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    gaby2707 Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 24. August 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 36
    170 Rezensionen
    Giesbert in der Regentonne Daniela Drescher
    Giesbert in der Regentonne (Buch)
    10.09.2020

    Wie Giesbert in die Regentonne kam

    Giesbert ist ein kleiner Wicht in einer grünen Latzhose und einem grünen Blatthut auf dem Kopf. Er lebt in der Regenrinne eines alten Hauses. Eines Tages, als es gar nicht mehr aufhören will zu regnen, rutscht er durch die Regenrinne davon und fällt in ein altes Weinfass, das als Regentonne genutzt wird. Von hier aus startet er nun seine Abenteuer und lernt viele Freunde kennen…

    Nachdem ich „Giesbert und der Gluckerbach“ zusammen mit meinem kleinen Enkel angeschaut und gelesen habe, war er so begeistert von dem kleinen Wicht, seinen Freunden und den Geschichten, die sie zusammen erleben, dass ich sofort die anderen beiden Bücher aus dieser Reihe auch noch gekauft habe.

    Dieses ist das erste Buch der Reihe und erzählt in einer kindgerechten Sprache, wie Giesbert aus der Regenrinne ungewollterweise in der Regentonne gelandet ist. Zuerst muss er auch noch seine Flöte suchen, die zu ihm gehört wie sein grüner Blätterhut. Dann macht er sich auf und erlebt verschiedene Abenteuer. Er trifft z.B. ein hungriges Rotkehlchen, freundet sich mit dem für ihn riesigen Kater Munz an, bekommt Husten und hat Liebeskummer. 15 kleine Geschichten sind auf 110 Seiten verteilt und lassen sich, da sie nicht so lang sind, sehr gut auch als Gute-Nacht-Geschichten lesen.
    Ganz besonders finde ich auch die wunderschönen Illustrationen. Die Bilder sind so farbenfroh gestaltet und es gibt so vieles zu entdecken, dass wir uns zuerst den Bildern gewidmet haben und dann die Geschichten lesen.

    Die Giesbert-Bücher werden bei uns immer wieder aus dem Bücherschrank geholt. Dank des harten Einbandes und der etwas dickeren Seiten hat es bisher auch gröbere Behandlungen gut weggesteckt.

    Ein wunderbares Kinderbuch für Kinder ab 5 Jahren, das ich absolut empfehlen kann.
    Der Giftmord. Ostfriesenkrimi Susanne Ptak
    Der Giftmord. Ostfriesenkrimi (Buch)
    07.09.2020

    Gelungener Start einer neuen Reihe

    Nachdem die Ehe mit Ehemann Dirk in Hannover gescheitert ist, zieht Kriminaloberkommissarin Insa Wanders mit Sack und Pack und ihren drei Kindern zurück in ihre Heimat auf den Hof ihrer Mutter und Großmutter in der Nähe von Leer. Am Montag soll ihr Dienst in ihrer neuen Dienststelle beginnen. Aber kaum hat sie die ersten Kisten in ihrer neuen Wohnung verstaut, klingelt ihr Telefon und ihr neuer Chef Kriminalhauptkommissar Carsten Voss bittet sie um Mithilfe in einem Mordfall.
    Zwei Kinder haben am Rand eines kleinen Wäldchens die Leiche einer Frau gefunden. Für Insa wird ihr erster Fall in der neuen alten Heimat ein sehr persönlicher. Die Tote ist die Frau ihrer ersten großen Liebe, wegen der sie Leer vor 20 Jahren verlassen hatte.

    Dieser erste Fall in ihrer neuen Heimat wird für Insa Wanders ein sehr emotionaler. Zum einen, weil ihre erste große Liebe Tjarko Benninga darin verstrickt ist, zum anderen hat sie es hier mit sehr vielen alten Freunden und Bekannten zu tun.
    Ich lerne die etwas chaotische, aber sehr sympathische Kommissarin aber nicht nur als Ermittlerin kennen. Gerade der private Start in ein neues Leben zeigt sie mir als Mutter, Tochter, Enkelin und Freundin. Sie kommt zurück in eine Familie, die so herzlich und liebevoll miteinander umgeht, dass ich gerne ein Teil davon wäre. Außerdem kocht ihre Oma hervorragend und bei der Erwähnung von den diversen Speisen läuft mir beim Lesen das Wasser im Mund zusammen. Ihre Freunde, die sie ja schon jahrelang nicht mehr gesehen hat, machen genau so einen sympathischen Eindruck, wie Insa selbst, sind sofort da und packen mit an. Klar gibt es auch hier und da Reibereien, aber der Gesamteindruck des Umfeldes wirkt auf mich sehr ausgeglichen, leicht und locker.

    In diesem Fall geht es um eine Frau, die nicht so beliebt war und die sich in ihrem Umfeld bis auf zwei, keine Freunde gemacht hat. Bei den Ermittlungen gibt es daher sehr viele Verdächtige, die aber nach und nach ausgeschlossen werden können. Den letzten Hinweis gibt dann eine alte Dame, die… Aber das muss jeder selbst lesen

    Da Susanne Ptak ihre Insa Wanders die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen lässt, bin ich sofort mittendrin und sehr nahe dran am Geschehen. Außerdem geht die Geschichte ohne großes Blutvergießen über die Bühne, was meinem Lesegeschmack sehr entgegen kommt.

    Auch wenn einiges etwas konstruiert und für mich nicht ganz glaubwürdig daher kommt, hat mich die Geschichte um diesen Giftmord gut unterhalten. Insgesamt eine gute Einführung in eine neue Reihe um die sympathische Ermittlerin Insa Wanders und ihren äußerst attraktiven, humorvollen, angenehmen und kompetent Chef Carsten Voss (der übrigens auch keinen Ring am Finger trägt).
    Mansour, M: Wildspitz Mansour, M: Wildspitz (Buch)
    06.09.2020

    Ich habe mich gerne in den Schweizer Kanton Zug entführen lassen

    Bei einem Einbruch in der Schweizer Firma Rivoli Biotech Analytics haben die Einbrecher nicht nur gnadenlos randaliert, fast alle Versuchstiere und auch gefährliche Viren mitgenommen. Der Wachmann der Sicherheitsfirma Safetron, Pedro Ramirez, wird erschlagen und sein Hund Coco entführt. Die Zuger Kripochefin Sara Jung mit ihrem Team hat alle Hände voll zu tun um den Fall aufzuklären. Auch, weil immer mehr an Tollwut erkrankte Tiere auftauchen. Und ihr wird langsam klar, dass sie persönlicher tiefer in der Sache drin steckt, als man sich vorstellen kann…

    Für mich ist es der erste Fall, den ich mit der Kripo Zug ermittle. Aber durch die vielen kleinen Hinweise auf den ersten Fall „Höllgrotten“ bin ich so neugierig geworden und möchte auch den noch lösen. Wobei ich auch ohne Kenntnisse des ersten Falls in dieses Buch hier ohne Probleme hineingefunden habe.

    Mit ihrem fesselnden Schreibstil hat mich Monika Mansour auch diesmal sehr schnell eingefangen und an dem Buch festgenagelt. Die hier und da einfließenden dialektischen Worte geben der Geschichte den schweizerischen Charme, den ich so mag.

    Sehr interessant finde ich die Personen, mit denen ich mich in diesem Fall bekanntmache. Zum einen die Kripochefin Sara Jung. Ihr merke ich schon von Anfang an an, dass ihr etwas Schweres auf der Seele lastet. Sie kann schlecht Gefühle zulassen, ist unnachgiebig und hart zu sich selbst. Als sich ihr Geheimnis langsam lüftet, kann ich das sehr gut verstehen und nachvollziehen.
    Das erste Mal habe ich es mit einem Schmetterlingskind als Protagonistin zu tun. Ich kann und will mir die Schmerzen und das Leid dieser jungen Frau gar nicht vorstellen. Ich finde es sehr gut, dass Monika Mansour sich an dieses „gesundheitliche“ Thema heran gewagt hat.
    Zwei sehr unterschiedliche Männer, die es mir angetan haben, Tom und sein Freund Rico, spielen ebenfalls eine große Rolle in dieser Geschichte. Wobei ich mir gut vorstellen kann, dass ich Rico wegen seiner Schwester Mirjam im nächsten Fall für Sara Jung bestimmt wieder begegnen werde. Was mir sehr gefallen würde.
    Der Deutsche Schäferhund Coco von Pedro Ramirez und der Kater Herr Geheimrat von Sara Jung - zwei Tiere, die mir ans Herz gewachsen waren, mit denen ich gelitten habe, die aber die Tollwut nicht überlebt haben.

    Das älteste Zisterzienserkloster der Schweiz – Abtei Frauenthal spielt ebenfalls eine Rolle. Hier trifft eine alte Nonne kurz vor ihrem Tod einen Mann. Was es mit diesen Szenen auf sich hat, habe ich auch erst zum Schluss durchblickt. Wie man Tieren so etwas antun kann, wie man das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, das wird mir immer ein Rätsel bleiben.

    Es geht nicht nur um Tollwut, sondern um das Tierwohl, den Tierschutz im Allgemeinen und um den Sinn und das Muss von Tierversuchen. Die Geschichte regt zum Nachdenken an. Auch dass ich etwas über Schmetterlingskinder und ihr Leben gelernt habe, finde ich klasse.

