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    Xanaka Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 26. Mai 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 31
    336 Rezensionen
    Blackhurst, J: Mädchen im Dunkeln Blackhurst, J: Mädchen im Dunkeln (Buch)
    11.04.2017

    Spannend und doch anders als ich dachte

    Als Dr. Karen Browning ihre Patientin Jessica kennen lernt, hat sie gleich ein merkwürdiges, beunruhigendes und vor allem ein ungutes Gefühl. Ihre Aussage "sie können mich nicht wieder hinkriegen" mit einem geradezu bösartigen aggressiven Unterton verstärkt das Gefühl umso mehr. Dieses verstärkt sich umso mehr, als Jessica ihr von ihrem Verhältnis zu einem verheirateten Mann erzählt.
    Und wir lernen die beiden Freundinnen von Karen kennen. Eleanor, die gerade Mutter von Noah geworden ist und sich auch noch um Toby, ihrem älteren Sohn, kümmert. Sie scheint mit Haushalt und Kinderpflege extrem überfordert. Bea als dritte um Bunde, trägt ein traumatisches Erlebnis mit sich, welches sie scheinbar nie überwunden hat. Das Verhältnis von Karen zu ihren Freundinnen ist für sie etwas ganz Besonderes. Alle drei kennen sich bereits seit der Schulzeit und sind immer noch sehr eng befreundet. Und doch macht Karen sich Sorgen um beide. Verstärkt wird die Besorgnis durch ihre Patientin, bei der sie das Gefühl hat - sie will ihnen alles etwas Böses.
    Erzählt wird das Ganze immer aus der Sicht der jeweiligen Protagonistin. Durch den Perspektivwechsel erfahren wir von merkwürdigen Begebenheiten die den Freundinnen passieren. Eine Bedrohung wird immer deutlicher, aber woher? Wer will den Frauen Schaden zufügen und warum? Mit psychologischer Raffinesse wird die Spannung von Kapitel zu Kapitel gesteigert. Je weiter fortgeschritten die Handlung, umso klarer wird, wie jemand die Freundinnen manipuliert, gegeneinander ausspielt und für seine Zwecke benutzt.
    Wie es endet, sowie die Auflösung des ganzen Falles hat mich sehr überrascht. Damit hätte ich nicht gerechnet.
    Insgesamt war dieser Thriller eher einer der ruhigeren, unblutigeren Art. Vielmehr fasziniert er durch die Intrigen und Geheimnisse der Protagonisten und das Geschehen drum herum.
    Schlecht fand ich die vielen Schreibfehler im Buch, das war schon sehr auffällig. Trotzdem kann ich dieses spannende Buch auf jeden Fall weiterempfehlen und vergebe verdiente 4 Lesesterne.
    Tod am Deich. Ostfrieslandkrimi Ulrike Busch
    Tod am Deich. Ostfrieslandkrimi (Buch)
    22.03.2017

    Der Auftakt einer wunderbaren Krimiserie

    Tammo Anders, Kriminalkommissar in Greetsiel, ist schon ganz gespannt auf die neue Kollegin. Bei seiner morgendlichen Radtour mit Buddy dem Hund stürzt er... und landet hinter dem Deich auf einer Leiche. So lernt er Fenna Stern, die neue Kollegin, noch schneller kennen als geahnt, als diese gleich am Fundort auftaucht. Beide ermitteln gemeinsam in diesem Todesfall. Greetsiel ist offensichtlich nicht so groß, hier kennt jeder Jeden. So ist die Identität des Toten schnell klar. Es handelt sich um Folkert Petersen, einem der größten und angesehensten Teehändler Ostfrieslands. Wer hatte einen Grund Petersen umzubringen? Könnte es Enno Duwe sein, der gerade wieder nach über zwanzig Jahren Abwesenheit, wieder in Ostfriesland aufgetaucht ist? Es gab damals die Vermutung, dass er gemeinsam mit der Tochter von Petersen verschwunden ist. Oder gibt es doch Streitigkeiten innerhalb der Familie?
    Für die Bewohner von Greetsiel ist schnell klar, das war Enno. Er war schon immer ein Störenfried und alle waren froh, als er verschwunden war. Es kann doch kein Zufall sein, dass er ausgerechnet jetzt wieder zurück gekommen ist. Auch Tammo hat Schwierigkeiten seine Objektivität zu bewahren, denn auch er hatte früher mächtige Schwierigkeiten mit Enno. Geradezu ausgleichend agiert Fenna, sie ist die Besonnene mit genügend Einfühlungsvermögen. Gemeinsam schaffen sie es die Puzzlestückchen so nach und nach zusammenzusetzen und den wahren Tätern auf die Spur zu kommen und die Hintergründe zu ermitteln. Die beiden unterschiedlichen Charaktere des Ermittlerteams agieren prächtig miteinander und machen das Lesen spannend und unterhaltsam.
    Dieser spritzige, wirklich unterhaltsame Krimi überrascht mit Wendungen, die nie vorauszusehen waren. Die Charakterisierung der Dorfbewohner, die Familienbeziehungen, die stetig wachsende Zahl der Verdächtigungen - in diesem Buch passiert viel und es ist niemals langweilig. Im Gegenteil, Ulrike Busch ist es auch in diesem Buch wieder gelungen, dass der Leser von der ersten Seite an gefesselt ist und das Buch kaum aus der Hand legen mag.
    Ich kann diesen Krimi uneingeschränkt empfehlen und vergebe fünf Lesesterne.
    Kaltes Verlangen Natalie Tielcke
    Kaltes Verlangen (Buch)
    19.03.2017

    Spannend und unglaublich wie sich alles entwickelt hat!

    Kim Kestrel ist anders als andere junge Frauen in ihrem Alter. Mit ihrem sehr guten Abitur hätte sie alles studieren können. Sie hat auch verschiedene Vorlesungen besucht. Letztendlich hat sie sich jedoch dafür entschieden ihre Freiheit zu genießen und ihrer eigentlichen Berufung nachzugehen. Sie ist Stalkerin. Menschen, die sie als interessant empfindet, bei denen sie das Gefühl hat, da ist noch viel mehr, diese beobachtet sie. Als Anna ihr über den Weg läuft, ist ihre Neugier sofort geweckt. Auch der Geruch von Anna zieht sie derart an, so dass sie ab sofort Anna folgt. Dabei lernt sie auch Max, den Freund von Anna kennen. Anna ist interessant, aber Max ist der Mann, in den sie sich verlieben könnte.
    Das ist nur die Ausgangssituation, was sich daraus entwickelte, lies mich am Ende atemlos dasitzen. Natalie Tielcke hat hier einen Psychothriller geschaffen, bei denen niemand ahnen kann, worauf das Ganze letztlich hinausläuft. Sie hat mich mit ihrem Buch gleichzeitig schockiert und begeistert. Mit psychologischer Raffinesse steigert sie die Spannung von Kapitel zu Kapitel. Der Fortschritt der Handlung wird immer wieder von Tagebucheintragungen unterbrochen. Schon beim Lesen dieser Eintragungen wird klar, da steckt noch viel mehr dahinter. Was es dann ist, kann man erst am Ende ahnen, macht die Story aber dadurch noch schlüssiger.
    Von mir gibt es begeisterte fünf Lesesterne und eine Leseempfehlung an alle.
    Bomann, C: Sturmherz Bomann, C: Sturmherz (Buch)
    19.03.2017

