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    2. Alle Rezensionen von MelanieEnns bei jpc.de

    MelanieEnns Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 22. Februar 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13
    162 Rezensionen
    Kleine Stadt der großen Träume Kleine Stadt der großen Träume (Buch)
    27.10.2017

    Rasant wie im Eishockey - Kampfgeist und Loyalität

    Björnstad ist eine Eishockeystadt und alles lebt und strebt nach dem großen Erfolg. Die Einführung in die Story ist ein klein wenig mühsam und durch die vielen beschriebenen Personen am Anfang sehr schweirig zu lesen. Ich vermisste das gute Gefühl, welches mich in den vorherigen Büchern des Autors komplett begleitet hat. Als bekennender Ove Fan war meine Erwartung sehr hoch und die ersten 100 Seiten lang war ich doch sehr enttäuscht, da sich der erhoffte Wohlfühleffekt nicht einstellen wollte. Dieses Gefühl verflog dann ab Seite 218, denn ab da nimmt die Story an Fahrt auf und das Blatt wendet sich. Eishockey steht zwar immer noch im Mittelpunkt, aber die Story entwickelt sich nun komplett anders und lässt mich fast schon erstarren. Frederick Backmann ist es letztendlich doch noch gelungen mich zu überzeugen. Ich war überrascht, denn nichts ließ sich vorher erahnen, obwohl immer wieder kleine Nebensätze eingestreut wurden, dass sich die Atmosphäre der Stadt verändern wird. Freundschaften werden zerbrechen und ein Sturm die Stadt ereilen. Wie dies letztendlich aussieht ist unvorhersehbar und sehr gelungen dargestellt, denn nun geht es darum Mensch zu bleiben und sich nicht auf Lügen und Betrug einzulassen. Urplötzlich werden aus Menschen Feinde und dies ist komplett nachvollziehbar, denn es gilt sich auf die richtige Seite zu stellen. Ist Eishockey nun immer noch das allerwichtigste in Björnstadt oder gilt es die Wahrheit herauszufinden und sich für Verluste zu entscheiden? Ist es der Sieg im Eishockey, der die Menschen in Bjönstadt vorantreibt oder ist es Geld, was die Stadt letztendlich regiert? Manche Menschen möchte man kräftig durchschütteln, andere am liebsten in den Arm nehmen und trösten. Andere sind in ihrer Trauer gefangen und können letztendlich Ängste ablegen und sich zu Kämpfernaturen entwickeln, während andere sich zurückziehen und ihre eigenen inneren Kämpfe durchleben. Was letztendlich zählt ist Freundschaft und Loyalität. Dies konnte mich sehr beeindrucken und gab mir einen positiven Abschluss eines grausamen Erlebens innerhalb einer Sportgemeinschaft. Menschen müssen ein NEIN akzeptieren und sich nicht einfach nehmen, wonach ihnen beliebt, denn dies beinhaltet lediglich tiefen Schmerz und eine große Abscheu seitens der Leserschar.
    Im Gesamtpaket ist "Kleine Stadt der großen Träume" ein ganz wunderbares Buch, welchem ich gerne eine Leseempfehlung aussprechen möchte. Auch wenn ich den Einstieg als sehr mühsam empfand, konnte sich die Story soweit entwickeln, dass ich wirklich begeistert bin. Durch die Thematik stellt sich natürlich kein wirklicher Wohlfühleffekt ein, hinterlässt aber dennoch ein Gefühl von Zufriedenheit, da es hier und da doch kleine Siege geben wird, die nicht unbedingt mit Eishockey zu tun haben. Die vielen beschriebenen Personen innerhalb der Story ergeben nach und nach ein Ganzes und vereint sie miteinander, wenn es auch zwischenzeitlich zerstreut und entzweit. Wer Feind oder Freund ist zeigt sich ganz deutlich und gibt dem Roman daher eine ganz eigene Aussagekraft die mich letztendlich überzeugte.
    ★★★★★ (4,5 Sterne)
    So klingt dein Herz So klingt dein Herz (Buch)
    29.08.2017

    Lyrebird

    "So klingt dein Herz" ist ein sehr gefühlvoller Roman, der das Klischee der CastingShows komplett erfüllen konnte, zudem erzählt er eine sehr berührende Liebesgeschichte, die durch ihre Außergewöhnlichkeit glänzen konnte.
    Leider bin ich nicht komplett überzeugt, da der Roman auch über einige Längen verfügte, bis es mich letztendlich zum Ende hin begeistert hat. Ich zäume das Pferd wieder einmal von hinten auf, daher möchte ich ganz kurz auf die Story eingehen, die auch reichlich Informationen über den "Lyrebird" erzählen konnte. Jeder Teil beginnt mit einer kurzen Informationen und ist zudem also auch lehrreich und gibt dem Roman dadurch ein klein wenig Tiefgang. Es ist natürlich ein typischer Roman, der hier und da Einblicke auf eine ganz besondere Fähigkeit: Geräusche und Eindrücke zu imitieren, bereit halten konnte. Laura hat das Talent / die Gabe alles was sie hört wiederzugeben und begeistert dadurch alle Menschen, die sie kennen lernen. Leider wird sie dadurch auch vermarktet und verliert ihr besonnenes Leben, welches sie führte, bevor sie auf Bo, Salomon und Rachel trifft.
    Laura ist ein Geheimnis und dieses zu entdecken entwickelte nach und nach eine echte Eigendynamik. Leider schwächelt der Mittelteil des Romans etwas, bis er sich in einem Highlight am Ende in seiner ganzen Schönheit neu präsentieren konnte. Ein Happy End ist vorprogrammiert, aber Cecelia Ahern führt uns als Leser/-innen oftmals an der Nase herum und bedient sich einigen Klischees, um Castingshows regelrecht vorzuführen. Es ist entsetzlich, wie schnell man in den Medien zerrissen wird und sein Leben quasi verliert, da urplötzlich alle Blicke auf dich gerichtet sind. Laura muss diese bittere Erfahrung machen und es bewegt zutiefst, was aus dieser jungen sympathischen Frau gemacht werden soll: Ein Vogel, dem die Flügel gestutzt werden.

    Letztendlich hat mir "So klingt dein Herz" sehr zugesagt, obwohl kein Buch der Autorin mit "Ps. Ich liebe dich" vergleichbar sein wird. Diesen wunderbaren Roman zu toppen ist schier unmöglich und diese Erwartungshaltung habe ich erfolgreich verdrängt und konnte mich daher auf "So klingt dein Herz" einlassen. Lauras Geschichte ist sehr interessant und gibt dem Roman vieles an Informationen und Emotionalität. Trotz kleiner Schwächen hier und da lohnt es sich, den Roman zu lesen und daher gibt es natürlich auch eine klare Leseempfehlung.
    McVeigh, L: Als die Träume in den Himmel stiegen McVeigh, L: Als die Träume in den Himmel stiegen (Buch)
    29.07.2017

    Leider bleibt vieles ungeklärt und überzeugt daher nicht komplett

    "Als die Träume in den Himmel stiegen" erzählt von Flucht, Angst und einer ungewöhnlichen Reise in die Freiheit. Es ist eine Flucht vor dem Krieg, der in Afghanistan Einkehr hielt und vielen Menschen das Leben kosten wird. Die Taliban wird immer nur kurz in einigen Nebensätzen eingefügt, dennoch ist der Fanatismus dieser Gruppierung sehr deutlich und beängstigend. Gerade für uns Frauen denen jegliches recht auf Bildung genommen wird ist dieser Fanatismus schmerzhaft und auch gefährlich, da ihneneine eigene Meinung nicht zugestanden wird.
    Samar die Protagonistin des Romans ist diejenige, die die komplette Story lang glänzen kann, wobei ich mir leider auch eingestehen muss, dass meine Erwartungshaltung, die der Klappentext weckte nicht erfüllt sehe. Am Ende bleibt vieles offen und ich fühlte mich nicht genügend informiert über die eine oder andere Begebenheit, die grob angeschnitten, aber nicht erklärt wurde. Samar erscheint zu Anfang an anders, als dann im weiteren Verlauf der Story, bleibt aber präsent, ebenso wie der Schrecken des Krieges. Es stimmt recht nachdenklich, gerade was die Zustände der Flüchtlingslager betrifft. Hunger, Kälte und der Kampf ums Überleben wird oft deutlich. Letztendlich ist sich jeder selbst der Nächste, was nicht utopisch erscheint, sondern jede Menge Wahrheiten beinhaltet. Mich hat es schockiert, obwohl ich natürlich darum weiß, dennoch empfand ich es als unmenschlich.
    Das Cover ist durch seine sanften Töne und den leichten Sonnenstrahlen sehr ansprechend und vielleicht auch mutmachend, dennoch ist die Story hart und wenig freundlich. Ein Mädchen, welches vor den Bergen spielt und sich in der untergehenden Sonne scheinbar wohlfühlt, wird uns im Roman wenig begegnen, dafür ist die Story zu grausam. Sie beginnt im Zug und endet im Zug, zwischendrin wird das Leben in Kabul und an anderen Orten beschrieben, während um die Familie herum Krieg herrscht und sie zur Flucht gezwungen werden.
    Ein Roman mit vielen lauten und leisen Untertönen, welches nachdenklich stimmt, aber eben nicht alles aufdeckt, sondern nur in den Raum stellt, ohne beantwortet zu werden. Dies führt dazu, dass ich leider nicht gänzlich begeistert bin wie ich es erhofft hatte, sondern eine leichte Unzufriedenheit beim Beenden des Romans entstanden ist. Ich kann daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung vergeben, da ich natürlich die große Not erkannte, aber letztendlich eine doch andere Geschichte erwartet hatte und mich dadurch nicht komplett auf Samar und ihre Familie einlassen konnte. Schade!

