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    gaby2707 Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 24. August 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 36
    170 Rezensionen
    Man sollte öfter mal ausmisten Monika Bittl
    Man sollte öfter mal ausmisten (Buch)
    18.02.2021

    Familienalltag auf humorige Weise vorgestellt

    Bei einem Dreh läuft Regisseurin Franziska Schweighöfer in der Drehpause ihre Jugendliebe Giovanni über den Weg. Sie und Bastian sind seit 27 Jahren verheiratet. Da ist die Luft raus. Die Kinder Vinzenz und Emma sind dabei sich abzunabeln. Vinzenz zieht in eine WG und Emma sucht sich ihres Freundes Leo zuliebe eine überteuerte Schimmelwohnung. Franziska, die schon immer die Aktivere in ihrer Beziehung war, will die Scheidung. Und Bastian, der immer alles gottergeben hingenommen hat, stimmt auch diesmal zu, wie immer halt. Die Kinder und vor allem Oma Mathilde haben da allerdings etwas dagegen. Oma hat auch schon einen Plan und holt ihr „Herzleiden“ aus der Schublade. Da kann man ja die Aufregung einer nahenden Scheidung absolut nicht gebrauchen. Ob es trotz Corona bedingter Ausgangssperre, luftreinigenden Streitereien und einem neuen Schlafzimmer bei dem Trennungsvorhaben bleibt? Das findet ihr am besten heraus, wenn ihr das Buch ganz schnell lest. Ihr werdet es nicht bereuen.

    Ich kenne schon einige Bücher von Monika Bittl, die ich sehr liebe. Und auch diesmal wurde ich wieder genau so gut unterhalten, wie bisher. Ich liebe ihren auf den Punkt gebrachten Humor und die bildhaften Beschreibungen, bei denen sich sofort Bilder im Kopf zusammenstellen. Ihre Figuren sind aus dem Leben gegriffen und könnten meine Nachbarn sein.
    Obwohl die Geschichte sehr humorvoll geschrieben ist und ich immer wieder laut lachen musste, hat sie doch einen ernsten Hintergrund. Wie viele andere Paare bin auch ich nun schon seeehr lange verheiratet und konnte mich so gut in Franziska hineinversetzen. Auch unsere Kinder waren irgendwann ausgezogen und genau wie Franziska und Bastian mussten mein Mann und ich schauen, wie wir unser Leben als „alleingelassenes“ Paar wieder in Schwung bringen. Durch Corona, das auch hier ein Thema ist, fühle ich mich den Beiden noch näher. Ich bin mit Anna, der angehenden Ärztin, die sich einer Freiwilligengruppe angeschlossen hat, zum Corona testen unterwegs; erlebe Hamsterkäufe und versuche die Ausgangsbeschränkungen zu umgehen. Dies alles bringt mir die Geschichte noch näher, weil ich ja gerade selbst mitten drin stecke.
    Gefragt habe ich mich, was hier mit „ausmisten“ im Titel gemeint ist. Da es zu keinem großen Ausräumen kommt, habe ich dies auf das Aufräumen bzw. Ausmisten der inneren Einstellung der Protagonisten geschoben. Denn da ändert sich, wie beim normalen Ausmisten, schon so einiges.

    Eine lebensnahe Geschichte, die die Alltagsthemen beleuchtet, wie sie sind, wenn nach vielen Jahren Ehe der Lack ab ist. Monika Bittl hat meinen Humor wieder voll getroffen und mich sehr gut unterhalten. Dafür bekommt sie von mir die volle Punktzahl von 5 Sternen.
    Cold Case 02 - Das gezeichnete Opfer Cold Case 02 - Das gezeichnete Opfer (Buch)
    18.02.2021

    Spannenden und wendungsreicher Krimi

    Unterhalb des Leuchtturms von Stenshuvud, der plötzlich wieder leuchtet, entdeckt der Fischer Olle Hansson die Leiche einer der umstrittensten Künstlerinnen Schwedens: Mischa Lindberg, die ihr letztes Bild, das bald der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll, mit ihrem Menstruationsblut gemalt hat. Ihr Kunstwerk ist zerstört und neben der Leiche findet die Polizei eine Lehmsorte, die sie nicht zuordnen kann. Genau dieser Lehm wurde an einer männlichen Leiche gefunden. Ein Cold Case von vor 15 Jahren.
    Polizeikommissarin Tess Hjalmarsson und ihre Kollegin Marie Erling ermitteln unter Hochdruck. Sie müssen beide Verbrechen aufklären um einen weiteren Mord zu verhindern.

    Für mich ist dies das erste Buch, das ich von der Autorin Tina Frennstedt lese. Obwohl ich den ersten Band der Reihe nicht kenne, bin ich ohne Mühe in den neuen Fall eingestiegen. Mir hat ihr Schreibstil sehr gut gefallen. Sie bringt Vieles ohne großes Umschreiben schnell auf den Punkt. Neben den Ermittlungen zu dem aktuellen Fall bringt sie die Nachforschungen zum Cold Case und die privaten Einblicke der Ermittler sehr gut zusammen. Für mich war das Lesen zu keinem Zeitpunkt langatmig, weil immer etwas geschieht, sei es auch noch so unspektakulär.
    Ihre Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, wirken menschlich und nahbar. Vor allem Tess Hjalmarsson, die mit ihren privaten Problemen ihr Pakerl zu tragen hat, gefällt mir sehr gut. Genau so wie ihre vollkommen gegensätzliche Kollegin Maria Erling. Beide ergänzen sich super, bilden ein perfektes Team und tun alles, um die beiden Fälle zu lösen.
    Die Geschichte wird immer wieder aus einer anderen Perspektive erzählt. Hier haben mir die Rückblicke zu Max und die Perspektive der „Ehefrau“ sehr gut gefallen. Mir war schon sehr schnell klar, wer der Täter ist, der hier gesucht wird. Aber wer sich hinter dem „Ehemann“ verbirgt, darauf wäre ich nicht gekommen. Auch warum Max gestorben ist, hat mich einfach nur erschüttert.
    Spannend ist die Geschichte auch aus dem Grund, weil das Team nur wenige Tage hat um den Cold Case zu lösen. Ansonsten soll es aus Kostengründen aufgelöst werden. Klar habe ich da mit gefiebert, dass das nicht passiert.

    Mir hat dieser für mich erste Fall für Polizeikommissarin Tess Hjalmarsson und ihrer Kollegin Marie Erling sehr gut gefallen. Erstmal freue ich mich auf Band 1, den ich noch lesen werde und dann auf den 3. Fall, der bestimmt bald kommt.
    Für den spannenden und wendungsreichen Krimi vergebe ich die volle Punktzahl von 5 Sternen.
    Trauma - Kein Entkommen Trauma - Kein Entkommen (Buch)
    16.02.2021

    Guter Start der Trilogie

    In einem Baggersee in Feldkirchen-West nahe München wird eine Leiche gefunden. August Hirschberger ist scheinbar ertrunken.
    Kurze Zeit später findet ein Spaziergänger in einem kleinen Waldstück einen wie weggeworfenen Kühlschrank. Auch hier wird ein Toter gefunden, im Kühlschrank eingeschlossen, ist Robert Fellner erstickt.
    Nachdem die beiden Männer identifiziert sind, stellen sich schnell Parallelen ein. Beide waren traumatisiert, bei Beiden weist die Auffindesituation auf dieses traumatische Erlebnis hin. Rechtsmedizin als auch der Psychoanalytiker gehen von Suizid aus. Nicht so Katja Sund und ihr Kollege Rudi Dorfmüller. Sie stellen weitere Ermittlungen an, die sie zu Vorkommnissen bei der Bundesmarine bringen. Dann werden diese Fälle von oberster Stelle als Suizid geschlossen. Aber Katja Sand lässt nicht locker…


    Mich hat dieses Thrillerdebüt ab der ersten Seite gefangen. Aufgeteilt in drei Teile „Wasser“, „Eis“ und „Feuer“ lerne ich zu Beginn jeden neuen Abschnitts ein 3-jähriges namenloses Kind näher kennen. Klar kann ich mir vorstellen, dass dies ihr Trauma, das es in seinem Zuhause erlebt, später einmal nicht so leicht aufarbeiten kann. Ich frage mich, wer das Kind und wie wird es mir als Erwachsener begegnen?

    Dann lerne ich Katja Sund kennen. Alleinerziehend mit einer 15-jährigen Tochter, die sie meint gerade noch mehr als sonst beschützen zu müssen.
    Die Ermittler und ihr Umfeld näher zu betrachten, finde ich normalerweise sehr gut. Hier war mir der ganze persönliche Kram jedoch etwas zu viel. Vielleicht wurde hier alles auch nur so ausgebreitet, damit es in Teil 2 und 3 der Serie mehr um den Fall gehen kann. Welches „Geheimnis“ Katja mit sich herum trägt, weiß ich immer noch nicht. Leider macht sie ihr „mit dem Kopf durch die Wand“, ihre Unnahbarkeit und ihre Widersprüchlichkeit für mich nicht sonderlich sympathisch. Genau wie ihre Mutter, die ich auch nicht mag.
    Ihren Kollege Rudi Dorfmüller dagegen mag ich sofort. Der bildet im Gegensatz zu Katja den Ruhepol, den mehr Bedachten, was der Geschichte sehr gut tut.

    Die vielen Fragen, die sich hier schon zu Beginn der Geschichte stellen, bringen die Spannung schnell auf ein hohes Niveau. Ich habe mitgefiebert, mir meine Gedanken gemacht und doch hat mich der Schluss überrascht.

    Zwei spannende Todesfälle mit undurchsichtigen Geheimnissen, eine nicht so sympathische Ermittlerin und ein interessanter Hinweis auf den nächsten Fall von Katja Sand. Den werde ich mir nicht entgehen lassen.
    Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid (Buch)
    15.02.2021

    Eine emotionale und interessante Familiengeschichte

    Berlin 2017:
    Die 27-jährige Dauerstudentin Hannah Borowski schreibt an ihrer Doktorarbeit und kann die Frage nach dem Stand der Dinge von ihrer 92-jährigen Großmutter Evelyn, die sie einmal in der Woche in ihrer Seniorenresidenz besucht, schon nicht mehr hören. Bei einem dieser Besuche entdeckt Hannah einen Brief an ihre Großmutter aus Israel, der sie als Erbin des Kunsthändlers Itzig Goldmann ausweist. Evelyn beantwortet keine der Fragen, die Hannah nun hat. Aber Hannah ist neugierig geworden und begibt zusammen mit Jörg Sudmann auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Familie und nach dem Erbe ihrer Oma.