    Auf der Suche nach Verständnis

    Als Alexa Petri den Anruf bekommt, dass ihre Mutter Cornelia einen Schlaganfall erlitten hat, ist sie erst einmal erschüttert und hilflos. Sie hatte schon lange wenig bis gar keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter, da das Verhältnis schon seit ihrer frühesten Jugend von seiten der Mutter zu ihr stark unterkühlt war. Warum ihre Mutter sich so abweisend ihr gegenüber verhalten hat, konnte sich Alexa nie erklären. Auf der Suche nach Antworten lernt sie durch Zufall Richard Henderson, einen bekannten Autor aus den USA kennen. Er erzählt ihr schließlich seine Geschichte über die große Liebe zu Cornelia und was 1962 bei der Sturmflut in Hamburg passiert ist.
    Diese Liebesgeschichte aus einer lange vergangenen Zeit hat mich sehr berührt. Hier geht es um eine Liebe, die durch Naturgewalt und besondere Umstände im Grunde zerstört wurde. Es geht auch um die Liebe von Alexa zu ihrer Mutter und ob beide noch eine Chance auf eine Normalisierung des Verhältnisses haben. Sehr anschaulich erfährt der Leser die Geschehnisse von damals bei der Flut aus der Sicht von Richard und ebenso dann auch die Geschehnisse, so wie sie damals aus der Sicht von Cornelia abgelaufen sind. Durch die verschiedenen Sichten auf die Geschehnisse von damals ist Alexa in der Lage sich in die Situation ihrer Mutter zu versetzen und kann Verständnis für ihr Verhalten entwickeln. Nicht verstehen kann sie und sicher auch der Leser die Hartherzigkeit der Mutter, als diese sich nach ihrem Wiederauftauchen so komplett von ihrer Tochter abwendet.
    Auch dieses Wiederannähern zwischen Mutter und Tochter wird sehr anschaulich dargestellt. Mir hat gerade Alexa in dieser schwierigen Situation manchmal schon sehr leid getan. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie in den verschiedenen Situationen durchaus überfordert war. Letztlich ist es auch ein Buch über Mütter und Töchter und deren mitunter schwieriges Verhältnis zueinander.
    Ich fand dieses Buch spannend, vor allem die Situation über die Sturmflut in Hamburg damals. Davon hatte ich zwar einmal gehört, aber so richtig wusste ich nichts davon. Gekonnt hat Corina Bomann dieses geschichtliche Ereignis in einen Roman verpackt. Die Autorin verwendet eine ausgezeichnete Sprache und schreibt in einem flüssigen Stil, mit gutem Tempo. Da ich als Leser auch wissen wollte, was sich genau damals zugetragen hatte, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Erschüttert war ich vom Ende, damit hätte ich nicht gerechnet.
    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.
    Das Buch der Spiegel Das Buch der Spiegel (Buch)
    27.02.2017

    Unglaublich spannend

    Die Geschichte erscheint einem als Leser unglaublich. Dem Literaturagenten Peter Katz wird von einem relativ unbekanntem Schriftsteller; Richard Flynn; der Beginn eines Manuskripts zugesendet. Schon das Anschreiben des Autors weckt das Interesse des Agenten. Er beginnt gemeinsam mit dem Leser das Manuskript zu lesen. Alles dreht sich um den ungeklärten Mordfall an dem Psychologieprofessor Joseph Wieder. Der Autor - Richard Flynn - weiß jetzt, was damals geschah. Mittendrin im Geschehen endet das Manuskript.

    Was ist geschehen, wie geht es weiter?

    Nicht nur ich, auch der Agent will wissen, wie es weitergeht. Seine Kontaktversuche mit dem Autor verlaufen jedoch ins Leere. Dieser, schwer erkrankt, stirbt und der Rest des Manuskripts ist nicht auffindbar. Jetzt nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung. Katz beauftragt den Journalisten John Keller mit weiteren Ermittlungen auf der Suche nach dem Manuskript und stellt die Fortsetzung des Romans in Aussicht. Letztendlich folgt noch ein weiterer Abschnitt mit dem ehemaligen Polizisten Roy Freeman, der als ermittelnder Beamter damals auch in den Fall involviert war.

    Diese Art der Erzählung macht die Story undurchsichtig aber umso interessanter. Denn je mehr wir in den einzelnen Teilen vom damaligen Geschehen erfahren, umso merkwürdiger wird das Ganze. Jeder der Beteiligten erzählt über seine Ermittlungen mit zum Teil völlig veränderten Fakten. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass der ermordete Psychologe sich u.a. genau mit diesem Thema im Geschehen beschäftigt. Es geht um Erinnerungen und Wahrnehmungen der Menschen, die sich bei jedem durch eigene Erfahrungen, Erzählungen und Einflüsse anders darstellen. Im Laufe der Story erfahren wir so die verschiedenen Wahrheiten der alten Geschichte und sind versucht uns ein eigenes Bild über die damaligen Ereignisse und das Geschehen zu machen. Man kommt sich wie in einem großen Puzzle vor, wo am Anfang nicht ein Teil zum anderen passt. Nicht zuletzt bleibt die Spannung bis zum Schluss bestehen in der Hoffnung, dass dieser dreißig Jahre alter Mordfall doch noch aufgeklärt werden kann.

    Die Art, wie dieses Buch geschrieben ist, gefällt mir sehr gut. Aus drei verschiedenen Perspektiven und mit verschiedenen Wahrnehmungen und Empfindungen konnten wir einen Blick auf das damalige Geschehen werfen und selbst während des Lesens darüber nachdenken, was wirklich passiert ist.

    Ich fand dieses Buch wirklich beeindruckend und kann es uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.
    Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit (Buch)
    26.02.2017

    Die Wahrheit hinter dem perfekten Leben

    Das neue Leben von Zoe Maisey kann jetzt nur noch perfekt werden. Über den verhängnisvollen, tragischen und schlimmen Fehler aus ihrem alten Leben, bei dem durch ihr Verschulden drei Mitschüler tödlich verunglückten, spricht niemand mehr. Aber es soll ja auch niemand etwas wissen, das ist ja der Sinn des neuen Lebens. So beginnt der Start ins neue Leben mit einem Klavierkonzert von Zoe und Lucas, ihrem Stiefbruder. Und doch wird dieser perfekte Start extrem gestört, als ein Mann auftaucht und Zoe des Mordes bezichtigt und beschimpft. Doch Maria, Zoe's Mutter, versucht die Situation zu retten und fährt mit Zoe nach Haus.

    Am nächsten Morgen ist Maria tot.

    In kurzen, sehr angenehm zu lesenden Kapiteln erfahren wir von den Protagonisten was sich vor, bei, als auch vor dem Konzert zugetragen hat. Und nicht nur das. In kurzen Rückblenden werden uns auch die Ereignisse erzählt, die sich beim Unfall von Zoe zugetragen haben und was danach geschehen ist. In einem gekonnten Wechsel der Perspektiven lässt die Autorin alle Beteiligten zu Wort kommen und lässt uns als Leser hinter die Kulissen des vermeintlich perfekten Lebens schauen. So wird einem schnell klar, dass vieles nur Fassade ist. Über die wirklich wichtigen Dinge wird nicht gesprochen, im Gegenteil vieles wird verheimlicht und vertuscht, damit dem perfekten Bild der perfekten Familie entsprochen wird.

    Die Auflösung des ganzen Dramas ist dann wiederum sehr überraschend und völlig unvorhersehbar.

    Ich fand dieses Buch auf eine sehr angenehme Art spannend und fesselnd. Auch die Rückblenden waren gut erzählt und haben gut zum Fortgang der Geschichte beigetragen.

    Von mir gibt es für dieses Buch verdiente fünf Lesesterne.
    Der Mörder und das Mädchen Der Mörder und das Mädchen (Buch)
    26.02.2017

    Spannende schwedische Krimientdeckung

    Cornelia hat sich endlich dazu durchgerungen ihren Mann Hans zu verlassen. Zu oft hat er sie schlecht behandelt und schreckte auch vor körperlicher Gewalt nicht zurück. Morgen nun endlich will sie mit ihre Tochter Astrid in die neue gemietete Wohnung ziehen. Vorher muss sie nur noch die Besichtigungstour möglicher Kaufinteressenten für das Haus und die kommende Nacht überstehen. Und dann findet sie Hans am nächsten Morgen ermordet im Gästezimmer auf. Spuren, die Aufschluss über den Täter geben könnten, sind nicht zu finden.

    Als dann auch noch herauskommt, dass Hans sehr vermögend war und Cornelia als alleinige Erbin dann mehrfache Millionärin ist, rückt sie als Tatverdächtige immer mehr in den Vordergrund.

