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    gaby2707 Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 24. August 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 36
    170 Rezensionen
    Todeswall Katharina Peters
    Todeswall (Buch)
    11.12.2020

    Ein absolut starker Fall

    Privatermittlerin Emma Klar vom Tod der 18-jährigen Anna Bohn hört, die vom Balkon ihres Elternhauses gestürzt sein soll, muss sie sofort an einen Fall von vor 6 Jahren denken. Damals war sie als junge Assistentin bei den Ermittlungen in der Nähe von Dresden um die Vergewaltigung und den Mord von Karin Bohn dabei. Ihr Mörder wurde nie gefunden und die Akten musste unerledigt geschlossen werden. Und nun soll Anna, vollgepumpt mit Drogen, vom Balkon gefallen sein? Da auch die Polizei ihre Zweifel hat, bekommt Emma als private Ermittlerin den Auftrag dem Fall nachzugehen. Doch die Spurensuche ist nicht so einfach. In einer Sache sind sich alle einig: Anna Bohn, die artige strebsame, zuverlässige, zielstrebige 1er Schülerin hat niemals Drogen geschluckt.
    Aber Emma, die sich Hilfe von ihrem Lebensgefährten Christoph und dessen Freund Jörg Padorn holt, lässt nicht locker, greift auch den alten Fall wieder auf – und ganz langsam lichten sich die Nebel.


    Es dauert bei diesem Fall nicht lange und ich wusste, wer der Täter ist. Was mich ein bisserl irritiert hat. Aber es geht auch nicht darum den Täter zu identifizieren. Nein, es geht darum, ihn zu finden und ihn zu stellen. Und der Weg bis dahin war kein leichter.

    Der Schreib- und Erzählstil von Katharina Peters ist wie gewohnt, leicht und flüssig. Die Spannung baut sich langsam aber stetig auf. Ich finde es so interessant und spannend dabei zuzuhören, wie Emma mit Christoph oder auch mit Johanna, ihrer Ex-Chefin vom BKA, die verschiedenen Thesen und Möglichkeiten erörtert. Dieser Fall zeigt sehr deutlich, dass es auf die kleinste Kleinigkeit ankommt. Auf Befragungen, immer wieder die gleichen Fragen; vor allem auf Ausdauer und Dranbleiben; das Team muss Rückschläge verdauen, in der Vergangenheit wühlen und vor allem kommt es auf gute Ermittler an, so wie Emma Klar und ihre beiden Männer. Obwohl auch ihr am Anfang nicht klar war, auf was sie da gestoßen ist.

    Es sind ja nun zwei Fälle, die Emma bearbeitet. Wobei sich sehr schnell heraus stellt, dass sie miteinander gekoppelt sind. Einige überraschende Wendungen und nicht vorauszusehende Entwicklungen machen die Geschichte so extrem spannend. Das sehr empathische Ende hat mir hier ganz besonders gut gefallen.

    Ich war auch diesmal wieder sehr gerne mit Emma Klar in Wismar, Schwerin und Umgebung unterwegs.

    Ein interessanter super spannender Krimi, der ohne großes Blutvergießen auskommt, sondern durch seine psychologischen Elemente punktet.
    Von mir bekommt der 5. Fall für die Privatermittlerin Emma Klar die volle Punktzahl von 5 Sternen.
    Hexenjäger Hexenjäger (Buch)
    09.12.2020

    Ein interessanter und packender Thriller, bei dem das Ende sehr stark abflacht

    Dieses Buch mit dem roten Buchschnitt, der ins Auge fällt, hat mich sofort angezogen. So besonders wie der Schnitt ist auch die Geschichte.

    Roger Koponen, prominenter finnischer Schriftsteller ist mit dem letzten Band seiner Trilogie „Der Hexenjäger“ auf einer Lesereise in Savonlinna. Zur gleichen Zeit suchen Kriminaloberkommissar Erne Mikson, Kriminalhauptmeisterin Jessica Niemi und ihre Kollegen in seinem feudalen Haus im Helsinkier Vorort Kulosaari nach dem Mörder seiner Frau Maria. Schnell stellt sich heraus, dass der Mörder die Bücher Koponenes gelesen haben muss, so exakt sind die Leiche und die Hinweise nachgestellt. Nach dem Fund einer weiteren Leiche, wieder genau so wie in einem der Bücher beschrieben, ahnen die Kripobeamten, dass es weitere Morde geben wird. Und die wollen sie unbedingt verhindern.

    Durch die kurzen Kapitel, den sehr bald stattfindenden Mord an Maria und durch den mitreißenden Erzählstil des Autors wird die Geschichte sehr schnell und ich fliege nur so durch die Seiten. Ein zweiter Erzählstrang, in dem es um die Vergangenheit von KHM Jessica Niemi geht, löst leider die sich aufbauende Spannung teilweise wieder auf. Obwohl es interessant ist, ihrem Abenteuer in Venedig zu folgen, frage ich mich die ganze Zeit, was das wohl mit den heutigen Morden zu tun hat.
    Es passieren rätselhaft und mysteriöse Dinge. Kaum meine ich der Lösung dazu näher zu kommen, geschieht wieder etwas Neues und ich stehe, genau wie die Kommissare, wieder am Anfang mit einer Liste von Fragen auf der Seele.

    Mit den Personen, die ich hier kennenlerne, habe ich mich mit den meisten schnell bekannt gemacht. Sie sind für mich, obwohl es manchmal sehr Viele sind, die mir auf einmal begegnen, gut zu identifizieren. Auch dass ich einiges persönliches von ihnen erfahre gefällt mir gut und macht sie für mich noch greifbarer.

    Leider hat mich gerade der Schluss des Buches enttäuscht. Alles spitzt sich zu, an den wenigen Seiten, die noch zu lesen sind, merke ich, es geht auf den Showdown zu. Jessica in einer für sie fast aussichtslosen Situation. Die Spannung steigt ins Unermessliche. Und plötzlich – aus. Ende gut – alles gut. Obwohl sich alles sehr stimmig aufgelöst hat, hat mich dieses Ende sehr unzufrieden zurück gelassen. Aber vielleicht ist das auch nur mein Eindruck.

    Da mich der Thriller, bis auf das Ende doch packen und mitreißen konnte, bekommt er trotz des schnellen Endes meine Leseempfehlung.
    Ein Winter im Alten Land Ein Winter im Alten Land (Buch)
    08.12.2020

    Tante Gretes Bienengeschichten

    Dr. Bea Heinemann arbeitet als Chefärztin in der Onkologie eines Hamburger Krankenhauses. Hier lernt sie die leukämiekranke Margarete Zeidler und deren Neffen Tom kennen. Nach er ersten Chemositzung ist Frau Zeidler verschwunden. Nur ihre schwarze Kladde mit ihren Bienen-Geschichten hat sie zurück gelassen. Als Bea diese an Tom Zeidler weitergeben will, kommt sie das erste mal mit den Bienen in engeren Kontakt – und auch mit Tom.

    Nach „Der kleine Weihnachtsbuchladen am Meer“ ist dies die zweite Geschichte, die ich von Julie Peters lese. Und genau wie beim ersten Buch bin ich auch hier schnell in die Atmosphäre im Alten Land bei den Bienen eingetaucht.
    Julie Peters hat eine so leichte, eingängige und bildhafte Ausdrucksweise. Durch sie fühle ich mich so wohl in dem kleinen heimeligen Haus von Tom, sitze gemeinsam mit ihm und Bea auf einem kleinen Schlitten, schaue den Bienen zu und stehe mir auf dem Weihnachtsmarkt die kalten Füße in den Bauch. Die Adventsstimmung ist überall greifbar, mal gemütlich, mal hektisch – ganz wie im richtigen Leben.
    Genau so kommen auch die Protagonisten rüber, wie Menschen wie du und ich, mit Ecken und Kanten, Problemen und kleinen Sorgen. Tom mochte ich vom ersten Kennenlernen an. Bei ihm hat sich die Liebe zu den Bienen seit seiner Jugend wie ein Stachel ins Herz gebohrt. Bei Bea habe ich ihren Mut bewundert, sich nach ihrem Ehe aus wieder auf Neues einzulassen, nicht nur partnerschaftlich, sondern auch beruflich, was nicht immer leicht ist. Ich kann sehr gut mit den Menschen hier mitfühlen und mitleiden.
    Immer wieder ist von den Bienen die Rede, die hier eine kleine Hauptrolle spielen. In Einschüben, die durch die kursive Schrift leicht als die Tagebucheinträge von Margarete zu erkennen sind, gibt sie ihr Wissen über die kleinen Honiglieferanten an Tom, Bea und mich weiter. Ich erfahre so einiges über die Bienen selbst, ihre Königinnen und das Imkerhandwerk, das ich mir nicht so aufwendig vorgestellt hatte.