    Rostock 1924:
    Die 18-jährige Senta Köhler wird ungewollt schwanger. Sie heiratet den hochdekorierten Fliegerhelden aus dem Ersten Weltkrieg und bringt die kleine Evelyn zu Welt. Nach 2 Jahren, in denen sich Senta mit Hausarbeit und Mutterleben nicht anfreunden kann, will sie ihren Mann Ulrich verlassen. Der stimmt einer Scheidung zu unter der Voraussetzung, dass Hannah ohne die kleine Evelyn geht. Für die sorgt ab jetzt Ulrichs Schwester Trude. Senta geht nach Berlin zu ihrer Freundin Lotte und beginnt ein selbstbestimmtes Leben.


    Mir hat diese Familiengeschichte, die sich über 4 Generationen und fast 100 Jahre erstreckt, sehr gut gefallen. Mit ihrem einnehmenden, berührenden und bildhaften Erzählstil hat mich Alena Schröder schnell in die Geschichte hinein gezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Wobei mir die Erzählungen aus der Vergangenheit um einiges besser gefallen haben, als die Geschichte von Hannah in der Jetztzeit. Das Kennenlernen und die Umstände ihres Lebens von Urgroßmutter Senta, Großmutter Evelyn, Hannahs Mutter Silvia, von der ich gerne noch mehr gewusst hätte, fand ich einfach interessanter. Ich finde den Bogen von der Zeit vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg, wo die Judenverfolgung einen großen Stellenwert hat, sehr gut geschlagen und für mich richtig spannend. Auch emotional konnte ich hier besser mitgehen, als in der Zeit um Hannahs Geschichte.

    Die Menschen, denen ich hier begegne, hat die Autorin mit vielen Facetten ausgestattet. Manche mit dem gewissen Etwas, die mich in ihren Bann ziehen und die mir von Anfang an sympathisch sind, wie Marietta mit ihrer Detektei und ihrer Riesentasche, Lotte und ihr Mann oder die Familie Goldmann. Andere, wie der arrogante Professor Sonthausen oder der aufdringliche Jörg Sudmann, teilweise auch Trude haben meine Sympathien nicht bekommen.

    Mit „Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid“ hat Alena Schröder ein abwechslungsreiches und bewegendes Debüt geschrieben. Mich haben hier vor allem die Frauen und ihr Leben fasziniert. Eine unerforschte jüdische Familiengeschichte und ein unverhofftes Kunsterbe – der Stoff, der mich sehr gut unterhalten hat.
    4,5 von 5 Sternen
    Wenn Wattwürmer weinen Christiane Franke
    Wenn Wattwürmer weinen (Buch)
    12.02.2021

    Auch der 8. Fall – einfach klasse

    In Neuharlingersiel geht ein „Rotweinmörder“ um. Als erstes erwischt es den Marketingmanager Ulfert Johannsen, den Henner Steffens in einem Übernachtungsstrandkorb sitzend, tot dort findet. Dann stürzt Rosas neuer Freund Holger Hoffmeister mit seinem Rennrad vor einen Traktor. Und auch der auf See bestattete Ewald Wulff hatte wohl vor seinem Tod vergifteten Rotwein getrunken. Was haben die drei Männer miteinander zu tun?
    Werden Polizist Rudolf Hieronymus Bakker und seine Freunde Henner Steffens und Rosa Moll dem Morden ein Ende setzen und den Mörder überführen können? Klaus Kröver von der Spurensicherung jedenfalls hat auch diesmal jede Menge zu tun.

    Für mich ist dieser 8. Besuch in Neuharlingersiel wie der Besuch bei guten Freunden. Ich kenne Rudi, Henner und Rosa nun schon so lange, dass mir die Drei und ihr Umfeld richtig ans Herz gewachsen sind.

    Da auch dieser Band, wie alle anderen der Reihe in sich abgeschlossen ist, kann man hier ruhig in die Serie einsteigen. Aber es macht mir z.B. viel mehr Spaß, die Protagonisten von Beginn an zu begleiten und sie immer nähe kennenzulernen. Für Neueinsteiger haben die Autorinnen am Ende der Geschichte das „Stammpersonal“ zusammengestellt. Hier kann man nachschlagen, wenn man die Vorgängerbände noch nicht kennt.

    Die Ermittlungen zu dem Fall, mit dem ich es hier zu tun bekomme, beginnen an einem Samstag und enden am Sonntag der darauf folgenden Woche. Nach Wochentagen unterteilt kann ich hier ab und zu mal eine Lesepause einlegen. Habe ich aber nicht gemacht, weil die Spurensuche und das ganze Drumherum einfach zu spannend und unterhaltsam ist.

    Auch in diesem Fall geht es nicht nur um den aktuellen Fall. Die Autorinnen greifen auch das Thema „Ausverkauf der Heimat“ mit dem immer mehr werdenden Tourismus, der auf der einen Seite Geld bringt, auf der anderen Seite der Wohnraum für die Einheimischen immer weniger wird, auf. Ich erfahre einiges Wissenswertes über Bienen und über Rattengift. Und ich weiß nun was ein deutsches Sprichwort bedeutet bzw. wo es herkommt.

    Mudder Steffens ist ja für ihre Kochkünste bekannt. Die Rezepte ihrer Gerichte und die Smoothies von Rosa, die in der Geschichte erwähnt werden, werden auf den letzten Seiten zum Nachkochen zur Verfügung gestellt.

    Auch dieser Fall war irgendwann gelöst (leider) und es heißt Abschied nehmen. Bis zum nächsten Mal. Denn dann bin ich auf alle Fälle wieder mit dabei.

    Wer Krimis ohne viel Blutvergießen, mit einer richtig guten Geschichte, mit einem Schuss Humor und dem Blick auf die wundervolle Gegend rund um Neuharlingersiel mag, der ist hier genau richtig. Ich kann die Krimis von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert, bei denen ich immer mit rätseln und mit ermitteln kann, nur empfehlen.
    Gühmann, S: Hamburg. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen Gühmann, S: Hamburg. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen (Buch)
    10.02.2021

    Eine sehr gute Alternative zu den vielen Reiseführern

    Hamburg ist neben meiner Heimatstadt München eine meiner liebsten Städte in Deutschland. Daher musste ich unbedingt den neuen „Stadtführer“ von Sylvie Gühmann haben.

    Die Reihe „Unterwegs mit Deinem Lieblingsmenschen“ aus dem emons-Verlag ist kein gewöhnlicher Stadtführer. Hier finde ich Vieles, was nicht so bekannt und trotzdem besuchens-, erlebens- und erwähnenswert ist.
    In sechs Kapitel unterteilt findet sich für jeden Geschmack etwas:
    Gemeinsam aktiv sein
    Arm in Arm die Stadt erkunden
    Miteinander entspannen
    Zusammen aktiv werden
    Köstlichkeiten teilen
    Seite an Seite Kultur erleben
    Wenn man sich an den allseits bekannten Sehenswürdigkeiten satt gesehen hat, bieten sich hier über 100 Aktivität an. Hier bekommt man so viele neue Anregungen, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und zu zweit macht so eine Stadtbesichtigung noch viel mehr Spaß als allein durch Hamburg zu streifen.
    Sehr gut finde ich, dass bei jedem Vorschlag die genaue Adresse und die Haltestelle des ÖPNV angegeben ist. Alle Ziele sind mit bunten Bildern versehen. Dadurch bekomme ich schon einen ersten Eindruck, was mich und meinen Lieblingsmenschen erwartet. Bei einigen Vorschlägen ist auch eine Internetseite angegeben, wo ich noch mehr Informationen, wie Öffnungszeiten und Preise, bekomme.
    Das einzige, was mir ein bisserl fehlt, ist ein Stadtplan auf dem die Aktivitäten verzeichnet sind. Aber durch die genauen Anschriften sind sie auch so für Touristen gut zu finden.

    Zeit, die man gemeinsam verbringt, vergisst man nicht so schnell. Dazu der passende Stadtführer und schon kann´s los gehen. Ich freue mich heute schon auf meinen nächsten Besuch bei meiner Freundin in Hamburg. „Unterwegs mit meinem Lieblingsmenschen“ ist dann auf alle Fälle mit im Gepäck.
    Der kleine Räuber Rapido 3 Nina Weger
    Der kleine Räuber Rapido 3 (Buch)
    06.02.2021

    Au Backe

    Der ruchlose, rabaukige Räuberhauptmann Rigoros hat sich mit einem verbrannten Brötchen ein Stück Zahn heraus gebissen und nun schrecklich fiese Zahnschmerzen. Sein Sohn Rapido, dessen bester Freund Waschbär Störenfried und Räubermädchen Zap-Zerap versuchen alles um den Räuberhauptmann von seinem Zahnstück zu befreien. Was sie dabei alles erleben, müsst ihr selbst lesen.

    Dieser 3. Band über den kleinen Räuberjungen Rapido, der so ganz anders ist als die anderen Räuber, war für meinen Enkel und mich das erste Buch, das wir gemeinsam gelesen haben. Wir haben viel gelacht über die witzigen Sprüche, die Nina Weger den Räubern in den Mund legt. Der leichte, lebendige Erzählstil lässt sich wunderbar lesen, die Sprache ist altersgemäß und kindgerecht gewählt, so dass man der Geschichte gut folgen kann.
    Rapido ist ein kleiner, so liebenswerter Räuberjunge, dass man ihn einfach mögen muss. Er tut sich schwer, ein richtiger Räuberjunge zu werden. Warum das so ist, erfährt man in diesem Buch ganz zum Schluss. Wir haben die Abenteuer, in die er durch die Suche nach einem Ausweg aus den Zahnschmerzen seines Papas erlebt, richtig genossen. Kleine Alltagsweisheiten werden durch ihn gut an den kleinen Leser gebracht.
    Die wunderschönen, farbenfrohen Illustrationen von Anna-Lena Kühler, auf denen man immer wieder Neues entdeckt, lockern die Geschichte auf und veranschaulichen das Gelesene auf wunderbare Weise. Man kann sich allein bei den Bildern eine ganze Zeit lang aufhalten.
    Die 16 Kapitel haben eine ansprechende Länge, die einzeln auch gut mal zwischendurch gelesen werden können.
    Zum Schluss gibt es noch Räuber-Rezepte, die wir natürlich auch mal ausprobieren werden.

