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    raschke64 Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 06. Januar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 69
    885 Rezensionen
    Verhängnisvolles Lavandou Remy Eyssen
    Verhängnisvolles Lavandou (Buch)
    03.05.2021

    Gute Fortsetzung der Reihe

    Ein zehnjähriges Kind wird misshandelt und missbraucht. 25 Jahre später wird am Strand von Lavandou erneut ein misshandelter und missbrauchter Junge in Mädchenkleidern gefunden. Die Polizei ermittelt. Doch dann beginnt eine Mordserie gegen verschiedene Unternehmer des Ortes. Leon Ritter hat seine eigene Theorie über das Ganze…

    Das Buch ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe. Wie immer geht es auch um die Familie von Leon und Isabelle, verschiedener Bewohner des Ortes und Angehörige der Polizei. Der Fall selbst ist relativ aktuell und interessant beschrieben. Als Leser weiß man allerdings schon ab der ersten Seite, um was es gehen wird. Auch wenn zwischendurch ab und zu eine kleine Überraschung eingebaut ist, weiß man, was einem erwartet. Das mindert für mich etwas die Spannung. Trotz allem ist es wieder eine gute Beschreibung von Land und Leuten und im besten Sinne ein Regionalkrimi.
    Der Abstinent Der Abstinent (Buch)
    03.05.2021

    Zutiefst ratlos

    Manchester 1877. 3 Iren werden gehängt. Sie gehören zu den Unabhängigkeitskämpfern. Der Ire James O‘Connor ist bei der englischen Polizei. Ursprünglich stammt er aus Dublin, nach dem Tod seiner Frau und seines Kindes verfällt er allerdings dem Alkohol. Sein Chef schickt ihm deshalb nach Manchester - seine letzte Chance, in der Polizei zu verbleiben. Dort hält er sich unter den in Manchester lebenden Iren einige Spitzel. Aus Amerika kommt Stephen Doyle, um die Freiheitsbewegung zu unterstützen. Sein primäres Ziel allerdings ist, den Bürgermeister von Manchester zu ermorden. Bei dieser Aktion allerdings ist O’Connor anwesend, sein Polizeikollege stirbt dabei. Doyle kann fliehen, O’Connor kommt ins Gefängnis.

    Das Buch lässt mich zutiefst ratlos zurück. Positiv ist zu erwähnen, dass die Anfangsseiten zwar aufgrund der vielen handelnden Personen ein wenig unübersichtlich sind und man sich in das Geschehen erst hineinlesen muss. Danach allerdings ist es gut lesbar. Kurze Sätze, viele Dialoge. Es fehlt zwar etwas die Spannung. Doch das Buch ist nicht als Krimi angekündigt, sondern als Roman. Und dafür geht es für mich in Ordnung. Inhaltlich allerdings weiß ich gar nichts damit anzufangen. Alles wird nur angerissen. Gerade am Anfang hat man das Gefühl, der Autor steht der irischen Freiheitsbewegung absolut negativ gegenüber. Allerdings hatte ich auch nicht das Gefühl, dass er Sympathie für seinen Haupthelden bei der englischen Polizei hat. Auch der weitere Fortgang der Geschichte lässt mich immer wieder fragen: Was will der Autor mir damit sagen? Ich konnte mir die Frage bis jetzt nicht beantworten. Das Ende allerdings hat mich dann etwas wütend gemacht. Ich habe überhaupt nicht verstanden, was es sollte. Möglicherweise liegt es an mir. Trotzdem kann ich leider das Buch so nicht weiterempfehlen.
    Der Donnerstagsmordclub Richard Osman
    Der Donnerstagsmordclub (Buch)
    03.05.2021

    Miss Marple mal vier

    Ein ehemaliges Kloster ist jetzt eine Art Altersheim. Um es korrekt zu sagen, es ist eine gehobene Seniorenresidenz, deren Mitbewohner im Arbeitsleben zumeist berühmte Persönlichkeiten waren oder spezielle Berufe hatten. Jetzt beteiligen sie sich an verschiedenen Unternehmungen, denn der Tag in der Residenz ist mehr als ausgefüllt. Unter anderem haben sie auch einen Donnerstagsmordclub. Gegründet, um zu versuchen, alte Fälle aufzuklären. Der zur Residenz gehörende alte Friedhof soll plattgemacht werden. Während sich die Senioren noch dagegen wehren, geschieht direkt vor ihren Augen einen Mord. Und natürlich lässt das denn Donnerstagsmordclub nicht ruhen.

    Das Buch hat von allem ein bisschen. Es ist ein Krimi der speziellen Art. Nicht direkt regional, aber in die Richtung angelehnt. Es ist aber auch das, was ich so als typisch schrägen britischen Humor bezeichnen würde. Gleichzeitig ist es aber auch eine Studie von Menschen im hohen Alter. Diese Mischung macht das Buch zu etwas besonderem. Krimiliebhaber werden vermutlich bemängeln, dass es nicht so wirklich spannend ist. Ehrlich gesagt, war es mir völlig egal, wer der Mörder ist und warum. Die Beschreibung drumherum fand ich viel interessanter und teilweise richtig witzig. Ich habe mich über die treffenden Bemerkungen und Beschreibungen oft köstlich amüsiert. Das ist auch der Grund, warum ich eine Leseempfehlung ausspreche.
    Girl A Girl A (Buch)
    19.04.2021

    Heftig

    Alexandra, genannt Lex, ist 15. Sie ist komplett unterernährt, völlig verdreckt und dem Tode nah, als sie auf einer Straße aufgefunden wird. Sie konnte aus dem Haus ihrer Familie fliehen. Dort war sie über längere Zeit zusammen mit ihren Geschwistern eingesperrt. Ihr Vater war in einer Art religiösen Wahn verfallen, die Mutter hat sich dem nicht widersetzt. Auch der ältere Bruder wollte nicht wirklich helfen. Nach der Flucht bringt sich der Vater um, die Mutter kommt ins Gefängnis und die überlebenden Kinder werden auf verschiedene Familien aufgeteilt und teilweise adoptiert.

