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    raschke64 Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 06. Januar 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 69
    885 Rezensionen
    Tote schweigen nie Tote schweigen nie (Buch)
    20.09.2021

    Kein Thriller

    Cassie Raven arbeitet in der Pathologie. Eines Tages findet sie Ms. E auf dem Seziertisch. Dies war ihre ehemalige Lehrerin, der sie zu verdanken hat, dass sie nicht nur eine Ausbildung bekommen hat, sondern von einem fast schon kriminellen Leben in ein normales wechseln konnte. Der Tod von Ms. E wird als ein Badeunfall eingestuft, doch Cassie zweifelt daran und fordert eine erneute Untersuchung.

    Das erste, was mir in dem Buch aufgefallen ist, ist das schön gestaltete Cover. Es hebt sich wohltuend von dem üblichen Einheitsbrei der Krimis und Thriller ab. Ansonsten ist das Buch in meinen Augen keinesfalls ein Thriller, sondern allenfalls ein solider, eher mittelmäßiger Krimi. Lange Zeit fehlt fast jegliche Spannung. Auch wenn die beiden Hauptfiguren Cassie und die Polizistin Flythe schon sehr speziell sind, konnte ich mit den so genannten „Hilfen von oben“ bei Cassie wirklich nicht viel anfangen. Einiges konnte man ja noch unter Bauchgefühl oder Eingebung durchgehen lassen, doch zum größten Teil fand ich es nicht überzeugend. Erst im letzten Viertel kommt so etwas wie Spannung und auch einiges an Überraschung dazu. Doch für mich ist es nicht genug, um die Lobeshymnen auf das Buch nachvollziehen zu können. mein Fazit ist: Wer einen spannenden Thriller erwartet, wird eher enttäuscht sein.
    Der Tod und das dunkle Meer Stuart Turton
    Der Tod und das dunkle Meer (Buch)
    30.08.2021

    Von allem etwas

    1634: von Batavia aus sticht eine Flotte in See in Richtung Amsterdam. Auf dem Hauptschiff befindet sich der Gouverneur zusammen mit seiner Frau Sara und seiner Tochter Lea. Auf dem Schiff ist allerdings auch Samuel Pipps, eine Art Detektiv, sowie sein Assistent Arent Hayes. Pipps allerdings ist Gefangener. Schon vor dem Auslaufen des Schiffes erfolgt im Hafen eine Prophezeiung, dass der Teufel mit auf Fahrt gehen wird und das Schiff nicht in Amsterdam ankommen. Auf dem Schiff selbst geschieht ein Mord nach dem anderen, düstere Ahnungen und Geister und Dämonen gehen um.

    Das Buch ist als Kriminalroman betitelt. Der Autor selbst fügt im Nachwort an, dass man das auf keinen Fall ernst nehmen sollte. Er selbst ordnet das Buch keinem Genre zu. Und genauso geht es mir als Leser. Das Buch hat von allem etwas. Es ist historischer Roman, es ist Fantasy, es ist ein Kriminalroman, es ist ein Abenteuerroman. Normalerweise mag ich die Vermischung solcher Sachen überhaupt nicht, doch dieses Buch hat mich überrascht, und zwar im positiven Sinn. Bei einigen Figuren glaube ich, die Vorbilder erkannt zu haben. So erinnere Pipps mich an Sherlock Holmes, ein Teil der Handlung an die Schatzinsel, ein wenig an den Graf von Monte Christo. Doch es ist kein plumpes Nachahmen, sondern eine interessante und auch spannende neue Handlung. Mein erstes Buch des Autos. Und gleich ein Volltreffer.
    Schweig! Judith Merchant
    Schweig! (Buch)
    30.08.2021

    Schwestern

    Es ist der 23. Dezember und die Familie von Esther ist mit den Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt. Sie selbst fährt mit einem Geschenk zu ihrer Schwester, die ganz allein mitten im Wald in einem großen Haus lebt. Eigentlich will sie nur das Geschenk abgeben und zurück in die Stadt fahren, doch es kommt ganz anders. Die Schwestern werfen sich mehr als nur eine unangenehme Wahrheit an den Kopf.

    Das Buch erzählt abwechselnd in Kapiteln aus Sicht von Ester und ihrer Schwester Sue sowie ihrem Mann Martin die Geschichte. Während man als Leser anfangs vor allem merkt, dass Esther absolut kontrollsüchtig ist (den Grund dafür erfährt man später auch noch), hat man in diesem Teil vor allem Mitgefühl mit Sue. Erst nach und nach bekommt man mit, dass die Geschichte doch nicht so einseitig ist. Das ist sehr gut beschrieben. Es ist in der ganzen Zeit eine starke Spannung zwischen den Schwestern zu spüren, aber auch eine Spannung, weil man nicht weiß, was wirklich passieren wird. Zumal es am Ende dann noch eine Situation gibt, die man so nicht unbedingt erwartet hätte
    Der Sucher Der Sucher (Buch)
    30.08.2021

    Überzeugt

    Cal Hooper, ein Ex Polizist aus Amerika, hat sich in einem kleinen Ort in Irland ein altes Haus gekauft, das er so nach und nach ganz langsam renoviert. Seine Tochter und seine Exfrau sind in den Staaten geblieben und Cal fühlt sich in Irland sehr wohl. Die Leute im Ort sind ihm gegenüber freundlich, mit dem Nachbarn schließt er bald eine richtige Freundschaft und es geht ihm insgesamt gut. Doch irgendwann schlagen seine alten Instinkte als Polizist an. Er fühlt sich beobachtet. Es gelingt ihm, seinen „Schatten“ zu fassen, es ist ein 13-jähriger Junge, der ihn vor eine schwere Aufgabe stellt.