    Eine spannende, kindgerechte Räubergeschichte mit einem kleinen Räuberjungen, der die Kinderherzen höher schlagen lässt und der so manches Abenteuer erlebt. Da macht sogar einer Oma das Vorlesen richtig Spaß.
    Krabben-Connection Patricia Brandt
    Krabben-Connection (Buch)
    02.02.2021

    "Nix Sylt, Hohwacht"

    Kommissar und Tierpräparator Oke Oltmanns macht sich Gedanken um seine Zukunft. In der Polizeistelle des kleinen Fischerortes Hohwacht zwischen Kiel und der Insel Fehmarn an der Ostsee mit seinen 804 Einwohnern passiert einfach zu wenig. Seine Dienststelle soll geschlossen werden. Im Sommer mal ein Badeunfall und das war´s. Das ändert sich, als Xaver Kohlgruber aus München, der bei einem Treffen mit dem Bürgermeister das neue Bauprojekt am Strand besprechen will, aus seinem Hotelzimmer verschwindet, der Teppich in seinem Zimmer voller Blut. Außerdem sorgt Carmen Bachmann, die mit Mann Martin und den beiden Kindern Carla, 8, und Cedric, 5, eine Woche Urlaub an der Ostsee macht, für ordentlich Wirbel bei der Polizei.

    Patricia Brandt nimmt mich bei ihrem Krimi-Debüt mit in eine wunderschön beschrieben Landschaft an der Ostsee. Ich kann mir die Dünen, die kleinen Badehäuser, den wogenden Strandhafer, das Meer mit seinen Schaumkronen und das kleine Fischerhus bildlich sehr gut vorstellen. Allerdings auch die Spinnen an der Wand, den Schmutz im Badezimmer und den Katzentisch in Malgorzata Riekens "Zimmervermietung und Meer", einer Pension, die bestimmt schon bessere Zeiten erlebt hat.
    Genau so habe ich die meisten Menschen schnell im Kopf, denen ich hier begegne. Bei Oke Oltmanns Beschreibung habe ich sofort an den verstorbenen Pferdeflüsterer Tamme Hanken denken müssen. Sie alle haben ihre liebenswerten Eigenschaften und vor allem den Wunsch ihre Heimat, so wie sie ist, zu erhalten. Da greifen sie auch schon mal in die Trickkiste.
    Ich mag es sehr, wenn es in einem Krimi nicht gar so blutig zugeht. Da hat die Autorin meinen Geschmack absolut getroffen. Dies ist kein blutrünstiger Krimi, bei dem ich nachts schlechte Träume habe. Obwohl, wenn ich an die eine Dame mit dem grünen Tuch denke... Warum mir die nicht gefallen hat? Das müsst ihr selbst lesen.
    Der bayerische Dialekt vom Kohlgruber, aber viel mehr noch der norddeutsche der Bewohner von Hohwacht, geben dem Krimi die Regionalität. Man braucht aber auch als Süddeutscher keine Angst haben, irgendetwas nicht zu verstehen. Hier erklären sich die Worte und Begriffe entweder von selbst, oder der nächste Satz erklärt sie im Zusammenhang.
    Der Kriminalfall mit dem Mord hätte für mich etwas spannender sein können, und die Geschichte verzettelt sich hier und da. Dass ich schon recht früh wusste, in welcher Ecke ich nach dem Mörder suchen muss, hat mich nicht gestört. Der Weg zu seiner Festnahme war auch mit einer Prise Humor gepflastert, der mir sehr gut gefallen hat.

    Durch diesen interessanter Krimi in einer wunderschönen Landschaft mit vielen sympathischen Menschen hatte ich einige humorvolle Lesestunden. Mich würde es freuen, wenn Oke Oltmanns bald wieder einen neuen Fall zu bearbeiten hat und er mir mit seiner Dienststelle noch lange erhalten bleibt.
    4,5 von 5 Sternen
    Perfect Secret - Hier ist Dein Geheimnis sicher Megan Miranda
    Perfect Secret - Hier ist Dein Geheimnis sicher (Buch)
    26.01.2021

    Dies ist für mich kein Thriller

    Beworben durch die Bezeichnung "Spiegel Bestseller Autorin" und eine Aussage von Reese Witherspoon, die Spannung bis zur letzten Seite gefunden hat, habe ich dieses Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen. Den Klappentext finde ich sehr ansprechend und das Cover gefällt mir ebenfalls sehr gut. Da ich bisher kein Buch von Megan Miranda gelesen habe, war es für mich eine gute Gelegenheit, die Autorin kennenzulernen. Aber nach diesem Buch wird es das einzige bleiben, das ich von ihr gelesen habe.

    Doch worum geht es:
    Avery Greer arbeitet für Grant Loman-Immobilien in Littleport, Maine, USA. Ihre beste und wie es scheint einzige Freundin ist Sadie Loman, die Tochter des Immobilienmoguls. Zu der Plus-One-Party zum Ende eines jeden Sommerurlaubes in 2017 taucht Sadie nicht auf. Sie wird später tot an den Klippen gefunden. Selbstmord? Das schließt Avery aus und macht sich auf die Suche nach Hinweise. Dabei stößt sie immer wieder auf Fakten, die sie selbst belasten. Wer will ihr hier etwas in die Schuhe schieben?

    Ich lerne Avery im Sommer 2017 bei den Vorbereitungen zu dieser alljährlich stattfindenden Plus-One-Party kennen. Alles dreht sich um ihre Arbeit, kurz werden die anderen Familienmitglieder der Familie Loman erwähnt. So lerne ich neben Averys bester Freundin Sadie deren Bruder Parker Loman, dessen Freundin Luciana Suarez und einen gemeinsamen Freund Connor Harlow kennen. Dazu Grant und Bee Loman, Sadies Eltern. Dazu jede Menge Menschen, die aber für den Fortgang der Geschichte absolut unwichtig sind und zum Teil auch namentlich gar nicht benannt werden.
    Die Geschichte wird von Avery in der Ich-Form erzählt und so erlebe ich die Welt von Littleport und den Lomans mit ihren Augen. Ihre Gedanken wechseln von 2017 zu 2018 und zurück bis die Geschichte in 2019 endet.

    Der Schreib- bzw. Erzählstil lässt sich angenehm lesen und ich bin schnell auf dieser One-Plus-Party angekommen, erlebe ca. 4 Stunden mit viel Action und Vorkommnissen. Aber dann zieht es sich endlos, außer dem Tod von Sadie passiert fast nichts. Nach den ganzen Beschreibungen ihrer Arbeit, könnte ich jetzt Averys Job problemlos übernehmen.
    Was ich bis auf die letzten 50 Seiten vermisst habe, ist Spannung, etwas, was mich gefangen nimmt, etwas, auf das ich hin fiebern kann. Ganz unterschwellig habe ich mich schon immer wieder gefragt, wo mich das ganze hin führt. Gefühlt jeder hier scheint ein Geheimnis zu haben. Aber als spannend habe ich das absolut nicht empfunden.

    Fazit:
    Ich hatte auf einen spannenden Thriller gehofft. Bekommen habe ich einen langatmigen Roman mit einem Ende, das gebe ich zu, damit habe ich so nicht gerechnet.
    Schwabentod Sybille Baecker
    Schwabentod (Buch)
    26.01.2021

    Cindy – nur eine harmlose Gefährtin?


    Als Kommissar Andreas Brander und seine Kollegin Persephone "Peppi" Pachatourides der Kripo Esslingen auf dem Aussiedlerhof bei Wolfschlugen gerufen werden, staunen sie nicht schlecht über die bizarr, wie eine Marionette arangierte Leiche mit ihrem rosa Lackanstrich, die hier gefunden wurde. Noch skurriler wird der Tatort, als die Polizei sechs Real Dolls findet, von denen eine sich sogar mit Peppi "unterhält". Haben diese Puppen, mit denen der tote Levin Goldmann sein Geld verdient hat, etwas mit der Tat zu tun? Als bald darauf in Tübingen-Wannweilin eine genau so hrgerichtete Leiche gefunden wird, erhärtet sich der Verdacht.