    Das Buch ist inhaltlich sehr heftig. Die Geschichte wird aus Sicht von Lex, in der Öffentlichkeit Girl A genannt, erzählt. Man erfährt, was nach ihrer Flucht passiert ist. Die Geschichte wird in verschiedenen Kapiteln erzählt, in denen es sich jeweils um ein bestimmtes Geschwisterteil handelt, alles in der Gegenwart und in Rückblenden. So erfährt man erst nach und nach, was wirklich passiert ist. Das ist gut gewählt, denn die Geschehnisse sind extrem aufwühlend und schwer verständlich. Normalerweise sind Eltern dazu da, ihre Kinder zu schützen und ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen. Doch diese Eltern sind einfach nur der Horror. Als Leser kann man auch verfolgen, wie schwer es für die überlebenden Kinder ist, später ein normales Leben zu führen. Eigentlich ist es fast unmöglich und jeder schleppt einen Riesenrucksack von Problemen aus der Kinder- und Jugendzeit mit sich herum. Es ist ein Buch, dass zwar gut lesbar ist, dass einen aber noch lange beschäftigt.
    Die Wahrheit der Dinge Markus Thiele
    Die Wahrheit der Dinge (Buch)
    19.04.2021

    Interessante Ansichten

    Frank Petersen ist Richter. Er hat eine feste Meinung zu seinen Entscheidungen. Doch in den letzten zwei Jahren wurden vier seiner Urteile vom übergeordneten Gericht angezweifelt und zurückverwiesen. Das ist für ihn schwierig. Außerdem ist seine Frau der Meinung, dass sie eine Auszeit braucht, und verlässt ihn. In dieser Krise beginnt Frank, über sich und seine Entscheidungen nachzudenken, und es kommen Zweifel auf.

    Das Buch hat mich überrascht, und zwar sehr angenehm. Es bezieht sich auf zwei wahre Rechtsfälle, die im Buch allerdings nur Anstoß geben und zu einer völlig anderen Geschichte verarbeitet wurden. Mir hat zum ersten der Stil gut gefallen. Er ist angenehm zu lesen und verfällt nicht in Juristendeutsch. Ebenfalls gut gefallen hat mir, dass es hier keine eindeutige Wahrheit gibt. Natürlich erkennt man, dass der Autor bestimmte Ansichten vertritt. Aber er lässt durch das Auftreten der verschiedenen Personen: des Richters, der Ehefrau, einer Betroffenen, verschiedene Ansichten auf die Fälle zu und überlässt es dem Leser, eine endgültige Entscheidung für sich selbst zu treffen. Außerdem gibt das Buch unheimlich viele Anregungen, um sich eigene Gedanken zu machen. Es ist ein interessanter Einblick in hinter Rechtsfälle und hinter die Personen, die die Entscheidung dazu treffen.
    Höllenkind Veit Etzold
    Höllenkind (Buch)
    12.04.2021

    Anders als sonst

    In Rom wird eine Hochzeit gefeiert, uralter römischer Adel verbindet sich in der sixtinischen Kapelle. So war es jedenfalls gedacht, doch die Braut stirbt noch vor dem Ja-Wort qualvoll. Und sie wird nicht die einzige in der Familie bleiben. Gleichzeitig wird in Berlin Clara aufgrund des letzten schlecht gelaufenen Falls zeitweilig vom Dienst beurlaubt und fährt mit ihrer Freundin nach Florenz. Dort wird sie von der Polizei kontaktiert wegen eines Falles und der Zusammenarbeit in der Vergangenheit. Und so ermitteln Clara und später auch McDeath – nicht wirklich offiziell.

    Ich mag die Reihe um Clara sehr und habe auch alle Bücher gelesen. Höllenkind weicht ein bisschen von den vorherigen Thrillern ab. Es ist eindeutig weniger spannend. Und auch viel weniger blutig/grausam. Interessant war für mich die Historie, die Zusammenhänge mit Dantes göttlicher Komödie und die Beschreibung von Florenz und Rom. Ich bekam Lust, nach Italien zu fahren. Es war irgendwie teilweise mehr Reiseführer als Thriller. Und es war mir auch ein bisschen zu viel Verweis auf die vorherigen Bücher. Alles in allem ist es aber immer noch gut lesbar und ich werde auf jeden Fall die Fortsetzung der Reihe verfolgen.
    So wie du mich kennst Anika Landsteiner
    So wie du mich kennst (Buch)
    12.04.2021

    Lesenswert

    Karla und Marie sind Schwestern und sie sind ihr ganzes Leben lang extrem eng verbunden. Dabei lebt Karla weiterhin in Franken in der Heimat und Marie ist Fotografin in New York. Auch auf die Entfernung hin verstehen sie sich blendend. Doch Marie stirbt bei einem Unfall und Karla löst ihre Wohnung auf. Dabei bekommt sie immer mehr Fragen, ob sie ihre Schwester wirklich gut kannte.

    Das Buch ist sehr lesenswert. Eine einfache direkte Sprache erzählt von einem Schwesternpaar und deren Familien. Es geht vor allem darum, wie Karla ihre Gefühle äußert beim Auflösen der Wohnung. Die Geschichte davor wird immer wechselseitig aus Sicht von Karla und Marie erzählt. Das geschieht sehr warmherzig und als Leserin kann man es völlig nachvollziehen. Wohl jeder hat so etwas ähnliches schon einmal erlebt und hat sich die gleichen Fragen gestellt. Und wie oft staunt man, dass man die Angehörigen dann doch nicht so genau kennt, wie man eigentlich denkt.