    Aber es gibt in diesem Krimi auch noch interessante Nebenpersonen, die dann alle mit in diesen spannenden Fall involviert sind. Josefin, die beste Freundin von Cornelia, deren Schwester Emma die als ermittelnde Kommissarin den Mord aufklären soll und auch noch den Stalker Hugo, der die Trennung von Emma nicht akzeptieren kann.

    In kurzen, angenehm zu lesenden Kapiteln bewegt sich die Handlung vorwärts. Stück für Stück erfahren wir mehr von den einzelnen Protagonisten und ihren persönlichen Dramen und Schicksalen und die sind nicht minder spannend.

    Gekonnt lenkt die Autorin das Geschehen. Auch der Täter kommt immer mal wieder zu Wort. Und so bin ich als Leser auch ständig am Überlegen, wer denn nun der Täter sein könnte. Dass, das Ende dann doch noch ganz anders wird, damit hätte ich nicht gerechnet.

    Ich habe mal nachgesehen, es gibt von Sofie Sarenbrant bis jetzt keine weiteren Bücher in Deutschland. Das ist auf jeden Fall eine Autorin, die man im Auge behalten sollte.

    Mir hat dieser Krimi ganz besonders gut gefallen, es gibt von mir dafür verdiente fünf Lesesterne.
    Todesstrand Katharina Peters
    Todesstrand (Buch)
    19.02.2017

    Spannend

    Dieser Krimi von Katharina Peters ist so ganz anders, als ihre anderen Krimis. Emma Klar, eine ehemalige Polizistin, hat Furchtbares erlebt und ist dabei gerade so mit dem Leben davon gekommen. Nun lebt sie mit einer neuen Identität an der Ostsee und möchte als Privatdetektivin ihren Peiniger von damals finden um ihn der Polizei zu zuführen. Der erste große Auftrag als Privatdetektivin ist von einem Vater, der nicht an den Selbstmord seiner Tochter glaubt.

    Unerwartete Hilfe bei der Spurensuche erfährt sie von Johanna Krass, Ermittlerin beim BKA. Sie ist auf der Suche nach einem verschwundenen Mädchen. Interessant in dem Zusammenhang ist auch die Motivation der beiden Frauen bei ihren Ermittlungen. Krass sucht nach dem verschwundenen Mädchen und will gleich auch noch einen weiteren Fall lösen, von dem sie annimmt, dass er auch damit zusammenhängt. Emma will sich rächen. Sie will unbedingt auf ihren Peiniger treffen und vorbereitet sein, sollte er sie finden bevor sie ihn findet. Schnell finden beide heraus, dass es vielleicht eine Verbindung zwischen diesen Fällen geben könnte. Und offenbar haben beide mit ihren Ermittlungen in ein Wespennest gestochen. Beide Frauen sind so wunderbar gegensätzlich und kommen doch gut miteinander klar. Unterstützt bei ihren Ermittlungen werden sie von zwei weiteren Privatdetektiven.

    Diese ungewöhnliche Konstellation macht u.a. das Buch so lesenswert und spannend. Obwohl anfänglich an verschiedenen Stellen ermittelt wird, führen die einzelnen Spuren dann doch relativ schnell zusammen. Das ich als Leser schon relativ früh den Peiniger von Emma kannte erzeugte im Grunde bei mir eine zusätzliche Spannung. Es war klar, dass etwas passieren muss. Nur den Zeitpunkt kannte ich nicht. Das führte dazu, dass ich während des Lesens quasi durch das Buch flog. Je mehr ich las, umso spannender wurde es.

    Von mir gibt es für dieses Buch verdiente fünf Lesesterne verbunden mit dem Wunsch auf jeden Fall weitere Fälle mit Emma Klar zu lösen.
    Die Töchter des Roten Flusses Beate Rösler
    Die Töchter des Roten Flusses (Buch)
    07.02.2017

    Auf den Spuren der Vergangenheit

    Für Tuyet Neumann ist es, als würde die Welt einstürzen. Marina, die Frau die sie großgezogen hat, ist ihrer Krebserkrankung erlegen. Im an sie gerichteten Nachlass findet sie Hinweise darauf, dass ihre richtige Mutter sie gar nicht verlassen hat. Im Gegenteil, sie wartete in Vietnam mit ihrer großen Tochter Tien, auf die Rückkehr ihres Mannes Phong und die kleine Tochter Tuyet. Hat Marina die Ehe ihrer Eltern zerstört? Aber es kommt noch schlimmer. Ihr Freund Alexander hat sich für zwei Jahre nach London an eine dortige Schule versetzen lassen. Und auch auf Arbeit wird sie mit ihren eigenen Fehlern konfrontiert. Die Chefin schickt sie auf eine Auszeit.

    In dieser Phase begibt sie sich auf eine Entdeckungsreise nach Vietnam und beschließt nach ihrer Mutter und ihrer Schwester zu suchen und ihre Wurzeln zu finden.

    Dieses Buch war für mich eine wahre Entdeckung. Es hat mich fasziniert, es war ungemein interessant und auch fesselnd. Die Handlung war zu keiner Zeit vorhersehbar. Es sind so viele Dinge geschehen, mit denen ich im Vorfeld nie gerechnet hätte. Die Protagonisten sind ausgesprochen sympathisch. Gerade Tuyet, die in diesem Buch so eine unglaubliche Wandlung mitmacht, der es auch gelingt, sich von den inneren Zwängen zu lösen, ist mir besonders lieb gewesen. Auch die Beschreibungen über das vietnamesische Leben und ihre Rituale waren so aufschlussreich. Sie haben dieses Buch mit Leben gefüllt und es zudem extrem bereichert. Ganz besonders interessant fand ich die Beschreibung des Lebens der Vietnamesen damals in der DDR. Ich selbst kannte auch einige Vietnamesen, habe aber viele Dinge ihres persönlichen Lebens nicht bemerkt bzw. wahrgenommen.

    Für mich ist dieses Buch ein wahrer Schatz den ich nur zu gern weiterempfehle. Von mir gibt es fünf verdiente Lesesterne.
    Mord in Pilsum. Ostfrieslandkrimi Susanne Ptak
    Mord in Pilsum. Ostfrieslandkrimi (Buch)
    07.02.2017

    Krimizeit in Ostfriesland

    Die Rentnerin Josefine Brenner ist schon besonders. Als Rechtsmedizinerin im Ruhestand sollte sie diesen eigentlich genießen. Doch irgendwie gelingt ihr das scheinbar nicht.

    Also Josefine hört, dass es ihrer Freundin Theda mit ihrem verstauchten Fuß nicht besser geht, belädt sie kurzerhand ihr Auto und fährt von Düsseldorf nach Pilsum - Ostfriesland. Schon ihr Auto ist anders als die herkömmlichen Autos. Josefine ist mit einem ehemaligen Leichenwagen unterwegs und liebt dieses Gefährt wegen seiner praktischen Größe. Zusammen mit Sir Toby ihrem Hund macht sie sich auf den Weg. Dort angekommen konfrontiert Theda sie mit ihrer Sorge um Chen Lu. Die nette Chinesin, die sich in Deutschland als Au Pair aufhält und ihr in den ersten Tagen geholfen hatte, ist verschwunden. Beide begeben sich auf Spurensuche und werden in kürzester Zeit mit einer Toten konfrontiert. Durch ihren Beruf kennt sich Josefine mit der Vorgehensweise aus. Sie hat alle Kontakte und leitet in kürzester Zeit alles notwendige in die Wege. Noch praktischer ist, dass ihre Enkelin Jessica auch bei der Polizei ist. So trifft sich ein eingespieltes Team um diesen Fall aufzuklären. Es gibt jedoch einige Merkwürdigkeiten und als kurze Zeit später unter merkwürdigen Umständen auch die nächste Tote Chen Lu gefunden wird, ist allen klar, dieser Fall hat es in sich.