    »Es gibt Reisen, die wir niemals unternehmen wollten. Und dennoch treten wir sie an, weil es der einzige Weg ist, um zu überleben. Dies ist meine Reise.«
    Brausepulverherz Leonie Lastella
    Brausepulverherz (Buch)
    04.05.2017

    Dieses Kribbeln im Bauch ..... in Dauerschleife

    "Brausepulverherz" macht definitiv Lust und Laune auf Sonne, Strand und Meer. Italien ist Hauptschauplatz. Genauer gesagt der Ort Finale, der auch für ein fulminantes Ende sorgt. Ein Happy End, welches ich mir genauso und nicht anders erhofft hatte. Bis dahin führt uns die Autorin allerdings ziemlich lange an der Nase herum. Diese Hinhaltetaktik hielt mich am Lesen, denn wenn es nur nach den Protagonisten gegangen wäre, wäre mir der Roman viel zu oberflächlich gewesen. So spann sie hier ein Familiendrama, da Herzschmerz und letztendlich die Frage: "Warum kann in der Liebe nicht alles glatt laufen?" mit ein. Eigentlich ganz einfach beantwortet, denn lediglich Friede, Freude, Eierkuchen will nicht wirklich jemand lesen, oder doch? Ehrlich gesagt war es mir aber dennoch hier und da ein klein wenig zuviel Drama. Eine Protagonistin, die es nicht schafft sich selbst zu behaupten und sich komplett fremd bestimmen lässt, nervt. Ein "Bad Boy", der sich nicht eingestehen kann, dass er Jiara mit Haut und Haar ergeben ist, nervt. Trotzdem konnte ich mich auf die Story einlassen, da es eben auch die Momente im Buch gab, die wie Brausepulver ein Kribbeln im Bauch hervorruft. Eine Story mit Tiefgang habe ich ja letztendlich auch nicht erwartet, denn Cover und auch Klappentext sprechen eine recht deutliche Sprache. Herzschmerz ist vorprogrammiert. Mir hat es gefallen, auch wenn ich zwischendurch gerne die Möglichkeit gehabt hätte Jiara zu schütteln und Milo den Kopf zu waschen. Was hat man zu verlieren, wenn man sich Liebe eingesteht?
    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Roman, der mich sehr gut unterhalten hat und trotz winzigkleiner Kritikpunkte glänzen konnte.
    Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit (Buch)
    13.03.2017

    Die Idylle eines perfekten Lebens zerstören?

    In "Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit" wird sich gleich mehrerer Klischees bedient. Alkohol am Steuer ist eine Straftat und da Zoe dadurch mehrere Menschen mit in den Tod gerissen hat, wird sie zu Jugendarrest verknackt. Natürlich kann dadurch niemand von seiner Schuld befreit werden und Zoe wird rasch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Niemand kann sich ein neues Leben aufbauen, ohne damit rechnen zu müssen trotz neuer Umgebung und neuem Namen unerkannt zu bleiben. Es wurmt mich etwas, dass das neue Leben auf Lügen aufgebaut wurde. Lügen haben immer kurze Beine und dies muss auch Zoes Mutter erkennen, die für ihre Lügen mit dem Leben bezahlt.

    Besonders gut hat mir der Spannungsbogen gefallen, der sich erst nach und nach aufbaut. Das Drehbuch, welches Lucas schreibt, tut sein übriges, um mich wirklich zu fesseln. Auch er bewahrt ein Geheimnis, welches wiederum ein echtes Klischee beinhaltet. Der geplante Neuanfang geht gewaltig in die Hose und Lucas und Zoe müssen Entscheidungen treffen, die nicht nur ihr Leben betreffen, sondern auch ihre Schwester Grace mit einschließt.

    Wer einen blutigen Thriller erwartet, wird maßlos enttäuscht sein. Wer sich aber dennoch auf "Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit" einlässt, wird einen Thriller lesen, der sich von Seite zu Seite mehr und mehr entwickelt. Die unterschiedlichen Eindrücke der Protagonisten sind intensiv und spannend und geben dem Thriller den gewissen Kick. Es fiel mir leicht, mich komplett auf die doch recht komplexe Handlung einzulassen. Es ist keine Schönmalerei, sondern ein echtes Drama letztendlich. Das, was Zoes Mutter mit ihrer Verschwiegenheit erreichen wollte, endet mit ihrem Tod, für den ein Schuldiger / eine Schuldige gefunden werden muss. Es ist ein Ende, mit dem ich nicht rechnete, welches mich aber zufrieden gestellt hat.

    Gleich zu Beginn tauchen wir ein in die Geschehnisse von damals, als Zoe den Unfall verursacht hat. Durch die Blume gibt uns der Autor zu verstehen, dass Cola, die komisch schmeckt vielleicht besser nicht getrunken werden sollte, damit junge Mädchen Herr ihrer Sinne bleiben können, denn letztendlich ist Zoe diejenige, die einen Unfall mit Todesfolge zu verantworten hat. Mich macht dies leicht wütend, denn ganz allein hat sie dieses Unglück nicht zu verantwortlichen, aber vor Gericht wird alles so gedreht und gewendet, dass sie als Alleinschuldige angeklagt und verurteilt wird. Mich hat dieser Wink mit dem Zaunpfahl sehr zum Nachdenken gebracht.

    Ich möchte gerne eine Leseempfehlung geben, an einen Thriller, der zwar letztendlich eher ein Familiendrama ist, aber dennoch einiges an Spannung bieten konnte. Interessante Protagonisten und eine Tragödie, die untermauert ist mit leisen Zwischentönen, die sich erst nach und nach entwickeln konnten.
    Yoon, N: Sun is also a Star. Yoon, N: Sun is also a Star. (Buch)
    13.03.2017

    Einfach nur wundervoll

    Da ich von "Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt" sehr begeistert war, freute ich mich sehr über einen weiteren Roman der Autorin. Es blieb auch nicht lange im Buchregal ungelesen, da meine Neugier einfach entfacht war. Das Cover von "The Sun is also a Star" ist durch seine bunte Vielfalt sehr ansprechend und passt auch hervorragend zur Story. Eine Story, die sich erst langsam entfaltet, um dann etwa ab der Mitte des Buches seine Schönheit präsentiert. Es ist ein Roman, der nicht nur junge Leser/-innen ansprechen wird, da die verborgene Botschaft und die Liebesgeschichte von Daniel und Natasha auch eine ältere Leserschaft ansprechen wird.
    Der Roman beinhaltet einige Themen, die ich als sehr wertvoll erachte und die mir auch als sehr authentisch erschienen. Es könnte eine wahre Geschichte sein, die sich aus den Werten anderer Kulturen zusammensetzt. Der Lerneffekt ist relativ hoch, da wir ein Stück weit in verschiedene Kulturen eingeführt werden. Sklaverei wird kurz angeschnitten und auch ein klein wenig der Aberglaube der Jamaikaner. Es war wirklich interessant zu lesen, was aber ausschlaggebend ist für diesen Roman, ist die eingebundene Liebesgeschichte eines Koreaners und einer Jamaikanerin. Ein Mädchen, gebürtig in Jamaika, die abgeschoben werden soll und ein junger Mann, der sich für eine Elite Uni bewerben soll. Sein Werdegang ist durch seine Familie schon vorgegeben und sich von dieser auferlegten Bürde zu lösen, fällt ihm mehr als schwer. Wichtig hier ist auch der Konkurrenzkampf unter Geschwistern und der Traum eines besseren Lebens. Viele Aspekte, die "The Sun is also a Star" behandelt empfand ich als realistisch. Die eingewobene Liebesgeschichte ist nur das i- Tüpfelchen des Ganzen.
    Ich möchte "The Sun is also a Star" sehr gerne eine Leseempfehlung aussprechen, da es für mich ein weiterer gelungener Roman der Autorin war, Seine Schönheit entwickelt sich nicht sofort, da die Umstände und Begebenheiten eines Zusammentreffens von Natasha und Daniel erst einen Vorlauf brauchten, um dann letztendlich mit einem regelrechten Knall den Leser / die Leserin an das Buch zu binden. Mir hat sehr gefallen, dass das Ende anders war als erwartet und dennoch einem Happy End gleichkam. Unsere Lebensumstände / unsere Familien haben eine großen Anteil an dem, was wir als Erwachsene fühlen oder denken und manchmal prägen sie auch unser Leben mehr, als wir es wollen. Die erste große Liebe ist manchmal tatsächlich auch ausschlaggebend für unseren weiteren Lebensweg. Manchmal wäre es auch besser, man wäre sich nie über den Weg gelaufen, aber in "The Sun is also a Star" ist alles letztendlich so wie es sein sollte und es passt hervorragend. Ich fühlte mich beim Lesen sehr wohl und fand die Andersartigkeit der Protagonisten sehr herausragend. Für mich ein weiteres Lieblingsbuch in meinem Buchregal.
    Sweetgirl Sweetgirl (Buch)
    13.03.2017