    Ein äußerst spannender und sehr interessanter Krimi aus der Feder der Schweizer Autorin Monika Mansour, der mich gefesselt, mehr als einmal wütend und sehr nachdenklich gemacht hat. Dafür vergebe ich gerne die volle Punktzahl von 5 Sternen.
    Im Bann der Yakuza | Erotischer SM-Roman Im Bann der Yakuza | Erotischer SM-Roman (Buch)
    04.09.2020

    Mir hat dieser erotische Roman sehr gut gefallen

    5 Jahre lang war Kiara mit ihrem Markus zusammen. Nun hat sie ihn mit einer anderen in ihrem gemeinsamen Bett erwischt und braucht Abstand. Sie entschließt sich, ihre langjährige Freundin Megumi in Japan zu besuchen. Bereits im Flugzeug hat sie einen Traum, den sie sich nicht erklären kann und der sie verunsichert. Aber es soll nicht die einzige Verunsicherung bleiben, der sie sich in der kommenden Zeit aussetzen wird.

    Das Cover hat mich angezogen, wobei ich mir nicht sicher war, ob das, was ich hier sehe, meinem Lesegeschmack entsprechen würde. Nach dem Genuss der Leseprobe habe ich mich dann entschlossen, das Buch zu lesen. Ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil, ich war überrascht, wie locker, leicht und sehr ansprechend Angelique Corse die BDSM-Szenen in eine einfallsreiche Geschichte verpackt hat. Erotik so angenehm zu verpacken schafft nicht jeder Autor.
    Da es nur wenige Personen sind, die mir hier mit ihren Spielchen vorgestellt werden, habe ich mich schnell mit ihnen und ihren Eigenheiten und Vorlieben bekannt gemacht.
    Ziel ihrer Reise nach Japan war es, neue Erfahrungen zu machen. Nicht ahnend, was da alles auf sie zukommen würde. Ihre Gefühle, die sie bändigen will, werden noch mehr aufgewirbelt. Egal ob Tag- oder Nachttraum – Kiara träumt sehr ausgiebig und real. Als Leser bin ich sehr nahe dran an diesen Träumen, die in kursiv dargestellt werden, und kann mit genießen.

    Eine interessante Geschichte, die mich in die Welt von Bondage und SM mitnimmt und die ich sehr empfehlen kann.
    Walker, R: Tod an der Interstate Walker, R: Tod an der Interstate (Buch)
    04.09.2020

    Ein spannender Ausflug nach Colorado

    Auf der I-70 bei Aurora, Colorado liegt ein Toter. Captain David Hodges und sein Team vom Aurora Police Department warten noch auf den Bericht des Gerichtsmediziners, da stellt sich heraus: der Mann war schon tot, als er auf der Straße aufschlug. Mord? Selbstmord? Das ist die Frage, die David Hodges, Jacqui Monaghan, Samuel Alvarez und Saul Brendup nun als erstes klären müssen. Als es einen zweiten Toten gibt, wird es richtig spannend...

    Mir hat in diesem Fall gerade die Arbeit dieses mit sehr unterschiedlichen Ermittlern bestückten Teams sehr gut gefallen. Ich fand es interessant zu erfahren, wie so eine morgendliche Teambesprechung abläuft, dass die Vier nicht nur am aktuellen Fall arbeiten, sondern auch weitere offene Fälle nebenher bearbeiten müssen. Natürlich muss auch das Protokollieren sein.
    Alle diese kleinen Infos über den Ablauf im Police Department hat Robert Lee Walker ganz selbstverständlich in den aktuellen Fall eingebaut. Es ist absolut nicht leicht, dahinter zu kommen, warum der Maler und Anstreicher Peter Spade sterben musste. Ganz viele kleine Puzzleteile führen hier zum endgültigen Ergebnis. Durch kleine Wendungen, bei denen ich von meiner Theorie des Täters wieder abgebracht wurde, ergibt sich eine Auflösung, mit der ich so nicht gerechnet habe.
    240 Seiten aufgeteilt auf 45 teils sehr kurze Kapitel lassen zwischendurch auch mal kleine Pausen zu. Sie fachen auch die Spannung immer weiter an und machen das Geschehen sehr schnell.
    Das Team wird durch viele kleine Beschreibungen, die immer wieder einfließen, vorgestellt und ergeben schließlich ein sehr gut vorstellbares Gesamtbild jedes Einzelnen. Hier bewundere ich vor allem David Hodges, mit welcher Ruhe und Gelassenheit er sein Team führt. Vielleicht kann ich das Team ja in der Zukunft noch näher kennenlernen.
    Eine Frau, die nur einen kurzen Auftritt hat, ist mir besonders lieb geworden: Ms. Plummer. Diese kleine alte Dame bewundere ich auf der einen Seite. Auf der anderen Seite tut sie mir einfach nur sehr leid. Beim Lesen wird jeder wissen, was ich meine.

    Ein verzwickter Fall mit interessanten Protagonisten und einem ausgeklügelten Ende, das mich sehr überrascht hat. Da dies der Auftakt zu einer neuen Krimireihe ist, freue ich mich schon, demnächst mehr vom Aurora Police Department und seinen Mitarbeitern lesen zu können.
    Die Spur des Schweigens Die Spur des Schweigens (Buch)
    01.09.2020

    Allerbeste Unterhaltung

    Allerbeste Unterhaltung

    Die freie Journalistin Julia Feldmann lernt bei einer Produktvorstellung durch den Tritt eines Kameramannes auf ihren Fuß den sehr sympathischen Nachrichtensprecher Sebastian Bayer kennen. Aber sie, die es, warum fragt sie sich selbst, mit keinem Mann lange aushält, vergrault ihn schnell wieder. Durch einen neuen Auftrag, der sich mit der Me-too-Debatte beschäftigt, kommt sie an ein renommiertes Forschungsinstitut, an dem ihr Bruder Robert beschäftigt war, bevor er in Norwegen seit seinem letzten Urlaub als verschollen gilt. Bei ihren Recherchen trifft sie auf den äußerst attraktiven Dr. Jens Höger, der von mehreren Frauen beschuldigt wird, sie sexuell belästigt zu haben. Durch Zufall kommt sie den Spuren ihres Bruders wieder nahe. Denn entgegen jeder Vernunft hat sie die Hoffnung ihn wiederzufinden nie aufgegeben…

    Mit „Die Spur des Schweigens“ legt Amelie Fried einen sehr dicht gewebten Roman vor, bei dem es nicht nur um sexuelle Anmache und Gewalt an Frauen geht, sondern auch um das Verschwinden ihres Bruders Robert in 2007 und um das Thema Demenz, von der ihre Mutter Gitta betroffen ist. Auch die Probleme einer alleinerziehenden Mutter, hier ihrer Freundin Kathrin, werden eingeflochten. Probleme, die ausländische junge Menschen hier mit unserer Kultur haben, kommen ans Licht. Die Entwürdigungen und Hasskommentare in den sozialen Medien werden ebenfalls zum Thema gemacht. Genauso wie fragwürdige Wunder-Schlankheitsprodukte, die immer wieder angeboten werden.

    Julia ist mir ab dem ersten Kennenlernen sehr sympathisch. Sie ist einfühlsam und zielstrebig, lässt sich nicht von ihrem einmal eingeschlagenen Weg abbringen. Sie ist aber auch irgendwie zerrissen, innerlich unsicher, manchmal leichtsinnig und macht Sachen, die ihr absolut nicht guttun. So stört mich z.B. ihr Alkoholkonsum hier etwas. Besonders ans Herz gewachsen sind mir auch ihre beiden Freundinnen Kathrin und Nina. Solch verlässliche junge Frauen, die immer für einen da sind, wenn man sie braucht, wünscht sich bestimmt jeder in seinem Freundeskreis. Durch Rückblicke ins Jahr 2007 lerne ich auch Robert kennen und bekomme immer neue Sequenzen aus seinem Leben geboten. Das macht auch ihn für mich real und vorstellbar. Alle Personen, die ich hier kennenlerne haben ihren ganz eigenen Charakter, ganz eigene Wesenszüge, Ecken und Kanten und ich kann sie mir sehr gut vorstellen.

    „Die Spur des Schweigens“ ist so eine Geschichte, in der ich alles bekomme, was ich von einem guten Roman erwarte. Es macht mich wütend, wenn ich an Männer denke, die bis heute nicht verstanden haben, was NEIN bedeutet oder die sich am geistigen Eigentum Anderer vergreifen. Hier und da sind ein paar Tränen geflossen. Zusammen mit Julia habe ich mich aber auch bei verschiedenen Anlässen sehr freuen können und sie vor allem für ihre Durchhaltekraft und ihre Stärke bewundert.

    Ein Buch, das mich spitzenmäßig unterhalten hat, das meine Emotionen hervor gelockt hat und von dem ich hoffe, dass es noch sehr viele Leser und Leserinnen finden wird.
    Von mir bekommt es die vollen 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.
    Die Münsterland-Detektive / Ein falscher Hengst? Anja Stroot
    Die Münsterland-Detektive / Ein falscher Hengst? (Buch)
    31.08.2020

    Schön, dass die jungen Detektive wieder da sind

    Da die Aufbauarbeiten auf dem Hof von Leonas Eltern wegen des Feuers im vergangenen Jahr noch nicht abgeschlossen sind, können dort im Moment noch keine Reiterferien stattfinden. Aber Jacky und Ben haben eine Tante mit einem Hotel in der Pferdestadt Warendorf. Und wahrhaftig hat Tante Erna noch Zimmer frei und nimmt Ben, Jacky, Leona, Gundula und Felix gerne bei sich auf. Als die Fünf Warendorf erkunden, fallen ihnen 3 Männer auf, die einen komischen Eindruck auf sie machen.
    Und damit beginnt für sie ein neuer Fall…

    Mein kleiner Nachbarn Lenny und ich haben bisher alle Abenteuer der Münsterland-Detektive mit erlebt und uns sehr gefreut, dass es mit den Geschichten weiter geht.
    Die 2. Staffel der Detektiv-Geschichten beginnt in der deutschen Pferdestadt Warendorf. Lenny findet es klasse, dass sogar der Bürgermeister der Stadt ein Vorwort schreibt.
    Dann geht es mit der Geschichte auch schon los. Unter der Leitung von Ben, der seine Tante schon ein paar mal besucht hat, gehen Jacky, Leona, Gundula und Felix auf Stadtbesichtigung und treffen immer wieder ihren Zimmernachbarn mit zwei anderen Männern. Auch auf der Hengstparade treffen sie die Drei wieder und sehen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zu geht. Puh, diesmal wird es richtig gefährlich für die Jungs und Mädels. Ob sie auch diesmal den Fall lösen werden?

