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    Xanaka Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 26. Mai 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 31
    336 Rezensionen
    Busch, U: Mordsblues Busch, U: Mordsblues (Buch)
    23.12.2019

    Spannendes Blues-Festival

    Das Blues-Festival in St. Peter-Ording scheint ein voller Erfolg zu werden. Und dass nicht nur, weil es dem Veranstalter Björn Rock gelungen ist, Hark Nansen und seine Band zu engagieren. Die Beifallrufe während des ersten Auftritts geben ihm Recht.
    Umso entsetzter sind alle in St. Peter-Ording als am nächsten Morgen Hark Nansen tot aufgefunden wird. Die Suche nach möglichen Verdächtigen gestaltet sich für Tammo Anders und Fenna Stern schwierig. Es gibt offensichtlich einige Leute, die ein Motiv gehabt hätten. Es wird für beide nicht unbedingt klarer, als ein weiteres Todesopfer an fast derselben Stelle gefunden wird.

    Haben die beiden Todesfälle etwas miteinander zu tun? Gab es zwischen den Opfern eine Verbindung bzw. standen die beiden Mordopfer in einer Beziehung zueinander? Der Kreis der Verdächtigen wird immer größer. Aber auch die Anwohner von St. Peter-Ording, allen voran Frido als größten Fan von Hark Nansen, wollen Erklärungen und dringen auf eine Aufklärung der Mordfälle.

    Meine beiden Lieblingsermittler von der Nordsee, Tammo Anders und Fenna Stern, haben es dieses Mal sehr viel schwerer. Es gibt mehrere Verdächtige, aber keiner lässt sich so richtig greifen. Dazu kommt noch, dass Frido als ausgesprochener Fan von Hark Nansen gern mit ermitteln würde. Das macht es den beiden Ermittlern noch ein Stück weit schwerer. Aber auch alle anderen bekannten Kollegen der Mordkommission sind wieder mit dabei. Da hat man beim Lesen schon das Gefühl wieder nach Hause zu kommen.

    Ulrike Busch ist eine Autorin, dies sich immer wieder etwas Neues einfallen lässt. Und so überrascht sie uns alle wieder gekonnt zum Ende des Buches. Es könnte alles klar sein, aber die Wende ist dann doch ganz anders als gedacht. Damit habe ich nicht gerechnet. Besonders gut gefällt mir aber auch an den Büchern diese gut ausbalancierte Mischung aus Krimi und den Episoden aus dem Leben von Tammo Anders und Fenna Stern, damit macht sie diesen Krimi wieder absolut authentisch.

    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Der Todbringer Der Todbringer (Buch)
    22.12.2019

    Spannend und unvorhersehbar

    Als Emilia Sachs am Tatort eintrifft, findet sie dort nicht nur den ermordeten indischen Diamantenhändler sondern auch noch ein junges Paar, welches sich noch im Tode an den Händen hält, vor. Alles sieht nach einem Raubmord aus. Und es könnte eventuell sogar einen Zeugen geben. Aber was genau gestohlen wurde ist recht unklar. Auch die Suche nach dem Zeugen, der möglicherweise sogar schwer verletzt ist, gestaltet sich als schwierig. Im Diamantenviertel von New York will so niemand mit der Polizei etwas zu tun haben.

    Kurze Zeit später gibt es den nächsten Angriff auf ein glücklich verliebtes Paar. Es taucht auch ein Bekennerschreiben auf. Der Versprechende gibt bekannt, dass es weitere Opfer geben wird. Gemeinsam mit der New Yorker Polizei ermitteln Lincoln Rhyme und Emilia Sachs.

    Gleichzeitig erfahren wir aber auch von Vimal dem jungen Mann, der unerwartet Zeuge der Ermordung geworden ist. Vimal ist auf der Flucht vor dem Mörder. Aber er stellt sich auch nicht der Polizei als Zeuge zur Verfügung. Die Hintergründe dafür sind auch unbedingt klar.

    Bei Wladimir Rostow, der unerwartet auftaucht, wird schnell klar, dass es sich um den Täter handeln muss. Er ist natürlich auf der Suche nach Vimal und einem weiteren Besucher beim Diamantenhändler.

    Anfänglich fragte ich mich, warum ich bereits so früh über den Täter lesen konnte. Dass das natürlich Absicht und Methode von Deaver ist, wird einem erst beim Weiterlesen klar. Denn nichts ist, wie es scheint. Wenn man denkt, jetzt ist alles klar, schlägt die Handlung einen Haken. Plötzlich ist alles anders und ergibt trotzdem einen Sinn. Das ist es, was mir bei den Büchern von Jeffrey Deaver so gefällt. Diese Nebenschauplätze, die interessant sind, werden am Ende gekonnt, raffiniert und vor allem schlüssig aufgelöst. Zudem ist nicht nur die Handlung spannend, sondern während des Lesens erfährt man in diesem Buch auch Details über die Verarbeitung und Veredelung von Diamanten. Davon wusste ich bisher noch gar nichts und es war außerordentlich interessant.

    Mir hat dieses Buch gefallen. Es gibt eine uneingeschränkte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Die Totenkünstlerin Leonie Haubrich
    Die Totenkünstlerin (Buch)
    20.12.2019

    Atemberaubend

    Bei Ellen läuft es gerade überhaupt nicht gut. Ihre Beziehung zu Herbert, dem Chef der Werbeagentur in der sie arbeitet, scheint wohl beendet zu sein. Herbert hat sie recht schnell durch Alice ersetzt. Wobei, sie würde er auf jeden Fall auch immer noch lieben, sagt er. In dieser Phase, als sie nicht recht weiß wohin, lernt sie Tobias einen Straßenmusikanten kennen. Er gibt ihr zumindest so ein klein wenig Gefühl von Sicherheit. Denn es gibt da noch diese merkwürdigen Anrufe. Ein älterer Mann, der neben ihrem Namen sogar ihr Geburtsdatum kennt, behauptet doch allen Ernstes, er wäre ihr leiblicher Großvater. Sie hat doch aber alle Großeltern. Erst eine Nachfrage bei den Eltern bringt für sie Gewissheit. Sie wurde adoptiert, nachdem ihre Mutter zu Tode gekommen ist.

    Jetzt hat Ellen das Gefühl, dass sie gar nichts mehr weiß. Ihr Leben ist komplett aus den Fugen geraten. Sie würde sehr gerne viel mehr über ihre Mutter erfahren. Gibt es vielleicht auch einen Zusammenhang zu den merkwürdigen Alpträumen von einem Feuer, die sie jetzt häufiger hat? Sie beschließt neben der Suche nach Informationen über ihre Mutter auch die Umstände ihres damaligen Todes genauer zu beleuchten. Dabei kommt sie offensichtlich einigen Leuten in die Quere.

    In einem zweiten Erzählstrang wird in Rückblicken von Aktionen der Totenkünstlerin erzählt. Für sie ist es ganz klar, sie ist auf dem ganz großen Weg eine anerkannte Künstlerin zu werden. Ihre Gedanken, Wünsche und Phantasien lassen einem bereits beim Lesen eine Gänsehaut entstehen. Doch was haben Ellen und die Totenkünstlerin gemeinsam? Das sollte schon jeder selbst erlesen, es lohnt sich auf jeden Fall.

    So manches Mal frage ich mich beim Lesen, woher die Autoren, in dem Fall Leonie Haubrich, ihre Ideen haben, bzw. wie diese entstehen. Dieses Buch ist wieder eines derer, wo man beim Lesen die Bedrohung spüren kann. Wo sich die Nackenhaare schon beim Lesen aufstellen, aber man weiß selbst nicht genau warum. Diese Bedrohung, die sich so leise anschleicht und die auch die Protagonistin spürt, wird spürbar deutlich. Leonie Haubrich spielt auch hier wieder gekonnt mit Worten, Gefühlen und Emotionen die beim Lesen entstehen. Geschickt lenkt sie diese, von uns unbemerkt, in die von ihr gewünschte Richtung. Bis zum Schluss habe ich nicht geahnt, wie es endet bzw. enden könnte.