    Das Buch hat mich sehr überzeugt. Es ist kein Krimi im klassischen Sinn und auch nicht als solcher bezeichnet. Trotzdem ist es durchweg sehr spannend. Lange Zeit hat man überhaupt kein Gefühl dafür, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt. Die Personen sind gut gezeichnet und vor allem Cal als Hauptfigur ist zwar ein Typ mit Ecken und Kanten, aber durchweg mehr als sympathisch. Mir hat auch gefallen, dass es kein Aufteilen in Gut und Böse gibt. Vieles ist vielschichtig und vieles durchschaut man erst sehr, sehr spät. Ich mag die Autorin sehr, dieses Buch ist absolut eines ihrer besten.
    Unbarmherziges Land Chris Offutt
    Unbarmherziges Land (Buch)
    30.08.2021

    Anders

    Mitten im tiefsten Wald entdeckt ein alter Mann zufällig die Leiche einer Frau. Sie ist erstickt worden und Linda Hardin, erster weiblicher Sheriff des Countys, sucht den Mörder. Sie muss sich dabei mit korrupten Politikern und vor allem den sehr speziellen Menschen in Kentucky herumschlagen. Hilfe erhält sie von ihrem Bruder Mick, der für einige Tage wieder zu Hause ist, um seine Ehe zu retten.

    Das Buch ist anders und auch etwas speziell. Es ist ein Krimi, bei dem der Mörder der Frau zwar gesucht wird. In erster Linie geht es aber um die Vorstellung der sehr speziellen Lebensweise der Menschen heute noch in Kentucky. Um Familienfehden und um Blutrache. Um Ehre und Loyalität, auch wenn sie nicht immer richtig sind. Wer einen super spannenden Krimi erwartet, wird bei diesem Buch völlig falsch sein. Normalerweise ist für mich das Fehlen von Spannung bei einem Krimi ein Mangel. Doch hier war das für mich überhaupt kein Kriterium, denn es war für mich sehr interessant zu lesen, wie speziell die Menschen dort sind. Wer sich dafür interessiert, dem wird das Buch gefallen.
    Unter dem Sturm Christoffer Carlsson
    Unter dem Sturm (Buch)
    23.08.2021

    Etwas langatmig

    In dem kleinen Ort Marbäck brennt ein Haus nieder. Es wird der Leichnam einer jungen Frau darin gefunden. Sie wurde ermordet und als Täter wird ihr Freund Edvard später lebenslänglich verurteilt. Doch Edvard beteuert immer, dass er die Tat nicht begangen hat. Isak ist sieben und der Neffe von Edvard. Sein Onkel war für ihn das Größte auf der Welt. Alle im Ort sagen, dass in der Familie die Männer böse sind. Und so beginnt Isaak sich zu fragen, ob er ebenfalls Böses tun wird. Zehn Jahre später begeht Isak kleinere Vergehen. Und kommt zu dem Polizisten, der damals den Mord untersucht hat. Dieser heißt Vidar und bekommt mehr und mehr Zweifel an den damaligen Ermittlungen.

    Das Buch lässt mich etwas unzufrieden zurück. Es ist zwar irgendwie ein Kriminalroman, aber irgendwie dann auch wieder auch nicht. Lange Zeit geht es vor allem darum, wie jemand aus der Familie eines vermutlichen Mörders damit aufwachsen muss. Wie er gemobbt wird und fast automatisch auch auf die schiefe Bahn kommt. Das ist zwar alles gut beschrieben und nachvollziehbar, über größere Strecken in dem Buch dann aber auch sehr langatmig und auch bisschen langweilig. Oft war so gut wie gar keine Spannung vorhanden. Alles dreht es sich mehr um den Jungen und um diesen Polizisten und seine Familie. Ich kann nicht wirklich verstehen, warum das Buch so hoch gelobt wird und für so viele Auszeichnungen vorgeschlagen wird.
    Waldeskälte Waldeskälte (Buch)
    23.08.2021

    Spannend

    In Eigerstal, einem kleinen Schweizer Alpendorf, verschwindet die 14-jährige Nina. Valeria Ravelli bekommt den Anruf von Ninas Onkel, ihrem Jugendfreund, der sie bittet, bei der Suche nach Nina zu helfen. Valeria kommt eher widerwillig in ihren Heimatort zurück. Vor 21 Jahren verschwanden schon einmal drei Mädchen, zwei wurden ermordet. Die Überlebende ist Valeria selbst. Und sie hat keine Erinnerungen an damals, doch sie muss sich erinnern, um den Fall zu lösen.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist sehr spannend geschrieben. Die Spannung kommt aus verschiedenen Seiten. Da ist einmal der aktuelle Fall selbst, da ist der Fall in der Vergangenheit, da ist aber auch das unheimliche Geschehen in den Wäldern des Dorfes, angebliche teuflische Gestalten, kranke Tiere und kranke Menschen. Das alles vermischt sich sehr gut miteinander. Ich persönlich stehe nicht so sehr auf mystische Geschehnisse und würde auf diesen Teil gern verzichten können, doch insgesamt bleibt sehr lange im Dunkeln, wer der Täter ist und warum das ganze passiert. Die Erklärung am Ende und die Auflösung des Falles ist dann wieder logisch und nachvollziehbar. Von mir auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung.
    Julius oder die Schönheit des Spiels Julius oder die Schönheit des Spiels (Buch)
    17.08.2021