    Obwohl Kommissar Brander schon in einigen Fällen im Schwabenländle ermittelt hat, ist es der erste, bei dem ich ihm lesend zur Seite stehe. Dadurch, dass immer wieder kleine Erläuterungen, gerade im privaten Bereich, gegeben werden, hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, etwas nicht zu wissen oder etwas verpasst zu haben.
    Der eingängige, sehr flüssige und leicht zu lesende Erzählstil von Sybille Baecker zieht mich sofort hinein in die Welt der Künstlchen Intelligenz kurz KI. Besonders der Vortrag von Vinzenz Streiter war sehr interessant. Vor allem, weil er sogar für mich als bisherige Laiin total verständlich war. Auch mit dem Zusammenleben mit Puppen, den sogenannten Real Dolls, hatte ich bisher nichts zu tun. Ich finde es aber sehr gut, dass es so etwas gibt, gerade für Menschen, die den menschlichen Kontakt scheuen oder Schwierigkeiten damit haben. So ist immer Jemand da, der mit einem auf der Couch sitzt und Serien schaut.
    Kommissar Brander und sein Team war mir sofort sympathisch, was ich von der übellaunigen, angriffslustigen Staatsanwältin Isabella Mertens nicht sagen kann. Wobei ich sie nach einigem Flurfunk etwas besser verstehen konnte. Trotzdem sollte auch sie sich im Dienst zusammenreißen. Ich liebe die kleinen Sticheleien und Frotzeleien zwischen den Kollegen, auch wenn es noch so hektisch zugeht. Ich finde, der Polizeialltag ist hier sehr gut beschrieben. Es wird halt nicht jeder Fall innerhalb von 48 Stunden gelöst.
    Ich gebe zu, ich hatte anfangs mit den vielen Namen etwas Schwierigkeiten sie zuzuordnen. Da hat mir dann ein kleiner Spickzettel geholfen, bis ich mich im Präsidium zurecht gefunden habe.
    Ich mag es sehr, wenn ich von den Ermittlern, die ja auch ein Privatleben haben, davon etwas erfahre. Auch hier finde ich Andreas Brander richtig toll, wie er auch abends, platt vom Tag noch Zeit findet, sich mit seiner Pflegetochter Nathalie, die sich ehrenamtlich bei der Freiwilligen Feuerwehr Ammerbuch engagiert, auseinander zu setzen. Genau so wie er immer ein offenes Ohr für seinen Freund Karsten Beckmann hat, der ihn auch gerade braucht. Ich bin gespannt, ob das mit der Streuobstwiese was wird. Denn eines ist klar: ich habe mich unter diesen Menschen so wohl gefühlt, dass ich sie sehr gerne wieder besuchen werde.

    Ein spannender Krimi, der mich beim ermitteln an meine Grenzen gebracht hat, mit einem sehr interessanten Thema, dem wir in Zukunft immer wieder begegnen werden und mit Menschen, die man gerne zu seinen Freunden zählt.
    Happy Life Diät Happy Life Diät (Buch)
    25.01.2021

    Hat mich positiv überrascht

    Seit Shermine Shahrivar Anfang der 2000 Jahre als Model und Schönheitskönigin immer mal wieder in den Gazetten auftauchte, habe ich ihren Lebensweg ein bisserl verfolgt und war sehr neugierig auf ihren „Ratgeber“. Und ich bin überrascht, wie gut sie mir ihre Lebensweise mit den 6 Säulen nahe bringt. Ohne erhobenen Zeigefinger. Einfach als kleine Lebenshilfe, zum ausprobieren. Denn zu uns selbst müssen wir auch selbst finden.

    „Ohne gesunde Seele gibt es kein gesundes Körperbewusstsein.“
    Shermine Shahrivar erzählt von sich selbst in einer sehr offenen persönlichen Art, wie sie zu der jetzt 37-jährigen Frau wurde, die sie jetzt ist und die sie liebt. Ich erfahre von ihren Höhen und Tiefen, von ihrer Einsamkeit und ihren Fehlern, die sie während ihrer Zeit als Model gemacht hat. Ich finde es bewundernswert, wie sie Probleme erkennt und sich damit auseinander setzt.

    Sehr gut gefällt mir auch, dass sie mich immer wieder direkt anspricht. Durch dieses „du“ schafft sie Nähe zum Leser. Da ihrer Probleme in irgendeiner Form teilweise auch zu mir gehören, scheint sie dieses Buch auch für mich geschrieben zu haben. Ihre sechs Säulen könnten auch die meinen werden. Sich mit Beziehungen in jeglicher Form auseinander zu setzen, sich mit Spiritualität zu beschäftigen, sich der eigenen Sexualität zu widmen, seine Ernährung zu hinterfragen und evtl. umzustellen, sich der eigenen Schönheit zu widmen und Sport zu treiben – das alles zusammen führt letztendlich zu einem selbst und zu einer glücklichen Beziehung mit sich selbst. Gut ist, dass sie nicht zu viele spezielle Tipps gibt. So muss ich mich hinsetzen und schauen, was genau zu mir passt, wie ich selbst mit einem Thema umgehen will.

    Mir hat dieses Buch gut gefallen. Ihre Geschichte macht Mut, sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen und heraus zu finden, ob und wie man sein Leben ändern oder verbessern will. Vieles ist nicht neu. Aber Shermine Shahrivar hat es verstanden, mir ihre Themen noch mal auf andere Weise nahe zu bringen. Sie hat mich mit ihrem Buch positiv überrascht.
    Jedes Jahr im Juni Lia Louis
    Jedes Jahr im Juni (Buch)
    25.01.2021

    Eine wunderschöne Geschichte

    Emmie Blue hat vor einigen Jahren einen Wunsch-Luftballon mit einer Karte mit ihrer Anschrift in England fliegen lassen. Den Freund, den sie sich sehnsüchtig gewünscht hat, findet sie in Lucas Moreau, dem Jungen, der ihren Ballon in Frankreich am Strand bei Boulogne-sur-Mer findet. Jahrelang treffen sie sich am Tag ihres gemeinsamen Geburtstages. Jahrelang hofft Emmie, dass Lucas die gleichen Gefühle für sie hegt, die sie ihm entgegenbringt. Liebe. Doch dann, an dem Abend, ihrem gemeinsamen 30. Geburtstag, als Emmie auf die Frage aller Fragen hofft, geschieht das für sie Unvorstellbare.

    Emmie Blue ist eine so herzerwärmende junge Frau, die in ihrem Leben schon einiges mitgemacht hat. Ab der ersten Seite hat sie sich langsam immer mehr in mein Herz geschmuggelt. Ich mag ihre liebenswerte Art, wie sie mit Menschen umgeht, wie sie auch Fehler zugeben und wie sie sich freuen kann, auch über Kleinigkeiten. Genau so gern mag ich auch Lucas. Egal, ob er sich für eine Andere entschieden hat, ist er für Emmie da, wenn sie ihn braucht. Genau so wie umgekehrt auch.
    „Jedes Jahr im Juni“ ist nicht nur eine Liebesgeschichte. Für mich ist sie sehr viel mehr. Ich darf tief in die Geschichte zweier junger Menschen eintauchen, die meine Kinder sein könnten. Wobei ich froh bin, dass sie es nicht sind, die diese Wirren und Verwirrungen treffen. Die Geschichte nimmt mich mit auf eine Berg- und Talfahrt durch die Gefühlswelt. Ich treffe auf Begeisterung, Unsicherheit, Angst, Verliebtheit, Melancholie, Freundschaft, eine Überraschung, Enttäuschung, Traurigkeit, Dankbarkeit, Trauer und Liebe. Ich kann in dieser Geschichte mit Emmie, die hier ihre Geschichte erzählt, lachen und weinen und ich finde es toll, wie selbstlos sie sich um ihre kranke Vermieterin Louise kümmert. Es gibt verschiedene Stellen, wo bei mir Tränchen geflossen sind.
    Lia Louise hat einen sehr mitreißenden, emotionalen Erzählstil, der es mir schwer gemacht hat, das Buch auch mal zur Seite zu legen. Die Seiten fliegen nur so dahin, weil es immer wieder etwas Neues gibt, sich immer wieder etwas ändert, was ich nicht verpassen will. Da sie sehr viel in Dialogen schreibt, fühle ich mich noch mehr in der Geschichte zuhause.
    Die Menschen, die ich hier kennenlerne, sind fast alle sehr sympathisch, menschlich und zugewandt. Durch eine sehr genaue Beschreibung der Charaktere kann ich sie mir bald gut vorstellen. Eine weitere Person, die ich sehr lieb gewonnen habe und die eine erstaunliche Wandlung durchmacht ist liot, Lucas´ Bruder. Warum? Das werdet ihr beim Lesen schnell heraus finden.

    Eine wunderbar warmherzige, geistreiche und einfach bezaubernde Geschichte mit liebenswerten Menschen und einer teils atemberaubenden Landschaft. Absolut Lesenswert!
    Die siebte Zeugin Florian Schwiecker
    Die siebte Zeugin (Buch)
    22.01.2021

    Ein spannendes und interessantes Debüt

    „Zwischen Schwarz und Weiß gibt es manchmal auch noch Raum für mehr“ Zitat S. 315

    Vielen Dank an @vorablesen und @#droemerknaur für die Möglichkeit, dieses Buch lesen zu dürfen.

    Was geht in einem Mann vor, der sich von seiner kleinen Tochter verabschiedet, dann einem Polizisten die Dienstwaffe entwendet, schließlich in einer Bäckerei einen Mann erschießt und weitere Menschen verletzt. Die Berliner Boulevardpresse stürzt sich auf den Fall. Und der Täter – der schweigt über sein Motiv.
    Nikolas Nölting ist Verwaltungsbeamter, lebt mit seiner Frau Anja und Tochter Lily in Berlin, als er eines morgens ausrastet. Flehentlich bittet Nöltings Frau Rechtsanwalt Rocco Eberhardt ihren Mann zu verteidigen.

    Die beiden Autoren Florian Schwiecker, früher selbst Strafverteidiger, und Michael Tsokos, Leiter der rechtsmedizinischen Abteilung der Berliner Charité, schlüpfen hier in die Rollen von Rechtsanwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer.
    Ich finde es toll wie sich Rocco Eberhardt in diesen Fall rein kniet, obwohl von Anfang an kein Zweifel daran besteht, dass Nikolas Nölting der Todesschütze ist. Roccos Arbeit besteht zur Hauptsache darin, herauszufinden, warum Nölting diese Tat begangen hat. Dabei hilft ihm sein Freund und Privatermittler Tobias Baumann. Auch Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer steht ihm mit Rat und Auskunft zur Seite, hätte aber für mich noch einige Auftritte mehr haben können.

    Obwohl ich durch kleine Anzeichen schon bald zu wissen glaubte, warum die Tat geschehen ist, war die Geschichte durchgehend spannend und vor allem sehr interessant.
    Ein Dreivierteljahr lang begleite ich Rocco Eberhardt in sein Büro und dann in den Schwurgerichtssaal 700 des Kriminalgerichts in Berlin-Moabit und lerne ich die Arbeit dort kennen. Besonders interessant fand ich die Schwurgerichtsverhandlung mit den Aussagen der Zeugen. Hier versucht Oberstaatsanwalt Dr. Bäumler immer wieder Publikum und Presse zu beeindrucken.
    POK Andreas Schäfer, 61, dem Nölting die Waffe für seine Tat abgenommen hat, bringt mit seinem Berliner Dialekt den lokalen Flair in die Geschichte.
    Das organisierte Verbrechen und Clankriminalität gehören ebenso zur Geschichte, wie persönliche Einblicke in Rocco Eberhardts Leben, was mir persönlich sehr gut gefällt.

