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    KimVi

    Aktiv seit: 04. September 2015
    "Hilfreich"-Bewertungen: 2
    32 Rezensionen
    Du bleibst mein Sieger, Tiger Maxim Leo
    Du bleibst mein Sieger, Tiger (Buch)
    12.09.2019

    Humorvoll und locker

    Nach dem großen Erfolg von "Es ist nur eine Phase, Hase" bieten Maxim Leo und Jochen Gutsch in "Du bleibst mein Sieger, Tiger" noch mehr Trost für Alterspubertierende. Zielgruppe ist die Generation 40+, wobei der Fokus in diesem Büchlein eher auf den männlichen Alterspubertierenden gerichtet ist. Weibliche Alterspubertierende suchen in dieser Phase häufig nach Hobbys, in denen man sich als Paar neu entdecken kann. Das können originelle Workshops oder ausgefallene Tanzkurse sein. Der weiblichen Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt. Männliche Alterspubertierende müssen sich nicht nur damit arrangieren, sondern aufpassen, nicht vom Neid auf die Teenagerfreunde der Teenagertochter zerfressen zu werden, sich mit lebensbedrohlichen Krankheiten auseinandersetzen, die Ärzte einfach nicht erkennen wollen, tiefschürfende Gespräche mit dem eigenen Glied führen oder nostalgisch in den Lieblingssongs der Jugend schwelgen.

    Der Schreibstil ist locker und sehr humorvoll. Es kommt zu einigen Szenen, bei denen man unverhofft schmunzeln muss. Oder sich, wenn man selbst zur Zielgruppe gehört, dabei erwischt, dass es im realen Leben so abläuft, wie im Trostratgeber für Alterspubertierende beschrieben. Es gibt also genug Möglichkeiten, die Gesichtsmuskulatur zum unwillkürlichen Lächeln einzusetzen. Zugegebenermaßen gibt es aber auch ein paar Längen in dieser Lektüre, die nicht besonders interessant oder witzig wirken. Das ist aber Geschmackssache und deshalb empfiehlt es sich, gerade wenn man selbst zur Zielgruppe gehört, sich selbst ein Bild zu machen und hier eventuell Trost und Rat zu finden.
    Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle Stuart Turton
    Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle (Buch)
    05.09.2019

    Ungewöhnlich - aber lesenswert!

    Die Familie Hardcastle empfängt auf ihrem Anwesen Blackheath eine große Gesellschaft zum Ball und zur Jagd. Am Abend, gegen 23 Uhr, stirbt Evelyn Hardcastle, die Tochter des Hauses. Und das nicht nur einmal, sondern jeden Tag aufs Neue - acht Tag lang. In einer Endlosschleife wiederholt sich der gesamte Tagesablauf. Ein geheimnisvoll gekleideter Unbekannter erklärt Aiden Bishop was es damit auf sich hat: Aiden soll den Tod von Evelyn Hardcastle aufklären. Wenn ihm das gelingt, kann er die Endlosschleife unterbrechen und Blackheath verlassen. Dazu hat er acht Tage Zeit. Diese wird er allerdings nicht in seiner eigenen Gestalt verbringen. Jeden Morgen erwacht er im Körper eines anderen Gastes und kann so versuchen, den Dingen auf den Grund zu gehen. Seine Nachforschungen werden durch Gegenspieler erschwert, die ihm nach dem Leben trachten....

    Ohne Erklärungen oder anderweitiges Vorgeplänkel befindet man sich sofort mitten im Geschehen - und zwar im Körper eines Mannes, der offenbar sein Gedächtnis verloren hat und obendrein verletzt ist. Man ist zunächst ebenso verwirrt wie der Mann. Und gerade wenn man meint, dass man nun weiß, in wessen Körper man dort, durch die verwendete Ich-Perspektive, steckt, kommt alles noch ganz anders. Denn schon bald stellt sich heraus, dass man selbst eigentlich Aiden Bishop heißt und im ersten Wirt steckt, der einem auf der Suche nach dem Mörder von Evelyn Hardcastle helfen soll. Klingt verwirrend - ist es auch. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an mit hoher Konzentration zu lesen, um ja nicht den roten Faden oder die Übersicht zu verlieren. Das lohnt sich allerdings, da man dann mit einem ungewöhnlichen Krimi belohnt wird, der sich deutlich von der Masse abhebt.

    Achtmal der gleiche Tag, allerdings aus acht unterschiedlichen Perspektiven, da man in acht verschiedenen Wirten steckt. Dabei gilt es nicht nur die wechselnden Wirte im Auge zu behalten, sondern auch noch diverse Zeitsprünge. Da alles aber sehr gut kenntlich gemacht wird, gelingt die Zuordnung, wenn man konzentriert liest, mühelos. Die Wirte haben alle unterschiedliche Stärken und Schwächen. Außerdem hat Aiden gut damit zu tun, die eigenen Charakterzüge der Wirte zu zügeln oder für seine Zwecke zu nutzen. Sie alle werden ausführlich in die Handlung eingeführt, wodurch man sie relativ gut einschätzen kann. Dennoch kommen bei den detaillierten Ausführung auch mal ein paar Längen in der Handlung auf. Dadurch, dass man den gleichen Tag immer wieder erlebt, kommt es natürlich auch zu Ereignissen, die man bereits kennt. Dennoch unterscheiden sie sich, wenn auch durch Kleinigkeiten. Doch hier lohnt es sich besonders, diesen Details Aufmerksamkeit zu schenken, da sich nach und nach die ersten Teile des Puzzles zusammenfügen. Bis man das erste Bild erhält, dauert es allerdings ziemlich lange und selbst dann kann man noch nicht sicher sein, dass die Teile an der richtigen Stelle liegen. Dadurch ist dieser Krimi keinesfalls vorhersehbar, sondern sorgt bis zum Ende für Überraschungen.

    Ich habe mich beim Lesen dieses ungewöhnlichen Krimis sehr gut unterhalten. Ich gebe allerdings zu, dass ich wusste, dass ich hier von Anfang an konzentriert lesen musste, um die Feinheiten wahrzunehmen und mich nicht zu verzetteln. Deshalb konnte ich die geheimnisvollen und ziemlich ungewöhnlichen Ermittlungen gespannt verfolgen und eigene Vermutungen anstellen. Wobei ich auch da gestehen muss, dass ich nicht sonderlich erfolgreich war und ziemlich daneben lag. Das hat mir allerdings gut gefallen, da die Auflösung auf mich keineswegs vorhersehbar wirkte. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb vier Sternchen und die Empfehlung, sich selbst auf diese ungewöhnliche Kriminalhandlung einzulassen.
    Zimmer 19 Zimmer 19 (Buch)
    01.09.2019

    Spannender Pageturner!

    Auf der Eröffnungsveranstaltung der Berlinale kommt es zu einem entsetzlichen Vorfall: Statt des eigentlich geplanten Eröffnungsfilms, wird ein Snuff-Film gezeigt, in dem eine junge Frau vergewaltigt und ermordet wird. Bei dieser Frau handelt es sich offensichtlich um die Tochter des amtierenden Bürgermeisters. Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns gehören zum Team, das sofort mit den Ermittlungen betraut wird. Doch schon bald stellt sich heraus, dass ihnen wichtige Informationen vorenthalten werden und dass einige Ermittlungsansätze nicht verfolgt werden dürfen. Wer hat Interesse daran, bei diesen heiklen Ermittlungen zu mauern und was ist der Grund dafür? Als ein weiterer Mord geschieht, beginnt ein spannender Wettlauf gegen die Zeit.....

    Nach "Schlüssel 17" ist "Zimmer 19" der zweite Band, in dem Tom Babylon vom LKA und die Psychologin Sita Johanns gemeinsam ermitteln. Obwohl man den aktuellen Ermittlungen sicher auch dann folgen kann, wenn man den ersten Teil nicht gelesen hat, ist es dennoch ratsam die beiden Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn es wird immer wieder Bezug auf die vorherige Handlung genommen. Es gibt dazu zwar einige eingeflochtene Erklärungen, dennoch kann man die Situationen einfach besser einschätzen, wenn man die Vorgeschichte kennt.

    Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn das Interesse wird sofort geweckt, da man sich vom ersten Moment an im spannenden Geschehen befindet und die Ereignisse bei der Berlinale beobachtet. Man möchte unbedingt erfahren, welches Motiv hinter dem Snuff-Film steckt und gerät deshalb früh in den Sog der Handlung.

    Erzählt wird in zwei Zeitebenen. Im Zentrum der Ereignisse stehen natürlich die aktuellen Ermittlungen in der Gegenwart. Es gibt allerdings immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit der Psychologin Sita Johanns. Diese beiden unterschiedlichen Stränge sind, jeder für sich, durchgehend interessant. Zunächst ahnt man nicht, wie sich das alles wohl verbinden wird, doch tatsächlich gelingt es Marc Raabe, sie glaubhaft und spannend miteinander zu verknüpfen. Er gibt dabei zunächst nur wenig preis, sodass man fast bis zum Schluss im Dunkeln tappt. Durch neue Informationen kommt es oft dazu, dass man die eigenen Ermittlungen, die man ja unwillkürlich beim Lesen anstellt, über den Haufen werfen und neu ansetzen muss. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Aber gerade das macht den besonderen Reiz dieses Thrillers aus. Die Spannung ist enorm hoch, kann durchgehend gehalten werden und gipfelt in einem rasanten Finale.

    Die Charaktere sind vielschichtig und sehr interessant. Gerade mit den beiden Hauptcharakteren kann man sich identifizieren und ihre Handlungen nachvollziehen. Wenn man den ersten Teil gelesen hat, kann man eine gelungene Weiterentwicklung der Protagonisten beobachten. Sie wirken noch lebendiger, sodass man beim Lesen alles mühelos vor Augen hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm lesbar. Es gelingt Marc Raabe hervorragend, die Szenen so zu beschreiben, dass beim Lesen sofort das Kopfkino anspringt und man ganz in das spannende Geschehen eintauchen kann. Hochspannung, Nervenkitzel und eine kaum vorhersehbare Handlung machen diesen Thriller zu einem echten Pageturner.
    Geblendet Andreas Pflüger
    Geblendet (Buch)
    12.08.2019

    Gelungener Abschluss

    Jenny Aaron ist eine Elitepolizistin, die, trotz ihrer, vor einigen Jahren bei einem Einsatz zugezogenen Blindheit, einem Spezialkommando angehört. Aufgeben war und ist für Jenny Aaron nie eine Option. Durch eine neue Therapie scheint es endlich möglich, dass sie ihr Augenlicht zurückerhält. Doch Jenny Aaron muss sich entscheiden, denn das Spezialkommando, das für sie eine Familie ist, braucht unbedingt ihre Hilfe, denn es steht kurz vor der Auslöschung. Die Männer, die beim letzten Einsatz ihr Leben für Aaron gaben, dürfen nicht umsonst gestorben sein. Aaron muss eine Entscheidung treffen, doch was ist ihr wichtiger? Die Möglichkeit ihr Augenlicht zurückzuerhalten oder das Spezialkommando?