    Zwei kritische Anmerkungen von mir, die allerdings nicht in die Punktezahl bei der Bewertung eingeflossen sind:
    Zum einen empfand ich das Cover als sehr altmodisch. In der Geschichte geht es um moderne Frauen in der Gegenwart, auf dem Foto wirkt es wie in den fünfziger oder sechziger Jahren mit dem entsprechenden Rollenbild.
    Die zweite Anmerkung betrifft den Hinweis des Verlages auf den ersten Seiten, dass der Roman geschrieben wurde, bevor es COVID-19 gab. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was das soll. Hält man die Leserinnen für so blöd, dass sie dies nicht von allein erkennen? Und soll zukünftig in jedem Buch stehen, dass es vor, mitten oder nach COVID geschrieben wurde?
    Wo wir Kinder waren Kati Naumann
    Wo wir Kinder waren (Buch)
    12.04.2021

    Schöne (Familien)Geschichte

    Sonneberg im Thüringer Wald 1910. Albert Langbein gründet eine kleine Spielzeugmanufaktur. Nach und nach entwickelt sich das Familienunternehmen und für ganz kurze Zeit gehören sie sogar zu den Reichen des Ortes. Doch zwei Weltkriege, der Börsencrash, die Nazis und später die Enteignung in der DDR bringen das Familien Unternehmen immer wieder in Schwierigkeiten. Doch irgendwie geht es Generation um Generationen bis in die Gegenwart weiter.

    Das Buch ist eine sehr schöne Familiengeschichte. Zum einen wird ab dem Jahr 1910 bis in die Gegenwart die Geschichte einer Familie und eines Unternehmens erzählt. Parallel dazu erfährt man unheimlich viel über die Entwicklung des Spielzeugbaus, von Puppen über Plüschtiere bis zu Eisenbahnen. Es wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt. Da sind die Nachfahren, die in heutiger Zeit das alte Haus und Grundstück ausräumen. Von Zimmer zu Zimmer arbeiten sie sich vor und in jedem Zimmer werden Erinnerungen an eine Kindheit geweckt. In den Rückblenden wird dann parallel die Geschichte der Firma erzählt. Auch ich hatte beim Lesen des Buches viele Kindheitserinnerungen, denn in meinem Kinderzimmer standen ebenfalls Spielzeuge aus Sonneberg. Mir hat in dem Buch besonders gut gefallen, da es relativ wenig bewertet und verurteilt. Es wurden die Gründe für verschiedene Entscheidungen aufgezeigt und als Leser kann man sich selbst ein entsprechendes Urteil dazu bilden. Das empfand ich als sehr angenehm. Ich kann auf jeden Fall für das Buch eine Leseempfehlung aussprechen.
    Die Bildhauerin Pia Rosenberger
    Die Bildhauerin (Buch)
    09.04.2021

    Da war mehr möglich

    Camille Claudel ist 17, als sie endlich mit ihrer Familie nach Paris kommt und dort ein Kunststudium an einer Privatakademie aufnimmt, die auch Frauen zulässt. Sie will unbedingt Bildhauerin werden. Zur damaligen Zeit für eine Frau fast unmöglich. Doch sie kämpft sich durch und irgendwann wird der berühmte Bildhauer Auguste Rodin auf sie aufmerksam. Anfangs ist er nur ihr Lehrer, später werden sie ein Liebespaar.

    Das Buch beschreibt die Geschichte der Künstlerin Camille Claudel bis fast zum Ende ihrer Beziehung mit Auguste Rodin. Ihre Kindheit wird geschildert, besonders ihre schwierige Beziehung zu ihrer Mutter. Das alles ist gut lesbar und auch interessant. Ich habe bedauert, dass es keine Fotos in dem Buch gibt. Gerade, wenn eine Künstlerin beschrieben wird, wäre das zur Vertiefung in meinen Augen gut. Ebenfalls bedauert habe ich das Ende des Buches. Es bricht ab, als die Beziehung zwischen den beiden Künstlern nicht mehr lange halten wird. Bis dahin ist Camille eine relativ starke Frau, die um ihren Beruf und ihre Freiheit kämpft. Dass sie am Ende den Kampf verlieren wird, dass ihre Familie sie für Jahre in Nervenheilanstalt bringen wird, erfährt man als Leser aus dem Buch leider nicht. Ich finde aber, das gehört unbedingt zu ihrer Geschichte dazu. Denn den Großteil ihres Lebens verbringt sie leider nicht mehr als starke Frau und in Freiheit. Für mich ist damit das Buch sehr unvollständig. Hier wäre mehr möglich gewesen.
    Die Kannenbäckerin Annette Spratte
    Die Kannenbäckerin (Buch)
    31.03.2021

    Empfehlenswert

    Der 30-jährige Krieg wütet in Deutschland. Neben dessen Folgen wütet ebenso die Pest. Johanna ist 13, als sie in relativ kurzer Zeit ihre gesamte Familie durch die Pest verliert. Sie will sich zu einem unbekannten Onkel durchschlagen, als ihre Nachbarin sie für die Reise als Junge verkleidet. Unterwegs muss sie trotzdem einige Abenteuer bestehen, aber sie merkt auch, dass sie als Junge viel mehr Freiheiten hat. Deshalb bleibt sie bei ihrem Onkel und dessen Familie dabei, dass sie „Johann“ ist. Ihr Onkel übt das Töpferhandwerk aus und Johann/a ist daran sehr interessiert und erlernt es neben vielen anderen Sachen.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Anfangs dachte ich, es wird eines der üblichen Bücher – starke Frau/Mädchen, die alles kann und nicht auffällt. Und gerade in der ersten Zeit fand ich es nicht ganz reell, dass Johanna als Junge mit relativ wenig Fehlern und Auffälligkeiten durchkam. Doch nach und nach wurde das Ganze realistischer und glaubhafter. Gut gelungen fand ich die Schilderung der Dorfgemeinschaft und vor allem des Töpferhandwerks im Mittelalter. Interessante Techniken und eine so ganz andere Herangehensweise an vieles. Ebenso die strengen Unterschiede der Arbeiten von Mann und Frau. Und der Schrecken des Krieges. Das alles ist gut lesbar beschrieben und ist damit für viele empfehlenswert: Leute, die sich historisch interessieren, die einfach mal gut schmökern wollen, die Unterhaltung mit Tiefgang erwarten.
    Madsack, S: Enriettas Vermächtnis Madsack, S: Enriettas Vermächtnis (Buch)
    31.03.2021

