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    raschke64 Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 06. Januar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 69
    885 Rezensionen
    Grebe, C: Wenn das Eis bricht Grebe, C: Wenn das Eis bricht (Buch)
    24.04.2017

    Gut mit Längen

    In einem Haus eines leitenden Geschäftsmannes findet man die Leiche einer jungen Frau. Sie wurde enthauptet. Die Polizei stößt schnell auf einen alten ungeklärten Fall von vor 10 Jahren, bei dem ein Mann auf die gleiche Art ermordet wurde. Sie sind sich unschlüssig, ob die Fälle zusammenhängen, denn scheinbar haben beide Opfer nichts gemeinsam …

    Die Geschichte wird in drei Strängen erzählt. Einmal von Emma, dem Opfer. Einmal von Peter, einem Kommissar mit Bindungsängsten. Und einmal von Hanne, einer Psychologin, die als Beraterin für beide Fälle geholt wurde und die an Alzheimer erkrankt ist. Dadurch wechselt das Geschehen ständig. Der Anfang ist sehr rasant und war für mich auch sehr spannend. Im Mittelteil flaut die Spannung stark ab, weil die unterschiedlichen Geschichten der drei Leute für mich oft zu ausufernd und langatmig waren, und ich begann, mich zu fragen, ob ich eine Familiengeschichte oder einen Thriller lese. Unabhängig davon waren die Geschichten aber gut lesbar. Das Ende hin ist dann wieder spannend und auch überraschend und alle drei Stränge werden zusammengeführt. Alles in allen ist das Buch am Ende für mich doch ein guter Thriller, wenn eine Straffung im Mittelteil für meinen Geschmack mehr gebracht hätte.
    Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit (Buch)
    20.04.2017

    Etwas enttäuschend

    Zoe hat als 15-jährige einen schweren Unfall verursacht, bei dem 3 Jugendliche starben. Sie war betrunken. Ihre Auffassung, dass ihr jemand Alkohol heimlich ins Glas gegeben hat, erkannte das Gericht nicht an und verurteilte sie zu Jugendgefängnis. Dadurch zerbrach die Ehe ihrer Eltern. Nach der Entlassung zog sie mit ihrer Mutter weg und in der neuen Stadt lernt die Mutter den reichen Geschäftsmann Chris kennen und heiratet ihn. Die Patchworkfamilie komplettiert Lucas, der Sohn von Chris aus 1. Ehe, und die gemeinsame Tochter Grace. Nur weiß Chris nichts von dem Vorleben von Zoe und ihrer Mutter und als Zoe und Lucas das erste gemeinsame Klavierkonzert in einer Kirche geben wollen, kommt es zum Eklat, als einer der Väter der gestorbenen Jugendlichen das Konzert stört. In der Nacht darauf ist Zoes Mutter tot …

    Das Buch begann für mich ganz rasant. In kurzen Kapiteln erzählen die jeweils Beteiligten die Geschehnisse aus ihrer Sicht und auch in Rückblenden. Das ist ganz stark und hat mich gefesselt. Leider ebbte die Spannung im Laufe des Buches mehr und mehr ab. Die Erzählungen wurden immer ausufernder und detaillierter und damit auch langweiliger. Es ähnelte mehr einer Familiengeschichte (wenn auch tragisch) als einem Thriller. Gut lesbar, aber ein bißchen langatmig. Doch das Ende war dann für mich so unrealistisch, wenn man das Verhalten der Figuren vorher betrachtet, dass ich doch etwas enttäuscht war und das Buch nur noch als durchschnittlich einstufen kann.
    Freitag, F: Man lernt nie aus, Frau Freitag! Freitag, F: Man lernt nie aus, Frau Freitag! (Buch)
    18.04.2017

    Geht so

    Frau Freitag ist Lehrerin im Sabbat-Jahr und kommt auf die Idee, dass sie in dieser Zeit den Führerschein machen könnte. Eigentlich ist sie bisher gut ohne klargekommen, doch jetzt setzt sie sich mit Anfang 50 in den Kopf, den Schein zu brauchen und "schnell mal" zumachen. Nicht einfach, wenn man gesagt bekommt, dass man eigentlich dafür schon "zu alt" ist und plötzlich zur Schülerin wird.

    Frau Freitag geht also zur Fahrschule. Sie schreibt ihre Erlebnisse detailliert auf. Anfangs ist es noch ein bißchen witzig, doch mehr und mehr empfand ich es eher langweilig. Dabei konnte ich alles genau nachvollziehen, da ich zwar in jungen Jahren auch einen Führerschein gemacht hatte, nie gefahren und mit Anfang 50 neu eingestiegen bin inklusive ein paar Fahrstunden, den entsprechenden Problemen und auch Ängsten. Nur dass ich einen wesentlich besseren Fahrlehrer hatte. Aber ansonsten hatte ich das Gefühl: ich sitze in dem Auto, ich schreibe das auf. Und genau da ist für mich ein wenig das Problem an dem Buch. Ich hätte es genau so beschrieben, aber hätte das wirklich jemand von mir lesen wollen. Bis auf Angehörige und ein paar Freunde wohl eher keiner. Und so geht es mir mit diesem Buch. Man kann es schnell durchlesen, aber auch so schnell wieder vergessen. Nur ein paar Fahrlehrer schräg zu beschreiben reicht einfach nicht. Es nutzt sich schnell ab und so viel mehr kommt dann nicht.
    Eyssen, R: Gefährlicher Lavendel Eyssen, R: Gefährlicher Lavendel (Buch)
    18.04.2017