    Kurze Kapitel fachen die Spannung an und lassen die Geschichte sehr schnell erscheinen. Sie erschweren es aber auch, das Buch mal wegzulegen.

    Nachdem ich diesen Fall nun sehr positiv geschlossen habe, freue ich mich schon sehr auf den nächsten Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer.
    Halbe, S: Wittgensteiner Schatten Halbe, S: Wittgensteiner Schatten (Buch)
    16.01.2021

    Ein spannender Debüt-Krimi

    Nachdem sie sich einen argen Patzer geleistet hat, wird Kommissarin Caroline König, 28, beim BKA Wiesbaden suspendiert. Sie kehrt in ihre alte Heimat Bad Laasphe zurück. Aber auch hier wartet Arbeit auf sie. Sie soll den letzten Fall ihres Vaters wieder aufnehmen. Robert Hellmar, der vor 10 Jahren in der Umgebung drei Frauen erwürgt und eine ertränkt hat, will sich, bevor er seinem Krebsleiden erliegt, zu seinen Motiven äußern, die bisher im Dunklen liegen. Caroline hat es aber nicht einfach mit ihm. Täglich gibt er nur kleine Puzzleteile preis, die sie auch in ihre eigene Vergangenheit bringen und sie sich damit auseinander setzen muss.

    Autorin Sandra Halbe lässt in ihrem Krimidebüt Caroline, die ich von Anfang an mochte, in der Ich-Form erzählen. So bin ich noch näher am Geschehen dran und in ihren Gedanken drin.
    Der sehr emotionsgeladene Erzählstil bringt mich den Menschen, die ich hier kennenlerne, sehr nahe und ich fühle mit jedem einzelnen mit. Besonders hat es mir auch Caros Mama angetan. Wie ihr ergeht es wohl vielen Müttern, die sich damit abfinden müssen, dass die Kinder eigene Wege gehen und nur noch ab und zu zu Besuch kommen.
    Sandra Halbe hat hier für mich genau die richtige Dosis an Privatem gefunden, so dass es nicht von den Ermittlungen nach dem Tatmotiv ablenkt. So lerne ich Caro sowohl im Privaten als auch im Beruflichen kennen und finde es toll ihre Entwicklung hautnah mit verfolgen zu können.

    Die Spannung, die sich ab der ersten Seite verbreitet, hält sich durchgehend hoch. Wobei ich auch die private Geschichte Caros sehr spannend und interessant finde. Dazu kommen die Einblicke in das Städtchen Bad Laasphe und Umgebung, die der Geschichte den lokalen Anstrich geben.

    In kurzen Kapitel begleite ich Caro fast täglich ins Gefängnis zu Robert Hellmar, den ich so auch näher kennenlerne. Er, der vier Frauen ermordet hat, verunsichert mich zusehends. Kann ich einen Serienmörder sympathisch finden? Ja, denn genau so ist es mir hier ergangen. Warum das so ist, findet ihr beim Lesen des Krimis bestimmt selbst heraus. Robert Hellmar nimmt mich mit seiner ruhigen Art und wie er mit Caro umgeht, schnell für sich ein. Und ich finde es schade, dass er von seiner Krankheit schon so gezeichnet ist.

    Zwischendurch lese ich immer wieder von einer jungen Frau, die in der Schule von Mitschülern gehänselt und gemobbt wird. Wie passt das in diese Geschichte hinein?

    Stück für Stück kommen Caro und ich dem Motiv des Täters näher. Dass die Geschichte dann aber eine solche Wende nimmt, hätte ich nicht gedacht. Gänsehautfeeling! Ist aber nachvollziehbar und für mich absolut vorstellbar. Trotzdem war ich erst mal platt. Aber genau solche Stücke schreibt das Leben. Und davon zu lesen liebe ich.

    Ein spannender Regio-Krimi ohne viel Blutvergießen und Action, eine sympathische Ermittlerin in einem ganz normalen Umfeld und ein Fall, der genau so passiert sein könnte, haben mir unterhaltsame Lesestunden geschenkt. Ich würde mich sehr freuen, wenn Caroline König in Bad Laasphe weiter ermitteln würde. Die Autorin Sandra Halbe werde ich mir jedenfalls mal merken.
    Liebestöter Alma Bayer
    Liebestöter (Buch)
    15.01.2021

    Davon hätte ich gerne mehr

    Kurz bevor das weit über die Stadt hinaus bekannte Rosenheimer Herbstfest startet, gibt es in der beschaulichen Altstadt eine Tote. Marina Pfister liegt erwürgt in ihrem Laden „Weiberheldin“, wo sie bisher Frauen in ein selbstbestimmtes Leben gecoacht hat. Ihr kleiner Sohn Ludwig wendet sich an seine Patentante, Johanna „Jo“ Coleman, die gerade im Amerika ihre zweite Hochzeit mit ihrem Jack vorbereitet, sich jetzt aber sofort auf den Weg in ihre Heimatstadt macht. Gemeinsam mit ihrem Vater Kommissar a.D. und Elvis-Fan Vitus Pangratz will sie den Mörder ihrer besten Freundin finden. Aber sie erlebt erst mal eine positive Überraschung...

    Nachdem mich die Autorin mit ihrem ersten Rosenheimkrimi „Wildfutter“ sehr gut unterhalten hat, wollte ich wissen, was es mit dem “Liebestöter“ auf sich hat, bei dem es sich nicht um die Unterhose handelt, die sich negativ auf die erotische Ausstrahlung einer Person auswirkt. Ich war sehr gespannt.
    Auch hier stehen Vitus Pangratz, Kommissar a.D. und seine in Amerika lebende Tochter Johanna „Jo“ Coleman im Mittelpunkt des Geschehens. Ich liebe es, wenn Vitus einen Elvis-Song anstimmt. Da habe ich beim Lesen gleich eine Melodie im Kopf und das macht ihn unverwechselbar. Es war wie ein Wiederlesen mit alten Bekannten, denn auch andere Menschen, die ich schon kennengelernt habe, z.B. Liesel Dirscherl, Sepp Anzenberger, Marius „Tiger“ Wild oder Kommissar Hopfinger greifen hier wieder ins Geschehen ein. Ich mag es sehr, wenn ich den Personen, denen ich in einem Krimi begegne, auch privat mit ihren Gedanken, Sorgen und Nöten näher komme. Da stört es mich auch nicht, wenn dadurch der Kriminalfall etwas hintan steht. Außerdem mag ich das bayerische Flair, das hier sehr gut raus kommt. Alma Bayer lässt immer wieder bayerische Ausdrücke und ganze Sätze einfließen, die aber auch Nichtbayern sehr gut verstehen werden, da gleich im einem folgenden Satz die hochdeutsche Erklärung folgt. Finde ich sehr gut gelöst. So spart sie sich ein Glossar, bei dem man immer wieder nachschlagen muss.

    Alma Bayers Erzählstil und ihr Wortwitz mit den Bildern, die sie mir damit in den Kopf zaubert, mag ich sehr. Schon auf den ersten Seiten, bzw. schon beim Cover mit dem Herzerlblick auf grüne Wiesen, hohe Berge und blauen Himmel, wird klar, wo ich mich jetzt eine Zeit lang aufhalten werde – im wunderschönen Alpenvorland Oberbayerns. Das kleine Madel und der kleine Bua begleiten mich ab der ersten Seite durchs ganze Buch.

    Der Fall um den es hier geht ist etwas verzwickt, da sehr Viele ein Motiv haben. Sei es aus Geldgier, Macht, politische Spielchen oder Eifersucht. Außerdem kommt ja eine weitere Person ums Leben. Es gibt aber auch eine Szene mit Hund, fast am Ende der Geschichte, die ich absolut nicht haben kann. Wenn ihr das Buch lest, werdet ihr wissen, was ich meine. Aufgeklärt wird das Ganze nachvollziehbar und für mich schlüssig, was für mich bei einem Abschluss das Wichtigste ist.
    Jo ist nun wieder nach Amerika abgeflogen, aber ich hoffe doch sehr, dass sie bald wiederkommt, um Vitus bei einem neuen Fall zur Seite zu stehen.

    Spannend, teilweise sehr humorvoll mit einem tollen Wortwitz, mit zumeist liebenswerten Menschen mit Ecken und Kanten, in einer Landschaft, die man einfach lieben muss, habe ich unterhaltsame Lesestunden erlebt. Ich komme immer wieder gerne nach Rosenheim zurück.
    Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod M. C. Beaton
    Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod (Buch)
    09.01.2021

    Ein sehr ungewöhnlicher Ermittler

    Priscilla Halburton-Smythe, die zusammen mit ihrem Vater das Tommel Castle Hotel führt, ist heilfroh, dass sie nach der Absage einer Reisegruppe die Organisatorin Maria Worth mit 8 ihrer potenziellen Kunden des Checkmate-Single-Clubs in ihrem Hotel begrüßen kann. Leider trifft kurze Zeit später auch die Partnerin der Singlebörse, Peta Gore mit ihrer Nichte, im Hotel ein. Witwe Peta, laut, vulgär, verfressen und ohne Tischmanieren macht sich an alle Männer ran, die nicht bei drei auf dem Baum sind. Dann wird sie tot in einem alten Steinbruch gefunden.
    Für Police Constable Hamish Macbeth aus dem kleinen Ort Lochdubh in den schottischen Highlands kommen alle im Hotel gastierenden Personen als Täter in Frage. Er hat so eine ganz eigene Art der Ermittlungen und schafft es auch diesmal den Täter zu überführen.