    "Geblendet" ist nach "Endgültig" und "Niemals" der dritte und damit letzte Teil der Thriller-Trilogie um die blinde Elitepolizistin Jenny Aaron. Man kann den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man keinen Teil der Reihe gelesen hat, da wichtige Informationen kurz in die Handlung eingestreut werden. Dennoch ist es bei dieser Trilogie sicher sinnvoller, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da man so die Weiterentwicklung der Charaktere und die Hintergrundinformationen zum Spezialkommando und Aarons Erblindung einfach besser verstehen kann.

    Es gelingt Andreas Pflüger vom ersten Moment an, das Interesse an der Handlung zu wecken, da man im Prolog ein Mädchen beobachtet, das von ihrem Vater anscheinend für seine Mordpläne ausgebildet wurde. Wer das Mädchen ist und wie sich das alles mit dem aktuellen Geschehen verbinden wird, ist zunächst nicht klar, doch die Neugier wird auf jeden Fall geweckt.

    Das Wiedersehen mit Jenny Aaron verläuft zunächst eher gemächlich, da man beobachtet, wie sie versucht, sich auf die Therapie einzulassen. Man kann gut nachvollziehen, dass ihre Gedanken ständig kreisen und die Vor- und Nachteile abwägen. Ihre inneren Dämonen machen es ihr dabei auch nicht gerade leicht. Das Abwägen und Aarons Unentschlossenheit nehmen einen großen Teil der Handlung ein. Da die Entscheidung wichtig ist und man nachvollziehen kann, dass Aaron gründlich überlegt, wirkt dieser Part zwar sehr authentisch und durchaus interessant, doch die Spannung kocht dadurch anfangs, im Gegensatz zu den vorherigen Teilen, leider etwas auf Sparflamme.

    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und sehr angenehm lesbar. Der Autor versteht es wieder hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu schildern, dass man sie unwillkürlich vor Augen hat und sich ganz auf das Geschehen einlassen kann. Nach einem eher gemächlichen Einstieg steigt die Spannung dann aber stetig an. Die Actionszenen wirken wieder sehr rasant, sodass beim Lesen ein nervenaufreibendes und äußerst fesselndes Kopfkino entsteht.

    Ich habe die gesamte Trilogie um Jenny Aaron mit Begeisterung verfolgt. Obwohl dieser letzte Band zunächst eher gemächlich startete, geriet ich dann doch noch in den Sog der Ereignisse und mochte das Buch dann nicht mehr aus der Hand legen, bevor ich am Ende angekommen war. Auf mich wirkte dieser Teil zwar nicht ganz so rasant und spannend wie die Vorgänger, doch insgesamt gesehen, bin ich mit dem Verlauf dieser Reihe voll und ganz zufrieden.
    Die letzte Witwe Karin Slaughter
    Die letzte Witwe (Buch)
    07.08.2019

    Spannender Pageturner!

    Sara Linton und ihr Freund Will Trent wollen eigentlich gemütlich mit Saras Familie essen, als zwei Explosionen die sommerliche Ruhe erschüttern. Sara und Will rennen sofort los, um nachzusehen was passiert ist und bei Bedarf ihre Hilfe anzubieten. Doch bevor sie am Explosionsort ankommen, wird Saras Hilfe bei einem Autounfall benötigt. Viel zu spät erkennt Sara, dass sie in eine Falle geraten sind. Obwohl Will alles daran setzt, Sara aus der brenzligen Situation zu befreien, muss er schließlich zusehen, wie sie entführt wird. Eine fieberhafte Suche nach Sara beginnt, bei der Will sich auf einen gefährlichen Undercover-Einsatz einlässt...

    "Die letzte Witwe" ist bereits der 7. Band der Georgia-Serie um Will Trent und Sara Linton. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie gelesen hat. Um die privaten und beruflichen Nebenhandlungen und die Weiterentwicklung der Charaktere zu verfolgen, empfiehlt sich aber, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der Reihenfolge.

    Ohne langatmiges Vorgeplänkel, befindet man sich beinahe von Anfang an im spannenden Geschehen. Denn die Autorin baut die Spannung bereits sehr früh auf und sorgt dafür, dass sie durchgehend gehalten wird und sich im späteren Verlauf so steigert, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Am Anfang wird dabei sogar die gleiche Situation mehrfach, aber immer aus der Sicht von verschiedenen Protagonisten, geschildert. Dadurch bekommt man zwar einen ziemlich genauen Eindruck von der Lage und kann nachvollziehen, wie die gleiche Situation auf die unterschiedlichen Charaktere wirkt, doch die Wiederholungen gehen leider etwas zu Lasten der Spannung. Sobald sich die mehrfache Beschreibung der gleichen Szenen legt, steigt die Spannung allerdings sofort wieder an.

    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und mitreißend. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man sie mühelos vor Augen hat und sich deshalb ganz auf die spannenden Szenen einlassen kann. Gerade Sara und Will, also die beiden Hauptcharaktere, wirken in diesem Band besonders authentisch, da sie ihre Ängste und Gefühle, um und für den Partner, glaubhaft zum Ausdruck bringen. Dadurch kann man sich mit ihnen identifizieren und mit ihnen mitfiebern.

    Das Motiv, das die Gruppierung, die Sara in ein Camp entführt, antreibt und die Taten, die sie begehen, regen zum Nachdenken an. In den Szenen, in denen man Sara in dem Camp beobachtet, spürt man eine geradezu bedrohliche Atmosphäre, die für ein äußerst ungutes Gefühl sorgt. Man hofft und bangt, dass diese Gruppierung früh genug gestoppt werden kann und gerät deshalb förmlich in den Sog der Handlung.

    Mir hat dieser Band der Georgia-Serie ausgesprochen gut gefallen. Ich konnte mich ganz auf die Handlung einlassen und habe mit Sara und Will mitgefiebert. Am Anfang hätte ich allerdings gut darauf verzichten können, dass die gleiche Situation, mehrfach, nur aus unterschiedlichen Blickwinkeln, beschrieben wurde, denn das ging für mich zu Lasten der Spannung und ließ die Handlung zunächst etwas zäh auf mich wirken. Als das aber überwunden war, hat sich dieser Band der Reihe für mich zu einem echten Pageturner entwickelt, den ich nicht mehr aus der Hand legen mochte.
    Wir von der anderen Seite Wir von der anderen Seite (Buch)
    31.07.2019

    Ernstes Thema, locker und humorvoll umgesetzt

    Als die Drehbuchautorin Rahel Wald langsam erwacht, kann sie gar nicht einordnen, was los ist und wo sie sich überhaupt befindet. Es ist unfassbar laut, sie kann nicht sprechen und überall sind Schläuche. Ihr kommt der Gedanke, dass sie sich von einer kleinen Operation erholt, doch die Realität sieht anders aus. Denn Rahel war und ist krank. Und zwar richtig! Sie lag im Koma und schwebte tagelang zwischen Leben und Tod. Doch mit der Rückkehr aus dem Koma, hat Rahel es noch längst nicht geschafft. Denn sie muss sich von der anderen Seite aus wieder ins richtige Leben kämpfen. Einfache Handlungen, wie atmen, essen, stehen und gehen sind keine Selbstverständlichkeit mehr und müssen neu erlernt werden. Es gibt immer wieder Rückschläge. Auch wenn Rahel tief betroffen ist und lernen muss, worauf es im Leben wirklich ankommt, versucht sie, ihre Geschichte mit Biss und einem Augenzwinkern zu erzählen....

    Die Geschichte wird in der Ich-Form, aus der Sicht von Rahel, geschildert. Auch wenn ihr Körper ihr nicht mehr gehorcht und man vom ersten Moment an das Gefühl hat, dass Rahels Leben gerade völlig auf den Kopf gestellt wurde, spürt man, was für ein sympathischer, kämpferischer und humorvoller Mensch sie ist. Man kann sich von Anfang an mit ihr identifizieren und sich deshalb ganz darauf einlassen, gemeinsam mit ihr in den Kampf um die Rückkehr in ein normales Leben zu ziehen.

    Der Schreibstil ist äußerst locker und humorvoll. Rahel versteht es, den Leser zu unterhalten. Obwohl das Thema sich normalerweise nicht dazu eignet, es so witzig darzustellen, trifft Rahel genau den richtigen Ton. Man kann gemeinsam mit der sympathischen Erzählerin ganz unterschiedliche Gefühle durchleben. Dabei schmunzeln, lachen, zornig oder fassungslos werden, aber sich auch manchmal verstohlen ein paar Tränchen aus den Augenwinkeln wischen. Auch wenn Rahel versucht, alles mit Humor zu nehmen, merkt man doch, dass es oft ganz anders in ihr aussieht und dass der Humor wohl nur ein Versuch ist, nicht ganz die vermeintliche Kontrolle zu verlieren. Rahel wirkt lebendig, sodass man sich ganz auf ihre Geschichte einlassen und mit ihr mitfiebern kann.

    Ich habe mich bei diesem Roman, der eigentlich ein recht ernstes Thema hat, ausgesprochen gut unterhalten. Denn ich konnte mich ganz auf Rahels Schilderungen einlassen. Ich habe mit ihr gelacht, geweint, bin wütend geworden und musste mir, zugegebenermaßen, dass ein oder andere Tränchen aus den Augen wischen. Dabei ist es der sympathischen Erzählerin außerdem gelungen, mich ganz nebenbei zum Nachdenken anzuregen und deshalb empfehle ich dieses Buch sehr gerne weiter.
    Jagd auf die Bestie Chris Carter
    Jagd auf die Bestie (Buch)
    27.07.2019

    Spannender Pageturner!