    Ganz im Stil von Angela Lansbury ermitteln Josefine und ihre Freundin. Durch ihre unkonventionelle Art und einer begeisterungswürdigen Energie kommen sie der Lösung des Falles meist näher, als die Polizei.

    Das ist schon der vierte Fall mit Josefine Brenner, die in ihrem Rentnerdasein offensichtlich immer wieder über Leichen stolpert bzw. in Kriminalfälle involviert ist. Ich kannte bisher noch keinen der Fälle, aber das hat den Lesespass nicht getrübt. Mir hat die Geschichte und vor allem ihre Umsetzung sehr gut gefallen. Sie hat mich natürlich auch neugierig auf die vorangegangenen Fälle gemacht. Diese werde ich auf jeden Fall auch noch lesen.

    Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Das Lied der Störche Ulrike Renk
    Das Lied der Störche (Buch)
    24.01.2017

    Ein geschichtlicher Ausflug nach Ostpreußen

    Als Frederike mit 11 Jahren auf das Gut ihres zweiten Stiefvaters kommt, fängt für sie ein neues Leben an. Gemeinsam mit ihrer Mutter und den beiden Halbgeschwistern siedeln sie von Potsdam nach Ostpreußen aufs Land. Für Frederike fängt damit ein völlig neues Leben an, aber schnell findet sie sich in die Gegebenheiten ein und findet Gefallen am Landleben. Ein eigener Hund, ein eigenes Pony erleichtern dieses Einleben schnell. Auch die Familie entwickelt sich weiter und so werden weitere Geschwister geboren.

    Friederike wird irgendwann klar, dass sie zwar eine Familie hat, aber trotzdem nicht so richtig dazu gehört. Um ihr weiteres Leben abzusichern, muss sie einen vermögenden Mann finden, denn ein eigenes Erbe hat sie nicht zu erwarten. Ein Kandidat wäre Ax von Stieglitz. Aber der ist viel älter als sie und ob er sie überhaupt als Frau wahrnimmt?

    Besonders gut hat mir die Protagonistin Friederike gefallen. Sie übernimmt schon früh die Verantwortung für jüngere Geschwister und doch ist ihre Welt nicht so in Ordnung, wie es scheint. Die Autorin hat das Leben Freddys sehr einfühlsam erzählt, auch an ihren Gedanken, Ängsten und Sorgen lies sie uns teilhaben. Und es ist nicht nur das Teilhaben, während des Lesens entsteht auch der Wunsch, dass für Freddy alles gut ausgehen wird. Lest selbst, wie alles sich entwickelt.

    Ulrike Renk hat mit ihrem Buch „Das Lied der Störche“ einen emotionalen und atmosphärisch dichten Roman vorgelegt. Von der ersten Seite an entwickelt die Geschichte einen derartigen Sog, dass der Leser das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. So darf man als unsichtbarer Beobachter im Hier und Jetzt zusammen mit Frederike die Ereignisse in der Familie miterleben. Gleichzeitig ist es eine Zeitreise in das vergangene Jahrhundert. Ostpreußen in den zwanziger Jahren, da war die Welt noch in Ordnung. Die Beschreibung des Landlebens zur damaligen Zeit, die Sommergäste, die jedes Jahr erscheinen, diese vielen Menschen, die auf so einem Landgut lebten. Man erfährt während des Lesens soviele Einzelheiten über das damalige Leben, die ich zum Teil so gar nicht gewusst oder wahrgenommen hatte.

    Von mir gibt es für dieses Buch verdiente 5 Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung an alle.
    Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert. Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert. (Buch)
    23.12.2016

    Familiengeschichte mit langen Phasen

    Lorna Smith sucht für ihre Traumhochzeit die perfekte Location. Eigentlich kann es nur Black Rabbit Hall in Cornwall werden. Hier hatte sie als Kind mit ihrer Mutter traumhafte Stunden verbracht. Leider ist ihre Mutter jetzt tot und sie kann sich nur schwer an das alte Anwesen erinnern. Und doch finden Lorna und ihr Verlobter es nach einigem Suchen. Schnell wird Lorna klar, sie verbindet mehr mit Black Rabbit Hall. Was es ist, weiß sie nicht. Sie spürt nur diese Anziehungskraft und möchte das Geheimnis und die Geschichte des alten Anwesens entschlüsseln.

    Eigentlich sind es genau diese alten Geschichten, die ich so liebe. Jedoch hatte ich mit diesem Buch so einige Schwierigkeiten. Es gab Abschnitte, die waren zäh wie Leder, sie waren langatmig und zogen sich endlos hin. Es gab auch Kapitel, durch die man zügig hindurch kam, begierig zu wissen, wie es weitergeht. Leider kamen danach meist wieder diese langatmigen Strecken.

    Überrascht hat mich wiederum das Ende. Damit hätte ich nicht gerechnet und das hat einiges der Schwächen dieses Buches für mich wieder wettgemacht. Darum gibt es für dieses Buch doch noch drei Lesesterne.
    Niemandsmädchen Niemandsmädchen (EPB)
    16.11.2016

    Umweltkatastrophe spannend im Krimi verpackt

    Eine Umweltkatastrophe ungeahnten Ausmaßes bahnt sich im Mai 2009 im Landkreis Etzel an. Erdgas-Untergrundspeicher haben ein Leck. Es tritt Gas aus. Als die örtlichen Organe und Behörden die Dimension dieses Unglücks überblicken, wird die Evakuierung der betroffenen Orte angeordnet.
    In diesem Chaos wird die Kriminalkommissarin Adams von der örtlichen Klinik informiert, dass eine ungepflegte, desorientierte Frau mittleren Alters nach der Geburt ihrer Tochter mit dieser verschwunden ist. Personalien von ihr sind nicht vorhanden. Es besteht der dringende Verdacht, dass sie ihre Tochter, als unangenehmes Geschehnis beseitigen will. Kollegen, die Adams unterstützen könnten sind auf Grund der Evakuierungsmaßnahmen nicht verfügbar. Einzig die hinzugezogene Staatsanwältin Leyla Zapatka nimmt sich des Falles an. Auch sie hegt schnell den Verdacht, dass die Kindsmutter auf Grund einer verdrängten Schwangerschaft sich des Kindes entledigen will. Ein, im wahrsten Sinne des Wortes, Wettlauf mit der Zeit beginnt.
    Gerade am Anfang habe ich gedacht, was hat diese Umweltkatastrophe nun in diesem Buch verloren. Jetzt am Ende ist mir klar, nur dadurch konnte alles so geschehen, wie es geschehen ist. Im Normalfall einer Ermittlung hätten sich die Protagonisten so nie kennengelernt. Gerade die Hauptpersonen tragen in diesem Buch wesentlich zur Geschichte bei. Eva Maria Silber hat hier, in dieser Ausnahmesituation, wahrlich fast gescheiterte Existenzen zusammengebracht. Alle sind mit schier unlösbaren Problemen belastet und machen den anderen es dadurch noch schwerer mit ihnen zusammenzuarbeiten. Die Kommissarin Adams ist verbittert, mit der Situation unzufrieden und zudem befürchtet sie auch noch zu Recht, dass alle wissen, warum sie in dieses Kaff versetzt wurde. Entsprechend barsch und unnahbar geht sie mit allen Leuten um. Freundlichkeit ist ein Fremdwort für sie. Die Staatsanwältin, die gerade erfahren hat, das sie unter einer seltenen Krankheit leidet und dass ihr Verlobter sich anderweitig verliebt hat, steht ihr gegenüber. Beide haben gegenseitig extreme Vorurteile und können am Anfang überhaupt nicht miteinander umgehen. Lediglich die Sorge um das eventuell gefährdete Kind lässt sie gemeinsam agieren. Und dann tritt eine Wandlung ein. In einer akuten Notsituation öffnet sich die Staatsanwältin und erhält sogar Mitgefühl von Adams. Diese und auch die weiteren Entwicklungen haben mir besonders gut gefallen. Hier konnte ich die Entwicklung der Protagonisten besonders gut beobachten und sie wurden mir immer sympathischer.
    Die Darstellung, wie die Autorin ihre Protagonisten agieren lässt, faszinierte mich sehr. Als Leser fieberte und bangte ich mit ihnen mit. Der Schreibstil ist flüssig, die Dialoge sind ansprechend – beides erleichterte das Lesen ungemein. Die Autorin schreibt in einem guten Tempo, so dass man das Buch gar nicht aus den Händen legen mag. Auch die Thematik des Buches ist immer wieder aktuell.
    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne. Ich hoffe, es gibt mit diesem Team weitere Bücher.
    Im Wald Im Wald (Buch)
    16.11.2016

