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    Xanaka Top 50 Rezensent

    Aktiv seit: 26. Mai 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 31
    340 Rezensionen
    Rayne, P: Bartender Rayne, P: Bartender (Buch)
    27.03.2018

    Sehr kurzweilig für zwischendurch

    Nachdem Whitney durch ein dummes Verhältnis mit ihrem Chef den Job verloren hat, kehrt sie ohne Geld erst einmal zu ihren Großeltern zurück. Doch die Suche nach einem neuen Job verläuft nicht so einfach, wie sie sich das vorgestellt hatte. Um Ablenkung zu bekommen verabredet sie sich bei Tinder und wird prompt versetzt. Es ist Zufall, dass sie mit dem Barkeeper im Bett landet. Umso größer ist ihr Erstaunen, als sie bei den Hochzeitsvorbereitungen ihrer Freundin Tahlia, deren zukünftigen Schwager Cole kennenlernt, der sich als der Barkeeper entpuppt. Schlimmer noch, es ist der Mann, der sie Jahre zuvor versetzt hatte und damit Ereignisse in Gang setzte, die ihr komplettes Leben veränderten.

    Und doch ist da zwischen beiden dieses Knistern und diese Anziehung der sie sich nicht entziehen können. Aber ob aus beiden ein Paar werden kann, ob es ihnen gelingt, alle Missverständnisse aus der Welt zu räumen, dass sollte schon jeder selbst lesen.

    Dieses Buch liest sich mit einer Leichtigkeit und es trägt einen förmlich durch die Geschichte. Der angenehme Schreibstil, Spannung und Dramatik, Liebe und Erotik alles zusammen ergibt eine unterhaltsame Mischung der man sich zu gerne unterwirft. Mit diesem Buch gelingt es mühelos dem Alltag zu entfliehen, ohne darüber nachdenken zu müssen.

    Mir hat es gut gefallen. Es gibt weitere Bände, auf die ich schon gespannt bin. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne an Mitmenschen, die sich auch mal vom Alltag entspannen wollen und vergebe unterhaltsame vier Lesesterne.
    Der Todesmeister Der Todesmeister (Buch)
    25.03.2018

    Spannend und unbedingt empfehlenswert

    Der Leichenfund eines jungen Mädchens unweit der Oberbaumbrücke in Berlin schockt die Stadt. Ihr Körper ist durch grausame Folter- und Missbrauchsspuren gekennzeichnet. Noch brisanter wird der Fall als sich herausstellt, dass es sich beim dem Opfer um die Nichte des Berliner Justizsenators Max Stade handelt.

    Der Fall wird dem LKA übertragen. Hier ermitteln Kenji Tokugawa und Begüm Duran. Zusätzlich zum Team wird Victor von Puppe mit eingesetzt, der auf eigenen Wunsch vom BKA versetzt wurde. Dieses bunt gewürfelte Ermittlerteam hat es in sich. Sie passen in kein Schema. Ergänzt wird die Truppe durch die außergewöhnliche Gerichtsmedizinerin Dr. Stella Samson. Diese vier, die scheinbar nicht zusammenpassen, finden sich zusammen. Bedingt durch ihre unterschiedliche Herkunft, Vorurteile etc. ist es für sie nicht einfach miteinander zu agieren. Die unterschiedlichen Charaktere des Ermittlerteams spielen jedoch wunderbar ineinander und machen das Lesen spannend.

    Dann sind da die Eltern und der Onkel des toten Mädchens. Bei ihnen hat man das Gefühl, sie verbergen etwas und machen es den Ermittlern dadurch noch viel schwerer. Warum wurde denn beim Verschwinden des Mädchen keine Vermisstenanzeige gestellt? Beim Versuch der Ermittler mit unkonventionellen Methoden an weitere Informationen zu kommen, schalten sich schnell die höheren Ebenen ein und alle werden in ihre Schranken verwiesen. Im Gegenteil der Fall wird sehr schnell bei der Verhaftung eines Tatverdächtigen zu den Akten gelegt.

    Doch es verschwinden weitere Mädchen.

    Dieser Thriller hat es in sich und ist genial geschrieben. Zudem fällt der geschliffene und brillante Schreibstil auf. Das lässt sich gut lesen und ist spannend bis zum Ende. Mit psychologischer Raffinesse gelingt es dem Autor die Spannung von Kapitel zu Kapitel zu steigern. Die hohe Grundspannung des Geschehens wiederum sorgt dann dafür, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen mag und sich total gefesselt und gebannt wiederfindet.

    Das Buch konnte voll bei mir punkten und ich vergebe nur zu gerne fünf von fünf möglichen Sternen.
    Sauer, B: Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée Sauer, B: Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Buch)
    17.02.2018

    Spannender Krimi aus der Nachkriegszeit

    Als Friedericke Mattheé den Job bei der weiblichen Polizei in Köln annimmt, hat das eigentlich nur einen Grund, nämlich für sich und ihre Mutter eine Unterkunft im zerstörten Deutschland zu finden. Zum Job gehört ein Zimmer und damit haben sie eine Unterkunft. Zusätzlich qualifiziert sie sich für die Arbeit bei der Polizei, als man bemerkt, dass sie gut mit Kindern umgehen kann. Genau dieser Umstand führt dazu, dass sie im Fall des ermordeten Schwarzhändlers Jupp Küppers bei den Ermittlungen hinzugezogen wird. Ein kleiner Junge aus Ostpreußen ist Zeuge der Tat. Friedericke soll einen Zugang zu dem traumatisierten Kind finden, um von ihm eine brauchbare Aussage zu erhalten.

    Friedericke arbeitet bei diesem Fall eng mit der britischen Militärpolizei zusammen. Gemeinsam mit Richard Davies finden Sie erste Spuren und geraten bald bei ihren Ermittlungen selbst in Gefahr.

    Interessant an diesem Krimi ist nicht nur die Handlung an sich, sondern vor allem der Zeitabschnitt in dem er spielt. Es ist der Winter 1947 in Köln. Die Menschen haben nach dem Krieg zu tun um sich wieder zurecht zu finden. Es gibt kaum Essen oder Wohnraum. Auch Arbeit zu finden ist schwierig. Das Zusammenleben mit der britischen Besatzungsmacht ist auch nicht einfach. Es gibt auf beiden Seiten zu viele Vorurteile um ein gemeinsames Leben und Arbeiten einfach zu gestalten.

    Die beiden Hauptakteure Friedericke und Richard haben beide auch ihr eigenes Schicksal, von dem man beim Lesen immer wieder erfährt. Und obwohl beide mit ihren eigenen Erlebnissen und Problemen schwer belastet sind, gelingt es ihnen gemeinsam diesen Fall zu lösen.

    Für mich war das wieder ein interessanter Rückblick in eine Zeit, die wir hoffentlich nie erleben müssen. Der Autorin ist es gut gelungen, sowohl das kriminalistische Geschehen, als auch die persönlichen Geschichten ihrer Akteure in diesem Krimi zu verarbeiten.

    Mir hat das Buch gut gefallen. Ich vergebe auf jeden Fall eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.
    Schlüssel 17 Schlüssel 17 (Buch)
    15.02.2018

    Rasant und unglaublich spannend

    Tom Babylon ist einer der ersten Kriminalkommissare, der zum Berliner Dom gerufen wird. An der Decke des Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote. Für ihn wird dieser Fall insofern interessant, als dass die Tote um den Hals einen Schlüssel zu hängen hat mit der Zahl 17. Mit diesem Schlüssel verbindet ihn ein persönliches Trauma. Seine Schwester Viola verschwand vor vielen Jahren als Kind mit diesem Schlüssel um den Hals. Hat der Tod der Dompfarrerin etwas mit dem Verschwinden von Viola zu tun? Gibt es in diesen Fällen einen Zusammenhang? Tom fühlt, er muss bei diesem Fall unbedingt mit ermitteln, auch wenn er persönlich involviert ist. Alle Versuche, ihn daran zu hindern und ihn vom Fall abzuziehen, scheitern. Um ihn dennoch unter Kontrolle zu haben, wird ihm die Psychologin Sita Johanns zur Seite gestellt. Beide, bei den anderen Ermittlern mehr oder weniger nur geduldet, bilden jetzt ein Team und müssen sich zusammenraufen. Das gemeinsame Ermitteln ist schwierig, keiner traut dem Anderen. Doch es geht rasant weiter, weitere Tote werden entdeckt.
    In kurzen Rückblenden erfahren wir während des Lesens was sich damals 1998 im Jahre des Verschwindens von Viola zugetragen hat. Auch diese Geschichte ist unglaublich und ungelöst.