    Guter Krimi

    „Gefährlicher Lavendel“ ist der 3. Teil der Serie um Rechtsmediziner Leon Ritter, der jetzt schon einige Zeit in der Provence lebt und sich dort wohl fühlt. Ich kenne die Vorgängerbände, so konnte ich gerade bei den privaten Teilen nahtlos anschließen. Dieses Mal werden Leichen gefunden, die vor der Ermordung brutal gefoltert wurden. Es sind Leute des Mittelstandes, der besseren Gesellschaft des Ortes. Doch die Zusammenhänge sind unklar und der Ermittlungen kommen nicht voran.

    Das Buch ist für mich ein klassischer Krimi. Es gibt Tote, es wird ermittelt und man erfährt erst ziemlich zum Ende hin, wer der Täter war und warum er es getan hat. Dazwischen gibt es auch einiges aus der Familie zu lesen und von den Kollegen. Was besonders gut für mich rüber kommt, ist die Beschreibung der Provence und des dortigen Lebensgefühls der Leute. Das konnte ich mir richtig gut vorstellen. Was für mich ein wenige fehlte, war die Spannung durch das Buch. Es kam ein wenig behäbig daher, was den Fall angeht. Das Ende empfand ich dann ein wenig übertrieben, aber das ist sicher Geschmackssache. Alles in allem ein gut lesbares Buch, was nicht langweilt, aber ein bißchen mehr Straffung verdient hätte. Trotzdem würde ich eine Fortsetzung gern lesen.
    Booy, S: Mit jedem Jahr Booy, S: Mit jedem Jahr (Buch)
    31.03.2017

    Ein schönes Märchen

    Harvey ist gerade in der 1. Klasse, als ihre Eltern bei einem Unfall sterben. Es gibt nur einen Onkel. Zu ihm würde Wanda, die Bearbeiterin vom Sozialamt, das Mädchen gern geben. Doch Jason hat eine kriminelle Vergangenheit mit Drogen, Schlägereien und Gefängnisaufenthalt...

    Für mich war das Buch am Ende ein schönes modernes Märchen. Es war wunderbar lesbar und ich hätte es wohl in einer Nacht durchgelesen, wenn ich nicht an die Arbeit und die Müdigkeit am nächsten Tag gedacht hätte. Erzählt wird alles in Rückblenden und es ist interessant, die Entwicklung von Jason zu verfolgen, auch die von Harvey, doch die ist eher typisch für ein Kind, während Jason anders ist. Interessant ist auch, wie unterschiedlich die Erinnerungen von beiden an die gemeinsam verbrachte Zeit und die einzelnen Erlebnisse sind. Man lernt viel über Familie, Freundschaft, Hilfe, Entscheidungen, Veränderungen. Den Punktabzug gibt es von mir für die unrealistische Ausgangssituation. In wohl keinem Land mit einem funktionierenden System zum Schutz der Kinder hätte Jason seine Nichte zur Betreuung bekommen bei seiner Vergangenheit und das wäre mir auch verständlich gewesen. Und das Ende war dann leider auch etwas überzogen. Wie gesagt ein modernes Märchen. Aber so gut geschrieben, dass ich dafür auf jeden Fall eine Leseempfehlung ausspreche.
    Olsson, M: DEMUT Olsson, M: DEMUT (Buch)
    29.03.2017

    Guter Durchschnitt

    Harry ist ehemaliger Zeitungsreporter und findet nach einem speziellen und missglückten Date im benachbarten Hotelzimmer neben einem bekannten Sänger eine tote Frau. Sein Interesse wird geweckt und er soll für seine ehemalige Zeitung näheres recherchieren. Dabei stößt er auf weitere Morde ...

    Das Buch hat einige Höhen und Hänger. Generell lässt es sich gut lesen, allerdings wird sehr ausufernd beschrieben und es wird über alles Mögliche berichtet. Als Thriller würde ich es nicht bezeichnen, eher als soliden Krimi. Auf jeden Fall hätte eine Straffung dem ganzen gut getan. Die Hauptfigur Harry ist eigentlich sympathisch, auch einige seiner Begleiter kommen gut an und würden mir in der zu erwartenden Fortsetzung gut gefallen.
    Unglaubwürdig war für mich allerdings, dass die Polizei nichts zum Täter findet und selbst die vielen von Harry & Co. erbrachten Beweise angeblich nicht nutzen kann. Auch das Ende war mir etwas zu unrealistisch.
    Alles in allem würde ich das Buch als guten Durchschnitt bezeichnen. Ich habe schon schlechtere Sachen gelesen, allerdings auch schon viel bessere. Bei der Fortsetzung ist bedingt eine Steigerung nötig.
    Ragdoll - Dein letzter Tag Ragdoll - Dein letzter Tag (Buch)
    20.03.2017

    Teils - Teils

    Ermittler Wolf, so genannt wegen der Anfangsbuchstaben seines Namens, sitzt in der Psychiatrie. Während einer Gerichtsverhandlung stürzte er sich auf den Angeklagten, um ihn umzubringen. Der sollte nämlich gerade freigesprochen werden, doch Wolf als Ermittler ist von seiner Schuld an der Verbrennung kleiner Mädchen überzeugt. Erst als ein weiteres Mädchen qualvoll verbrennt, erkennt man die Schuld des Täters und er landet im Gefängnis. Wolf kommt zurück zur Polizei.
    Dann wird eine Leiche gefunden. Der Fund ist besonders grausam, denn es ist eine Figur zusammengesetzt aus Teilen 6 verschiedener Toter. Und der Kopf soll der o. g. Täter sein...