    Ganz stark

    Julius von Berg wächst zusammen mit seinen Schwestern auf einer Burg im Rheinland auf. Die Eltern legen einen Tennisplatz an und schon bald trainiert Julius nur noch. Er wird immer besser und verbringt immer mehr Zeit mit dem Sport und so kommt er in den 1920er Jahren nach Berlin zum berühmten Tennisclub Rot-Weiß. Bald steigt er in der Rangliste immer weiter auf und kommt in die Davis-Cup-Mannschaft. 1937 spielt er in Wimbledon im Finale und muss eine Entscheidung treffen…

    Das Buch erzählt in großen Teilen die Geschichte des so genannten Tennis-Barons Gottfried von Cramm. Der Autor selbst erklärt, dass er die Teile der Jugend relativ frei erfunden hat, die späteren Teile aber sehr stark an das wirkliche Leben des sehr bekannten und geschätzten Sportlers angelehnt hat. Ich hatte vorher noch nie von diesem Menschen gehört und habe mich während des Lesens dann mit seiner richtigen Geschichte beschäftigt. Aber auch das Buch selbst ist absolut empfehlenswert, denn neben dem reinen Sport geht es auch um die Zeit der Naziherrschaft und den Umgang mit Andersdenkenden oder Anderslebenden. Es ist ständig eine gewisse unterschwellige Spannung vorhanden und das Buch hat als Höhepunkt eben dieses Match 1937 in Wimbledon. Ein wenig habe ich bedauert, dass das Buch damit endet und man nichts über den weiteren Lebensweg des Sportlers erfährt. Trotzdem ist es für mich eine der sehr guten Entdeckungen in diesem Lesejahr.
    Erben wollen sie alle Tessa Hennig
    Erben wollen sie alle (Buch)
    17.08.2021

    Überrascht

    Bianca ist 75 und lebt auf Mallorca. Mit ihrem neuen Freund Wolfgang plant sie, eine Weltreise zu machen. Dafür will sie ihr Haus verkaufen. Doch ihre Reinigungskraft ruft ihre Kinder in Deutschland an und berichtet von dem Plan. Diese fliegen umgehend zu ihrer Mutter, um sie von dem Heiratsschwindler abzubringen. Und ihr eigenes Erbe zu retten. Doch Bianca hat ihre eigenen Pläne…

    Mich hat das Buch überrascht, und zwar angenehm. Ich kenne einige Bücher von Tessa Hennig, die mir in erster Linie als eher lustige und seichte Unterhaltung in Erinnerung geblieben sind. Doch inzwischen hat sich das scheinbar geändert. Auch wenn es in dem vorliegenden Buch ebenfalls noch lustig zugeht, einige Klischees bedient werden und dem Genre gemäß am Ende das meiste sehr gut ausgeht, hat es trotzdem überraschend viel Tiefgang. Gerade im Umgang mit dem alzheimerkranken Nachbarn ist es gar nicht lustig, sondern sehr realistisch und sehr mitfühlend. Natürlich ist das Buch immer noch gut und leicht lesbar und kann auch als Urlaubslektüre dienen, ob eben nicht nur. Daher von mir eine Leseempfehlung.
    Die Überlebenden Alex Schulman
    Die Überlebenden (Buch)
    17.08.2021

    Berührend

    Drei Brüder fahren mit der Asche ihrer Mutter zum Holzhaus an einem See, an dem sie immer die Sommerferien mit der Familie verbracht haben. Doch die Reise ist insofern schwierig, weil sie sich erstens auseinandergelebt haben und zweitens auch keine so schöne Kindheit hatten. Die Eltern waren Alkoholiker und der Vater teilweise auch gewalttätig. Doch irgendwie haben es die drei Jungs geschafft, sich gegenseitig zu helfen und die Kindheit zu überleben. Jeder auf seine eigene Art und mit eigenen Methoden.

    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen ist da die Gegenwart, in der die Asche der Mutter verstreut werden soll. Diese Geschichte wird rückwärts erzählt. Die zweite Ebene ist die Kindheit, die vor allem aus Sicht des mittleren Sohnes Benjamin erzählt wird. Diese Geschichte wird chronologisch erzählt. Irgendwann treffen dann beide Geschichten auf einander und erst da erfährt man den Grund, warum die Eltern, insbesondere die Mutter, so extrem schwierig waren. Das alles ist sehr berührend. Und es ist sehr gut und mitfühlend beschrieben. Man hat die Bilder der Kinder und des Sommerhauses am See vor Augen. Aber auch die verwahrloste Familie. Mich hat nur irritiert, dass auf dem Cover des Buches nur zwei Jungen abgebildet sind.
    Lillegraven, R: Tiefer Fjord Lillegraven, R: Tiefer Fjord (Buch)
    17.08.2021

    Nicht einfach

    Haavard ist Arzt in einem Krankenhaus. Dort wir ein kleiner Junge eingeliefert. Er stirbt den Ärzten unter den Händen weg und sie müssen erkennen, dass das Kind misshandelt wurde. Es stammt aus einer pakistanischen Einwandererfamilie, deren Kinder schon mehrfach im Krankenhaus waren. Der Vater des Jungen sucht in der Klinik den Gebetsraum auf und wird dort erschossen. Haavard gerät in Verdacht. Gleichzeitig steigt seine Frau Clara unaufhaltsam die Karrierestufen im Ministerium nach oben, obwohl ihr Gesetzesentwurf gegen Kindesmissbrauch abgeschmettert wurde. Und der pakistanische Vater bleibt nicht der einzige Tote.