    Etwas ratlos

    Die erfolgreiche argentinische Autorin Enrietta da Silva verstirbt hochbetagt, aber auch steinreich in der Schweiz. Der Testamentsvollstrecker bringt zwei Menschen bei, dass sie ein unheimlich hohes Vermögen erben werden. Da ist zum einen Emilio, ein ebenfalls gut betuchter plastischer Chirurg aus Buenos Aires, der Heimat von Enrietta. Da ist zum anderen Jana, eine österreichische Schauspielerin, die nach einem Unfall nicht mehr selbst auf der Bühne stehen kann, und die so etwas wie eine Art Ersatztochter von Enrietta war. Als alles scheinbar ganz klar zu sein scheint, taucht plötzlich Armando da Silva auf, Enriettas leiblicher Sohn, der offenbar eine kriminelle Laufbahn eingeschlagen hat.

    Mich lässt das Buch etwas ratlos zurück. Was wollte die Autoren mir eigentlich sagen? Allein nach der rechtlichen Konstellation wäre das Buch in der Mitte zu Ende gewesen und ich habe nicht verstanden, wieso sich das Ganze noch so lange hinziehen musste. Da wird immer von großen Familiengeheimnissen gesprochen, aber so richtig ein Geheimnis konnte ich nicht erkennen. Das alles hat mich zunehmend eher genervt. Denn eigentlich war das Buch gut lesbar. Die Autorin hat eine klare, sehr angenehme Sprache, sie drückt sich sehr gewählt aus. Das empfinde ich als Leser sehr angenehm. Und somit bedaure ich, dass rein inhaltlich unheimlich viel Potenzial vergeben wurde.
    Blütengrab Ada Fink
    Blütengrab (Buch)
    29.03.2021

    Guter Krimi

    1993, die Wende ist gerade erst gewesen und der Umbruch in der ehemaligen DDR ist noch in vollem Gange. In einem kleinen Ort in Mecklenburg wird in einem Wald eine Mädchenleiche gefunden. Eine eigenartige Rune ist in die Stirn eintätowiert. Ulrike Bandow untersucht den Fall und bekommt, anfangs gegen ihren Willen, einen neuen Kollegen zugeteilt. Ingo Larssen ist Wessi und hat seine ganz eigenen Gründe, warum er sich in diesen Teil von Ostdeutschland versetzen lässt

    Ich würde das Buch nicht als Thriller bezeichnen, sondern als einen grundsoliden und guten Krimi. Für einen Thriller fehlt mir vor allem am Anfang die Spannung. Das heißt aber nicht, dass das Buch langweilig ist. Im Gegenteil. Mir hat gefallen, dass sehr ausgewogen versucht wird, die Situation zu dieser Zeit in Ostdeutschland darzustellen. Auch wird sehr differenziert beurteilt, warum einzelne Personen welche Taten unternehmen. Es gibt in erster Linie ganz normale Ermittlungsarbeit. Die beiden zu unterschiedlichen Kriminalisten finden gut zueinander. Private Probleme spielen zwar in den Fall hinein, stehen aber nicht ausschließlich im Vordergrund. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung.
    Fertig ist die Laube Renate Bergmann
    Fertig ist die Laube (Buch)
    29.03.2021

    Renate im Beet

    Gunter, der Lebensgefährte von Renates Freundin Gertrud, wird an der Bandscheibe operiert und fällt für mehrere Monate aus mit Krankenhaus und Reha. Dumm nur, dass er in einer Gartenkolonie einen Schrebergarten besitzt. Gertrud hat voreilig zugesagt, sich um den Garten zu kümmern. Natürlich geht das nicht ohne Renate, und so sind beide Damen über mehrere Monate in den zwei Gärten von Gunter tätig. Erst einmal muss entrümpelt werden und dann kümmern sie sich um die Pflege und Bepflanzung.

    Für mich war dieser Teil der Renate Bergmann-Reihen eher Durchschnitt. Es fehlte irgendwie der Witz. Es ist routiniert geschrieben und gut lesbar, aber oft kam ich mir eher vor, als würde ich einen Gartenratgeber/-lehrbuch lesen mit anschließenden Rezeptideen. Das Pfiffige fehlte mir ganz. Dabei gab es dieses Mal gar nicht so viele Wiederholungen auf die vorherigen Bücher. Aber trotzdem war es für mich kein besonderes Highlight.
    Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen? Johannes Erdmann
    Könnt ihr mal das Segel aus der Sonne nehmen? (Buch)
    29.03.2021

    Segeln mal anders

    Johannes und Cati haben einen Katamaran und arbeiten als Charterskipper auf den Bahamas. In dem Buch erzählen sie Geschichten, die sie in den drei Jahren mit ihren Gästen erlebt haben. Das Ganze ist recht nett beschrieben. Ab und zu musste ich schmunzeln, vieles war ganz interessant zu lesen. Als Teilnehmer an Gruppenreisen waren viele Sachen für mich gar nicht so ungewohnt. Ich glaube, jeder Reiseleiter, egal ob zu Land oder zu Wasser, wird ähnliches erzählen können. Das ist in dem Buch wie in einem Schulaufsatz – allerdings einem sehr gut gelungenen – aufgereiht. Die kurzen Kapitel lesen sich gut weg und behandeln unterschiedliche Themen, Wobei auch auf ernstere Themen, wie Umweltverschmutzung oder Tierschutz, eingegangen wird. Ich habe allerdings sehr bedauert, dass das Buch nur sehr wenige Fotos auf und im Einband beinhaltet. Der Verlag ist eigentlich bekannt dafür, dass seine Bücher sehr gute Fotos enthalten. Die fehlten mir hier vor allem als Illustration für viele Beschreibungen. Mein Fazit: das Buch ist gut lesbar und unterhält, mehr allerdings dann auch nicht.
    Als wir uns die Welt versprachen Als wir uns die Welt versprachen (Buch)
    15.03.2021