    Lenny fand auch die neue Geschichte wieder „richtig gut“. Und auch mir hat der Ausflug nach Warendorf in kindgerechter Sprache sehr gut gefallen. Der Fall ist in 8 Kapitel aufgeteilt, so dass man ihn auch gut als Gute-Nacht-Geschichte lesen kann. Aber da sie so spannend ist, werden die Kinder sie bestimmt in einem Rutsch durchlesen wollen – so, wie mein kleiner Freund.
    Da die Geschichten alle in sich abgeschlossen sind, kann man die Kinderbücher von Anja Stroot auch sehr gut unabhängig voneinander lesen. Als Altersangabe wird hier ab 8 Jahren empfohlen. Ich denke, man kann sie aber auch schon 6-jährigen vorlesen. Sie eignet sich auch gut zum Lesen üben. Lenny und ich z.B. wechseln uns mit dem Lesen ab. So hat jeder etwas davon.

    Nach dem Lesen kommt die „Arbeit“. Es gilt eine Detektivprüfung zu bestehen, 2 Geheimschriften zu entschlüsseln und ein Lesezeichen nach Anleitung zu basteln. Für Kinder, die noch keinen haben, gibt es auch noch einen „Münsterland-Detektiv-Ausweis“ zum selber machen.

    „Der falsche Hengst“ ist der erste Band einer neuen Staffel und Lenny und ich freuen uns schon sehr auf den hoffentlich bald erscheinenden neuen Fall mit den Pferdefreunden Jacky, Ben, Leona, Gundula und Felix.
    Geile Wunder | Erotische Geschichten Geile Wunder | Erotische Geschichten (Buch)
    28.08.2020

    10 sehr unterschiedliche Geschichten

    In ihrem Buch „Geile Wunder“ unterhält mich Brooklyn Collins mit 10 erotischen Geschichten:

    Da ist z.B. Florence, die über ihren Vater und später über ihren Chef mit den Freuden der Bestrafung bzw. dem Entgegennehmen einer Strafe bekannt gemacht wird. Hierin findet sie bis ins hohe Alter ihren Gefallen.
    Vera, deren Glück jeden Freitag die Trommeln aus ihren Musikboxen, ihr Wodka aus der schwarzen Flasche und Roberto auf ihrem Monitor ist.
    Patricia, die bei einem Unwetter Oscar und Thomas und deren harte Männlichkeit kennenlernt.
    Rita, die einem fremden Mann ins Hotel folgt und ein Vorbild für ihre Enkelin Franziska wird.
    Die Orgie, die Emma, Matthew, Jakob und Amelia ist nicht so viel mein Fall.
    Geoffreys Wunsch an Ilona – ich kann verstehen, dass sie es nicht mag. Mary dagegen seht. So unterschiedlich sind die Vorlieben.
    Olivia, die von einem unbekannten Mann träumt
    Greg und Conny, die Chopin zusammen bringt und die einmal rund um den Erdball mit den verschiedensten Menschen zusammen kommen.
    Arthur, der durch seinen gleichnamigen Onkel zum Schlossherrn wird und durch eine Agentur die unterschiedlichsten Menschen kennenlernt.
    Zu guterletzt Manson, der jeden Tag London unsicher macht und nicht genug bekommt.

    Aber alle diese Geschichten solltet ihr selbst lesen.
    Brooklyn Collins versteht es, den Leser in eine erotische Welt der Gefühle und der Lust mitzunehmen. Durch die verschiedenen Personen, die unterschiedlichen Orte an denen dies alles passiert, wird es nie langweilig. Im Gegenteil – jede einzelne Geschichte macht Lust sich selbst der Liebe hinzugeben und vielleicht sogar das ein oder andere Szenario in die Tat umzusetzen. Es ist für jeden Geschmack etwas dabei.
    Als Zuckerl gibt es noch einen Code über den der Leser eine weitere Geschichte im Internet lesen kann.
    Viel Spaß dabei.
    Commissario Pavarotti probt die Liebe Elisabeth Florin
    Commissario Pavarotti probt die Liebe (Buch)
    28.08.2020

    Auch Pavarottis 5. Fall ist einfach grandios

    Commissario Luciano Pavarotti aus Meran ist gerade in privaten Angelegenheiten in Deutschland im Taunus unterwegs. Seine große on- und off- Liebe Lissie von Spiegel, die durch eine Kugel aus Pavarottis Waffe in ihren Kopf, ihr Gedächtnis teilweise verloren hat, hat ein Buch veröffentlicht und Pavarotti begleitet sie zu ihren Lesungen. Bei ihrem neuesten Buchprojekt, das sich mit dem Tod ihres Vaters vor 30 Jahren beschäftigen wird, will er sie tatkräftig unterstützen. Noch ahnen die Beiden nicht, auf welches Wespennetz von Geheimdiensten, Spionen und Spionage sie dabei treffen werden.

    Dies ist nun schon der 5. Fall für den Kommissar aus Südtirol, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Held der Opernbühne, und seine große Liebe Lissie von Spiegel aus dem Taunus aus der Feder von Elisabeth Florin. Gleich nach den ersten Seiten hatte ich Angst, es könnte auch sein letzte Fall sein. Doch nun bin ich zuversichtlich, dass mich Luciano und Lissie auch in den kommenden Jahren ein Stück mit ihrem kriminellen Engagement begleiten werden. Das würde mich schon sehr freuen. Denn gerade an die Beiden habe ich, obwohl sie so unterschiedlich sind, mein Herz verloren. Aber in diesem Buch gibt es noch jemanden, dessen Bild ich nicht mehr aus dem Kopf bekomme: Spock. Wer das ist, müsst ihr schon selbst heraus finden.
    Toll finde ich, dass ich in dieser Geschichte auch mehr Privates von Ispettore Emmenegger, dem Vertreter von Pavarotti erfahre. Auch er spielt in dieser Geschichte eine starke Rolle, zusammen mit seiner neuen Partnerin.

    In diesem sehr persönlichen Fall für Pavarotti und vor allem für Lissie nimmt mich die Autorin mit in die Vergangenheit Italiens von vor 30 Jahren. Zu der Zeit, als Lissies Vater über Nacht verschwand und nicht wieder aufgetaucht ist. Mit den diversen Geheimdiensten und Spionen, sowohl auf deutscher als auch auf italienischer Seite war ich anfangs etwas überfordert. Vielleicht auch, weil ich mich bisher damit überhaupt nicht auseinander gesetzt habe. Aber die Autorin hat die Gabe sogar mir diese Seiten der deutsch/italienischen Geschichte so nahe zu bringen, dass ich vollkommen darin untertauchen konnte. Ein gekonntes Zusammenspiel zwischen Wahrheit und Fiktion, das mich vollkommen in seinen Bann geschlagen hat. Erst kurz vor Ende der Geschichte habe ich in allen Einzelheiten begriffen, was damals los war, wer gut und wer böse war und ist. Nach einem super spannenden, dramatischen Showdown fand ich es schade, dass das Buch schon ausgelesen war. Aber die Protagonisten müssen jetzt erst mal wieder zur Ruhe kommen.

    Wie alle Bücher von Elisabeth Florin ist auch dieses hier keines, das man schnell mal in zwei Tagen weg liest. Dazu ist es zu vielschichtig und undurchsichtig. Durch die dauernden Zeitenwechsel musste ich mich schon sehr konzentrieren um nicht wichtige Details, die mich der Lösung näher brachten, zu überlesen. Aber gerade das macht für mich den Reiz an diesen besonderen Krimis der Autorin aus. Ich merke beim Lesen, wie viel Mühe und Zeit diese intensive Recherchearbeit gekostet haben muss, um die Geschichte so dicht weben zu können.

    Da während der Geschichte immer wieder kleine Andeutungen bzw. Erläuterungen und Erklärungen zu den bisherigen Fällen von Pavarotti gegeben werden, ist auch dieser Band sehr gut ohne Vorkenntnis der anderen Bücher (die ich sehr empfehlen kann) zu lesen und zu verstehen.

    Im Anhang gibt es noch einige zeitgeschichtliche Einträge, die ich sehr interessant finde und die das Gelesene bei mir noch mehr vertiefen. So habe ich auch hier wieder noch etwas gelernt.

    Alles in allem ein spannender, fesselnder, geschichtlich sehr interessanter und vielschichtiger Krimi, mit dem ich einige sehr intensive Lesestunden verbracht habe, den ich absolut empfehlen kann und der von mir die vollen 5 Sterne bekommt.
    Blutmain Franziska Franz
    Blutmain (Buch)
    28.08.2020

    Spannende Spurensucht in Frankfurt am Main

    Verletzt, orientierungslos und von Wasser umgeben erwacht die 29-jährige Melinda Brandt auf einem leeren Motorboot auf dem Main. Sie erinnert sich nur noch, dass sie mit ihrem Bekannten Francesco Lione am Abend vorher in einer Weinschenke in Frankfurt Eppelwoi getrunken hat. Danach sind ihre Erinnerungen nur noch schwarz. Ein paar Tage später wird an der Offenbacher Schleuse eine tote Frau angeschwemmt. Welche Verbindung gibt es zwischen Melinda und ihr? Privatermittlerin Karla Senkrecht, eine Nachbarin von Melinda, nimmt sich des Falles an und versucht zusammen mit Hauptkommissar Kai Herbracht von der Frankfurter Kripo Licht ins Dunkel zu bringen. Was gar nicht so einfach ist.