    Rasant und vor allem unglaublich spannend erzählt Marc Raabe hier nicht nur die persönliche Geschichte von Tom, sondern auch von den Ermittlungen in den Mordfällen. Dabei legt er eine Spur nach der Anderen. Als Leser werde ich immer tiefer in das Geschehen gezogen. Mir fällt es schwer das Buch wegzulegen und eine Pause zu machen. Und obwohl durchgehend spannend, gelingt es ihm noch mehr Dramatik und Spannung aufzubauen. Atemlos sitze ich während des Lesens und denke, das gibt es doch gar nicht, das kann doch gar nicht sein.

    Wie alles endet, was alles noch passiert - ihr müsst dieses Buch unbedingt lesen. Auf jeden Fall gibt es von mir eine Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne. Und ich freue mich auf weitere Fälle mit Tom Babylon, denn da kommt bestimmt noch mehr. Ich bin auf jeden Fall schon jetzt sehr gespannt.
    Das Lied der toten Mädchen Linus Geschke
    Das Lied der toten Mädchen (Buch)
    27.01.2018

    Spannender Krimi mit überraschendem Ausgang

    Die Position von Jan und Mütze, beide Redakteure bei "Der Reporter" scheint sich massiv verbessert zu haben. Sie sind zuständig für ungeklärte Kriminalfälle. Beide waren schon mehrfach sehr erfolgreich unterwegs und haben bereits einige Fälle Jahre später aufklären können.

    Dieses Mal hat sich Stefanie Schneider, von allen nur Mütze genannt, einen Fall der ermordeten Sonja Risse gesucht. Diese wurde 1997 ermordet und der Mörder wurde niemals gefunden. Die Erfolgschancen sind aus ihrer beider Erfahrungen gar nicht so schlecht. Meistens reden die Betroffenen und andere aus dem Umfeld leichter mit der Presse, als mit der Polizei. So erfahren die beiden Reporter oft Nebensächlichkeiten, die im Zusammenhang mit anderen Ermittlungsergebnissen dann oftmals doch eine große Bedeutung haben.

    Der Fall der Sonja Risse scheint einer dieser besonderen Fälle zu sein. Das 19jährige Mädchen wurde durch einen Stich ins Herz getötet. Es gab keinerlei Abwehrspuren und ihr damaliger Freund befand sich zum Todeszeit auf Mallorca. Der Fall ging vier Wochen durch die Presse, dann hatten die Gemüter sich beruhigt. Neue Spuren wurde nicht gefunden und so wanderte dieser Fall nach erfolglosen Ermittlungen auf den Stapel der unaufgeklärten Fälle.

    Nachdem ich bereits die ersten beiden Bücher von Linus Geschke gelesen habe, interessierte es mich auf jeden Fall, wie es mit Jan und Mütze weitergeht. Haben sie eine Chance in diesem Fall neue Spuren zu finden? Gelingt es ihnen das Geheimnis um Sonja aufzudecken? Lest es selbst.

    Wieder ist es Linus Geschke gelungen aus einem alten ungelösten Kriminalfall einen spannenden Krimi zu machen. Beide Journalisten, die es am Anfang ihrer Ermittlungen wirklich nicht leicht haben Spuren zu finden, gelingt es dann doch Hinweise auf mögliche Aktivitäten des Verfassungsschutzes im besagten Fall zu finden. Da die Handlungen des Verfassungsschutzes jedoch immer der strengsten Geheimhaltung unterliegen, stochern beide am Anfang ganz schön im Nebel. Und es kommt natürlich der diskrete Hinweis, sie möchten sich mit ihren Ermittlungen zurückhalten. Schon allein das macht das Buch lesenswert, denn beide denken überhaupt nicht daran. Mit viel Spürsinn und Recherche kommen sie der Lösung des Falles immer näher. Letztlich gelingt es dem Autor am Ende noch einmal zu überraschen, da ich mit diesem Ausgang überhaupt nicht gerechnet hätte.

    Für diesen unterhaltsamen und spannenden Krimi gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.
    Die Eishexe Die Eishexe (Buch)
    27.01.2018

    Spannend mit leichten Schwächen

    Irgendwie hat man beim Lesen das Gefühl, das Böse ist nach Fjällbacka zurückgekommen. Marie Wall ist wieder da. Heute ist sie eine gefeierte Filmschauspielerin in Hollywood, die natürlich genauso behandelt werden will. Und trotzdem ist da diese alte Geschichte von vor über zwanzig Jahren, als sie und Helen Persson gestanden hatten, die kleine Stella getötet zu haben. Auch als sie später dieses Geständnis widerrufen haben, konnte kein weiterer Verdächtiger bzw. Schuldiger gefunden werden.
    Und dann ist erneut ein Kind -Linnea - verschwunden. Noch merkwürdiger ist, dass Linnea jetzt auf demselben Hof lebte, wie die kleine Stella damals. An der Suche Linnea beteiligen sich auch Flüchtlinge aus Syrien, die in einer Flüchtlingsunterkunft in der Nähe leben. Als sie dann das tote Kind entdecken, spalten sich die Meinungen in Fjällbacka. Viele geben den beiden Flüchtlingen die Schuld am Tod des Kindes, wie hätten sie es sonst finden können. Andere glauben nicht daran, denn das kleine Mädchen wurde an der gleichen Stelle gefunden, wie die kleine Stella damals. Haben die beiden Todesfälle etwas gemeinsam?

    Erica Falk die Schriftstellerin, die sich in ihren Büchern mit ungeklärten Todesfällen beschäftigt, wollte sowieso über diesen alten Fall schreiben. Auf Grund ihrer Recherchen weiß sie besonders viel darüber. Ihr Mann Patrick hat zwar Urlaub, aber auch ihm lässt die verschwundene Linnea keine Ruhe. Auf der Suche nach einem Mordmotiv ermittelt er auch im alten Fall der verschwundenen Stella. Allen Beteiligten ist klar, diese beiden Fälle haben miteinander zu tun.

    Dieses ist aus meiner Sicht das schwächste Buch von Camilla Läckberg. Die Handlung, die sich zwischen dem alten und neuen Mordfall bewegt, wird auch noch zusätzlich mit einer historischen Handlungskomponente aus dem 17. Jahrhundert bereichert. Hier erfahren wir aus dem Leben der Elin Jonsdotter, die eben auch damals in Fjällbacka lebte. Was dieser historische Handlungsstrang mit den beiden Mordfällen zu tun hat, offenbart sich erst ganz am Schluss, hätte aber auch weggelassen werden können. Dieses Springen zwischen den einzelnen Abschnitten erfordert viel Konzentration und Aufmerksamkeit damit man den Faden nicht verliert. Auch die Anzahl der handelnden Personen, die alle irgendwie mit diesem Fall zu tun haben, sprengt in diesem Buch den Rahmen. Man muss schon sehr genau lesen, damit man den Überblick behält.

    Gefreut habe ich mich wiederum über die vielen alten Bekannten aus den vorangegangenen Büchern. Sie sind alle mit ihren kleinen Eigenheiten dabei. Allen voran der unfähige Polizeichef Mellberg, der an den entscheidenden Momenten vorprescht und sich bereits vorab gedanklich im Lob aller sonnt. Dass er damit in diesen Augenblicken nur Schaden anrichtet, wird nie von ihm bedacht. Aber auch er hat einige liebenswerte Momente, die einem beim Lesen dann doch wieder schmunzeln lassen.