    Wieder ein wunderbarer Thriller aus der Feder von Leonie Haubrich. Ich kann diesen spannenden Thriller auf jeden Fall empfehlen und vergebe fünf wohlverdiente Lesesterne.
    Unter Wölfen Unter Wölfen (Buch)
    02.12.2019

    Leseerlebnis und Spannung pur

    Nürnberg 1942, Isaak Rubinstein, ein jüdischer Antiquar, ist verzweifelt. Seine Familie hat die Aufforderung zur Evakuierung erhalten. Alle wissen, was das bedeutet. Evakuierung klingt so fürsorglich, doch alle wissen, dass Juden, die diesen Bescheid bekamen, niemals wieder zurückkamen. Sie durften lediglich einen Koffer mitnehmen, der gesamte übrige Besitz blieb zurück. Isaak will das nicht hinnehmen und bittet seine alte Freundin Clara um Hilfe für sich und seine Familie.

    Clara lehnt erst einmal ab, sie habe auch keinen Kontakt zu Widerstand, sie kann nicht helfen. Und doch taucht sie Tage später wieder auf und bringt seine Familie in einen sicheren Unterschlupf. Lediglich Isaak soll, nach entsprechender Umkleidung und Ausstaffierung, zum Bahnhof fahren. Genauestens instruiert von Clara, nie nach unten schauen, nicht zurückweichen und mit Erhabenheit über den Bahnhof schreiten, wird er dort direkt als Adolf Wissmann angesprochen und von Unterscharführer Schmidt abgeholt. Und plötzlich ist er mittendrin im Geschehen. Er soll als Adolf Wissmann den mysteriösen Mord an einer Schauspielerin aufklären. Clara, die sich kurze Zeit bei ihm meldet hat noch weitere Aufgaben für ihn und hofft auf eine Mitarbeit von ihm.

    Mit viel Spannung und Einfallsreichtum agiert Isaak als Adolf Wissmann. Dass er die Rolle ausführen kann, verdankt er nicht nur einer gewissen Ähnlichkeit mit Wissmann, sondern auch seinem Wissen über Bücher. Bei seinen Ermittlungen orientiert er sich an Sherlock Holmes und läuft gar nicht schlecht damit.

    Dieses Buch habe ich innerhalb weniger Tage verschlungen. Es war nicht nur spannend, sondern auch unvorhersehbar. Gerade die Aktionen von Isaak, der ja nicht nur sich, sondern auch seine Familie retten wollten, machen einen großen Teil der Spannung aus. Die Wandlung, die er für sich selbst von einem unterdrückten Menschen zu einem Menschen mit Macht vollziehen musste, war nachvollziehbar nicht einfach. Auch hierbei holte er sich Hilfe aus der Literatur. Und er selbst stellte auch fest, dass ein Leben mit Macht nicht unübel ist. Aber sein Ziel verhalt ihm nicht auf Abwege zu geraten.

    Von mir gibt es für dieses wunderbare, spannende Buch eine unbedingte Leseempfehlung und fünf verdiente Lesesterne.
    Rayne, P: Flirting with Fire Rayne, P: Flirting with Fire (Buch)
    29.11.2019

    Gerne für zwischendurch

    Wer die Bücher von Piper Rayne kennt und liebt, weiß da kann man nicht viel falsch machen. Auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht.

    Das Schöne bei den Büchern ist, die Protagonistin ist das unscheinbare Mädchen von nebenan, die die immer denkt, dass sie eigentlich höchstens eine sechs wäre bei möglichen zehn Punkten. Genau das ist Madison. Sie ist eine von drei Freundinnen und hält sich für das Mauerblümchen, weil ihre beiden Freundinnen Lauren und Vanessa einfach viel mehr Ausstrahlung und Wirkung haben als sie.

    Und dann passiert es. Bei einer Wohltätigkeitsversteigerung ersteigert eine der beiden Freundinnen für Madison ein Date mit Mauro dem Feuerwehrmann. Mauro, der Schwarm aller Mädchen auf der Highschool und der unerreichte Traum von Madison, hat jetzt ein Date mit ihr. Madison ist völlig verunsichert und macht bei diesem Date dann auch tatsächlich alles falsch. Aber das Leben hält ja noch mehr Zufälle bereit. Beide treffen sich kurze Zeit erneut wieder und ersteigern, nach kurzer Überlegung, gemeinsam ein Haus um dieses gemeinsam zu rekonstruieren. Das und wie nahe sie sich dabei kommen und vor allem, ob es für Madison eine Chance bei Mauro gibt. Lest es selbst, ihr werdet nicht enttäuscht.

    Ich wusste, worauf ich mich bei dem Buch einlasse und lag genau richtig. Die Heldinnen bei Piper Rayne sind immer die Antihelden, sozusagen die aus der zweiten Reihe. Normalerweise erhalten sie selten eine Lobby. Hier bei den Autorinnen kommen sie groß heraus. Man leidet mit ihnen, denn es gibt, wie im normalen Leben immer Konflikte. Und man freut sich, wenn dann doch alles so kommt, wie man es sich für die Heldin einer solchen Geschichte wünscht.

    Das Buch liest sich angenehm. Toll fand ich die jeweils wechselnden Kapitel aus der Sicht von Madison und Mauro, das machte das Buch umso lesenswerter. Ich bin durch das Buch geflogen, haben mit Madison gelitten und gezittert und gehofft, dass es für sie perfekt ausgeht.

    Von mir gibt es für Liebhaber dieser Bücher eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Das Erbe Das Erbe (Buch)
    24.11.2019

    Schweres Erbe

    Wolf hat eine schwere Kindheit. Seine Mutter ist der Meinung, dass er an der Mondkrankheit leidet und das er auf jeden Fall unheilbar krank ist. Das bedeutet für ihn, dass er nur nachts herausdarf. Allein spielt er auf den Spielplätzen, sitzt im Garten und beobachtet den Mond. Und er ist immer mit Helm unterwegs.

    Sein Leben ändert sich radikal, als seine Mutter Bob kennenlernt. Der glaubt nicht an die Diagnose des Arztes und schleppt Wolf, ohne mit der Mutter Rücksprache zu nehmen, zu einem Spezialisten. Dessen Diagnose lautet Wolf ist gesund.

    Ab dem Moment ist nichts mehr wie es war.

    Auf unglaublich einfühlsame Weise erzählt R.R. Sul hier die Geschichte von Wolf. Er zeigt aber auch auf, dass es trotz denkbar schlechter Vorbedingungen möglich ist, sich zu einem normal denkenden und vor allem handelnden, empathischen Menschen zu entwickeln. Während des Lesens kam mir immer wieder der Gedanke, dass kann alles nicht gut enden für den Jungen. Und doch schafft er es. Er entwickelt sich zu einem Menschen und ist in der Lage emotional normal zu denken und zu handeln. Und doch gibt es da immer wieder diese Rückschläge, die auf Wolf extrem wirken und drohen ihn wieder in seine Negativwelt zurück zu werfen.

    Die Familiengeschichte von Wolf, so verstörend díese auch ist, bewirkte aber auch in mir, dass das Buch noch lange in mir nachwirkte. Sie zeigt aber eben auch, dass es trotz negativer Einflüsse und Tendenzen möglich ist, sich zu einem völlig normalen, positiven Menschen zu entwickeln.

    Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.
    Lombardo, C: Der größte Spaß, den wir je hatten Lombardo, C: Der größte Spaß, den wir je hatten (Buch)
    10.11.2019

    Eine amerikanische Familie

    Der größte Spaß, den wir je hatten - dieser Satz zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Es geht um die Familie Sorensen und ihre vier Töchter. Das Buch beleuchtet in Rückblenden, die es nicht immer leicht machen in der Geschichte zu bleiben, das Familienleben im Zeitraum vom 1975 bis in das Jahr 2017.