    Lucien Folter, einer der grausamsten Killer, den das FBI je gejagt und schließlich zur Strecke gebracht hat, ist aus dem Gefängnis entkommen. Robert Hunter weiß, wie gefährlich Lucien ist, denn er kennt ihn genau. Früher waren sie Freunde, doch heute sind sie erbitterte Gegner. Ein perfider Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn Lucien will Robert leiden sehen....

    "Jagd auf die Bestie" ist mittlerweile der zehnte Fall für Robert Hunter und seinen Partner Carlos Garcia. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man sie normalerweise unabhängig voneinander lesen. Bei diesem Teil der Serie sollte man allerdings wenigstens den sechsten Band "Die stille Bestie" gelesen haben, da der Handlungsstrang um Lucien Folter dort seinen Anfang nimmt und mit dem zehnten Fall fortgesetzt wird.

    Der Einstieg in den Thriller gelingt mühelos, denn Chris Carter versteht es wieder hervorragend, vom ersten Moment an das Interesse an der Handlung zu wecken und die bereits früh aufgebaute Spannung stetig zu steigern. Allzu zartbesaitet sollte man beim Lesen allerdings nicht sein, da der Autor blutige Tatorte und grausige Morde so intensiv beschreibt, dass man sie lebhaft vor Augen hat.

    Man merkt vom ersten Moment an, dass Lucien Folter ein besonders intelligenter und perfider Killer ist, der gerne mit seinen Opfern und Verfolgern spielt und dabei jeden Schwachpunkt erkennt und für sich nutzt. Um seine Rache an Robert Hunter auszukosten, gibt er Rätsel auf, die den Anschein erwecken sollen, dass Hunter eine Chance hat, das Morden zu verhindern. Gemeinsam mit Robert Hunter, Carlos Garcia und einem gut aufgestellten Ermittlerteam, versucht man die Rätsel zu lösen und die Tricks des Killers zu durchschauen. Der Schreibstil ist flüssig, sehr angenehm lesbar und das Tempo konstant hoch. Dadurch gerät man früh in den Sog der Ereignisse und mag sich kaum vom Gelesenen lösen. Man fiebert förmlich mit und mag manchmal kaum glauben, zu welchen Taten der perfide Killer fähig ist und welche Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten er in die Ausführungen seiner grausamen Aktionen einberechnet. Er scheint unfehlbar. Doch dieses Gefühl hat man bei Robert Hunter auch. Die Spannung, wer dieses Duell gewinnen wird und welchen Preis er dafür zahlen muss, erzeugt ein hohes Tempo, das durchgehend gehalten werden kann.

    Ich habe bisher alle Bände der Reihe gelesen und das Erscheinen dieses Falls geradezu herbeigesehnt, da der Cliffhanger am Ende des vorherigen Bandes meine Neugier geweckt hatte. Ich wurde auch nicht enttäuscht, da ich früh in den Sog der Handlung geriet, mich kaum noch vom Gelesenen lösen mochte und den Thriller erst aus der Hand legen konnte, als ich am Ende angekommen war.
    Iron Flowers - Die Rebellinnen Iron Flowers - Die Rebellinnen (Buch)
    09.05.2018

    Spannender Auftaktband, der neugierig auf den weiteren Verlauf macht

    In der Welt, in der die Schwestern Serina und Nomi leben, zählt es nicht viel, eine Frau zu sein. Frauen haben keine Rechte und sind der Willkür der Männer ausgeliefert. Da die meisten Menschen schwere Arbeit leisten müssen und in Armut leben, wurde Serinas ganze Erziehung darauf ausgerichtet, eines Tages zur Grace erwählt zu werden. Alle drei Jahre wählt der Regent drei Frauen aus, die in Wohlstand und Reichtum im Palast leben dürfen. Serinas Familie setzt große Hoffnungen darauf, dass sie vom Sohn des Regenten, der in diesem Jahr zum ersten Mal seine Wahl treffen wird, zu seiner Grace ernannt wird. Denn Serina ist anmutig und schön. Ihre Erziehung ist tadellos und sie würde dieses Leben zu gerne führen. Ihre Schwester Nomi sieht das allerdings ganz anders. Sie ist rebellisch und stellt die Regeln infrage. Als Serina tatsächlich als Anwärterin ausgewählt wird und mit ihrer Schwester in den Palast reist, schlägt das Schicksal allerdings gnadenlos zu. Die Schwestern werden auseinandergerissen und müssen ein Leben führen, auf das sie niemand vorbereitet hat.....

    Der Einstieg in die Geschichte verläuft zunächst eher gemächlich, da die Hauptpersonen in die Handlung eingeführt werden und man erste Einblicke in die Regeln, der von Männern dominierten Welt, erhält. Man betrachtet das Geschehen aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln, denn Serina und Nomi stehen abwechselnd im Zentrum der Handlung. Dabei wird schnell klar, dass die Schwestern sehr unterschiedlich sind. Denn Serina, die ihr ganzes Leben darauf ausgerichtet hat, eines Tages zur Grace ernannt zu werden, ist angepasst und hält sich strikt an alle Regeln. Nomi ist dagegen sehr rebellisch und träumt davon, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

    Durch die ständig wechselnden Perspektiven, gelingt es der Autorin hervorragend, Spannung aufzubauen. Denn die Wechsel erfolgen meist an geschickt ausgewählten Stellen, sodass man unbedingt erfahren möchte, wie es im Leben der jeweiligen Schwester weitergeht und dabei mühelos in den Sog der Handlung gerät. Das Tempo ist rasant und kann, durch überraschende Wendungen, durchgehend gehalten werden. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann mit beiden Schwestern mitfiebern, auch wenn den Charakteren, zugegebenermaßen, etwas mehr Tiefe gut getan hätte. Außerdem wird die unbekannte Welt, in der man sich beim Lesen befindet, nur relativ knapp beschrieben. Das tut allerdings der Spannung keinen Abbruch, denn man wird förmlich durch das Buch getrieben. Der Cliffhanger, der ja am Ende dieses Auftaktbands zu erwarten war, macht neugierig auf die Fortsetzung.

    Obwohl ich das Jugendbuchalter ja schon etwas überschritten habe, konnte mich dieser Auftaktband begeistern und innerhalb kürzester Zeit in seinen Bann ziehen. Die ständig wechselnden Perspektiven haben mich dabei regelrecht durch die Handlung fliegen lassen. Ich vergebe deshalb vier von fünf möglichen Sternen und freue mich bereits jetzt auf den Folgeband.
    Für immer ist die längste Zeit Für immer ist die längste Zeit (Buch)
    21.03.2018

    Berührt und regt zum Nachdenken an

    Nach einem Sturz vom Dach der Bibliothek endet Maddys Leben. Ihr Ehemann Brady und ihre pubertierende Tochter Eve sind verzweifelt. Sie werden von großen Schuldgefühlen geplagt. Denn keiner von beiden hat die Anzeichen, dass Maddy unzufrieden mit ihrem Leben sein könnte, wahrgenommen. Maddy hängt irgendwo zwischen den Welten fest. Aus kurzer Höhe beobachtet sie die Trauer ihrer Familie und weiß, dass sie eingreifen muss, damit die beiden ohne sie weiterleben können. Doch Einfluss zu nehmen ist gar nicht so einfach, denn Maddys Möglichkeiten sind stark begrenzt. Sie setzt jedoch alles daran, die Beziehung zwischen Vater und Tochter zu festigen...

    Im Zentrum der Handlung stehen die verstorbene Madeline, ihre Tochter Eve und Madelines Ehemann Brady. Das Geschehen wird aus diesen drei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da dabei stets die Ich-Form, der gerade erzählenden Person verwendet wird, bekommt man einen guten Einblick in die Gefühle der Hauptprotagonisten und kann außerdem beobachten, wie sie aufeinander wirken und wie ihr Verhältnis zueinander ist. Man kann die Schuldgefühle, die Trauer und die Hilflosigkeit, die Eve und Brady empfinden, glaubhaft nachvollziehen und verfolgt gebannt, wie sich die beiden im Verlauf der Handlung weiterentwickeln. Obwohl man es bei diesem Grundthema kaum glauben mag, gibt es auch immer wieder Szenen, bei denen man unverhofft schmunzeln muss, denn Maddy selbst sorgt dafür, dass die Handlung aufgelockert wird.

    Der Einstieg in das Buch gelingt mühelos, denn der Schreibstil ist sehr flüssig und äußerst angenehm lesbar. Dadurch fliegt man förmlich durch die Seiten. Genau wie Maddys Familie, stellt man sich die Frage, warum Maddy sich vom Dach der Bibliothek gestürzt hat. Nach und nach erfährt man einiges aus dem Familienleben und meint gerade Maddy gut genug zu kennen, um nicht an einen Selbstmord zu glauben. Die Ungewissheit schwebt zwischen den Zeilen, sodass man unbedingt erfahren möchte, was den Sturz ausgelöst hat.

    Ich habe mich beim Lesen dieses Romans ausgesprochen gut unterhalten und ihn innerhalb kurzer Zeit verschlungen. Durch die unterschiedlichen Blickwinkel konnte ich die Handlungen und Gefühle der Protagonisten sehr gut nachvollziehen und mich deshalb ganz auf die Erzählung einlassen. Es gab immer wieder Szenen, die mich tief berührt und zum Nachdenken angeregt haben. Und dann gab es Momente, in denen ich ganz unverhofft schmunzeln musste. Diese Mischung wirkte auf mich äußerst gelungen. Ich gestehe allerdings, dass es, für meinen Geschmack, auch ein paar Längen gab, doch bei diesem Gesamtpaket konnte ich gut darüber hinwegsehen. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala erhält das Buch vier von fünf möglichen Sternen und eine klare Leseempfehlung.
    Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie (Buch)
    15.01.2018

    Harmonischer Lesegenuss

    Frank hat einen kleinen Plattenladen in der Unity Street. Er hat das besondere Talent, für jeden Kunden genau die Musik zu finden, die er gerade braucht. Obwohl die Straße ein wenig heruntergekommen wirkt, halten die Bewohner zusammen und sind eng miteinander verbunden. Die Menschen kommen gerne in Franks Laden und genießen es, dass er sich Zeit für sie nimmt. Doch plötzlich taucht eine geheimnisvolle Frau vor Franks Schaufenster auf. Das Unfassbare geschieht: Frank kann nicht spüren, welche Musik sie glücklich machen könnte.....