    Eiskalte und dramatische Flucht ergeben Lebenswende

    "Sweetgirl" war für mich eine sehr emotionale Story, die sich langsam entwickelt und mich oft verblüffte. Der Klappentext sprach eine recht deutliche Sprache, es nun aber schwarz auf weiß zu lesen, erstaunte mich mehrfach. Besonders schlimm empfand ich die leisen und lauten Untertöne des Drogenmissbrauchs. Es zerstört Leben und macht Menschen teilnahmslos und wenig fähig Empfindungen wahrzunehmen oder eben auch Verantwortung zu übernehmen. Percy handelt meiner Meinung nach richtig, denn ihre Intuition sind absolut passend, Das Baby hätte in diesen Zuständen sicherlich nicht lange überlebt, wäre verhungert oder erfroren. Mich hat es zutiefst betroffen gemacht, denn im Drogenrausch ist man als Mutter nicht fähig sich genügend um sich selbst zu kümmern, wie kann man also die Verantwortung für ein Baby übernehmen?

    Das Cover ist anfänglich eher nichtssagend und dennoch ist es passend gewählt. Percy befindet sich im tiefsten Winter in Michigan und scheint von der Welt abgeschnitten. Da Percy bedingt durch ihre eigenen Lebensumstände gezwungen ist für sich selbst zu sorgen, ist sie auch fähig, sich um Jenna zu kümmern. Mir blutete das Herz als sie das Baby zum ersten Mal wickelt, da es ein Hinweis auf Vernachlässigung seitens der Mutter ist. In mir machte sich mehrfach ein ungemütliches Gefühl breit. Immer wieder sind Drogen ein Thema und auch wenn der Roman einige witzige Dialoge und Begebenheiten schildert, ist hier eindeutig Percy eine Heldin, da sie dafür sorgt, dass Jenna ein besseres Leben weit entfernt von ihrer Drogensüchtigen Mutter leben kann. Erstmal muss Jenna in ein Krankenhaus und dieser Weg ist stürmisch und gepflastert von einigen Leichen. Es ist definitiv skurril und oft auch völlig unerwartet für mich als Leserin, welchen Verlauf "Sweetgirl" nimmt. Letztendlich bin ich zufriedengestellt, denn Percy schafft es sich zu lösen und einen anderen guten Weg einzuschlagen, der ganz anders ist, als der ursprüngliche. Niemand erwartet von einer Tochter diese Selbstaufgabe, die Percy anfänglich gezeigt hat. Eine gewisse Charakterstärke ist spürbar und ändert sich auch nicht im weiteren Verlauf der Story.

    Ich möchte sehr gerne eine Leseempfehlung aussprechen, da mich "Sweetgirl" nicht nur in den hohen Norden Michigans mitgenommen hat, sondern auch einen erhobenen Zeigefinger preisgegeben hat. Drogen sind immer präsent und zeigen auf, welch Wesensveränderungen sie mit sich bringen können. Es beängstigt und macht mich als Leserin sehr bestürzt. Ein Roman, der mich einerseits schockierte, andererseits wirklich begeistern konnte. Die Protagonistin ist wirklich wunderbar gezeichnet. Ich mochte ihr mitunter besonnenes Handeln und die Menschen an ihrer Seite, die ihr hilfreich zur Seite standen. ★★★★
    Winterzauberküsse Sue Moorcroft
    Winterzauberküsse (Buch)
    30.12.2016

    Mehr Drama als Winterzauberküsse

    "Winterzauberküsse" weist ein unglaublich schönes Cover auf, welches Winterstimmung und Vorfreude verbreitet. Es glitzert und funkelt wenn man es in den Händen hält. Meine Erwartungen waren durch den Klappentext darauf ausgerichtet, eine romantische Liebesgeschichte zu lesen, die optimal in die Weihnachtszeit passt. In eine Zeit, in der ich als Leserin einfach mal meine Seele baumeln lassen möchte und mich einfach nur durch schöne Worte und eine lebendige Geschichte berieseln lassen möchte. Leider kommt "Winterzauberküsse" erst sehr spät in Fahrt und gerade Liebesdinge entwickeln sich für mich viel zu spät, um diesem Roman noch Romantik abgewinnen zu können. Die Grundidee ist nett, denn Vertrauen zu fassen, wenn man maßlos enttäuscht wurde, ist etwas, was nachzuvollziehen ist. Nicht nachzuvollziehen ist, sich immer mehr zurückzuziehen und sich bloßstellen und demütigen zu lassen.
    Im Roman glänzt eindeutig Wendy, Sams Mutter. Ihre Krebserkrankung steht im Vordergrund der ganzen Inszenierung Ava als Freundin zu präsentieren. Logisch ist, dass sich Sam und Ava ineinander verlieben werden, denn dies liest sich ja schon aus dem Klappentext. Was sich nicht lesen lässt ist das ganze Geplänkel hier und da, bis sie sich endlich annähern. Manchmal verstehe ich nicht, warum ein Roman anders dargestellt wird, als er letztendlich auf seine Leser wirkt. Meine Erwartung war eine ganz andere und es war auch mal schön über Rachepornos aufgeklärt zu werden und die Ohnmacht zu spüren die daraus folgt, aber mir nahm es ehrlich gesagt viel zu viel Raum ein. Die Hüte konnten mich auch faszinieren, da ich mir darüber auch noch nie Gedanken gemacht habe, das Hüte einen anderen Namen haben, anders getragen werden können, eine bestimmte Form besitzen und eben auch anders modelliert und gestaltet werden können. Dies war faszinierend und wertete auf. Manches andere wirkte auf mich zu dick aufgetragen und konnte letztendlich nicht überzeugen.
    Ich las "Winterzauberküsse" mit gemischten Gefühlen, da es mich einfach nicht berührte. Es gab zwei, drei sehr schöne Szenen, auf die aufgebaut hätte werden können, alles andere war nett zu lesen, aber nichts, was wirklich hängenbleiben würde. Echte Schönheit und Gefühle eines Liebesromanes blieben unausgesprochen und daher kann ich leider nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen. Für Leserinnen, die echte Romantik suchen, ist dieser Roman leider ein Fehlgriff!
    Und nebenan warten die Sterne Und nebenan warten die Sterne (Buch)
    11.11.2016

    Wunder gesucht?

    Auch in ihrem dritten Roman "Und nebenan warten die Sterne" konnte sich Lori Spielmann treu bleiben. Der Schreibstil und die sehr bewegende Story ist schon sehr identisch mit den beiden vorherigen Romanen, auch das Cover lässt gleich erahnen, was mich als Leserin erwartet. Natürlich lebt der neue Roman nicht von Wiederholungen, Er erzählt eine einzigartige und eigenständige Familiengeschichte, die mitunter einem Drama gleicht. Ich freue mich sehr auf das Lesen des Buches und wurde nicht enttäuscht. Als Mutter habe ich vielleicht ganz andere feine Antennen, als eine Leserin ohne Kinder, denn ich weiß, dass man seine Kinder vor Leid und Schmerz schützen möchte und es doch leider nicht kann. Angst und Sorge ist immer wieder präsent im Leben und oft ist durch Arbeit und Beruf unmöglich, dem Wunder, welchem man das Leben geschenkt hat, so zu genießen, wie sie es verdient hätten.