    Gerade am Anfang wird dem Leser suggeriert, wie glücklich und zufrieden alle in der Familie sind und wie liebevoll der Umgang miteinander ist. Das es dann so nicht ist, erfährt man in den teilweise für mich ungeordneten Rückblenden. Aufgerüttelt wird die Familie durch das Auftauchen von Jonah, einem verwaisten Adoptivkind. Wie und warum Jonah plötzlich im Mittelpunkt der Familie steht und vor allem warum gerade Jonah die Familie so komplett durcheinander bringt, das sollte jeder selbst lesen.

    Am Anfang fiel es mir nicht leicht, mich in der Familie zurecht zu finden. Die häufigen Rückblenden zu den verschiedenen Familienmitgliedern erschwerten es zusätzlich. Jedoch erfährt man dadurch sehr viel mehr zu den einzelnen Protagonisten. Ihre Ängste und Sorgen, ihre persönlichen Momente werden in diesen Abschnitten sehr ausführlich beleuchtet. Das wiederum ermöglichte mir als Leser dann doch einen sehr viel tieferen Einblick in die Familie zu erhalten. Die Geheimnisse, die dabei offenbart wurden, trugen entscheidend zum Gesamtverständnis bei.

    Selten hat man so einen tiefen, intensiven Einblick in die Geschehnisse einer amerikanischen Familie. Mir hat es gut gefallen, ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.
    Rapunzel, mein Rapunzel, mein (Buch)
    10.11.2019

    Rapunzels Turm

    Während ihrer Vorlesung an der Hochschule über operative Fallanalytiker erfährt Rabea Wyler vom Leichenfund eines Mädchens in Düsseldorf. Das Besondere daran, dem Mädchen fehlen beide Hände und sie wurde mit ihrem eigenen Zopf erdrosselt. Sofort klingeln bei Rabea die Alarmglocken. Vielleicht handelt es sich bei der Toten um ihre vor zwanzig Jahren verschwundene Schwester Marie. Bei den damaligen Ermittlungen fand man lediglich ihre linke Hand, mehr nicht. Rabea hatte sich nie mit dem spurlosen Verschwinden ihrer Schwester abfinden können. Jetzt auf einmal diese neue Spur. Vielleicht ist die Tote ja Marie? Ohne groß nachzudenken fährt sie nach Düsseldorf zum Tatort um dort sofort abserviert zu werden.

    Ich kannte Rabea Wyler als Fallanalytikerin bereits vom Buch "Alphabetmörder". Mir war klar, sie muss und wird auf jeden Fall nach weiteren Spuren suchen. Schön fand ich, dass es ihr gelungen ist ihren ehemaligen Kollegen Jan Grall wieder mit in die Suche einzubeziehen.

    Wieder einmal konnte Lars Schütz schon durch seinen Schreibstil bei mir punkten. Kurze knackige Kapitel und gekonnte Szenenwechsel wodurch die Spannung spürbar beim Lesen stieg. Und ihm gelingt es den aktuellen Fall spannend mit den dem damaligen Verschwinden von Rabeas Schwester zu verknüpfen. Für das Ende hatte er sich dann noch etwas ganz Besonderes überlegt, für mich eine große Überraschung womit ich nicht gerechnet hätte! Das hat mir besonders gut gefallen. Und es besteht Hoffnung auf ein Wiederlesen, was mich sehr freuen würde.

    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und natürlich verdiente fünf Lesesterne.
    Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle Stuart Turton
    Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle (Buch)
    06.11.2019

    Merkwürdig und geheimnisvoll

    Die Inhaltsangabe dieses Buches machte mich neugierig. Was ist das für eine Geschichte? Der Protagonist erwacht im Körper von Sebastian Bell. Er kann sich an so gar nichts erinnern. Noch merkwürdiger wird es, als eine ihm unbekannte Person in einem Pestkostüm an ihn herantritt und ihn über seine Aufgabe informiert. Er soll den Tod von Evelyne Hardcastle verhindern. Dazu hat er acht Tage Zeit. Für die Lösung dieser Aufgabe wird er in verschiedene Körper der mitspielenden Figuren schlüpfen, umso des Rätsels Lösung näher zu kommen.

    Also es war auf keinen Fall ein Abklatsch von "und täglich grüßt das Murmeltier", das wäre zu einfach gewesen. Der Protagonist und auch ich hatten am Anfang ganz schön zu tun, um in dieser Geschichte anzukommen. Das Zurechtfinden wurde dem Leser zudem noch viel schwerer gemacht, da wir beim Lesen auch Zeitsprünge rückwärts machten. Oh, oh das war nicht leicht zu lesen. Aber es hat mich dann doch interessiert, warum und aus welchem Grund Evelyn Hardcastle sterben musste. Das konnte ich ja in den einzelnen Tagen aus den verschiedensten Perspektiven mit verfolgen. Jeder dieser mehrfach wechselnden Hauptpersonen war dann auch noch in seinen Handlungen und Äußerungen komplett anders. Das machte es dem Protagonisten nicht leicht. In der Mitte des Buches fragte auch ich mich dann, ob es Sinn hat, das Buch zu beenden? Gut dass ich es doch zu Ende gelesen habe. Denn plötzlich veränderte sich alles. Der Protagonist begriff die Zusammenhänge und damit ich auch. Aber das Ende war dann noch einmal ganz besonders geschickt gelöst und sorgte bei mir für eine Überraschung.

    Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Buch empfehlen würde. Schaut euch andere Rezensionen an. Die Meinungen gehen gerade bei diesem Buch weit auseinander. Das ist von hervorragend, bis abgrundtief schlecht alles dabei.

    Ich empfehle es eingeschränkt. Wer mit diesem Buch beginnt, sollte sich einfach viel Zeit nehmen und hintereinander weg lesen, das macht es vielleicht leichter. Von mir gibt es auf Grund des absolut gelungenen Endes dann doch verdiente drei Lesesterne.
    Ein neues Blau Ein neues Blau (Buch)
    05.11.2019

    Eine Geschichte zwischen den Generationen

    Lili wird von ihrem Vater allein großgezogen. Beide sind vom frühen Tod der Mutter Charlotte stark traumatisiert. Unterstützung bekommt Jakob von seinem Freund Takeshi aus Japan, der zu den beiden nach Berlin zieht. Von ihm lernt Lili nicht nur die japanische Teezeremonie, sondern auch viel über das Leben.

    Eine Zufallsbekanntschaft führt Lili als Jugendliche zur Familie von Pechmann. Günter von Pechmann ist Direktor der Königlichen Porzellanmanufaktur. Von Takeshi hatte sie bereits viel über die Herstellung von Porzellan erfahren. Günter von Pechmann bringt ihr den Herstellungsprozess nahe. Lili ist sich sicher, das möchte sie lernen - ebenso, wie sie sich für die Porzellanmalerei interessiert. Beides erlernt sie. Die Malerei in Halle in der Burg Giebichenstein in Halle, die Porzellanherstellung in Berlin.

    Handlungsort des Buches ist Deutschland zu Beginn der 30er Jahre. Lili ist Halbjüdin und da fangen die Probleme fangen erst richtig an.

    In einem anderen Erzählstrang erfahren wir von Anja. Sie, Abiturientin im letzten Jahr, bekommt das Angebot sich um eine ältere Frau zu kümmern, sie am Nachmittag zu besuchen und sich mit ihr zu unterhalten. So erfährt Anja vom Leben von Lili.