    Berührend menschlich

    Edna ist hochbetagt und lebt zusammen mit dem fast gleichaltrigen Papagei Emil in Südtirol. Sie lebt allein in ihrem Haus und beschäftigt sich fast nur mit ihrem Garten und dem wöchentlichen Lesen der Zeitschrift Stern. Adele, die im Ort einen kleinen Laden besitzt, versorgt sie mit Lebensmitteln. Zusammen mit ihrem Mann Max versuchen sie, die alte Dame in ein Seniorenheim zu bringen. Adele, weil sie sich ernsthaft Sorgen um Edna macht. Max, nicht ganz uneigennützig, denn Edna hat viel Geld geerbt. Da entdeckt Edna in einer Zeitschrift das Bild von Jacob, der einen Unfall hatte. Und sie entdeckt darin ihren Jugendfreund, der mit ihr zusammen auf einem schwäbischen Bauernhof schwerste Arbeit verrichten musste. Sie beschließt, sich auf den Weg zu Jakob zu machen, um ein altes Versprechen einzulösen…

    Die Geschichte ist zu tiefst berührend und menschlich. Sie wird in zwei Zeitebenen erzählt. Aktuell geht es um Edna und Emil, die sich auf den Weg nach Schwaben begeben. Dabei nutzt Edna eine uralte Karte von früher und hält sich so nah wie möglich an diesen alten Plan. Das kann natürlich nicht funktionieren, denn einerseits hat sich vieles in den vielen Jahren verändert, andererseits verliert Edna gleich zu Beginn ihrer Reise die Papiere und das Geld. So ist sie darauf angewiesen, dass ihr unterwegs Menschen helfen. Das passiert auch immer, auf sehr unterschiedliche Art und Weise. So lernt sie viele Leute kennen und erzählt dabei auch die Geschichte der Schwabenkinder. Unter welchen unmenschlichen Bedingungen sie arbeiten mussten, wie sie von ihren Familien aus Not verkauft wurden, wie sie oft missbraucht und misshandelt wurden. Das waren furchtbare Zustände. Das Buch beschreibt sie sehr eindrücklich und sehr stark. Man darf das einfach nicht vergessen. Gleichzeitig gibt es Buch auch Hoffnung. Ein uraltes Versprechen wird eingelöst, dabei geht es um Werte wie Freundschaft, Tierwohl oder Erhalt der Natur. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.
    Was wir scheinen Was wir scheinen (Buch)
    15.03.2021

    Ohne Vorkenntnisse: schwierig

    1975: Hannah Arendt fährt wiederholt für einen Urlaub in die Schweiz. Auf der Reise dorthin und auch in dem kleinen Dorf kommen immer wieder Erinnerungen an ihr Leben, ihre Flucht, die verschiedenen Orte und Menschen zurück.

    Für mich war das Buch relativ schwer zu lesen. Ich hatte Hanna Arend eher zufällig über ein Kinderbuch kennengelernt und freute mich sehr, in dieser Romanbiografie mehr über die interessante Frau zu erfahren. Doch leider wurde daraus kein Lesevergnügen, sondern eher harte Arbeit. Dabei hatte das Buch einen sehr guten Stil. Die Autorin schreibt teilweise sehr poetisch und in Bildern, so dass ich mir die Orte und die Landschaft sehr gut vorstellen konnte. Leider funktioniert das bei den Menschen nicht. Man wurde schon im ersten Kapitel regelrecht mit Namen überhäuft. Das setzte sich weiter fort. Dabei waren es sowohl Vornamen, Nachname wie auch Spitznamen oder Kosenamen. Nur einige wenige berühmte Menschen erkannte ich auf Anhieb. Bei allen anderen musste ich langwierig recherchieren, was mich sehr vom Lesen ablenkte und irgendwann verlor ich deshalb die Lust und las dann eben teilweise über unbekannte Personen. Gleiches ereilte mich bei den Texten/Textteilen in verschiedenen Sprachen. Anfangs versuchte ich, alles zu übersetzen. Das habe ich ebenfalls irgendwann gelassen. Erschwert wurde das Ganze, dass innerhalb der Kapitel mit den Rückblenden weitere Rückblenden vorkommen. So wusste ich zeitweise nicht einmal, über welche Zeiträume geschrieben wurde. Alles in allem hat mich das enttäuscht und ich kann eine Leseempfehlung nur für jemanden aussprechen, der sich mit Hannah Arendt schon intensiv auseinandergesetzt hat und eine ganze Menge an Vorkenntnissen mitbringt. Ein Personenregister im Buch wäre sehr hilfreich gewesen, ebenfalls eine Art Zeitleiste über das Leben von Hannah Arendt.
    Klima David Klass
    Klima (Buch)
    15.03.2021

    Anders gut

    Das FBI jagt „Green Man“. Das ist der Name eines Attentäters, der verschiedene größere Anschläge gegen Firmen unternommen hat. Diese Anschläge richten sich ausschließlich gegen Umweltsünder. Sie richten riesigen Schaden an, auch Menschen kommen dabei zu Tode. Das FBI kommt in der Sache nicht vorwärts. Tom Smith arbeitet dort seit kurzer Zeit als Datenanalyst. Er denkt sehr unkonventionell und deswegen kommt er letztendlich auf die Spur von Green Man.