    Mir fällt die Beurteilung des Buches schwer. Vor allem, weil ich bei einer detaillierten Beschreibung der Gründe zu viel verraten würde.
    Zuerst einmal möchte ich das wunderbare Cover erwähnen. Dass mir das als erstes einfällt bei den positiven Seiten, ist schon mal nicht das beste Zeichen. Dabei ist die Geschichte an sich ganz gut. Und es ist auch eine gewisse Grundspannung vorhanden. Ich wollte immer wissen, wer der Täter ist und warum er es tut. Trotzdem war es mir jederzeit möglich, das Lesen problemlos und ohne zu bedauern zu unterbrechen.
    Das lag in erster Linie an den Ermittlern. Wolf der einsame, familiär geschädigte Rächer. Doch das gesamte Team ist eigenartig. Einer ist die ganze Zeit loyal und denkt in der wichtigsten Phase nur an seine Pensionierung. Einer wird wie der letzte Druck behandelt und hat dann die genialen Einfälle und wird zum heimlichen Chef. Ein Chef ist ein arrogantes A...Loch und macht dann die niedrigsten arbeiten. Ein Chef schreit eigentlich die meist Zeit die Leute nur an. Ein Ermittler ist Alkoholiker und absolut teamuntauglich. Der Täter ist ein Monster. Natürlich sind auch Frauen dabei, doch ich habe die Beschreibungen bewusst in der männlichen Form gewählt, denn anderenfalls würde ich auch da schon wieder zu viel verraten. Es sind mir einfach viel zu viele eindimensionale Klischees dabei. Schade. Das Buch ist nicht schlecht, doch man hätte wesentlich mehr rausholen können.
    Rain Dogs Adrian McKinty
    Rain Dogs (Buch)
    20.03.2017

    Interessant

    Kommissar Sean Duffy steht vor einem rätselhaften Fall. Eine junge Journalistin wird im geschlossenen Burghof tot aufgefunden. Sie hat sich vom Turm gestürzt. Selbstmord. Doch die Anzeichen mehren sich, dass da etwas faul ist. Nur war niemand anderes dabei. Also doch kein Mord? Duffy hat ein Déjà-vu, so einen Fall hatte er schon. Soll ihm tatsächlich 2 x das gleiche passieren? Die Ermittlungen laufen an und ein Selbstmord wird immer unwahrscheinlicher...

    Mir hat das Buch gut gefallen. Die Zeit in Nordirland, speziell in Belfast, in den 1990er Jahren wird gut beschrieben, die schwierige Situation eines Polizisten sozusagen zwischen allen Fronten. Das fand ich sehr interessant.
    Die Geschichte selbst ist ein solider Krimi. Es wird ermittelt, als Leser kann man die Schritte nachvollziehen. Für mich war es manchmal ein wenig zu ausführlich, ein bisschen mehr Straffung hätte dem Buch gut getan. Und die Witze fand ich einfach nur nervig, keinesfalls lustig. Umso mehr witzig fand ich einen Großteil der oftmals trockenen, lakonisch kurzen Dialoge. Alles in allem ein sehr gut lesbares Buch. Die zu erwartende Fortsetzung würde ich gern wieder lesen.
    Unsere Seelen bei Nacht Unsere Seelen bei Nacht (Buch)
    14.03.2017

    Hoffnungsfroh

    Addie und Louis leben als Nachbarn in einer Straße. Sie sind beide schon Rentner und seit einiger Zeit verwitwet. Eigentlich hat es den Anschein, als kommen sie gut damit zurecht. Bis Addie Louis fragt, ob er sich vorstellen kann, bei ihr zu übernachten – nur zum Reden. Louis stimmt nach einigem Überlegen zu und so geht er jeden Abend zu ihr und am Morgen zurück in sein Haus. Natürlich bleibt das in dem kleinen Ort nicht verborgen und die Gerüchteküche kocht über. Da sich Addies Sohn gerade in einer schwierigen beruflichen und familiären Phase befindet, nimmt Addie für einige Zeit ihren Enkel zu sich, der darüber aber nicht so glücklich ist …

    Das Buch ist dünn, weniger als 200 Seiten. Ich habe es „auf 2 x“ durchgelesen und es hat mir gut gefallen. Zum einem stimmt es mich (hoffnungs)froh, dass auch im höheren Alter eine neue Liebe und eine schöne Beziehung möglich ist. Zum anderen beschreibt es wunderbar die Situation der beiden zueinander, aber auch die teilweise gehässigen anderen Menschen, von denen ich denke, dass sie oft einfach nur unzufrieden und neidisch sind. Gut gefallen haben mir auch die Lebensgeschichten und das Einbinden des Enkels von Addie. Man merkt richtig, wie er „auftaut“ und sicherer wird und sich anfängt wohlzufühlen.
    Das einzige, was mich wirklich störte, war diese komische Verwendung der wörtlichen Rede. Man wusste oft nicht, wo sie anfängt und aufhört. Das gefiel mir nicht so gut.