    Interessant fand ich die Ausführungen aus dem Leben beider Protagonisten. Wobei ich sehr viel mehr von Lili, als von Anja erfahren habe. Wobei deren Probleme ja auch nicht harmlos waren. Aber es findet auch eine behutsame Annäherung der beiden statt. Das ist es was das Buch so lesenswert macht, genau wie die Vermittlung von Wissen über die japanische Welt. Das fand ich sehr interessant. Interessant fand ich auch, wie der Autor die Geschichte erzählt hat. Fast sachlich gelingt es ihm doch die Lebensabschnitte der beiden Heldinnen zu erzählen. Und obwohl die bei beiden, schon durch den Altersunterschied und durch die geschichtlichen Ereignisse so extrem verschieden sind, liest es sich ausgesprochen gut.

    Dieses Buch hat nicht nur berührt, es hat mich auch erschüttert und bewegt. Vor allem ist das ein Buch gewesen, bei dem ich lange nachdenken konnte. Es blieb mir lange im Sinn.

    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Lenth, L: Schräge Vögel singen nicht Lenth, L: Schräge Vögel singen nicht (Buch)
    05.11.2019

    Der Titel bringt es auf den Punkt

    Leo Vangen ist Rechtsanwalt, aber da er die laut norwegischem Rechtssystem noch keine drei Gerichtssachen erfolgreich absolviert hat, ist er nur Rechtsreferendar. Aber das stört ihn nicht. Er lebt nach seiner Scheidung im alten renovierungsbedürftigen Haus seiner Eltern auf der Insel Baerum. Auf Baerum allerdings fällt Leo Vangen als durchschnittlicher Typ zwischen den Reichen, Schönen und Korrupten auf. Diese haben es sogar geschafft, dass auf Grund des Fluglärms, der über die Insel hinwegging, ein neuer Flugplatz weiter entfernt gebaut wurde. Und doch wird genau vor der Insel ein Toter mit Betonklötzen an den Füßen entdeckt. Jedoch liegt keine Vermisstenmeldung aus der Gegend vor. Aufgrund des Zahnstatus wird klar, es kann sich nur um einen der illegal eingereisten polnischen Bauarbeiter handeln, die am Bauprojekt des alten Flughafens arbeiten und dort ein neues Wohnprojekt erbauen sollen.

    Aber es gibt da auch noch Terje Klavenes. Er ist Projektleiter für das Wohnprojekt und mit allen Wassern gewaschen. Für ihn zählt nur der Erfolg, wie er und mit welchen Mitteln er erreicht wird, ist ihm egal. Dafür gibt es Nils und Rino. Die beiden sind für das Grobe zuständig und erinnern mit ihren Handlungen zeitweise echt an die Olsenbande. Und auch wenn es in diesem Buch um einen Mord geht, gibt es in diesem Buch viele Skurrilitäten, die einem beim Lesen ein Grinsen ins Gesicht zaubern.

    In diesem Buch spielt Lars Lenth häufig mit Übertreibungen und absurden Begebenheiten. Aber ich denke, es passt genau zu diesen Protagonisten. Ein mitunter rabenschwarzer Humor lassen einem mitunter beim Lesen vergessen, dass es ja auch noch einen Mordfall aufzuklären gibt.

    Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

    Sterbekammer Sterbekammer (Buch)
    11.10.2019

    Unvorstellbar

    Es gibt einen neuen Chef in der Mordkommission. Und Frida Paulsen hat offensichtlich einen schweren Stand bei ihm. Bereits am ersten Tag hat bekommt sie eine Rüge, da sie sich um Minuten verspätete. Die Ansage, die Wahler ihr macht, ist deutlich. Keine Extrawürste, Arbeit im Team und Pünktlichkeit. Frida ist wild entschlossen alles richtig zu machen, da sie ja noch neu im Team ist. Und doch geht beim ersten gemeinsamen Fall alles schief. Sie wird nicht informiert und ist zum Bürodienst verdonnert.

    Letztlich hat es dann nur dem Zufall zu verdanken, dass sich an ihrer Situation etwas ändert, als sie den alten Hader tot in seiner Mühle findet. Alles sieht nach einem natürlichen Tod aus. Nur durch Zufall entdeckt sie die Luke in der Küche und findet darunter ein Gefängnis. Es ist leer. Und doch sieht es so aus, als hätte hier vor kurzem noch eine Frau gelebt. Alle sind betroffen, als sich herausstellt, dass es sich bei der Frau um die seit 10 Jahren vermisste Aneke handeln könnte, die nach ihrem Verschwinden nie gefunden wurde. Nun könnte Hoffnung bestehen, dass sie eventuell vielleicht sogar noch leben könnte. Was sich aus diesem Fall entwickelt, damit haben weder Frida und ihr Team noch ich gerechnet.

    Gut gefallen hat mir, dass Frida und Bjarne Haverkamp wieder zusammengearbeitet haben. Aus den anfänglichen Schwierigkeiten im ersten Buch ist eine echte Freundschaft geworden. Ich finde das gibt beim Lesen ein schönes Gefühl, wenn man sieht, wie beide aufeinander aufpassen und sich den Rücken freihalten.

    Der Schreibstil von Romy Fölck ist locker, das Buch liest sich leicht und sehr flüssig. Vor allem aber ist es ihr gelungen, einen Krimi zu verfassen, der einen von der ersten Zeile weg fesselt. Man will einfach wissen, was weiter passiert. Seite um Seite vertieft man sich in den Fall, der schnell von einem zweiten Fall eingeholt wird. Man versucht mit zu ermitteln, doch immer wenn man denkt, ist doch klar, so muss es sein, taucht eine Wendung auf, die den Fall in eine andere Richtung lenkt.

    Es ist bereits der dritte Fall von Frida Paulsen. Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Wobei ich sagen muss, dass es Romy Fölck mit diesem Buch gelungen ist, sich erneut zu steigern.

    Ich war begeistert, empfehle das Buch nur zu gerne und vergebe fünf Lesesterne.
    Die Charité. Aufbruch und Entscheidung Ulrike Schweikert
    Die Charité. Aufbruch und Entscheidung (Buch)
    06.10.2019

    Nicht so stark wie er erste Teil

    Da sich dieses Buch eher mit der Charité befasst, sind die Protagonisten in diesem Buch völlig andere als im ersten Band. Wir befinden uns in Berlin im Jahre 1903 und die Ärztin Rahel Hirsch versucht in der Charité Fuß zu fassen und als Ärztin wahrgenommen und anerkannt zu werden. Neben ihrer ärztlichen Tätigkeit betreibt sie auch noch intensive Forschungen, hat es aber auch hier schwer und kämpft um Anerkennung.

    Neben Rahel Hirsch gibt es noch Barbara, eine einfache Wäscherin. Beide lernen sich bei einem antisemitischen Überfall auf Rahel Hirsch kennen und werden Freundinnen. Und obwohl beide von verschiedenem Stand und unterschiedlicher Bildung sind, akzeptieren und unterstützen sie sich in den verschiedensten Lebenslagen. Barbara, die nur eine einfache Wäscherin ist, kommt durch ihre Kolleginnen mit Frauenrechtlerinnen zusammen und setzt sich selbst intensiv für die Rechte der Frauen zu dieser Zeit ein. Durch sie lernt auch Rahel Hirsch die Frauen kennen.

    Beim Lesen des Buches erfährt man sehr viel über diese damals schwierige Zeit. Die Entbehrungen, mit denen Barbara und ihre Familie zu kämpfen haben. Oder aber auch die Schwierigkeiten und Nöte, die die Ärzte haben. Sie sind permanent auf der Suche nach Heilmitteln gegen die ständig auftretenden Krankheiten. Ob es nun die Syphilis oder aber auch die Ruhr ist. Oft sterben ihnen die Menschen unter den Händen weg.

    Das klingt alles sehr interessant und vor allem das ist es auch. Und doch war das Buch nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Die Autorin hat für dieses Buch sehr ausführlich recherchiert und lässt uns an den Ergebnissen ausgiebig teilhaben. Genau das war es, was mir dann im Laufe des Buches nicht mehr so gefallen hat. Denn im Laufe der Handlung lies diese deutlich nach. Dafür bekam ich mehr und mehr historische Details und Fakten angeboten. Sogar Asta Nielsen tauchte doch in einigen wenigen Abschnitten auf. Auf Handlung hatte sie keinen Einfluss. An der Stelle hätte für mich auch als Zeitbezug eine simple Erwähnung gereicht.