    Der Einstieg in diesen Roman, der märchenhaft mit den Worten "Es war einmal ein Plattenladen" beginnt, gelingt mühelos. Denn genau wie Mr. Frank, hat auch die Autorin Rachel Joyce eine besondere Gabe: Sie versteht es vom ersten Moment an, eine wunderbare Atmosphäre zu erschaffen, in der man sich einfach wohlfühlen muss. Man lernt ganz besondere Charaktere kennen, die, obwohl sie ganz unterschiedlich sind, eine eingeschworene Gemeinschaft bilden. Man spürt den Zusammenhalt und kann sich das Leben in der Unity Street mühelos vorstellen.

    Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Rachel Joyce beschreibt Charaktere und Handlungsorte so lebendig, dass man sie regelrecht vor Augen hat. Außerdem gelingt es ihr, Franks Leidenschaft für die Musik so glaubhaft zu vermitteln, dass man schon beinahe meint, die Melodien der entsprechenden Lieder zwischen den Zeilen zu spüren.

    Die Geschichte selbst plätschert zunächst ein wenig vor sich hin, was aber nicht negativ zu werten ist, da die Autorin sich Zeit nimmt, die Charaktere einzuführen und das Leben in der Straße zu beschreiben. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in Franks Vergangenheit, die nach und nach erklären, wie er zu dem Mensch wurde, der er ist. In die Handlung eingeflochten ist eine zarte Liebesgeschichte, die anders verläuft, als man zunächst annimmt. Zum Ende hin gerät die Harmonie, die sich durch das Buch zieht, ein wenig ins Wanken und wartet förmlich darauf, neu belebt zu werden.

    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, da die Autorin es geschafft hat, dass ich mich vom ersten Moment an in der Geschichte wohlgefühlt und die lebendigen Charaktere förmlich vor mir gesehen habe. Es fiel mir leicht, mich auf die Handlung einzulassen und mit den Protagonisten mitzufiebern. Allerdings muss ich zugeben, dass mir das Ende ein wenig zu kurz abgehandelt wurde und deshalb nicht ganz so harmonisch und rund auf mich wirkte, wie der Rest des Buchs.
    Cast, P: Moon Chosen Cast, P: Moon Chosen (Buch)
    23.09.2017

    Interessanter Auftakt, der neugierig auf den weiteren Verlauf der Reihe macht

    In einer Welt, die uralt und zukünftig zugleich ist, kämpfen drei verfeindete Stämme ums Überleben. Sie leben auf Waldlichtungen und Höhlen, in einer zerstörten Stadt und in einer Siedlung, die auf Plattformen in den Bäumen errichtet ist. Sie müssen sich nicht nur gegeneinander verteidigen, sondern todbringenden, mutierten Insekten und gefährlichen Krankheiten trotzen. Im Lauf der Zeit hat jeder Stamm seine eigene Kultur entwickelt und betet unterschiedliche, überirdische Mächte an. Mari, eine junge Erdwanderin vom Weberclan, ist die Tochter der Mondfrau. Ihre Mutter hofft sehr darauf, dass Mari einst ihre Nachfolgerin wird. Doch das Schicksal hat Größeres mit Mari vor, denn durch ihre Herkunft und ihre verborgenen Kräfte ist sie dazu auserwählt, alles zu verändern.... 

    "Moon Chosen - Gefährten einer neuen Welt" ist der Auftaktband zu einer neuen Jugendbuchreihe, die den Leser in eine geheimnisvolle Welt, voller Gefahren, Geheimnisse und dunkler Mächte entführt. Beim Einstieg in das Buch sollte man konzentriert lesen, da man sich in dieser unbekannten Welt erstmal orientieren muss. Man wird mit unterschiedlichen Stämmen und ihren jeweiligen Gebräuchen, den Gefahren, denen man in dieser Welt ausgesetzt ist, und allerhand Protagonisten, die in den verschiedenen Stämmen leben, konfrontiert. Am Anfang wird man deshalb mit einer Flut von Informationen überschüttet, die man erstmal richtig zuordnen muss.

    Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Die Hauptprotagonistin Mari gehört zu den Erdwanderern. Sie ist die Tochter der Mondfrau des Weberclans. Dieser Clan lebt gut versteckt im Wald. Da der Clan vom mysteriösen Nachtfieber heimgesucht wird, das nur die Mondfrau durch ein geheimnisvolles Ritual eindämmen kann, ist die Mondfrau und ihre spätere Nachfolgerin für den Clan von immenser Bedeutung. Nik, der Hauptprotagonist des zweiten Handlungsstrangs, gehört zu den Gefährten, die ihre Siedlung auf Plattformen in den Bäumen errichtet haben. Sie leben dort oben nach ihren Regeln, gemeinsam mit ihren treuen Hunden. Da dieser Stamm oft bei Verletzungen von einer tödlichen Hautfäule befallen wird, jagt und  versklavt er die Erdwanderer für die Feldarbeit. In einem weiteren, ziemlich brutalen Handlungsstrang lernt man Fahlauge kennen. Er ist die zentrale Figur bei den Hautdieben, die nichts Gutes im Schilde führen. 

    Handlungsorte und Protagonisten werden sehr lebendig beschrieben, sodass man die fremde Welt und ihre Bewohner schnell vor Augen hat und nach und nach mit den unterschiedlichen Gebräuchen, den Gefahren und den damit verbundenen Regeln vertraut wird. Man entwickelt sowohl spontane Sympathien, als auch Abneigungen zu den Protagonisten. Da sich die Akteure im Verlauf der Handlung weiterentwickeln, überdenkt man bei manchen Protagonisten den ersten Eindruck und ändert seine Meinung. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar, sodass man förmlich durch die Handlung fliegt und staunend die fremde Welt entdeckt. Dabei kommt es sowohl zu Szenen, die manchmal etwas langatmig wirken, allerdings durch ihre Infos dazu beitragen, dass man die geheimnisvolle Welt besser versteht, als auch zu spannenden und manchmal sogar sehr brutalen Momenten. Bei diesen darf man nicht zu zartbesaitet sein, da der Stamm der Hautdiebe nicht gerade zimperlich vorgeht, um seine Ziele zu erreichen. Nicht alles erscheint in dieser geheimnisvollen Welt logisch und viele Fragen bleiben offen. Da es sich jedoch um der ersten Teil der Serie handelt, kann man großzügig darüber hinwegsehen und darauf hoffen, dass man in der Fortsetzung mehr erfährt. Das Buch endet mit einem sehr interessanten Epilog, der definitiv die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe weckt. 

    Auch wenn ich das empfohlene Lesealter, von ab vierzehn Jahren, bereits "geringfügig" überschreite, habe ich mich auch als erwachsene Leserin sehr gut beim Entdecken dieser neuen, geheimnisvollen Welt, unterhalten. Durch den flüssigen Schreibstil, die vielschichtige Welt und die interessanten Charaktere, bin ich förmlich durch das Buch geflogen und konnte es erst aus der Hand legen, als ich am Ende angekommen war. Ich werde die Reihe definitiv weiterverfolgen und hoffe auf eine baldige Fortsetzung. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt  das Buch deshalb auch vier von fünf möglichen Sternen. 
    McVeigh, L: Als die Träume in den Himmel stiegen McVeigh, L: Als die Träume in den Himmel stiegen (Buch)
    27.07.2017

    Anders als erwartet

    Samar muss ihre Heimat verlassen und mit ihrer Familie aus Kabul flüchten. Ihre Reise führt sie zuerst zu den Großeltern, die in einem kleinen Ort im Hindukusch leben. Zunächst sieht es so aus, als ob die Familie dort endlich eine neue Heimat finden würde. Doch dann kommen die Taliban und die Familie beschließt, noch einmal zu fliehen und dieses Mal das Land zu verlassen.

    Samars Geschichte wird in der Ich-Form, aus ihrer Sicht, geschildert. Die Erzählung startet mit einer scheinbar unendlichen Zugreise in der Transsibirischen Eisenbahn. Samar blickt dabei zurück in die Vergangenheit. Dabei kommt es zu zeitlichen Sprüngen, die manchmal nur schwer eingeordnet werden können.

    Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man hat beim Lesen das Gefühl, dass man Samar gegenüber sitzt und ihrer Geschichte lauscht. Dabei erzählt sie so anschaulich, dass man sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen kann. Zunächst ist es etwas schwierig, sich an die fremd klingenden Namen zu gewöhnen und die Personen richtig zuzuordnen. Doch die lebendigen Schilderungen des Mädchens sorgen schnell dafür, dass man die Familienmitglieder vor Augen hat und einen guten Eindruck von Samars Umfeld bekommt. Samar erlebt auf der Flucht furchtbare Dinge, sodass man oft zum Nachdenken angeregt wird und sich fragt, wie ein junges Mädchen das alles verkraften kann. Besonders die Szenen im Flüchtlingslager gehen einem dabei sehr nah. Samars Erzählung überrascht durch eine vollkommen unerwartete Wendung, die dafür sorgt, dass man komplett umdenken und die Geschichte mit anderen Augen betrachten muss.

    Mir hat die Erzählung im Großen und Ganzen recht gut gefallen. Auch wenn ich zugeben muss, dass sich zwischen den Buchdeckeln eine ganz andere Geschichte verbirgt, als ich erwartet hatte. Samar wirkte auf mich sehr sympathisch. Dennoch bin ich den ganzen Verlauf über eher auf Distanz geblieben, sodass ich ihre Erlebnisse zwar entsetzt verfolgt habe, doch emotional berührt haben sie mich, durch meinen eher distanzierten Beobachterposten, leider nicht. Ich habe die Geschichte zwar mit großem Interesse gelesen und sie hat mich auch zum Nachdenken angeregt, sodass ich diese fiktive Erzählung lange im Gedächtnis behalten werde. Dennoch bekommt das Buch auf meiner persönlichen Bewertungsskala nur drei von fünf Sternchen.
    Die Brut - Sie sind da Ezekiel Boone
    Die Brut - Sie sind da (Buch)
    11.06.2017

    Spannender Auftakt

    Am Amazonas verschwindet eine Reisegruppe spurlos. In Indien zeichnen die Seismographen merkwürdige Bewegungen auf, ohne dass die Erde zu beben scheint. In China wird versehentlich eine Atombombe gezündet. In Minneapolis stürzt ein Flugzeug ab. Im Wrack macht Agent Rich eine schockierende Beobachtung und in Washington erhält die Biologin Melanie Guyer eine Sendung, in der sich ein uralter Kokon befindet. Zunächst ahnt niemand, wie das alles zusammenhängen könnte, doch schon bald wird klar, dass etwas Unvorstellbares auf die gesamte Menschheit zukommt. Und es verbreitet sich rasend schnell....