    Ich bekomme mit diesem Buch keine rührselig-kitschige Weihnachtsgeschichte, sondern eine in der Vorweihnachtszeit spielende sehr emotionale, feinfühlige und die Seele wärmende Geschichte. Genau das Richtige um an einem Winterabend mit einer heißen Tasse Kakao, eingekuschelt in eine warme Decke, abzuschalten.
    Die schönste Jahreszeit ist der Herbst Die schönste Jahreszeit ist der Herbst (Buch)
    06.12.2020

    Ein wunderschöner Gedichtband über den Herbst des Lebens

    Das kleine aber sehr feine Büchlein „Die schönste Jahreszeit ist der Herbst“ aus dem Eulenspiegelverlag bietet auf 122 Seiten Gedichte. Mal sind es nur 4 Zeilen, mal gehen die Ergüsse über 2 oder mehr Seiten. Von Wilhelm Busch über Theodor Fontane, Johann Wolfgang von Goethe, Ernst Jandl, Erich Kästner, Paul Klee, Gotthold Ephraim Lessing, Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz bis zu Friedrich Schiller und vielen Autoren, die ich erst hier kennengelernt habe, gibt es ein weit gefächertes Repertoire. Unterteilt in 7 Kategorien wie „Glücklich im Alter“, „Wie schnell die Zeit vergeht“, „Von kauzigen Alten“, „Das Kreuz mit der Gesundheit“, „Die Alten und die Jungen“ und „Altern ist nichts für Feiglinge“, was schon meine Mutter mir mit auf den Weg gegeben hat. Es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Immer wieder habe ich schmunzeln müssen und gedacht, dass sich in so vielen Jahren, die diese Gedicht teilweise alt sind, nicht so Vieles geändert hat.

    Aber es sind nicht nur die Gedichte, die mir persönlich sehr gut gefallen. Ich bekomme auch bezaubernde, humorvolle, kleine oder größere Illustrationen, die es sich lohnt näher zu betrachten.

    Zum Schluss bekomme ich noch ein Autoren- und Quellenverzeichnis. So finde ich auf einen Blick die Autoren und die Seiten auf denen ich deren Gedichte finde.

    Dieses Kleinod sollte man nicht nur verschenken. Es lohnt sich immer mal wieder selbst einen Blick hinein zu werfen und die kuriosen, herrlich erfrischenden, manchmal bissigen, manchmal nachdenklichen Zeilen zu lesen.

    Ich hätte nicht gedacht, dass mir Gedichte solch eine Freude machen könnten.
    AutoSex - geil und hart | Erotische Geschichten AutoSex - geil und hart | Erotische Geschichten (Buch)
    03.12.2020

    Erotisch und anregend

    Die Geschichten von Simona Wiles finde ich immer sehr an- und aufregend. In diesem Buch bekomme ich wieder einiges geboten. Wie man schon am Cover erkennen kann, geht es hier im, am und rund ums Auto um Sex und Erotik.

    Die Autorin erzählt in ihrer erotischen und prickelnden Art, ohne primitiv oder vulgär zu wirken, wozu man einen Schaltknüppel oder die Ladefläche eines Pick-Up benutzen kann. Auch die Motorhaube oder die Waschanlage kann man für erotische Abenteuer nutzen. Man mag es nicht glauben, was rund ums Auto in Sachen Liebe beim Autosex alles möglich ist.

    Ich bekomme in diesem Buch 10 Geschichten, die Lust auf Mehr machen. Außerdem gibt es als Zugabe noch einen Gutschein-Code mit dem ich mir eine weitere Geschichte aus dem Internet herunterladen kann.

    Bestimmt werde ich bei meiner nächsten Fahrt auf der Autobahn auch mal an Chiara und Toni denken.
    Identität 1142 Identität 1142 (Buch)
    03.12.2020

    Was für eine klasse Idee

    Ich lese sehr gerne auch mal Kurzgeschichten und so habe ich bei diesem Buch sofort zugeschlagen.
    Ende März, zu Beginn des Corona-Lockdowns, hatte Sebastian Fitzek die grandiose Idee, ein Buch mit Short-Thrillern zu veröffentlichen. Es wurden fünf Parameter festgelegt. Und man sollte nicht glauben, welch unterschiedliche Geschichten sich daraus entwickelt haben. Ich jedenfalls bin ganz begeistert. Von der Idee und vor allem auch von der tollen Umsetzung. Erstaunt hat mich auch, wie viele Autoren und Autorinnen sich an dieser Wirschreibenzuhause-Aktion beteiligt haben. Der Erlös der verkauften Bücher geht an das Sozialwerk des Deutschen Buchhandels e.V., eine Organisation, die sich um unverschuldet in Not geratene Buchhändler kümmert. Allein den Verwendungszweck der Einkünfte finde ich klasse.
    Für dieses tolle Charity-Projekt, bei dem dieser spannende Thriller-Kurzgeschichtenband heraus gekommen ist, vergebe ich volle 5 Sterne.
    Jonas, M: Hab' dich, Kleines! Du bist! - Thriller Jonas, M: Hab' dich, Kleines! Du bist! - Thriller (Buch)
    30.11.2020

    Er ist schon da – ihr ahnt es nur nicht

    Wie so oft bringt Peter Perke seine kleine Tochter Josie in den Kindergarten. Als er einen Anruf bekommt, dass seine kleine Tochter nicht mehr da ist, beginnt für den Familienvater, seine Frau und seinen Sohn ein Alptraum.
    Luke Steiner von der Kripo Halle, der sich auf die Suche nach vermissten Kindern spezialisiert hat, macht sich sofort auf die Suche nach der kleinen Josie. Im Hinterkopf hat er immer noch den kleinen Robin, das letzte Entführungsopfer, dem er nicht mehr hatte helfen können.

    Martin Jonas legt mit seinem Thrillerdebüt eine super spannende Geschichte vor, die mit ihrem Thema „Kindesentführung“ mir als Mutter an die Nieren geht. Die dauernden Perspektivwechsel und Zeitsprünge machen die Geschichte sehr schnell und ich hatte beim Lesen immer die Angst etwas Wesentliches zu verpassen. Es hat auch etwas gedauert, bis ich in der Geschichte drin war. Aber dann hat sie mich so gepackt, dass ich einfach immer weiter lesen musste.

    Der Autor hat einen so genialen bildhaften Schreibst, dass mein Kopfkino sofort angesprungen ist. Die Bilder sind teilweise so verstörend, so grausam und fast nicht zu ertragen. Aber sie haben einen Sog, der mich dann nicht mehr losgelassen hat.

    Die Menschen, denen ich hier begegne, kann ich mir sehr gut vorstellen. Sie wirken ganz normal, authentisch, lebendig und echt. Mit Luke Steiner konnte ich mich lange Zeit nicht anfreunden. Er ist schon sehr speziell, lässt sich nichts sagen, geht seinen eigenen, sehr unkonventionellen Weg, was für mich nicht immer ganz nachvollziehbar war. Auch mit Josies Eltern würde ich wohl mal ein ernstes Wort gesprochen. Hört doch auch mal zu, was eure Kinder sagen.