    Das Buch ist in viele kurze Kapitel aufgeteilt. Es erzählt sowohl aus der Sicht von Clara, von Claras Vater oder ihrem Mann die Geschehnisse in Gegenwart und Vergangenheit. Aufgrund der Kürze der Kapitel kommt man mit dem Lesen sehr schnell vorwärts. Es gibt mehrere Verdächtige, auch wenn man immer weiß, dass der Grund des Tötens in dem Kindesmissbrauch liegt. Von daher kann man die Taten sogar verstehen. Allerdings reicht mein Verständnis nicht soweit, dass ich Selbstjustiz unterstützen möchte. Von daher ist das Ende des Buches für mich etwas schwierig (für eine genauere Erklärung müsste ich sehr viel spoilern). Insgesamt allerdings ist es ein sehr gutes Debüt der Autorin.
    Die Hebamme Edvard Hoem
    Die Hebamme (Buch)
    12.08.2021

    Ein Frauenleben in Norwegen

    Marta Kristine Ist die Ururgroßmutter des Autors und lebte zu Beginn des 19. Jahrhunderts an der Westküste Norwegens an einem Fjord. Sie stammt aus einer armen Häuslerfamilie und ist trotzdem ein besonderes Kind. Denn sie schafft es, sich als Hebamme ausbilden zu lassen. Weil sie aber die Ausbildung in nur sechs Wochen absolviert hat, erkennen dass viele Menschen nicht an und wollen sie nicht bezahlen. So geht sie 600 km zu Fuß nach Christiania, um dort eine richtige Hebammenausbildung zu bekommen.

    Das Buch beschreibt das Leben der doch eher ungewöhnlichen Frau zur damaligen Zeit. Sie heiratet ihre Jugendliebe Hans und bekommt mit ihm elf Kinder. Doch Hans kommt aus dem Krieg mit einer schweren Depression zurück und je älter er wird, desto größer werden die Probleme. Er macht Schulden, arbeitet nur sporadisch und ist oft über Wochen und Monate beim Fischfang auf See und die Familie muss allein zusehen, wie sie über die Runden kommt. Nie ist genug Geld vorhanden und oft haben sie kaum etwas zu essen. Das alles ist aus heutiger Sicht interessant zu lesen, die Verhältnisse im damaligen Norwegen sind nicht so bekannt. Trotzdem konnte mich das Buch nicht fesseln. Ich hatte eine Art Biografie erwartet, bekommen habe ich aber eher ein Sachbuch. Alles ist völlig neutral und emotionslos beschrieben. Man bekommt zu keiner der Personen irgendwie einen emotionalen Zugang. Deshalb habe ich mich beim Lesen oft ziemlich schwergetan.
    Tod auf Madeira Tomás Bento
    Tod auf Madeira (Buch)
    12.08.2021

    Mäßig spannend

    Laura fährt mit ihrer Freundin Britta nach Madeira. Ihr Mann hat sie betrogen und deshalb möchte sie einen Ortswechsel. Mit Britta fahren noch drei befreundete Ehepaare und ein Fitnesstrainer. Die Frauen kennen sich noch aus der Schulzeit und alle zusammen machen die Reise bereits mehrere Jahre. Nur Laura ist zum ersten Mal dabei. Bei einer Wanderung stirbt einer der Männer an einer Nussallergie. Was wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich bald als Mord.

    Selbst für einen Regionalkrimi empfand ich das Buch nur als mäßig spannend. Ehrlich gesagt wusste ich relativ frühzeitig, wer der Täter ist. Und ich behielt recht mit meiner Vermutung. Bis dahin ist das Buch auch mehr ein Reisebericht. Land und Leute werden gut beschrieben. Allerdings nervte mich bald die so genannte portugiesische Melancholie und der dazugehörige Fado. Die Erklärung dazu hatte ich schon beim ersten Mal verstanden, die dauernden Wiederholungen in nahezu den gleichen Worten erzeugten eher Langeweile und Frust. So ist mein Fazit: man kann das Buch lesen, aber man muss es nicht unbedingt. Eine angedachte Fortsetzung wird wohl eher nichts für mich sein.
    Systemfehler Systemfehler (Buch)
    09.08.2021

    Hochaktuell

    Ganz Europa versinkt im Chaos, weil das gesamte Internet sowie das Telefon nicht funktioniert. Damit bricht der öffentliche Verkehr zusammen, die Banken funktionieren nicht, der Handel bekommt immer größere Schwierigkeiten, die Menschen haben Panik und werden immer aggressiver. BND-Ermittler Nelson Carius ist noch neu in der Firma und vermutet, dass das alles auf einen Cyberangriff zurückzuführen ist. Bald ist ein Verdächtiger ausgemacht, der IT-Experte Daniel Farber, der in einer Spielefirma im Marketing arbeitet. Doch der will seine Unschuld beweisen.