    Dies ist wieder so ein Krimi, genau wie ich ihn mag.
    Der Unterhaltungsfaktor ist ab der ersten Seite sehr hoch, die Spannung baut sich erst ganz langsam auf. Aber dann geht es Schlag auf Schlag und ich muss aufpassen, dass ich keine Fakten, die hier zur Sprache kommen, verpasse. Ich meine sehr schnell den Durchblick zu haben, weiß allerdings nicht, wieso und warum das, was hier passiert, passiert. Es macht riesigen Spaß, manchmal gruselt es mir aber auch, dem Täter, der sich seiner Sache absolut sicher ist, zu folgen. Gerade die blutigen Szenen, und davon gibt es einige, verursachen Gänsehaut, Abscheu und auch Ekel, vor dem Mann, der absolut kein Unrechtsbewusstsein zu haben scheint. Ich finde es irre interessant in seinen Kopf und seine Gedanken hineinschauen zu können.
    Ich begleite Francesco Lione und Karla Senkrecht ins Bad Homburger Spielcasino, wo ich selbst schon mal gespielt habe. Genau wie damals sind auch hier die meisten der Spieler und Spielerinnen aus Frankfurt/Main. Das hat das Leseerlebnis für mich noch um einiges interessanter gemacht.
    Hier sind es zwei Themen, die im Vordergrund der Geschichte stehen. Zum einen die Gier nach Geld eines Einzelnen. Zum anderen die Suche nach Liebe und der Flucht vor der Einsamkeit. Franziska Franz schafft es mühelos, diese beiden Komponenten zu einer interessanten, lesenswerten und äußerst spannenden Geschichte zusammen zu schmieden.
    Auch die Personen, die aus den verschiedensten Schichten und Lebenssituationen kommen, sind alle authentisch und ich stelle mir vor, dass mir die ein oder andere schon auf der Straße begegnet ist. Freunde würde ich hier aber nur wenige finden wollen. Die Welt der sehr Reichen ist halt doch so eine ganz andere, wie meine. Trotzdem macht es Spaß hier einen kleinen Blick hinter diese Kulissen werfen zu können.
    Trotz einiger Morde blitzt auch Humor an der ein oder anderen Stelle auf und nimmt dem Grauen etwas den Schrecken und ich kann für ein paar Seiten durchatmen.

    Ein spannender Krimi, fast schon ein Thriller, bei dem ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und mich an meine Zeit im Frankfurter Umland erinnert gefühlt habe. Dafür vergebe ich sehr gerne die volle Punktzahl von 5 Sternen.
    Friesenbrauer. Ostfrieslandkrimi Sina Jorritsma
    Friesenbrauer. Ostfrieslandkrimi (Buch)
    26.08.2020

    Ein spannender Ausflug auf die Insel Borkum

    Gerade noch wurde in der Borkumer Brauerei der Familie Feldmann gefeiert, da bevölkert am darauffolgenden Tag die Polizei das Sudhaus. Braumeister Okko Jopp, ein inselweit bekannter Widerling, der an keiner jungen Frau vorbei gehen konnte, ohne sie zu begrapschen, hängt mit dem Oberkörper im Biertank. Unfall oder Mord? Das ist die Frage, die sich die Kommissare Mona Sander und Enno Moll von der Kripo auf Borkum stellen.

    Es hat lange gedauert bis ich auf Sina Jorritsma mit ihren Ostfrieslandkrimis gestoßen bin. Aber nach dem „Friesenbrauer“, der nun schon der 17. Krimi um die beiden sehr sympathischen, aber total verschiedenen Kommissare Mona Sander und Enno Moll ist, steht eine weitere deutschsprachige Autorin auf meiner „möchte-ich-immer-wieder-lesen“-Liste.

    Die Geschichte um die Borkumer Brauerei liest sich leicht und flüssig, lebt von einer hohen Spannung, die von Anfang an da ist und wartet mit sehr vielen Verdächtigen auf. Da haben es die temperamentvolle Kommissarin, die sich immer wieder zügeln muss um nicht schneller zu reden als ihr Hirn denken kann, und ihr Partner, der in sich ruhende Pol, der auf Borkum aufgewachsen ist und die Insel und ihre Bewohner kennt wie seine Westentasche, nicht leicht, den Täter zu überführen. Bei den vielen Verdächtigen und den vielen Spuren, denen nachzugehen war, habe ich mich mit dem ermitteln diesmal nicht so leicht getan. Auch schickt mich Sina Jorritsma immer mal wieder in die Irre, was ich dann auch immer erst (zu)spät bemerkt habe. Ich liebe es, wenn ich bei Kriminalfällen mit ermitteln und mit spekulieren kann. Und da bin ich hier eindeutig richtig.

    Das Einzige, was mir persönlich bei diesem Ostfrieslandkrimi ein bisserl fehlt, sind hier und da ein paar friesische Worte oder eine friesische Redewendung. Für mich macht das die Geschichte noch glaubhafter, regionaler und runder. Ansonsten kommt die Inselatmosphäre mit dem Rauschen der Wellen, dem Geruch nach Salz und Meer und den verschiedenen Leckereien, die sich die Kommissare immer mal wieder einverleiben bei mir sehr gut an.

    Spannende Unterhaltung mit einer interessanten Geschichte, die mich zum einen wütend gemacht und zum anderen berührt hat. Mir hat dieser Ausflug nach Borkum sehr gut gefallen und bekommt dafür 4,5 von 5 Sternen.
    Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau Tagebuch einer furchtbar langweiligen Ehefrau (Buch)
    25.08.2020

    Eine Geschichte, die weit hinter meinen Erwartungen zurück bleibt

    Die Ehe zwischen Diane Delaunais und Jaques Valois ist zerbrochen. Jaques hat Diane wegen einer Jüngeren verlassen. Nun versucht Diane diese Trennung zu verarbeiten und ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Was ihr leider eher schlecht als recht gelingt.

    Das Covers, das mir sehr gut gefallen hat und vor allem der Klappentext und eine kurze Leseprobe haben mich animiert, das Buch zu lesen. Danach hatte ich mir eine tiefsinnige und zum Nachdenken anregende Tragikkomödie vorgestellt. Bekommen habe ich eine Geschichte, die wenig unterhaltsam einfach so dahin geplätschert ist.

    Diane, bei der ich gehofft hatte, dass sie sich als taffe, selbstbewusste Frau darstellen würde, hat mich sehr enttäuscht. Ich hatte das Gefühl, sie weiß überhaupt nicht, was sie will. Wartet sogar immer noch darauf, dass ihr Jaques vielleicht doch wieder zu ihr zurück kommt und wirkt dadurch gleichgültig und passiv. Ich begleite sie von einer kleinen Episode zur nächsten, ohne ersichtlichen Zusammenhang. Ich finde Diane wirklich furchtbar langweilig, sogar etwas depressiv und kann Jaques verstehen, dass er sich nach einer Freundin umgesehen hat.

    Dabei lässt sich die Geschichte von Marie-Renèe Ladvie locker und leicht weg lesen. Humor blitzt hier und da auf, kann sich aber nicht halten und so ödet die Story die meiste Zeit nur so dahin.

    Ein Thema, das zu einer guten Geschichte hätte werden können, wurde zu einer Geschichte, die weit hinter meinen Erwartungen zurück geblieben ist. Schade.


    „Ein schreiend komischer und aufs Beste unterhaltender Roman“ wird mir angekündigt. Hat bei mir leider nicht gezündet.
    Ziemlich hitzige Zeiten Angelika Schwarzhuber
    Ziemlich hitzige Zeiten (Buch)
    23.08.2020

    Das Leben hält immer noch Überraschungen bereit

    Das erkennt nach einigem hin und her auch Anna Reiter, die stramm auf die 50 zu geht. Seit der Scheidung von ihrem Harald vor mehr als 7 Jahren stemmt sie ihr Leben zwischen Beruf, Haushalt, ihren beiden Töchtern Leonie und Emma und ihrer Mutter Mina, die mit im Haus lebt, allein und ohne Männerbekanntschaften. Dazu kommen jetzt gerade noch die Hochzeitsvorbereitungen für Leonies großen Tag mit ihrem Timo und Emmas Abiabschluss. Außerdem hat Emma gerade den Führerschein bestanden und Anna „darf“ bei ihr im Auto den Beifahrer spielen, was ihr außer den Hitzewellen, die sich immer wieder aufdrängen, weiter Schweißperlen auf die Stirn treibt. Dazu kommt, dass Mama Mina immer tüdeliger wird. Ist das der Anfang einer Demenz? Und Jo Ranke, ihre erste große Liebe, der im Amerika als Filmmusikkomponist die große Karriere gemacht hat, ist zurück im schönen Prien am herrlichen Chiemsee…

    Angelika Schwarzhuber hat mit Anna Reiter, ihrer Familie, ihren Freundinnen und Bekannten, bis auf eine, so liebenswerte Figuren erschaffen, mit denen ich mich sofort angefreundet habe. Klar, alle haben ihre kleinen oder großen Macken und ihre ein oder andere charakterliche Eigenschaft, die ich nicht so mag. Aber im großen und Ganzen kann ich da sehr gut drüber hinweg schauen, weil alle im Grunde einfach so sympathisch sind. Der „Gurkenmann“ – ich verrate nicht, was es mit dem auf sich hat – ist z.B. jemand, mit dem ich nicht allzu viel zu tun haben möchte.