    Am Ende hätte sich der Autor für meinen Geschmack noch etwas Zeit lassen können. Das kam dann geballt und mir fast zu schnell. Mit diesem Abschluss hatte ich auch nicht gerechnet. Es kommt selten vor, dass ich mit einem Täter Mitleid habe. Hier war es so. Warum – das muss jeder beim Lesen dieses spannenden und sehr interessanten Thrillers selbst heraus finden.
    Von mir bekommt das gelungene Debüt 4 von 5 Sternen.
    GruppenSex - mehr ist geil | Erotische Geschichten GruppenSex - mehr ist geil | Erotische Geschichten (Buch)
    30.11.2020

    Mal was anderes - Gruppensex

    Ich habe schon einige Bücher mit Kurzgeschichten von Simona Wiles gelesen und auch bei den Geschichten von „Gruppensex – Mehr ist geil“ gefällt mir ihr flüssiger, locker und leichter Erzählstil sehr gut. Ihr Sprache lässt sich angenehm lesen ohne vulgär oder obszön zu wirken, obwohl es auch mal etwas derber zugeht. Was ich aber bei einem Erotikroman auch erwarte. Mein Kopfkino hatte jedenfalls so einiges zu tun.

    In 11 Kurzgeschichten erwarten den Leser die verschiedensten Zusammensetzungen. Es geht um WG-Sex, Sex in einer Mannschaftsdusche, um einen Hahn im Korb beim Yogakurs und einiges Heißes mehr. Sehr anregend.

    Zum Schluss bekomme ich, quasi als Guddi, noch einen Gutschein-Code für eine exklusive Zusatzgeschichte als E-Book.

    Für alle, die sich lesetechnisch mal auf ein etwas anderes sexuelles Abenteuer einlassen wollen: Hier seid ihr genau richtig.
    Die Schweigende Ellen Sandberg
    Die Schweigende (Buch)
    29.11.2020

    Eine Familiengeschichte, die mich sehr berührt hat

    Mit diesem Buch erzählt Ellen Sandberg eine Familiengeschichte, deren Grund für ihre Probleme in der Nachkriegszeit liegt.

    Eigentlich ist die Familie Remy eine Bilderbuchfamilie. Vater Jens, der vor ein paar Jahren verstorben ist, Mutter Karin, die ihr Leben lang den Kindern und auch ihrem Mann gegenüber keine Gefühle zeigen und auch nicht annehmen kann, und die erwachsenen Töchter Imke, Angelika „Geli“ und Nesthäkchen Anne. Aber wie so oft trügt der Schein und in der Familie sieht es ganz anders aus. Karin hat nie über ihre Vergangenheit gesprochen, wollte immer nur nach vorne sehen, was sich bis in die heutige Zeit negativ auswirkt.

    Mich persönlich hat das Buch sehr mitgenommen, da auch ich mit einer Mutter aufgewachsen bin, die sich mit Nähe zulassen sehr schwer getan hat.

    Auch Karin tut sich mit Liebe geben und Nähe zulassen sehr schwer. Aber sie spricht auch nicht darüber, will alles im Verborgenen belassen. Also versucht Imke, die ihrem Vater versprochen hat, sich um ihre Mutter zu kümmern, das Rätsel im Leben ihrer Mutter zu lösen und stößt so auf Ungeheuerlichkeiten, die nur schwer zu verarbeiten und unfassbar sind. Alles hat irgendetwas mit Karins Bruder Peter zu tun, von dem die drei Mädchen gar nicht wussten, dass es ihn überhaupt gibt. Imke soll ihn nun finden.
    Während Imke eine sehr empathische und zugewandte Frau ist, hätte ich die keine Schwester Anne immer wieder schütteln können. Ihre Einstellung zu vielem ist für mich einfach unfassbar und rücksichtslos ihren Schwestern und der Mutter gegenüber.

    Ich habe mit gelitten, mit getrauert, war teils fassungslos und aufgewühlt, wenn ich gelesen habe, wie die Geschwister miteinander umgehen. Ich habe mich mit Imke über jeden kleinen Erfolg bei der Suche nach Peter gefreut, um anschließend wieder den Kopf zu schütteln, weil es einfach unbegreiflich ist, was Karin und ihrem Bruder kurz nach den Kriegsjahren zugestoßen ist.

    Die Geschichte, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird, ist so dicht, so konfliktbelastet, so emotional, dass ich immer wieder Tränen in den Augen hatte. Sie hat mich sehr berührt, aber auch wütend gemacht. Ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie Ellen Sandberg es schafft, mich und meine Gefühle so an meine Grenzen zu bringen.

    Durch den eingängigen, sehr lebhaften und bildreichen Schreibstil kann ich mir Karin, die drei Mädels und auch die vielen anderen Protagonisten sehr gut vorstellen. Sie wirken alle sehr authentisch, auch in ihrem Denken und Handeln. Mein Kopfkino hatte hier mal wieder sehr viel zu tun. Ich habe es dauerhaft eingeschaltet gelassen, auch wenn ich immer wieder Szenen vor Augen hatte, die mir sehr unter die Haut gegangen sind.

    Ellen Sandberg hat sich eines sehr traurigen Kapitels über Kindererziehung und Missbrauch in kirchlichen Heimen angenommen, was es leider zu der damaligen Zeit nicht nur hier in Deutschland gegeben hat. Für mich ist dieses Buch eines der Lesehighlights in diesem Jahr.
    Tod in Oberammergau Xaver Maria Gwaltinger
    Tod in Oberammergau (Buch)
    27.11.2020

    Endlich war auch ich mal in Oberammergau

    Da wollte Privatdetektiv Philipp Marlein seinem Freund Ex-Pfarrer und Ex-Psychologe Emil Bär ein ganz besonderes Geschenk zum Geburtstag machen. Das Seminar „Jesus – wahrer Mensch oder wahrer Gott“, das er für sich und seinen Freund mit Übernachtung am Kreuzberg gebucht hat, reißt Emil jedoch nicht vom Hocker. Da gefallen ihm schon eher die beiden Damen, die sie dort kennenlernen. Erna Kalb und Sandra Danner, Gründerinnen des Vereines Ecce Homo, wollen beweisen, dass Jesus entgegen der landläufigen Meinung ein Mensch war und kein Gott. Leider kommen sie dazu nicht mehr, denn am folgenden Morgen werden sie an den Kreuzen am Kreuzberg hängend aufgefunden. Marlein und Bär, die die Beiden als letztes gesehen haben, stehen unter Verdacht und tun alles, um von sich abzulenken und wollen die Morde selbst aufklären.

    Für mich ist dies der zweite Fall, in dem ich zusammen mit Philipp Marlein und Emil Bär ermittle. Auch diesmal gefallen mir besonders die Gespräche und das Geplänkel der beiden sehr sympathischen Freunde.
    Es ist wieder sehr interessant in die biblische Geschichte und die Religionswissenschaften einzutauchen und die Meinungen der verschiedenen Gruppen hier zu lesen. Es geht um die Kreuzigung, den Tod und die Auferstehung Jesu. War alles wirklich so, wie wir es heutzutage glauben? Oder war es doch ganz anders? Dazu kann sich hier jeder selbst seine Gedanken machen.
    Der leichte Schreibstil wechselt in jedem Kapitel zwischen Marlein und Bär, wobei ich immer mittendrin bin und dadurch beide Seiten vor mir habe. Die Spannung steigt ab dem Moment, wo die beiden Frauen an den Kreuzen hängend aufgefunden werden. Der Bogen steigt gemächlich an, bis er in einem regelrechten Showdown in Oberammergau seinen Höhepunkt erreicht.

    Auch dieser Fall hat mir sehr gut gefallen. Ich habe sehr gut mit ermitteln und mit rätseln können. Gott sei Dank ist es noch mal gut ausgegangen und so habe ich die Hoffnung, dass ich meine neu gewonnenen Freunde bald wiederlesen werde.
    Mord im Regionalexpress Gabi Thieme
    Mord im Regionalexpress (Buch)
    22.11.2020

    Zwei Geschichten, bei denen ich mit gelitten habe

    Zwei Geschichten, bei denen ich mit gelitten habe

    Februar 1977: Petra Lange, eine hübsche junge Frau aus Mittweida wird auf ihrem Weg nachhause mit vier Messerstichen niedergestreckt und im Straßengraben liegengelassen. Sie verblutet auf dem Weg ins Krankenhaus.
    Dezember 1995: Andrea Dittrich sitzt zwei Tage vor Heiligabend im Regionalexpress 4412 Dresden nach Zwickau unterwegs um einen Tag mit ihrem Freund zuhause zu verbringen. Über Weihnachten hat sie Dienst. Doch ihr Freund Adam wartet an diesem Abend am Bahnhof in Glauchau vergebens auf seine Freundin.