    Das Buch ist ein interessanter Thriller. Er hat unheimlich viel Spannung, obwohl der Täter kein durchgeknallter sadistische Mörder ist. Im Gegenteil, über weite Strecken kann man die Motive des Täters komplett nachvollziehen. Das Buch stellt die Frage, inwieweit man etwas für die Umwelt tun soll und wie weit man dabei gehen kann. Rechtfertigt Unrecht an der Erde, dass man sich mit radikalen Mitteln wehrt und dabei Unschuldige tötet. Dabei schafft es das Buch, über weite Strecken große Spannung zu erzeugen. Es ist gut lesbar und erklärt vieles auf wissenschaftlicher Ebene. Trotzdem wird nicht mit erhobenem Zeigefinger missioniert, sondern der Leser wird zum eigenen Nachdenken angeregt. Außerdem ist es auch unterhaltsam, denn die handelnden Figuren sind gut beschrieben und die Zweifel sind nachvollziehbar. Das Ende war dann für mich ein wenig abfallend gegenüber dem Großteil des Buches, trotzdem würde ich jederzeit eine Leseempfehlung geben.
    Grabovac, A: achte Kind Grabovac, A: achte Kind (Buch)
    01.03.2021

    Schwierige Kindheit

    Alem hat eine sehr schwierige Kindheit. Er wechselt zwischen Kulturen und Familien, zwischen Liebe und Gewalt, zwischen Armut und Sicherheit. Seine Mutter stammt aus einem bitterarmen Bergdorf in Kroatien und geht in den 1960er Jahren als Gastarbeiterin nach Deutschland. In Würzburg arbeitet sie in einer Schokoladenfabrik und kommt sich vor wie im Paradies. Dort lernt sie auch Emir kennen. Ebenfalls Gastarbeiter, allerdings einer, der von Arbeiten nicht viel hält und stattdessen Kleinkrimineller wird. Trotzdem heiraten sie und ein Baby ist unterwegs. Die Mutter glaubt nicht, dass der Vater für die Familie sorgen wird und dass sie allein das Kind aufziehen kann. So gibt sie es in der Woche in eine Pflegefamilie, hat Alem nur am Wochenende. In der Pflegefamilie bleibt Alem viele Jahre und wird dort das achte Kind, denn es gibt sieben eigene.

    Das Buch ist sehr gut lesbar, allerdings nicht einfach lesbar. Letzteres liegt am Inhalt. Schonungslos, geradlinig und direkt erzählt Alem von seiner Kindheit und seiner Jugend. Er muss sozusagen ständig zwischen allen switchen. Da ist auf der einen Seite seine Mutter, die eine Beziehung mit einem anderen Jugoslawen eingeht, der sie und später auch Alem schlägt. Da ist die liebevolle Pflegefamilie, die den Jungen beschützt und liebt, deren Familienoberhaupt allerdings auch der Naziideologie angehört und allen damit einige Probleme bereiten wird. Da sind die Besuche in Jugoslawien und die furchtbare Armut und kurz vor dem Jugoslawienkrieg auch der stark steigende Hass der Nationalitäten untereinander. Das sind die schönen Urlaube in Italien und die furchtbaren Erlebnisse an der jugoslawischen Grenze. Es ist nicht ganz eindeutig, was in dem Buch wirklich reine Autobiografie ist und was fiktional. Trotzdem wird die Situation der zweiten Generation der Einwanderer mit allen Problemen gut geschildert. Mir fehlten manchmal die entsprechenden Gefühle dazu, alles war sehr pragmatisch geschildert. Auf der anderen Seite weiß ich nicht, inwieweit der Autor das wirklich alles selbst erlebt hat und diese furchtbaren Erlebnisse immer noch starke Schmerzen verursachen. Alles in allem ein sehr lesenswertes Buch.

    Die Erfindung des Dosenöffners Tarkan Bagci
    Die Erfindung des Dosenöffners (Buch)
    01.03.2021

    Angenehme Geschichte

    Timur Arslan ist 20 und arbeitet als Journalist im Lokalteil eine Zeitung. Er muss so „wichtige“ Sachen, wie den örtlichen Geflügelzüchterverein oder einen Rentner-Kegelabend, beschreiben. Sein Ziel ist ein Volontariat in der Hauptredaktion der Zeitung, aber so wirklich viel dafür tut er nicht. Eher hat er es sich ein wenig in Selbstmitleid und Frust eingerichtet. Dann lernt er durch Zufall bei dem Kegelabend Annette kennen, die angeblich ein großes Geheimnis hat und von sich behauptet, den Dosenöffner erfunden zu haben. Doch für die Geschichte verlangt sie eine außergewöhnliche Gegenleistung…

    Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen. Es war angenehm lesbar. Damit meine ich, dass es sicherlich keinen Nobelpreis der Literatur verdient, aber dass es neben einer Unterhaltung auch viele Sachen zum Nachdenken und einen gewissen Tiefgang hat. Es war wie eine warme Decke und ein Glas Tee an einem kalten Wintertag oder wie ein Sommerabend mit einem Glas Wein auf der Terrasse beim Sonnenuntergang - Entspannung mit Niveau. Und somit eine sehr positive Überraschung. Das eher puristische Cover verrät nicht, dass der Inhalt nicht einfach nur ein schräger Spaß ist. Dabei kommt der Witz in dem Buch nicht zu kurz, steht aber nicht als Hauptsache über allem. Ich musste nie laut lachen, aber oft leicht schmunzeln. Eine schöne Entdeckung zu Beginn eines neuen Lesejahres. Komischerweise hatte ich auch schon die Bilder einer Verfilmung im Kopf.
    Stay away from Gretchen Stay away from Gretchen (Buch)
    24.02.2021

    Ganz stark

    Tom ist ein sehr bekannter Fernsehjournalist und Anchorman. Er hat keine eigene Familie und lebt sein Leben sehr rasant, viel Arbeit, belanglose Affären. Es ist ihm unheimlich peinlich, dass seine 85-jährige Mutter auf der Autobahn aufgegriffen wird. Die Untersuchungen ergeben, dass sie an Alzheimer–Demenz leidet. Anfangs verdrängt er das noch, doch mehr und mehr häufen sich die Probleme. Gleichzeitig erzählt die Mutter ihm Sachen aus der Vergangenheit, die sie bis jetzt konsequent verschwiegen hat.