    Fazit für mich, es war interessant aber nicht so gut wie der erste Teil. Historisch war es mir zu viel und an Handlung eher zu wenig, deshalb von mir nur drei Lesesterne.
    Dead Lions Dead Lions (Buch)
    17.09.2019

    Liest sich gut

    Schon bereits aus dem ersten Teil „Slow Horses“ kannte ich die Mitarbeiter des Slough House. Im Slough House werden die Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes gesammelt, die man für weitere Einsätze, auf Grund des Alters oder sonstigen Fehlverhaltens, nicht mehr vorsieht. In der Abgeschiedenheit sind sie dazu verdammt sinnlose Überwachungen per Video zu überprüfen oder sonstige nicht notwendige Recherchen durchzuführen.

    Und doch bekommen zwei von den Agenten den Auftrag einen russischen Oligarchen zu beschützen, den man als Informanten gewinnen will. Beide Agenten erhoffen sich durch diesen Auftrag auf jeden Fall die Chance wieder in die Reihen der Aktiven aufgenommen zu werden. Gleichzeitig wird ein ehemaliger Spion aus Zeiten des kalten Krieges tot aufgefunden. Jackson Lamb, der Chef der Slow Horses, kann das nicht glauben und versucht den Dingen auf den Grund zu gehen. Haben diese beiden Vorkommnisse etwa etwas miteinander zu tun? Oder ist es purer Zufall, dass genau jetzt diese Aktivitäten stattfinden? Lest selbst und ihr werdet es herausfinden!

    Dieser Krimi ist anders als andere. Die skurrilen Charaktere werden so treffend beschrieben, dass das Kino im Kopf sofort losgeht. Die Dialoge, sofern sie denn welche miteinander führen, sind sehr oft gespickt mit dem typischen britischen Humor. Und dann die Handlung, am Anfang wusste ich nicht so recht, wo es hingeht. Aber nach kurzer Zeit steckt man mittendrin und es lässt einen nicht mehr los. Durch die unvorhersehbaren Ereignisse entwickelt das Buch eine Dynamik, der man sich nur schwer entziehen kann. Dabei ist es durchaus actionreich und absolut spannend.

    Ganz besonders gut gefällt mir bei Mick Herron auch die vielen kleinen zum Teil auch lustigen Lebensweisheiten, die er mit in das Buch einfließen lässt. Schon allein diese machen das Buch umso lesenswerter.

    Von mir gibt es für diesen überaus spannenden und trotzdem humorvollen Krimi eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Zimmer 19 Zimmer 19 (Buch)
    17.09.2019

    Ich freue mich schon auf das nächste Buch!

    Bei der Eröffnungsfeier der Berlinale 2019 passiert es. Es wird ein Snuff-Video gezeigt. Das Publikum ist verwirrt. Die Gewalt, die in diesem Video gezeigt wird, ängstigt und verwirrt die Besucher. Panisch versuchen sie vom Veranstaltungsort zu fliehen. Doch es kommt noch schlimmer. Das Opfer in dem Video ist Sinje die Tochter des regierenden Bürgermeisters von Berlin und es besteht die dringende Befürchtung, dass sie nicht mehr am Leben ist. Die Prominenz, die gesamte Stadt ist im Aufruhr. Niemand weiß, was die letzten Worte des Täters im Video zu bedeuten haben.

    Tom Babylon wird zu dem Fall gerufen, obwohl noch gar keine Leiche gefunden wurde. Seine Hoffnung, dass Sita Johanns wieder mit zu den Ermittlungen hinzugezogen wird, erfüllt sich sehr schnell.

    Ein Rückblick in die Vergangenheit vor 18 Jahren erzählt von Sita und ihren schlimmen Erlebnisse als Halbkubanerin in ihrer Jugend. Doch warum erzählt uns der Autor davon? Gibt es einen Zusammenhang mit der 19, die im Snuff-Video auftaucht und den damaligen Ereignissen von Sita?

    Es passiert viel bis wir als Leser merken, wie alles zusammenkommt.

    Marc Raabe hat hier wieder einen rasanten, überaus spannenden Thriller abgeliefert. Einiges von den Ereignissen aus seinem ersten Buch um Tom Babylon "Schlüssel 17" war noch offen und wurde hier wieder ein Stück mehr aufgeklärt. Vor allem das unerklärliche Verschwinden seiner kleinen Schwester Viola vor über 20 Jahren treibt ihn an. Noch ist immer nicht geklärt, was damals geschah. Und auch in diesem Buch wird der Faden erneut aufgenommen. Und doch ist offensichtlich nicht alles gesagt, denn ich denke wir können noch weiteres über Tom Babylon erfahren.

    Dieses Buch stand ganz oben auf meiner Wunschliste und ich wurde nicht enttäuscht. Vor allem die beiden unangepassten Ermittler sind mir sehr ans Herz gewachsen und es war schön erneut von ihnen zu lesen.

    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Das verborgene Cottage Das verborgene Cottage (Buch)
    04.09.2019

    Ich liebe diese Bücher

    1908 in Irland. Victoria ist nun endlich glücklich mit Jeremy verheiratet. Zum Glück gerade noch rechtzeitig, bevor man ihr die Schwangerschaft ansieht. Jetzt sollten beide auf dem Weg in die Flitterwochen nach Irland sein. Doch es kommt anders. Jeremy muss kurzfristig in London bleiben. Victoria beschließt gemeinsam mit Hopkins, ihrem treuen Butler, allein die Reise anzutreten. Jeremy kommt dann einfach später nach.

    In Irland angekommen begibt sich Victoria gleich mit ihrem Malutensilien auf Entdeckungstour. Dabei gerät sie unvermittelt in ein schweres Unwetter und versinkt in einem Moorloch. Nur Joseph, einem jungen Mann hat sie es zu verdanken, dass er sie ohne Schaden aus dem Moor rettet. Bei ihm in der Hütte befindet sich eine junge bildschöne. scheue junge Frau namens Moira, die Victoria mit dem Nötigsten versorgt und sich um sie kümmert. Nur wenige Tage nach ihrer Rückkehr nach Kincraighie House erfährt sie, dass ebenjene junge Frau ermordet aufgefunden worden ist. Sie ist nicht nur vergewaltigt worden, sondern auch auf das Übelste misshandelt. Tatverdächtiger soll Joseph sein, der bei ihrem Auffinden panisch wegrannte. Victoria, die bei ihrem kurzen Aufenthalt im Cottage beide beobachten konnte, kann sich einfach nicht vorstellen, dass Joseph Moira etwas angetan haben sollte. Sie zieht Hopkins ins Vertrauen. Beide sind von der Unschuld Josephs überzeugt und wild entschlossen den Mörder zu finden um ihn aus dem Gefängnis zu holen.

    Victoria Bredon, die ich bereits aus den vorangegangen Büchern kannte, hat das Herz auf dem rechten Fleck. Sie ist eine wahre Kämpferin gegen Ungerechtigkeiten und stellt sich dabei auch den Vorurteilen gegenüber Frauen zu dieser Zeit in den Weg. Durch ihre unkonventionelle Art und ihre spontanen Handlungen stößt sie so manche Leute vor den Kopf. Sie ist dadurch aber auch in der Lage mitunter mehr über die Leute und ihre Handlungen zu erfahren, als andere.

    Victoria, Hopkins und natürlich Jeremy habe ich als Protagonisten in diesem Krimi zu einer etwas anderen Zeit lieben gelernt. Die Autorin hat hier mit viel Liebe nicht nur einen spannenden Kriminalfall zu Papier gebracht. Wir erfahren als Leser auch viel über das schlimme, armselige Leben der Menschen zu dieser Zeit. Überaus interessant und lesenswert sind aber auch die Beschreibungen der Landschaft, gerade in Irland, die beim Lesen schon Bilder im Kopf entstehen lassen.