    Überleben ist ein guter Anfang Überleben ist ein guter Anfang (Buch)
    13.03.2017

    Unterhaltsam

    Anja hat Brustkrebs und ihr Mann drängt sie, in eine Selbsthilfegruppe zu gehen. Sie stellt sich das Ganze wohl eher als einen „Haufen jammernder Frauen“ vor. Statt dessen landet sie in einer vorwiegend lustigen Truppe, deren „Anführerin“ die 83-jährige Sieglinde ist, die trotz des Alters und der Krebserkrankung unheimlich viel Humor, Lebenskraft und tolle Ideen hat. Sie plant eine Weltreise. Doch leider stirbt sie vor der Verwirklichung ihres Planes. Mit dem hinterlassenen Geld machen die 5 verbliebenen Frauen diese Weltreise stellvertretend für Sieglinde.

    Das Buch ist gut lesbar und stellt keine so hohen Anforderungen. Es ist unterhaltsam, teilweise richtig lustig. Das Thema Krebs wird von der lebensbejahenden Seite genommen. Das hat mir gefallen. Weniger gefallen haben mir allerdings die starken Klischees der Frauen und deren Ehemänner. Letztere werden als fast durchgängig zu „doof“ beschrieben, um ein paar Wochen allein klarzukommen. Und auch die Frauen sind mir zu stark „typisiert“ – die Reiche, mit guten Kleidern und ausgezeichneten Sprach- und sonstigen Kenntnissen, das Mauerblümchen mit saufendem Mann und keiner eigenen Meinung, die dumme Bäuerin, die nur isst, was sie kennt und ansonsten ziemlich „unterbelichtet“ ist. Da hätte man mit einer besseren Differenzierung auch bei einem Unterhaltungsroman wesentlich mehr Tiefgang erreichen können und hier wurde für mich wirklich viel Potential verschenkt.
    Der letzte Überlebende Der letzte Überlebende (Buch)
    13.03.2017

    Schweres Schicksal

    Samuel/Szlamek/Sam Pivnik berichtet in diesem Buch über sein Leben, speziell seine Jugend. Er ist ein polnischer Jude und als er 13 ist, überfallen die Nazis Polen. Anfangs ändert sich das Leben für ihn langsam, doch bald kommen er und seine Familie in seinem Heimatort in eine Art Ghetto. Sein Bruder wird verhaftet. Als er 17 ist, wird er mit der Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Er überlebt die Selektion, seine Familie kommt ins Gas. Er erleidet ein für einen Juden typisches Schicksal in der Zeit des Nationalsozialismus. Das ist nicht despektierlich gemeint, sondern das furchtbare Schicksal in einer wahnsinnigen Vernichtungsmaschinerie, bei der Überleben auch sehr viel Glück bedeutet.

    Das Buch erzählt von einem individuellen Schicksal in verschiedenen Lagern, auf dem Todesmarsch und dann auch noch auf der „Cap Arcona“. Es ist in sehr sachlicher Form geschrieben. Nach den furchtbaren Erlebnissen ist das für mich sehr verständlich. Die Erinnerungen an diese Zeit sind schwer genug, beim Erinnern und beim Aufschreiben werden diese furchtbaren Erlebnisse wieder aufgewühlt. Ich stelle mir das persönlich als sehr schmerzhaft und schlimm vor.
    Den Punktabzug gibt es für mich für Sachen, die der Autor nicht zu verantworten hat. Zum einen störten mich in dem mir vorliegenden unkorrigierten Leseexemplar die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler. Ich hoffe, sie wurden in der endgültigen Fassung korrigiert. Zum anderen ist es sowohl die falsche Titelwahl sowie der falsche Text auf der Rückseite. Sam Pivnik ist nicht der einzige Überlebende seiner Familie, da sein Bruder ebenfalls überlebt hat. Das mindert keinesfalls seine furchtbaren Erlebnisse, zeugt aber für mich von einer sehr unsensiblen Redaktion im Verlag. Hier wurde unnötigerweise eine sehr reißerische Werbung gewählt, die nicht den Tatsachen entspricht und die das Buch auch nicht nötig hat.

    Töpfer, A: Brombeerzimmer Töpfer, A: Brombeerzimmer (Buch)
    10.03.2017

    Ganz stark

    Nora verlor vor einem Jahr ihren Ehemann und trauert immer noch stark um ihn. Jeden Sonntag macht sie neue Marmelade, inzwischen steht im Arbeitszimmer eine große Pyramide. Mehr durch Zufall bekommt sie Kontakt zu der Großtante ihres Mannes und fährt nach Mecklenburg-Vorpommern. Klara ist aufgrund eines Unfalls im Pflegeheim, doch Nora holt sie nach Hause in das kleine Dorf. Dort erwarten sie viele neue Marmeladen und einige Überraschungen …

