstfilme: Unterhaltsam, eine Fülle spannender (filmreifer) Szenen, aber ein Mitdenken, ein Vermuten, ein Mitforschen, ein Mitfühlen, ein inneres Verbinden mit den Personen und den Ereignissen blieben aus.

    Zum Inhalt in Kurzform: Hauptperson ist Ishikli Carner, einst Auftragskillerin, jetzt Agentin des deutschen militärischen Abschirmdienstes MAD. Ihr neuer Auftrag ist besonders schwierig, denn es geht um ein stummes Kind, dessen Mutter vor den Augen des Kindes brutal getötet wurde. Dieses Kind hütet ein Geheimnis, weshalb es sowohl vom französischen Staatsschutz gejagt wird, als auch Ziel eines Killer ist, dessen Auftraggeber, ein Pharmakonzern, ohne jegliche Skrupel bereit ist, zum Schlimmsten zu greifen…

    Der Plot bietet reichlich Potenzial für Spannung. Aber, wie weiter oben bereits beschrieben, fehlte mir im Schreibstil die Kraft der bildhaften Beschreibung, was die Darstellung der Personen betrifft. So lief die Handlung vor meinen lesenden Augen einfach ganz neutral ab, unterhaltsam, streckenweise spannend, aber ohne jegliche gefühlsmäßige Verknüpfung. Aufregende Actionszenen finden viel Platz. Es treten viele Personen auf und wieder ab, die mich verwirrten. Und es geht, wen wundert’s, um Geld, sowohl beim Pharmakonzern als auch bei den korrupten Entscheidungsträgern.
    Kurzum gesagt: Für mich ist dieses Buch ein actionreicher Thriller, dessen Lektüre weitgehend emotionslos an mir vorüberzog. Das mag an mir liegen, aber zu einem gewissen Maß ganz sicher auch an dem emotionsarmen Schreibstil..
    Prometheus Highschool 1: Wie man ein Monster zum Leben erweckt Stuart Wilson
    Prometheus Highschool 1: Wie man ein Monster zum Leben erweckt (Buch)
    04.06.2024

    Eine makabre Geschichte ohne erkennbaren Sinn

    Die Reizworte in der Werbung für dieses Kinderbuch sprachen mich an: Abenteuer, Monster, eine besondere Schule, Humor und Experimente. All dies klang nach aufregender Spannung und ideal für mich als Lesepatin, um das Buch gemeinsam mit „meinen“ Kindern zu lesen. Doch nachdem ich das Buch durchgelesen hatte, war ich maßlos enttäuscht. Auf keinen Fall handelt es sich meiner Meinung nach um ein Buch, das ich Kindern in die Hand geben möchte.
    Hauptperson ist Athena. Sie ist ein intelligentes Mädchen, aber auch recht sonderbar, mit merkwürdigen Interessen. Von ihren Klassenkameraden wird sie gemieden. Sie experimentiert für ihr Leben gern, brennt aber eines Tages fast ihr Zuhause ab, als sie mit Hilfe von Blitzenergie versucht, die verstorbene Nachbarskatze wiederzubeleben. Überraschenderweise erhält sie statt Hausarrest einen Platz an der Prometheus Highschool angeboten, einer Schule, an der ausgewählte Schüler lernen, mit Wissenschaft und Magie umzugehen mit dem Ziel, den Tod zu bezwingen. Der Unterricht findet auf hoher See auf einem maroden Schiff statt. Seltsame Lehrer, seltsame Mitschüler und gruselige Geschehnisse bestimmen die Tage…

    Die Hauptfigur Athena wirkt zunächst sympathisch, doch mit ihrer sturen Eigenwilligkeit und ihrer Rücksichtslosigkeit mag ich sie im Verlauf der Geschichte immer weniger. Überhaupt sind die einzelnen Charaktere nur sehr oberflächlich geschildert, sodass man keinen wirklichen Bezug zu den handelnden Personen aufnehmen kann. Ganz generell überfordert meiner Meinung nach der Schreibstil Kinder im Alter von 10 Jahren. Bei mir persönlich überwiegt letztlich der Ekel, wenn ungeniert mit Leichenteilen hantiert wird. Zwar gibt es einzelne kurzzeitig spannende Szenen, aber die Handlung ist im Gesamten wirr, es fehlt der rote Faden, von der ethischen Fragwürdigkeit des Geschehens ganz abgesehen. Ich finde es abstoßend, wenn Kinder ungeniert Leichenteile zusammennähen, um anschließend damit Wiederbelebungsversuche zu starten. Den vielleicht hinterlegten skurrilen Humor jedenfalls konnte ich in den makabren Details im Buch nicht entdecken, eine gewisse Sinnhaftigkeit des Erzählten sowieso nicht.

    Kurzum: Ein Buch, das ich Kindern nicht in die Hand geben würde.
    Der Tote im Pool Jean-Christophe Rufin
    Der Tote im Pool (Buch)
    23.05.2024

    Inspiration durch Weißwein mit Klavier

    Es wirkt etwas unscheinbar, dieses kartonierte Büchlein mit einem Cover, das in mir eher Assoziationen in Richtung Hollywood ausgelöst hat. Erst die Buchwerbung mit Inhaltsangabe machte mir klar, dass die Handlung in Mosambik spielt, also in jenem nach Bürgerkriegen ärmsten afrikanischen Staat mit portugiesischem Kolonial-Hintergrund und einer Bevölkerung, die aus unzähligen Kulturen und Religionen besteht. Der Autor, der selbst einmal französischer Botschafter im Senegal war, war für seinen Debutroman mit dem begehrten Prix Goncourt du premier roman ausgezeichnet worden. Diese interessanten Voraussetzungen des Romans hätten meiner Meinung nach durchaus ein aufwändigeres Äußeres verdient.