    Das Buch ist absolut hochaktuell. Führende Wissenschaftler warnen schon lange vor Angriffen über Computer und den entsprechenden Folgen danach. Der Autor verarbeitet das in einem spannenden Buch. Gleichzeitig verarbeitet er aber auch aktuelle Vorkommnisse der letzten Zeit, Corona betreffend oder den Angriff auf den Reichstag in Berlin. Auch bei dem im Buch erwähnten berühmten Spieleerfinder weiß man, wer als reales Vorbild gedient hat. Das alles ist gut lesbar, vermittelt viel Wissenswertes und ist entsprechend spannend. Weniger gut gelungen fand ich die Szenen, die im privaten Bereich spielten. Hier wirkten die Dialoge oft sehr hölzern und wie ein Protokoll. Doch alles in allem kann ich für das Buch eine Leseempfehlung aussprechen.
    Benrath, N: Eskalation Benrath, N: Eskalation (Buch)
    09.08.2021

    Solide

    Dina ist auf dem Heimweg auf der Autobahn, als sie über das Handy den Befehl bekommt, nicht langsamer zu werden. Ein großer SUV folgt ihr und bedrängt sie. Auf einem Parkplatz kommt sie in eine Polizeikontrolle und glaubt, dass sie damit gerettet ist. Doch ihr Verfolger erschießt den Polizisten einfach.

    Das Buch ist ein solider Thriller. Nicht mehr und nicht weniger. Es beginnt richtig gut und spannend. Leider lässt die Spannung im Verlaufe der Geschichte etwas nach. Die Kapitel wechseln mit der Beschreibung aus unterschiedlichen Perspektiven, Mal aus Sicht des Täters, aus Sicht des Opfers oder des ermittelnden Kommissars. Es gibt einige Nebenhandlungen, doch so wirklich verdächtigt habe ich niemanden. Das Ende birgt zwar eine ziemliche Überraschung, wirkt aber auch teilweise sehr arg konstruiert. Mein Fazit: kein schlechtes Debüt aber auf jeden Fall noch Luft nach oben.
    Wir für uns Barbara Kunrath
    Wir für uns (Buch)
    09.08.2021

    Realistisch

    Josie Ist 41 und schwanger. Der Mann dazu ist allerdings verheiratet und will, dass sie abtreibt. Denn er wird auf jeden Fall bei seiner Familie bleiben. Josie ist hin- und hergerissen und entscheidet sich am Ende für das Kind und gegen die Beziehung. Kathi ist Anfang 70 und seit kurzem verwitwet. Zufällig treffen beide in dem kleinen Ort, in dem sie wohnen, aufeinander und es entwickelt sich eine besondere Freundschaft, denn beide brauchen einander mehr, als sie anfangs denken.

    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich empfand es auch als sehr realistisch. Es ist gut lesbar und bietet neben einer Unterhaltung auch sehr, sehr viel Tiefgang. Man muss sich auf die Figuren einlassen, die jede für sich besondere Probleme hat. Da ist Kathi, die in ihrer Ehe nicht immer glücklich war und die jetzt im Alter völlig geschockt ist, als ihr Sohn sich als schwul outet. Da ist Josi, die ihrer Mutter ihre aus ihrer Sicht schwere Kindheit vorhält. Alle schleppen Probleme mit sich rum und niemand redet so richtig miteinander. Das ist die Stärke des Buches, dass es vor allem darum geht, dass man miteinander sprechen sollte und sich so Missverständnisse besser klären lassen. Auch um eine außergewöhnliche Freundschaft geht es in dem Buch und auch darum, dass jeder Mensch ein Recht auf ein eigenes Leben und eine eigene Sicht darauf hat. Das empfand ich meiner Meinung nach sehr gelungen.
    Die Heimkehr der Störche Theresia Graw
    Die Heimkehr der Störche (Buch)
    05.08.2021

    Gelungene Fortsetzung

    Dora lebt mit ihrer Familie inzwischen auf einem kleinen Hof in der Lüneburger Heide. Obwohl sie gut mitarbeitet, gibt es täglich Probleme mit der Bäuerin. Dora möchte ihr Leben ändern und zieht 1952 nach Ost-Berlin, weil sie nur dort an der Humboldt-Universität ein Studium als Tierärztin aufnehmen kann. Doch das Leben in der DDR ist ganz anders, als sie sich das vorgestellt hat. Noch dazu, als sie herausfindet, dass Curt in einem Stasi-Gefängnis sitzt. Im Juni 1953 ist Dora dabei, als die Menschen in der DDR für mehr Freiheit auf die Straße gehen.