    Trotz allem liest sich dieses Buch ganz gut und Fans von Camilla Läckberg kann ich dieses auch empfehlen. Sie werden, so wie ich auch, über die Schwachstellen hinweg sehen. Von mir gibt es für dieses Buch vier Lesesterne.
    Die Oleanderfrauen Teresa Simon
    Die Oleanderfrauen (Buch)
    21.01.2018

    Spannende Familiengeschichte um Hamburger Kaffeedynastie

    Als Johanna Martens das Haus nebst dem Dachboden ihrer Mutter ausräumt findet sie neben vielen alten wichtigen und unwichtigen Erinnerungsstücken einen alten Pappkoffer. Dieser Pappkoffer, den sie zuvor niemals gesehen hatte, enthält alte Babykleidung, ein Medaillon an einer zerrissenen Kette und ein Tagebuch einer ihr unbekannten Frau namens Sophie.

    Johanna beginnt das Tagebuch zu lesen und versinkt in der Geschichte von Sophie, die in den 30er Jahren in Hamburg beginnt.
    In einem weiteren Handlungsstrang erfahren wir von Jule Weisbach, die in Hamburg ein kleines, sehr besonderes Cafe "Strandperlchen" betreibt. Sie schenkt in ihrem kleinen Cafe nicht nur Kuchen, sondern auch besondere Kaffeesorten aus, die man so als Normalverbraucher gar nicht kennt.

    Dass Johanna und Jule sich kennenlernen, ist eher einem Zufall geschuldet. Beide merken schnell, dass sie sich mögen und vor allem sich gegenseitig unterstützen können. Jule hat sich, um ihr Cafe unterhalten zu können, ein weiteres Standbein aufgebaut. Sie schreibt für andere Menschen deren Familiengeschichte auf. Johanna vertraut ihr die Tagebuchaufzeichnungen von Sophie an und beide begeben sich auf Spurensuche.

    Bereits bei ihrem Buch "Die Holunderschwestern" überraschte mich Teresa Simon mit ihrer wundervollen Erzählweise. Obwohl das Buch sich fast abwechselnd über zwei Zeitepochen bewegt, verliert sie nie den Faden und schafft es dabei noch Spannung zu erzeugen. In dem historischen Abschnitt erfahren wir sehr viel über die Familie Terhoven, einer alteingessenen Kaffeedynastie aus Hamburg und deren Leben in den dreißiger Jahren. Sophie als Erzählende lässt uns hinter die Fassade blicken und teilt mit uns ihre Geheimnisse. Dabei offenbart sich während des Lesens die gesamte Dramatik der Geschehnisse in dieser Zeit und die Familientragödie auf die alles hinausläuft.

    Doch was hat Johanna damit zu tun?

    Schon während des Lesens kreisen die Gedanken und man fängt an eigene Vermutungen über die Ereignisse der damaligen Zeit anzustellen. Doch Teresa Simon lässt uns das eine oder andere Mal geschickt in die Irre laufen. Die ganz große Überraschung gelingt ihr dann am Schluss. Zum Ende ist man auf der einen Seite betroffen, ob der tragischen Ereignisse. Auf der anderen Seite war ich trotz alledem mit dem Ende zufrieden. Als Besonderheit hat die Autorin zum Schluss erneut Rezepte, dieses Mal rund um den Kaffee und die Kuchen, die es bei Jule im "Strandperlchen" gab, mit gegeben.

    Mir hat dieses Buch in dem ich sehr viel, vor allem über die Geschichte Hamburgs und den Kaffee erfahren habe, wunderbar gefallen. Von mir gibt es einen ganz lieben Dank an Teresa Simon, dass ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde mit ihr lesen durfte, eine ausdrückliche Leseempfehlung an alle und verdiente fünf Lesesterne.
    Die Vergessenen Die Vergessenen (Buch)
    14.01.2018

    Kein Krimi, aber trotzdem extrem spannend

    Manolis Lefteris ist ein Mann für besondere Fälle, ein "lautloser Problemlöser". Als er den Auftrag bekommt von einer alten Dame geheimnisvolle Akten aufzuspüren und an sich zu nehmen, geht er von einem Routineauftrag aus. Doch die Akten werden nicht gefunden, alles wird komplizierter als ursprünglich angenommen.

    Kathrin, die alte Dame in deren Besitz sich die Unterlagen befinden, ahnt von alledem nichts. Sie liegt nach einem Schlaganfall im Koma und kann keinerlei Aussagen dazu machen. Vera Mändler, ihre Nichte und Journalistin stolpert durch Zufall über die Suchenden. Schnell wird klar, dass derjenige der diese Unterlagen haben will, bis ans äußerste gehen wird, um diese zu erlangen.

    Vera recherchiert selbst auf der Suche nach den Unterlagen und erfährt, dass ihre Tante in ihrer Jugend als Krankenschwester in einer bayerischen Heil- und Pflegeanstalt für Kinder und Erwachsene tätig war, in denen Menschen deren Leben als wertlos eingeschätzt wurde, gezielt umgebracht wurden.

    Auch Manolis sucht nach den Unterlagen. Je tiefer er in die Thematik einsteigt, umso deutlicher wird ihm das Unrecht von damals bewusst. Auch sein Vater hat als Kind im Krieg schreckliches erlebt und dieses über Jahre nicht verarbeiten können. Manolis wusste davon und schleppte die Erlebnisse seines Vater mit sich.

    Dieses Buch, was an sich kein Krimi ist, entwickelt im Laufe der Handlung eine immer größere Spannung, die mich als Leser kaum zur Ruhe kommen lies. Je tiefer ich in der Handlung steckte, umso schneller und umso mehr wollte ich wissen, wie es weitergeht.

    Inge Löhnig, die dieses Buch hier unter dem Pseudonym Ellen Sander veröffentlicht, hat hier ein ungemein wichtiges und vor allem lesenswertes Buch geschaffen. Die Auseinandersetzung mit der Thematik, wie gehe ich mit Vergangenem um, ist auch heute aus meiner Sicht noch sehr wichtig. Insofern hat mir auch gut gefallen, dass Manolis seinen Auftrag zwar widerwillig erfüllt hat, sich und vor allem Vera trotz allem noch eine Tür offengelassen hat. Ich war mit diesem Ende äußerst zufrieden.

    Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung an alle.
    Die Nachtigall Kristin Hannah
    Die Nachtigall (Buch)
    27.12.2017

    Ergreifender Roman

    Bei diesem Buch muss ich mit einem Zitat aus der Nachbemerkung beginnen. "... manchmal kommt eine Geschichte einem nahe und überwältigt einen geradezu ...."

    Zwei Schwestern, Vianne und Isabell, leben im während des zweiten Weltkriegs besetzten Frankreich. Beide haben verschiedene Ansichten und Meinungen zum Krieg. Vianne, die ihren Mann in den Krieg ziehen lässt und mit ihrer kleinen Tochter Sophie nur überleben möchte. Isabell, aufsässig und rebellisch, die unbedingt gegen die Deutschen kämpfen möchte.
    Schon am Anfang fand ich es sehr interessant, wie es der Autorin gelingt, die unterschiedlichen Charaktere der beiden Schwestern und vor allem, warum sie sich so unterschiedlich entwickelten, darzustellen. Gerade das führte bei mir dazu, mich sehr viel mehr in die Beiden hineinversetzen zu können und zu verstehen. Gerade dadurch wird ihre weitere Entwicklung glaubhaft. Das Buch liest sich ausgesprochen gut. Es nimmt in seinem Verlauf eine Entwicklung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Das war dann plötzlich der Punkt, wo es mich gepackt hatte und ich in jeder freien Minute weiterlesen musste.

    Den geschichtlichen Bezug fand ich spannend. Viel zu wenig wusste ich bisher über die besetzte Zeit in Frankreich. Geradezu mitgenommen hat mich der anschaulich beschriebene Kampf ums Überleben in der Besetzungszeit. Vor allem hat es mich zum Nachdenken angeregt, wie würden wir damit umgehen? Könnten wir heute so überhaupt noch überleben?

    Die Protagonisten dieses Romans sind wunderbar detailliert gezeichnet. Ich lernte sie im Fortschritt der Handlung immer besser kennen und ich konnte mich so mühelos in ihre Gefühlswelt versetzen.

    Am Schluss hat es mich dann endgültig gepackt. Emotional aufgewühlt saß ich vor dem Buch und war tief betroffen.
    Verdiente fünf Lesesterne von mir für dieses Buch und vor allem eine ausgesprochene Leseempfehlung.
    Das Recht zu strafen Ingo Bott
    Das Recht zu strafen (Buch)
    27.12.2017

    Genialer Krimi

    Dieses Buch beeindruckt schon vor allem deshalb, weil es anders ist als alle anderen Krimis.