    Die Geschichte an sich ist eine locker-leichte Familien- und eine kleine Liebesgeschichte. Es werden, während die Tage am Chiemsee dahin laufen, viele Themen angesprochen, bei denen es sich lohnt, sie auch nach der Lektüre mal näher zu beleuchten. So scheint Mama Mina eine beginnende Demenz zu haben, die durch zu wenig Trinken hervorgerufen wurde. Den Grund warum es Paul und seine Tochter Jana aus München an den Chiemsee verschlagen hat, finde ich so krass und erbärmlich, werde aber auch darüber nichts verraten. Außerdem geht es um schwule Jungs, den Altersunterschied zwischen Männern und Frauen und um Freundschaft.
    Immer wieder habe ich lachen oder grinsen müssen, was einer gewissen Situationskomik geschuldet ist, die die Autorin sehr locker rüber bringt. Aber es gibt auch durchaus Themen, die nachdenklich machen und mich dazu bringen mal wieder über das Leben im allgemeinen nachzudenken. Und es gibt viele Stellen im Buch, die ich dank meines vorgeschrittenen Alters so gut nachvollziehen kann, weil ich sie auch schon durchlebt oder mitgemacht haben.
    Bei den wunderschönen Beschreibungen der Landschaft rund um den Chiemsee kommt bei mir sofort der Wunsch auf, raus aus der Stadt, rein in der wunderschönen Chiemgau. Da ich die Gegend dort ein bisserl kenne, hat sich mein Kopfkino bei den Ansichten schier überschlagen. Bei den köstlichen Leckereien, die Ilona in ihrem Delikatessenladen anbietet, läuft mir das Wasser im Mund zusammen und ich bekomme Appetit.

    Ein tolles Buch mit liebenswerten Protagonisten und einer Geschichte wie aus dem richtigen Leben. Ich habe mich für diese Lesestunden am Chiemsee richtig wohl gefühlt.
    Stronk, C: Jagd nach dem magischen Detektivkoffer, Band 1: D Stronk, C: Jagd nach dem magischen Detektivkoffer, Band 1: D (Buch)
    23.08.2020

    Sehr guter Start einer neuen Serie von Detektivgeschichten

    Marie Stiefel und ihr Zwillingsbruder Lukas aus der Mondstraße 13 in Quaffelhausen feiern ihren siebten Geburtstag. Da bekommen sie Post von ihrer Tante Gundula aus Indonesien, die ein Überraschungspaket ankündigt. Ein paar Tage später können sie das Paket am Schalter 17 am Flughafen abholen. Sind die Beiden, die da gerade mit ihrem Paket verschwinden wollen, Groß und Klein, die, die ihre Tante Gundula im Brief erwähnt hat?

    Zusammen mit unserem kleinen Nachbarn habe ich gestern begonnen das Buch zu lesen bzw. Lenny hat mir die Geschichte vorgelesen. Er kommt jetzt in die 2. Klasse und gemeinsam haben wir es gestern bis zur Seite 49 geschafft. Da haben wir erst mal Pause gemacht.
    Auf den Seiten gibt es aber auch so Vieles zu entdecken, dass man es einfach nicht schafft, die Geschichte in einem Rutsch durchzulesen. Da gibt es zum einen den kindgerechten Lesetext in einer großen Schriftart, die sehr gut zu lesen ist. Die Briefe von Tante Gundula erzeugen eine gewisse Spannung. Dann die vielen farbenfrohen Illustrationen, die genau angeschaut und besprochen werden wollen und natürlich die kleinen Rätsel, die zwischendurch gelöst werden müssen.
    Also haben wir heute weiter gelesen und gerätselt. Wenn man bei einem Rätsel nicht weiter kommt, gibt es hinten im Buch die Auflösungen dazu.
    Lenny war richtig traurig, dass die Geschichte schon zu Ende ist. Aber als ich ihm gesagt habe, dass der 2. Band der Detektivgeschichte schon in ein paar Tagen raus kommt, hat er gestrahlt. Den werde ich dann wohl unbedingt besorgen müssen.

    Eine wunderbar kindgerechte Rätsel-Geschichte mit einer sympathischen Familie Stiefel und ihren Haustieren, die meinem kleinen Nachbarn sehr gut gefallen hat. So bringt sogar ihm das Lesen üben Spaß.
    Das Antiquariat der Träume Lars Simon
    Das Antiquariat der Träume (Buch)
    21.08.2020

    Phantastisch und einfach wundervoll

    Johann Andersson lernt auf der Fähre Leksand die 24-jährige Fotografin Lina Berglund aus Göteborg kennen und verliebt sich sofort in sie. Lina scheint seine Gefühle zu teilen. Und so ist es um so tragischer, als sich die Beiden nach einem schweren Schiffsunglück durch den Orkan Ornella mit Windstärke 10 aus den Augen verlieren. Zusammen mit Lina verschwindet auch das sehr seltenes Buch von Viktor Rydberg „Singoalla“, das sie Johann geschenkt hatte. Johann kehrt in den kleinen schwedischen Ort Hedekas zurück und eröffnet dort ein Antiquariat mit angeschlossenem Literaturcafé. Unterstützung erhält er von Agnes, der Schwester des ansässigen Pfarrers. Da er nicht glauben will, dass Lina umgekommen ist, macht er sich auf die Suche nach ihr, unterstützt von Figuren, die er aus seinen ihm liebsten Büchern kennt. Cyrano de Bergerac, Sherlock Holmes, John Dolittle, Pippi Langstrumpf, Harry Haller und William von Baskerville geben ihm Ratschläge und schleichen sich in seine Gedanken, wenn er mal wieder nicht weiter weiß. Aber nur er selbst kann und muss etwas in seinem Leben ändern um zu sich selbst und vielleicht auch zu Lina zu finden.

    Lars Simons „Antiquariat der Träume“ ist so ganz anders als die Bücher, die ich normalerweise lese. Irgendwie etwas ganz besonderes. Das fängt bei dem wunderschön gestalteten Cover an und hört am Ende der Geschichte, die ich mit einem „ach schade“, weil sie leider schon vorbei ist, auf. Der unvergleichliche Schreibstil mit seinen Wortspielereien, den auf den Punkt passenden Vergleichen, Phrasen, die uns zeigen, wie vielfältig Sprache sein kann und die Beschreibung von Gefühlen, wie ich sie nur hier gelesen habe.
    Die Geschichte um Johann und Lina hat etwas märchenhaftes, mystisches, magisches und phantastisches. Johann, der seinem Verlagshaus in Stockholm den Rücken kehrt um im schwedischen Hinterland mit seiner Leidenschaft für Bücher ein beschaulicheres Leben zu beginnen, seiner Liebe zu Lina, die er ja nur wenige Tage kannte, von der er nicht loszukommen scheint, und seinen Hirngespinsten, die im schlaflose Nächte bescheren. Wobei diese mir manchmal wirklich real vorkamen und mich in ihre Welt mitgenommen haben. Aber nicht nur er, auch die anderen Personen, die Lars Simon hier kreiert und charakterisiert hat, sind außergewöhnlich, liebenswert und einfach wundervoll.
    Die ganze Geschichte ist so romantisch, humorvoll, nachdenklich, voller Charme, Poesie und Gänsehautmomente. Ich habe mich ab den ersten Seiten hineinfallen, mich mitreißen lassen, habe mich absolut wohl gefühlt und bin fasziniert und absolut positiv überrascht am Schluss wieder aufgetaucht.

    Ein wirklich wunderbares Buch, das noch lange in mir nachwirken wird und von dem ich hoffe, dass es noch Viele lesen werden um sich genau so verzaubern zu lassen, wie ich es getan habe.

    Jasmunder Geheimnisse Anja Behn
    Jasmunder Geheimnisse (Buch)
    19.08.2020

    Ein Ort im Umbruch

    Restauratorin Jette Herbusch hat es nach Hollvitz auf die wunderschöne Insel Rügen verschlagen um hier den Altar der Dorfkirche zu restaurieren. Als ihr Freund der Kunsthistoriker Professor Richard Gruben sie besuchen will, bittet Jette ihn, am Sassnitzer Bahnhof vorbei zu fahren und die Denkmalpflegerin Susanne Ortlepp mitzubringen. Am nächsten Tag, als Gruben auf der suche nach einem alten Kreidewerk ist, findet er Frau Ortlepp tot, verblutet in einer Tierfalle. War es ein unglücklicher Unfall oder doch ein heimtückischer Mord?

    Das erfährt der Leser erst nachdem Richard Gruber und der sympathische Ortspolizist Bert Mulsow begonnen haben, diesen außergewöhnlichen Fall zu ermitteln. Und was dabei alles ans Tageslicht kommt, hat mich immer wieder erstaunt und auch erschreckt.

    Dies ist das erste Buch von Anja Behn, dass ich gelesen habe. Ihre ausgeglichene und unaufgeregte Schreib- und Erzählweise mag ich sehr. Sie versteht es, mit immer wieder eingestreuten kleinen geheimnisvollen Anmerkungen die Spannung anzuheizen und hoch zu halten, ohne dass sie mich erdrückt.
    Wie zufällig eingestreute Hinweise auf den Vorgängerband machen Lust, sich mit Jette und Richard noch näher beschäftigen zu wollen. Was ich nun, wo ich Anja Behn und ihre Protagonisten kennengelernt habe, bestimmt tun werde.
    Ihre Protagonisten kann ich mir fast alle dank der ausführlichen Beschreibungen sehr gut vorstellen. Mit Jette und Richard habe ich mich sofort angefreundet. Auch die anderen Bewohner des Ortes, die ich hier kennenlerne, sind alle so menschlich und einfach normal. Ganz besonders emotional beeindruckt hat mich eine alte Dame, die hier allein in ihrem kleinen Häuschen lebt und in ihrem Leben so einiges mitgemacht hat.
    Die Insel Rügen versprüht hier im Mai, wenn der Raps blüht und die Luft mit seinem Duft anreichert, einen ganz eigenen, wunderbaren Flair. Ich genieße die gelbe Blütenpracht, meine die salzige Luft der Ostsee riechen und auf der Haut spüren zu können. Da ich vor ein paar Jahren eine Zeit dort verbringen durfte, war es für mich wunderschön, zusammen mit Jette und Richard die Gegend noch einmal erkunden zu können.