    Das Buch ist die gelungene Fortsetzung des 1. Teils um die Geschichte der Familie von Dora. Der Autorin gelingt es, sehr authentisch die Situation in den 1950er Jahren sowohl in West- wie in Ost-Berlin darzustellen. Durch die verschiedenen Personen in Doras Familie und in ihrem Freundeskreis erfährt man die Lebensweise der unterschiedlichen Menschen. Die Probleme, die nach dem Krieg immer noch extrem vorhanden sind, die Schwierigkeiten für ein selbst einfaches Leben. In diesen Teilen ist das Buch besonders stark. Es ist insgesamt sehr gut lesbar und vermittelt Wissen wie auch Unterhaltung. In einigen Details allerdings greift die Autorin leider auf die allgemeinen Klischees zurück. So musste der Grenzer an der DDR-Grenze natürlich Sächsisch (es gab noch 15 weitere Bezirke mit unterschiedlichsten Dialekten) sprechen. So musste der Mitarbeiter der Stasi ein ziemlicher Fiesling sein. Und auch das Ende wurde dann leider in Kurzform abgehandelt und alle Probleme klären sich plötzlich zur allgemeinen Zufriedenheit ganz von allein. Das wäre gar nicht nötig gewesen. Doch trotz dieser Anmerkungen kann ich für das Buch insgesamt eine Leseempfehlung aussprechen.
    Die Verlorenen Simon Beckett
    Die Verlorenen (Buch)
    05.08.2021

    Undurchsichtig und spannend

    Jonah Colley Ist Polizist und Mitglied einer Spezialeinheit. Ansonsten liegt sein Privatleben seit zehn Jahren in Scherben, denn damals verschwand sein 4-jähriger Sohn Theo spurlos. Seine Frau gab ihm daran die Schuld und trennte sich von ihm. Ebenfalls ging die Freundschaft mit seinem besten Freund Gavin in die Brüche. Überraschenderweise meldet sich Gavin jetzt auf einmal bei Jonah und bittet um ein Treffen. Doch an dem Ort trifft Jonah nicht Gavin, sondern findet drei Leichen, wird schwer verletzt und die Polizei hält ihn für den Täter.

    Das Buch ist spannend. Es bezieht seine Spannung aber in erster Linie davon, dass man so überhaupt keine Ahnung hat, um was es eigentlich geht. Man weiß, dass Jonah nicht der Täter ist. Aber viel mehr weiß man eben auch nicht. Es ist der Auftakt für eine Reihe und die Person von Jonah ist sehr interessant und vielschichtig. Sowohl für das Buch kann ich eine Leseempfehlung geben, wie ich mich ebenso freue, dass es hoffentlich bald eine Fortsetzung geben wird.

    Dein ist das Reich Dein ist das Reich (Buch)
    21.07.2021

    Schwierig zu lesen

    Deutsche Kolonialgeschichte – hier speziell in Neuguinea – da gibt es nicht viele Bücher außerhalb von Sachliteratur. Umso mehr war ich auf dieses Buch gespannt. Doch um es vorwegzunehmen – ich wurde enttäuscht.

    Die Autorin beschreibt die Geschichte ihrer Großeltern: Marie, Heiner, Linette, Johann (Namen wurden von ihr geändert). Diese werden über eine christliche Mission als Missionare nach Neuguinea, speziell Kaiser-Wilhelms-Land, geschickt. Sie unternehmen die Reise aus ganz unterschiedlichen Gründen. Johann ist überzeugt, Heiner reizt das Land und die Bearbeitung dessen, Marie muss eher unfreiwillig heiraten. Jeder hat so seine eigenen Vorstellungen und jeder der Personen ist anders, teilweise passen sie eigentlich gar nicht zusammen.
    Sie fühlen sich überlegen (dem Zeitgeist entsprechend) gegenüber den „Wilden“, lernen kaum die Sprache des Landes und pochen auf ihre christlichen Überzeugungen. Aus heutiger Sicht – und das Geschilderte ist gerade mal 100 Jahre her – ist es schon erschreckend. Aber damals war es normal. Die Autorin übernimmt das – anfangs war das für mich ungewöhnlich. Doch natürlich wollte sie die damaligen Sichtweisen so authentisch wie möglich schildern.

    Allerdings kommt das alles eher als ein Sachbericht bei mir an. Nicht wie ein Roman. Die Figuren blieben irgendwie „kraftlos“. Die zeitliche Einordnung der wechselnden Kapitel fällt schwer. Das Lesen ist irgendwie zäh und meine Empathie mit den Personen hält sich in engen Grenzen. Dazu werden sehr oft Fotos benannt – und diese dann ganz ausführlich beschrieben. Das fand ich furchtbar ermüdend. Ich musste mich oft zum Weiterlesen zwingen bzw. habe auch Seiten quer gelesen. Das ist schade, denn das Thema ist an sich interessant. Die Umsetzung allerdings – da hält sich meine Begeisterung in Grenzen. Ich möchte niemanden vom Lesen abhalten, kann es aber auch niemandem empfehlen.

    Viktor Judith Fanto
    Viktor (Buch)
    19.07.2021

    Eine Suche

    Holland 1994. Die Studentin Geertje gibt sich einen neuen Namen. Sie nennt sich Judith und will damit auf ihre jüdischen Wurzeln hinweisen. In ihrer Familie ist sie dann so eine Art schwarzes Schaf. Und sie ist nicht das erste in dieser Familie, denn ihre Familie – ursprünglich aus Wien stammend, hatte in den 1920er Jahren dort Viktor, der alles andere als ein gläubiger Jude ist.