    "Die Brut - Sie sind da" ist der Auftaktband einer Thriller-Trilogie. Der Autor versteht es von der ersten Seite an, die Geschichte so flüssig und anschaulich zu beschreiben, dass man sofort mitten im Geschehen ist und das Grauen, das sich langsam anschleicht, genießen kann. Dabei darf man allerdings nicht zu zartbesaitet sein, denn es gibt einige Szenen, die man sich eigentlich nicht zu lebhaft vorstellen möchte. Dennoch kann man sich einfach nicht vom Gelesenen lösen und verfolgt gebannt den Verlauf.

    Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Gerade am Anfang sollte man deshalb konzentriert lesen, um die verschiedenen Handlungsorte und die jeweils agierenden Protagonisten richtig zuzuordnen. Denn zunächst ist nicht klar, wie sich die vollkommen unterschiedlichen Ereignisse miteinander verbinden und welche Akteure letztendlich wichtig für die Gesamthandlung werden. Die recht schnell wechselnden Perspektiven sorgen allerdings dafür, dass man schnell in den Sog der Geschichte gerät und unbedingt erfahren möchte, ob und wie sich die einzelnen Schicksale miteinander verbinden und ob die Gefahr gebannt werden kann.

    Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und in die Handlung eintauchen. Da die Charaktere sehr lebendig wirken, fiebert man schnell mit ihnen mit und beginnt zu hoffen und zu bangen, dass alles ein gutes Ende nehmen wird.

    Mir hat der Auftakt dieser Reihe sehr gut gefallen. Denn das Buch hat mich vom ersten Moment an begeistert und ich konnte es deshalb kaum aus der Hand legen. Das ziemlich offene Ende lässt mich allerdings etwas in der Luft hängen. Hier hätte ich mir einen etwas runderen Abschluss gewünscht. Dennoch kann ich es kaum erwarten, die Fortsetzung zu lesen, denn ich möchte unbedingt erfahren, wie es weitergeht. Ich vergebe deshalb begeisterte vier Bewertungssterne und freue mich auf den nächsten Band. 
    Brausepulverherz Leonie Lastella
    Brausepulverherz (Buch)
    01.05.2017

    Locker, leichte Sommerlektüre, die durch ein ganz besonderes Brausepulverbitzeln überzeugt

    Jiara lebt eigentlich in Hamburg. Dort studiert sie und wohnt mit ihrem Freund Jonas zusammen. Die beiden sind schon ewig ein Paar und die Heirat ist fest eingeplant. Den Sommer verbringt Jiara, wie jedes Jahr,  bei ihrem besten Freund Dario an der italienischen Riviera. Er führt dort eine Trattoria und Jiara hilft ihm. Dort trifft sie Milo. Und damit ist nichts mehr, wie es vorher war. Denn Milo löst Gefühle in Jiara aus, die einfach nicht sein dürfen. Denn schließlich wartet Jonas in Hamburg auf sie. Doch das Kribbeln und Bitzeln hört einfach nicht auf....

    Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Man betrachtet das Geschehen immer in der Ich-Form, allerdings abwechselnd aus Jiaras und Milos Sicht. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in die Gefühle der beiden Hauptprotagonisten und erfährt, wie sie sich gegenseitig wahrnehmen und aufeinander wirken. Da die Kapitel immer mit dem Namen des Protagonisten gekennzeichnet sind, in dessen Haut man quasi gerade steckt, ist es leicht die Übersicht zu behalten.

    Der Einstieg in die Handlung gelingt ebenso mühelos. Denn die Autorin hat einen wunderbar lockeren Schreibstil, der einen sofort mitreißt. Das Urlaubsgefühl, das an der italienischen Riviera herrscht, ist stets spürbar, sodass sich ein sonnig-leichtes Gefühl beim Lesen einstellt. Durch die gelungenen Beschreibungen hat man die entsprechenden Szenen vor Augen und kann ganz in die Geschichte von Jiara und Milo eintauchen.

    Die beiden wirken meistens sehr sympathisch. Dennoch gibt es natürlich auch Szenen, in denen man ihre Handlungen nicht unbedingt nachvollziehen kann und sie einfach nur schütteln möchte. Doch das spricht ja für das Buch, denn man fiebert mit den beiden mit und ist erst zufrieden, wenn man weiß, wie es endet. Das Sommergefühl, die interessante Liebesgeschichte der beiden und das Brausepulverbitzeln, das man zwischen den Zeilen spürt, sorgen dafür, dass man regelrecht an den Seiten klebt und sich nur schwer von der Handlung lösen mag. Allzu romantische und kitschige Verwicklungen, bei denen die Heldin auf rosaroten Wolken schwebt und dem Helden ziemlich vorhersehbar und laut seufzend in die Arme sinkt, braucht man auch nicht zu befürchten. Denn Leonie Lastellas Geschichte ist locker, leicht und abwechslungsreich.

    Obwohl ich sonst nur unter Protest und mit äußerstem Widerwillen zu Liebesromanen greife, da mit solche Handlungen meist zu vorhersehbar und zuckersüß sind, konnte mich dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite begeistern. Es ist locker und leicht geschrieben, hat Charaktere mit denen man mitfiebern kann und das ganz besondere Brausepulverbitzeln!
    Rayburn, J: Sie werden dich finden Rayburn, J: Sie werden dich finden (Buch)
    20.03.2017

    Temporeicher Geheimdienst-Thriller

    Nach dem Tod ihres Mannes hat die ehemalige CIA-Agentin Kate Swift die korrupten Machenschaften ihres Arbeitgebers ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt. Deshalb ist sie mit ihrer Tochter Suzie untergetaucht. Durch einen Zufall fliegt ihre Tarnung auf. Kate und Suzie müssen erneut fliehen. Dieses Mal setzen ihre Verfolger alles daran, Kate auch zu erwischen. Tot oder lebendig....

    Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos. Er startet bereits mit hohem Tempo. Denn man befindet sich sofort mitten im Geschehen und beobachtet, wie Kate und Suzies sorgfältig aufgebaute Tarnung auffliegt. Die beiden müssen schnell handeln und erneut untertauchen. Damit ist das Interesse sofort geweckt und man verfolgt gespannt den weiteren Verlauf.

    Unterschiedliche Handlungsschauplätze und wechselnde Perspektiven, in denen man der jeweiligen Hauptperson über die Schulter schaut, sorgen dafür, dass das hohe Tempo durchgehend gehalten wird. Man fliegt förmlich durch die Seiten und gerät in den Sog der Ereignisse. Relativ kurze Kapitel und geschickte Szenenwechsel unterstützen die Sogwirkung. Allzu zartbesaitet darf man allerdings nicht sein, denn es gibt einige blutige und brutale Szenen. Nach und nach verknüpfen sich die unterschiedlichen Handlungsstränge schlüssig miteinander, sodass man immer mehr über Hintergründe und Motive der Protagonisten erfährt. Das Ende selbst überrascht und ist nicht unbedingt vorhersehbar.

    Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dadurch die actionreiche Handlung auf sich wirken lassen. Obwohl die Charaktere der actionreichen Erzählung entsprechend handeln und man auch Kates Flucht durchaus interessiert verfolgt, fällt es schwer, richtig mit den Personen mitzufiebern. Denn sie wirken unnahbar und man betrachtet sie eher distanziert.

    In meiner Bewertung bin ich nun hin- und hergerissen. Denn ich muss zugeben, dass ich den Thriller in nur einem Tag verschlungen habe, da mich das hohe Tempo einfach mitgerissen hat. Die Charaktere konnten mich leider nur bedingt begeistern, da ich nicht richtig mit ihnen mitfiebern konnte. Da ist bei mir anscheinend der berühmte Funke einfach nicht übergesprungen. Ich schwanke zwischen drei und vier Sternchen, da aber die relativ kurze Zeit, die ich zum Lesen benötigt habe, dafür spricht, dass ich mich spannend unterhalten habe, runde ich auf und vergebe auf meiner persönlichen Bewertungsskala vier Sternchen.
    Olsson, M: DEMUT Olsson, M: DEMUT (Buch)
    08.03.2017

    Ein paar Seiten weniger hätten der gedrosselten Spannung gutgetan

    Der ehemalige Reporter Harry Svensson muss nach einem Date, bei dem er die Wünsche der Frau offenbar falsch gedeutet hat, die Notaufnahme im Krankenhaus aufsuchen. Nach der Versorgung seiner lädierte Nase kehrt er allein in sein Hotel zurück. Da die Tür des Nachbarzimmers nur angelehnt ist, kann Harry seine Neugier nicht bezwingen und wirft einen Blick ins Zimmer. Dort entdeckt er einen bekannten Musiker, der nahezu bewusstlos seinen Rausch ausschläft. Neben ihm liegt eine tote Frau. Harry ruft die Polizei und verfasst für seine ehemalige Zeitung Exklusivberichte. Als es nur kurze Zeit später zu einem ähnlichen Fall kommt, bei dem Harry die dort ermordete Frau näher kennt, als er die Polizei wissen lassen möchte, stellt er auf eigene Faust Ermittlungen an, die ihn auf die Spur eines Serienmörders mit ganz speziellen Neigungen führen....

    Die Ermittlungen im Fall des "Spanking-Mörders" werden zum größten Teil in der Ich-Form, aus der Sicht von Harry Svensson, geschildert. Es gibt allerdings auch Szenen, bei dem man dem Mörder direkt über die Schulter schaut und Einblicke in seine Gedanken bekommt.

    Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und deshalb problemlos in die Handlung eintauchen.