    Da der Klappentext eine recht deutliche Sprache spricht, werde ich auf Kristens Tod eingehen können ohne zu spoilern. Das Zugunglück überschattet die Familie und der Strohalm, das es sich nur um ein Missverständnis handelt und Kristen noch lebt, wird schnell ergriffen. Erika und Annie ziehen sich beide auf ihre eigene Art voreinander zurück. Vielleicht, weil sie sich schon zuvor auseinander gelebt haben? Beide geben sich intensiv die Schuld daran, dass Kristen in den Zug eingestiegen ist und dies ist, was sie voneinander trennt oder war die Beziehung von Mutter und Tochter schon zuvor angespannt und kaputt? Nach und nach zeigt uns Lori Nelson Spielman in kleinen Ausschnitten oder kurzen Sätzen, die wie nebenbei miteinfließen, warum Mutter und Tochter sind wie sie sind. Erika flüchtet sich in die Arbeit und eine Begebenheit mit Kristen könnte dazu geführt haben, dass sie sich für ihre beiden Töchter ein gutes und gesichertes Leben wünscht. Diese Begebenheit wurde in zwei, drei kurzen Sätzen in die Story eingebunden, hat in mir aber Verstehen für Situationen die nun folgen schenken können. Völlig unbewusst kränken wir Menschen einander, ohne uns das Ausmaß dessen bewusst zu sein. Es gibt in "Und nebenan warten die Sterne" viele prägende Ereignisse. Auch Erika kämpft mit ihrer Vergangenheit. Sie bleibt aber nicht in ihrem Schmerz stecken, sondern findet nach und nach ihr Lachen zurück. Hilfreich sind Lebensweisheiten und Sprüche ihrer Mutter oder Großmutter:

    Freundinnen sind wie Blumen in unserem Leben. Damit sie blühen, muss man sie hegen und pflegen.
    Zitat Seite 50

    Manchmal geht es im Leben darum, an etwas festzuhalten, viel öfter aber muss man einfach loslassen.
    Zitat Seite 162

    Lass nichts unausgesprochen, sonst bereust du es für den Rest deines Lebens.
    Zitat Seite 200

    Mir hat besonders gut gefallen, dass die Protagonisten im Buch alle durchweg ihre Ecken und Kanten haben. Niemand glänzt durch Perfektionismus, sondern wirkt durch Gedanken, Erfahrungen und dem Leben selbst als äußerst authentisch. Wir Menschen sind zwar unterschiedlich in allem was wir denken oder Tun, aber dennoch sind wir alle auf der Suche nach Geborgenheit und Liebe. Manchmal kommt es zum Bruch mit anderen Menschen, auch innerhalb unserer Familie. Wichtig ist, dass man sich trotzdem wieder annähert. Vielleicht durch "Wunder gesucht"? "Wunder gesucht" hat mich am Ende sehr überrascht und bewegt. Ich hatte mir sehr eine Versöhnung gewünscht und habe diese in vielfältiger Art und Weise bekommen. Eine echte Leseempfehlung an ein Buch, welches sich wirklich zu lesen lohnt!
    Im Wald Im Wald (Buch)
    29.10.2016

    Im Schatten der Vergangenheit

    "Im Wald" ist ein weiterer Taunuskrimi, der mir sehr zusagen konnte. Eine untergründige Spannung zieht sich komplett durch den Krimi, denn Bodenstein ist emotional sehr eingebunden, was mir sehr gefallen hat. Tief vergrabene Gefühle werden regelrecht ausgegraben. Was mich faszinieren konnte, ist die Tatsache, das jahrelange geschwiegen wurde und ein grausames Geheimnis verborgen blieb. Ob nun ein Fluch über dem Dorf liegt lasse ich mal dahingestellt, denn Tatsache ist, das scheinbar gemordet wird, um Mitwisser aus dem Weg zu räumen. Wer Nele Neuhaus kennt, weiß, das viele Nebenschauplätze ergründet werden müssen, um letztendlich ein spannendes Gesamtpaket zu ergeben. Für mich ist als Leserin ist es aufregend, da ich viele Personen kennen lerne, eigene Strategien entwickel, Sympathiepunkte an Protagonisten vergebe und letztendlich komplett falsch liege, was den aktuellen Fall betrifft. Das ist Krimi. Leser_innen auf falsche Fährten führen und am Ende einen riesigen Knall zu hinterlassen.


    Ich mag es, wenn Ermittler menschlich wirken und nicht nur oberflächlich bleiben. Da es nun schon der 8. Band der Tausnusreihe ist, sind mir Eigenarten und Gewohnheiten von Pia Sander und Oliver von Bodenstein sehr gut bekannt und bringen mich daher immer wieder zum Schmunzeln. Es ist, als wenn man alte Freunde trifft. Innerhalb der 8. Bände ist beruflich und privat sehr viel geschehen und in "Im Wald" wird ein Kindheitstrauma von Oliver von Bodenstein sichtbar. Manchmal bemerkt man auch erst nach 40 Jahren, das es Ereignisse gibt, die sich nie geklärt haben. Wirklich verwunderlich finde ich, das alle im Dorf etwas vermuten, aber schweigen. Dies bleibt fast bis zum Ende des Krimis erhalten und regt in mir das Gefühl an, diesen oder jenen mal so richtig durchzuschütteln, um ihn / sie zum Reden zu bringen. Jeder weiß etwas oder hat hier und da eine Vermutung, aber beißt sich lieber auf die Lippen, als den Fall voranzutreiben. Immer mehr Menschen müssen ihr Leben lassen. Vielleicht bist du der Nächste und trotzdem schweigst du weiterhin? Dies ist aber, was "Im Wald" die Spannung schenkt, denn zu frühe Verdachtsmomente hätten mir die Freude am Lesen genommen. Letztendlich bekam ich einen Krimi, der voller Emotionen steckte und auch Tabuthemen wie Ausländerfeindlichkeit, Ausgrenzung und Mobbing beinhaltet. Es lässt mich nachdenklich zurück und hier und da bewegte es mich auch zutiefst, denn das Schicksal von Artur wird irgendwann genauer beleuchtet und ist und bleibt der rote Faden, der sich durch "Im Wald" ziehen konnte.


    Ich möchte eine Leseempfehlung aussprechen für einen weiteren gelungenen Taunuskrimi aus der Feder von Nele Neuhaus. Ich hatte mich sehr auf den Krimi gefreut und wurde auch keinesfalls enttäuscht. Es ist nicht direkt Hochspannung zu spüren, aber es geht emotional doch sehr in diese Richtung. Gerade für Oliver von Bodenstein wünscht man sich Aufklärung der Fälle und den Frieden damit auch innerlich abschließen zu können und sich selbst vielleicht auch freizusprechen von Schuld. Ein absolut gelungener Krimi, der viele Nebenschauplätze und Personen beinhaltet, die letztendlich doch alle irgendwie und irgendwo miteinander verknüpft werden. Wieder einmal sehr gelungen!
    Flawed - Wie perfekt willst du sein? Flawed - Wie perfekt willst du sein? (Buch)
    10.10.2016

    Flawed - Fehlerhaft - Gebrandmarkt

    Erste Sätze im Buch:
    Ich bin ein Mädchen, das auf klare Definitionen steht, auf Logik, auf Schwarz oder Weiß. Vergesst das nicht.

    "Flawed - Wie perfekt willst du sein?" ist der erste Band einer Dilogie. Der zweite Band "Perfect - Willst du die perfekte Welt" erscheint am 17.11.2016. Hierbei finde ich es erwähnenswert, das der Nachfolgeband nicht ein Jahr oder mehr Wartezeit von seinen begeisterten Lesern verlangt. Dies ist nämlich oft ein Kritikpunkt meinerseits die mir die Lust nimmt Reihen anzufangen. Mich hat "Flawed - Wie perfekt willst du sein?" wirklich begeistern können, zumal meine Erwartungshaltung an das Buch wirklich sehr hoch war. Nach "P.S. Ich liebe dich" habe ich die Romane von Cecelia Ahern regelrecht verschlungen und war sehr gespannt darauf, ob es ihr gelingt mich auch im Genre Fantasy zu begeistern. Es ist ihr tatsächlich gelungen und ich fiebere dem zweiten Buch wirklich mit großer Vorfreude entgegen.

    Mein erster Eindruck des Covers war tatsächlich so, dass es mir so erschien, als wäre es nichts Neues, da im Bereich Fantasy die Cover oft Ähnlichkeiten aufweisen. "Flawed - Wie perfekt willst du sein?" war also kein Coverkauf, sondern die Neugier auf das Buch dessen Klappentext mich ansprechen konnte. Eine Welt in der Fehler nicht erlaubt sind, wäre nicht meine Welt, da ich eben nicht makellos bin und Entscheidungen fast ausschließlich aus dem Bauch heraus entscheide. Mich da verstellen zu müssen würde mir komplett meine Lebensfreude nehmen. Celestine hat das System der Fehlerlosen nie in Frage gestellt und muss nun selbst erleben, wie schnell man verurteilt wird, Es ist eine korrupte Welt in der sie sich befindet und es hat letztendlich auch viel mit Macht und Geld zu tun, um dieses System am Leben zu erhalten. Celestine ist nach ihrer Brandmarkung eine Außenseiterin und bemerkt schnell, wie grausam die Welt um sie herum erscheint.

    Mir hat sehr gefallen, das Cecelia Ahern nicht nur bildlich und deutlich schreibt, sondern auch zum Nachdenken anregt. Wir leben auch heute in einer perfekten Welt, wenn man mal genauer hinschaut. Menschen mit Handicap oder Adipositas, um nur einige Beispiele zu nennen, werden schief von der Seite angesehen und der Mensch dahinter verschwindet komplett. Hier wird zwar eher der Fokus auf das Fehlerhafte in unserem Wesen gelegt, dennoch nahm ich eine gewisse Schwingung wahr, die mich zum Nachdenken bringt. Will ich mich anpassen oder will ich ein Leben führen, in dem auch Fehler erlaubt sind? Es wirkt unmenschlich Fehlerlos zu sein, da es uns Menschen einfach in die Wiege gelegt wurde aus Fehlern lernen zu dürfen.