    Ein persönlicher Fall für Bodenstein

    In Ruppertsheim ist die Hölle los. Auf einem leeren Campingplatz explodiert ein Wohnmobil. In den Überresten findet die Polizei eine völlig verbrannte Leiche. Auf der Suche nach der Identität geschieht ein weiterer Mord. Dieses Mal soll es wie ein natürlicher Tod aussehen. Als sich dann auch noch der Pfarrer von Ruppertsheim umbringt, ist das Chaos perfekt. Schnell wird klar, alle Todesfälle gehören zusammen. Alle Personen hatten miteinander zutun. Wer wollte ihren Tod?
    Für Oliver von Bodenstein ist dieser Fall anders als alle bisherigen Fälle. Er ist in Ruppertsheim groß geworden. Er kennt alle Leute und er kennt auch die Mordopfer. Gemeinsam mit Pia Sander und dem Team versuchen sie einen Grund für die Morde und den Täter zu finden.
    Nele Neuhaus hat hier ein für mich beispielhaftes Bild einer Kleinstadt skizziert und charakterisiert. Die Alteingesessenen kennen sich. Viele sind irgendwie miteinander verwandt und mögen sich trotzdem nicht. Geheimnisse bleiben nicht lange geheim, irgendeiner bekommt immer etwas heraus und dann erfahren es die anderen auch über kurz oder lang. Nur Neuhinzugezogene, die haben selten eine Chance. Ihnen gelingt es selten sich in so einem Ort zu etablieren. Nur in diesem Fall haben einige Alteingesessene ein gemeinsames Geheimnis und es ist ihnen gelungen, dieses über viele Jahre zu verbergen.
    Die Autorin hat diese Atmosphäre äußerst treffend eingefangen. Sicher es war auf Grund der wirklich vielen Personen, die so ein Ort nun einmal hat, mitunter schwer die Beziehungen zwischen ihnen zu verstehen. Aber dank des vorangestellten Personenregisters war es dann doch möglich.
    Die Handlung ist fesselnd, dramatisch und packend und das vom Anfang bis zum Ende des Buches. Der flüssige Schreibstil und die ansprechenden Dialoge – beides erleichtert das Lesen ungemein. Die Autorin schreibt in einem guten Tempo, so dass man das Buch gar nicht aus den Händen legen mag.
    Mir hat dieser Krimi wieder wirklich gut gefallen. Ich bin richtig tief in den Ort Ruppertshain eingetaucht. Lange konnte ich mich nicht auf einen Täter festlegen, hat Nele Neuhaus doch immer wieder neue Aspekte eingebracht, die mich zweifeln ließen und diese dann erneut kurze Zeit wieder verdächtig werden ließen. Dann dachte ich, das ist die richtige Spur. Sogar Bodenstein und Sander waren kurze Zeit mit mir einer Meinung.
    Von mir gibt es für diesen Krimi wieder verdiente fünf Lesesterne und eine ausdrückliche Leseempfehlung.
    Kalte Erinnerung Kalte Erinnerung (EPB)
    13.11.2016

    Beängstigend

    Zoe hat ein echtes Problem. Sie wacht nach einem schrecklichen Albtraum auf und wundert sich über die unendlichen Verletzungen an ihrem Körper. Sie kann sich nicht daran erinnern was mit ihr passiert ist. Auch David ihr Mann ist verschwunden. Kurze Zeit später bedroht sie ein Fremder am Telefon und droht ihr, sie und ihren Kater Plinky umzubringen, falls sie mit Jemanden darüber redet. Was ist Zoe passiert? Warum hat sie diese extremen Erinnerungslücken? Manche Sachen fallen ihr langsam ein, andere Geschehnisse vor Jahren sind komplett aus den Erinnerungen gelöscht.
    Zoe begibt sich auf die Suche nach den Geschehnissen der letzten Tagen. So nach und nach gelingt es ihr einzelne Fragmente herauszufinden. Aber es ist beschwerlich. Ihr Misstrauen auch gegenüber ihren Freunden, denen sie sich zum Teil anvertraut, wächst. Wem kann sie noch trauen? Wer spielt ihr so übel mit?
    Vorab muss ich sagen, mir hat dieser Psycho-Thriller ungemein gut gefallen. Patricia Walter ist es gelungen in kurzen, knappen, sehr gut lesbaren Kapiteln eine Spannung zu erzeugen, die zu keiner Zeit nachließ, sondern sich auch noch nach und nach steigerte. Mit psychologischer Raffinesse lässt sie nicht nur Zweifel bei Zoe, sondern auch bei mir als Leser aufkommen. Wer wollte Zoe Böses, oder war sie selbst diejenige, die Schlimmes getan hat und sich nicht erinnern kann? Von der ersten Minute an wird ihr Albtraum von einer unterschwelligen Bedrohung getragen, die sich am Ende in einem explosiven Finale entlädt.
    Ich empfehle diesen Psychothriller jedem und vergebe begeisterte fünf Lesesterne.


    Die Guten Die Guten (Buch)
    13.11.2016

    Unglaublich

    Helen hatte es bis jetzt nicht leicht in ihrem Leben. Ihre Eltern kümmerten sich kaum um sie. Um im Leben vorwärts zu kommen, ging sie den Weg des geringsten Widerstandes. Sie versuchte sich anzupassen, wo es nur ging. Sie war immer nett zu allen, sagte ihre eigene Meinung nie und vertrat diese logischerweise auch nicht. Als sie ihren Mann Dwight kennenlernt ist sie sich sicher, dass ist der Mann mit dem ich eine Familie gründen will. Nach der Geburt ihres Sohnes Oliver gibt sie auch ihr Studium auf. Umso schlimmer trifft es sie, als ihr Mann sich scheiden lässt. Unfähig mit dieser Situation umzugehen, fängt sie an zu trinken. Als ihr Sohn schwerkrank ins Krankenhaus muss, fährt sie unter Alkoholeinfluss in die Klinik und wird dabei erwischt. Infolgedessen wird ihr auch noch das Sorgerecht für ihren Sohn entzogen. In dieser Phase des Unglücklichseins und Vorsichhinlebens lernt sie die Havillands kennen. Ava und Swift, ein exzentrisches reiches Ehepaar, nimmt sich scheinbar selbstlos ihrer an und lässt sie fortan nicht mehr los. Ava, die auch noch im Rollstuhl sitzt, versorgt Helen mit Aufträgen, lässt sie Fotos von den Hunden machen, ein Buch erstellen. Helen, die so dankbar für die Umsorgung ist, macht alles für Ava. Als die Havillands auch noch ihren Sohn Oliver kennenlernen - und er ist begeistert von ihnen - ist ihr Leben fast perfekt. Und doch kommt es plötzlich durch ein Geschehen zum großen Bruch. Was ist geschehen? Warum ist es geschehen? Das sind die entscheidenen Fragen in diesem Buch.
    Joyce Maynard kennzeichnet hier sehr genau den Charakter und die Entwicklung von Helen. Diese ist so geblendet und fast weltfremd um bestimmte Dinge in ihrem Leben selbst zu erkennen und zu verändern. So lässt sie sich mühelos von den Havillands dominieren, manipulieren und lenken.
    Am Anfang wusste ich gar nicht genau, worauf ich mich da eigentlich einlasse, denn die Schilderungen beginnen eigentlich am Ende. Aber das Buch ist so schön geschrieben, dass es einem leicht fällt, in das Buch hinein zu kommen. Die Art und Weise, wie die Havillands sich Helen annehmen, scheint anfangs wirklich selbstlos. Und doch gibt es da Hinweise, dass auch die Havillands nicht nur die guten Menschen sind, als die sie sich immer hinstellen. Es dauert lange, bis auch Helen das erkennt und entsprechend handelt.
    Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen, ich bin froh, dass ich mich dafür entschieden hatte. Von mir für dieses Buch eine ausdrückliche Leseempfehlung und verdiente 5 Lesesterne.
    Am Abgrund seiner Seele Am Abgrund seiner Seele (EPB)
    13.11.2016