    Harry ist ein recht gewöhnungsbedürftiger Ermittler. Er wirkt sehr sympathisch, doch er neigt dazu, gerne ausschweifend zu berichten und dadurch kommt es leider manchmal zu einigen Längen, die den Spannungsaufbau  hemmen. Der Fall selbst ist durchaus interessant und der Zeitraum, den die Nachforschungen einnehmen,  wirkt sehr realistisch. Harry kann auch mal über sich selbst lachen und deshalb blitzt zwischen den Zeilen hin und wieder auch etwas Humor auf. Dadurch wirkt die Erzählung sehr lebendig, denn man hat manchmal das Gefühl, Harry direkt gegenüber zu sitzen und seinen Worten zu lauschen. Harrys Suche nach dem Täter steht im Zentrum der Handlung. Von den polizeilichen Ermittlungen erfährt man leider wenig. Deshalb hat man beim Lesen auch das Gefühl, dass dort wenig unternommen wird.

    Am Anfang plätschert die Geschichte ziemlich vor sich hin, was sicher mit daran liegt, dass Harry alles und jeden detailliert und ausschweifend beschreibt. Dadurch bekommt man zwar einen guten Überblick über die Gesamthandlung und Harrys Vorlieben, doch die Spannung bleibt auf der Strecke. Im letzten Drittel ändert sich das allerdings, denn dann zieht das Tempo ziemlich an, sodass sich doch noch das Gefühl einstellt, dass man einen Thriller liest.

    Ich habe mich beim Lesen dieses recht umfangreichen Buchs gut unterhalten. Denn Harry ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber dennoch sympathisch. Der Plot ist spannend, aber leider zu ausschweifend erzählt. Hier wären, meiner Meinung nach, ein paar Seiten weniger deutlich mehr gewesen. Denn das hätte der gedrosselten Spannung sicher gutgetan. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala ziehe ich deshalb auch ein Sternchen ab und vergebe vier von fünf Bewertungssternen.
    Glücksmädchen Glücksmädchen (Buch)
    27.02.2017

    Ein Krimi, der zum Nachdenken anregt

    Die achtjährige Lycke verschwindet mitten in Stockholm spurlos. Kriminalreporterin Ellen Tamm bekommt von ihrem Chef den Auftrag in diesem Fall genau zu recherchieren, da er hier eine große Story wittert. Doch Ellen geht das Schicksal des Mädchens sehr nahe, da sie selbst ihre Zwillingsschwester in ihrer Kindheit durch einen Unfall verloren hat. Der Tod der Schwester macht ihr noch immer schwer zu schaffen. Nun sucht sie verzweifelt nach der vermissten Lycke, um wenigstens sie zu retten.....

    Mikaela Bley erzählt die Geschichte um das Verschwinden der kleinen Lycke aus verschiedenen Perspektiven. Man beobachtet abwechselnd die Hauptprotagonistin Ellen, Lyckes Vater Harald, Lyckes Mutter Helena, die Stiefmutter Chloe und die Nanny Mona. Dabei bekommt man einen interessanten Einblick, wer wie mit der nervenaufreibenden Situation umgeht und wem Lyckes Schicksal überhaupt am Herzen liegt. Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die mit dem jeweiligen Tag, der Uhrzeit und der Person, der man beim Lesen gerade über die Schulter schaut, bezeichnet sind.

    Der Einstieg in die Handlung gelingt relativ mühelos. Denn man möchte unbedingt erfahren, was mit Lycke passiert ist. Nach und nach stellt sich dabei heraus, dass Lyckes Leben alles andere als harmonisch und glücklich verlaufen ist. Die verschiedenen Perspektiven sind da äußerst aufschlussreich. Man fühlt mit dem verschwundenen Mädchen mit und hofft, dass sich bald alles aufklären und zum Guten wenden wird. Da man lange Zeit im Dunkeln tappt, und nicht weiß, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird, gerät man förmlich in den Sog der Ereignisse.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Handlungsorte und Personen lebhaft vorstellen und deshalb mühelos in die Handlung eintauchen. Die Charaktere sind nur schwer einzuschätzen. Nur die Nanny Mona scheint ein wenig Liebe für das verschwundene Kind übrig gehabt zu haben und wirkt deshalb wie ein Sonnenstrahl in einer ziemlich unterkühlten Umgebung. Auch die Hauptprotagonistin Ellen wirkt ziemlich distanziert und gibt erst nach und nach ihre Geheimnisse preis.

    Die Spannung lebt von der Ungewissheit, was mit Lycke passiert sein könnte und zieht sich deshalb durch das gesamte Buch. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und gipfeln in einem Paukenschlag, der zum Nachdenken anregt.

    Ich habe mich beim Lesen recht gut unterhalten, da ich durchgehend mit Lycke mitgefiebert habe und unbedingt erfahren wollte, was mit ihr passiert ist. Durch den flüssigen Schreibstil bin ich förmlich über die Seiten geflogen und konnte das Buch dann erst aus der Hand legen, als ich alle Zusammenhänge kannte. Deshalb bekommt "Glücksmädchen" auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch vier von fünf möglichen Sternchen. Das eine ziehe ich ab, da ich die Protagonisten eher distanziert beobachtet habe und mich nicht richtig auf sie einlassen konnte.
    Britt-Marie war hier Britt-Marie war hier (Buch)
    12.08.2016

    Eine pedantische Meckerziege räumt auf

    Fast ihr ganzes Leben lang hat Britt-Marie das gemacht, was sie am besten kann: sich um ihren Mann Kent, seine Kinder und das gemeinsame Zuhause gekümmert. Ordnung und Sauberkeit standen dabei immer ganz oben auf ihrer Liste. Und Listen sind für Britt-Marie enorm wichtig. Nun steht allerdings ein anderer Punkt ganz oben auf einer dieser Listen. Denn Britt-Marie hat Kent verlassen, ist nun ganz auf sich gestellt und sucht beim Arbeitsamt nach einem Job. Da Hartnäckigkeit sich bekanntlich auszahlt, bekommt Britt-Marie tatsächlich eine Stelle. Es verschlägt sie und ihre Putzmittel nach Borg. Dort wird ein Hausmeister für das Jugendzentrum benötigt. Britt-Marie krempelt die Ärmel hoch und beginnt dort richtig aufzuräumen.....

    Wer bereits "Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid" aus der Feder von Fredrik Backman kennt, wird sich sicher nur allzu gut an die pedantische Meckerziege Britt-Marie erinnern. Denn es ist eigentlich unmöglich, diese Protagonistin und ihre "passiv-aggressive" Art zu vergessen. Vorkenntnisse aus diesem Buch sind allerdings nicht nötig, um dem Handlungsverlauf von "Britt-Marie war hier" zu folgen. Denn in dem anderen Buch war Britt-Marie nur Randfigur, doch in dem aktuellen steht sie im Mittelpunkt und läuft zur Höchstform auf.

    Zugegebenermaßen fällt es nicht ganz leicht, spontane Sympathie für Britt-Marie zu entwickeln, denn dafür ist sie einfach zu speziell. Doch wenn man sich an sie gewöhnt hat und nachvollziehen kann, warum Britt-Marie so ist, wie sie ist, dann wächst sie einem schnell ans Herz. Schon bald hat man sich ganz auf sie eingestellt und kann den wunderbaren Schreibstil von Fredrik Backman genießen. Er schafft es auch in diesem Buch wieder, Humor und Ironie einzustreuen, aber auch zum Nachdenken und Mitfühlen anzuregen.

    Das war bereits das dritte Buch, das ich von Fredrik Backman gelesen habe und ich habe jede Seite davon genossen. Der ganz eigene Schreibstil und die lebendigen Charaktere konnten mich wieder voll und ganz begeistern. Britt-Maries Geschichte regt zum Nachdenken an und strotzt dabei nur so von Humor und Ironie. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung!
    Bierach, B: Lügenmauer Bierach, B: Lügenmauer (Buch)
    28.07.2016

    Für mich hätte es deutlich spannender sein dürfen

    Als geschiedene, alleinerziehende Mutter, hat die Protestantin Emma Vaughan im katholischen Irland keinen leichten Stand in ihrem Beruf als Inspector bei der Mordkommission in Sligo. Und nun soll sie ausgerechnet den Mord an einem hochrangigen Kirchenmitglied aufklären. Anscheinend war Charles Fitzpatrick gut angesehen. Ein Motiv für seine Ermordung ist erstmal nicht in Sicht. Doch nach und nach stellt sich heraus, dass er längst nicht überall beliebt war. Emmas Vorgesetzter sitzt ihr im Nacken und will Ergebnisse sehen. Schließlich führt eine Spur in ein Kloster, in dem junge Mütter vor Jahrzehnten ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten...


    "Lügenmauer" ist der erste Fall für Emma Vaughan. Dadurch lernt man sie und ihren Partner James näher kennen. Emma ist allerdings keine Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt, da sie es einem nicht ganz einfach macht. Ihre Tablettensucht beobachtet man eher skeptisch und bleibt deshalb auch etwas auf Distanz. Dennoch scheint sie das Herz auf dem richtigen Fleck zu haben und eigentlich ganz sympathisch zu sein.

    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen mühelos vorstellen und dem Verlauf problemlos folgen. Der Fall selbst ist leider nicht besonders spannend und tritt eigentlich über große Teile des Buchs auf der Stelle. Man hat das Gefühl, dass es nicht richtig voran geht und dass man mit Details aus Emmas Privatleben hingehalten wird. Diese nehmen einen ziemlich großen Raum bei diesem Krimi ein. Es gibt allerdings auch Rückblicke in die Vergangenheit. Diese Einschübe, die sich mit einer jungen Frau, die durch eine Vergewaltigung Mutter wird, befassen, sorgen dafür, dass man trotzdem relativ interessiert bei der Stange bleibt. Denn man möchte gern erfahren, wie sich die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verbinden. Die Auflösung überrascht dann durch eine Reaktion von Emma, die man so nicht erwarten konnte.