    Mit der Auflösung des Falles habe ich mich hier sehr schwer getan. Lange habe ich gar nicht gewusst, um was es hier in Wirklichkeit geht. Kleine Andeutungen haben mich immer in die falsche Richtung denken lassen. Am Ende wird alles sehr ausführlich und genau aufgelöst. Aber in der Zwischenzeit habe ich mich immer wieder auf neue Wendungen eingelassen und bin der Autorin brav auf falsche Fährten gefolgt.

    Alles in allem eine sehr gut konstruierte Geschichte, nicht nur für Rügen Liebhaber, die sich spannend und interessant liest, bei der ich gut mit ermitteln und mit rätseln konnte.
    Für mich hat sie die volle Sternenzahl von 5 absolut erreicht.
    Wähä, N: Vaters Wort und Mutters Liebe Wähä, N: Vaters Wort und Mutters Liebe (Buch)
    17.08.2020

    Eine ganz außergewöhnliche Familiengeschichte

    Tornedal, ein finnischer Ort an der Grenze zu Schweden. Hier leben Pentti und Siri Toimi. Ihre 12 Kinder sind hier auf dem landwirtschaftlichen Hof aufgewachsen. Einige sind schon aus dem Haus, leben ihr Leben weit weg von zuhause. Nun weihnachtet es sehr und die meisten der Kinder kehren zu den Feiertagen nachhause zurück. Die meisten freuen sich auf ihre Geschwister, die untereinander eine starke Bindung haben, und Mutter Siri, eine sanftmütige Frau, die alles für ihre Kinder tut, was in ihrer Macht steht. Sie haben aber auch Angst vor den Launen und der Grausamkeit des despotischen Vaters Pentti.
    In diesem Winter, 1981, wird der kleine Arto bei einem Unfall schwer verletzt. Dadurch wird sich das Familienleben in der Zukunft dauerhaft verändern...

    „Liebe ist ein Luxus, den sich nur reiche Leute leisten können. Für arme Leute hingegen hat sie keinerlei Wert“.
    Diese Sichtweise hat mich einerseits erschüttert. Andererseits beschreibt sie aber das Leben und das Miteinander in der Familie. Daraus erfolgt auch eine Einsamkeit, die ich beim Lesen immer wieder gespürt habe.

    Schon die Einführung vor der Geschichte ist etwas speziell und facht die Neugier auf das, was da wohl kommen mag, tüchtig an.
    Jedes Familienmitglied bekommt ein oder mehrere eigene Kapitel, in dem es dann hauptsächlich um deren Vergangenheit, seine Sichtweise und seine Stellung in der Familie geht. So lerne ich sie sehr intensiv kennen. Elina und Riiko, die beiden verstorbenen Geschwister sind davon ausgenommen. Durch die sehr verschiedenen Charakteren, bei denen man deutlich sieht, wie unterschiedlich sich Geschwister entwickeln können, fällt es nicht schwer sich unter den vielen Personen zurecht zu finden. Außerdem gibt es zu Beginn des Buches ein sehr ausführliches Personenregister, in dem man spicken kann.
    Immer wieder spricht der Erzähler mich persönlich an, wodurch ich mich noch mehr dem Familiengefüge zugehörig bzw. hinein gezogen fühle. Richtig wohlgefühlt habe ich mich allerdings hier nicht.

    Sehr gut gefällt mir die Beschreibung der kargen, idyllischen finnischen Landschaft. Dazu im krassen Gegensatz die Lebensmittelpunkte Helsinki und Stockholm, wohin drei der Kinder verzogen sind.

    Es hat seine Zeit gedauert, bis ich in die Familie Toimi hinein gefunden habe. Aber dann habe ich mich mitreißen lassen und war von den verschiedenen Emotionen und Gefühlen, die die Geschichte bei mir auslöst, überwältigt.
    Es gibt immer wieder Längen, die die Spannung, die hintergründig immer lauert, zusammenbrechen lässt. Auch die unvorhergesehenen Sprünge durch verschiedene Zeiten haben mich irritiert.

    Ein Buch, das man nicht mal schnell weg lesen kann. Man sollte sich Zeit nehmen, die Menschen, denen man hier begegnet kennenzulernen und ihnen zuzuhören. Dann hat man als Leser, vielleicht genau wie ich, ein ganz besonderes Leseerlebnis.
    Geburtstagskind Anders Roslund
    Geburtstagskind (Buch)
    16.08.2020

    Der Unterschied zwischen richtig und falsch

    Als Kriminalkommissar Ewert Grens von einem Bewohner des Hauses in der Dalagatan 74 zur Wohnung Nr. 1301 im 3. Stock gerufen wird, fällt ihm sofort dieser penetrante Geruch und lautes Kinderfernsehprogramm auf. Der Schock, als ein kleines Mädchen ihm die Wohnung der Familie Lilaj öffnet. Vater Mirza, Mutter Dielbza, Bruder Eliot und Schwester Julia wurden mit jeweils zwei Schüssen in den Kopf getötet. Nur die Kleine Zana hat das Massaker überlebt. Als er 17 Jahre später zu einem Einbruch in der gleichen Wohnung kommt, weiß er, dass die damals 5-jährige Zana in Lebensgefahr schwebt.
    Piet Hoffmann, der eigentlich nach jahrelanger Flucht mit seiner Frau und den drei Kindern ein ruhiges Leben führen wollte, wird erpresst. Er soll durch einen Bandenkrieg das Waffengeschäft anleiern. Sonst stirbt seine Familie.

    Es hat eine Weile gedauert, bis sich die beiden Erzählstränge um Ewert Grens und Piet Hoffmann zu einer Geschichte, in der die Beiden nun als „Partner“ agieren, zusammen geschlossen haben.
    Zwei so unterschiedliche Typen. Zum einen Kriminalkommissar Ewert Grens dem nach über 40 Jahren im Polizeidienst in ½ Jahr der Ruhestand droht. Ihm, der fast keine Freunde hat, immer ein Einzelgänger war, mit Liedern von Siw Malmquist immer wieder in die Vergangenheit abtaucht, habe ich recht schnell vertraut. Zum anderen Piet Hoffmann, ein Mann, dem seine Familie über alles geht, der vor illegalen Mitteln nicht zurückschreckt, dessen Gerechtigkeitssinn ihm manchmal im Wege steht und bei dem es manche Überraschung gibt. Naja, ihn möchte ich nicht zum Feind haben. Als Freund allerdings auch nicht unbedingt.
    Diese beiden Männer dominieren die Geschichte. Aber auch die anderen Personen sind sehr tiefgründig und gut vorstellbar beschrieben. Hier habe ich besonders Hugo, den älteren Sohn von Hoffmann direkt ins Herz geschlossen.
    Genau so gut haben ich die verschiedenen Örtlichkeiten im Kopf, die gut vorstellbar beschrieben sind.

    Eine super spannende Geschichte, die mich ab den ersten Seiten gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Auch wenn es zwischendrin mal etwas unspektakuläre Ereignisse gibt, hält sich die Spannung konstant sehr hoch und meine Gänsehaut hat sich immer wieder mal gemeldet.
    Die Sprache empfinde ich als eher nüchtern und klar. Sie legt schonungslos Emotionen frei und springt zwischen Grems und Hoffmann hin und her. Es gibt hier viele lose Fäden und Enden, die sich aber, je weiter die Geschichte fortschreitet, immer mehr verbinden und ich kurz vor Schluss endlich durchblicke, was hier warum wie geschehen ist. Und der Schluss – der hat es so richtig in sich.

    Eine Geschichte, die mich schockiert, gefesselt, berührt, aufgewühlt, beeindruckt und emotional stark gefordert hat. Die nichts für zartbesaitete Gemüter ist. Die mich immer mal wieder zweifeln lässt, was gut oder was böse bzw. was richtig oder was falsch ist.
    Ein rasanter Krimi, den man einfach gelesen haben muss.
    Die Totensammlerin Leonie Haubrich
    Die Totensammlerin (Buch)
    15.08.2020

    Einfach nur WOW

    Yvonne Winkler, Reisebloggerin und Journalistin, gibt Berichte z.B. über das Thema Lost Places an verschiedene Zeitschriften. Dann wacht sie schwer verletzt und ohne Gedächtnis in einem Krankenhaus auf. Was ist geschehen? War es ein Unfall? Hatte sie Selbstmordabsichten oder war es ein Mordversuch? Yvonne stellt sich der Gegenwart, „freundet“ sich mit ihrer Beinprothese an und versucht, die Erinnerungslücken eine nach der anderen ganz langsam zu schließen.