    Gabi Thieme beschäftigt sich in diesem Buch mit zwei realen Kriminalfällen aus den Jahren 1977 und 1995, die sich beide in ihrer Heimat Sachsen zugetragen haben. Als Bindeglied der beiden Fällen agiert Kommissar Dieter Wolfram, später Chef der Chemnitzer Mordkommission.

    Die Autorin berichtet nicht nur sehr detailliert von den Ermittlungstätigkeiten der Kripo, sie lässt auch die Angehörigen zu Wort kommen. Es erschüttert mich immer wieder zu lesen, welche Vorwürfe sich Hinterbliebene machen bzw. wie sich deren Leben nach einer solchen Tat verändert. Aber auch das Leben der Täter, hier jeweils ein junger Mann, wird auseinander genommen.

    Anfangs war ich beim Lesen noch skeptisch, da mir die relativ „emotionslose“ Schreibweise nicht genug Spannung zu versprechen schien. Aber sehr schnell hat sich das geändert und ich habe gehofft, gelitten und mit den Angehörigen gebangt. Gabi Thieme hat es sehr gut verstanden, mich in die einzelnen Fälle hinein zu ziehen und erst nach deren Abschluss wieder aufatmen zu lassen.

    Ein interessantes Buch nicht nur für Krimifreunde des True Crime.
    Schlennstedt, J: Hafenstraße 52 Schlennstedt, J: Hafenstraße 52 (Buch)
    16.11.2020

    Hier kommen Erinnerungen hoch

    Der Brandanschlag auf ein Haus für Asylbewerber in Lübeck in der Nacht zum 18. Januar 1996, bei dem zehn Menschen zumeist aus Afrika starben,ist knapp 20 Jahre her. Nun gibt es erneut Brandanschläge auf bisher noch leer stehende Unterkünfte von Flüchtlingen. Bis sich eine Frau bei Privatermittler Simon Winter meldet und ihn anfleht, den Mann zu finden, der diese Anschläge verübt. Denn an dem Tag an dem sich der erste Anschlag zum 20. Mal jährt, wird es angeblich erneut Tote geben. Die Frau verschwindet im Nebel.
    Wird es Simon Winter gelingen diese äußerst knifflige Aufgabe zu meistern?


    Auch hier in München hat der damalige Anschlag in Lübeck hohe Wellen geschlagen. Daher kann ich mich noch heute recht gut an die Schlagzeilen erinnern, die damals in der Presse der Hauptaufmacher waren.
    Um so beängstigender empfand ich beim Lesen gerade die ersten Seiten, wo ich praktisch gleich neben dem Haus des Anschlags stehe und die Flammen aus dem Haus schlagen sehe, die Menschen schreien höre und miterlebe, wie eine Frau in den Tod springt.

    Jobst Schlennstedt schafft es ab der ersten Seite mich sofort in die Geschichte hinein zu ziehen. Er schafft es, einen spannenden Bogen vom Hafenstraße-Anschlag 1996 bis zu aktuellen Ereignissen 20 Jahre später zu schlagen. Und gerade heute, wo wir mehr Flüchtlinge den je in unseren Städten haben, ist dieses Thema hoch aktuell. Der Krimi setzt dieses heikle Thema sehr gut in Szene und macht gerade nach der Auflösung doch recht nachdenklich.

    Mit seinem Privatermittler Simon Winter hat der Autor einen Ermittler kreiert, der schon mehr als Ecken und Kanten hat. Winter ist anstrengend, unnachgiebig, größenwahnsinnig, gibt nie auf. Ein Einzelgänger, der aber auch ein guter Freund sein kann. Rast- und ruhelos zieht er aus seinem Campingbus vom Campingplatz am Pönitzer See zurück nach Lübeck. Im Lauf der Geschichte ist er zwar nicht mein Freund geworden, aber ich finde ihn doch recht sympathisch. Im Laufe dieses Falles macht er sich auch wieder an die Aufarbeitung seiner eigenen Vergangenheit, die gewiss nicht gradlinig verlaufen ist.

    Was bei mir sehr selten vorkommt – dass ich mit einem Täter im Nachhinein Mitleid habe. Warum, das werdet ihr beim Lesen selbst merken. Vielleicht geht es euch ja genau so und ihr könnt mich erstehen.

    Ich konnte auch bei diesem Fall gut mit ermitteln und meine eigenen Schlüsse ziehen. Leider haben die mich manchmal in die Irre geführt, weil ich den eingestreuten Hinweisen mehr Glauben geschenkt habe, als meinem Gefühl.
    Auch die Stadt Lübeck habe ein bisserl kennengelernt, und es hat mir dort gut gefallen.

    Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten, zum Nachdenken angeregt und vor allem tief bewegt. Und ich würde mich freuen, wenn es bald einen neuen Fall geben würde. Diesmal für das Ermittlerteam Winter und Hansen.
    Wichtel Alfred - Wirbel um das Weihnachtsfest Outi Kaden
    Wichtel Alfred - Wirbel um das Weihnachtsfest (Buch)
    13.11.2020

    Wichtel Alfred feiert sein erstes Weihnachtsfest

    Endlich ist er da, der erste Schnee. Wichtel Alfred und seine Freunde, die Gans Aada und die Schnecke Fanni, haben so lange darauf gewartet. Aber auch Weihnachten rückt immer näher und es müssen Plätzchen gebacken, Geschenke gebastelt und weitere Freunde eingeladen werden. Aber alles geht schief. Gibt es dennoch ein fröhliches Weihnachtsfest? Das müssen die kleinen Lesefreunde von Alfred sich hier vorlesen lassen.

    Nachdem wir das wunderschöne Cover ausgiebig betrachtet haben, kann man sich auf der nächsten Doppelseite schon die erste Geschichte selbst ausdenken. Da läuft ein Elch aus dem Wald, ein Fuchs streicht durch den Schnee und Vieles mehr.
    Nachdem wir Alfred und seine Freunde bereits aus seiner ersten Geschichte kennen, war es ein wunderschönes Wiederlesen mit dem kleinen Wichtel. Wir können das Buch noch so oft durchblättern, immer noch gibt es Kleinigkeiten, die wir bisher nicht entdeckt haben. Die wunderschönen farbenfrohen Illustrationen halten so Vieles bereit, das betrachtet und kommentiert werden will.
    Die Texte sind für 3-jährige, wie ich finde, noch etwas lang. Aber zum einen kann man ca. in der Mitte nach dem Backen, wo es am nächsten Tag weitergeht, eine Pause einlegen und am nächsten Abend weiter lesen. Oder man teilt die Geschichte in einzelne Abschnitte auf, wie es gerade passt.

    Ein wunderschönes Winter-, Vorweihnachts- und Weihnachtsbuch, das Mut machen soll, die Dinge auch mal gerade sein zu lassen. Denn Freundschaft und Zusammensein zählt so viel mehr als perfekte Geschenke.
    Wichtel Alfred - Freunde hat man nie genug Outi Kaden
    Wichtel Alfred - Freunde hat man nie genug (Buch)
    13.11.2020

    Die Abenteuer des kleinen Wichtel Alfred

    Endlich ist der lange Winter vorbei und der kleine Wichtel Alfred begrüßt mit seinen Freunden, der Gans Aada und der Schnecke Fanni, den Frühling. Gemeinsam schauen sie im Wald nach, ob ihre anderen Freunde schon aus dem Winterschlaf aufgewacht sind. Dort hören sie den bösen Bär brüllen und laufen so schnell es geht nachhause. Als in einer Nacht ein schweres Unwetter das ganze Land überschwemmt, ist es der Bär, der die Tiere rettet.