    Da ist zum Einen die junge, ehrgeizige Staatsanwältin Anna Sanchez-Amann, die einen Serientäter der in Berlin mordet, unbedingt zur Strecke bringen will. Dieser Serientäter sticht vor allem dadurch hervor, dass er seine Opfer mit einem Zitat großer Philosophen ausstattet und entsprechend drapiert.

    Auf der anderen Seite ist Max Faber, Strafverteidiger, der sich von unten nach oben gearbeitet hat und jetzt fast Staranwalt zu nennen ist. Er beeindruckt vor allem durch ein extremes Selbstbewusstsein, ist medialer Aufmerksamkeit niemals abgeneigt und übernimmt ohne zu Zögern den Fall des Philosophenmörders. Damit wird er automatisch zum Gegenspieler von Anna der Staatsanwältin, an der er jedoch auch privat interessiert ist. Als die beiden sich näherkommen, was natürlich von der Presse beobachtet wird, geht das natürlich nach hinten los. Plötzlich steht er negativ im medialen Interesse und dann verschwindet Anna plötzlich.

    Dieser Krimi hat es in sich und ist genial geschrieben. Auffallend ist der geschliffene und brillante Schreibstil. Das lässt sich gut lesen und ist spannend bis zum Ende. Anfänglich hatte ich einige Schwierigkeiten mit den fast abrupten Perspektivwechseln, aber wenn man erst einmal tief im Buch angekommen ist, stören diese nicht mehr. Interessant waren auch die Ausflüge ins Strafrecht, auch für nicht Juristen gut verständlich erklärt und durchaus schlüssig in die Handlung eingebaut.

    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.
    Die Jahre der Schwalben Ulrike Renk
    Die Jahre der Schwalben (Buch)
    10.12.2017

    Gelungene Fortsetzung

    Ulrike Renk hatte mit ihrem ersten Buch zur Ostpreußen Saga "Das Lied der Störche" schon einen extrem guten Start hingelegt. Bereits nach diesem Buch war mir klar, dass ich die Geschichte um Frederike unbedingt weiterlesen muss.

    Da es Frederike - obwohl guter Abstammung - schwerer als andere junge Frauen hat, da sie über kein Erbe verfügte, wollte ihre Mutter sie unbedingt gut verheiraten. Der geeignete Kandidat Ax von Stieglitz ist gefunden, die Hochzeit findet statt. Leider bricht unmittelbar nach der Hochzeit seine einstmals verheilte Lungentuberkulose erneut aus und er muss über Jahre in Davos behandelt werden. Freddy ist jetzt zwar verheiratet, aber allein. Sie muss sich die Bewirtschaftung des Gutes und Gestütes in Sobotka kümmern. Das ist nicht leicht für eine junge Frau, aber mit Hilfe ihres Stiefvater gelingt es ihr das Vertrauen und die Achtung der Angestellten zu erringen. Jedoch die Situation ist verschärft. Bedingt durch die Vorkriegsjahre ist Ostpreußen von Deutschland abgeschnitten. Wenn man nach Deutschland möchte, muss man durch den polnischen Korridor. Die Züge werden versiegelt, die Fenster abgedichtet, niemand darf aussteigen. Und die Situation wird nicht leichter. Geld ist nicht mehr viel wert, bezahlt wird viel mit Lebensmitteln. Es ist bewundernswert, wie die junge Frau mit dieser Vielzahl von Aufgaben umgeht und meistert. Nur ihr persönliches Glück bleibt auf der Strecke. Eine Affäre mit einer Jugendliebe kann nur von kurzer Dauer sein und ist ohne Perspektive. Als ihr Mann dann doch an den Folgen der Tuberkulose stirbt, ist sie unglücklich, noch mehr als festgestellt wird, dass auch sie sich angesteckt hat.

    Ihr persönliches Glück findet sie erst mit Gebhardt von Mansfeld. Mit ihm gelingt ihr ein neuer Start ins Familienleben. Jedoch wird auch dieses Mal das persönliche Glück von den Ereignissen der Zeit überschattet. Hitlers Machtübernahme macht das Leben und Überleben immer komplizierter. Freddy und ihr Mann können sich aber auch nicht explizit von ihm distanzieren, um nicht alles zu verlieren.

    Die Fortsetzung der Familiengeschichte ist überaus lesenswert. Zu erfahren, wie die Charaktere sich weiterentwickeln macht unheimlich viel Spaß. Interessant ist aber auch die Entwicklung der politischen Situation in Deutschland. Hier wurde von der Autorin sehr genau recherchiert und ihr ist es aus meiner Sicht gelungen viel Wissen über die damaligen politischen Gegebenheiten weiterzugeben. Spannend fand ich auch das Leben im damaligen Ostpreußen. Das fängt mit dem Leben auf dem Land und auf den Gutshöfen an, worüber ich so gar nichts wusste und endet mit den sprachlichen Besonderheiten, die es damals dort gab. Ich habe hier Begriffe kennengelernt, die ich noch niemals gehört habe. Zum Beispiel wird heute kaum noch jemand wissen, was "Glumseflinzen" oder "Spirkel" sind. Auch umgangssprachlich unterschied sich die Sprache damals dort um einiges. Aber es macht Spaß das nachzulesen und man kann es auch verstehen.

    Alles in allem wieder ein überaus interessanter zweiter Teil der Familiensaga aus Ostpreußen. Ich warte jetzt schon auf den dritten Teil und bin gespannt, was mich da erwartet. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung an alle und verdiente fünf Lesesterne.
    Dunkel Land Dunkel Land (Buch)
    10.12.2017

    Tolles Ermittlerduo

    Als Verena Hofer den Job als Nachhilfelehrerin in Wuthenow annimmt, geht sie von völlig falschen Voraussetzungen aus. Sie möchte die Sommermonate finanziell gut überbrücken, um danach an einer Hochschule erneut durchzustarten. Diesen abrupten Wechsel in ihrem Leben nimmt sie auf sich, da sie sich plötzlich um ihre Nichte Amelie kümmern muss, deren Mutter kürzlich tödlich verunglückt ist. Als sie in Wuthenow ankommt, rechnet sie nicht damit einem Erwachsenen dem sie Nachhilfe geben soll, gegenüberzustehen. Dr. Carl von Wuthenow wurde bei einem Einsatz der Polizei, er ist Profiler, kürzlich angeschossen und hat seitdem extreme Schwierigkeiten mit seinem Kurzzeitgedächtnis.

    Verena steht dieser neuen Situation skeptisch gegenüber und kann sich nicht vorstellen, wie das funktionieren soll. Lediglich der finanzielle Aufschlag und die wunderbaren Bedingungen für Amelie lassen ihren Entschluss zur sofortigen Abreise wanken.
    Und es kommt dann auch noch relativ schnell anders, als sie sich gedacht hätte. Die Polizei in Berlin bittet um Unterstützung in einem mysteriösen Mordfall. Da Verena für den gesamten Tag für Carl engagiert wurde, befinden Sie sich plötzlich mitten in einer polizeilichen Ermittlung.

    Ein neues Ermittlungsteam, das durch einen merkwürdigen Zufall zusammenfindet, was für eine tolle Idee von Roxann Hill. Wieder ist es ihr gelungen mich zu überraschen. Schon die Fälle von Anne und Paul waren außergewöhnlich und sind unbedingt lesenswert. Umso mehr bin ich jetzt von Verena und Carl begeistert. Dadurch, dass beide ihre Ecken und Kanten haben, ist das Zusammenfinden als Team sehr viel komplizierter. Auch das macht das Buch so bemerkenswert. Auch wenn die Autorin offengelassen hat, ob es weitere Fälle geben wird, ich gebe die Hoffnung nicht auf. Ich denke, hier ist auf jeden Fall noch viel Potential für weitere spannende Fälle.