    Dieses Buch bekam ich von einer Freundin geschenkt, die mir damit genau so viel Lesespaß gewünscht hat, wie sie ihn hatte. Und ja, den hatte ich wirklich. Auch wenn das Buch mich nicht ganz überzeugt hat, habe ich mit ermitteln können und ich habe mich teilweise köstlich amüsiert. Ich denke, entweder man mag Hamish Macbeth oder man mag ihn nicht. Ich habe mich im Laufe der Geschichte mit ihm angefreundet.

    Alle für den Fall relevanten Personen werden mir ab der ersten Seite sehr ausführlich und bildhaft vorgestellt. So lerne ich die einzelnen Personen des Single-Clubs kennen, genau so wie die Hotelchefin und den Ortspolizisten Macbeth. Er fühlt sich in dem Ort, wo nichts passiert, sichtlich wohl - bis die Tote auftaucht. Ab dann läuft er langsam aber sicher zur Höchstform auf.

    Auch die Spannung findet Einzug in die Geschichte und alles geht nun Schlag auf Schlag. Ich hatte manchmal Sorge, ich könnte etwas Wichtiges verpassen, so rasant gehen die "Ermittlungen" vor sich. Genau so schnell wie ein Täter in Augenschein genommen wird, so schnell wird er wieder fallen gelassen. Genau so rasant entpuppt sich dann der Täter und legt sofort ein Geständnis ab. Und das alles ohne moderne Hilfsmittel, was ich widerum sehr erfrischend finde.

    Alles in allem hatte ich einige entspannte Lesestunden, habe skurrile und eigenwillige Menschen kennengelernt und Ermittlungsmethoden, wie sie vielleicht vor 50 Jahren modern waren.
    White Christmas - Das Lied der weißen Weihnacht White Christmas - Das Lied der weißen Weihnacht (Buch)
    02.01.2021

    Die wunderschöne Geschichte einer großen Liebe

    Israel Isidore Baline ist mit seinen Eltern als russisch-Jüdischer Einwanderer in Amerika angekommen. Er hat es weit gebracht und ist jetzt unter dem Namen Irving Berlin ein gefragter Komponist in Hollywood. Auf einer Party lernt er Ellin Mackey kennen, eine junge Dame aus der Upperclass. Bei beiden ist es Liebe auf den ersten Blick. Aber es dauert seine Zeit, bis Irving seine Ellin endlich um ihre Hand bittet. Ihr Vater und ihre Großmutter sind absolut nicht einverstanden mit ihrer Wahl…

    Für mich gehört „White Christmas“ einfach zu Weihnachten dazu. Und da mich die Geschichte hinter diesem Lied interessiert hat, musste ich das Buch einfach lesen.

    Michelle Marly nimmt mich in ihrer Geschichte mit ins Amerika der 1930 Jahre. Ich darf Irving Berlin auf seinem Weg zum Selfmade-Komponist, der keine Noten lesen kann und auf dem Klavier nur die schwarzen Tasten bedient, ein paar Jahre begleiten. Vom Zeitungsjungen über den Job eines singenden Kellners bis hin zum gefeierten Hollywoodstar, der immer neue Lieder und ganze Musicals schreibt.
    Ellin Mackey sieht recht schnell in Irving Berlin die Liebe ihres Lebens. Sie stört weder der Altersunterschied von 15 Jahren noch die jüdische Konfession ihres Liebsten. Ich bewundere die junge Frau die im Reichtum aufgewachsen ist, die manchmal etwas naiv agiert, die sich gegen den Willen vor allem ihres Vaters stellt und sogar enterbt wird. Aber auch das kann dieser Liebe, die alles zu überdauern scheint, nichts anhaben.

    Der leichte, sehr gefühlvolle und ausdrucksstarke Schreib- und Erzählstil der Autorin macht es mir leicht mich in diese andere Zeit zurückzuversetzen. Ich fühle mich sofort angekommen, Bilder entstehen in meinem Kopf und ich bin immer an Ellins Seite. Durch die bildhaften Beschreibungen z.B. aus Israel, wo Ellin dem Glauben ihres Geliebten näher kommen will oder aus Paris, wo sie sich ihr Brautkleid aussucht, fliegen die Seiten nur so dahin. Aber ich habe auch immer eines der Lieder im Kopf, die Irving geschrieben hat und die hier erwähnt werden.

    Ellin und Irving sind mir schnell ans Herz gewachsen und da ich mir bei Frau Google Fotos der Beiden angeschaut habe, hatte ich gleich ein Bild im Kopf. Aber auch die anderen Personen, denen ich hier begegnen, sind so menschlich mit ihren Ecken und Kanten dargestellt und kommen absolut glaubhaft bei mir an.

    „White Christmas – Das Lied der weißen Weihnacht” entführt mich in eine Welt voller Liebe und Romantik. Die Geschichte hat mich tief berührt und ich habe zusammen mit Ellin den Kampf um ihre große Liebe aufgenommen. Ich habe mit gehofft, mit gebangt, mich mit gefreut und mit gelitten. Eine wunderbare Geschichte über die Entstehung eines der schönsten Weihnachtslieder überhaupt. Ab jetzt werde ich immer, wenn ich das Lied höre, auch Bilder dazu im Kopf haben.

    Danke für diesen wunderschönen teilbiografischen Roman, den ich sehr gerne weiter empfehle.
    Leise rieselt der Tod Uli Aechtner
    Leise rieselt der Tod (Buch)
    31.12.2020

    Voller Spannung mit einem bisserl Romantik

    Jennifer Meyer hat in diesem Jahr gar keine Lust auf Weihnachten Ihr Freund Nick hat sie verlassen und seine letzten Sachen abgeholt. Ihr Sandkastenfreund Tom Kramer hat gerade seine Landarztpraxis eröffnet und nun wird sie mit ihm zusammen, ganz in Ruhe, die Feiertage dort auf dem Land verbringen. Aber daraus wird nichts werden, denn Toms Familie hat sich angesagt. Außerdem findet Jenny nach einer Joggingrunde eine Frau in einem Nikolauskostüm tot auf den Treppenstufen des Hauses. Durch sein Hobby rückt Tom in den Kreis der Verdächtigen. Na dann, frohe Weihnachten.
    Jenny, neugierig wie sie nun mal ist, lässt dieser Tod, der sich als Mord herausstellt, keine Ruhe. Neben Kriminalhauptkommissar Urs Waldner beginnt sie auf eigene Faust die Hintergründe zu ermitteln.

    Ich liebe Weihnachtsbücher und erst recht, wenn es sich um einen Weihnachtskrimi handelt. Auf dieses Buch bin ich durch das weihnachtliche Cover aufmerksam geworden. Kleine rote Häuschen in einer verschneiten Winterlandschaft – das passt perfekt in diese Jahreszeit. Dazu noch 25 Kapitel, so dass man den Krimi auch als Adventskalender lesen kann, was ich nicht getan habe. Ich habe das Buch in einem Rutsch weg gelesen und fand es klasse.

    Uli Aechtner hat einen sehr leichten, flüssigen Erzählstil, der es einem leicht macht, an der Lektüre dran zu bleiben. Dazu die Spannung, die zwar nicht steil nach oben schießt, die aber unterschwellig immer da ist. Außerdem Weihnachtsstimmung und ein kleines bisserl Romantik. So lässt es sich im Winter auf der Couch gut kuscheln und lesen. Die Zutaten sind in diesem Buch vorhanden.

    Jenny, einfach nur liebenswert, neugierig, ein bisserl planlos mit einem riesengroßen Herz, hat sich meine Sympathien sofort gefangen. Genauso wie Tom, den ich auch von Anfang an gern mochte. Auch die meisten der anderen Mitwirkenden könnte ich mir gut als Freunde vorstellen. Aber auch hier gibt es Menschen, die ich nicht mag. Genau wie im richtigen Leben.

    Ich bin sehr schnell in der Geschichte angekommen, schaue Jenny über die Schulter und habe bald einen Täter gefunden. Aber leider hält sich mein Verdacht nicht lange. Das macht Uli Aechtner sehr gut – alles erscheint plausibel und logisch, da kommt eine kleine Wendung und ich kann alles über den Haufen schmeißen und von vorne beginnen. Und das nicht nur einmal. Denn es bleibt ja nicht bei der einen Toten.

    Zum Schluss hin wird es nochmal richtig dramatisch. Jenny, die ganz nah dran ist an der Auflösung, begibt sich in Gefahr, aber alles geht noch mal gut. Das wieso, weshalb, warum der Täter getan hat, was er getan hat, lässt sich sehr gut nachvollziehen und löst sich klar auf. Die menschlichen Abgründe sind halt tief.

    Ein Krimi, der alles hat, was ich bei einem guten Krimi brauche oder mag: eine gute Geschichte, eine überschaubare Anzahl an Leichen, einge Verdächtige, ein nachvollziehbares Motiv, eine Prise Humor, ein bisserl Liebe und Romantik und sympathische Protagonisten. Hier bekomme ich dies alles und noch einiges mehr.
    Schulze, E: Mörderisches Sachsen Schulze, E: Mörderisches Sachsen (Buch)
    30.12.2020

    Reale Kriminalfälle, bei denen ich manchmal habe schlucken müssen

    Karl Morche zeigt beim Volkspolizeikreisamt Zittau einen Mord an und stellt sich selbst als der Mörder. Später widerruft er dann sein Geständnis wieder. Es ist irre, wenn man liest, wie viel Arbeit Morche den Ermittlern gemacht hat. Der Mord an Anni Hölzel wurde bis heute nicht aufgeklärt.
    Beim nächsten Fall lerne ich Siegbert Schöller, 45, kennen. Was ihm im Kopf fehlt, gleicht er mit den Fäusten aus. Schon immer, so lange er denken kann. Was er noch nicht kann und weiß, lernt er im Erziehungsheim. Dann kommt der Tag an dem er die Frau erschlägt, die ihn bei sich und ihren Kindern aufgenommen hat.
    Norbert Brückners Vater ist ein Säufer, ein Schläger und stets auf Krawall gebürstet. Aber nur innerhalb der Familie. Nach außen hin gibt er den fürsorglichen netten Nachbarn, der sich jedes Problems annimmt. Als innerhalb der Familie ein Problem eskaliert, sticht Norbert zu.
    In Görlitz verschwindet die 11-jährige Roswitha Buder. Nach langem Suchen und Ermittlungen wird Kuno Peschel festgenommen. Was seine Ex-Frau bei ihrer Vernehmung erzählt, hat mir den Atem verschlagen und eine Gänsehaut auf meinem Rücken erzeugt.
    Martha und Ernst K. haben schon 6 Kinder. Nun ist Martha wieder schwanger, aber Ernst will dieses Kind unter gar keinen Umständen haben. Martha versteckt ihre Schwangerschaft und nach der Geburt lässt Ernst das Kind verschwinden. Das kommt bei Marthas 8. Schwangerschaft auf. Was ist mit dem damals geborenen Kind passiert?
    Als letztes lerne ich noch Simone kennen. Eine junge Frau, die schon in der Schule nicht die hellste Kerze auf der Torte ist. Mit einer alleinerziehenden Mutter, die es von Geburt an versäumt hat, der kleinen Simone „Zucht und Ordnung“ beizubringen. So landet sie ein ums andere Mal im Knast.