    Nachdem wir das wunderschöne Cover ausgiebig betrachtet haben, kann man sich auf der nächsten Doppelseite schon die erste Geschichte selbst ausdenken. Da schaut ein Elch aus dem Wald, ein Fuchs streicht durchs Birkenwäldchen und Vieles mehr. Allein auf diesen beiden Seiten gibt es Allerlei zu entdecken. Genau so wie auf allen anderen Seiten, die so liebevoll und farbenfroh illustriert und gestaltet sind, dass man gar nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll.
    Die Texte sind für 3-jährige, wie ich finde, noch etwas lang. Aber zum einen kann man ca. in der Mitte, wo alle zu Bett gehen, eine Pause einlegen und am nächsten Abend weiter lesen. Oder man teilt die Geschichte in einzelne Abschnitte auf, wie es gerade passt.

    Ein wunderbaren Buch für unseren Kleinen über Freundschaft, Vertrauen, Streit, Versöhnung und Vorurteile zum Vorlesen. Einfach nur wunderschön.
    1001 Motive zeichnen - ganz einfach Christine Rechl
    1001 Motive zeichnen - ganz einfach (Buch)
    11.11.2020

    Nach diesen Anleitungen kann sogar ich zeichnen

    In ihrem Buch „1001 Motive zeichnen – ganz einfach“ versuche ich mich am Zeichnen, etwas, das mir eigentlich gar nicht liegt. Aber ich habe gemerkt: mit diesen Schritt-für-Schritt Anleitungen schaffe sogar ich es, einen erkennbaren Baum mit vielen Blättern, eine Bulldogge, einen Dampfkochtopf oder einen Maiskolben zu zeichnen. Das Tolle – man erkennt sogar, was ich gemalt habe. Außerdem kann ich alle Motive im Buch auch noch ausmalen, was mir trotz Zeichenanleitung wesentlich mehr liegt.

    Am Anfang bekomme ich ein Inhaltsverzeichnis. Da gibt es Blüten und Schmetterlinge, Haus und Garten, Haus- und Gartenbewohner, Möbel und Krimskrams. Dazu Motive von A – Z, einfach lustige Tiere, Rund um die Schule, Vielfalt der Fische, Motive für Geburtstage, Liebe und Freundschaft, Sag´s mit einem Schaf, Osterhase & Co., Das Glück der Erde und Tooooor!, alles rund um den Fußball Ich finde auch die „Spiele mit dem Zeichenstift“ sehr gut. Nie hätte ich gedacht, was man mit ein paar Strichen alles ausdrücken kann. Vor allem hätte ich nicht gedacht, dass mir das zeichnen nach diesen Anleitungen solchen Spaß bringt.

    Zum Schluss dann noch das Register von A wie Aal – Z wie Zylinder, wo ich wirklich jedes der vorgestellten Motive auf einer der 149 Seiten finde.

    Ein tolles Buch für Jung und Alt, für Jeden, der zeichnen lernen will und für Alle, die Spaß am Zeichnen haben. Ich liebe dieses Buch!
    Tod in Rothenburg Barbara Edelmann
    Tod in Rothenburg (Buch)
    05.11.2020

    Guter Start in die neue Reihe mit Luft nach oben

    Ihren Aufenthalt im amazing Rothenburg ob der Tauber hatte sich die amerikanische Touristin Mary Walker mit ihrem Mann George bestimmt nicht so spannend vorgestellt. Fällt ihr doch bei einem abendlichen Besuch am Galgentor eine Frau vor die Füße – tot. Da Mary kurz vor dem Aufprall einen lautstarken Streit und einen Schrei gehört hat, geht man nicht von einem Unfall sondern von eine Verbrechen aus. So kommt das neu zusammengestellte Team Dorothea „Dodo“ Haug und Kurti Voggel der Kripo Ansbach zu seinem ersten Fall.

    Unterschiedlicher, wie diese beiden Ermittler, geht es fast nicht. Kurti, der am liebsten mit dem Rad fährt und auf Salat steht; Doro, die PS-starke Motoren liebt und sich am liebsten von ihrer Mama mit Kuchen verwöhnen lässt; freche Schnauzen alle Beide. Dazu der stille, in sich gekehrte IT-ler Peter. Zusammen machen sie ihren Job ganz gut.
    Mir fehlt hier allerdings die Spannung, denn wenn ich einen Krimi lese, sollte davon wenigstens etwas vorhanden sein. Hier leider Fehlanzeige. Der Fall an sich plätschert so vor sich hin, bis er sich schließlich auflöst. Da muss ich gestehen, habe ich mich im Täter total geirrt. Ich hätte den Falschen eingekastelt.
    Der Humor, der sich durch den Fall zieht, wie ein roter Faden, hat mich oft schmunzeln lassen, vor allem bei Doros Sprüchen. Aber auch Kurti kann da absolut mithalten. Klasse finde ich z.B. auch Dodos Mutter, die das Herz am rechten Fleck und für ihre Tochter immer was zu futtern hat.

    Alles in allem ein Fall, der mir gut gefallen hat, und ein Team, das ich mag. An Spannung sollte die neue Reihe allerdings bitte noch zulegen.
    Für den ersten Fall der Kripo Ansbach vergebe ich gut gemeinte 4 von 5 Sternen.
    Opferstunde Nicole Neubauer
    Opferstunde (Buch)
    03.11.2020

    Wenn man alles verloren hat...

    „Ein unbekannter Täter ist schlimm genug, ein Serientäter ein Albtraum“ Zitat S. 35
    Hat München wieder einen Serientäter? Müssen nun alle jungen Frauen in München, die gerne an der Isar joggen Angst haben. Das fragen sich die Mitarbeiter der Münchner Kripo, als in den Isarauen eine junge Frau, Nadine Ritter, erstochen aufgefunden wird. Genau so, wie vor einem Jahr Sara Prager, die man am Steg am Auer Mühlbach fand. Was verbindet die beiden jungen Frauen? Und wie passt die Obdachlose Margot Zielsch, die ebenfalls erstochen wurde, in dieses Bild?
    Die einzigen Zeugen für die beiden neuen Taten wären die Obdachlosen unter der Wittelsbacher Brücke. Doch die sollen in den nächsten Tagen ausquartiert werden, da der Winter vor der Tür steht und mit Überschwemmungen zu rechnen ist.
    Die Hauptkommissare Waechter und Brandl mit ihrem Team müssen sich also ran halten um einer neuen Tat mit einem weiteren Opfer zuvor zu kommen.

    Da ich den beiden charakterlich so unterschiedlichen Kommissaren schon bei ihren vorherigen Fällen über die Schulter geschaut habe, freue ich mich jedes Mal, wenn ich sie wieder bei ihren Ermittlungen begleiten darf. Ich mag die Beiden einfach. Egal ob den chaotischen, etwas eigenbrötlerischen Waechter oder den mit seiner neuen Familie mit Baby total überforderten Brandl. Beides Männer, die ich mir sehr gut vorstellen kann. Genau so geht es mir mit Lily, der nun schon 16-jährigen Tochter von Brandl, die sich, wenn sie es zuhause bei ihrer Mutter, die mal wieder einen Neuen hat, nicht aushält, zu Waechter flüchtet. Schön, dass auch Elli und der Wächter des Schweigens wieder mit von der Partie sind.

    Die Obdachlosen unter der Wittelsbacher Brücke spielen in diesem Fall fast eine kleine Hauptrolle. Nicole Neubauer beschreibt ihr Leben sehr eindrucksvoll und macht sie mit ihren Problemen und Ängsten sichtbar. Genau so beeindruckend beschreibt sie das zweite zentrale Thema in diesem Fall: geschiedene Männer, die das Sorgerecht für ihre Kinder verloren haben und darum kämpfen, Kontakt mit ihren Kindern haben zu dürfen. Auch hier bekommt man einen guten Einblick, da ja auch Brandl in gewisser Weise durch Lily dazu gehört.

    Gut gefallen haben mir auch die Sprüche aus dem Drachenzählerlied vor jeden neuen Kapitel. Da werde ich in der nächsten Zeit mal schauen, wo in der Stadt ich sie finde.