    Alle drei zusammen haben wieder gemeinsam in diesem Fall agiert und diesen mit überraschendem Ende zum Erfolg gebracht. Ich habe das Buch einfach nur genossen. Ich empfehle es zu gerne weiter und vergebe sehr gerne fünf verdiente Lesesterne.
    Die Ärztin: Die Wege der Liebe Helene Sommerfeld
    Die Ärztin: Die Wege der Liebe (Buch)
    23.08.2019

    Grandioser Abschluss

    Kennt ihr auch das Gefühl, wenn man ein Buch beendet hat? Auf der einen Seite ist man traurig darüber, dass das Buch leider schon zu Ende ist. Auf der anderen Seite ist man mit dem Ausgang des Buches hochzufrieden, so wie es geendet ist.

    Der vorangegangene Teil endete ja sehr dramatisch. Genau hier steigen wir wieder ein und können so endlich erfahren, was sich damals zugetragen hat. Dieser letzte Teil behandelt den Zeitraum von Weihnachten 1914 bis Weihnachten 1920. Ricarda hat sich als Ärztin etabliert und darf nun endlich an der Charité behandeln. Vor allem die jungen Arbeiterinnen, die in Munitionsfabriken arbeiten und sich dabei verletzen, wie auch die jungen Frauen, die ungewollt schwanger werden, sind ihre Patientinnen. Aber ihr privates Glück wird nicht nur den 1. Weltkrieg gedämpft, sondern weil auch ihr Sohn Georg an der Front vermisst wird. Das Verhältnis zu ihrer ältesten Tochter Henny ist auch gestört und auch die jüngste Tochter Antonia versucht ihren eigenen Weg zu finden. Aber Ricarda ist eine starke Frau, sonst wäre sie nicht dort angekommen, wo sie ist. Sie kämpft um ihre Kinder und ihr Glück.

    Wie ich am Anfang bereits geschrieben habe, ist diese Trilogie eine derjenigen, die spürbar Spuren bei mir hinterlassen haben. Es ging ja nicht nur um die geschichtliche Ereignisse in den Jahren von 1876 bis 1920, sondern auch um die persönliche Geschichte von Ricarda und ihre Entwicklung. Beides zusammen machen dieses Buch aus und genau deshalb so lesenswert. Gerade in diesem letzten Band wird sehr genau Bezug genommen auf die geschichtlichen Ereignisse und die Entwicklungen in Deutschland. Nicht nur, dass uns als Leser erneut deutlich gemacht, wie schlimm die Entbehrungen während des Krieges waren. Auch das Leben und Überleben der Frauen, die in den Fabriken arbeiten mussten, um ihre Familien zu ernähren, während der Mann im Krieg für Volk und Vaterland gefallen ist. Die Autorin stellt hier auch sehr deutlich da, wie schlimm es für die Frauen war, ungewollt schwanger zu werden. Und noch drastischer, wie es ist, wenn man sich einem illegalen Schwangerschaftsabbruch unterzieht, auch auf die Gefahr hin, dafür ins Gefängnis zu gehen.

    Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Atme! Atme! (Buch)
    22.08.2019

    Undurchschaubar

    Nile ist am Verzweifeln. Ben ist verschwunden. Eben war er noch bei ihr in diesem Laden, wo sie nur schnell ihr Hochzeitskleid anprobieren wollte. Jetzt ist er verschwunden. Niemand hat etwas bemerkt, keiner hat etwas gesehen. Ihm muss etwas passiert sein, nur so kann es sein! Er würde sie niemals allein lassen und sich nicht bei ihr melden. Nile ist außer sich. Ein Anruf bei der Polizei ist erfolglos. In die Krankenhäuser ist niemand eingeliefert worden. Nile weiß einfach nicht mehr weiter. Sie muss Ben finden!

    In ihrer Not wendet sie sich an Flo, der Exfrau von Ben. Die Scheidung steht unmittelbar bevor. Vielleicht weiß Flo ja, wo er sein könnte. Oder sie hat eine Idee? Wenigstens kann Flo als Nochehefrau die Vermisstenmeldung aufgeben. Aber wenigstens kann Nile sie überzeugen, dass Ben wirklich verschwunden ist.

    Dieses Buch ist anders als andere Thriller. Es wird komplett aus der Sicht von Nile erzählt. Phasenweise könnte man es fast als Monolog von Nile kennzeichnen. Und trotzdem erfahren wir viel von ihr, über Ben und Flo, sowie es damals alles begann. Aber auch die Protagonistin Nile ist anders. Sie erscheint mir anfänglich als eine sehr ängstliche Frau, die sich Ben komplett ausgeliefert hat. Für sie ist Ben der wichtigste Mensch in ihrem Leben und sie hebt ihn über alles. Aber sie beweist auch Stärke und will Ben suchen und finden. Aber ohne Ben scheint in ihrem Leben scheinbar auch gar nichts mehr zu funktionieren. Je mehr man von Nile liest umso deutlicher wird es. Ben gibt ihrem Leben den Halt - deshalb auch der Titel "Atme!". Denn immer wenn es kritisch wird, bekommt Nile eine Panikattacke - Ben hat dann in den entscheidenden Momenten immer gesagt, sie muss atmen.

    Wie es ausgeht, ob Nile letztlich Ben findet - das sollte jeder selbst herausfinden. Ich fand dieses Buch extrem spannend, empfehle es sehr gerne und vergebe fünf verdiente Lesesterne.
    Jefferies, D: Die Saphirtochter Jefferies, D: Die Saphirtochter (Buch)
    20.08.2019

    Unterhaltsam

    Louisa Reeve ist die Tochter eines erfolgreichen Diamantenhändlers und lebt 1935 mit ihrem Mann in Ceylon. Beide sind glücklich miteinander. Lediglich die Totgeburt ihrer Tochter und die danach kommenden Fehlgeburten lassen sie mir merken, wie sehr sie sich Kinder wünscht und wie wichtig Kinder für ihr Leben wären. Beides scheint ihr mit Elliott nicht vergönnt.

    Dann verunglückt Elliott tödlich. Louisa kann es kaum glauben und es fällt ihr schwer ihr Leben weiterzuführen. Doch es kommt noch schlimmer. Beim Regeln des Nachlasses kommt heraus, dass ihr Mann offensichtlich nicht nur ein Doppelleben geführt hat, sondern auch ihr auch viele Schulden und sich auf zwielichtige Geschäfte eingelassen hat.

    Dass Louisa sich davon nicht unterkriegen lässt, verdankt sie nicht nur ihrem Vater, sondern auch Leo einem Plantagenbesitzer. Louisa als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn sie am Anfang fast gelähmt ist in ihrer Trauer, später wütend auf ihren Mann ist, gelingt es ihr ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Irene als anstrengende Schwiegermutter fand ich extrem anstrengend und kann mir vorstellen, dass der Umgang mit ihr von Mal zu Mal schwieriger wurde.

    Gut gefallen hat mir an diesem Buch auch, dass die Autorin sich nicht gescheut hat, immer wieder Konflikte und Probleme in die Handlung mit einzubauen. Und immer dann, wenn ich dachte, jetzt wird alles gut, dann kam der nächste große Einschnitt und Louisa sah sich mit neuen Problemen konfrontiert. Auch die Beschreibungen ihres Lebens in Ceylon zur damaligen Zeit fand ich sehr anschaulich.

    Am Ende allerdings wurden alle Probleme relativ schnell und fast zu sauber gelöst. Es war wie „Friede, Freude, Eierkuchen“. Alles war vorher nicht geklappt hatte, fand nun auf Anhieb eine gute Lösung mit einem zufriedenen Ausgang. Hier hätte es die Autorin ruhig ein wenig langsamer angehen lassen können.