    Und dabei durfte ich ihr über die Schulter schauen. Yvonne ist eine sehr starke, taffe Frau, die sich auch von immer neuen schlechten Nachrichten bzw. Erinnerungen, die ganz langsam wiederkommen, nicht entmutigen lässt. Aber je mehr Antworten sie zu finden hofft, desto mehr Fragen ergeben sich daraus wieder. Ich spüre ihre innere Zerrissenheit, ihre Unsicherheit, ihr nicht wissen, was passiert ist. Und ich leide mit ihr, die sich erst langsam an den Verlust ihres Beines gewöhnen muss. Trotz dieses Handicaps macht sie sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und legt ein Puzzlestück ans nächste. Ich war mir sicher, dass ihr etwas fürchterliches angetan worden ist.
    Leonie Haubrich hat eine so leichte, lockere und sehr bildhafte Erzählweise. Schnell habe ich die wenigen Personen, mit denen ich es hier zu tun habe, im Kopf. Vor allem Yvonne wächst mir schnell ans Herz. Auch die Lost Places, die eine Rolle spielen, kann ich mir gut vorstellen, wenn ich mit ihr im Moselgebiet unterwegs bin.
    In Rückblicken erfahre ich immer mehr aus Yvonnes Leben. Eine Geschichte, wie aus einem Märchen, wie sie mit ihrem Mann Dominik zusammen gekommen ist, die sie liebt, auf Händen trägt, sogar ihre Tochter Christiane adoptiert. Alles einfach eitel Sonnenschein.
    In der Gegenwart hatte ich ziemlich schnell das Gefühl, die Zusammenhänge durchschauen zu können. Bis immer wieder kleine Wendungen und falsche Fährten in eine andere Richtung gezeigt haben und mir, dass ich mal wieder falsch lag. Das Miträtseln hat mir diesmal besonders viel Spaß gemacht, da ich unbedingt wollte, dass Yvonne endlich wieder klar und in die Zukunft sehen kann. Naja, das kann sie nun auch. Mit jedem neuen „Ermittlungsansatz“ steigt die Spannung bis es fast nicht mehr auszuhalten ist. Dann sitze ich sprachlos da und denke, dass kann doch wohl nicht wahr sein.

    Ich habe fast alle Bücher von Leonie Haubrich gelesen und war immer begeistert. Aber mit dieser Geschichte hat sie noch eine Schippe drauf gelegt. Eine super spannende Geschichte, die ich jedem Thrillerfan nur ans Herz legen kann.
    Seo, M: Der rote Apfel Seo, M: Der rote Apfel (Buch)
    13.08.2020

    So schwarz kann eine Seele sein

    Endlich sitzt der Serienmörder, der Seoul monatelang in Atem gehalten hat, in der Todeszelle. Aber die Polizei glaubt, dass er mehr Morde als die bisher zugegebenen auf dem Gewissen hat. Die Einzige, mit der er bereit ist zu reden, ist die junge Psychologin Lee Sonkyong. Aber sie soll einen roten saftigen Apfel mitbringen. Warum will er ausgerechnet mit ihr sprechen? Woher kennt er sie? Und was hat es mit dem Apfel auf sich? Fragen, die Sonkyong hofft bei einem Gespräch mit ihm klären zu können.

    Wow, was für eine Geschichte. Die ersten Gänsehautmomente hatte ich schon beim Prolog. Und bei denen ist es nicht geblieben.
    „Du bist weniger Wert als eine streunende Katze“. Ein Satz von Vielen, die mich immer wieder schockiert haben.

    Anfangs habe ich mich mit den ungewohnten Namen der Menschen, die ich hier kennenlerne, etwas schwer getan. Das hat sich aber nach kurzer Zeit gelegt.

    Die Geschichte ist insgesamt sehr leise und langsam, baut Spannung ganz langsam auf und geht stetig auf ein Ziel hin, wo ich mir aber nicht vorstellen konnte, wo es mich hin führen würde. Es gibt keine dauernden Wendungen, keine super spannenden Cliffhanger, keine falschen Fährten, auf die ich hätte hereinfallen könnte. Trotzdem konnte ich mit dem Lesen kaum aufhören, weil ich unbedingt wissen wollte, was die Geschichte noch bringt. Es sind ganz kleine Hinweise, die mich antreiben, immer weiter kommen zu wollen.

    Mi-Ae Seo kommt mit nur vier Hauptpersonen aus um einen Thriller zu schreiben, der mir richtig unter die Haut geht. Vor allem, weil auch ein Kind, die 10jährige Yun Hayong eine der Protagonisten ist. Sie lebt, nachdem ihre Großeltern, bei denen sie nach dem Tod ihrer Mutter gelebt hat, bei einem Hausbrand ums Leben gekommen sind, bei ihrem Vater Yun Chaesong und seiner neuen Frau Lee Sonkyong. Sie wiederum hat den Serienkiller Lee Byongdo mehrfach besucht und einen kleinen Einblick in sein Leben bekommen. Hier spielt z.B. ein Song der Beatles eine zentrale Rolle.
    Ich bin schockiert, wie manche Menschen andere benutzen um an ihr Ziel zu kommen. Wie sie Seelen zerbrechen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was daraus entstehen kann. Ich habe, wie es der Klappentext beschreibt, in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele blicken müssen.

    Ein Buch mit vielen Gänsehautmomenten, mit Geheimnissen, die verborgen bleiben sollen, das ich absolut empfehlen kann. Wenn man sich an die asiatischen Namen gewöhnt hat, einfach ein Lesegenuss.
    Die Liebe fällt nicht weit vom Strand Franziska Jebens
    Die Liebe fällt nicht weit vom Strand (Buch)
    10.08.2020

    Locker, leichte Sommerlektüre

    Sophie Petersen, 29, verliert sich in Tagträumen rund um einen mintgrünen Foodtruck, ihrem großen Traum, mit dem sie reisen und vor allem darin kochen möchte.. Aber immer wieder findet sie ein „aber“, was sie davon abhält ihren Traum wahr werden zu lassen. Von einer Zeitarbeitsfirma an einen Filmverleih vermittelt, sitzt sie am Empfang und langweilt sich. Dies ändert sich schlagartig, als sie kurzfristig das Marketing für einen bald erscheinenden Film übernehmen muss. Sie ist sogar bei den Dreharbeiten des Films in Dänemark vor einer traumhaften Meereskulisse dabei. Hier lernt sie Nick und seine Hündin Yukon kennen und verliebt sich Hals über Kopf. Hierbei vergisst sie ganz, dass zuhause ihr Freund Tim auf sie wartet…

    In diesem Roman nimmt mich Franziska Jebsen mit in die raue Welt des Filmbusiness und in die Welt von Sophie. Einer jungen Frau, die mir für ihre 29 Jahre so unreif erscheint wie ein 16-jähriger Teenager. Eine Frau, die es allen recht machen und allen gefallen will. Die keine eigene Meinung hat, bis ihr von ihrer Freundin Sasha und einer alten Freundin ihrer Mutter der Kopf gewaschen wird und sie endlich mal die Initiative ergreift. Sasha und Claudette, zwei tolle Frauen, von denen sich Sophie einiges abschauen kann.
    Die Geschichte ist sehr vorhersehbar, es passiert eigentlich nichts, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Fast alle Personen, die ich kennenlerne erfüllen ein Klischee, sind stark überzeichnet und zum Teil sehr unsympathisch. Claudio, ein Kollege bei Triversal und Peter mit seinem Foodtruck in Dänemark sind zwei Männer, die ich gerne zu Freunden haben würde. Und natürlich Nick, der mich mit seiner fürsorglichen und total liebenswerten Art sofort für sich eingenommen hat.

    Alles in allem eine leichte, seichte Sommerlektüre, von der ich mir sehr viel mehr versprochen hatte. Die ich aber Dank der witzigen Dialoge und Wortschöpfungen und auch wegen Sophies Wandel bzw. Erkenntnis, gerne gelesen habe.
    3,5 von 5 Sternen
    Das Mündel des Hofmedicus Das Mündel des Hofmedicus (Buch)
    09.08.2020

    Ein Spielball der Erwachsenen

    Von klein auf wird die kleine Christiane, liebevoll Nanette oder Nannerl genannt, wie ein Spielball zwischen den Erwachsenen herum gereicht. Von der erste Amme zur zweiten, dann zur Pfarrersfamilie Steinheil und weiter zur Schwiegertochter des Stuttgarter Bürgermeisters Frau von Hehl. Die beiden Spielkarten Herzsieben und Ecksteinsieben spielen bei diesem Erziehungsexperiment eine große Rolle. Wie gedeiht ein Kind am besten: mit Liebe oder mit Strenge und Züchtigung.

    Durch die schwülstige Sprache, die genau zur Zeit um 1800 zu passen scheint, hat es bei mir etwas gedauert, bis ich mich in die Geschichte um die keine Christiane hinein gefunden habe. Auch mit den dauernden Orts- und Personenwechsel habe ich mich anfangs schwer getan. Da ist es gut, dass es im Buch ein ausführliches Personenregister gibt, bei dem ich immer wieder nachschlagen kann, wer nun wer ist.

    Mir hat diese historische Geschichte gut gefallen. Es ist so schrecklich zu lesen, was der kleinen Christiane alles angetan wird. Nicht nur die seelischen Schäden, die sie durch die dauernden Familienwechsel erleidet. Nein, auch die körperlichen Qualen, die sie vor allem von Frau von Hehl erleiden muss. Ich will mir gar nicht vorstellen, dass es wirklich solch schreckliche Menschen gibt, die mit diesen Kindern einfach nur „spielen“. Aber Christiane hat einen sehr starken Charakter und lässt sich nicht unterkriegen. Ihre Gefühle und Emotionen sind so detailliert und aussagekräftig beschrieben, dass ich mit ihr noch mehr Mitleid hatte und mit ihr mitgefühlt habe. Es tut fast körperlich weh, ihrem Martyrium zu folgen. Nicht nur in der Familie Hehl sondern auch in der Obhut der Herrnhuter, wo Christiane von Ordensschwestern und Ordensbrüdern gezüchtigt werden sollte.
    Genau so gelitten habe ich mit ihrer ersten Amme, die das Kind so fest in ihr Herz geschlossen hatte und fast daran zerbrochen ist, als sie es wieder hergeben musste. Das „I wü´s behoitn, es g´hert mir“ von Gottliebin Rumetsch wird mir bestimmt noch lange im Ohr klingen.

    Am Schluss des Buches erklärt Jutta Weber-Bock, welche Personen es um die Zeit um 1804 real gegeben hat und welche sie fiktiv dazu erdacht hat.