    Krimis und Thriller sind ja meine absoluten Favoriten und da ich ein echter "Serien-Junkie" bin, freute ich mich sehr auf den Start einer neuen Krimireihe, die noch dazu in Irland angesiedelt ist. Leider konnte mich der Krimi aber nicht so richtig überzeugen, denn mir fehlte es hier deutlich an Spannung und Ermittlungsarbeit. Das Ganze plätscherte für mich eher so dahin. Ich vergebe deshalb auch eher verhaltene drei Bewertungssterne und bin nicht sicher, ob ich einen weiteren Fall dieser Ermittlerin lesen würde.
    Für immer in deinem Herzen Für immer in deinem Herzen (Buch)
    19.06.2016

    Ein Roman, der tief berührt und mitten ins Herz trifft

    Großmutter Lolly, Tochter Arden und Enkelin Lauren stammen aus einer Familie, in der es Tradition ist, ein Armband mit Glücksbringern, die an besondere Momente im Leben erinnern sollen, zu tragen und innerhalb der Familie weiterzugeben. Lolly lebt seit längerer Zeit allein. Ihr Gesundheitszustand lässt leider nach, sodass sie das Gefühl hat, dass ihr die Zeit langsam davon läuft. Deshalb schickt sie Arden und Lauren Anhänger für ihre Armbänder und bittet die beiden um einen Besuch. Denn es gibt noch so viele Erinnerungen, die sie unbedingt mit den beiden teilen möchte, bevor es zu spät ist. Tochter und Enkelin brechen umgehend auf. Bei ihrem Besuch stellen sie nicht nur fest, was mit Lolly los ist, sondern entdecken, worauf es im Leben wirklich ankommt....


    Der Einstieg in Viola Shipmans berührende Familiengeschichte gelingt mühelos. Denn bereits auf den ersten Seiten wird man von der gefühlvollen Geschichte mitgerissen. Man lernt die drei Hauptprotagonistinnen näher kennen. Da sie alle so lebendig beschrieben werden und mit Talenten, aber auch Fehlern und Schwächen, ausgestattet sind, fällt es leicht, sich mit ihnen zu identifizieren und sich gemeinsam mit ihnen auf die Suche, worauf es im Leben wirklich ankommt, zu machen.

    Lolly ist eine wunderbare, warmherzige Frau, die im Leben schon einiges erleiden musste, aber trotzdem nie den Spaß verloren hat. Nun droht sie aber durch Demenz ihre Erinnerungen zu verlieren und möchte diese an ihre Tochter und die Enkelin weitergeben. Tochter Arden steht als alleinerziehende, geschiedene Mutter am Rande des finanziellen Abgrunds. Deshalb arbeitet sie rund um die Uhr und hat ihre eigenen Wünsche und Ziele aus den Augen verloren. Enkelin Lauren weiß von den Problemen ihrer Mutter und hat sich deshalb zu einem Studienfach drängen lassen, das sie eigentlich hasst. Denn ein Abschluss im verhassten Fach würde glänzende Zunkunftsaussichten und finanzielle Sicherheit bedeuten. Dabei würde Lauren doch eigentlich viel lieber malen. Mit all diesen Problemen im Gepäck treffen die drei Frauen aufeinander. Die Charaktere wirken alle glaubhaft und lebendig, sodass man sich ganz auf die Handlung einlassen und mit den Frauen durch Höhen und Tiefen gehen kann.

    Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Man beobachtet in der Gegenwart das Aufeinandertreffen der Frauen und erlebt, dass sie sich, trotz der langen Zeit, in der sie sich nicht gesehen haben, unendlich lieben und sich genau einschätzen können. Lollys Erinnerungen, die immer in Verbindung mit den Charm-Anhängern an ihrem Armband stehen, gewähren Rückblicke in die Vergangenheit. Diese sorgen dafür, dass man die Protagonistinnen und ihr Verhältnis zueinander besser kennenlernt und einschätzen kann. Viola Shipman beschreibt die Charaktere und Szenen so lebendig, dass man sich mühelos in die Handlung hineinversetzen kann. In diesem Roman herrscht eine ganz wundervolle, gefühlvolle Atmosphäre, die dafür sorgt, dass manche Geschichten mitten ins Herz treffen. Dabei kann es auch vorkommen, dass man zu Tränen gerührt wird und zum Taschentuch greifen muss. Die Handlung wirkt dabei aber keinen Moment überzogen oder gar kitschig, sondern berührend und emotional.

    Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr gut unterhalten. Vom ersten Moment an mochte ich ihn nicht mehr aus der Hand legen, da mich die Geschichte sofort in ihren Bann gezogen hat. Ich habe mit den Frauen gelacht und geweint. Ihre Geschichten haben mich tief berührt und zum Nachdenken angeregt. Deshalb vergebe ich auch die volle Punktzahl und eine ganz klare Leseempfehlung.
    Kein Sommer ohne Liebe Mary Kay Andrews
    Kein Sommer ohne Liebe (Buch)
    16.05.2016

    Weniger wäre hier sicher deutlich mehr gewesen

    Greer ist Location-Scout und soll für einen Film den perfekten Drehort finden. Der kleine Küstenort Cypress Key scheint alle Kriterien zu erfüllen, die der Regisseur Greer bei ihrer Suche mit auf den Weg gegeben hat. Allerdings ist der Bürgermeister Eb nicht ganz so angetan von der Tatsache, dass eine Filmcrew das Leben in dem sonst eher verschlafenen Ort gehörig durcheinanderwirbelt. Greer geht ganz in ihrem Job auf und versucht den Bürgermeister auf ihre Seite zu ziehen. Da der aber mit einer Szene, in der das alte Kasino des Örtchens in die Luft gesprengt werden soll, gewaltige Probleme hat, geraten die beiden aneinander....


    Der Einstieg in Mary Kay Andrews Sommer-Roman gelingt mühelos. Durch den lockeren und leichten Schreibstil lässt sich die Geschichte wirklich gut lesen. Man kann sich die beschriebenen Szenen ohne Schwierigkeiten vorstellen. Da Covergestaltung, Buchtitel und Inhaltsangabe auf ein sommerliches Leseabenteuer hoffen lassen, in dem Herzklopfen und Romantik eine große Rolle spielen, lehnt man sich entspannt zurück, um die zu erwartenden Liebesverwicklungen zu genießen.

    Leider stellt man schnell fest, dass man die handelnden Personen eher distanziert betrachtet und nicht richtig mit ihnen mitfühlt. Romantik und Liebe sucht man auch vergeblich, denn das Knistern zwischen den beiden Hauptakteuren wird so gut wir gar nicht vermittelt. Man hat nicht das Gefühl, dass die beiden irgendwas füreinander empfinden, da alles recht gefühlsarm beschrieben wird. In Liebesromanen ist es ja normal, dass es neben dem Handlungsstrang um die beiden Hauptakteure auch noch einige Nebenhandlungen gibt. Mary Kay Andrews hat es in diesem Roman damit allerdings etwas zu gut gemeint, denn es gibt etliche Nebenstränge, die in die Handlung geworfen werden, ohne dabei irgendetwas zu vertiefen. Dadurch wirkt die Gesamthandlung zu gewollt und konstruiert. Weniger wäre hier deutlich mehr gewesen!

    Ich bin ja eigentlich gar kein Freund romantischer Liebesverwicklungen und glücklich aufseufzender Heldinnen, doch das, was in dieser Hinsicht in "Kein Sommer ohne Liebe" geboten wird, war selbst mir zu wenig. Ich hatte leider nicht einen Moment das Gefühl, dass Greer und Eb überhaupt irgendetwas füreinander empfinden und dass es zwischen ihnen knistert. Sie kamen mir eher vor wie flüchtige Bekannte, die nur zufällig miteinander zu tun haben. Die anderen Handlungsstränge konnten mich leider auch nicht begeistern, da für mich alles nur angeschnitten, nicht vertieft und dadurch zu konstruiert wirkte. Positiv aufgefallen ist mir allerdings der lockere und leichte Schreibstil. Da mir das allerdings deutlich zu wenig für einen Liebesroman ist, fällt meine Bewertung auch eher verhalten aus. Ich vergebe leider nur zwei von fünf Bewertungssternchen.
    Forman, G: Nur ein Tag Forman, G: Nur ein Tag (Buch)
    13.04.2016

    Ein Tag, der das ganze Leben auf den Kopf stellt

    Allyson hat zum Ende ihrer Highschoolzeit eine Europarundreise von ihren Eltern geschenkt bekommen. Am Ende der Tour trifft das bisher eher schüchterne und zurückhaltene Mädchen eine äußerst gewagte Entscheidung: Sie reist mit Willem, einem Schauspieler den sie nur flüchtig kennt, für einen einzigen Tag nach Paris. Dieser eine Tag wird das Leben der "abenteuerfeindlichen" Allyson völlig auf den Kopf stellen....

    "Nur ein Tag" ist der erste Teil eines Romanduos, das mit "Und ein ganzes Jahr" fortgesetzt wird. In diesem ersten Band wird das Geschehen aus der Sicht von Allyson geschildert, wobei die Eindrücke von Willem fehlen. Man kann sich also nicht sicher sein, wie er das Ganze empfindet und erfährt das im zweiten Teil. Zum besseren Verständnis der Handlung empfiehlt es sich, die beiden Bände in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen.

    Allyson wirkt sehr sympathisch. Die junge Frau ist ziemlich wohlbehütet aufgewachsen. Entscheidungen, die eigentlich Allysons Leben betreffen, werden meist von der Mutter getroffen. Um sie nicht zu enttäuschen oder gar zu verletzen, nimmt Allyson das hin. Der eine Tag mit Willem, an dem sie endlich mal etwas Aufregendes erlebt und Entscheidungen für sich selbst trifft, zeigt ihr aber, dass es auch anders gehen kann. Willem lockt eine gänzlich andere Allyson hervor. Eine die auch mal spontan sein kann und nicht jeden Schritt genau überdenkt. Der wunderbare Tag mit Willem endet für Allyson ganz anders als erhofft. Denn nach der gemeinsamen Nacht ist er plötzlich verschwunden. Allysons Gefühle werden so glaubhaft beschrieben, dass man regelrecht mit ihr mitleidet, später aber wieder ein wenig Hoffnung schöpft, um sich dann gemeinsam mit ihr auf die Suche zu machen.

    Der Schreibstil ist locker und wunderbar leicht. Man kann sich gut in die beschriebenen Szenen hineinversetzen und hat alles lebhaft vor Augen. Einmal angefangen, liest sich das Buch dann quasi von selbst, da man unbedingt erfahren möchte, wie es mit den beiden weitergeht und was Willem eigentlich dazu veranlasst hat, das Weite zu suchen. Dabei ist man hin- und hergerissen und kann den männlichen Hauptprotagonisten nur schwer einschätzen. Antworten, auf alle offenen Fragen, gibt es in diesem Band natürlich nicht. Um alles zu erfahren, muss man auch den Folgeband lesen. Das gut gewählte Ende sorgt allerdings dafür, dass man sofort weiterlesen möchte.