    Ich finde das Buch ganz stark und gelungen. Ich selbst musste leider die gleiche Erfahrung wie Nora machen und auch wenn jeder anders trauert, die Beschreibung von Noras Trauer ist absolut echt und nachvollziehbar. Ganz zart geschrieben, zu Tränen rührend und trotzdem nicht kitschig. Auch der weitere Verlauf des Buches mit den Erlebnissen bei Klara schafft immer die Balance zwischen wunderbarer Beschreibung (der Marmeladen, aber auch der Landschaft und der Menschen), guter Unterhaltung und trotzdem Tiefgang ohne Zeigefinger. Die Rezepte machten sofort Appetit und ich empfand sie als wundervolle Zugabe. Ein wenig bedauert habe ich das für mich etwas abrupte Ende, aber vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung? Freuen würde es mich auf jeden Fall. Die liebenswerten Menschen vermisse ich jetzt schon und es könnte noch so viel passieren. Bis hoffentlich dahin kann ich das Buch nur uneingeschränkt empfehlen.
    Meer Liebe auf Sylt Claudia Thesenfitz
    Meer Liebe auf Sylt (Buch)
    08.03.2017

    Gut lesbar

    Henriette ist Chefredakteurin einer Frauenzeitschrift und Geschäftsfrau durch und durch. In ihrer Ehe läuft es eher ruhig, doch damit hat sie sich abgefunden. Von ihrer Tochter Alexandra eingeladen, verbringt sie ein paar Tage auf Sylt, um den 2. Geburtstag ihrer Enkelin Emma zu feiern. Alles könnte so schön sein, wenn da nicht auch Emmas 2. Oma Ulla kommen würde. Sie ist Esoterikerin, Veganerin und Weltverbesserin und beide Frauen kommen überhaupt nicht miteinander zurecht. Dann fliegt Alexandra nach New York, da sie glaubt, dass ihr Mann dort fremdgeht. Und die beiden Omas müssen nun mit Emma allein klarkommen ...

    Das Buch lässt sich gut lesen. Der Witz entsteht vor allem wegen den so gegensätzlichen beiden Omas, wobei hier Ulla deutlich schrulliger beschrieben wird. Logischerweise geschieht in dem Buchgenre dann bald eine Annäherung. Mir ein bisschen zu viel war dann auch noch Henriettes 2. Tochter Jana mit ihren Problemen. Sozusagen bei keiner der Frauen lief es normal bzw. glatt. Zum Glück wird vermieden, dass am Ende alles heile Welt ist.
    Ich habe das Buch an einem Abend gelesen, mit gut 260 Seiten ist es auch nicht so dick. Und es verlangt auch kein größeres Nachdenken. Aber es ist eine gelungene Unterhaltung.
    Billy the Beast. Ein Traum von einem Tiger Billy the Beast. Ein Traum von einem Tiger (Buch)
    01.03.2017

    Humor mit Tiefgang

    Bert ist 16 und wiegt 101 kg. Damit gilt er zwar in der Familie väterlicherseits noch als Leichtgewicht, aber er selbst ist nicht glücklich. In der Schule wird er gemobbt und schikaniert, Freundin hat er keine. Seine Hobbys sind Essen und „Wer wird Millionär“-Gucken.
    Um sich Geld zu verdienen, nimmt er einen Job als Maskottchen „Billy - der Tiger“ bei einer Eishockeymannschaft an und auf einmal beginnt er dadurch eher unfreiwillig abzunehmen...

    Ich würde das Buch zwar eher als Jugendbuch einordnen. Trotzdem hat mir das Lesen viel Spaß gemacht. Man kann Bert verstehen, die vielen familiären Probleme mit der Mutter, dem geschiedenen Vater und seiner Verwandtschaft und vor allem in der Schule. So hat er sich mit dem Essen Ersatz beschafft. Erst durch das langsame Abnehmen und seine Arbeit bekommt er ein klein wenig Selbstbewusstsein. Mir hat der Humor in dem Buch sehr gefallen. Und auch, dass sich über Bert nicht lustig gemacht wurde. Die Probleme wurden real beschrieben, auch das langsame Abnehmen mit den vielen Rückschlägen. Und auch dass mit weniger Kilos nicht automatisch alle Probleme verschwinden. Das Buch macht auf witzige Art klar, dass sich der Kampf um eigene Ziele lohnt.
    Betrunkene Bäume Betrunkene Bäume (Buch)
    27.02.2017

    Gelungen


    Erich ist über 80 und lebt allein in seiner Wohnung. Seine Tochter hat wenig Zeit für ihn und beschafft ihm eine Haushaltshelferin, denn ins Heim will er nicht. Dabei kommt Erich allein nicht mehr zurecht, er sieht kaum noch etwas, kann schlecht laufen und ist schwach. Trotzdem will er weiter autark bleiben und auch noch wissenschaftlich tätig sein, zumindest helfen. Seine große Liebe gehört seiner Frau und den Bäumen, besonders den in Sibirien.
    Katharina ist von zu Hause aufgerissen und wird mehr zufällig Erichs Nachbarin. Die beiden kommen sich näher …

    Mir hat das Buch gut gefallen. Es lässt sich flüssig Lesern, ist oft gewollt oder ungewollt humorvoll. Dabei ist es eher ein ruhiges Buch. Man bekommt Mitgefühl mit Erich, andererseits versteht man auch seine Tochter. Ganz behutsam öffnet er sich Katharina und erzählt seine Geschichte. Und Katharina lernt viel und wird an seiner Seite ein ganzes Stück erwachsener.
    Glücksmädchen Glücksmädchen (Buch)
    24.02.2017

    Nicht schlecht, aber ...