    Von mir gibt es auf jeden Fall verdiente fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung an alle.
    Busch, U: Mordsschwestern. Ostfrieslandkrimi. Busch, U: Mordsschwestern. Ostfrieslandkrimi. (Buch)
    07.12.2017

    Tod auf dem Friedhof

    Erneut ist im beschaulichen Greetsiel eine Tote gefunden worden. Der Fundort ist jedoch sehr ungewöhnlich. Angelehnt an einem Grabstein, wo am selben Tag die Beerdigung des berühmten Max Feddersen stattfinden soll, sitzt das Opfer. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei der Toten um Dr. Suse Perk, der Leiterin des örtlichen Museums und Expertin um Kunstschätze aus der Region handelt. Das es eine Verbindung zwischen der Familie Feddersen und Suse Perk gibt ist schnell klar. Auch die Feddersens sammelten Kunstschätze und vor allem Porzellan und waren für ihre Sammlung bekannt.
    Fenna Stern und Tammo Anders, mittlerweile endlich offiziell verlobt, geraten bei ihren Ermittlungen schnell in die Familienstreitigkeiten zwischen den Geschwistern und Erben der Familie Feddersen. Im Grunde wird schnell klar, alle wollen an das Erbe. Doch wie passt der Tod, der auf jeden Fall mit der Familie zu tun haben muss, in diese Konstellation. Lest es selbst und lasst euch vom Ende überraschen!

    Erneut hat mich Ulrike Busch mit ihrem Krimi überrascht. Ich habe diesen in einem Tag verschlungen. Es ging Schlag auf Schlag. Besonders gut hat die wunderbar anschauliche Darstellung der Familiensituation gefallen. Da ist von jedem Naturell etwas dabei.

    Genau das ist es, was mir an den Büchern von Ulrike Busch so gut gefällt. Diese Geschichten, wie im wahren Leben und die passieren dann in dem kleinen Örtchen Greetsiel, wo fast jeder jeden kennt. Und obwohl diese Krimis eher unblutig sind, können sie sich mit den großen Krimis in jeder Hinsicht messen. Ulrike Busch gelingt es immer wieder die Spannung zu steigern um am Schluss dann für mindestens eine Überraschung zu sorgen.

    Ich habe mich, wie bei jedem Buch von ihr, bestens unterhalten gefühlt und vergebe verdiente fünf Lesesterne.
    Toteneis Katharina Peters
    Toteneis (Buch)
    06.12.2017

    Die Rolle des Schattenmannes

    Als die seit kurzem vermisste Leiche der Valerie Frieth in einem zugefrorenen See gefunden wird, zieht man bei den Ermittlungen die Psychologin Hannah Jacob hinzu. Sie hatte von vornherein nicht an ein spurloses Verschwinden der Frau geglaubt. Auch das die tote Katze, die im Vorfeld der Ermittlungen gefunden wurde, etwas mit dem Verschwinden der Frau zu tun haben sollte, kam ihr merkwürdig vor. Noch interessanter aber ist, dass Hannah die Frau kannte. Sie ist die Exfrau eines hohen Polizeibeamten gewesen, bei dem sich herausstellte, dass dieser früher beim rumänischen Geheimdienst war. Alle seine Verbindungen von damals hat er auch in Deutschland genutzt und sich so ein kriminelles Netzwerk aufgebaut. Dieser sitzt jetzt allerdings im Gefängnis. War es Rache an seiner ehemaligen Frau, die scheinbar nach der Trennung schnell versucht hatte, unterzutauchen?

    Es wird eine weitere Tote gefunden. Auch bei ihr findet sich ein totes Tier. Haben die beiden Fälle, auf Grund der beiden toten Tiere, etwas miteinander zu tun? Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

    So der Einstieg, der für mich anfänglich nicht leicht war. Beim Lesen wurde mir schnell klar, dass es zwischen Radu, dem ehemaligen Polizeibeamten und Geheimdienstmitarbeiter, und Hannah eine Verbindung gibt, die scheinbar immer noch besteht. Hannah Jacob fühlt sich von Radu immer noch bedroht. Viel wurde in Rückblenden berichtet. Ich hatte aber beim Lesen immer das Gefühl, das mir irgendwas fehlt, weil ich den vorangegangenen Band nicht gelesen hatte. Das machte es mir am Anfang schwer am Ball zu bleiben.

    Doch die Geschichte entwickelt sich ab einem bestimmten Punkt rasant weiter. Es geschehen weitere Morde, es wird immer spannender und geheimnisvoller. Plötzlich hat mich meine anfängliche Unwissenheit vom Anfang nicht mehr gestört. Im Gegenteil es kommen neue Aspekte hinzu, die das gesamte Buch verändern. Die Autorin schafft es sogar, dass ich Sympathie für einen Mörder empfand und die gesamte Zeit hoffte, dass er nicht geschnappt wird. Das Ende war dann wirklich eine Überraschung und hat mich zufrieden mit diesem Buch zurück gelassen.

    Ich bin auf jeden Fall gespannt auf den nächsten Fall von Hannah Jacob und wild entschlossen, den vorangegangenen Fall noch zu lesen.

    Von mir gibt es für dieses Buch verdiente vier Lesesterne.
    Hammer, H: Durch alle Zeiten Hammer, H: Durch alle Zeiten (Buch)
    28.11.2017

    Die vergebliche Suche nach Glück

    Die Zeiten sind hart in den 60er Jahren. Besonders für Elisabeth. Sie lebt in den österreichischen Alpen und bewirtschaftet einen Hof. Glücklich mit ihrem Leben ist sie nicht. Wie und warum sie ihr hartes Leben so leben muss erfährt der Leser in Rückblenden.

    Elisabeth wollte als junge Frau alles richtig machen. Sie ist auf der Suche nach Glück und der wahren, großen Liebe. Doch in der damaligen Zeit ist es alles noch viel schwieriger. Als sie sich verliebt, ist ihr schnell klar, dieser Mann ist einer anderen versprochen und wird sich auch nicht zu ihr bekennen. Rastlos zieht sie weiter, verliebt sich erneut und auch dieses Mal kann sich der Mann nicht zu ihr bekennen. Jedoch ist diese Liebe nicht ohne Folgen geblieben. Sie ist schwanger und braucht dringend einen Mann und Vater für dieses Kind. Es fällt ihr nicht schwer einen geeigneten Kandidaten zu finden, auch wenn sie diesen Mann nicht liebt.

    Es gelingt der Autorin durch den Wechsel der Zeitebenen ein Gefühl für das Leben in der damaligen Zeit zu wecken und dabei auch noch die Lebensgeschichte von Elisabeth zu erzählen. Als Leser habe ich mich oft gefragt, ist sie mir sympathisch diese Elisabeth? Wenn es um die Liebe geht, agiert sie ohne Überlegung und sehr selbstsüchtig. Ohne Rücksicht auf andere und auch ohne Nachzudenken über mögliche Konsequenzen gibt sie sich dem augenblicklichen Gefühlen hin. Das sie dabei immer wieder enttäuscht wird ist schon fast zu ahnen. Jedoch die Liebe zu ihren Kindern ist ihr trotz allem das Wichtigste.

    Letztendlich fand ich dieses Buch trotzdem ausgesprochen lesenswert und interessant. Es zeigt mehr als anschaulich, wie beschwerlich das Leben in den Bergen zu dieser Zeit war. Ich hätte nicht tauschen mögen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.
    Stimme der Toten Stimme der Toten (Buch)
    11.10.2017

    Gelungener Nachfolgekrimi, den man nicht so einfach weg liest

    Judith Keppler lebt ihr Leben als versierte Tatortreinigerin. Zufrieden ist sie damit nicht, aber auch nicht in der Lage das zu ändern. Dann wird sie von ihrem Chef in ein großes Bankhaus geschickt, dort soll sie tätig werden. Ein Mann ist in die Tiefe gestürzt, alles deutet auf Selbstmord hin. Als Judith unter dem Waschbecken einen blutigen Fingerabdruck entdeckt und die Kripo darüber informiert, werden andere auf sie aufmerksam. Plötzlich steckt sie mitten in einer Verschwörung.