    Ich habe mich beim Lesen dieses Romans sehr gut unterhalten und konnte mich dabei ganz auf Allyson und ihre Gefühle einlassen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich in der ersten Hälfte einmal kurz das Gefühl hatte, dass die Handlung ein wenig auf der Stelle tritt. Das hat sich zum Glück aber schnell gegeben, sodass ich das Buch dann wieder ganz genießen konnte. Ich vergebe deshalb vier von fünf Bewertungssternchen und werde sicher bald zur Fortsetzung greifen.
    Die Strömung Die Strömung (Buch)
    28.03.2016

    Spannend und brandaktuell

    Als die Großmutter nur ganz kurz ans Telefon eilt, wird ihre Enkelin beim Spielen im Sandkasten ermordet. Auf der Suche nach Täter und Motiv tappt das Ermittlerteam, dem auch Olivia Rönning zugeteilt ist, zunächst im Dunkeln. Denn wer könnte ein Interesse daran haben, ein dreijähriges Mädchen zu töten? Doch wenige Tage später wird in der Nähe von Stockholm ein weiteres Kind auf die gleiche Art und Weise getötet. Beide Kinder hatten ausländische Wurzeln. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass ihre Eltern von einer rassistischen Gruppierung bedroht wurden. Liegt dort das Motiv?

    Nach "Die Springflut" und "Die dritte Stimme" liegt mit "Die Strömung" nun der dritte Band um die Polizistin Olivia Rönning und den ehemaligen Kriminalkommissar Tom Stilton vor. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, können sie durchaus unabhängig voneinander gelesen werden. Den aktuellen Ermittlungen kann man auch ohne Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden folgen. Allerdings haben die Protagonisten im Lauf der Reihe bereits einige Weiterentwicklungen durchgemacht, die man einfach besser nachvollziehen und genießen kann, wenn man die Bücher in der richtigen Reihenfolge liest.

    Es gelingt dem Autorenpaar mühelos, das Interesse an dem aktuellen Fall bereits früh zu wecken. Man verfolgt gebannt die Ermittlungen und die Spannung steigt dabei kontinuierlich an. Es kommt zu einigen überraschenden Wendungen, die Unglaubliches ans Tageslicht bringen. Dadurch gerät man förmlich in den Sog der Handlung und mag sich nur schwer davon lösen. Die Charaktere wirken authentisch und lebendig, sodass nicht nur die eigentlichen Ermittlungen, sondern auch die privaten Nebenhandlungen ein durchgehend spannendes Lesevergnügen garantieren. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen lebhaft vorstellen und sich deshalb ganz auf die spannende Handlung einlassen.

    Ich habe mich beim Lesen dieses Kriminalromans durchgehend spannend unterhalten. Die Handlung hat mich bereits früh in ihren Bann gezogen, sodass ich das Buch erst aus der Hand legen mochte, als ich am Ende angekommen war. Manchmal ist mir die Stimmung in skandinavischen Krimis zu düster und schwermütig, das war bei diesem Exemplar allerdings keinen Moment der Fall. Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und jede Seite genossen. Deshalb vergebe ich auch fünf begeistere Bewertungssterne und freue mich bereits jetzt auf den nächsten Fall.
    Mein Herz wird dich finden Mein Herz wird dich finden (Buch)
    08.03.2016

    Berührende Geschichte, die direkt ins Herz trifft

    Mia hat in Jacob ihre große Liebe gefunden. Doch plötzlich verwandelt sich ihr Leben in einen Alptraum, denn Jacob stirbt bei einem Unfall. Mia versinkt in ihrer Trauer und zieht sich zurück. Sie zählt die Tage, die sie ohne Jacob verbringen muss. Jacob war Organspender und der Kontakt zu den Menschen, denen Jacob mit seinem Tod wieder zum Leben verholfen hat, gibt Mia endlich etwas Lebensmut. Der Empfänger des Herzens antwortet allerdings nicht auf Mias Brief und deshalb macht sie sich selbst auf die Suche. Sie stößt dabei auf Noah und nimmt sich vor, ihn nur einmal kurz anzusehen und die Sache auf sich beruhen zu lassen. Das Schicksal hat allerdings andere Pläne und so kommen sich die beiden näher. Mia wird von Schuldgefühlen geplagt, denn sie weiß, dass sie sich Noah nicht nähern darf und außerdem kommt sie sich Jacob gegenüber wie eine Verräterin vor.....

    Die Geschichte wird in der Ich-Form, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Mia, geschildert. Mia wirkt sehr sympathisch und man kann sich deshalb sofort mit ihr identifizieren. Durch den einfühlsamen Schreibstil der Autorin kann man voll und ganz in die Gedanken und Gefühle von Mia eintauchen und diese glaubhaft nachvollziehen. Man spürt die Trauer und später auch ihr Gefühlschaos, da sie ja weiß, dass sie sich Noah nicht unter dieses Voraussetzungen nähern darf oder ihm wenigstens die Wahrheit über ihre zufällige Begegnung sagen müsste. Man fiebert regelrecht mit ihr mit und fliegt dabei förmlich über die Seiten. Die Geschichte entwickelt beim Lesen eine Sogwirkung, sodass man sich kaum noch davon lösen kann.

    Man mag einfach nicht aufhören, bevor man das Ende kennt und begleitet Mia dabei durch Höhen und Tiefen. Einige Themen hätten zwar noch etwas mehr Tiefe verdient, aber dennoch regt die Geschichte zum Nachdenken an. Zitate am Anfang der Kapitel, die sich alle mit Wissenswertem rund um das Herz befassen, machen das Buch zu einer ganz besonderen Lektüre.

    Obwohl ich das Jugendbuchalter bereits geringfügig überschreite, habe ich mich beim Lesen sehr gut unterhalten und konnte mich kaum von der Geschichte lösen. Ich habe mit den Hauptprotagonisten mitgefiebert und mich außerdem mit dem Thema Organspende auseinandergesetzt und gründlich darüber nachgedacht. Ich vergebe alle fünf Bewertungssterne und eine ganz klare Leseempfehlung!
    Sterbegeld Sterbegeld (Buch)
    24.02.2016

    Der dritte Fall für Emilia Capelli und Mai Zhou

    Ein kleiner Junge wählt den Notruf. Aus seinem Hilferuf wird der Mitarbeiter in der Zentrale nicht recht schlau. Dennoch machen sich zwei Polizeibeamte auf den Weg, um der Sache nachzugehen. Leider müssen sie feststellen, dass sie zu spät kommen, denn der Junge und seine gesamte Familie sind einem Mörder zum Opfer gefallen. Acht Monate später tauchen neue Beweise auf und so landet der Fall auf dem Schreibtisch von Emilia Capelli und Mai Zhou.

    Die beiden werden von ihrem Vorgesetzten außerdem noch mit einer heiklen Mission betraut, denn es hat den Anschein, als ob jemand aus den eigenen Reihen etwas mit dem Mord an dem bei einer Razzia getöteten Kollegen Thomas Mohr zu tun hat. Em und Mai beginnen zögernd zu ermitteln, denn es ist für sie kaum vorstellbar, dass aus ihrem Kreis jemand dazu fähig ist. Doch schon bald wissen sie nicht mehr, wem sie eigentlich vertrauen können und geraten selbst in Gefahr...

    Nach "Siebenschön" und "Lotusblut" ist "Sterbegeld" der dritte Fall für das Ermittlerduo Emilia Capelli und Mai Zhou. Da die Kriminalhandlungen in sich abgeschlossen sind, kann man die Bände allerdings unabhängig voneinander lesen. Um zu erfahren, wie die beiden Partner wurden und warum sich ihre Zusammenarbeit zuweilen etwas schwierig gestaltet, ist es allerdings ratsam, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Denn dann kann man, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Weiterentwicklung der Charaktere und die Beziehungen untereinander besser nachvollziehen.

    Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos, da man sofort mitten im Geschehen ist und die letzten Minuten im Leben der getöteten Familie beobachtet. Man weiß allerdings nicht, wer sich da im Haus aufhält und welches Motiv den Täter dazu treibt eine komplette Familie auszulöschen. Em und Mai werden mit neuen Beweisen konfrontiert und rollen den Fall neu auf. Gemeinsam mit den beiden versucht man herauszufinden, was geschehen ist. Da sich das Geheimnis nur nach und nach lüftet, verfolgt man gebannt die Spurensuche.

    In einem weiteren Handlungsstrang beobachtet man Em und Mai dabei, wie sie sich auf die Suche nach dem Maulwurf in den eigenen Reihen machen. Sie gehen dabei mit viel Fingerspitzengefühl vor, wissen aber schon bald nicht mehr, wem sie eigentlich noch trauen können. Diese Bedrohung schwebt förmlich zwischen den Zeilen, sodass man auch diese Ermittlungen gespannt verfolgt und immer darauf hofft, dass sich alles aufklären wird.

    Die beiden Fälle sind jeder für sich sehr spannend. Durch geschickte Perspektivenwechsel fliegt man förmlich durch das Buch, da man unbedingt erfahren möchte, was bei den jeweiligen Ermittlungen herauskommt. Die Spannung steigert sich im Verlauf der Handlung und spitzt sich am Ende zu, sodass man das Buch erst aus der Hand legen mag, wenn man die Auflösung kennt.

    Die Charaktere wirken auch bei diesen Ermittlungen wieder sehr lebendig. Man kann es kaum glauben, aber Em und Mai schaffen es in diesem Band sogar, sich endlich das überfällige "Du" anzubieten und dann auch zu verwenden. Die fieberhafte Suche nach dem Maulwurf schweißt sie näher zusammen. Dennoch gibt es auch bei diesen Ermittlungen wieder viele Alleingänge der beiden.

    Ich habe mich beim Lesen des dritten Bandes sehr gut unterhalten und konnte ihn nach kurzer Zeit kaum noch aus der Hand legen. Deshalb vergebe ich alle fünf Bewertungssterne und eine klare Leseempfehlung!
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