    Ein psychologisch angehauchter Krimi mit einem hohen Spannungsfaktor, fesselnden Szenen, interessanten, vielschichtigen Charakteren und einigen Wendungen, bei denen ich mich auf falsche Fährten habe führen lassen. Obwohl ich zwischendurch mal einen schwerwiegenden Verdacht hatte, der sich dann auch als richtig heraus gestellt hat, habe ich mich davon weglocken lassen. Naja, das Ende war da noch nicht ganz ausgegoren. Das Ende, ja, das lässt ein paar lose Fäden zurück, aus denen ich schließe, dass es auf alle Fälle mit dem Team Waechter / Brandl weitergehen wird. Und ich freue mich heute schon drauf.
    Zero Waste - so geht´s Zero Waste - so geht´s (Buch)
    03.11.2020

    Tolle Tipps – einfach umzusetzen

    Seit einigen Jahren versuche ich unseren Haushalt Müll- und vor allem Plastik-frei zu bekommen. Daher habe ich mich sofort auf dieses Buch von Verena Klaus gestürzt.
    Hier bekomme ich eine Sammlung von über 250 Tipps und Ideen, wie ich mit natürlichen Alltagshelfern und ohne große Kraftanstrengung unseren Planeten und meinen Geldbeutel umweltbewusst schonen kann. Besonders gefallen hat mir, dass Verena aus ihrer eigenen Familie berichtet und den zumeist erhobenen Zeigefinger unten lässt. Man kann Vieles – man muss nichts. Da viele ihrer Tipps so leicht umzusetzen sind, werde ich schauen, was ich in Zukunft auch bei uns noch ändern kann.
    Einkaufen, putzen, unterwegs sein – hier lese ich auf einen Blick, was alles geht, wenn man nur ein bisserl kreativ ist. Mich selbst haben die Themen „Schön, gepflegt und gesund“ und „Gesundheit“ besonders angesprochen, da ich hier auch Rezepte zum selbermachen bekomme. „Ende Gelände“ ist ein Thema, über das man nicht gerne spricht, dem ich aber immer näher komme um auch darüber mal nachzudenken. Auch die anderen Themen enthalten so viele Anregungen und Wissenswertes.
    Ich weiß, dass ich nie auf zero = null kommen werde. Aber ich denke, allein der Weg dorthin ist es wert gegangen zu werden – und zwar so gut wie möglich ohne Müll und ohne verzichtbaren Konsum.
    Im Anhang bekomme ich noch einige Adressen, die hilfreich sind um Müll zu reduzieren.

    Alles in allem ein gelungenes kleines Buch mit vielen Tipps und Anregungen, aus denen man sich genau das raus suchen kann, was man ausprobieren und für sich realisieren möchte.
    Den letzten Gang serviert der Tod Den letzten Gang serviert der Tod (Buch)
    02.11.2020

    Trifft leider nicht mehr meinen Geschmack

    Was ist denn bloß in der Küche des Sternerestaurants „Hubschmidt´s Lodge, Resort, Mushrooms and More“ passiert? Vier der dreizehn Mitglieder des Kochclubs „Le Treize Plats“ wurden augenscheinlich ermordet:
    Thomas Lorek würde in der heißen Suppe ertränkt; Werner Reininghaus, der Schmatzer, Flugkapitän und Vorstand des Kochclubs hat ein Messer im Rücken; Antonia Beissle, die seinerzeit mit Jennerwein in eine Klasse gegangen ist, wurde mit einer Bratpfanne erschlagen und Rico Hubschmidt, der Inhaber des Restaurants, sitzt im Büro auf seinem Stuhl und wurde offensichtlich mit einem Pilzgericht vergiftet.
    Wer profitiert von ihrem Tod? Hat der offen stehende Safe etwas damit zu tun? Waren die Vier dem Koch, dem Förster oder den Veganern im Weg?
    Kriminalhauptkommissar Hubertus Jennerwein und seine Truppe, die ich seit dem ersten Fall begleite, tun sich schwer, die vielen Spuren und Hinweise auszuwerten und zu deuten…

    Dies ist schon der 13. Fall für Jennerwein und seine Mitstreiter, der aber, wie alle anderen Bücher auch, ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann, da die „Fälle“ in sich abgeschlossen sind.
    In diesem Fall habe ich es mit so vielen Personen zu tun, dass ich anfangs mal wieder einen Spickzettel benutzt habe, um die Personen irgendwie zuordnen zu können. Aber mit der Zeit bekommt man schon raus wer wer ist.
    Die Geschichten von Jörg Maurer zeichnen sich ja dadurch aus, dass er mit sehr viel Humor, Komik und Klamauk arbeitet. Das wurde sogar mir hier etwas zu viel. Denn auch wenn ich anfangs noch über die Scherze, die humoristischen Dialoge oder Situationskomiken lachen konnte, irgendwann ist es für mich nicht mehr lustig. Für mich war das Maß hier mal wieder stark überschritten, die Figuren zu überzeichnet und unglaubwürdig. Außerdem leidet die Spannung extrem, die ich bei einem Krimi einfach mal voraussetze.
    Der Fall an sich wird nach vielen Pleiten, Pech und Pannen gelöst. Manche Wendungen haben mir gut gefallen und mich sogar überrascht.
    Beim Pappel-Schüppling, dem Blasse Birkenreizger, der Abgestutzten Herkuleskeule, dem Fuchsige Rötelritterling und dem Wohlriechende Schneckling, die solch exotische Namen haben, habe ich, das gebe ich zu, dem Herrn Autor nicht getraut und mich bei Frau Google informiert, ob´s die wirklich gibt. Hier habe ich also auch wieder was gelernt.

    Wer Krimis mit viel schwarzem Humor mag, die in die Satire abdriften, ist hier genau richtig. Mir hat der 13. Fall um Jennerwein und seine Truppe aus dem schönen Voralpenland diesmal nicht so gut gefallen.
    Hier vergebe ich 3 von 5 Punkte.
    Amissa. Die Verlorenen Frank Kodiak
    Amissa. Die Verlorenen (Buch)
    01.11.2020

    Ein spannender und absolut gelungener Einstieg in eine neue Thrillerreihe

    Leila Eidinger, gerade mal 17, fühlt sich nach ihrem Umzug in die neue Stadt allein und verloren. Da lernt sie über ein Internetforum Peer kennen. Als ein heftiger Streit mit ihrem Vater eskaliert, will sie nur noch weg – und verschwindet spurlos.
    Kann es da Zufall sein, dass Jan Kantzius und seine Frau Rica an diesem Abend auf der Autobahn dabei sind, wie ein junges Mädchen vor Jemandem zu fliehen scheint, auf die Autobahn rennt und von einem Wagen erfasst wird? Jan, der ihre Hand hält, bevor sie stirbt kann nur ihre letzten Worte verstehen: die Grube...
    Rica und Jan, die für die Hilfsorganisation Amissa arbeiten, die ähnlich dem Roten Kreuz nach verschwundenen Menschen sucht, nehmen sich dieses Falles an. Und stoßen auf Dinge, die selbst sie an die Grenze ihres Verstehens bringen.

    Mit diesem Buch legt Frank Kodiak (Andreas Winkelmann) den ersten Thriller zu einer neuen Reihe um die Privatermittler Rica und Jan Kantzius vor. Extrem spannend, hochaktuell und brisant.
    Schon beim Lesen der ersten Zeilen schnellt bei mir der Pulsschlag nach oben und ich fürchte um das Mädchen, das hier um sein Leben rennt – und verliert. Aber wer ist sie und wo kommt sie her? Hat das in der Nähe ausgebrannte Wohnmobil etwas mit ihr zu tun?

    Frank Kodiak hat mit Jan und Rica Kantzius zwei sehr unkonventionelle Ermittler geschaffen, die mir ab den ersten Seiten beide sehr sympathisch sind. Obwohl ich bei dem, was sich Jan, der Ex-Polizist, hier und da leistet, schon geschluckt habe. Rica, die aus der Karibik stammt und sich wegen ihres Aussehens und ihrer Hautfarbe immer wieder Anfeindungen ausgesetzt sieht, hat die Gabe ihn immer wieder aus seinem Loch heraus zu holen und ihn zu erden. Die Lebensgeschichte der Beiden erfahre ich in kleinen Happen sehr gut in die Geschichte eingearbeitet. Da Leila nicht das einzige junge Mädel bleibt, die nach einem Umzug verschwindet, haben die Beiden sehr viel zu tun.
    Auch die anderen Menschen, denen ich hier begegne haben ihre Ecken und Kanten, ihre Macken und Eigenheiten, an denen ich sie immer wieder gut erkennen kann, egal ob sympathisch oder eher nicht. Eine Mann, der mir bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben wird, ist Henk. Warum? Das müsst ihr beim Lesen selbst heraus finden.