    Spannend, aber mich hat es nicht überzeugt

    Im beschaulichen Norwich geht ein Serienvergewaltiger um. Es trifft immer Studentinnen der dortigen Universität. Nach den ersten beiden Vorfällen wird schnell klar, dass es sich um denselben Täter handelt. Die aus Deutschland stammende Psychologiestudentin Andrea beschäftigt sich schon aus Interesse mit diesem Fall. Sie möchte nach Abschluss ihres Studiums die Polizei als Profilerin unterstützen. Kurze Zeit später, als ihr Freund Gregory sie vorsorglich nach der Vorlesung abholen möchte und sich verspätet, hört sie Schreie auf dem Parkplatz nahe der Uni. Beherzt schleicht sie sich an, da sie weitere Angstschreie hört. Sie ertappt den Vergewaltiger auf frischer Tat und kann ihn in die Flucht schlagen. Nach diesem Vorfall verschärfen sich die Taten des Vergewaltigers. Es gibt das erste Mordopfer. Andrea, die schon durch ihren Angriff gegen den Vergewaltiger mit der Polizei in Kontakt stand, versucht sein Verhalten zu analysieren und ein Profil des Täters zu erstellen, damit dieser schneller gefasst werden kann.
    Dania Dicken hat hier einen spannenden Thriller über ein schlimmes Verbrechen geschrieben. Vor allem die Darstellung, wie Dania Dicken ihre Protagonistin Andrea den Täter und seine Motive analysiert, ist sehr interessant. Auch die persönliche Entwicklung von Andrea und ihre Beziehung zu ihrem Freund Gregory wird sehr anschaulich beschrieben. Viele Dinge konnte ich durchaus nachvollziehen. Und doch gab es den einen oder anderen Moment, wo mir das Buch dann zu langgestreckt war. Das Lamentieren von Andrea, dass sie durch ihr Eingreifen Schuld an der weiteren Entwicklung ist, war mir dann doch irgendwann zu viel. Manches Kapitel hatte ich das Gefühl, dass sich die Monologe fast wiederholen. Hier hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle doch noch ein wenig mehr Aktion bzw. unerwartete Ereignisse mit zusätzlicher Spannung gewünscht. Ab einer bestimmten Stelle fand ich einige Dinge fast schon vorhersehbar. Nichtsdestotrotz ist das Buch inhaltlich gut gelungen.
    Ich kann Lesern, die sich gerade für Bücher über Profiler bei der Polizei interessieren, dieses Buch unbedingt empfehlen. Anderen wird es vielleicht ähnlich gehen, wie mir. Trotzdem empfehle ich dieses Buch gerne weiter und vergebe 3 Lesesterne.
    Schattwald Schattwald (EPB)
    13.11.2016

    Nachdenklich

    Anne Südhausen, erfolgreiche Journalistin eines Frauenmagazins aus Hamburg könnte zufrieden und glücklich sein. Und doch ist sie es nicht. Ihr Mann hat sich gerade für eine Jüngere von ihr getrennt. Mit diesem Verlust kommt sie nicht richtig klar. Dann kommt auch noch der Anruf. Ihre Großmutter Charlotte ist in Innsbruck verstorben. Als einzige Erbin muss sie sich um den Nachlass kümmern. Sie hat ihre Großmutter viele Jahre nicht gesehen und hatte jahrelang auch keinen Kontakt zu ihr. Im Haus von Charlotte findet sie deren Tagebücher aus dem Jahre 1943 und beginnt darin zu lesen. Schon beim Lesen der Tagebücher wird ihr klar, dass sie Charlotte gar nicht richtig gekannt hat und viele wichtige Details aus ihrem Leben ihr gar nicht bekannt sind. Aber scheinbar sind auch Andere an den Tagebüchern interessiert. Erst verschwinden die beiden letzten Hefte der Tagebücher, dann findet sie Fußspuren in der Wohnung.
    Anne versucht die Hinterlassenschaft und die Rätsel um die Tagebücher ihrer Großmutter zu lösen.
    Barbara Dribbusch hat die Geschichten von Anne und Charlotte in zwei Zeitebenen angesiedelt. Wir erfahren von Anne und dem Fund der Tagebücher. Parallel wird uns durch die Tagebücher angesiedelt im Zeitraum 1943 die Geschichte Charlottes erzählt. Deren Einweisung in eine Nervenheilanstalt zu dieser Zeit war schon etwas Besonderes. Charlotte ist durch den Tod ihres Zwillingsbruders Robert schwer traumatisiert und dadurch nicht mehr in der Lage am Leben teilzunehmen. Ein Aufenthalt in der Klinik "Schattwald" soll Besserung und Heilung bewirken. Jedoch befindet man sich gerade mitten im Krieg und so ist ihr Aufenthalt in der Klinik nicht mit einem normalen Kuraufenthalt zu vergleichen.
    Die Autorin hat sich hier einem Thema angenommen, über das ich nur sehr wenig wusste. Euthanasie im deutschen Reich ist schon bekannt, aber dass man auch Menschenversuche an psychisch Kranken unternommen hat, darüber wusste ich nicht so viel. Sie hat dieses Thema in eine spannende Geschichte verpackt, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen. Gut verpackt in eine Familiengeschichte ist hier ein düsterer Rückblick mit einigen Überraschungen und Wendungen geschrieben worden.
    Mir hat das Buch gefallen - es hat mich zum Nachdenken angeregt. Von mir gibt es verdiente 5 Lesesterne und natürlich eine Leseempfehlung.
    Das Erbe der Wintersteins Das Erbe der Wintersteins (EPB)
    13.11.2016

    Für Liebhaber von Familiengeschichten genau das Richtige

    Es ist die Geschichte von Claire und Celine. Beide sind miteinander verwandt, aber sie leben in völlig verschiedenen Zeitepochen. Dadurch haben sie scheinbar außer dem gemeinsamen Namen Winterstein nichts miteinander zu tun. Und doch ist da mehr, als auf dem ersten Blick sichtbar ist.
    Celine ist Restauratorin und lebt im Haus ihres Vaters. Ihm gehört die Winterstein Porzellanmanufaktur. Jedoch ist es um dieses Werk nicht gut bestellt. Lange hat man sich dem Stand der weiteren Entwicklung, sowie auch Modeeinflüssen entgegen gesetzt. Jetzt kämpfte die Firma ums Überleben. So wird Celine kurz vor Weihnachten von ihrem Vater mit seinen Entschluss konfrontiert, dass er die Villa Winterstein an der Ostsee zweckmäßig sanieren will um diese dann gewinnbringend verkaufen zu können. Für Celine ist diese Villa das Haus ihrer Kindheit, sie will den Verkauf nicht. Aber sie erklärt sich damit einverstanden, die Umbaumaßnahmen zu leiten und zu begleiten. Gleich zu Beginn der Arbeiten fällt ihr durch Zufall das Tagebuch von Claire in die Hände und so erfährt sie von deren Schicksal und dem großen tragischen Familiengeheimnis.
    Das Buch hat mich bereits von der ersten Seite an gefesselt, der Schreibstil ist flüssig und sehr atmosphärisch. Die Handlung ist dramatisch und packend und das vom Anfang bis zum Ende des Buches.
    Carolin Rath verknüpft hier sehr geschickt zwei Handlungsstränge. Mit Celine erleben wir die Gegenwart, während wir bei Claire Ereignisse aus ihrem Leben erfahren. Beide Handlungsstränge verknüpfen sich perfekt miteinander und so erfährt man stückchenweise immer mehr über die schreckliche Vergangenheit, bis sich zum Ende hin ein vollendetes Bild ergibt. Gerade das Finale ist spektakulär. Plötzlich wird man als Leser von einer düsteren Stimmung eingenommen und spürt die Bedrohung, die in der Luft liegt.
    Endlich mal wieder ein grandioses Buch in dem ich richtiggehend versunken bin, ja, ich liebe diese Art von Geschichten. Diese ist besonders gut gelungen, sie ist nicht nur anschaulich in der Vergangenheit, sondern beinhaltet auch noch ein echtes Familiengeheimnis mit einer gehörigen Portion Spannung bei deren Auflösung.
    Von mir gibt es für dieses Buch eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente 5 Lesesterne.
    Bierach, B: Lügenmauer Bierach, B: Lügenmauer (Buch)
    10.10.2016