    Mit der Hauptperson Konsul Aurel Timescu lernen wir einen sehr schrägen und dabei doch sympathischen Typen kennen. Eben erst war er nach Maputo, der Hauptstadt von Mosambik, versetzt worden. Und er hält es in seinem neuen Wirkungsfeld so, wie überall vorher: Er schätzt das ruhige, ungestörte Dasein, bei dem er seinen Gedanken nachhängen kann, unterstützt von so manchem Glas Tokajer. Seinen Mitarbeitern und seinem jungen, eifrigen Vorgesetzten gegenüber behauptet er, kein Handy zu besitzen, damit er nicht unvorbereitet aus seiner Gedankenwelt gerissen werden kann. Als der ältliche und unbeliebte Hotelbesitzer Béliot überraschend tot in seinem Pool aufgefunden wird und die Polizei sicher ist, dass seine Ex-Frau den Mord begangen hat, beginnt in Aurel Timescu dessen Lust an kriminalistischer Ermittlungsarbeit zu erwachen. Und in der Tat, er stößt auf verwirrende Liebes-Verstrickungen, Korruptionen ungeahnten Ausmaßes und illegale Geschäfte mit Bauunternehmern und Wilderern…

    Die fundierten Kenntnisse des Autors über den diplomatischen Dienst in Afrika und über die besonderen Eigenarten des Staates Mosambik sind im Buch an vielen Stellen wohltuend erkennbar. Durch Einfügung kleinerer Nebengeschichten erhält man als Leser eine dezent-lebendige Vorstellung von den Gepflogenheiten und Besonderheiten des Landes. Ob Kabbala, ob Klavierspiel, ob literarische Bonmots – auch hier spürt man auf unaufdringlich-wohltuende Weise die Bildung des Autors. Was mich persönlich am meisten positiv angesprochen hat, ist der klassisch-schöne, zeitlose Sprachstil, in dem das Buch geschrieben ist. Die Sorgfalt der Sätze, der gewählten Wörter, des Rhythmus des Satzbaus, die Ausformulierung der Beschreibungen, das alles macht für mich den wahren Lesegenuss aus. Insofern hat dieser besondere Krimi sprachlich eine gewisse Nähe zu den Romanen von Agatha Christie. In langsamen Schritten schreitet die Handlung voran, man wird von unnötigen Informationen in die Irre geleitet und doch hat man beim Lesen stets das Gefühl, etwas Wesentliches übersehen zu haben. Geradezu genial empfinde ich die Schlüsselszene, in der Aurel Timescu seine Schachfiguren intuitiv – wie bei einer Familienaufstellung nach Bert Hellinger -, nämlich Opfer, Frauen, Verdächtige, unterschiedlich in Nähe und Distanz zueinander aufstellt und damit deren Verhältnis sichtbar macht, ergänzt zusätzlich durch das Erspüren des jeweiligen menscheneigenen Rhythmus, wobei Klavier und Tokajer sehr hilfreich endgültige Klarheit bringen.

    Fazit: Ein kluges, vielschichtiges, leise humorvolles, aber auch kritisches Buch mit der Rahmenhandlung einer spannenden Ermittlungsarbeit an einem den meisten von uns wohl wenig vertrauten Ort der Welt.



    Nothing but Spies 1: Nothing but Spies Mario Fesler
    Nothing but Spies 1: Nothing but Spies (Buch)
    17.05.2024

    Ungewöhnliche, erfrischende Geschichte zwischen Wirklichkeit und Zukunft

    Das Lesen dieses nicht ganz ernst zu nehmenden „Agenten“-Romans für 11- bis 14-Jährige war für mich eine Achterbahn mit Hochs und Tiefs und Loopings. Von Lachen, Gespannt-Sein, Staunen und Gähnen war alles geboten.
    Wir lernen zunächst Celia kennen, die sich unendlich langweilt im öden Ort Trockenstedt, in dem sie seit kurzer Zeit leben muss. Sie benimmt sich so, wie man sich Teenager vorstellt, schlecht gelaunt und frech. Erst als Vincent mit Familie in der Nähe einzieht, wird es für Celia interessanter. Denn der überaus souverän wirkende Vincent scheint noch eine andere, eine geheimnisvolle Seite zu haben. Dem will Celia natürlich auf die Spur kommen. Und entdeckt tatsächlich, dass Vincent Undercover-Agent ist mit dem Auftrag, einem geheimnisvollen Erfinder namens Hypnos auf die Spur zu kommen. Celia in ihrer grenzenlosen Neugierde wird zum Problem für Vincent. Sie erpresst ihn schließlich, sodass ihm nichts anderes übrig, als sie einzuweihen…
    Zu Beginn der Lektüre fand ich mich erst einmal nicht ganz zurecht zwischen der geschilderten Realität mit Durchmischung mit Fantasy-Elementen. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran. Die frechen Antworten von Celia und die Kabbeleien des Agenten-Duos untereinander sorgen immer wieder für Lacher. Schön ist auch beschrieben, wie Celia und Vincent sich während ihrer Mission zunehmend besser verstehen. Den Ideenreichtum des Autors bewunderte ich streckenweise sehr. Spannend und frisch wird die Geschichte insgesamt erzählt, auch wenn mir Ausdrücke wie „schissige Kleinstadt“ nicht gefallen. Was mich persönlich jedoch seitenweise etwas langweilte, waren diese komischen technischen Konstrukte, mit denen ich nichts anfangen konnte. Das hätte man sicher eleganter, verständlicher und weniger theoretisch-abstrakt und damit langweilig beschreiben können. Irritierend empfand ich auch, dass Celia in Ich-Form erzählt, Vincent jedoch aus Autoren-Sicht.
    Insgesamt gesehen ist dieser Roman eine erfrischende, lebendige, ungewöhnliche und spannende Geschichte, angesiedelt zwischen Wirklichkeit und Zukunft.
    Die Pausenkicker - Anpfiff auf dem Schulhof Andreas Schlüter
    Die Pausenkicker - Anpfiff auf dem Schulhof (Buch)
    06.05.2024