    Von mir eine echte Leseempfehlung an ein Jugendbuch, welches für das Lesealter 12 - 16 Jahren absolut passend erscheint. Spannung, ein klein wenig Brutalität, Mobbing und auch eine gewisse Machtlosigkeit wird deutlich hervorgehoben und bietet reichlich Stoff zum Nachdenken. Ich fühlte mich wohl in der Story und freue mich darauf schnell weiterzulesen mit der Hoffnung das System der Fehlerlosen endlich zu durchbrechen.
    DNA DNA (Buch)
    02.10.2016

    Das Beste kommt zum Schluss

    "DNA" ist ein solider Thriller, der aber leider einige Längen aufweist. Gewünscht hätte ich mir einen höheren Spannungsbogen. Durch Titel und Cover angesprochen widmete ich mich dem Klappentet und erhoffte mir spannendes Lesevergnügen. Dies bekam ich auch geliefert, obwohl ich hier und da einige Kürzungen ansprechender gefunden hätte. Eigentlich mag ich es sehr, wenn Figuren ein Eigenleben entwickeln und ihre Privatsphäre hinter den Ermittlungen bekannt werden. In "DNA" ist dies eher so, dass es den Lesefluss ein klein wenig zu bremsen vermochte, denn nach den brutalen Morden wäre ich lieber auf falsche Fährten geführt worden oder hätte meinen eigenen Instinkten folgen wollen. Das Ende ist bombastisch gelungen und hat mir letztendlich doch noch Hochspannung beschert.
    "DNA" beginnt mit einer Tragödie und diese wird am Ende dann noch einmal verdeutlicht. Man kann es Psychose nennen oder auch einen Rachfeldzug, der dem Titel des Buches mehr als gerecht wurde. Auch das Klebeband auf dem Cover wird im Verlauf der Story einen Platz einnehmen können. Es ist grausam und brutal. Einen der Morde wird von einem Kind begleitet. Ein Kind, welches sich unter dem Bett befindet und mitbekommt, wie ihre Mutter stirbt. Dies ist der rote Faden, der sich durch den Thriller zieht, obwohl eben auch "DNA" einen hohen Stellenwert hat, der aber nur zu Beginn und Ende deutlich wird.
    Letztendlich hat mir der Thrillerauftakt einer Buchreihe um ein neues Ermittlerduo gefallen, obwohl mir wie gesagt zwischendurch die Hochspannung fehlte, die ich mir erwünscht hätte. Solide, gut zu Lesen und mit einem gewissen Potential sich weiterzuentwickeln, möchte ich gerne eine Leseempfehlung aussprechen. Die Protagonisten sind deutlich gezeichnet, eine sehr detaillierte Sprache sorgen für Authentizität, die Story ist letztendlich nachvollziehbar und einige Überraschungen am Ende geben "DNA" eine gewisse Würze. Nicht perfekt, aber dennoch lesenswert.
    Irgendwo im Glück Anna McPartlin
    Irgendwo im Glück (Buch)
    01.10.2016

    Dramatisch Liebenswert

    "Irgendwo im Glück" entwickelt eine Eigendynamik, die zu Beginn des Lesens noch nicht ersichtlich war. Die Tragödie, die das Buch bereit hält, hat mich völlig fassungslos zurückgelassen, denn es hätte auch anders verlaufen können und ehrlich gesagt hätte ich es mir sehr gewünscht. Ich las den Roman mit den Augen einer Mutter und war daher wirklich schockiert und hatte letztendlich auch ein klein wenig Pipi in den Augen.
    Insgesamt fand ich die Story wirklich unglaublich schön dargestellt, denn sie war vermischt durch Hoffnung, Trauer und Schmerz. Schmerz durch häusliche Gewalt und eine starke Frau, die ihrer Ehe endlich entfliehen kann, um gemeinsam mit ihren Kindern und ihrer Mutter ein neues Leben anzufangen. Als bei Bridie Demenz festgestellt wird, wächst die Familie noch weiter zusammen. Man merkt schnell, das die Zeit eine andere ist als unser Heute. Heute heiratet niemand mehr um ein Kind nicht alleine großziehen zu müssen. Die Ehe mit Danny ist angefüllt mit Angst und Gewalt und wurde nur aufgrund einer Schwangerschaft eingegangen. Warum hat Maisie sich nicht gewehrt? Warum hat Maisie nicht die Kraft aufgebracht Nein zu sagen? Für mich ist dies mit den Erfahrungen die ich sammeln durfte nicht unbedingt nachvollziehbar, Danny war schon von Anfang an gewalttätig und es zeigt sich schnell, dass er seine Frau nicht wertschätzen wird, sondern verprügeln und dabei auch vor seinem Kind nicht Halt machen wird. Mir brach das Herz mehrfach und Maisie hat im Verlauf der Story mehr als einen Sympathiepunkt einheimsen können.
    Letztendlich beinhaltet "Irgendwo im Glück" eine echte Tragödie, die der Zeit in der sie spielt absolut gerecht werden konnte. Erziehung spielt eine sehr große Rolle, denn Raven ist geprägt durch seine Eltern und deshalb ist sein Verhalten erklärlich. Auch in dieser Situation glänzt Maisie, denn sie verurteilt nicht, sondern umarmt und vergibt.
    Da mich die Autorin schon mit "Die letzten Tage der Rabbit Hayes" schon begeistern konnte, war meine Erwartungshaltung dementsprechend groß und ich wurde nicht enttäuscht. Mich hat der Roman zutiefst bewegt und es ist schon etwas länger her, dass mein Herz für einen Augenblick still stand und ich am liebsten nicht weitergelesen hätte, da ich zutiefst schockiert war. Sehr, sehr gerne eine Leseempfehlung an einen Roman, der komplett ohne Kitsch auskommt und unbedingt zwischen den Zeilen gelesen werden muss.
    I Am Death. Der Totmacher Chris Carter
    I Am Death. Der Totmacher (Buch)
    03.09.2016

    Chris Carter - Meister des Thrills

    Chris Carter hat auf ganzer Linie geschafft, mich auch mit "I am Death. Der Totmacher" zu überzeugen. Der Autor beherrscht die Kunst mich emotional zu überfordern, da die Sprache des Thrillers nahezu bildlich ist. Immer wieder werden mir leichte Schauer des Grauens über den Rücken gejagt und ich bin so sehr in seine Thriller vertieft, das mich selbst die Fliege an der Wand maßlos erschrecken würde. Ich genieße es abzutauchen in echten Horror, denn nichts anderes kann ich hier entdecken, da ein kaltblütiger geplanter Mord als nichts anderes anzusehen ist als dieses. "Ich bin der Tod" wird uns einige Male begegnen und die Obsession des Täters wird schnell deutlich. Die Hoffnung den Täter schnell auf die Spur zu kommen zerschlägt sich schnell und einige weitere folgen, immer grausamer und widerlicher, sodass man sich als Leser tatsächlich wünscht, dass das Grauen und der Schmerz der Opfer schnell ein Ende findet.

    Rasant nimmt "I am Death. Der Totmacher" schnell an Fahrt auf und bietet sich tatsächlich an sofort in einem Rutsch gelesen zu werden. Ich habe das Buch erst zur Seite legen können, als ich die letzte Seite beendet habe. Der Spannungsbogen ist enorm hoch und die falschen Fährten die gelegt werden sind absolut hochwertig. Ich erlebte eine echte Überraschung am Ende und beginne die Erzählperspektive die immer wieder eingeflochten wurde zu begreifen. Ein Hilferuf. Ein Hilfeschrei, der nur von Robert Hunter gehört werden kann, da ich als Leserin komplett in die Irre geführt wurde. Mich hat dies letztendlich aber wieder einmal komplett überzeugt. Chris Carters Thriller sind blutig und brutal, daher würde ich sie empfindlichen Menschen nicht weiterempfehlen, da sie wirklich zu Alpträumen führen könnten. Die Bilder die sich im Kopf abspielen, sind barbarisch und grausam, dennoch empfinde ich einen tiefen Sog, sobald ein neuer Carter erscheint, denn ich genieße diesen Thrill sehr, auch wenn es etwas eigentümlich klingen könnte. Chris Carter ist und bleibt der Meister meiner Alpträume. Leseempfehlung!
    To all the boys I've loved before Jenny Han
    To all the boys I've loved before (Buch)
    03.09.2016