    Schon der Prolog, der mit seiner Handlung in das Jahr 2010 zurückkehrt, lässt Erinnerungen an den ersten Band „Zeugin der Toten“ aufkommen. Schnell wird beim Lesen klar, dass die Ereignisse aus dieser Zeit, die sich damals um die Lebensgeschichte der Judith Keppler drehten, wieder mit den damaligen Geschehnissen zu tun haben. Aber nicht nur das. Die verschiedenen Handlungsstränge, das Geschehen in der Bank, das plötzliche Interesse der Geheimdienste Judith und ihrer Geschichte, sowie die Begegnungen mit Menschen aus ihrer Vergangenheit laufen zunächst parallel. Geschickt gelingt es der Autorin diese miteinander zu verknüpfen, ohne den Faden zu verlieren. Sie treibt die Handlung voran, lässt ihre Protagonisten agieren und die Spannung steigt. Auch der geschickt eingebaute Nebenschauplatz um Tabea, einem fast verwahrlosten Mädchen aus dem Nachbarhaus, gibt dem Ganzen einen zusätzlichen Kick.

    Ohne dass man während des Lesens die Spur verliert nimmt die Geschichte an Spannung zu. Dabei ist es besonders schön mitzuerleben, wie die Protagonisten sich weiterentwickeln bzw. verändern. Gerade bei Judith wird diese Veränderung deutlich. Sie wacht aus ihrer Lethargie auf und beginnt zu agieren.

    Die Handlung ist fesselnd, dramatisch und packend und das vom Anfang bis zum Ende des Buches. Der Schreibstil ist flüssig, die Dialoge sind ansprechend – beides erleichtert das Lesen ungemein. Die Autorin schreibt in einem guten Tempo, so dass man das Buch gar nicht aus den Händen legen mag. Besonders gut hat mir gefallen, dass sich Elisabeth Herrmann wieder an ein Thema herangewagt hat, über das man im Nachhinein nicht mehr so viel weiß. Auf jeden Fall trägt sie mit diesem Buch mit zur Vergangenheitsbewältigung bei und regt mit diesem Buch erneut zum Nachdenken an. Mir gefällt es wie Vergangenheit und Gegenwart abwechselnd sehr authentisch beschrieben werden. Dieses Buch ist nicht einfach "nur ein Krimi", sondern auch eine Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, die nicht in Vergessenheit geraten darf.

    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Runaway Runaway (Buch)
    04.09.2017

    Die Suche nach der Wahrheit

    Frederick Hagel ist Mitte dreißig und Lehrer für englische Literatur. Auf mich wirkt er als Mensch, als hätte er nicht nur an diesem Job, sondern am Leben überhaupt so richtig keine Freude und vor allem keine Lust darauf. Er möchte keinen näheren Kontakt zu den Kollegen haben und lässt sich auch nicht auf diese ein. Man möchte meinen, dass er nicht einmal verheiratet wäre, aber er hat eine Frau. Diese ist eine erfolgreiche Investmentbankerin. Eigentlich könnte alles gut sein. Er hat einen guten und sicheren Job, sie ist erfolgreich und wird sicher sehr viel Geld verdienen. Doch er ist mit der Situation unzufrieden.

    Warum? Er hat die Vermutung, dass sie Gelder im großen Stil veruntreut, um noch mehr Geld zusammen zu raffen. Sein Plan alles wieder in die richtigen Bahnen zu lenken, damit alles wieder wie vorher ist, scheint schiefzugehen. Keiner, weder der Vorgesetzte von Linda, noch ihr Bruder und sie schon gar nicht, gehen auf seine Vorwürfe ein. Im Gegenteil man droht ihm sogar, er soll sich heraushalten.

    Und dann ist Linda tot. Für alle ist klar, nur Frederick kann es gewesen sein. Er wird des Mordes angeklagt und lebenslänglich in die geschlossene Psychiatrie verwahrt.

    Der Autor zeigt recht anschaulich das unmenschliche Leben in der Psychiatrie. Unter welchen Bedingungen Frederick hier lebt und wie er im Laufe der Jahre unter der Wirkung der Medikamente immer mehr abstumpft. Und doch ist da so ein kleiner Wille zu Überleben, der ihn am Leben erhält.

    Obwohl das Buch phasenweise sehr langatmig erscheint, lässt es mir als Leser doch keine Ruhe. So angetrieben, will ich doch unbedingt wissen, wie es ausgeht. Auch die Flucht von Frederick, durch scheinbar alle Bundesstaaten der USA scheint mitunter wirklich unglaubwürdig. Obwohl es mitunter fragwürdig ist, wie diese Flucht, die sich über einen langen Zeitraum hinzieht, finanziert wird, ist es spannend.

    Gestört haben mich am Ebook die schlecht unterteilten Abschnitte. Es war mitunter beim Lesen schwierig sich plötzlich in einer völlig neuen Situation wieder zu finden, bzw. mitunter auch an völlig anderen Orten wiederzufinden.,

    Und trotzdem das Beste kam zum Schluss. Dem Autor gelingt ein Ende, mit dem ich so nie gerechnet hätte. Er lässt mich zufrieden mit dem Ausgang zurück und ich kann so auf jeden Fall doch noch verdiente vier Lesesterne vergeben.
    Mordsleben. Ostfrieslandkrimi Ulrike Busch
    Mordsleben. Ostfrieslandkrimi (Buch)
    24.08.2017

    Spannende Ermittlungen um eine große Diva

    Wer denkt, Greetsiel wäre ein kleiner beschaulicher Ort in Norddeutschland, der hat sich auf jeden Fall geirrt. Die beiden Kriminalkommissare Fenna Stern und Tammo Anders haben dort ordentlich zu tun. Dieses Mal wird auf den heimlichen Star des Ortes geschossen. Leonie Altinga ist nach Jahren der Abwesenheit wieder in ihren Heimatort zurück gekehrt und will dort ihren Lebensabend verbringen. Um sich kulturell weiter zu betätigen hat Leonie den Literaturkreis gegründet. Just am Abend des geplanten Treffens der literarischen Freunde treffen in ihrer unmittelbaren Nähe zwei Schüsse ihren wertvollen Spiegel und ihre alte wertvolle Porzellanvase. Wer hatte einen Grund Leonie umzubringen? Warum hat der Täter daneben geschossen? Liegt der Grund möglicherweise darin, dass sie ihre Memoiren gerade veröffentlicht hat?

    Der humorvolle Schreibstil von Ulrike Busch ist auch in diesem Krimi spürbar. Mit einer Leichtigkeit gelingt es ihr die Protagonisten so glaubhaft darzustellen, dass ich sie förmlich vor mir sehen kann. Unblutig und trotzdem fesselnd gelingt es ihr den Leser lange Zeit an der Nase herumzuführen. Spannend finde ich auch jedes Mal die außergewöhnlichen Namen der handelnden Personen. Diese sind schon sehr norddeutsch und im übrigen Teil des Landes so kaum bekannt. Auch Greetsiel als winzigen Ort an der Nordsee hat sie mir wieder ein Stückchen näher gebracht. Irgendwann wird es mich auch dorthin mal verschlagen.

    Gut gefallen hat mir auch die Weiterentwicklung der beiden Kommissare. Es macht Spaß zu lesen, wie sich deren Leben verändert hat. Beide sind überaus sympathisch dargestellt und auch die Nebenpersonen drum herum gehören mittlerweile dazu. Man freut sich beim Lesen, wenn man alte Bekannte wieder trifft. Sprachlich schafft es die Autorin auch hier wieder in einer klaren und schön zu lesenden Sprache zu schreiben.

    Für diesen überaus unterhaltsamen, humorvollen und trotzdem spannenden Krimi vergebe ich verdiente für Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung an alle.
    Flaschenpost vom Mörder Flaschenpost vom Mörder (Buch)
    24.08.2017

    Was eine Flaschenpost erreichen kann

    Zwanzig Jahre nach dem Tod der lebenslustigen Nina beschließen ihre Freunde eine Gedenkparty für Nina zu geben. Fast alle früheren Freunde sind eingeladen. Am Morgen des 20. Todestages, dem Tag der geplanten Gedenkparty, findet Frederik beim morgendlichen Joggen am Strand an der Stelle, wo damals Nina gefunden wurde, eine Flaschenpost. "22. Juli 1997. Ich habe gemordet. Ich werde es wieder tun." Die Freunde werden unruhig, wurde doch der Tod von Nina damals als Unfall bewertet. Auch der auf Amrum bekannte Eff Eff - Fritz Fliegenfischer - greift als Reporter das Thema wieder auf und stellt den Unfall von damals in Frage.