    Sammlung von Klischees und ein offenes Ende überzeugen nicht

    Von diesem Buch hatte ich mir aufgrund der Werbe-Ankündigungen sehr viel mehr versprochen. „Eine Fußballserie für alle, ob Mädchen, ob Junge, ganz egal“. Der Teamgeist soll entscheidendes Thema sein. Wunderbar, dachte ich als Lesepatin. Doch nach Lektüre des Buches war mir klar, dass ich dieses Buch nicht mit „meinen“ Kindern lesen möchte.
    Es geht um eine durchschnittliche Klasse mit Kindern unterschiedlicher Herkunft mit unterschiedlichen Begabungen. So weit so gut. Einige spielen in den Pausen regelmäßig Fußball. Im Gebüsch finden sie eines Tages einen halb verhungerten Hund, den sie „Referee“ (Schiedsrichter) nennen und der eifrig verschossene Bälle wieder zurückbringt. Er wird zum Maskottchen und Klassenhund erklärt. Als die Lehrer zu einem Pausenkicker-Meisterschaftspokal aufrufen, bei dem ALLE mitspielen müssen, gibt es erhebliche Diskussionen zwischen denen, die gar nicht mitspielen wollen und denen, die gut kicken können, zwischen Mädchen und Jungen usw. Das Buch endet, bevor das entscheidende Spiel überhaupt beginnt.
    Das Buch ist eine entsetzliche Sammlung von Klischees. Der Dicke isst natürlich immerzu, steht sogar mit Stulle in der Hand auf dem Spielfeld. Mädchen schminken sich, haben Handtäschchen in der Schule und interessieren sich nur für Mode. Dicke und Mädchen können nicht fußballspielen bzw. stellen sich dabei dumm an. Die Handlung als solche lässt erst einmal eine gewisse Spannung erwarten, zeigt sich aber im Verlauf uneinheitlich zusammengeschustert. So taucht zum Beispiel ein heimatloser Hund auf, der kurzerhand zum Maskottchen erklärt wird. Niemand kümmert sich darum, ob dieser Hund einen Besitzer hat. Eltern scheint es auch egal zu sein, wenn der Hund von verschiedenen Kindern nach Hause mitgenommen wird. Dass dieser Hund im Fortlauf der Geschichte nicht ein einziges Mal mehr erwähnt wird, spricht ebenso sehr für eine willkürliche Anordnung von Szenen wie die Tatsache, dass das Buch mitten in Erwartung des Pokalspiels aufhört. So soll der Verkauf der Folgebände auf recht billige Weise angeleiert werden. Teamgeist wird in diesem ersten Band nur ansatzweise entwickelt, leider auch nicht wirklich nachvollziehbar.
    Dieses Kinderbuch wirkt auf mich unausgereift zusammengeschrieben, mit einem ärgerlichen offenen Ende und groben Illustrationen, die eher ins Comichafte tendieren. Mir hat das Buch leider überhaupt nicht gefallen.
    Nachspielzeiten Lucas Vogelsang
    Nachspielzeiten (Buch)
    06.05.2024

    Unterschiedlich interessant, leider auf Illustriertenniveau

    Als Fußball-Laie (gibt es eine weibliche Form: Lain?), die aber durchaus mit Interesse gelegentlich Spiele anschaut, hat mich das immense Fachwissen, das der Autor durchblitzen lässt, sehr beeindruckt. Zwar erkenne ich nicht den eigentlichen Sinn dahinter, wenn man längst vergangene Spiele in Einzelzügen wiedergeben kann und sich mit einem Gleichgesinnten darüber stundenlang austauschen kann. Doch Anerkennung für dieses reiche Detailwissen zolle ich Lucas Vogelsang durchaus. Entsprechend neugierig war ich auf die Lektüre dieses Buches, weil ich erwartete, mein rudimentäres Wissen durch die Lektüre erweitern zu können. Doch offenbar hat das Buch ein ganz anderes Ziel.
    Die einzelnen Kapitel befassen sich mit verschiedenen Fußballgrößen wie Otto Rehhagel, Franz Beckenbauer, Mehmet Scholl usw. Und bei genauer Betrachtung dieser Fußballer wiederum geht es gar nicht so sehr um deren jeweilige fußballerische Leistung. Sondern eher um deren Herkunft, Werdegang, ihre Unterstützer und – vor allen Dingen – um ihr Leben nach der aktiven Spielerzeit. Unterschiedlich interessant sind diese Kapital für mich gewesen. Insbesondere das Kapitel über die Fußballer, die sich im Dschungelcamp „entblößten“ um des Geldes willen, fand ich unpassend für ein Sachbuch, das Ernsthaftigkeit beansprucht.
    Der Schreibstil, den Lucas Vogelsang vorlegt, ist gewöhnungsbedürftig. Er brennt für den Fußball, das spürt man jeder Zeile an. Vielleicht schreibt er deshalb in grammatikalisch oftmals unvollständigen Sätzen, so als müsste er seinem inneren Drang so schnell wie möglich nachkommen und sein unfassbar reiches Fußballgedächtnis in größter Eile dem Leser vermitteln. Aber sowohl dieser Sprachstil als auch der Inhalt des jeweils Erzählten lassen eher an Boulevardpresse-Artikel denken als an Sachbuch. Die jeweiligen Fußballer werden ohne jegliches psychologisches Feingespür nur anhand von Äußerlichkeiten dargestellt, mehrheitlich sogar eher mit ihren negativen Seiten, ihren Alkoholabstürzen, ihr Versinken in Bedeutungslosigkeit – reißerisches Illustriertenniveau halt. Das ist zwar unterhaltsam, aber nicht das, was ich von solch einem Fußball-Fachmann erwartet hätte.
    Astrids Vermächtnis Lars Mytting
    Astrids Vermächtnis (Buch)
    25.04.2024

    Episch breit und beeindruckend erzählt

    Erst als ich das Buch in Händen hielt und mich weiter über den Autor informierte, wurde mir klar, dass „Astrids Vermächtnis“ der letzte Band einer Trilogie ist mit einer Handlung, die sich offensichtlich über mehrere Generationen hinzieht. Meine Befürchtung, in Unkenntnis der beiden vorausgegangenen Bücher schwerer in diesen dritten Band hineinzufinden, stellte sich glücklicherweise schnell als unbegründet heraus. Schön ist es, das Buch in Händen zu halten. Ein farblich und gestalterisch gelungenes Cover und vor allen Dingen 650 Seiten feines, dünnes und sehr glattes Papier ließen auch haptisch ein Leseerlebnis der besonderen Art erwarten.

    Die Handlung umspannt die Jahre 1936 – 1945 im kleinen Ort Blutangen in Norwegen. Die Deutschen überfallen das Land. Astrid Hekne, die Hauptperson, ausgestattet mit großem Kampfgeist, schließt sich dem Widerstand an. Ihre Kraft scheint sie von ihrer Großmutter geerbt zu haben, einer Frau, deren Denken und Handeln tief im mythischen Denken verwurzelt war. Astrids Bruder Tarald jedoch sympathisiert mit den Nationalsozialisten. Ein vor mehr als 400 Jahren von den damals lebenden Hekne-Schwestern gewebter Wandteppich enthält angeblich mehrere Weissagungen, die bis in die geschilderte Jetztzeit reichen. Astrid bewegt sich genau zwischen dieser Mystik und der harten Realität.