    Aber das Buch an sich lies sich wunderbar lesen und hat mich ansonsten hervorragend unterhalten. Ich empfehle, gerade für Liebhaber solcher Bücher sehr gerne.
    Der Kinderflüsterer Der Kinderflüsterer (Buch)
    20.08.2019

    Beängstigend

    Nach dem Tod seiner Frau Rebecca versucht Tom für sich und seinen Sohn Jake nach einem neuen Haus. Zuviel erinnert an die glückliche Zeit mit Rebecca und auch Jake scheint im alten Haus nicht über den Tod seiner Mutter hinwegzukommen. Ein neues Haus finden beide in Featherbank. Hier soll alles besser werden, hier hören vielleicht auch die Selbstgespräche von Jake auf.

    Beide ahnen nicht, dass in diesem beschaulichen Ort viele Jahre zuvor einige Kinder entführt und ermordet wurden. Der Täter wurde gefasst. Und doch wird kurz vor ihrem Umzug erneut ein kleiner Junge entführt und nicht wieder aufgefunden. Auch er hatte scheinbar Kontakt mit dem Kinderflüsterer, der bereits vor zwanzig Jahren aktiv war.

    Der Start für beide scheint gut. Das ändert sich jedoch schnell. Bereits nach kurzer Zeit beginnt sich Jake zu verändern. Er hat Albträume und hört Stimmen flüstern. Vater und Sohn haben durch die Trauerphase um die Mutter noch nicht gelernt, offen miteinander zu reden. Und so kommt es zu Missverständnissen zwischen beiden, die nicht förderlich für das Vertrauensverhältnis der beiden sind. Und das Flüstern kommt immer näher.

    Dieser Roman erzählt die Geschichte von Jake und seinem Vater. In einem zweiten Erzählstrang wird über die Suche nach dem Kinderflüsterer berichtet. Über Pete Kennedy dem Ermittler, der seit zwanzig Jahren das letzte noch verschwundene Opfer des Kinderflüsterers sucht. Bei der Suche nach dem aktuell verschwundenen Neil ist er auf Grund seiner Erfahrungen aktiv mit dabei. In diesem Erzählstrang erfahren wir viel von Neil, von seinen Ängsten, von seiner Alkoholsucht und dem Bestreben nicht schwach zu werden. Hier gibt es aus meiner Sicht einige lange Phasen, die nicht unbedingt hätten sein müssen. Trotz allem gelingt es dem Alex North gerade zum Ende hin, den Spannungsbogen extrem anzuziehen. Die Ereignisse überschlagen sich dramatisch. Das ist wiederum die Phase, wo einen das Buch nicht mehr los lässt.

    Am Anfang habe ich nicht unbedingt gewusst, wo mich dieses Buch hinführen wird. Zu viele Merkwürdigkeiten tauchten gerade am Anfang auf. Aber spätestens ab der Mitte des Buches hatte es mich dann gepackt und ich wollte alles über den Kinderflüsterer, über Tom, Jake und Pete erfahren.

    Ob es jetzt das Lesehighlight 2019 ist? Aus meiner Sicht nicht, obwohl das Buch so angepriesen wird. Von mir gibt es trotzdem eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.
    Jagd auf die Bestie Chris Carter
    Jagd auf die Bestie (Buch)
    20.08.2019

    Spannend vom Anfang bis zum Ende

    Robert Hunter bekommt es hier mit einem seiner persönlichsten und schwersten Fälle zu tun. Lucien Folter ist aus der Sicherungsverwahrung ausgebrochen. Schon allein, dass es ihm gelungen ist, sieht Hunter als eine große Schlappe der amerikanischen Justiz an. Es war ihm nur mit Mühe gelungen Lucien dreieinhalb Jahre zuvor zu verhaften.

    Doch was die Ermittler vom LAPD nicht wissen, Lucien Folter und Robert Hunter haben eine gemeinsame Vergangenheit. Beide studierten zusammen Psychologie an der Universität, waren befreundet und wohnten in einem Zimmer. Deshalb kennen sich beide auch so gut und können die Reaktionen des jeweils anderen oftmals vorher einschätzen.

    Robert Hunter kennt Lucien besser als jeder andere und weiß, dass er einer der grausamsten und brutalsten Schwerverbrecher in Amerika ist. Und das Schlimme ist, er mordet nicht aus Lust. Nein er schreibt u.a. eine Enzyklopädie über die verschiedensten Todesarten und das kann man doch nur, wenn man alles selbst ausprobiert hat.

    Jetzt will sich Lucien aber auch an Robert rächen, da er ihn damals hinter Gittern gebracht hat.

    Dieses Buch ist eine Art Fortsetzung des Buches „Die stille Bestie“. Es kann auch ohne den Vorgänger gelesen werden, aber zum besseren Verständnis und Nachvollziehbarkeit empfehle ich auch dieses Buch zu lesen.

    Chris Carter hat in diesem Buch erneut alle Register gezogen. Für zartbeseitete Leser ist das Buch auf keinen Fall etwas. Er zeigt die Gewalt und vor allem die Gewaltbereitschaft von Folter (da ist der Name offensichtlich schon Programm!) in aller Deutlichkeit und Härte. Und so kann man auch verstehen, warum Robert Hunter alles daransetzt, um Folter wieder zu verhaften, auch wenn es dabei sein eigenes Leben kosten könnte.

    Die Handlung ist fesselnd, dramatisch und packend und das vom Anfang bis zum Ende des Buch. Die hohe Grundspannung des Geschehens sorgt dafür, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen mag und sich total gefesselt und gebannt wiederfindet. Dieses überaus spannende Buch kann ich nur empfehlen und vergebe gerne fünf Lesesterne.

    Im Wald der Wölfe Linus Geschke
    Im Wald der Wölfe (Buch)
    06.08.2019

    Wie immer, überaus spannend

    Jan Römer braucht dringend eine Auszeit. Um endlich wieder zur Ruhe zu kommen, ist er weit vor Sasionbeginn in eine einsame Hütte in den Thüringer Wald gefahren. Hier, fern von Internet und Telefonerreichbarkeit, erhofft er sich die Ruhe zu finden, die er benötigt.

    Das klappt genauso lange, bis es nach einigen Tagen an seine Tür klopft und ihm eine blutüberströmte Frau in den Arm fällt. Nach seinem erste Hilfe-Einsatz kommen beide ins Gespräch. Als Hannah hört, dass er Journalist ist, erzählt sie ihm eine haarsträubende Geschichte von dem "Wald der Wölfe" und etlichen ungeklärten Todesfällen. Am nächsten Morgen ist Hannah spurlos und ohne eine Nachricht verschwunden. Das macht Jan neugierig und er beschließt nach weiteren Informationen zu suchen und vor allem noch einmal mit Hannah zu sprechen. Mütze seine Journalistinkollegin glaubt ihm die Geschichte nicht so ganz, verspricht aber sich auf die Suche nach Hannah zu begeben.

    Jan erfährt so einiges über die ungeklärten, merkwürdigen Todesfälle im Wald. Mütze dagegen stellt fest, dass Hannah zwar existierte, aber vor vielen Jahren bereits als Kind gestorben ist. Beide stellen unabhängig voneinander fest, dass an der Geschichte so einiges nicht stimmt und beschließen selbst nach Spuren zu suchen. Dass sie dabei einigen Leuten offensichtlich zu nahe kommen, merken beide relativ schnell. Aber sie sind Journalisten auf der Suche nach der Wahrheit und können nicht aufgeben.