    Die beiden sympathischen Ermittler Kuno Knudsen und Arne Zander werden mit dem damaligen Fall konfrontiert. Interessant wird es für beide in dem Moment, als eine der Freundinnen plötzlich angegriffen wird. Mit viel Engagement machen sich beide an die Lösung des Falls.

    Geschickt lässt Ulrike Busch die beiden Ermittler das Geschehen von vor zwanzig Jahren aufrollen. Viele der damaligen Beteiligten können, oder wollen sich nicht an das Geschehen erinnern. Auch ist nach sovielen Jahren nicht mehr all zu viel Loyalität den damaligen Freunden gegenüber vorhanden. Doch was ist Lüge und was Wahrheit?

    Der bereits dritte Fall der beiden Ermittler bringt beim Lesen wieder viel Spaß. Auch wenn der Fall relativ unblutig ist, kann er doch mit einer gehörigen Portion Spannung aufwarten. Ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, wer denn der Täter sein könnte. Und genau so muss es doch sein, das Mitraten und Rätseln und doch nicht auf die Lösung kommen.

    Mir gefällt die Leichtigkeit der Sprache der Autorin sehr gut, ihr feiner Humor. Das Lesen ist angenehm durch den flüssigen Stil und dem guten Tempo. Von mir gibt es diesen Krimi von Ulrike Busch auf jeden Fall eine uneingeschränkte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Bodden-Tod Corinna Kastner
    Bodden-Tod (Buch)
    24.08.2017

    Toller Fischland Krimi

    Das Angebot ihres Agenten für ein Projekt auf den Darss zu gehen, erscheint Greta wie ein Traum. Sie soll dort die Biografie von Carl Röwer einem bekannten Maler des Fischlandes malen. Allerdings hat das finanziell lukrative Angebot auch einen Haken. Sie wohnt direkt im Haus von Matthias Röwer und arbeitet gemeinsam mit ihm an der Biografie. Sie steht ihm jederzeit zur Verfügung und hat nur einen Tag frei in der Woche. Sehr schnell gelingt es Greta sich in die Materie einzuarbeiten. Und so entdeckt sie relativ schnell Ungereimtheiten und Geheimnisse in der Familie, über die niemand sprechen möchte. Noch geheimnisvoller wird alles, als sie herausfindet, dass ihre Vorgängerin Wiebke vor Jahren fast genau dasselbe herausfand, bevor sie spurlos verschwand. Und dann wird eine Leiche gefunden.

    Je tiefer ich in dieses Buch eintauchte, umso mehr war ich von ihm fasziniert. Diese gekonnte Mischung aus Spannung, Verwicklungen und Geheimnissen zog mich immer mehr in seinen Bann.

    Eingebettet in die landschaftliche Schönheit des Darss, die so gekonnt beschrieben ist, dass man beim Lesen unbedingt dorthin möchte, entwickelt sich das Drama dieser Geschichte unaufhörlich. Corinna Kastner gelingt es mit psychologischer Raffinesse die Spannung von Kapitel zu Kapitel zu steigern und führt den Leser so manches Mal auf eine falsche Fährte. Besonders gut hat mir die Darstellung der Protagonisten gefallen. Sie wurden mit ihren Stärken und Schwächen wunderbar herausgearbeitet. Hier entstand viel Sympathie und auch Antipathie. Ganz besonders gefreut habe ich mich, dass ich den einen oder anderen alten Bekannten aus ihren Vorgängerbüchern wieder treffen konnte.

    Bei diesem Buch konnte ich am Ende sagen, schade, dass es schon zu Ende war. Hier hätte ich gern einfach weitergelesen.
    Als Fazit kann ich feststellen, ein absolut geheimnisvolles, fesselndes Buch mit tollen Protagonisten das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.
    Die Holunderschwestern Die Holunderschwestern (Buch)
    24.08.2017

    Die Holunderschwestern

    Katharina Raith eine Restauratorin für alte Möbel ist überrascht, als sich ein Besucher aus England ankündigt. Er übergibt ihr im Auftrag seiner Großmutter die Tagebücher von Fanny Raith, ihrer Urgroßmutter. Sie hatte sie zwar noch kennengelernt, war aber bei ihrem Tod zu klein, um sich noch an sie zu erinnern. Geblieben sind ihr neben den Erinnerungen die unzähligen Rezepte, die seitdem in der Familie gekocht werden.
    Erst durch die Tagebücher, die datiert sind von 1918 bis 1936, lernt Katharina ihre Urgroßmutter Fanny erst richtig kennen. Fanny verlässt 1918 heimlich ihr Elternhaus in Weiden um nach München zu ihrem Bruder zu gehen. Er hat ihr eine Stelle besorgt, hier will sie fortan leben. Auf der Zugfahrt nach München lernt sie die wohlhabende jüdische Familie Rosengart kennen. Dieser Bekanntschaft verdankt sie ihren späteren Job als Köchin in der Familie. Im näheren Umfeld der Familie lernt sie Künstler kennen, die auch heute noch bekannt sind. Schon allein das fand ich sehr interessant zu lesen. Als ihre Schwester Fritzi in München auftaucht, ist das Fanny gar nicht recht. Das führt zu ungeahnten Verwicklungen mit weitreichenden Folgen.
    Teresa Simon gelingt es ausgezeichnet sich in der Geschichte zwischen zwei Zeitebenen vorwärts zu bewegen. Abwechselnd bewegt sich die Handlung zwischen den beiden Epochen und erzeugt dadurch zusätzliche Spannung. Besonders interessant fand ich, was sich in den zwanziger Jahren in München und überhaupt in Deutschland abgespielt hat. Auch sind in der Geschichte Fannys viele bekannte Namen aufgetaucht, die man heute noch kennt.
    Mir hat der Erzählstil ausgesprochen gut gefallen, er machte das Buch sehr abwechslungsreich und lebendig. Die Protagonisten des Romans sind allesamt fein und detailliert beschrieben, man lernt sie im Lauf der Handlung gut kennen und ich konnte mich mühelos in ihre Gefühls- und Gedankenwelt versetzen.
    Kurzum, ich war begeistert und vergebe sehr gerne fünf Lesesterne sowie eine unbedingte Leseempfehlung.
    Sieh nichts Böses Inge Löhnig
    Sieh nichts Böses (Buch)
    12.07.2017

    Dühnforts 8. Fall

    Dieses ist nun schon der 8. Fall um den Münchener Kommissar Dühnfort. Für mich eines der besten Bücher, vielleicht weil es auf seine Art so persönlich ist.

    Gina, ebenfalls Kommissarin in München, und er sind gerade von ihrer Hochzeitsreise zurückgekommen. Beide freuen sich auf das erste Kind. Beide sind noch gar nicht richtig angekommen, da wird Dühnfort bereits mit einem mysteriösen Fall konfrontiert. Die Leiche einer jungen Frau, die bereits seit zwei Jahren dort liegt, und scheinbar von niemanden vermisst wird. Das macht die Identifizierung umso schwierig. Auch die kleine Messingfigur, die Dühnfort neben der Leiche findet, hat scheinbar erst einmal keine Bedeutung. Auf der Suche nach Anhaltspunkten tappen alle erst einmal im Dunkeln. Dann verschwindet eine weitere Frau.

    Gekonnt verarbeitet Inge Löhnig auch hier wieder verschiedene Handlungsstränge mit verschiedenen Personen, die erst so langsam zueinanderkommen, aber am Schluss mit zur Lösung des Falls beitragen. Aber es ist in diesem Buch nicht nur die Lösung des Falls, welches es so lesenswert macht, sondern auch die persönlichen Umstände von Constantin Dühnfort und Gina Angelucci. Beide haben ein riesiges Problem und müssen eine Entscheidung treffen, die ihr gesamtes Leben verändert. Als Leser war ich tief betroffen über die Situation und interessiert, wie sich die Protagonisten entscheiden werden.