    „Astrids Vermächtnis“ ist ein Buch, in das man sich tief hineinversenken kann. Man taucht ein in eine Geschichte, die von einer vergangenen Zeit erzählt, die noch gar nicht so lange her ist, aber gleichermaßen auch gespeist wird von der Kraft und dem mythischen Denken früherer Generationen. Es wird sehr detailverliebt erzählt, aber keineswegs langweilig. Im Gegenteil, die Handlung ist durchaus spannend, die Schilderungen der grandiosen Landschaften beeindruckend, die Darstellung der Personen eindrucksvoll und bewegend. Trotz des üppigen Buchumfangs dieser episch breit angelegten Geschichte fesselte mich das Buch durchweg, denn erzählt wird in einer intensiven, farbigen, atmosphärisch dichten und schönen Sprache, sodass das Lesen zum wahren Genuss wurde. Gerade die Verknüpfung persönlicher Schicksale und historischer Gegebenheiten, eingebunden in nordisches mystisches Denken übte auf mich eine große Faszination aus. Absolut empfehlenswert!
    Physio @Home Vanessa Lämmle
    Physio @Home (Buch)
    10.04.2024

    Ein alltagstaugliches, sehr hilfreiches Sachbuch

    Genau das, was ich immer gesucht hatte: Ein Buch für alle Fälle, für alle Schmerzfälle, für alle Verspannungsfälle, für alle kurze Pausenfälle, kurzum, ein Buch für den Alltag, vielseitig einsetzbar, vielseitig anregend, vielseitig motivierend. Nicht immer ist es nötig, verbunden mit langen Wartezeiten sich beim Arzt ein Rezept für Physiotherapie zu ergattern, wenn es irgendwo zwickt und zwackt. Mit diesem Buch, immer griffbereit, ist Hilfe sofort in der Nähe.

    Ich kannte die Autorin bislang nicht, kannte auch nicht ihre Auftritte in den Social Media und im ARD Buffet. Deshalb war ich erst einmal recht kritisch. Doch nach wenigen Seiten hat mich dieses Trainingsbuch restlos überzeugt. Das Buch ist tatsächlich ein Nachschlagewerk für Beschwerden, soll aber auch vor allen Dingen präventiv zum Einsatz kommen, bevor der Körper mittels Schmerzen um Hilfe rufen muss. Was bedeutet, dass Lesen allein nicht genügt. Aber man muss keine teuren Trainingsmittel kaufen. Die vorgeschlagenen Übungen sind mehrheitlich einfach ohne Hilfsmittel auszuführen. Die jeweilig zugehörigen Beschreibungen sind sehr sorgfältig, detailliert und mit Hinweisen, worauf jeweils besonders zu achten ist, denn gerade ohne Korrektiv durch fachmännische Begleitung ist es sehr wichtig, selbst auf präzise Durchführung zu achten. Von ganzheitlicher Körpersicht, von Zielsetzung, Zeitmanagement, Atmung, Kleidung bis hin zu alltäglich scheinbar kleinsten Bewegungsanregungen wird man so ganz nebenbei hingeführt zur Selbstverantwortung für seinen Körper. Rücken in all seinen Teilbereichen, Nacken, Schultern, Arme, Beine – nichts wird ausgelassen und nichts sollte vernachlässigt werden.

    Kurzum: Ein Sachbuch, das alltagstauglich und enorm hilfreich ist, mit einer Fülle von gut umsetzbaren Übungen, die man sich ganz problemlos nach den eigenen Bedürfnissen zusammenstellen kann.
    Die Auszeit Emily Rudolf
    Die Auszeit (Buch)
    02.04.2024

    Mehr Schein als Sein

    Dieser Thriller wurde bereits im Vorfeld sehr intensiv beworben, was natürlich große Erwartungen geweckt hatte. Eine bislang unbekannte Autorin mit ihrem Thriller-Debut kennen zu lernen, ließ mich mit großer Neugierde das Buch in die Hand nehmen, ein Buch, das in seiner Gesamtgestaltung einschließlich Farbschnitt hervorsticht. Leider jedoch musste ich feststellen: Das Marketing ist besser als der Buchinhalt.

    Die Geschichte kann man in wenigen Worten erzählen: Die erfolgreiche Influencerin Viktoria Kaplan erwartet in Kürze einen neuen Meilenstein ihres Erfolges, nämlich das Überschreiten der 2-Millionen-Schwelle an Followern. Dies will sie im kleinen Kreis mit fünf Menschen aus ihrer vertrauten Clique feiern, und zwar in einem ganz versteckt und einsam gelegenen neu erbauten Luxus-Retreat in den Alpen. Der Besitzer des Retreats und sein Team erwarten sich als Gegenleistung dafür einen großen Werbeschub. Ein brutaler Mord geschieht. Und ein Sturm schneidet das Retreat vollkommen von der Außenwelt ab. Der Mörder kann also nicht entkommen. Die Ausnahmesituation, in der sich die Gruppe dadurch befindet, entfernt mehr und mehr den schönen Schein der künstlichen Welt der Influencerin und legt tief verankerte animalische Regungen frei.

    Es gibt bereits viele Thriller und Krimis, die eine ähnliche Ausgangssituation gewählt haben. Was den vorliegenden Thriller vielleicht von früheren Spannungsbüchern unterscheidet, ist die Wahl der Autorin, die Geschichte durch die ständig wechselnden Erzählebenen zu zergliedern, in viele unterschiedliche Facetten zu zerteilen, stets aber im Präsens und in Ich-Form zu erzählen, sodass der Leser irgendwie künstlich verwirrt wird. Wer erzählt gerade? War das vor dem Mord oder danach? Außerdem wird die Scheinwelt auf Social Media zum Hintergrund gewählt, in der sich die handelnden Personen gekonnt künstlich bewegen. Alle dargestellten Personen wirken glatt und wie aus dem 3-D-Drucker gefertigt, auch wenn es hunderte von Seiten lang um angebliche Gefühlsschwankungen geht. Man liest und liest, schüttelt ab und zu den Kopf über Klischees, über Oberflächlichkeiten, freut sich über gelegentliche Twists, ahnt bereits früh, wer der Mörder ist und stellt mehr und mehr fest, dass dem Thriller jegliche Spannung fehlt. Anfang und Ende sind gut und packend, aber die mittleren 200 Seiten mit den endlos ausufernden Beschreibungen von sehr fraglichen Beziehungsversuchen untereinander langweilen nur noch. Eigentlich hätte der Plot viel Chancen geboten, um psychologisch stimmige Facetten fragiler mitmenschlicher Beziehungen aufzudecken, aber die Handlung verliert sich in Sex und Alkoholexzessen und ist entsprechend unglaubwürdig und langweilig. Leider nerven auch die häufigen Fehler, z. B. durch Verwechslung von „dass“ und „das“.