    Mich hat es nicht überzeugt

    Charles Fitzpatrick, ein hochrangiges Mitglied der protestantischen Kirche Irlands ist ermordet worden. Wer hatte einen Grund einen Pfarrer im Ruhestand umzubringen? Spuren sind so gut wie keine vorhanden. Und so verlaufen die Ermittlungen von Emma Vaughan relativ ins Leere. Erschwert werden diese auch noch von der Sorge man könnte sich politisch nicht korrekt verhalten.
    Die ermittelnde Kommissarin Emma, geschieden und alleinerziehend, hat nicht nur mit der Aufklärung dieses Mordes zu tun. Ihr Exmann macht ihr zunehmend das Leben schwer. Ihr Sohn ist in der Pubertät und sie kämpft in der Männerdomäne um die Aufklärung des Mordes. Zusätzlich ist sie auf Grund ständiger Schmerzen fast tablettensüchtig. Trotzdem gibt sie nicht auf und stößt auf ein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit.
    Der Fall und auch dessen Aufklärung waren durchaus spannend. Durch ein Wechsel der Erzählperspektive und der Zeiten waren wir der Ermittlerin immer ein Stück voraus. Und doch konnte mich dieses Buch nicht überzeugen. Schreibstil und Sprache waren für mich in diesem Kriminalroman sind nicht so flüssig, wie ich das erwartet hatte. In den einigen Kapiteln wurde ich fast erdrückt von Informationen um die Hintergründe der Figuren. Inhaltlich ist das Buch trotzdem gut gelungen. Von mir gibt es für dieses Buch drei Lesesterne und eine bedingte Leseempfehlung.
    Raabe, M: WAHRHEIT Raabe, M: WAHRHEIT (Buch)
    29.09.2016

    Was ist die wirkliche Wahrheit?

    Seit sieben Jahren ist der Ehemann von Sarah Peterson verschwunden. Von einer Reise nach Südamerika kehrte er nicht mehr zurück. Sieben Jahre trauerte sie um ihn, war nicht in der Lage in ein neues Leben ohne ihn zurückzukehren. Dann kommt der völlig unerwartete Anruf vom Auswärtigen Amt. Ihr Mann Philipp wurde in Kolumbien befreit und ist bereits auf dem Rückweg nach Deutschland. Das Zusammentreffen mit ihm ist für Sarah eine Katastrophe. Das ist nicht ihr Mann. Nur niemand scheint es zu bemerken, keiner glaubt ihr. Im Gegenteil sie wird, je mehr sie andere von ihrem Verdacht erzählt, für unglaubwürdig und paranoid hingestellt. Aber der Fremde ist auch nicht bereit, das Feld zu räumen. Je intensiver beide um die Wahrheit kämpfen, umso bedrohlicher wird die Situation für Sarah. Was will der Fremde?

    Melanie Raabe hat das Buch in zwei Erzählebenen gegliedert. Die ausführliche von Sarah beschreibt sehr anschaulich ihre Gedanken und Ängsten. Der zweite Erzählstrang ist dem Fremden gewidmet. Seine Gedanken sind sehr sachlich, kurz, knapp und bedrohlich. Beide Perspektiven passen zeitlich zueinander. Das gibt der ganzen Story einen besonderen Kick und lässt sie dadurch unterschwellig noch bedrohlicher wirken. Worauf das ganze hinausläuft, ahnt man lange nicht. Dann die plötzliche Erkenntnis und alles wirkt klarer.

    Mir hat auch dieses Buch von Melanie Raabe wieder ausgezeichnet. Ich vergebe nur zu gerne fünf Lesesterne und eine klare Leseempfehlung.
    Der Todesprophet Chris Karlden
    Der Todesprophet (Buch)
    08.09.2016

    Spannung und Gänsehaut garantiert

    Ben Weidner ist Schlimmes widerfahren. Als Journalist wollte er in Äthiopien über die Grausamkeiten am Volk berichten und geriet selbst in die Fänge der Terroristen. Das er überlebt, grenzt an ein Wunder. Nach seiner Rückkehr ist er schwer traumatisiert, hat unkontrollierte Panikattacken und Blackouts. Da die Beziehung zu seiner Familie darunter leidet, lebt er seit einiger Zeit allein. Um unter Menschen zu kommen, pflegt er die wenigen sozialen Kontakte, die er noch hat. Nach einem Treffen mit seinem Freund Victor und der ehemaligen Klassenkameradin Tamara findet er diese am nächsten Morgen tot in der Wohnung auf. Er hat keine Ahnung, was am Abend zuvor geschah. Am meisten erschüttert ihn, dass der kleine Sohn Tamaras ihren Tod mit ansehen musste. Durch seinen eigenen Artikel über Hellseherei und die Ankündigung der Uhrzeit „2:41 Uhr“ gerät er schnell in das Visier der Polizei. Diese findet im Badezimmer der Toten genau diese Uhrzeit an der Wand. Woher wusste Ben von der Uhrzeit, die offensichtlich auch die Todeszeit war? Als nur einen Tag später erneut ein Opfer nach genau dem gleichen Muster gefunden wird, ist dem ermittelnden Kommissar Hartmann klar, der Täter ist Ben Weidner.
    Wieweit und ob Ben überhaupt in die Todesfälle verstrickt ist, das muss und sollte jeder selbst lesen.

    Chris Karlden, den ich bereits durch die Bücher „Monströs“ und „Unvergolten“ kannte, ist es auch hier wieder gelungen, eine extrem spannenden Thriller zu schreiben. Von der ersten Minute an wird der Albtraum von Ben Weidner von einer unterschwelligen Bedrohung getragen, die am Ende in einem unglaublich atemberaubenden Finale endet. Mit psychologischer Raffinesse gelingt es Chris Karlden die Spannung von Kapitel zu Kapitel zu steigern. Dabei lässt er die Leser auf der Suche nach dem Täter lange Zeit im Dunkeln tappen. Die Auflösung ist überraschend und gelungen. Dieser grandiose Thriller hält einem bis zum Schluss in Atem, man möchte das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen.

    Von mir für dieses Buch wieder verdiente fünf Sterne.
    Dornentod Dornentod (EPB)
    24.08.2016

    Spannende Ermittlungen mit Anne Kirsch

    Der Tod einer jungen Frau in Dortmund, die nach ihrem Sturz aus dem Fenster gestorben ist, gibt der Dortmunder Oberkommissarin Anne Kirsch Rätsel auf. Denn das Merkwürdige an diesem Fall ist, dass die junge Frau etliche Nähnadeln an ihrem Körper hat. Das kann kein Unfall sein, wer würde sich denn selbst mit Nähnadeln spicken und dann aus dem Fenster stürzen? Als Tatverdächtiger wird schnell ihr Freund Rainer Dorn ausgemacht. Nur der ist schon seit geraumer Zeit in der forensischen Psychiatrie und darf, wenn überhaupt diese nur in Begleitung verlassen. Anne Kirsch, die gerade erfahren hat, dass ihr der verhasste Kollege Janitzky als Vorgesetzter vor die Nase gesetzt wurde, kniet sich in diesen Fall.