    Seit 13 Jahren schon schreibt Eveline Schulze über authentische Kriminalfälle aus Sachsen. Hier nun bekomme ich die 6 spannendsten und interessantesten Kriminalfälle zusammengefasst in einem Buch. Man sollte nicht meinen, welch tiefe Abgründe sich hinter so mancher Fassade eines rechtschaffenen Bürgers oder einer Familienidylle verbergen.
    Mit ihrer eingängigen Schreib- und Erzählweise zieht mich die Autorin sofort in ihre Geschichten hinein. Es sind aber nicht nur die Kriminalfälle in und um Görlitz, die sich so interessant lesen. Ich persönlich finde es sehr spannend auch sehr viel über die jeweiligen Täter/innen und ihr persönliches Umfeld zu lesen. Auch erfahre ich hier sehr viel über das Rechtssystem der ehemaligen DDR.

    Ein Buch, das nicht nur Sachsen oder Leser aus den neuen Bundesländern lesen sollten. Diese Fälle sind für alle interessant, die Krimis vorzugsweise TrueCrime mögen.
    Der Mädchenwald Der Mädchenwald (Buch)
    25.12.2020

    Schrecklich, was dort im Wald passiert

    Zusammen mit ihrer alleinerziehenden Mutter Lena fährt die 13-jährige Elissa Mirzogan zu einem Jugendschachturnier nach Bournemouth. Als sie aus dem Wagen ihrer Mutter noch etwas holen will, wird sie entführt. Wach wird sie in einem dunklen Keller. Hier entdeckt sie der 12-jährige Elijah, der ganz in der Nähe mit seinen Eltern und seinem 14-jährigen Bruder Kyle in einem kleinen Cottage mitten im Wald lebt. Heimlich beginnt er Elissa zu besuchen...

    Elijah ist der erste der drei Hauptpersonen, denen ich in dieser Geschichte immer wieder begegne. Er lebt in dieser hinterwäldlerischen Abgeschiedenheit und weiß, dass es absolut nicht richtig ist, dass Elissa hier gefangen gehalten wird. Er kann aber auch niemandem Bescheid geben, denn Elissa ist nicht die erste, die er im Mädchenwald kennengelernt hat.
    Elissa, die durch das Schachspielen gelernt hat, Schritte vorauszuplanen, erkennt recht bald, dass ihr nur durch Elijah die Flucht gelinge kann. Sie versucht ihn auf ihre Seite zu ziehen. Sie beginnen ein Spiel. Aber der Retter, den sie sich so sehnlichst herbei sehnt, scheint Elijah nicht zu sein.
    Detective Superintendent Mairéad MacCullagh, die in diesen Tagen gesundheitlich nicht auf dem Damm ist, bekommt zusammen mit ihrem Kollegen Detective Sergeant Jake Halley diesen Fall an die Hand. Kann sie, wenn sie ein Kind, in diesem Falle Elissa, rettet, ihr Ungeborenes ebenfalls retten?

    Aufgrund des Klappentextes glaubte ich zu wissen, was auf mich zukommt. Aber was ich dann vorgesetzt bekomme, damit habe ich nicht rechnen können. Gänsehaut pur, ab der ersten Seite, bis zum Schluss. Ich habe lange keinen so spannenden und verstörenden Thriller mehr gelesen.

    Ich lerne Elijah, Elissa und Mairéad kennen. Zwischen diesen Dreien springt die Geschichte immer hin und her. Ich bin in ihren Gedanken und ihrem Tun immer mitten drin und erlebe die Geschichte aus der Perspektive dieser Drei. Das macht die Story unheimlich rasant und nimmt mich total gefangen. Hatte ich geglaubt, dass es da war, setzt mir Sam Lloyd eine Wendung vor, bei der ich erst geglaubt habe, ich habe mich verlesen, etwas verkehrt verstanden. Aber nein, ich bin total geplättet von dem, was ich da zu lesen bekomme.

    Ein faszinierendes Debüt, das mich gefesselt und einfach nicht mehr losgelassen hat. Es geht ans Herz, macht mich wütend, traurig, fassungs- und sprachlos und ich finde es grandios, mit welcher Fantasie der Autor die Geschichte für mich real werden lässt. Ein Thriller der Spitzenklasse.
    Buch, C: Todesengel im Viertel Buch, C: Todesengel im Viertel (Buch)
    22.12.2020

    Der 4. Fall im Hamburger Viertel

    Auf dem Nachhauseweg nach einer Kneipentour auf dem Kiez finden Rainer, Erik und Corinna auf der Treppe der Katholischen Pfarrei Sankt Joseph eine leblose Frau. Ein paar Tage später steht vor der Pfinstgemeinde eine Schubkarre mit den Überresten einer verbrannten Frau. Weitere Tage später findet man vor der Rindermarkthalle eine Frau, die gesteinigt wurde. Ist hier ein Frauenhasser am Werk?
    Kriminalhauptkommissar Werner Jensen und seine Kollegin Kriminaloberkommissarin Wiebke Maurer haben es wegen der sehr dürftigen Spurenlage nicht leicht bei ihren Ermittlungen. Die Journalistin Nele, die kurzfristig ihre Freundin Birte und deren Freund Jan in ihrer Wohnung aufgenommen hat, beteiligt sich an der Suche nach dem Mörder. Denn Frauke Perlen, die erste Tote, war eine Freundin ihrer Freundin Birte. Sie kann allerdings nicht ahnen, dass sie den Todesengeln noch sehr nahe kommen wird.


    Was ich bei Reihen wie dieser für Neueinsteiger immer ganz wichtig finde: Man kann auch dieses Buch ganz ohne Vorkenntnisse lesen. Mir persönlich macht es allerdings mehr Spaß, wenn ich die persönliche Entwicklung der Protagonisten mit verfolgen kann.

    Dies ist nun schon der 4. Fall für Jensen und Maurer, bei dem mich der Autor Cord Buch ins Hamburger Viertel, nach St. Pauli und den Kiez mitnimmt.
    Ich mag solche Reihen, bei denen ich Menschen, die ich schon kenne und die ich mag, wieder begegne. Wie hier Nele und ihrem Freund Tjark, ihrem Sohn Cairo und seiner Freundin Isa, KHK Martin Jensen und KOK Wiebke Maurer, die diesmal zur Hauptkommissarin befördert wird. Mit ihnen habe ich mich in den letzten drei Fällen angefreundet und ich mag es, wenn ich wie hier immer auch etwas mehr Privates erfahre.
    Besonders Nele mit ihrem riesengroßen Herz, mit ihrer Katze Berta und einer immer wieder verdurstenden Geranie auf der Fensterbank habe ich richtig ins Herz geschllossen. So eine Frau als Freundin wünscht Frau und auch Mann sich.

    Obwohl die Morde sehr grausam sind, überlässt es der Autor mir, Bilder dazu im Kopf entstehen zu lassen. Was mir sehr zugute kommt, da ich es nicht so gerne blutig mag.
    Genau so ratlos wie die Kommissare, denen lange ein Ansatz für die Ermittlungen fehlt, geht es mir auch. Außer dass bei allen drei Morden ein grauer Lieferwagen im Spiel ist, weiß ich, genau wie die Kommissare lange Zeit sehr wenig über die Zusammenhänge. Aber genau so ist es ja auch im richtigen Leben. Bis eine junge Polizistin im Darknet einen Hinweis findet. Ab dann steigt die Spannung, die Geschichte nimmt richtig Fahrt auf und zum Schluss hin muss ich noch mal richtig um eine mir lieb gewordene Person bangen.

    Das Thema Frauenhass und Religionsverfehlungen von oder durch Frauen wird thematisiert. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Einsichten und Klarheit durch den geständigen Mörder gewünscht. Ein Thema, bei dem ich nicht wissen will, wie viele Frauen unter ihren Männern leiden müssen, weil sie nicht deren religiöse Ansichten teilen bzw. sich in den Augen ihrer Männer falsch benehmen.

    Dieser Ausflug ins Hamburger Viertel hat mir wieder gut gefallen und Nele & Co. haben mir unterhaltsame Stunden geschenkt. Dafür bekommt der Krimi von mir 4,5 von 5 Sternen.
    Der Seenebelmord Ulrike Busch
    Der Seenebelmord (Buch)
    20.12.2020

    Auch auf Amrum wird gemordet

    Spätsommer auf Amrum. Kriminalhauptkommissar Kuno Knutsen und seine Partnerin Bente Johannson sitzen gemütlich mit ein paar Freunden im Restaurant „Seeräuber“ und wollen ihre Verlobung feiern, als die Tür auf geht und eine Frau stürzt herein. Hilka Staab berichtet, dass ihre beste Freundin Finja Herder von einem Badeausflug nicht zurück gekommen ist. Die Krux bei der Sache: Es war Seenebel als Finja verschwand.


    Dies ist nun schon der 6. Fall für die Kripo Wattenmeer, den ich lese und Kuno Knudsen und Arne Zander sind schon so etwas wie gute Freunde geworden. Trotzdem finde ich es sehr gut, dass Ulrike Busch mir die Hauptakteure in ihrem Krimi auf den ersten Seiten nochmal vorstellt. So finden sich auch Erstleser sehr gut in die sympathische Mannschaft um die Kripo Wattenmeer ein.