    Kurzum: Das Debut dieser Autorin zeigt durchaus Potenzial. So sind Anfang und Ende des Buches durchaus packend geschrieben. Aber leider verliert sich Emily Rudolf im mittleren Drittel des Buches in endlos wirkender Oberflächlichkeit, sowohl was die Protagonisten als auch deren Tun und Sprache betrifft. Das passt zwar gut zur Welt der Influencer, aber nicht zur Welt der Leser eines Thrillers, wo durchweg Spannung und Aufregung erwartet wird, getragen von Protagonisten, die Mitempfinden auslösen.
    Academy of the Sun - Onyekas Superkraft Tolá Okogwu
    Academy of the Sun - Onyekas Superkraft (Buch)
    20.03.2024

    Ein haarig-bunter Eintopf, für mich nicht überzeugend

    Mit diesem Kinderbuch bin ich nicht zurecht gekommen. Diese haarige Geschichte ist irgendwie seltsam. Einerseits geht es um ganz grundsätzliche Fragen, die junge Leser ab 11 oder 12 beschäftigen. Man will dazugehören, nicht auffallen. Man liebt seine Familie, aber muss sich auch abnabeln. Dann geht es um die afrikanische Herkunft, es geht um Nigeria, es geht um unbekannte Sprachen. Zum in unserer Kultur Fremden gehört natürlich auch, dass Afrikaner besonders schwer zu bändigende Haare haben. Aus diesen bisher unvollständig aufgezählten Themen bastelt die Autorin dann eine Geschichte zwischen Mystery und Fantasy und Science Fiction. Dieser haarig-bunte Eintopf ist es, der mich eher befremdet als gefesselt hat.

    Onyeka, die mit ihrer überbehütenden Mutter in London lebt, hat absolut wilde Afro-Haare, die sich immer wieder selbständig machen und einen eigenen Wilen zu haben scheinen. Der Vater ist in Nigeria verschollen. Als die Mutter sich aufmacht, nach dem Verbleib des Vaters zu forschen, bringt sie Onyeka in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in einer ganz besonderen Schule unter, der Academy of Sun. Denn die Mutter weiß schon lange, dass Onyeka eine ganz besondere magische Gabe hat. Erst langsam begreift Onyeka in dieser Schule, dass ihre Haare Superkräfte haben, die sie mit der Kraft ihrer Gefühle steuern kann. Doch sie muss lernen, diese besondere Kraft zu beherrschen, denn deren übermäßiger Gebrauch raubt Onyeka alle Lebensenergie. Als die Schule angegriffen wird, und zwar aus den eigenen Reihen, muss Onyeka plötzlich entscheiden, welche letzten Kräfte sie einsetzen will und gegen wen.

    Wie oben schon beschrieben, kann ich mit diesem bunten Einerlei nichts anfangen. Die Autorin ist von Beruf Haarpflegeberaterin und Journalistin. So ist zu verstehen, dass Haare ein zentrales Thema im Buch darstellen. Und dass die in Nigeria geborene Autorin stolz ist auf ihr Geburtsland. Und dass sie all das in Worte fassen wollte. Doch diese Geschichte, die so menschlich und nachvollziehbar beginnt, verliert sich schließlich in eine dunkel-mystische und abstruse Science-Fiction-Erzählung, was, man erlaube mir diese platte Wortwahl, völlig an den Haaren herbeigezogen wirkt. Das offene Ende lässt eine Fortsetzung erwarten (oder befürchten). Leider gefällt mir auch der Schreibstil überhaupt nicht. Die im Präsens verfasste Erzählweise wirkt abgehackt und uninspiriert. Die einzelnen Sätze sind ohne weiche Verbindung zueinander, nicht aufeinander aufbauend, isoliert aneinandergereiht. Das erschwert das Lesen. Wie auch die Verwendung vieler fremder Begriffe oder die Einschübe in Pidgin-Englisch das Lesen erschweren. Das (sehr kurze) Glossar am Ende des Buches hilft hier nicht wirklich weiter.
    Kurzum: Ich habe keine Idee, welcher Lesergruppe ich dieses Buch empfehlen könnte.
    Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück Ulf Kvensler
    Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück (Buch)
    10.03.2024

    Spannung pur von der ersten bis zur letzten Seite

    Dieses Buch fällt schon vom Äußeren in jeder Buchhandlung auf. Denn es ist grün, total grün, vorne, hinten, oben, unten, alles grün, sehr sehr grün. Ein geschickter Werbe-Gag, und ein verdienter Werbe-Gag, denn meiner Meinung nach ist dieser Thriller absolut empfehlenswert für alle, die fingernägelkauende Spannung mögen.



    Wie jedes Jahr wollen die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Milena bei einem mehrtägigen Wanderausflug in der wilden Natur von Schwedens Norden Abstand von ihrem Alltag gewinnen. Kurz vor Abreise bittet Milena ihre Freunde darum, erstmalig ihre noch ganz frische Liebesbeziehung, den klettererfahrenen und sportlichen Jakob, mitzunehmen. Nach einigen Diskussionen erklären sich Anna und Henrik dazu bereit, obwohl sie Jakob nicht kennen. Das erste Kennenlernen verläuft einigermaßen problemlos. Doch was im Verlaufe der Wanderung geschieht, ist unfassbar und tödlich.