    Geheimnisvolle Hutschachtel

    "To all the boys I´ve loved before" beinhaltet eine wunderbare Liebesgeschichte, die chaotisch und amüsant wirklich begeistert. Ich fühlte mich wohl und konnte den Roman sehr genießen. Zwischendurch habe ich regelrecht gegluckst, da ich oft nicht wusste, ob ich nun weinen oder lachen sollte und vor allem, in wen ist Lara Jean denn nun verliebt? Ist es Peter? Ist es Josh? Wessen Küsse lassen Lara Jeans Herz höher schlagen? Jenny Han findet wunderbare Worte, um die erste Liebe auf humorvolle Art wiederzugeben. Junge Leserinnen werden sich vielleicht hier und da selbst wiederfinden, denn letztendlich ist ja jede von uns voller Hoffnung irgendwann den Richtigen zu finden. Lara Jean ist gerade mitten in dieser Phase und es ist einfach herrlich sie auf diesem Weg zu begleiten. Was besonders heraussticht ist, dass es sich hier lediglich um einige verstohlene Küsse dreht und es sich nicht weiterentwickelt hat. Es dreht sich tatsächlich nur um das Verlieben und das Chaos, welche diese Gefühle mit sich bringen. Es geht nicht weiter ins Detail. Dies hat mir sehr gefallen, da dies doch eine Besonderheit ist. Für mich ist dies erwähnenswert, da es gerade im Jugendbuchbereich doch eine Ausnahme ist. Eigentlich ist die Hutschachtel schuld, in denen Lara Jean Liebesbriefe an die Jungs geschrieben hat, in die sie verliebt war bisher. Eines Tages werden die Briefe zu Selbstläufern, denn sie sind verschickt und Lara Jeans Geheimnis wird offenbart. Dies sind die Anfänge eines ganz besonderen Chaos, denn nun muss sich Lara Jean den Jungen, denen sie diese Briefe schrieb, Rede und Antwort stehen. Meist kommt es zu Gesprächen und mit Peter geht es sogar noch etwas weiter. Fühlt er sich tatsächlich nur geschmeichelt von Lara Jeans Liebesbrief, der lediglich dazu diente sich zu entlieben? Und wie ist die Reaktion von Josh, den Jungen, der eigentlich mit Margot, Lara Jeans Schwester liiert war? Es dreht sich in "To all the boys I´ve loved before" nicht nur um die erste Liebe, sondern auch um Freundschaft und Familie. Dieses miteinander verknüpft, lässt den Roman ein klein wenig authentischer erscheinen. Emotional wird alles behandelt, was auftreten könnte, wie Wut, Trauer, Eifersucht. Lara Jean macht sich verletzlich und ist nicht nur darum bemüht, sich ihrem Chaos bezüglich diverser jungen Männer zu stellen, sondern auch eine gute Tochter und Schwester zu sein. Ihre ältere Schwester hatte den Platz der Mutter eingenommen und nun ist es Lara Jean die den Haushalt führt und sich um ihre Schwester Kitty kümmert. Die Person der Kitty ist besonders gut getroffen und werten den Roman definitiv um einiges auf. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus, da ich die Story rund um "To all the boys I´ve loved before" wirklich wunderbar fand. Das Buch endet ziemlich offen und es gefiel mir zu wissen, dass es 2017 eine Fortsetzung geben wird, die für mich ein absolutes Muss ist. Meine Neugier ist geschürt und meine Begeisterung für Lara Jeans wurde hoffentlich auch deutlich. Ich konnte mich zwar nicht komplett mit Lara Jean identifizieren, dennoch war mir das, was Verlieben mit uns macht nicht fremd. Es sind ja nicht nur die Schmetterlinge im Bauch sondern viele, viele Emotionen mehr, die Menschen wie Zombies wirken lassen und manchmal regelrecht überfordern. Auf eindrückliche und amüsante Art ist es Jenny Han gelungen mich zu überzeugen
    Walker, A: Am Ende aller Zeiten Walker, A: Am Ende aller Zeiten (Buch)
    03.09.2016

    Nach der Apokalypse

    Nach Beenden des postapokalyptischen Romans "Am Ende aller Zeiten" wird mir wieder einmal bewusst, dass diese Art geschriebenen Wortes nicht zu meiner bevorzugten Genre gehört. Endzeitromane sind mir definitiv zu gefühlskalt und zu brutal. Der Kampf ums Überleben wird deutlich und jeder ist sich selbst der Nächste und geht im Zweifelsfall auch über Leichen. Ich finde dieses Gebären beängstigend. Wenn ich mir das Weltgeschehen betrachte, ist es nicht fiktiv, sondern ganz aktuell, als wären wir schon mittendrin im Überlebenskampf.

    Der Asteroidenschauer auf die Britischen Inseln, zerstört das bequeme Leben von Edgar und seiner Familie. Er selbst überlebt, da er sich im Keller verschanzt hat. Intuitiv hat er vorgesorgt und so können sie einige Zeit im Keller leben ohne zu verhungern oder zu verdursten. Edgar erscheint mir von Anfang an oberflächlich und dies ändert sich leider auch zum Ende hin nur geringfügig. Nachdem er von seiner Familie getrennt wurde, macht er sich mit einigen Männern im Schlepptau auf den Weg, der immerhin 500 Kilometer beträgt, um wieder mit seiner Familie vereint zu werden. Warum sich seine Frau darauf eingelassen hat evakuiert zu werden und ihren Mann zurückließ ist mir nicht logisch erschienen, aber vielleicht verhält man sich in Ausnahmesituationen anders?

    Edgar hat nie Sport betrieben und ist daher nicht wirklich fit, um solch eine lange Reise zu Fuß anzutreten. Je mehr er geht, läuft oder joggt, um so kräftiger wird er. Unterwegs werden ihnen jede Menge Steine in den Weg gelegt. Meist sind es andere Überlebende, die völlig gefühlskalt reagieren, was ich der Tatsache schulde, dass es sich lediglich ums nackte Überleben dreht. "Am Ende aller Zeiten" ist oft emotionslos und daher lediglich eine nette Geschichte, die ich nun gelesen habe, aber wahrscheinlich sofort wieder vergessen werde, da ich weder Sympathie für Edgar hegte, noch Verständnis für seine Frau aufbringen konnte. Das Bemühen wieder mit seiner Familie vereint zu werden ist nett, aber irgendetwas fehlte. Ist es die Liebe zu Frau und Kindern? Ich kann es leider nicht benennen und fühle mich dennoch unzufrieden. Das Ende haut ein klein wenig der Oberflächlichkeit heraus, überzeugt aber nur bedingt.

    Ich kann leider nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen, da "Am Ende aller Zeiten" für mich nicht das richtige Buch war, denn mir fehlten echte Emotionen. Emotionen die mich davon überzeugt hätten, das Edgar ein Mann ist, der zu echten Gefühlen fähig ist. Positiv zu vermerken ist, dass der Roman sehr zügig gelesen ist und es daher nicht als komplette Zeitverschwendung zu verbuchen ist.
    Elanus Elanus (Buch)
    20.08.2016

    Manchmal zu dick aufgetragen und regelrecht unsympathisch

    "Elanus" ist ein weiterer Jugendthriller der Autorin Ursula Poznanski. Wer schon mehrfach Bücher der Autorin gelesen hat, wird sicherlich ähnlich wie ich, seine Erwartungshaltung sehr hoch schrauben. Verglichen mit "Erebos" ist "Elanus" leider nicht annähernd spannend genug, um mich komplett zu überzeugen.

    Die Grundidee ist wirklich gelungen und nach der Leseprobe freute ich mich riesig auf meinen Buchgewinn auf Lovelybooks.

    Leider machte sich während des Lesens schnell doch hier und da Enttäuschung breit, denn Jonas wirkt arrogant und regelrecht unsympathisch. Auf seine Hochbegabung bildet er sich sehr viel ein und lässt dies auch raushängen. Hinterher wirkt er durch die Gefahr in die er sich begibt, doch leicht eingeknickt, was aber das Ruder an Sympathiepunkten nicht mehr herumreißen konnte. Ich finde es eine Frechheit Menschen auszuspionieren und den Streich den er einigen spielt, geht letztendlich tierisch nach hinten los. Es soll jetzt nicht böse klingen, aber manchmal ist man tatsächlich selbst Schuld an den Dingen die man erntet. Jonas ist absolut unsozial und sehr auf sich fixiert, was mich an Menschen einfach immer stört und auch wenn es fiktiv ist, würde ich jemanden wie Jonas aus dem Weg gehen wollen.

    Vielleicht sollten wir nun alle überdenken, wem wir in Zukunft unsere Handynummern aushändigen? "Elanus" regt definitiv zum Nachdenken an, da wir uns mittlerweile in einer gläsernen Welt befinden. Die Spuren die ich im Internet hinterlasse sind auch Jahre später immer noch nach zu verfolgen.

    Spitzfindig, manchmal amüsant und auch eine mäßige Spannung lassen "Elanus" unterschiedlich auf seine Leserschaft wirken. Leider gehöre ich dieses Mal zu den doch sehr kritischen Stimmen, was mich selbst noch am meisten enttäuscht, da ich meine Erwartungshaltung sehr hoch geschraubt hatte.