    Schnell lerne ich Finja Herder, die im Ort als sehr sensibel und zurückgezogen gilt, etwas näher kennen. Ihre Kindheitsgeschichte, die viel mit Geistern aus dem Meer zu tun hat, hat mich sofort berührt. Hat sie nun ihrem Leben in ihrem Angstort, dem Meer, ein Ende gesetzt?

    KHK Kuno Knudsen und KK Arno Zander werden schnell in die Ermittlungen mit einbezogen. Unfall? Mord? Oder Selbstmord? Die Kommissare tun sich in diesem Fall sehr schwer bei den Ermittlungen, die in die verschiedensten Richtungen laufen. Lange Zeit gibt es nur Vermutungen und Spekulationen und ich konnte mir wieder meine eigenen Gedanken zum Fall machen und mit ermitteln. Ulrike Busch hat wieder ein paar sehr gute Wendungen eingebaut, und ich musste mehrmals einsehen, dass mein Täter nicht der wahre Täter war bzw. sein konnte, wie ich es mir ausgemalt hatte. Erst ganz zum Schluss lichtet sich der Nebel und durch einen Tipp rückt die Lösung ganz nahe.

    Auch wenn sich die Ermittler in diesem Fall sehr schwer tun, bringt das die Spannung, die sich langsam aufgebaut hat, nicht zum erliegen. Im Gegenteil. Gerade weil es so schleppend weiter geht, sich die Hinweise in viele Richtungen bewegen, bleibt es höchst spannend.


    Da Ulrike Busch mich auch diesmal mit ihrer spannenden und wendungsreichen Geschichte richtig gut unterhalten hat, ich mitfiebern und mit ermitteln konnte und sie mir großes Blutvergießen erspart hat, bekommt dieses Buch von mir eine absolute Leseempfehlung.
    Die Frau zwischen den Welten Die Frau zwischen den Welten (Buch)
    19.12.2020

    Der Lebensweg einer bewundernswerten Frau

    In ihrem Buch erzählt Hera Lind die Geschichte der kleinen Ella Vojanová. Zu Beginn ist Ella 11 Jahre alt und lebt bei Oma Auguste und Tante Bertl in Hillemühl, einer kleinen deutschen Gemeinde in Tschechien. Mama Maria, eine Deutschen, und Papa Jakob, ein Tscheche, leben in dem kleinen Dorf Zahořany in der Nähe von Prag und erwarten die Geburt ihres zweiten Kindes. Ende April – Anfang Mai 1945, der Krieg ist verloren, verlieren Oma Auguste und Tante Bertl ihr Haus und ihren kleinen Gemischtwarenladen in Hillemühl. Die Revolutionsgarden wollen nur eins: Rache an den Deutschen. An allen Deutschen. Ella geht zurück nach Prag zu ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Alex.
    Wie diese emotionale und teilweise grausame Geschichte weitergeht, dass muss Jeder selbst lesen.

    Ich bin immer noch erschüttert, wenn ich mir ausmale, was die kleine Ella schon von Kindheit an hat immer wieder erleiden müssen. Nach den Kriegswirren bei der Schwester ihres Vaters, mit 14 Jahren im Kloster Kutná Hora, mit ihrem ersten Mann, der sie nur ausgenutzt und betrogen hat, in der Psychiatrie, auf der Flucht vor dem Geheimdienst. Und das nur, weil sie mit der falschen Nationalität im falschen Land unter dauernd wechselnden Regierungen gelebt hat. Aber sie hat auch immer wieder Menschen um sich herum, die sie geschätzt haben, für sie da waren und sie geliebt haben. Bramboračka = Kartoffelsuppe - werde ich so schnell nicht vergessen.

    Hera Lind schafft es auch mit dieser Geschichte mich sehr stark zu berühren und in mir die verschiedensten Emotionen freizulegen. Ich habe mich mit Ella gefreut, war neugierig, habe mit ihr gelitten und gebangt. Ich finde es immer noch unfassbar, wie grausam Menschen miteinander umgehen, nur weil sie eine andere Nationalität haben und für die Greueltaten Anderer büßen müssen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als am Ende doch noch alles gut wird und sie mit ihrer großen Liebe glücklich werden kann.

    Ein wunderbares Buch mit der wahren Geschichte einer Frau, die ich mit 11 Jahren kennenlerne und bis ins hohe Alter auf ihrem meist sehr schweren Weg begleiten darf. Es ist für mich immer wieder erstaunlich und unvorstellbar, was ein Mensch alles erleiden und aushalten kann. Ich habe große Hochachtung vor dieser Frau.
    Die dunkle Seite des Dackels Gabi Neumayer
    Die dunkle Seite des Dackels (Buch)
    18.12.2020

    Eine Krimödie mit einzigartigem Humor

    Sein Name hat ihm bisher nichts als Unglück gebracht. Na klar, was will man auch von einem „Kevin“ erwarten. Er hat ein großes Vorbild und möchte gerne ein genau so toller Arzt werden wie sein Vorbild Dr. Hendrik von Sonderbergh aus den Groschenromanen, die er heimlich liest. Als er für seinen Traum eine Bank überfällt und ihm dann ein dicker Dackel folgt, hat er plötzlich richtige Probleme. Denn die Besitzer von Dackel Darth Vader, den sie auch Darcy nennen, tun alles um ihren Liebling wieder zu finden.

    Ganz schnell bin ich mitten drin in der Geschichte, lerne Kevin Kaminski besser kennen und erfahre, wie es ihm mit diesem Namen in seiner Kindheit und Jugend ergangen ist. Also Eltern, Augen auf bei der Vergabe der Kindernamen.
    Neben Kevin, der trotz seines Namens so ein liebenswerter Kerl ist, lerne ich eine ganze Menge anderer Menschen kennen. Gabi Neumayer verpasst ihnen solch ausgefallene, eigenwillige und originelle Charaktereigenschaften und Persönlichkeiten, die sie einfach unverwechselbar machen. Die meisten von ihnen haben das Herz am rechten Fleck, was man nur nicht gleich erkennt. Ich habe die meisten von ihnen schnell liebgewonnen.

    Auch die Geschichte selbst, die nicht nur aus der Suche nach Dackel Darcy besteht, ist etwas ungewöhnlich, aber ungewöhnlich gut. Alles ist stark überzeichnet und bei vielen Textstellen habe ich schmunzeln oder auch mal laut lachen müssen. Die Autorin hat einen so klasse Humor, dass ich hätte noch stundenlang weiter lesen können. Ich hoffe so, dass ich Darcy oder auch nur Daniel und Annika recht bald wiederlesen darf.

    Es findet hier nicht, wie in einem „normalen“ Krimi üblich, Polizeiarbeit statt. Nein, hier geht es um die Jagt nach dem Dackel, den seine Besitzer unbedingt wiederhaben wollen. Aber auch nicht direkt um den Dackel, sondern eher um die Beiden, die den Dackel finden sollen. Auch hat der Dackel nicht direkt etwas mit dem Banküberfall oder dessen Aufklärung zu tun. Das klingt alles etwas abstrus? Dann müsst ihr das Buch ganz schnell selbst lesen.

    Obwohl ich etwas anderes erwartet hatte, z.B. mehr Hunde-Ermittlung etc., hat mich die Geschichte ganz schnell eingefangen und gepackt. Gabi Neumayer hat mich einfach nur sehr gut unterhalten und ich hätte gerne mehr von diesen skurrilen Personen und ihrem einzigartigen Humor.
    Inseldämmerung Bent Ohle
    Inseldämmerung (Buch)
    15.12.2020

    Ein Amrum-Krimi, der es in sich hat

    Obwohl die Kinder Joshua und Daniela nicht so richtig mitziehen, macht sich Familie Trender auf den Weg in ihr gemietetes Feriendomizil auf Amrum. Ein heftiges Unwetter fegt über das Land. Gerade noch rechtzeitig erwischen sie ihre Fähre. Nun kann ihr Weihnachtsurlaub beginnen.
    Zur gleichen Zeit machen sich drei Männer in einem Motorboot auf den Weg Richtung Norden. Zuvor haben sie einen Geldtransporter ausgeraubt, zwei Kollegen erschossen und einer der Drei hat kurz vorher seinen Untermieter erschlagen. Ihm war dessen Musik zu laut. Beim Motorboot setzt plötzlich mitten auf See der Motor. Mit letzter Kraft, leicht verletzt, nass und durchgefroren stehen die Drei vor der Tür der Familie Trender, die gerade mit der Bescherung beginnen wollten. Ein Aufeinandertreffen, das Folgen hat…

    Für mich ist es der erste Krimi, den ich von Autor Bent Ohle lese. Aber um gerade den Polizisten Nils Petersen mit Frau und Tochter noch besser kennenzulernen, werde ich die ersten Bände auch noch lesen.
    Bent Ohle hat einen sehr mitreißenden, packenden Schreibstil, der mich das Buch kaum aus der Hand hat legen lassen. Für mich waren gerade die Gespräche, die der Anführer der Bande mit den Familienmitgliedern führt. Da habe ich sehr tief in seine Seele hinein schauen können. Die Sprache ist oft rau und unverblümt, genau wie die Taten. Ich habe so mit der Familie Trender gebangt, dass alles gut geht.
    Die Personen finde ich nicht sehr ausführlich beschrieben, was mir aber nichts ausgemacht hat. Ich bin bei der Schnelligkeit der Ereignisse gar nicht dazu gekommen, sie mir detailliert vorstellen zu wollen.
    Der Spannungsbogen baut sich auf Seite 1 auf und endet erst ganz zum Schluss. Durch eine Wende, die ich nicht vorausgesehen habe, bekommt der Abschuss noch mehr Brisanz. Ich war so froh, dass meinen Lieblingsfiguren nichts weiter passiert ist.

    Ein sehr spannender, packender und lesenswerter Krimi, der mich ab der ersten Seite gefesselt hat und dafür meine Leseempfehlung bekommt.
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