    Parallel dazu gibt es aber auch noch den Fall von Pia. Diese fühlt sich von ihrem ehemaligen Freund verfolgt und bedroht. Nachdem auch noch ihre Wohnung durchsucht wurde, bittet sie ihren alten Schulfreund Hellmann, der jetzt bei der Polizei ist, um Hilfe.

    Schon beim Lesen merkt man schnell, dass die Fälle irgendwie zusammengehören müssen. Da aber beide Kommissare nicht demselben Dezernat angehören, muss noch einiges passieren, bis die beiden Kommissare zusammen agieren und versuchen das komplette Rätsel zu lösen.

    Dieses Buch gliedert sich in zwei Ebenen. So dürfen wir an den Ermittlungen der Anne Kirsch teilhaben, ihren Gedanken und Sorgen. Gerade ihr persönlicher Konflikt mit ihrem verhassten Kollegen Janitzky lassen sie mitunter Entscheidungen treffen, die große Auswirkungen auf die Ermittlungen haben. Auf der anderen Seite erfahren wir von den Ängsten Pias, die immer wieder das Gefühl der Bedrohung hat. Mareike Albracht gelingt es geschickt beide Handlungsstränge miteinander zu verbinden. Sie kreuzen sich und dann gehen sie wieder auseinander. Durch diese Taktik wird die Handlung vorangetrieben und die Spannung des Lesers wächst und wird bis zum Ende aufrechterhalten.

    Obwohl es um die Kommissarin Anne Kirsch bereits einen ersten unabhängigen Band gibt, den ich im Übrigen nicht kannte, kann man dieses Buch getrost lesen. Ich werde natürlich demnächst den ersten Band der Reihe lesen. Hier werden sicher einige Dinge, die sich zwischen den Kommissaren abgespielt haben, deutlicher.
    Der Schreibstil von Mareike Albracht ist hervorragend. Das Buch lässt sich flüssig lesen, ihre Gedankengänge konnte ich sehr gut nachvollziehen.

    Von mir für dieses Buch, das mir sehr gefallen hat, eine absolute Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Was ich euch nicht erzählte Was ich euch nicht erzählte (Buch)
    22.08.2016

    Lebe dein eigenes Leben!

    Wie ist es eigentlich, wenn man nie dazu gehört, egal wie sehr man sich anstrengt? Genauso geht es Lydia Lee. Sie ist das mittlere von drei Kindern und amerikanisch-chinesischer Abstammung. Lydias Mutter Marilyn war Medizinstudentin, hat aber durch die Geburt der Kinder das Studium abgebrochen. Der Vater James, Sohn chinesischer Auswanderer, ist Professor an einer kleinen Universität. Alles könnte perfekt sein, könnte. Denn im Innern der Familie stimmt so gar nichts. Marilyn hadert mit ihrem Schicksal und der entgangenen Möglichkeit Ärztin zu werden. Einen Job zu finden ist auch nicht möglich. Denn sonst würde man doch denken, dass James als Professor seine Familie nicht ernähren kann. Auch der Versucht Marilyns das unterbrochene Studium doch fortzusetzen scheitern. Also konzentriert sich alles auf Lydia. Sie ist beider Eltern Lieblingskind. Die Mutter überträgt alle ihre entgangenen Möglichkeiten und Wünsche auf dieses Kind. Sie soll es mal besser haben. Sie hat das Potential. James liebt dieses Kind, weil es als einziges der Kinder trotz des asiatischen Aussehens blaue Augen.

    Und doch ist Lydia eines Tages tot. Sie verschwindet und wird erst Tage später ertrunken im See gefunden. Die Polizei stellt ihre Ermittlungen mit dem Ergebnis Selbstmord ein. Was ist in dieser Familie passiert? Es hätte doch alles so gut sein können.

    Celeste Ng gelingt es in ihrem Buch die Familiensituation durch Zeitsprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit in allen Einzelheiten darzustellen. Die Charaktere werden mit ihren Eigenheiten so treffend dargestellt. Ich konnte nachvollziehen, warum Marilyn unbedingt möchte, dass aus ihrer Tochter etwas Besseres wird, als es ihr selbst gelungen ist. Auch das Verhältnis zwischen Nath, dem großen Bruder und Lydia ist schon besonders. Er wird eigentlich kaum beachtet, wohingegen sie die komplette, oft schon übertriebene Aufmerksamkeit der Eltern hat. Und Lydia kann aus diesem Kreis scheinbar nicht ausbrechen, ist nicht in der Lage sich zu wehren. Nur ihr Bruder gibt ihr in dieser Situation Halt und Stärke. Obwohl er doch auch gern einmal im Mittelpunkt stehen würde. Und dann ist da noch Hannah, die jüngste Schwester. Sie ist eigentlich nur da und wird von niemandem beobachtet. Aber auch sie beobachtet sehr genau und leidet wie alle anderen unter dem unerklärlichen Tod der Schwester.

    Mich hat dieses Buch sehr betroffen gemacht. Am meisten haben mir die beiden Geschwister leid getan, die sehr unter der fehlenden Aufmerksamkeit gelitten haben. Lydia, die anfänglich nicht in der Lage ist, sich der Aufmerksamkeit zu erwehren - diese Situation vielleicht auch anfänglich geniest - aber später in der unaufhörlichen, beängstigenden Aufmerksamkeit gefangen ist. Die Situation wird durch die fortwährenden Liebesbekundungen der Eltern noch verstärkt. Sie möchte ihnen nicht wehtun, sie nicht enttäuschen. Am liebsten hätte ich sie geschüttelt, Lydia wach auf, lebe dein eigenes Leben, sage was dir nicht gefällt.

    Für mich war das, trotzdem es so traurig war, ein sehr wichtiges Buch. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Skin Skin (Buch)
    19.08.2016

    Einblick hinter die Kulissen der Unternehmensberatung

    Christian hat eigentlich alles was er zum Glücksichsein braucht. Eine Freundin, die ihn liebt und den tollsten Job überhaupt. Die Welt steht im als Unternehmensberater offen. Dienstlaptop, Blackberry, Flüge in die Welt und Übernachtungen in den besten Hotels, alles kein Problem mit diesem Job. Und doch passiert ihm plötzlich etwas Merkwürdiges. Nicht nur dass er unheimliche Nachrichten von seinem eigenen Email-Account bekommt. Nein diese enthält sogar ein Video von einer Leiche. Er kann sich das alles nicht erklären und versucht es erst einmal zu verdrängen. Aber ihm gehen die Emails nicht aus dem Kopf. Das hat auch Auswirkungen auf seinen Job. Und es kommen weitere Nachrichten, bis er sich endlich der Polizei anvertraut. Nur die glaubt ihm natürlich nicht und hält ihn für einen der Hauptverdächtigen, da die Leiche, nachdem sie gefunden wurde, mit zu seinem Bekanntenkreis gehörte.

    Wie und ob Christian aus dieser Situation wieder heraus kommt, das solltet ihr schon selbst lesen.

    Veit Etzold hat hier einen wirklich spannenden Thriller geschaffen. Dieser spielt in einer Welt von der die wenigsten Ahnung haben und wo man Mord und Totschlag nie vermuten würde. Er gestattet uns auch einen Blick hinter die Kulissen der Unternehmensberatungen zu werfen. Allerdings muss ich sagen, gerade, wenn es um das Bankgeschäft und die Machenschaften der dort tätigen Bosse geht, habe ich nicht so aufmerksam gelesen. Da fehlte mir einfach der Überblick. Dafür gibt es von mir einen Stern abgezogen. Aber dann nahm der Thriller ja noch einmal richtig an Fahrt auf. Veit Etzold konnte hier den Spannungsbogen, der sich bis dahin langsam aufgebaut hatte, noch um ein Vielfaches verstärken. Ich musste einfach atemlos weiterlesen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht. Mit dem Ende, mit dem man wirklich niemals rechnen konnte, hat er mich dann noch einmal ganz besonders überrascht.

    Von mir für diesen wirklich spannenden Thriller verdiente 4 Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung.
    276 bis 300 von 336 Rezensionen
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