    Geheimnisvoll und am Ende sehr dick aufgetragen, was mir dann doch etwas zu schnell ging. Gerne hätte ich zuvor schon mehr erfahren, um nicht zum Ende hin völlig überladen die Ereignisse nicht mehr überschauen zu können. Das Ende ist zwar rund, aber vollgepackt wie ein schwerer Koffer, der sich schlecht tragen lässt und sich viel zu schnell auspacken lässt. Es geht holterdipolter und lässt kaum Luft zum Atem holen, geschweige denn die Chance darauf die Ereignisse auf sich so wirken zu lassen, wie es sich gehören würde. Auf mich wirkte es zu überladen, dennoch war es das, was mich doch noch zu einer Bewertung von 3,5 Sternen hinreißen lässt. Es wären eindeutig weniger gewesen, wenn das Ende seicht und unansprechend gewesen wäre. So holte Ursula Poznanski noch einmal voll aus und gab mir doch ein gewisses Zufriedenheitsgefühl. Schade, dass sie mich nicht schon vorher erreicht hat, denn wie schon erwähnt war die Grundidee sehr ansprechend. Leider ist es Jonas, dem ich nicht viel abgewinnen konnte und für mich den Thriller eher mühsam erscheinen ließ. Der Schreibstil der Autorin und auch das wunderbare Cover sind erste Sahne, aber alles andere war leider nicht ganz wie erwartet und daher ein Buch, welches von mir eher eine eingeschränkte Leseempfehlung erhalten wird.
    Hoffentlich gehöre ich niemals zu den Menschen für die es sich lohnen würde durch Drohnen überwacht zu werden, denn eigentlich ist mein Leben eher unscheinbar, wenn nicht sogar langweilig ☺
    Britt-Marie war hier Britt-Marie war hier (Buch)
    07.08.2016

    Meine Sonnenscheingeschichte

    "Britt - Marie war hier" ist für mich der dritte Roman des schwedischen Autors Fredrik Backmann und ebenso wie die beiden Vorgängerromane den Status Lieblingsroman erreicht. Britt - Marie hatte es anfänglich ein klein wenig schwer sich in mein Herz zu schleichen, da ich sie eigentümlich empfunden habe und erst einmal herausfinden musste, warum sie so tickt, wie sie tickt. Eigentlich ist Britt - Marie eine sehr gebrochene Frau, die sich nichts sehnlicher wünscht als gesehen und wahrgenommen zu werden. Ich hegte irgendwann sehr große Sympathien für sie, dass ich mir erhoffte, dass das Leben nun endlich gradliniger und voll von Freuden für sie wird. Ein Anfang wird gemacht, da sie ihrem alten Leben den Rücken kehrt und eine Anstellung in Borg findet. Dort angekommen findet sie sich schnell in die bestehende Gemeinschaft ein, da diese sie förmlich überrumpeln und einbeziehen.
    Ein ganz großes Thema ist Fußball. Ein Sport, der Menschen zusammenführt und dies geschieht hier fast schon automatisch, da die Kinder des Ortes immer schon an Britt - Maries neuen Arbeitsplatz Fußball geschaut haben. Sie integrieren sie von Anfang an und tun dies auf eine unglaublich amüsante Art, die nur Kinder beherrschen. Sie nehmen Britt - Marie wahr und diese beginnt umzudenken und sich auf die Kinder einzulassen, was vielleicht auch daran liegt, dass das Besteck an dem richtigen Platz liegt. Britt - Maries Leben ist komplett strukturiert und sie lebt nach Listen, was natürlich nicht verkehrt ist, aber oft dazu führt, das es Britt - Marie aus der Bahn wirft. Ich empfand gerade die Entwicklung der Persönlichkeit von Britt - Marie sehr gelungen und oft waren es nur einzelne eingeflochtene Sätze, die mir den Atem stocken ließen. Kein Wunder, das Britt - Marie ist, wie sie ist. Es schützt vor Verletzungen und dient dazu Trauer abzubauen und sich auf die Dinge zu konzentrieren die man kann. In Britt - Maries Fall ist es das Putzen. Auf der einen Seite hat der Roman einen ganz eigenwilligen amüsanten Charme und auf der anderen Seite hat es mich emotional sehr herausgefordert. Ich war oft kurz davor in Tränen auszubrechen, da ich das Leid mitempfunden habe, welchem Britt - Marie lange Zeit ausgesetzt war. Es wurde Zeit auszubrechen und sich selbst einen Weg zu bahnen. Diesen Weg habe ich genossen und rege Hoffnung gehegt, das sich nun alles zum Guten wenden wird.
    "Britt - Marie war hier" glänzt durch seine außergewöhnlichen Protagonisten, die dem Roman echtes Leben einhauchen und es dadurch ganz speziell machen. Mich hinterlässt es am Ende mit einem zufriedenen Gefühl, welches wieder einmal bestätigt, das es sich lohnt Romane des Autors zu lesen. In mir löste "Britt - Marie war hier" echte Begeisterungsstürme aus, begleitet zwischendurch mit echter Traurigkeit. Absolute Leseempfehlung!
    Dark Memories - Nichts ist je vergessen Dark Memories - Nichts ist je vergessen (Buch)
    03.07.2016

    Manipulation - ohne große Spannung

    "Dark Memories - Nichts ist je vergessen" ist als Thrillerhighlight des Jahres tituliert, wobei ich diese nicht unbedingt bestätigen kann. Natürlich ist der Schreibstil und die Suggestion sehr ansprechend gestaltet, da die Story in den Fokus des Psychiaters gelegt wurde und dieser manipulativ versucht dem Geschehen der Partynacht einen andere Blickwinkel zu geben. Die Story an sich ist hochwertig, dennoch gibt es den einen oder anderen Hänger, der den Thriller ein klein wenig zäh wirken lässt. Action fehlt komplett und durch den Erzählstil wirkt es oft mühsam und quälend sich durch verschiedene Gedankengänge zu quälen. Herausragend ist das Medikament, welches die Erinnerungen an die Vergewaltigung auslöscht, da mich dieses doch sehr zum Nachdenken angeregt hat. Jenny wurden zwar die Erinnerungen gelöscht, aber das Wissen darum und die Narbe die dabei entstanden ist, führt dazu, doch nicht zu vergessen. Sie ist täglich damit konfrontiert, auch wenn nur Leere in ihrem Kopf besteht. Ihre Eltern gehen unterschiedlich mit der Tat um und letztendlich kommt niemand zur Ruhe.
    Die Psychologie des Thrillers konnte mich überzeugen, dennoch neige ich dazu, mich nicht komplett auf den Psychologen einlassen zu können, da ich seine Manipulation zum Ende hin zwar verstanden habe, aber dennoch nicht gut heißen kann. Die Einzelnen Personen sind hervorragend ausgearbeitet. Emotional konnte ich mich wirklich auf die Entwicklung einlassen, aber ich hatte dennoch immer noch das Gefühl, das irgendetwas fehlt.
    Die Grundstimmung ist düster und beklemmend, was letztendlich sehr gut auf das Cover zutrifft, welches durch seine große verschwommene Schrift regelrecht erstrahlt. Sind es die Erinnerungen die geblockt wurden und nun doch zum Vorschein kommen sollen?
    Der Fokus des Ganzen liegt auf der Familie Kramer, ihre Ehe, ihrer Elternschaft und der Vergewaltigung der Tochter. Niemand kommt zur Ruhe und zwischendurch plätschert die Story vor sich hin oder wird psychologisch, was durch Metaphern ausgeglichen wird. Verständnisfragen gibt es letztendlich keine.
    Ein solides und hochwertiges Buch, welches mich aber letztendlich nicht überzeugt hat, da ich keinen Thrill erlebte, sondern nur Abscheu gegenüber Manipulation und einer grausamen Tat, die auf den letzten Seiten beleuchtet wird und dem Psychiater einen anderen Blickwinkel einräumt.

    Fazit: Auf der einen Seiten sehr hochwertig durch Gedanken und Emotionen, aber auf der anderen Seite sehr zäh und langgezogen bis letztendlich ein Sinn zu erkennen ist. Kann man sich drauf einlassen, muss man aber nicht.

    ★★★★ (3,5 Sterne)
    Für immer in deinem Herzen Für immer in deinem Herzen (Buch)
    29.05.2016

    Drei Frauen - Drei Generationen

    "Für immer in deinem Herzen" erzählt eine Familiengeschichte, die letztendlich aus Erinnerungen und Gegenwart besteht. Emotional hat mich Lollys Geschichte mehr als einmal tief bewegt. Identifiziert habe ich mich allerdings eher mit Arden, denn auch mir fehlt oft die Kraft mich den Dingen zu widmen, die Spaß machen und oft ziehe ich mich emotional zurück, auch aus der Angst heraus, erneut verletzt zu werden. Lolly macht es vor, denn auch, wenn ihr Leben nicht nur Sonnenseiten aufweisen konnte, erhält sie sich ihr fröhliches Gemüt. Für mich war Lolly jemand den ich auch gerne in mein Leben einladen würde, um die Schönheit dessen zu erhalten, was das Leben ausmacht. Das Bettelarmband erzählt von Erinnerungen und manches Mal kam in mir ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit auf. Für manche Leser wird "Für immer in deinem Herzen" vielleicht einen Hauch zu kitschig sein. Für mich war der Schreibstil und der Verlauf der Story optimal, um mich abzulenken. Ich konnte mich komplett auf Lolly, Arden und Lauren einlassen. Natürlich verdeutlicht schon der Klappentext, welchen Verlauf die Story nehmen wird und dennoch werden die eine oder andere Wendung im Buch für die nötige Überraschung sorgen. Mir war der Roman schon fast zu zügig gelesen, denn jedes der kurzen, knackigen Kapitel sorgte dafür, dass ich mich schneller von Lolly verabschieden musste. Ihre Warmherzigkeit und ihre wunderbaren Gedanken habe mich emotional sehr gefangen genommen. Wir brauchen Menschen um uns herum die uns ermutigen und uns zu erkennen geben, dass wir uns auch mal umentscheiden müssen, um das Glück zu finden. Sich im Beruf zu vergraben, so wie es Arden tut, wird nicht die Erfüllung unseres Lebens sein, denn das was wir verpassen könnten an Liebe und Glück, ist nicht mit Geld aufzuwiegen. "Für immer in deinem Herzen" sorgt für jede Menge Veränderungen und auch der Schmerz einer beginnenden Demenz wird verdeutlicht, denn auch in mir sitzt die große Angst, irgendwann meinen Mann und meine Kinder zu vergessen. Die wunderbaren Ereignisse in meinem Leben möchte ich bewahren und vielleicht auch irgendwann meinen Kindern und Enkelkindern erzählen können. Wichtig ist, dass meine Kinder wie die Seetaucher immer wieder nach Hause finden werden. "Für immer in deinem Herzen" ist wie das Nordlicht. einzigartig und wunderschön. Von mir eine absolute Leseempfehlung, da es für mich ein Roman zum Wohlfühlen war, da ich meinen Alltag komplett vergessen konnte und mich hier und da leider auch selbst entdecken konnte. Wir werden alle von unseren Erinnerungen geprägt und gerade sie sind es, die uns zu den Menschen machen, die wir sein werden. Vielleicht sollten wir nur noch die betrachten, die uns stärken und ermutigen? Die, die uns Liebe gaben und ein warmes Gefühl im Bauch? Alles andere wird nicht wertvoll sein, um uns zu Persönlichkeiten zu machen, von denen andere profitieren können.