    Ellen Tamm ist Reporterin bei einer Zeitung. Als ein kleines Mädchen - Lycke - verschwindet, bekommt sie von ihrem Chef den Auftrag, diesen Fall zu recherchieren. Für Ellen ist das besonders schwer, denn ihre Zwillingsschwester ist im gleichen Alter gestorben, in dem Lycke jetzt ist. Bei den Recherchen hat Ellen eine eigene Theorie. Dann erhält sie auch noch Drohungen und Bilder aus der Vergangenheit…

    Das Buch ist nicht schlecht und lässt sich gut lesen. Es gibt mehrere Verdächtige und bis zum Ende hatte ich keine wirkliche Ahnung. Trotzdem fehlte mir für einen Thriller die Spannung. Irgendwie plätscherte alles dahin. Die Personen blieben zum Teil sehr flach, zum Teil auch nicht sehr glaubwürdig. Irgendwie hat mich die Handlung nicht gelangweilt, aber auch nicht wirklich mitgerissen.
    Die Verseflüsterin Die Verseflüsterin (Buch)
    22.02.2017

    Was ist das?

    Das habe ich mich bereits nach wenigen Kapiteln des Buches gefragt. Marcus arbeitet in einer IT-Firma und an seiner Karriere. Doch er ist nicht richtig glücklich, auch in der Ehe mit Isabelle. Da findet er eines Tages einen Zettel an der Windschutzscheibe seines Autos: Hör auf deine Gefühle! Er weiß nicht, von wem der Zettel ist...

    Das Buch ist als Frauen-/Liebesroman einsortiert. Als solchen mit Tiefgang wollte ich ihn lesen. Doch stattdessen bekam ich ein Werbebuch für gesunde Lebensweise, Yoga, Psychologie u. ä. Ich hatte das Gefühl, dass zuerst die Tipps aufgeschrieben wurden und die Handlung dann irgendwie dazu gepackt wurde. Und weil man Marcus und Isabelle nun wirklich nicht alle vorkommenden Probleme und die dazugehörigen Lösungsvorschläge unterjubeln konnte, mussten noch Freunde und die Mutter herangenommen werden. Handlung gab es deshalb nicht viel und die Personen kamen mir wie Puppen in einem Lehrfilm und nicht wie Menschen vor. Völlig unterkühlt, irgendwie „platt“. Normalerweise würde ich dem Buch maximal einen Punkt geben.
    Warum ich trotzdem 3 vergebe, liegt daran, dass es sich gut lesen lässt und die angebotenen Vorschläge für Veränderungen gut erklärt wurden, nachvollziehbar sind und mir auch praktikabel erscheinen. Man kann viele gute Gedanken mitnehmen. Allerdings hätte ich mir im Bedarfsfall eher einen Ratgeber dafür gekauft.
    Projekt Rahanna Projekt Rahanna (Buch)
    20.02.2017

    Schade um meine Zeit

    Die Insel Bornholm wird überfallen von Wikingern. Sie schlachten das Vieh, verbrennen die Häuser ... und das alles passiert nicht vor Hunderten von Jahren, sondern jetzt. Ein paar Leute wollen eine Herrschaft nach Wikinger-Art wieder einführen.

    Das Ganze ist eine gute Idee, aber leider war es das für mich auch schon. Polizisten die sich mehr über Filme unterhalten und Bruce Willis spielen, Einheimische zwischen blöd und ganz blöd. Sogenannte Wikinger, die nur Fäkalsprache können. Falls das alles als Karikatur angelegt sein sollte, habe ich den Witz nicht verstanden. Stattdessen habe ich mich gelangweilt, wurde dann immer wütender und habe mich bis auf ungefähr 2/3 der Seiten durchgequält. Dann war Schluss. Vergeudung meiner Lebens- und Lesezeit.
    In jedem Augenblick unseres Lebens In jedem Augenblick unseres Lebens (Buch)
    20.02.2017

    Enttäuscht

    Tom und Karin erwarten ihr erstes Kind. Livia kommt mit Kaiserschnitt auf die Welt, doch Karin stirbt kurz danach an einer schweren Krankheit und Tom muss allein klarkommen.

    Es hätte ein richtig gutes Buch werden können. Das Thema ist berührend. Leider die Umsetzung gar nicht. Ich bin überhaupt nicht in das Buch reingekommen und musste mich fast die ganze Zeit regelrecht zum Lesen zwingen. Anfangs unheimlich viele medizinische Fachausdrücke, die ich nicht verstanden habe und die ich auch nicht nachschlagen wollte. Dazu ein fast militärisch kurzer Stil mit für meine Begriffe schroffer Tonart. Die eigenartige Verwendung der direkten oder eigentlich nicht direkten Rede, verschachtelte Sätze, Zeitsprünge mit Problemen für mich, die Zeit festzustellen - das alles hat mir die Lust am Lesen genommen. Im Verlauf des Buches wurde das leicht besser, doch insgesamt fand ich zu Tom wenig Zugang und konnte kein richtiges Mitgefühl empfinden, das hat mich sehr gestört und das finde ich schade
    Schlaflied Schlaflied (Buch)
    20.02.2017

    Super

    Das Buch beginnt auf den Philippinen. René, ein Arzt, stürzt eine junge Frau beim Bungeejumping in den Tod. Dann wechselt das Geschehen nach Schweden. Dort wird die Leiche eines Jungen gefunden, vergewaltigt und ermordet. Die Spur führt ins Pädophilenmilieu. Und dann nach Rumänien. Weiter verschwinden junge Flüchtlinge. Die Mordkommission mit Mette, Olivia u. a. ermittelt wieder und Mette holt Tom endlich wieder ins Team.