    Wer dieses Buch zu lesen beginnt, sollte die Türklingel, Handy und Telefon auf stumm stellen und ausreichend Verpflegung neben dem Leseplatz zurecht legen. Denn der Thriller ist atemberaubend spannend, und dies von der ersten bis zur letzten Seite! Diese Spannung baut sich aber nicht allein durch die erzählten Geschehnisse auf. Sondern der Roman ist grundsätzlich genial konstruiert. Erzählt wird aus dem Blickwinkel von Anna, einer trainierten und taffen Frau, die mit großer Sensibilität ihre Mitwanderer und sich selbst wahrnimmt und das Verhalten deutet. Und der Leser erlebt beim Lesen tatsächlich selbst eine Fülle von starken Gefühlen: Überforderung, Sieg über sich selbst, Todesangst, Wut, narzisstische Empfindlichkeit, Aggression, Zuneigung und abgrundtiefer Hass - nichts wird ausgelassen. Durch eingefügte spätere polizeiliche Vernehmungsprotokolle werden in winzigen Schritten dem Leser aus völlig anderen Perspektiven weitere Informationen zum Verlauf der Wanderung vermittelt. Diese Twists lassen den Leser immer wieder neu zweifeln an den eigenen Vermutungen. Das schwedische Lappland, insbesondere der Nationalpark Sarek, in seiner einzigartigen beeindruckenden, nahezu unberührten Natur, der häufige Wetterwechsel, die Kälte der Gletscher und die extremen Herausforderungen, die dort an Wanderer gestellt werden, finden auf außerordentlich intensive Weise bildhaft den eiskalten Hintergrund des Thrillers.

    Kurzum: Besser kann man einen Thriller nicht schreiben.


    Cato und die Dinge, die niemand sieht Yorick Goldewijk
    Cato und die Dinge, die niemand sieht (Buch)
    03.03.2024

    Ein feinsinniges und berührendes Kinderbuch

    Meiner Erinnerung nach habe ich noch nie, wirklich noch nie ein Kinderbuch in Händen gehabt, das so besonders ist. Besonders im Sinn von lustig, traurig, magisch, nüchtern, poetisch, fantasievoll, warmherzig, entlarvend, stärkend, tiefgründig und noch vieles mehr. Vor allen Dingen aber bewegend, berührend, ergreifend. Eine Lektüre, die man so schnell nicht mehr vergisst. Einfach großartig.

    Cato ist ein Mädchen, das die Fähigkeit besitzt, im Leben Nischen zu finden jenseits von Verlust, jenseits von Mobbing, jenseits alles Schweren und Freudlosen um sie herum. Sie ist ein Mädchen mit Narben auf dem Herzen, das nicht erwachsen werden will. Cato kann „daneben gucken“, das heißt, sie schaut auf all das, was anderen nicht auffällt, auf das Unscheinbare, nicht auf das Vordergründige, Aufmerksamkeit-Erregende. Und dieses Unbeachtete fotografiert sie. Als sie eines Tages eine Visitenkarte auf dem Klavier ihres Vaters findet, wird Cato neugierig. Denn die Karte kündigt an, dass in einem seit Jahren geschlossenen Kino „Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest“ zu sehen sein werden. Cato begegnet in dieser Kino-Ruine der sehr seltsamen Frau Kano, die ihr spezielle Zeitreisen anbietet. Die Verlockung für Cato ist sehr groß, denn vielleicht könnte sie tatsächlich auf diese Weise Ihrer verstorbenen Mutter begegnen? Doch gefährlich sind diese Zeitreisen durchaus…

    Der Autor ist Musiker. So erklärt sich vielleicht seine Sensibilität für die feinen, kleinen und leisen Dinge im Leben, die er so meisterhaft beschreiben und ins Licht rücken kann. Obwohl es um viel Schweres geht, ist das Buch an keiner Stelle larmoyant oder bedrückend, allenfalls mitunter etwas melancholisch. Die Grundstimmung jedoch, die neugierig-empathisch und positiv ist, überwiegt. Die magischen Momente der Geschichte bringen zudem Spannung ins Geschehen. Man folgt der Geschichte und der Protagonistin, die einerseits scheu, einsam und traurig ist, andererseits aber kreativ, mutig und zupackend, sehr erwartungsvoll und gespannt. Kinder werden dieses Buch anders lesen als Erwachsene, aber für alle gilt, was Cato lernt: Das ganze Leben lang neugierig, schlau und manchmal auch starrköpfig zu bleiben.

    Fazit: Ein wunderbar tiefgründiges und feinsinniges Buch nicht nur für Kinder.
    OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi Wolfgang Hofer
    OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi (Buch)
    03.03.2024

    Olaf wie er sein könnte

    Dass sich ein erfolgreicher Schreiber von Musical- und Songtexten (Vater Abraham u.v.a.) und damit seine zweifellos reichlich vorhandene Kreativität in die Niederungen der Politik und sogar in das kriminelle Milieu schickt, war so nicht zu erwarten. Schon gar nicht in dieser außerordentlich witzigen Weise. Aber alle Achtung, es ist Wolfgang Hofer ein Buch gelungen, das satirisch-humorvoll die auftretenden Akteure respektvoll entlarvend in eine Krimi-Handlung hineinzieht, die spannend und überraschend endet.

    Olaf stolpert beim Gassi-Gehen mit Hund Schröder über eine Leiche. Und dieser überraschende Fund weckt die geheime Leidenschaft von Olaf, nämlich seinem kriminalistischen Spürsinn zu folgen. Ist ja irgendwie auch viel interessanter als das Regieren. Dass es zwei weitere Leichen gibt, fordert Olaf ganz schön heraus. Ein alter Freund aus Studienzeiten, der jetzt ein höheres Amt als Kriminaler bekeldet, eine Kellnerin und ein Kleinkrimineller unterstützen Olaf bei seinen Nachforschungen. Und wenn Frau Britta nicht gerade die Baerbock-Töchter hüten muss, ist auch sie eine große Stütze für Olav.