    Ich empfand das Buch als ganz stark. Und das aus mehreren Gründen. Da wird diese schreckliche Krankheit Alzheimer gut geschildert, ohne die Probleme, die entstehen, zu verschweigen. Aber ebenfalls auch, ohne die betroffene Person irgendwie lächerlich zu machen selbst bei den Dingen, die sie tut und die auf den ersten Blick lächerlich erscheinen. Dann geht es um die schrecklichen Erlebnisse, speziell der Frauen, im Zweiten Weltkrieg und in der Zeit danach. Wie sie eine Weile eine Art Freiwild waren, die Familien verloren oder als einzige für sie sorgen mussten, auf ihre Männer warteten. Auch die speziellen Beziehungen zwischen den afroamerikanischen Soldaten und deutschen Mädchen und Frauen sind unsentimental, aber mit sehr viel Gefühl beschrieben. Die aus diesen Beziehungen entstandenen Kinder sind einfach nur zu bedauern. Was sie durchgemacht haben, kann man sich heute überhaupt nicht mehr vorstellen. Umso wichtiger ist es, dass dieses Thema wenigstens heute beschrieben wird. Das Besondere an dem Buch ist, dass solche schwerwiegenden Themen angesprochen werden, ohne dass das Buch den Charakter der Unterhaltung verliert. Man kann die Geschichte gut lesen, ist immer wieder berührt und lernt nebenbei noch unheimlich viel. Für mich das einzige Manko war die Beschreibung von Tom, vor allem am Anfang des Buches. Dort fällt er sehr in das Klischee eines alleinstehenden reichen Machos mit wenig Gefühl. Das hätte es gar nicht bedurft, um die Wandlung im Laufe des Buches darzustellen. Alles in allem gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung und das Buch ist für mich das erste große Lesehighlight in diesem Jahr.
    Darling Rose Gold Darling Rose Gold (Buch)
    24.02.2021

    Durchschnitt

    Rose Gold geht es sehr schlecht. Praktisch von ihrer Geburt an bis zum 18. Lebensjahr ist sie krank. Obwohl kein Arzt richtig etwas findet, fallen ihr die Haare aus, kann sie so gut wie nichts essen und sitzt im Rollstuhl. Erst als sie 18 ist, findet sie sie heraus und glaubt es vor allem, dass ihre Mutter Patty an allem Schuld hat, denn sie hat Rose Gold systematisch vergiftet, um so mehr Aufmerksamkeit zu erhalten und Rose Gold zu unterdrücken und nach ihrem Willen zu formen. Besonders durch die Zeugenaussage von Rose Gold kommt die Mutter ins Gefängnis für 5 Jahre. Diese sind jetzt um und Patty zieht zu ihrer Tochter und ihrem Enkel. Gern würde sie wieder das Regiment übernehmen, doch Rose Gold ist erwachsen geworden …

    Das Buch lässt mich zweigeteilt zurück. Die Geschichte wird teils in der Gegenwart und teils in Rückblenden erzählt. Jeweils abwechselnd aus Sicht von Patty und Rose Gold. Das macht das Ganze sehr spannend, denn man weiß lange nicht, wer Recht hat und was Fantasie ist und was passiert. Jede hat eine völlig andere Sicht auf die Ereignisse. Jede ist allerdings auf ihre Art schwer gestört. Auch wenn man die Gründe dafür nachvollziehen kann, fand ich es schon heftig. Zumal sich besonders Rose Gold auch gegenüber anderen – eigentlich „Unschuldigen“ nicht richtig verhält. Auch das Ende fand ich teils heftig, teils enttäuschend (leider kann ich hier nicht ins Detail gehen, ich würde viel zu viel spoilern müssen). So hinterlässt das Buch bei aller Spannung und sehr guten Lesbarkeit einen unguten Nachgeschmack bei mir.
    Der andere Sohn Der andere Sohn (Buch)
    12.02.2021

    Spannender Start

    Es ist zehn Jahre her, da verschwandt in Karlstadt eine junge Frau. Emilie war die Tochter einer steinreichen Modefamilie. Ihre Leiche wird nie gefunden, aber ein Verdächtiger, der Autowerkstattbesitzer Billy, wird verhaftet. Man geht davon aus, dass er Emily getötet hat. Trotz intensiver Bemühungen verrät er den Ort der Leiche nicht. Damit ist eine Anklage nicht möglich, er wird freigelassen und der Fall bleibt ungelöst. Jetzt soll er erneut untersucht werden und dabei ist einer der Polizisten John. Dieser ist ein FBI-Agent im Zeugenschutzprogramm und der Halbbruder von Billy. Doch das weiß in Karlstadt fast niemand (mehr).

    Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Am Anfang brauchte ich ein wenig, um in die Geschichte reinzufinden. Diese wird in der Vergangenheit und in der Gegenwart erzählt. Man erfährt sowohl die Gründe von Johns Verschwinden wie auch seinem Wiederauftauchen in Schweden. Er ist eine interessante Persönlichkeit mit Ecken und Kanten. Seine Gründe sind nachvollziehbar. Das gilt auch für die neu aufgenommenen Untersuchungen der Polizei. Der Täter ist am Ende dann zwar zu erahnen. Trotzdem gibt es durchweg im ganzen Buch eine gute Spannung und am Ende auch ein Cliffhänger für den nächsten Teil. Diesen würde ich ebenfalls sofort lesen und auch für dieses Buch gibt es von mir eine eindeutige Leseempfehlung.
    Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden (Buch)
    12.02.2021

    Durchschnitt


    Elle hat einen Podcast. Dort berichtet sie über nie aufgeklärte Verbrechen und versucht, der Wahrheit näher zu kommen. Dabei hat sie auch gute Erfolge. Ihr letzter Podcast beschäftigt sich mit dem Countdown Killer. Abgekürzt CK - hat dieser Täter vor Jahren Frauen entführt. Immer im Abstand von drei Tagen und immer um ein Jahr jünger als die vorhergehende. Nach sieben Tagen wurde die Frau dann tot aufgefunden. Die Opfer wurden immer jünger, bis es einem elfjährigen Mädchen gelang, aus den Händen des Entführers zu fliehen und zu überleben. Und danach endete die Serie. Doch jetzt scheint es, als würde der Täter erneut zuschlagen.