    Das Buch beschreibt die Familiengeschichte der Autorin. Das ist gleichzeitig interessant, aber auch berührend. Denn es ist eine typische Geschichte einer jüdischen Familie in der Zeit der Nazis. Diese Familie hat insofern Glück, dass Teile davon eine Ausreise nach Belgien schafften und somit gerettet werden konnten. Trotzdem hat mich das Buch nicht restlos überzeugt. Die Geschichte an sich ist gleichzeitig traurig, wie auch Mut machend. Allerdings hat mir die Umsetzung nur in Teilen gefallen. Die Kapitel wechseln ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Allerdings ist gerade in der Vergangenheit schwierig herauszufinden, in welchem Zeitraum man sich gerade befindet. Es werden oft viele Jahre ausgelassen und man muss ein bisschen raten, wo man gerade ist. Und in der Gegenwart war es für mich nicht immer nachvollziehbar, warum Geertje/Judith unbedingt als Jüdin leben wollte. Die Gründe waren mir nicht richtig klargeworden.
    Das letzte Bild Das letzte Bild (Buch)
    19.07.2021

    Zu viel

    1970 findet man in einem abgelegenen Tal in Norwegen die verbrannte Leiche einer Frau. Es wurde nie herausgefunden, wer diese Frau war. Sie erhält den Namen Isdal-Frau nach dem Ort des Verbrechens.
    Erst im Jahr 2014 findet man mit modernen Untersuchungsmethoden heraus, dass die Frau ihre ersten Kinderjahre in der Nähe von Nürnberg verbracht haben muss und sich später dann in Belgien und Frankreich aufgehalten hat. Doch noch immer ist unklar, wer sie ist.

    Das sind die realen Hintergründe des Buches. Die Autorin spinnt um diese Fakten eine Geschichte einer deutschen Journalistin und Autorin namens Eva, die aufgrund eines Fotos der toten Frau eine Familienähnlichkeit mit ihrer Mutter festgestellt hat und sich so auf die Suche nach der Geschichte macht.

    An sich ist beides eine interessante Geschichte. Sowohl der wahre Hintergrund wie auch die Fiktion dazu bergen viel Stoff. Und genau das ist dann auch das Problem. Die Autorin versucht, so viel wie möglich davon unterzubringen. Und die Geschichte dann auch noch mit den Lebensborn-Heimen und den Nazis sowie einem Volkshelden von Norwegen zu verstricken. Dabei wird der Fall in Gegenwart wie in Vergangenheit wie ein Kriminalfall aufgebaut und von allen möglichen Seiten beleuchtet. Und zwar bis in jede kleinste Kleinigkeit hinein. Das machte das Lesen über viele Strecken aufgrund von Wiederholungen und Längen teilweise sehr langweilig. Dann wiederum gab es Abschnitte, die hat man wirklich wie einen Kriminalfall sehr gut lesen können. Dabei blieben die handelnden Personen aber irgendwie unnahbar und dem ganzen Buch fehlten die wirklichen Gefühle. Die Geschichte von Evas Tante ist eigentlich sehr traurig, aber als Leser hat man eher das Gefühl, man liest Protokolle. Von daher fällt es mir schwer, das Buch wirklich zu empfehlen.
    Die Akte Adenauer Ralf Langroth
    Die Akte Adenauer (Buch)
    13.07.2021

    Ein bisschen wie 007

    Philipp Gerber ist Deutscher, der vor den Nazis mit seiner Familie in die USA floh. Dort trat er der Armee bei und bekämpfte die Nazis. Er blieb in Deutschland in amerikanischen Diensten. Doch 1953 wird er zum BK A abgeordnet. Dort soll er den Mord an seinem Vorgänger aufklären. Gleichzeitig gerät er an brisante Informationen, die einen Mord an einem hochrangigen Politiker beinhalten. Scheinbar haben verschiedene Leute Interesse an seinem Tod. Gerber gerät zwischen alle Fronten.

    Das Buch ist deutsche Geschichte spannend umgesetzt. Am Anfang muss man sich etwas hineinlesen, doch dann nimmt das Ganze rasant Fahrt auf. Philipp Gerber ist eine sympathische Hauptfigur. Durch ihn bekommt der Leser Informationen sowohl über den amerikanischen Geheimdienst, wie auch deutsche Interessen Anfang der 1950er Jahre. Politik ist ein schmutziges Geschäft. Das wurde in dem Buch deutlich klargemacht. Leider ist dem Autor für meine Begriffe bei den spannenden Aktionen ein wenig die Fantasie durchgegangen. Je länger ich las, desto mehr hatte ich das Gefühl, Philipp Gerber ist eine Art neuer James Bond. Quasi im Alleingang rettet er fast alle und jeden und übersteht das Ganze ziemlich unbeschadet, im Gegensatz zu seinen Gegnern und zu einigen Helfern. Das machte zwar das Lesen leicht, aber irgendwie fühlte ich mich ein wenig veralbert. Von daher erst einmal nur eine durchschnittliche Bewertung.
    Nessensohn, H: Mut. Machen. Liebe Nessensohn, H: Mut. Machen. Liebe (Buch)
    13.07.2021

    Einfühlsam und hochaktuell

    Paul plant, in Italien eine Art Pilgerweg über Assisi nach Rom zu laufen. Diese Idee ist ihm relativ spontan gekommen und so ist er nicht wirklich darauf vorbereitet. Gleich am Anfang lernt er Liz kennen. Die alte Dame ist über 80, relativ flott beim Laufen und hat ihren ganz eigenen Kopf. Die beiden freunden sich schnell an und Paul erzählt ihr von seinen Problemen und dem ungewollten Outing durch einen Freund. Liz wiederum erzählt die Geschichte von Helmut und Enzo, die in Köln der 1950er Jahre spielt. In einer Zeit, in der Homosexualität noch unter Strafe stand.