    Dies ist die grob erzählte Handlung. Den eigentlichen Charme des Buches macht jedoch jenseits des Krimi-Geschehens aus, wie sich der Autor humorvoll-witzig den handelnden Personen nähert. Gerade die mit Klarnamen benannten Figuren aus der Politik bekommen eigenwillige und doch satirisch treffliche Attribute, über die ich so manches Mal laut lachen musste. Und genau diese unernste, aber niemals respektlose Erzählweise macht den Lesespaß aus. Leider verliert sich der Krimi im zweiten Drittel des Buches etwas zu sehr in ausufernde Detailberichte und in das Auftreten von zu vielen Personen, die zur Verwirrung führen. Auch wenn die Auflösung zum Schluss noch eine Überraschung bietet, halte ich das Krimi-Geschehen als solches für nicht so wesentlich. Wichtiger und gekonnter war für mich das permanente Augenzwinkern, mit dem der Autor Olaf selbst und sein Umfeld, politisch und privat, schildert.

    Fazit: Niemand weiß, wie Olaf Scholz wirklich ist. Nach Lektüre dieses humorvollen Buches weiß man zumindest, wie er sein könnte.
    Arthrose endlich heilen Wolfgang Feil
    Arthrose endlich heilen (Buch)
    20.01.2024

    Anspruchsvolles Sachbuch, schwierig im Alltag umsetzbar


    Der Untertitel „Arthrose endlich heilen“ ist nicht gerade bescheiden und macht mich sehr vorsichtig im Umgang mit diesem Buch. Heilungsversprechen sind immer mit Vorsicht zu genießen, auch wenn Dr. Feist als Biologe und Sportwissenschaftler und anerkannter Fachmann für Arthrose-Behandlung und der Ko-Autor Tobias Homburg als Physiotherapeut mit Zusatzausbildung in klinischer Psychoneuroimmunologie durchaus als Koryphäen für das Thema gelten dürfen.
    Was wie immer und überall bei der Betrachtung und Behandlung einer Erkrankung gilt, wird in diesem Buch vorbildlich geleistet: Nämlich die ganzheitliche Betrachtung und damit auch der ganzheitliche Behandlungsansatz. Dr. Feist baut auf vier Bausteine: entzündungssenkende Ernährung, entzündungsfreies Milieu zur Knorpelregerantion, gezielte körperliche Aktivität und psychische Stärkung/Stressminderung. Diese vier Komponenten werden sehr anschaulich und wissenschaftlich fundiert dargestellt. Überhaupt bietet das Buch sehr viel medizinisches und wissenschaftliches Hintergrundwissen, sodass es nach Durcharbeiten dieser Seiten verständlicher wird, warum erst das Zusammenwirken dieser Komponenten den tatsächlichen Heilungsprozess in Gang bringen kann. Allerdings sind diese wissenschaftlich biologisch-medizinischen Hintergrundinformationen für den Laien zwar eindrucksvoll, aber in ihrer Richtigkeit und Relevanz natürlich nicht zu beurteilen oder zu bewerten. Die Mehrheit des Laienpublikums dürfte daher ein Drittel des Buches einfach überblättern auf der Suche nach den tatsächlich umsetzbaren Anweisungen und Tipps. Allerdings geht es im praktischen Teil, d. h. unter der Überschrift „Umsetzung der Dr. Feist-Strategie“ genauso anspruchsvoll und prall gefüllt mit Fachbegriffen weiter. Es ist also durchaus schwierig, als Leser das herauszufiltern, was konkret umzusetzen ist. Beispiel Baustein 1, Ernährungswissen und Top-Lebensmittel: Auch hier dominieren Tabellen und Fachbegriffe. Man muss schon genau lesen (und verstehen), um für sich selbst die praktikablen Vorgehensweisen zum Thema Ernährung herauszufiltern. Schön und leicht verständlich sind dagegen die Anleitungen für kräftigende Bewegungsübungen. Leider sind diese Übungen mehrheitlich auf dem Boden zu absolvieren, was für viele ältere Menschen nicht mehr machbar ist.
    Was mich persönlich sehr stört, sind die im Buch vielfach eingestreuten „Lobesbriefe“ von Betroffenen. Sie wirken natürlich eindrucksvoll, aber niemand kann nachvollziehen, ob diese Briefe „echt“ sind. Wenn die Autoren bereits über Jahre so erfolgreich Arthrose zu behandeln wissen, dann sind solche Dankesbriefe von Betroffenen in einem ernst zu nehmenden Sachbuch absolut unnötig.
    Fazit: Umfangreiche Tabellen sollen Hintergrundwissen vermitteln, sind aber für die Mehrheit der unter Arthrose leidenden Menschen nicht verständlich. Hier wäre es sicher nützlicher gewesen, weniger wissenschaftlich, sondern vielmehr lebensnah zu argumentieren und damit das Buch leichter lesbar und leichter umsetzbar zu machen. Wer jedoch bereit ist, sich durchzubeißen durch all den theoretischen Wust, der wird sicher mit sehr gründlichem Wissensgewinn belohnt und wird besonders offen sein für eine ganzheitliche Sichtweise, um dem eigenen Körper rundum aufmerksam, achtsam und unterstützend zu helfen.