    Eine interessante Geschichte um die Erziehungsmethoden nach Pestalozzis Ratgeber „Lienhard und Gertrud“, die mir, nachdem ich in Stuttgart angekommen war, gut gefallen hat.
    Die Märchenerzählerin Die Märchenerzählerin (Buch)
    08.08.2020

    Weißt Du noch… Aufbruch in die Vergangenheit

    Elisabeth „Lila“ Oelmann, 76, lebt jetzt in Bielefeld im Haus einer Männer-WG in der Wohnung ihres verstorbenen Freundes Hermann. An Silvester holen sie die Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend ein. Etwas gibt es noch zu tun, was ihr sehr am Herzen liegt. Vor 50 Jahren ist ihre drei Jahre ältere Schwester Astrid bei einem Wochenendausflug verschwunden. Lila hatte ihre Schwester, die ihr den Freund ausgespannt hatte, in einem kleinen Gewässer immer wieder mit dem Kopf unter Wasser getaucht und dann liegengelassen. Nur Astrid tauchte nicht wieder auf.
    Wird Lila es schaffen, die Vorhänge der Vergangenheit zu lüften und ihre Schwester zu finden?

    Ich habe selten einen Roman gelesen, der mich emotional so mitgerissen und berührt hat. Vielleicht auch deshalb, weil ich nur 10 Jahre jünger bin als Lila und mich noch sehr gut an die späten 50er und die 60er Jahre erinnern kann. Immer wieder bin ich hier Szenen begegnet, die ich aus meiner Kindheit kenne, habe mich mit Lila und ihrer Einstellung zum Leben verglichen. Lila lässt mich an ihrem Leben teilhaben und rechnet damit ab, die schönen und die schlechten Seiten, von ihrer Kindheit und Jugend an bis heute zu ihrer „Vorsterbezeit“ wie sie es nennt. Zentrales Thema immer wieder – ihre Schwester Astrid bzw. Lilas Suche nach ihr.

    Sie hat großes Glück und wird dank einer Zeitungsanzeige fündig. In einem Seniorenheim trifft sie auf ihre Schwester Astrid, die an fortschreitender Demenz leidet. Dieses Thema nimmt einen hohen Stellenwert im Buch ein. Trotzdem wirkt die Geschichte aber eher heiter, was dem wie ich finde, grandiosen Schreib- und Erzählstil von Monika Detering geschuldet ist. Sie schafft es, der Demenz einen großen Teil ihres Schreckens zu nehmen und die Geschichte zu einer ganz besonderen zu machen.

    Die meisten Menschen, die ich hier kennenlerne, habe ich schnell ins Herz geschlossen. Sie sind genau wie du und ich, könnten meine Nachbarn, Manche sogar meine Freunde sein. Sogar Frau Goldmann, die ich erst etwas nervig und aufdringlich fand, hat sich mit ihrem Ruhrpottdialekt in mein Herz geschlichen.

    Ein wunderbares Buch über eine starke empathische Frau, die sich in Richtung Lebensende noch eine wichtige Aufgabe gestellt hat – und diese auch, wie ich finde, grandios meistert.
    Akuma Nicole Siemer
    Akuma (Buch)
    07.08.2020

    Akuma – ein ganz besonderer Dämon

    Schriftsteller Helmut Winter braucht zur Inspiration dauernd neue Umgebungen. So kommt es, dass die Familie dauernd umzieht und die kleine Kjara nie richtige Freunde findet. Sie ist immer die Neue. Und wenn sich dann jemand näher für sie interessiert, zieht sie schon wieder weg. Nicht verwunderlich, dass sie sich in dem neuen Haus, in dem es spuken soll, mit Akuma, einem Dämon anfreundet, der in ihrem Zimmer im Kleiderschrank wohnt. Als die Mitglieder einer Rockergang ins Haus eindringen und Helmut und Helene Winter Schlimmes antun wollen, bringt Kjara ihren „Freund“ dazu, ihren Körper zu benutzen um ihre Eltern zu retten. Damit beginnt für Kjara ihr eigenes Martyrium…

    Mich hat der Klappentext so neugierig gemacht, dass ich das Buch gleich lesen musste. Und obwohl Horror und Fantasy eigentlich nicht so mein Lesestil ist, bin ich von diesem Buch immer noch ganz begeistert.

    Nicole Siemer hat mich sofort mitgenommen in eine Welt des Mystik, der Gewalt und der Gefühle. Horror und Gewalt aber so dosiert, dass ich beim Lesen mein Kopfkino nur wenige Male ausgeknipst habe. Diese Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft zwischen Kjara und Akuma liest sich sehr flüssig und leicht, die Seiten gleiten mir nur so durch die Hände und ich habe nicht eher aufgegeben, bis ich beim Nachwort angekommen war. Ab der ersten Seite gibt es immer wieder kleine Andeutungen, die die Spannung immer weiter in die Höhe treiben, sie dort halten und erst nach dem gewaltigen Showdown geht es wieder ruhiger zu.

    Mit ganz viel Liebe zum Detail sind die verschiedenen Figuren gezeichnet. Sehr gut vorstellbar, mit zum Teil erschreckenden Charaktereigenschaften, haben sie alle doch auch ihre Vorzüge und guten Seiten, auch wenn sie sie nicht so gerne zeigen. Der Dämon Akuma, der aus der Hölle zu kommen scheint, ist normalerweise sehr still, bevorzugt aber Gewalt, Verrat und Folter und ist für die kleine 13-jährige und auch die erwachsene Kjara trotzdem ein richtig guter Freund, den nur sie sieht und mit dem nur sie kommunizieren kann. Bis sie sich keinen anderen Rat sieht und Pastor Hege einweiht.
    Der Wechsel zwischen Vergangenheit und dem Heute lässt mich noch tiefer in die Geschehnisse und die Gedankenwelt der Protagonisten eintauchen und ich verstehe noch besser, warum was geschieht.

    Die Autorin schafft es mit ihrer mitreißenden und packenden Schreib- und Erzählweise, dass ich sehr schnell gefesselt bin von einem Genre, an das ich mich normalerweise nie gewagt hätte. Ich bereue es absolut nicht, dass ich bei diesem Buch mal eine Ausnahme gemacht habe. Ich hätte sonst richtig was verpasst. Es gibt einige Szenen, bei denen sehr viel Blut fließt, die Folter sehr genau beschrieben wird und mir das Grauen so richtig entgegen schießt. Da, das gebe ich zu, habe ich nicht jedes Wort inhaliert. Aber bis auf diese wenigen Ausnahmen habe ich es genossen mit Kjara ihren Weg zu gehen. Immer wieder gibt es Wendungen auf die ich nicht gefasst war oder Ereignisse, die ich nicht erwartet habe. Besonders schön finde ich die Stellen, wo Gefühle gezeigt werden, wo ich mich richtig hinein fallen lassen konnte.

    Sehr sensible und zartbesaitete Gemüter sollten hier eher nicht zugreifen. Für mich aber ein fantastisches Buch mit Horror, Gewalt, Thrill, einer kleinen Portion Humor und ganz viel Emotionen und Gefühl einer Autorin, die es mit ihrer Dämonen-Geschichte auf meine Favoriten-Liste geschafft hat. Dafür gibt es die volle Punktzahl von 5 Sternen.
    Mit Felix auf großer Deutschlandreise Annette Langen
    Mit Felix auf großer Deutschlandreise (Buch)
    05.08.2020

    Mit Hase Felix auf einer Tour durch Deutschland

    Hase Felix macht mit seiner Freundin Sophie und ihren Eltern Urlaub im Zelt auf der Nordseeinsel Sylt. Als eine Windböe das Zelt in die Höhe reißt, will Felix das Zelt festhalten und fliegt mit ihm davon. Auf seiner Reise zurück zu seiner Sophie nach Münster kommt er durch einige deutsche Städte und an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei...

    Dieses Deutschland-Entdeckerbuch und der kleine Hase Felix haben sich sehr schnell ins Herz unseres kleinen Enkels geschlichen.
    Das Erlebnis beginnt gleich auf den ersten beiden Seiten. Hier ist Deutschland von Norden bis zur Mitte zu sehen, mit Felix´ Reiseroute, den wichtigsten Städten und Sehenswürdigkeiten. Das gleiche findet sich auf den beiden letzten Seiten: ab der Mitte Deutschlands bis in den Süden. Auch die an Deutschland grenzenden Länder sind hier mit Ländernamen erfasst, genau so wie die Nord- und Ostsee.

    Ganz besonders begeistert ist unser Kleiner von den wundervollen Illustrationen, auf denen es außer dem dazugehörigen Text so Vieles zu entdecken gibt. Dazu erfindet er immer neue Abenteuer für den kleinen Hasen Felix. Natürlich hat er auch gleich die Klappen entdeckt, die man aufmachen kann und für gut befunden. Das absolute Highlight für ihn sind die vier Briefe in farbigen eingeklebten Kuverts, die Felix von unterwegs an seine Freundin Sophie schreibt. Besonders witzig findet er die Allianz-Arena, die er ja als Münchner Kindl schon kennt, und die ausschauen soll wie ein riesiges Kuschelkissen. Also gehen wir, wenn wir nach der Pandemie alle wieder dürfen, ins „Kuschelkissen“ zum Fußball schaun.
    Sogar einige Teile Deutschlands in denen Felix nicht vorbei kommt, werden mit Sehenswürdigkeiten auf der Gesamt-Deutschlandkarte dargestellt, so dass sich das Bild noch mehr vervollständigt.

    Diese spielerische Einführung in unser wunderschönes Land mit kurzen kindgerechten Texten und wunderschönen Zeichnungen und Bildern, kann ich für unsere Kleinen nur empfehlen. Dank Felix wird ihnen ein geografisches und kulturelles Grundwissen spielerisch vermittelt, auf das sie immer wieder zurück greifen und es im Laufe der Zeit erweitern und vertiefen können und werden.
    Wir jedenfalls sind im Deutschland-Fieber und überlegen, was wir uns wann anschauen werden.
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