    Das Buch ist an sich nicht schlecht, allerdings war es für mich auch nur guter Durchschnitt. Das lag zum einen daran, dass in der Geschichte einiges sehr vorhersehbar war. Zum anderen auch an der Aufteilung, indem die entsprechenden Podcasts verschriftlicht wurden. Es machte mir nicht sehr viel Spaß und störte meinen Lesefluss enorm, diese Teile zu lesen. Einen Podcast möchte ich hören, nicht lesen.

    Weiteren Punktabzug gab es meinerseits für Dinge, für die in erster Linie nicht die Autorin verantwortlich ist. Mir lag das Buch als Leseexemplar vor und es enthält noch eine Menge an Rechtschreibfehlern. Ich hoffe, dass es in der endgültigen Fassung verbessert wurde. Was mich ebenfalls stört, war der Text auf der Rückseite. Dort wird darauf verwiesen, dass in der Gegenwart eine junge Frau verschwindet. Ohne allzu viel zu spoilern, kann ich zumindest so viel sagen, dass die erwähnte junge Frau ein elfjähriges Mädchen ist. Mir ist in letzter Zeit immer mehr aufgefallen, dass die Klappentexte innen beziehungsweise auf der Rückseite der Bücher so verfasst wurden, dass man den Eindruck hat nach dem Lesen, der Texter hat sich mit dem Inhalt des Buches nie befasst, geschweige es selbst gelesen.
    Erinnerungen aus Glas Erinnerungen aus Glas (Buch)
    26.01.2021

    Zweigeteilt

    Das Buch ist zweigeteilt, und zwar aus verschiedenen Gründen.

    Zuerst einmal inhaltlich: ein Teil spielt in den Niederlanden 1942. Die Nazis sind dabei, die Juden in Holland zu deportieren. In Amsterdam werden sie in einem Theater gesammelt und von dort abtransportiert in die Vernichtungslager. Jüdische und nichtjüdische Holländer versuchen, so viel wie möglich Menschen, speziell Kinder, vor dem Abtransport zu retten.
    Der zweite Teil spielt in der Gegenwart, vor allem in den USA. Eine sehr reiche Familie versucht, über eine Stiftung verschiedene Unternehmen zu fördern. Die adoptierte Enkelin prüft die verschiedenen Anträge und fährt dazu auch nach Afrika.
    Natürlich verbinden sich beide Erzählstränge dann am Ende zu einer Geschichte.

    Zweigeteilt empfinde ich auch die Charaktere. Da sind die völlig selbstlosen Menschen, die unter Einsatz ihres Lebens anderen helfen und sie retten. Auf der anderen Seite sind die absoluten Kriegsgewinner, die auch noch Jahre danach quasi über Leichen gehen. Es gibt solche Menschen, aber im Buch empfand ich diese krasse Zweiteilung zu undifferenziert.

    Zweigeteilt ist auch mein Empfinden, was die einzelnen Teile angeht. Die historische Geschichte ist unheimlich berührend, gut recherchiert, nachvollziehbar und verständlich. Leider erfolgte der Wechsel zwischen den Zeiten oft abrupt und nicht immer direkt nachvollziehbar. Der Teil der Gegenwart allerdings war für mich eher störend. Und zwar dahingehend, dass ich das Gefühl hatte, ich befinde mich in einer Werbeveranstaltung für eine christliche Kirche oder die Zeugen Jehovas stehen vor meiner Tür. Ich fand das – gerade auch in Bezug auf eines der Hauptthemen des Buches, dem Holocaust - unpassend.
    Trauma - Kein Entkommen Trauma - Kein Entkommen (Buch)
    26.01.2021

    Solider Krimi


    An einem See wird ein zerstochenes Schlauchboot gefunden. Bei der Suche im See findet man ein Messer und später die Leiche eines Mannes. Alles deutet auf einen Selbstmord hin. Doch Ermittlerin Katja Sand hat ihre Zweifel. Sie steht allerdings ziemlich allein damit ab. Tage später wird in einem Wald ein alter Kühlschrank mit einer weiteren Leiche gefunden. Der Mann ist erstickt. Wieder sieht es wie Selbstmord aus. Und wieder hat Katja ihre Zweifel. Zu den beruflichen Problemen kommen noch große private Probleme, speziell mit ihrer Tochter. Doch sie schafft es, ihren Chef zumindest soweit auf ihre Seite zu ziehen, dass er ihre Ermittlungen duldet, obwohl diese von höherer Stelle eingestellt worden sind.

    Das Buch ist der erste Teil von drei Teilen. Er läuft unter dem Genre Thriller. Meiner Meinung nach gehört er dort aber nicht hin. Dafür fehlt ihm durchgehend die Spannung. Das klingt jetzt erst einmal relativ negativ, ist aber nicht so gemeint. Für mich ist das Buch einfach ein grundsolider Krimi. Mit etwas viel Anteilen im privaten Bereich, die meinerseits gerne reduziert werden könnten. Aber mit ganz viel Ermittlungsarbeit. Mit einer mir anfangs etwas unsympathischen Ermittlerin, was sich aber im Laufe des Buches besserte. Ihr Kollege kommt von Anfang an sympathischer rüber. Der Fall selbst ist vielschichtig und interessant. Die fehlende Spannung macht wett, dass man zum Thema Traumatisierung einiges an Wissen erfährt. Auf jeden Fall fand ich das Buch so gut, dass ich auch die Fortsetzung lesen möchte.
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