    „Schlaflied“ empfand ich als bestes Buch in der Reihe. Wie immer können sich die Figuren der Vorgängerbände entwickeln. Sie alle haben Ecken und Kanten. Schön ist, dass Tom jetzt richtig in die Ermittlungen eingebunden ist und trotzdem noch eigene Wege gehen kann. Das Buch ist von Anfang an spannend. Die verschiedenen Handlungsstränge bündeln sich schon etwa in der Mitte des Buches, was mir gut gefiel. Trotzdem blieb die Spannung durchgehend hoch, die Ermittlungen real und nachvollziehbar. Mit einer besonderen Überraschung am Ende. Die Latte für das nächste Buch hängt extrem hoch.
    Bomann, C: Sturmherz Bomann, C: Sturmherz (Buch)
    14.02.2017

    Gut gelungen

    Alexa muss ins Krankenhaus nach Hamburg, ihre Mutter hat einen Schlaganfall und Alexa soll die Vormundschaft übernehmen. Doch da ist noch ihre Firma in Berlin. Und überhaupt, sie hat seit Jahren Probleme mit ihrer Mutter, sie sprechen kaum miteinander, sind sich fremd. So überlegt sie lange, ob sie überhaupt diese Verantwortung übernehmen soll. Doch dann findet sie einen Brief über die Vergangenheit ihrer Mutter und die Zeit der Schweren Sturmflutkatastrophe in Hamburg. Und je mehr sie über die Vergangenheit erfährt, umso mehr ändert sich ihre Sicht auf die Dinge …

    Corina Bomann schreibt routiniert. Ihre Bücher sind alle gut lesbar und unterhalten. Eigentlich „typische“ Frauenbücher und das ist nicht mein Lieblingsgenre. Und auch bei diesem Buch hatte ich einige Einstiegsschwierigkeiten, alles schien so vorbestimmt, alle Klischees erfüllt, keine Überraschungen bis zum Ende. Doch im Laufe der Handlung merkte ich, dass es doch nicht nur ein einfacher Herz-Schmerz-Roman mit einem Heile-Welt-Ende ist. Obwohl einige der Figuren etwas blass blieben, durften andere richtig viel Tiefgang bekommen und so hebt sich das Buch am Ende für mich doch stark aus dem Einheitsbrei des Genres heraus.
    Spreewaldtod Christiane Dieckerhoff
    Spreewaldtod (Buch)
    09.02.2017

    Solide

    Der 2. Fall im Spreewald für Klaudia Wagner. Ein junger rumänischer Gastarbeiter wird im Wasser erschlagen aufgefunden. Er war in eine Prügelei mit Rechten verwickelt. Aber es gab auch innerhalb der Gastarbeiter Probleme und ein Gurkenbauer wurde erpresst. Die Ermittlungen sind nicht einfach, denn Klaudia muss sich nicht nur ihren Dämonen der Vergangenheit stellen, sondern mit dem ihr verhassten Kollegen Demel zusammenarbeiten.

    Der 2. Fall um Kommissarin Klaudia ist für mich ein solider Krimi aus dem regionalen Bereich. Es gibt einen Toten, es wird ermittelt mit den üblichen vielen Verdächtigen, bei einem ausländischen Toten müssen natürlich die Rechten verdächtigt werden. Was im Ansatz verständlich ist, gerät bei der Zeichnung der Figuren leider zu klischeehaft. Besser sind da die einheimischen Originale, wie der alte Kahnführer, gelungen. Das Private der Ermittler wird einbezogen, gerät aber nicht zu sehr in den Vordergrund. Die Ansätze für den nächsten Teil sind sichtbar. Mir fehlte ein wenig die Spannung. Insgesamt für mich ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben muss, was aber auch nicht langweilt. Gute Unterhaltung mit Werbung für den Spreewald.
    Macrae Burnet, G: Sein blutiges Projekt Macrae Burnet, G: Sein blutiges Projekt (Buch)
    31.01.2017

    Super – mit kleinen Längen

    Roderick (Roddy) Macrae sitzt im Gefängnis. Er ist 17 Jahre alt und stammt aus einem 9-Häuser-Ort an der Küste Schottlands. Er ist Sohn eines armen Bauern und hat drei Menschen umgebracht, darunter den Constable, einer Art Ortsvorsteher. Sein Verteidiger versucht, Roddy als geisteskrank hinzustellen, um sein Leben zu retten…