    Jan Römer und Mütze sind mir bereits aus den drei vorangegangenen Bücher bekannt und vertraut. Beide Protagonisten stürzen sich wieder mit Akribie in die Ermittlungstätigkeit, egal wie es für sie enden könnte. Und dieser Fall hat es so richtig in sich. Viele Jahre hat sich niemand um die alten Todesfälle gekümmert. möglicherweise war auch die Stasi vor der Wende involviert. Dieses Suchen nach den Zusammenhängen, das Zusammenpuzzeln der einzelnen Fragmente, das macht schon beim Lesen mit Spaß. Und der Autor macht es wieder extrem spannend. Es hat lange gedauert, bis ich alle Fäden in der Hand hatte, um alles zu verstehen. Aber damit ist das Buch noch nicht zu Ende. Der überraschende Schluss ließ mich betroffen zurück und über eine Zeit nachdenken, die jetzt schon so lange her ist.

    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Aufbruch in ein neues Leben Linda Winterberg
    Aufbruch in ein neues Leben (Buch)
    06.08.2019

    Spannender Auftakt einer neuen Serie in einer interessanten Zeit

    Die Zeiten in Berlin 1917 sind hart. Das Land ist mitten im ersten Weltkrieg. Den Menschen geht es durch die Einschränkungen schlecht. Sie hungern, es fehlt an den täglichen Dingen für den Alltag. Ganz besonders schlimm ist die Säuglingssterblichkeit. Diese beträgt fast 20%. Dem versucht man durch die Schaffung einer Hebammenlehranstalt mit angeschlossener Klinik entgegenzutreten.

    Und genau hier beginnt das Buch. Wir lernen Luise, Edith und Margot kennen. Alle drei haben sich für die Hebammenlehranstalt beworben und sind bereit ihre Ausbildung zu beginnen. Dabei ist es schon interessant, welche Beweggründe die jungen Frauen haben, um sich dieser schwierigen und anstrengenden Ausbildung zu unterziehen. Luise hat bereits als junges Mädchen mit ihrer Oma, die als Hebamme in Ostpreußen auf dem Land tätig war, früh begonnen Kinder auf die Welt zu bringen. Margots Familie wiederum ist so arm, dass sie die Ausbildung gar nicht finanzieren könnten. Doch sie bekommt die große Chance, an dieser Lehranstalt zu lernen, denn es gibt Förderer, die ihr die Ausbildung finanzieren. Edith dagegen kommt aus einer sehr wohlhabenden Familie und hat sich gegen den Willen ihres Vaters entschlossen diese Ausbildung auf jeden Fall zu absolvieren um die Mütter in ihrer Schwangerschaft und danach zu unterstützen.

    Mit diesen drei jungen Frauen erhalten wir Einblick in das Leben zur damaligen Zeit. Gerade die einzelnen Schicksale, die den Frauen und uns als Leser begegnen machen deutlich, wie schlimm diese Zeit damals war. Die authentischen Erzählungen, ohne viel Schnörkel drumherum lassen einen das Buch verschlingen und oft merkte ich nicht einmal, wie schnell die Zeit verrann. Aber auch die Protagonistinnen, die sich in ihrer Ausbildung weiterentwickeln, machen dieses Buch so lesenswert. Hier möchte ich auf jeden Fall wissen, wie es weitergeht. Mit Beruhigung habe ich gelesen, dass es weitere Bände geben wird. Auf die bin ich jetzt schon gespannt.

    Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Unbarmherzig Inge Löhnig
    Unbarmherzig (Buch)
    24.07.2019

    Unbarmherzig

    Als Gina Angelucci nach ihrer Elternzeit wieder in ihrer Abteilung für ungeklärte Kriminalfälle der Münchener Polizei beginnt, ahnt sie nicht, dass sie es gleich mit zwei Toten zu tun bekommt, die bereits seit 80 Jahren tot sind. In Altebruck sind bei Bauarbeiten die Knochen eines Mannes und einer Frau aufgetaucht. Beide sind offensichtlich getötet worden. Gina und ihre Kollegen übernehmen diesen Fall und haben das Anliegen, die Identität der Toten und die Umstände ihres Todes unbedingt aufzuklären. Noch schwieriger wird der Fall, als klar wird, dass die Tote aus dem Baltikum stammt, während der Mann offensichtlich aus der näheren Umgebung zu stammen scheint. Ob die Tote eine Zwangsarbeiterin in der damaligen Munitionsfabrik war?

    Gina, die das spurlose Verschwinden ihrer Schulfreundin Hermine niemals losgelassen hat, ist wild entschlossen die Identität der beiden Opfer aufzuklären und den Familien damit Gewissheit über ihr Schicksal zu geben. Jedoch gibt es bereits die ersten Hindernisse. Ein Baustopp im Gewerbegebiet, dem Fundort der Leichen, führt zu Widerstand in der Bevölkerung. Auch der Staatsanwalt ist nicht geneigt Gina und ihrem Team genügend Zeit für die Aufklärung zu geben.

    Auch mit diesem Buch und den Erlebnissen von Gina Angelucci hat mich Inge Löhnig wieder sofort in ihren Bann gezogen. Es ist auf der einen Seite der Kriminalfall, der einen in Bann in hält. Auf der anderen Seite erfahren wir aber auch viel vom normalen Leben der Kriminalkommissarin, die neben ihrem Job auch noch ein sehr erfülltes Privatleben hat. Diese kleinen Normalitäten im Leben, die auch von uns selbst sein könnten, geben den Protagonisten etwas sehr menschliches. So hat man beim Lesen das Gefühl, dass es Leute aus unserem direkten Umfeld sein könnten. Diese Authentizität gefällt mir ungemein gut.

    Ich fand dieses Buch wirklich spannend und klasse erzählt. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Das Haus des Dämmerlichts Das Haus des Dämmerlichts (Buch)
    21.07.2019

    Das Buch war toll!

    Erst einmal vorweg, dieses Buch ist bereits unter dem Titel „Schattwald“ erschienen.

    Als Anne Südhausen in Hamburg erfährt, dass ihre Großmutter Charlotte in Innsbruck verstorben ist, kommen viele Erinnerungen wieder. Die Fahrt nach Innsbruck um die Beerdigung der Großmutter zu organisieren und den Nachlass zu regeln, verstärken diese Erinnerungen. Im Haus ihrer Großmutter entdeckt sie mehr durch Zufall deren versteckte Tagebücher von 1943 aus ihrer Zeit in Schattwald, einem Sanatorium für psychisch Kranke. Charlotte, die nach Tod des Zwillingsbruders Robert völlig traumatisiert ist, wird hier aufgenommen.

    Beim Lesen der Tagebücher erfährt Anne, die ihre Großmutter viele Jahre nicht gesehen hatte, sehr viel über ihr Leben zur damaligen Zeit und lernt sie nachträglich viel besser kennen. Scheinbar haben aber auch andere Menschen Interesse an diesen Tagebüchern, denn die letzten beiden sind plötzlich aus der verschlossenen Wohnung verschwunden.

    Dieser Umstand verleiht der unverfänglichen Familiengeschichte plötzlich etwas Bedrohliches. Während des Lesens der Tagebücher erfahren nicht nur Anne, sondern auch wir als Leser, wie es damals in den Sanatorien zugegangen ist. Wenn man heute an diese Zeit zurückdenkt, weiß man einiges über Euthanasie und der Umgang mit den Patienten damals. Die Bedrohung, die Anne empfindet, kann mal als Leser deutlich spüren und nachempfinden. Und es gibt einige Personen im näheren Umfeld, die sich Anne gegenüber merkwürdig verhalten. Und ihr deutliches Interesse an den Tagebüchern ihrer Großmutter macht Anne nur noch misstrauischer.

    An diesem Buch gefiel mir unter anderem, dass ich genau wie Anne ihre Großmutter durch die Tagebücher kennenlernen konnten. Aber auch die Erlebnisse über Schattwald, der zu dieser Zeit nicht unbedingt normale menschliche Umgang mit den Patienten waren überaus lesenswert. Zu wenig weiß man heute über diese Zeit.

    Ich fand dieses Buch überaus interessant und spannend erzählt. Ich empfehle es sehr gerne weiter und vergebe verdiente fünf Lesesterne.

    151 bis 175 von 336 Rezensionen
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