    Das Buch ist hochaktuell und gleichzeitig sehr einfühlsam geschrieben. Am Anfang musste ich mich erst einlesen und fand die Jugendsprache von Paul irgendwie bemüht eingesetzt. Doch im Laufe der Geschichte verliert sich das. Und vor allem die historische Geschichte um Helmut und Enzo ist sehr berührend. Sie zeigt feinfühlig, was homosexuelle Menschen damals durchmachen mussten und wieviel zumindest in Deutschland schon erreicht und verbessert wurde, wenn natürlich auch noch nicht alles in Ordnung ist. Das Nachwort geht auf historische und derzeitige Gesetze ein. Das rundet das Ganze noch ab. Aber die Geschichte selbst spricht für sich.

    Nicht ganz so gut gefallen hat mir der Einband des Buches, der aus einer Art dicken Pappe besteht. Das erinnerte mich ein wenig an Billigbücher aus vergangenen Zeiten und rein haptisch gesehen habe ich mich damit nicht so wohl gefühlt.

    Rein inhaltlich allerdings gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung.
    Wildtriebe Wildtriebe (Buch)
    13.07.2021

    Sehr ruhig

    Ein Dorf mit vielen alten Bauernhöfen. So auch der Bethches-Hof, auf dem mehr oder weniger die Großbäuerin Lisbeth den Ton angibt. Sie hält fest an alten Traditionen, trägt die traditionelle Tracht und hat große Schwierigkeiten damit, als ihr einziger Sohn Konrad die Schwiegertochter Marlies auf den Hof bringt. Marlies kommt aus der Stadt und arbeitet in einem Kaufhaus. Sie kann sich nur schwer an das Leben auf dem Dorf und vor allem auf den Bauernhof gewöhnen. Dabei gibt sie sich große Mühe, die entsprechenden Arbeiten zu erlernen. Doch ihrer Schwiegermutter kann sie nichts recht machen.

    Das Buch beschreibt das Leben auf dem Dorf mit allen Vor- und Nachteilen. Und auch das Leben auf einem Bauernhof. Anfangs einer der größten Höfe geht es im Laufe der Zeit durch mehrere selbst und auch nicht selbst verschuldete Entscheidungen immer mehr bergab. Aber vor allem beschreibt das Buch den Konflikt zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter. Es ist ein ständig währender Krieg, doch dabei kommt es nie zu einer Art offenem Kampf. Jeder frisst seinen Frust in sich hinein, sucht sich eine Nische und erledigt seine Arbeit. Gesprochen wird so gut wie nie. Genau das wird auch so beschrieben. In einfachen Sätzen und relativ gleichförmig. Dadurch bekommt man zwar gut vermittelt, wie gleichförmig die Arbeit und das Leben auf dem Hof ist. Aber dadurch entsteht auch beim Lesen nach einer gewissen Zeit Langeweile. Es passiert nicht wirklich etwas, das einem emotional mitgenommen hat. Man beobachtet die Figuren, aber man ist beim Leben von ihnen nicht dabei. Mir waren sie irgendwie völlig gleichgültig. Selbst die Enkeltochter, die etwas aus der Reihe fällt, erweckte keine Sympathie bei mir. Allerdings auch keine Antipathie. Es war mir irgendwie völlig egal, wie es mit der Familie ausgeht. Das empfinde ich eigentlich als schade und auch als Manko des Buches.
    Lady Churchill Lady Churchill (Buch)
    05.07.2021

    Interessante Frau

    Über Winston Churchill, den englischen Premierminister, ist viel bekannt und wurde viel geschrieben. Über seine Frau Clementine im Hintergrund fast nichts. Man weiß, dass sich das Ehepaar gegenseitig liebevolle Spitznamen gab, man weiß, dass sie fünf Kinder hatten. Aber man weiß relativ wenig, was Clementine für ihren Mann und England geleistet hat.

    In diesem Buch wird die Geschichte aus Sicht von Clementine erzählt. Man erfährt viel über diese interessante Frau, die schon in jungen Jahren um das Frauenwahlrecht und generell um mehr Rechte für Frauen gekämpft hat. Aus eher einfachen Verhältnissen steigt sie mit der Heirat von Winston Churchill in höchste, auch adlige Kreise auf und muss sich dort behaupten. Das gelingt ihr nach und nach immer besser und sie schafft es, ein eigenes Profil für sich zu finden. Das Buch beschreibt das Ganze sehr gut, schon nach wenigen Seiten ist man mitten im Geschehen und auch gefesselt. Clementine wird hier zwar manchmal etwas überhöht dargestellt und ihr einziges Manko sind die Kinder, für die sie weder genug Zeit, noch Interesse aufbringt. Ob es in echt auch so gewesen ist, weiß niemand so genau. Auf jeden Fall werden ihre Leistungen hier gewürdigt.
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