    Das Buch ist als Thriller angekündigt, für mich war es keiner. Allerdings kann ich auch nicht wirklich sagen, in was ich es einordnen sollte. Auch der Titel hat mich lange Zeit sehr irritiert und erst ziemlich zum Schluss des Buches gibt es eine Erklärung dafür.
    Inhaltlich fand ich das Buch über weite Strecken einfach super. Es beginnt mit den Aussagen einiger Dorfbewohner über Roddy, schon hier merkt man die sehr weit geteilten Meinungen und Beurteilungen. Dann geht es weiter mit einem Bericht von Roddy selbst, den er im Gefängnis auf Anraten seines Verteidigers schreibt. Dieser Teil hat mir am besten gefallen. Obwohl man weiß, wie es ausgeht, birgt er eine große Spannung in sich und steuert mehr und mehr dem Höhepunkt zu. Die Beschreibung des einfachen Lebens der armen Menschen, aber auch der möglichen Macht und des Mißbrauchs einiger ist gut beschrieben. Anfangs hatte ich noch das Gefühl, es könnte eine wahre Geschichte sein. Doch irgendwann hat mich das alles so in den Bann gezogen, dass ich nicht mehr wissen wollte, ob es wahr oder erfunden ist.
    Das Buch endet mit den Berichten der Ärzte und mit der Verhandlung vor dem Gericht. Dieser Teil hat für mich die Spannung sehr gedrückt, obwohl es natürlich darum ging, ob Roddy hängt oder nicht (wobei nicht hängen lebenslang Gefängnis bedeutet). Aber im Vergleich zum eigentlichen Bericht fand ich diesen Teil etwas langatmig und auch ein wenig langweilig. Hier hätte ich mir einige Straffungen gewünscht. Doch da das nur einen kleinen Teil des Buches betrifft, kann ich insgesamt eine Leseempfehlung geben.

    Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster (Buch)
    26.01.2017

    Unheimlich berührend und stark

    Fred Wiener ist geschieden, zieht seinen Sohn Phil allein groß und arbeitet in einem Büro. Allgemein ist er wohl so etwas wie ein eher einsamer, trauriger, sehr zurückgezogener und kontaktscheuer Mensch. Seine Kollegen bekommen erst etwas Respekt vor ihm, als er erzählt, dass er sich als ehrenamtlicher Sterbebegleiter hat ausbilden lassen. Doch gleich seine erste "Klientin" Karla macht es ihm schwer und ist völlig anders, als er es erwartet hat...

    Das Buch hat mich stark beeindruckt. Zum einen rein vom Aufbau her. Über den Kapiteln steht jeweils der Name desjenigen, aus dessen Sicht erzählt wird. Das macht es dem Leser einfach, obwohl man allein schon am unterschiedlichen Stil gemerkt hätte, wer da berichtet. Am besten gefiel mir die direkte, geradlinige und auch sehr pragmatische Art des 13-jährigen Phil. Man merkt im Laufe des Buches, dass er nicht nur körperlich wächst, sondern insgesamt erwachsener wird.
    Vor allem aber hat mich der Inhalt beeindruckt und berührt. Die Art der Autorin über die Figur Karla mit der Krebserkrankung und dem Sterben umzugehen und dabei rüberzubringen, wie man die Wünsche der Menschen zu respektieren hat, hat mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Fred wollte als Sterbebegleiter alles richtig machen und macht doch einiges ganz falsch. Das kann einem selbst immer passieren, sobald eine Person in der Umgebung von Krebs oder einer anderen schweren Krankheit betroffen ist. Ich habe viel aus dem Buch gelernt und mitgenommen.
    Und trotzdem habe ich das Buch als einen schönen Roman empfunden, der mich auch unterhalten hat. Dieser Spagat ist der Autorin zu 100 % gelungen. Mehr als die volle Punktzahl kann ich nicht vergeben, aber hier hätte ich gern noch die Möglichkeit von Zusatzpunkten gehabt.
    Leiss-Huber, A: Fastenopfer Leiss-Huber, A: Fastenopfer (Buch)
    20.01.2017

    Nicht direkt spannend, aber humorvoll

    Der Verwalter des Tilly-Benefiziums wurde ermordet, genauer gesagt erstochen. Kommissar Max Kramer muss ermitteln und steht mit seinem Kollegen vor einem Rätsel. Dabei muss er eigentlich erst mal die Nachwirkungen der Firmenfeier verdauen. Und seine Jugendfreundin Maria Evita, Novizin im Kloster, hat auch noch diverse Wünsche.

    Ich habe den Vorgängerband und „Fastenopfer“ hintereinander gelesen. Beide Bücher sind nicht allzu dick und lesen sich gut weg. Die Fälle sind nicht wirklich sehr spannend. In „Fastenopfer“ erfolgt die Aufklärung in wenigen Sätzen. Auch was der Tote mit dem Fasten zu tun hat und warum er dessen Opfer sein soll, erschließt sich mir nicht. Wer also einen spannenden klassischen Krimi erwartet, wird von dem Buch enttäuscht sein. Mir hat es trotzdem gut gefallen, denn die Altöttinger Bewohner sind teilweise so klischeehaft und überzeichnet beschrieben, dass sie wie eine gelungene Karikatur wirken (vor allem der Pfarrer, noch mehr seine Haushälterin) und für gewollte oder ungewollte Heiterkeit beim Lesen sorgen. Es schreit geradezu nach einer Verfilmung. Die Nebenstränge, die nicht direkt mit der Krimihandlung zu tun haben, sind oft richtig witzig und ich habe mich sehr amüsiert. Kommissar Max wirkt manchmal etwas "naiv-dümmlich", wird aber sicher mit Maria Evita im nächsten Band noch mehr Unterstützung erhalten, denn dass diese im Kloster bleibt, kann ich mir schwer vorstellen. Alles in allem gebe ich für das Buch eine Leseempfehlung ab für alle, die diese Regionalkrimis mit mehr Lokalkolorit als Hochspannung mögen.
    851 bis 875 von 885 Rezensionen
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