    Die Geschichte ist durch die verschwundenen Mädchen etwas verschachtelt und ich muss sehr aufpassen, dass ich die Fäden langsam zu einem Teppich, der mich zur Auflösung trägt, zusammen gewebt bekomme. Das Ende hat mich einerseits befriedigt, auf der anderen Seite aber auch erschüttert. Was sich Menschen nicht alles einfallen lassen. Schrecklich.

    Ein packender, fesselnder, spannender und hoch aktueller Thriller, der zeigt, was der unvorsichtige Gebrauch des Internets anrichten kann. Beste Unterhaltung, bei der ich gut mit ermitteln konnte und nach dem ich mich nun schon auf den nächsten Fall für Rica und Jan freue.
    Willst du Blumen, kauf dir welche Ellen Berg
    Willst du Blumen, kauf dir welche (Buch)
    27.10.2020

    Die ultimative Liebesformel – absoluter Schwachsinn???

    Als Lena Hagedorn, 34, einen Hilferuf von ihrer Tante Hilde bekommt, packt sie ihre Siebensachen und geht aus der Großstadt zurück auf´s Land in ihren Heimatort. Da der Laden „Für die Dame“ ihrer Tante nicht mehr zu retten ist, wird renoviert und „Lenas Leseparadies“ entsteht. Damit der Buchladen mehr Zulauf bekommt, bietet sie Lesungen an. Als nächstes kommt der Erfolgsautor Benjamin Floros, eine Mischung aus George Clooney und Brad Pitt mit einem Schuss Jonny Depp, der die ledigen Damen des Ortes anzieht, wie das Licht die Motten. Lena hält seine ultimative Liebesformel für absoluten Schwachsinn und lässt sich auf ein Experiment ein.
    Was daraus entsteht? Das müsst ihr beim Lesen selbst heraus finden.

    Ich habe schon einige Bücher von Ellen Berg gelesen und bin auch diesmal wieder ganz begeistert. Ich liebe ihren Humor, ihre Leichtigkeit des Schreibens und vor allem ihre aus dem Leben gegriffenen Protagonisten. Menschen wie Du und ich, manche vielleicht ein kleines bisserl chaotischer, aber alle so gut vorstellbar, dass sie real erscheinen.

    Lisa, die mir anfangs etwas zu verträumt und in ihrer Einstellung Männern gegenüber naiv erschien, hat sich im Laufe der Geschichte zu einer supernetten, sehr sympathischen jungen Frau gemausert. Aber klar, wer wartet nicht auf den Prinzen auf einem weißen Pferd. Und wenn man hier und da schon runter gefallen ist, bzw. abgeworfen wurde, da hält man sich irgendwann etwas zurück. Aber unvermittelbar – Lisa doch nicht.
    Benjamin dagegen kann mit Romantik gar nichts anfangen. Im Gegenteil – beweist doch die von ihm erfundene Formel, dass dass nur ein paar Dinge übereinstimmen müssen und schon klappt´s auch mit dem Mann/der Frau.
    Lenas Freundin Michelle war lange Zeit nicht meine „Freundin“. Ich empfand sie einfach als zu engagiert, zu laut, zu anstrengend und teilweise auch übergriffig. Das hat sich aber dann gebessert.
    Absolut liebenswert ist dagegen Tante Hilde, die jedes Fettnäpfchen treffsicher findet, jede Situation noch peinlicher macht. So eine Tante hätte ich auch gerne gehabt.

    Ich kann mir die kleine Buchhandlung in den verschiedenen Blautönen und den 5 gelben Sesseln – in einem liegt Kater Dewey - sehr gut vorstellen. Auch die anderen Örtlichkeiten und Lokalitäten finde ich sehr gut vorstellbar beschrieben.

    Obwohl sich von Anfang an abzeichnet in welche Richtung es gehen wird und was mich erwartet, hatte ich auch bei dieser Geschichte, die das Leben genau so schreiben könnte, wieder ein paar wundervolle, leichte, unterhaltsame Lesestunden. Mit Menschen, mit denen ich mich in meinem Alltag auch gerne umgeben würde.
    Spratte, A: Jabando - Weihnachten 2.0 Spratte, A: Jabando - Weihnachten 2.0 (Buch)
    26.10.2020

    Für uns ein wunderbarer Einstieg

    „Jabando – Weihnachten 2.0“ ist der 4. Band der christlichen Kinderbuchreihe von Annette Spratte. Zufällig habe ich dieses Buch der Autorin bei einer Leserunde entdeckt und mich riesig gefreut, dass ich es zusammen mit unserem kleinen Nachbarn habe lesen dürfen.
    Obwohl ich die ersten drei Bände nicht kenne, hatten wir keine Schwierigkeiten der Geschichte zu folgen. L. ist so begeistert von Jojo und Tom, dass er die ersten drei Bände sofort auf seine Weihnachtswunschliste gesetzt hat. Ich denke, da kann der Weihnachtsmann bestimmt was arrangieren.
    Wie der Titel schon verrät, geht es um Weihnachten. Jojo und Tom haben sich für ihre Eltern ein ganz besonderes Geschenk ausgedacht. Sie wollen sich mit ihnen zusammen in die Weihnachtsgeschichte hinein versetzen lassen, damit Mama und Papa Jesus kennenlernen, dessen Bekanntschaft sie schon bei einer eigenen selbständigen Reise ins Innere des Spieles gemacht haben. Und zwar mit dem Nintendo Spiel Jabando. Lassen sich ihre Eltern auf dieses Spiel ein? Und wenn ja, was werden sie da alles gemeinsam erleben?
    Das müsst ihr beim Lesen des Buches unbedingt alleine heraus finden.
    Jojo und Tom sind zwei so sympathische Jungs, die wir beim Lesen sofort ins Herz geschlossen haben. Nun, zu Weihnachten, wollen sie ihren Eltern den Glauben an Jesus/Gott näher bringen. Und so steigen wir beim Lesen gemeinsam in die Weihnachtsgeschichte ein. Die Personen, denen wir hier begegnen, stellen sich alle so menschlich vor, dass unsere Kopfkinos sehr viel zu tun hatten. Auch regt die Geschichte dazu an, sich eigene Gedanken zum Gelesenen zu machen. Da uns doch ein Altersunterschied von fast 60 Jahren trennt, hat uns das Diskutieren hierzu besonders großen Spaß gemacht.
    Am Schluss der Geschichte findet man noch Jabandos Themenschatz mit Anmerkungen und kleinen Fragen, mit den im Buch angesprochenen Bibelstellen. Wir erfahren, wie Familie Spratte Weihnachten feiert und ein Rezept für Nusstaler bekommen wir auch noch. Das werden wir bald mal ausprobieren. Die uns ganz zum Schluss vorgestellten 3 Vorgängerbände haben wir schon lange entdeckt.

    Ein aufregendes, weihnachtliches Abenteuer, zum Lesen oder Vorlesen, das unser kleiner Nachbar und ich sehr genossen haben.
    55 - Jedes Opfer zählt 55 - Jedes Opfer zählt (Buch)
    24.10.2020

    Täter – Opfer – wer ist wer?

    Die Stadt Wilbrook auf dem Pilbaro-Plateau in Westaustralien ist eine Kleinstadt, übrig geblieben nachdem die Goldgräbereuphorie abgeebbt ist. Hier tut Polizeisergeant und Sheriff Chandler Jenkins zusammen mit seiner Kollegin und Stellvertreterin Tanya und 3 Kollegen seinen fast eintönigen Dienst. Bis zu dem Tag, als plötzlich die Tür auf geht und ein blutbefleckter Fremder die Polizeistation betritt. Gabriel Johnson erklärt, dass er vor einem Serienmörder geflohen sei, der sich Heath nennt und er die 55 sein sollte. Chandler bringt den völlig verstörten und verunsicherten Mann in einem Hotel unter. Kurze Zeit später betritt ein weiterer verletzter Mann die Polizeistation, nennt sich Heath Barwell und erzählt haargenau die gleiche Geschichte wie Johnson.
    Wer ist Täter, wer ist Opfer? Chandler ruft Verstärkung und bekommt seinen ehemals besten Freund Mitch Andrews vor die Nase gesetzt. Was ist mit dieser Freundschaft geschehen?