    Ich denke Inge Löhnig hat es sich mit diesem zusätzlich eingebauten Konflikt der beiden Hauptakteure in einen Kriminalfall nicht leichtgemacht. Aber genau das war es, was mir an diesem Buch im Nachhinein so gut gefallen hat. Letztlich lese ich ja die Bücher um Kommissar Dühnfort so gerne, weil ich es auch mag, wie sich die Hauptpersonen weiterentwickeln. Hier wird eine Situation in den aktuellen Fall eingebaut, die jedem passieren kann. Nicht jeder würde so entscheiden, wie Dühnfort und Angelucci sich entschieden haben. Aber das ist ja auch richtig so. Umso interessanter wird für mich auf jeden Fall das nächste Buch. Ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht.

    Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.
    Deichmord Katharina Peters
    Deichmord (Buch)
    11.07.2017

    Rügen in Aufruhr

    Die ganze Insel Rügen ist in Alarmbereitschaft, denn es gibt Hinweise auf einen Terroranschlag. Da es keine weiteren Spuren gibt, wird der Alarm aufgehoben. Nur Romy Beccare glaubt nicht so recht an die Ruhe. Der Fund einer Frauenleiche auf einer Deponie gibt ihr Recht. Bei der Spurensuche findet sie Gemeinsamkeiten zu weiteren vermissten Frauen, die nie gefunden wurden. Alle Spuren führen zum Gasthaus Mangold nach Ralswiek. Pikant, dass dieser Gasthof einem ehemaligen Kollegen gehört.
    Auf der Suche nach den verschwundenen Frauen und dem Mörder kommt die Protagonistin mit ihrem Team einer abstrusen Familiengeschichte auf die Spur. Es dauert lange, bis alle Fäden gefunden und zusammengeführt sind und der Täter gefunden wird.
    Ich habe bereits mehrere Bücher um das Team von Romy Beccare gelesen und freue mich jedes Mal wieder, wenn ich alte Bekannte treffen kann. Und obwohl dieser Krimi eher einer der ruhigeren Art ist, hat er mich doch von Anfang an gefesselt. Mir gefällt der Erzählstil von Katharina Peters. Ihr gelingt es den Spannungsbogen im Buch aufzubauen und vor allem aufrecht zu erhalten.
    Auch dieses Buch hat mir wunderbar gefallen. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen und vergebe verdiente vier Lesesterne.
    Das Geheimnis des Rosenzimmers Das Geheimnis des Rosenzimmers (Buch)
    11.07.2017

    Victoria Brendon kann es nicht lassen ...

    Dass Victoria Brendon anders ist als andere junge Frauen in England 1907 konnte ich bereits im ersten Teil kennenlernen. Schon damals hat sie mir mit ihrer unkonventionellen Art ungemein gut gefallen und das war auch der Grund unbedingt diese nächste neue Geschichte über sie zu lesen.
    Es so schön zu lesen, wie sich Victoria weiterentwickelt hat. Allen Widerständen zum Trotz engagiert sie sich aktiv bei den Suffragetten und tut alles um diese in ihrem Kampf zu unterstützen. Auch ihr Zusammenleben mit ihrem Butler Hopkins wird offensichtlich von der Familie akzeptiert. Nur das Verhältnis zu Jeffrey Ryder, dem Journalisten, ist immer noch sehr unsicher und ungeklärt.
    Der unkonventionellen Art ist es auch geschuldet, dass Victoria plötzlich wieder mitten im Geschehen ist. Da gibt es einen verschwundenen Liebhaber, es wird ein Attentat verübt – bei dem sie zufällig auch Zeuge ist, sie findet auch selbst noch einen Toten. Es gibt so viel zu tun, um die Spuren, die sie aufgenommen hat, zu sortieren und vor allem das Geschehene aufzuklären.
    Ich war bereits vom ersten Teil „Die rubinrote Kammer“ so begeistert. Die Begeisterung und Spannung war auch in diesem Teil enorm hoch. Die Protagonistin fällt nicht nur durch ihre außergewöhnliche Lebensweise auf, sondern auch durch viele andere Eigenarten. Das Zusammenleben mit dem Butler ist sicher noch das Geringste. Aber sie arbeitet und verdient sich mit ihrem Butler gemeinsam ihren Lebensunterhalt. Ich kann mir vorstellen, dass einigen Lesern das zu weit hergeholt ist und man sich diese Lebensweise zur damaligen Zeit so nicht vorstellen konnte. Die Geschichte spielt 1907 in London. Ich verbuche diese Aussergewöhnlichkeiten unter schriftstellerischer Freiheit. Nebenbei erfährt man sehr viel über die Lebensweise und Lebensart der Menschen sowohl in England, als auch in Deutschland. Ich wusste z.B. gar nicht, dass Ems und die Gegend um den Rhein bei den Engländern ein ausgesprochen angesehener Kur- und Urlaubsort waren. Auch die Erwähnung der Gästelisten, die täglich den anwesenden Gästen in gedruckter Form zur Verfügung gestellt wurden, fand ich beachtlich. Das hätte ich mir so nie vorgestellt. Auch der geschichtliche Aspekt kommt nicht zu kurz. Die Autorin hat historische Begebenheit anschaulich mit in das Buch aufgenommen.
    Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Das Buch hat sich wunderbar flüssig lesen lassen. Kurzum ich war begeistert. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung an historische interessierte Leser.
    Der Näher Der Näher (Buch)
    28.06.2017

    Für mich ein Highlight bei den Neuerscheinungen

    Was für ein banaler Buchtitel für so ein spannendes, energiegeladenes Buch?!

    Der Fallanalytiker Martin Abel, dem offenbar im letzten Buch "Blutdämmerung" übel mitgespielt wurde, soll ruhiger treten und so wieder zu Kräften kommen. Der Fall der beiden verschwundenen Frauen im Kölner Raum kommt seinem Chef gerade recht. In dem er Abel nach Köln schickt, nimmt er ihn aus der Schusslinie. Hier kann er in Ruhe ermitteln, falls es überhaupt was zu ermitteln gibt, denn es ist überhaupt nicht sicher, ob beide noch leben.

    Dass Abel in Gummersbach nicht mit offenen Armen empfangen wird, verwundert ihn nicht. Im Gegenteil seine Anwesenheit wird als unwesentlich und störend empfunden. Das ändert sich, als eine Joggerin spurlos verschwindet. Nur durch Abels Initiative und Intuition wird die Frau gefunden. Allerdings, das was sich da neben ihr in der Grube befindet, lässt allen den Atem stocken und die Luft anhalten.

    Plötzlich ist Abel mit seinen Ermittlungen mehr im Geschehen, als alle am Anfang gedacht haben.

    Ich kannte Martin Abel vorher noch nicht, habe ihn aber im Buch als einen interessanten, fast schon besessenen Fallanalytiker wahrgenommen. Seine Ermittlungen betreibt er mit einer Beharrlichkeit, das ist bewundernswert. Interessant sind auch seine Kollegen, die er im Lauf der Ermittlungen zwangsläufig kennenlernt. Man ist ihm nicht wohlgesonnen, im Gegenteil, es wird ihm ein Aufpasser zur Seite gestellt. Aber es gelingt ihm durch seine ruhige, besonnene Art bei den Kollegen Eindruck zu schinden und gemeinsam an der Aufklärung dieses aufsehenerregenden, spannenden Falles zu arbeiten.

    Der Autor lässt uns als Leser an den Ermittlungen von Abel teilhaben. Gleichzeitig dürfen wir aber auch den Täter belauschen. Beide Erzählstränge greifen perfekt ineinander und treiben die Handlung voran. Mit psychologischer Raffinesse wird die Spannung von Kapitel zu Kapitel gesteigert, wobei hier die Grenzen des Ertragbaren extrem gedehnt werden. Es gab Momente, da musste ich im Lesen innehalten und das Gelesene erst einmal sacken lassen. Kopfkino sollte man während des Lesens unbedingt ausschalten. Das ganze Buch ist nichts für schwache Nerven, aber es ist so unglaublich fesselnd und spannend. Bis zum Schluss habe ich nicht geahnt, wer der Täter sein könnte.

    Das war mein erstes Buch von Rainer Löffler, aber definitiv nicht das letzte. Von mir gibt es eine unbedingte Leseempfehlung, an die die es sich zutrauen, und verdiente fünf Lesesterne.
    251 bis 275 von 340 Rezensionen
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