    Memoria Zoë Beck
    Memoria (Buch)
    12.11.2023

    Unerwartet und sehr, sehr spannend

    Das Cover zeigt gewaltiges Feuer und Hitzeentwicklung. Dies und auch die kurzen Angaben auf der Buchrückseite ließen mich mit völlig falschen Erwartungen in das Buch starten. Denn mit Science Fiction in seiner per definitionem eigenen Art hat der Thriller nicht wirklich etwas zu tun. Eher sehe ich den Roman als eine Gratwanderung zwischen unserer vertrauten Welt und einem Blick über diesen Rand hinaus in die nahe mögliche Zukunft. Und so kommt bei der Lektüre immer wieder neu die Frage auf, was Dystopie ist und was die Realität, die uns schneller einholen wird als wir denken können.
    Harriet gerät unerwartet in eine Feuersbrunst vor den Toren Frankfurts und rettet in letzter Sekunde mit Hilfe zweier unbekannter Frauen eine ältere Dame aus ihrem brennenden Haus. Dass Harriet, die nie autofahren konnte, es schafft, alle Personen in rasender Fahrt in einem Auto vor dem Feuer in Sicherheit zu bringen, ist ein erstes Rätsel, das Harriet und den Leser verwirrt. Und so verwirrt uns die Autorin weiter durch aufblitzende Erinnerungen und Träume, die Harriet unverständlich und unerklärlich sind. Doch Harriet macht sich beharrlich auf den Weg, sich selbst auf die Spur zu kommen.
    Im Präsens geschrieben, wird die Handlung und damit der Leser in großem Tempo durch die Seiten getrieben. Mich hat der Thriller völlig überrascht. Denn Zoe Beck spielt mit unseren Ängsten genauso wie mit allen denkbaren Möglichkeiten der Manipulation. Das menschliche Gehirn ist noch lange nicht wirklich erforscht. Und es gibt so viele denkbare Wege, dystopisch oder nicht, unsere Gedanken, unsere inneren Bilder, unsere Erinnerungen manipulativ zu steuern, zu löschen, neu zu programmieren. Die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit, auf die sich Harriet unverdrossen und mutig macht und dabei in Lebensgefahr gerät, ist sehr, sehr spannend erzählt. Ich las das Buch in kürzester Zeit durch, getrieben von der Erwartung eines fulminanten Endes, einer Aufklärung mit einer überraschenden Wendung.
    Doch leider beraubte mich die Autorin dieser Hoffnung. Denn das Ende ist vorhersehbar und allzu glatt und wohlgefällig. So glatt und wohlgefällig, wie auch die Hauptperson geschildert wird. Harriet, eine Pianistin, ein Wunderkind – diese hätte eine tiefergehende psychologische Schilderung verdient. Und so wären die weiteren Entwicklungen auch nicht so oberflächlich geblieben. Hier hat die Autorin, wie ich finde, das Potenzial dieses Thrillers nicht völlig ausgeschöpft. Das ist sehr schade. Aber ein spannendes Leseabenteuer war es für mich allemal.
    Die Superkräfte der Vögel Silke Hartmann
    Die Superkräfte der Vögel (Buch)
    26.10.2023

    Interessantes, ungewöhnliches Vogelbuch in schlechter Sprache verpackt

    Dass es sich bei diesem Buch nicht um ein „normales“ Sachbuch handelt, zeigt schon das etwas merkwürdig gestaltete, nicht gerade gefällige Cover, aber auch der Untertitel, der die Autorin als „Vogelguckerin“ bezeichnet. Und in der Tat: Sachbücher transportieren in der Regel trocken, sachlich und nüchtern Wissen zum Nachschlagen. Dagegen ist nichts zu sagen. Aber Sachbücher, die Interesse am jeweiligen Fachgebiet „entzünden“ und aus reiner Neugierde oder Wissensdrang des Lesers echte Begeisterung erwachsen lassen, sind etwas Besonderes. Solch ein Buch liegt hier vor. Es ist unterhaltsam und es erzählt Erstaunliches und Überraschendes. Und es ist begeisternd.
    Wer weiter eintauchen will in die lebendige Vogelschau der Autorin, dem seien der Podcast „Vögel, aber cool“ und die Beiträge bei Instagram unter „vogelguckerin“ empfohlen.
    „Man sieht nur was man weiß“ – das ist eine Aussage, die mich schon mein langes Leben hinweg begleitet. Wie wahr und wie richtig. Wir sind umgeben, egal wo wir wohnen, von Vögeln. Wir hören sie, wir sehen sie, aber in den seltensten Fällen fallen sie uns auf. Wir schauen lieber exotische Vögel im Zoo an, sind beeindruckt von Größe und Farbenpracht. Die Spatzen um uns herum, die Meisen, die Rotkehlchen, die beachten wir eher nicht. Doch wer dieses Buch gelesen hat, sieht die Vogelwelt mit anderen Augen, mit wacheren, aufmerksameren Augen.

    Das ist die gute Seite am Buch. Was mich jedoch entsetzlich stört, ist die „lockere“ Sprache. Mag sein, dass man damit das jüngere Publikum ansprechen möchte. Aber ich persönlich finde nicht, dass dieses Ansinnen ausreicht, um schlechtes Deutsch zu verwenden. „Supercool“ oder „megacool“ wiederholen sich. Für eine Autorin ein traurig armer Wortschatz, um etwas Besonderes zu beschreiben. Schlimmer noch ist das Gendern bei Vögeln. Sorry, alberner geht es kaum noch.

    Fazit: Ein Sachbuch, das frisch und lebendig das Beobachten von Vögeln weckt und uns durchaus Erstaunliches vermittelt. Das Ganze leider in schlechter Sprache und hässlichen Illustrationen verpackt.
    Kajzer Menachem Kaiser
    Kajzer (Buch)
    05.10.2023

    Ein Stück Zeitgeschichte, vielschichtig erzählt

    Dieses Buch schlug ich erst einmal mit gewissen Vorbehalten auf. Wollte ich wirklich lesen über ein Thema, das schon in zig Variationen in der Literatur und in Filmen seinen Niederschlag gefunden hatte? Ich war irgendwie des Themas überdrüssig, wohl wissend, dass gerade in unserer heutigen Zeit solche Bücher nicht nur wichtig, sondern dringend notwendig sind. Aber in meinem höheren Alter war ich es satt, wieder und wieder über das Entsetzliche zu lesen.

    Menachem Kaiser, im fernen Toronto lebend und eigentlich ohne Bezug zu seiner Familiengeschichte, macht sich auf den Weg nach Polen. Es gibt dort ein Mietshaus, einst in Familienbesitz, dann von den Nazis enteignet. Der Autor versucht, dieses einstige Familieneigentum wieder zu erlangen. Dass diese Reise sowohl in die Vergangenheit, wie in das Leben seines Großvaters, führt als auch in die Gegenwart, in der Skurriles und fast mystisch Anmutendes gleichermaßen zu finden ist, erzählt Menachem Kaiser staunend, irritiert, genervt, bewegt und durchaus auch mit einem leisen Humor. Und genau dieser leise Humor machte das Buch für mich gut lesbar. Auch wenn manche Passagen bzw. Erzählstränge für mein Empfinden zu breit erzählt werden. Auch wenn nicht chronologisch erzählt wird und damit mitunter dem Geschehen schwierig zu folgen war.

    Fazit: Ein Buch, das zwischen erzählender Literatur und Sachbuch einzuordnen ist. Ein Buch, das ein Stück Zeitgeschichte sowohl aus dem distanzierten Blickwinkel eines jüngeren Menschen als auch aus dem familiären persönlichen Betroffensein erzählt wird, vielschichtig und mit leisem Humor, manchmal langatmig, manchmal berührend. Ein durchaus wichtiges Buch, wie ich finde.
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