    Eine Geschichte, die viele Fragen aufwirft. Ich wollte eigentlich nur ein paar Seiten lesen, habe es aber immer nur für sehr kurze Zeit geschafft, das Buch wegzulegen. Und schon war es ausgelesen. Und der Schluss hat mich total verstört zurück gelassen.
    Dazu gibt es in Auszügen eine zweite Geschichte, geschrieben in kursiv und im Jahr 2002 angesiedelt, warum die Freundschaft zwischen Chandler und Mitch zerbricht. Und was der Grund dafür war. Warum die so wichtig ist, habe ich erst kurz vor Schluss begriffen.

    Chandler und seine Truppe sind mir von Anfang an sympathisch. Er, seine Vertreterin Tanya, Nick Kyriakos, Jim Fall und Luka Grgic werden mir im Laufe der Geschichte immer näher vorgestellt. Mit denen zusammen könnte ich auch gut arbeiten. Was ich von Mitchell Andrews absolut nicht behaupten kann. Ein arroganter Schnösel, der nur seinen Vorteil sucht, nur auf Karriere aus ist und für seine Fehler immer einen Sündenbock findet. Für mich ein absolutes A...

    Wenn James Delargy in der Wüste dichten roten Staub aufwirbeln lässt, habe ich das Gefühl nicht mehr atmen zu können. Ich meine die herunter peitschenden Äste der Bäume zu spüren und die Angst des Flüchtenden. Und ich spüre die Fesseln um Hände und Füße beim Lesen. Es baut sich eine Spannung auf, die kaum auszuhalten ist.
    Die Geschichte wird zum Großteil von Männern dominiert, was mich aber nicht gestört hat. Ich finde, es passt sehr gut zu der hier beschriebenen sehr rauen Gegend und ich kann Chandlers Ex gut verstehen, dass es sie zurück an die Küste gezogen hat.

    Ein super spannender, packender Thriller, eine actionreiche Geschichte mit provokanten religiösen Splittern und einem Ende, bei dem sich jeder selbst seine Gedanken machen kann/muss. Ich bin immer noch ganz geplättet.
    Henkel, C: Achtsam scheitern Henkel, C: Achtsam scheitern (Buch)
    22.10.2020

    Man kann alles übertreiben...

    ...so, wie hier die Freunde von Christin.
    „Achtsam scheitern“ ist ein kleines Buch, mit dem ich mich beim Lesen richtig gut amüsiert habe.
    Christin Henkel, Musikerin und Kabarettistin, die mir schon in der Ladys Night und bei Dieter Nuhr sehr gut gefallen hat, nimmt in ihrem Buch die Ökowelt auf´s Korn. Und zwar so auf den Punkt und so witzig, dass sich meine Mundwinkel dauerhaft nach oben gezogen haben.

    Nach und nach lerne ich ihre Freunde kennen. Da sind Mona und Manuel, die ihr Auto abgeschafft haben und nun die Zwillinge Mathilda und Benedict-Hector erwarten. Ihr alter Freund Denis zieht im brandenburgischen sein eigenes Gemüse. Es gibt Brunnenkresse, die man, lt. Denis, gut an Salat machen kann. Gerade erst geerntete verschrumpelte Äpfel und statt Champus gibt´s frische Ingwer-Kurkuma-Shots. Anni und Tantra-Torben runden den Freundeskreis ab.

    Ich hatte beim Lesen mit allen mega Spaß, habe mich das ein oder andere Mal selbst erkannt und muss zugeben, ich liebe Christin´s Humor. Weizenmehl im Haar und Apfelessigduft würde ich beim ersten Date nicht unbedingt empfehlen. Und ja, Dr. Drostens immer leicht verwuschelte Haare gefallen auch mir.

    Nach jedem Kapitel, davon gibt es hier 12, bekomme ich mit einem Augenzwinkern noch 2 Tipps, die das Gelesene komplettieren.

    Wenn ihr euch auf amüsante, aber doch sehr klar ausgesprochene Weise mit dem Thema Achtsamkeit auseinandersetzen wollt, dann lest dieses Buch. Es lohnt sich wirklich.
    Eine Liebe in Paris - Romy und Alain Eine Liebe in Paris - Romy und Alain (Buch)
    20.10.2020

    Erinnerungen an zwei ganz Große der Filmgeschichte

    Seit ich die Sissy-Filme das erste mal gesehen habe, habe ich den Lebensweg von Romy Schneider ein wenig mit verfolgt. Zwar bin ich in den Biografien, die ich über Romy Schneider gelesen habe, auch auf Alain Delon gestoßen. Aber so ausführlich wie hier, habe ich ihn bisher nicht kennengelernt. Auch die gemeinsamen Jahre der Beiden habe ich bisher nur aus Sicht von Romy Schneider gelesen. Hier verdichtet sich mein Blick auf sie noch etwas mehr.

    In Teil I wird mir die Kindheit und Jugend von Alain Delon ab 1935, von Romy Schneider ab 1938 nahe gebracht.
    Für mich sind hier gerade diese Jahre von Alain Delon sehr interessant. Wenn ich lese, wie unterschiedlich ihre Lebenslinien verlaufen sind, ist es fast nicht verwunderlich, dass ihre gemeinsame Zeit von Beginn an endig war. Dieses Buch vermitteln ein gutes Bild über zwei Menschen, die nicht mit und nicht ohne einander leben konnten oder wollten.
    Die Beschreibung ihrer Lebens- und Liebesgeschichte wird begleitet von vielen Menschen und ihren Eindrücken über die Beiden. So kommen hier Mario Adorf, Senta Berger, Jane Birkin, Jean-Claude Carrière, Karl Lieffen, Volker Schlöndorf, Bertrand Tavernie und Georg Stefan Troller zu Wort.
    Besonders berührend finde ich den Abspann, wo Alain Delon zu Wort kommt und der „Hauptdarsteller“ ist. Hier geht es nur um ihn und sein Leben, was ich sehr interessant finde. Ganz besonders die Auszüge eines Briefes an Romy Schneider haben mich berührt und zeigen mir einen Menschen, dessen Liebe zu dieser Frau nie aufgehört hat.

    Auch nach so vielen Jahren, die Romy Schneider nun nicht mehr unter uns ist, fesselt es mich immer noch über die Beiden zu lesen. Zwei Getriebene, jeder auf seine Weise. Romy Schneider hat den Druck irgendwann nicht mehr ausgehalten. Alain Delon feiert im kommenden Jahr seinen 85. Geburtstag.

    Einige der wunderbaren schwarz-weiß und auch farbige Fotografien, die hier eingestreut sind, kenne ich schon. Viele andere waren mir bisher unbekannt und werten die Geschichte dieses Buches ungemein auf.

    Im Anhang finde ich noch 2 Zeittafeln beginnend am jeweiligen Tag der Geburt, endend bei Romy Schneider an ihrem 40 Todestag am 29. Mai 2022. Bei Alain Delon endend am 8.11.2020 zu seinem 85. Geburtstag. In einer Filmographie werden mir drei Filme der Beiden vorgestellt, ein gemeinsames Theaterstück und deutschsprachige bzw. ins deutsche übersetzte und in französischer Sprache erschienene Literatur über die beiden Stars. Ein Personen- und ein Werkregister, sowie ein Bildnachweis verbunden mit einem weiteren wunderschönen Foto der Beiden runden das Gesamtwerk ab.

    Es soll um die Liebe der beiden großen Schauspieler gehen. Aber im Laufe des Buches habe ich immer mehr den Eindruck, dass Romy hier die absolute Hauptrolle spielt. Trotzdem hat es mich sehr gut unterhalten und ich habe weitere Einblicke in das Leben von zwei großen Schauspielern bekommen.
    26 bis 50 von 170 Rezensionen
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