    Fazit:

    Verhärtete Herzen werden geheilt und können sich durch die Macht schöner Erinnerungen der Liebe erneut zuwenden. Absolut wundervoll.



    ★★★★★

    Autor: Viola Shipman
    Kein Sommer ohne Liebe Mary Kay Andrews
    Kein Sommer ohne Liebe (Buch)
    05.05.2016

    Location - Scout trifft Bürgermeister

    Ich erwartete einzutauchen in einen Liebesroman, der mir Ablenkung verschafft, Sommergefühle beschert und mich innehalten lässt in meinem Alltagstrott. Bekommen habe ich einen Roman, der alle Klischees erfüllt, mich aber leider nicht abholen konnte. Positiv ist, dass die Kapitel kurz und knackig sind und das Lesen sich nicht mühsam gestaltet, auch wenn die Story mich leider nicht vom Hocker gerissen hat. Mir war vieles zu dick aufgetragen und zu viele Nebenhandlungen lenkten davon ab, dass Eden und Greer sich verlieben sollten laut Klappentext zumindest. Im Roman sieht es dann anders aus und das Ende reißt es dann auch nicht mehr heraus. Die Autorin hat einfach viel zu viel in die Protagonisten und Nebendarsteller hineingelegt, dass es schwer fällt Sympathie zu empfinden. Lediglich Eden kam von Anfang an authentisch rüber, da er nicht von seinen Standpunkten abweicht und auf sie beharrt, während Greer sich erst selbst finden muss. Familiendrama, Drogen, ein Filmset und jede Menge andere Katastrophen gestalten das Rahmenprogramm und ehrlich gesagt wäre es mir lieber gewesen, dass sich die Autorin auf eines konzentriert hätte. Mir war es definitiv viel zu viel Handlung. Weniger ist oft mehr und in "Kein Sommer ohne Liebe" treffen wir auf definitiv zuviel hiervon und davon. Vielleicht war ich aber auch nicht in der richtigen Stimmung, als ich anfing das Buch zu lesen? Letztendlich fühlte ich mich zwar nicht gelangweilt, aber eben auch nicht im mindestens berührt von der Story, die definitiv Potential hatte. Die Friede - Freude - Eierkuchen - Welt am Ende konnte mich emotional dann leider nicht mehr überzeugen, da zuvor einfach viel zu viel passiert ist, um das Ruder noch herumzureißen. Letztendlich blieb mir vieles zu oberflächlich, was hauptsächlich auf die Protagonisten zurückzuführen ist. Hinzu kommt dann sehr viel Kitsch und Schmalz, was natürlich absolut zu einem Liebesroman passt, mich aber leider nicht überzeugt. Ich habe schon bessere Romane der Autorin gelesen, wo ich mich auf die Story einlassen konnte. Eine bedingte Leseempfehlung von mir, da sich meine Erwartungen an den Roman leider nicht erfüllt haben. Schade eigentlich, denn normalerweise finde ich einen Liebesroman hin und wieder wirklich angenehm.
    ★★★★ - mehr als 3,5 Sterne ist leider nicht drin
    Forman, G: Nur ein Tag Forman, G: Nur ein Tag (Buch)
    28.03.2016

    Erste große Liebe, Paris erkunden und eine Selbstfindung

    "Nur ein Tag" ist der erste Teil einer Buchreihe. Das Cover ist herausragend und sehr ansprechend, denn das halbe Herz ergibt ein Ganzes, sobald man beide Bücher nebeneinander hält. Auch auf dem Buchrücken ergeben beide Herzen ein Ganzes. Der Clou an der Sache ist, das man als Leser nicht drumherumkommt, auch den zweiten Teil lesen zu wollen, da die Story aus Allysons Sicht zwar erzählt ist, aber die Eindrücke von Willem gänzlich fehlen. Allyson erschien mir als wenig selbstständig in ihrem Denken und Handeln, da sie von ihrer Mutter regelrecht gegängelt wird und kaum eigene Entscheidungen trifft. Einen Tag in Paris mit einem Fremden zu verbringen ist für sie anfänglich eine große Überwindung und dient dennoch dazu, selbstständig zu werden und Türen zu öffnen, die verschlossen schienen. Es ist nicht nur die Liebe, die uns aus den Buchseiten entgegen strahlt, sondern auch das Loslösen und Abnabeln aus elterlicher Überfürsorge findet ihren Platz. Mir erschien Allyson in der Mitte der Story als regelrecht depressiv und ich empfand es als großartig Dee in diesem Buch zu platzieren, denn er bringt endlich Farbe und Freude. Zuvor ist der Roman überschattet von Trauer und Liebeskummer, was manchmal ein klein wenig nervte. Endlich nimmt "Nur ein Tag" Formen an, die ich mir gewünscht habe. Ein ausschließlich trauriges Buch zu lesen hätte mich nicht zufriedenstellen können. Paris kommt leider etwas zu kurz, denn der kurze Abschnitt über das Kennenlernen von Allyson und Willem ist doch etwas knapp gehalten, zeigt aber auf, wie schnell ein einziger Tag unser Leben umkrempeln kann. Allyson lässt sich auf ein Abenteuer ein, genießt dieses, erwacht und fällt in ein riesengroßes Loch voller Traurigkeit. Als sie sich endlich daraus befreit, stößt sie mit ihren Entscheidungen einigen Menschen vor den Kopf, was aber meiner Meinung nach lange fällig war. Die Lügen die Allyson um sich herum platziert hat, mussten irgendwann platzen und dienen in diesem Roman lediglich dazu, sich endlich freizustrampeln und eigene Entscheidungen zu treffen. Am Ende bleibt einiges an Fragen offen und ich bin sehr gespannt, ob "Und ein ganzes Jahr" die Informationen bereit hält, die ich bis jetzt vermisst habe.

    Gerne eine Leseempfehlung mit dem Hinweis darauf, dass es nicht beim Lesen von "Nur ein Tag" bleiben wird, denn die Neugier darauf die Story aus Willems Sicht lesen zu wollen, wird definitiv erwachen. Wie gut, dass ich den zweiten Band schon im Regal stehen habe ☺
    Mein Herz wird dich finden Mein Herz wird dich finden (Buch)
    08.03.2016

    Intensiv und Herzzerreissend - Echtes Must Read

    In "Mein Herz wird dich finden" erwarten uns jede Menge wunderbare Zitate. ""Jedes Herz singt ein Lied, unvollkommen bis ein anderes Herz zurückflüstert." von Plato auf S. 134 ist eines davon und gibt dem Jugendroman eine gewisse Würze. Es steckt voller Emotionen wie Trauer und Schmerz, bietet aber auch genügend Raum dafür, sich neu zu verlieben und einen Neuanfang zu wagen. Mia, die sich 400 Tage nach dem Tod ihres Freundes Jacob auf die Suche nach dem Menschen begibt, hat sich bis dahin zurückgezogen und sich ganz ihrem Schmerz verschrieben. Ein klein wenig ist es für mich nachvollziehbar, denn die erste große Liebe wird immer eine Bedeutung in unser aller Leben finden und wenn diese brutal aus dem Leben gerissen wird, ist der Schmerz darüber doppelt vorhanden, Durch Blogeinträge stößt Mia auf Noah und nähert sich ihm an, obwohl sie ursprünglich nur vorhatte ihn zu sehen, denn in ihm schlägt durch eine Transplantation Jacobs Herz. Es kommt alles anders und Mia baut ein Lügengebäude auf. Sie belügt ihre Familie und sie belügt Noah, denn ihr erster Gedanke am Morgen und oft auch der letzte Gedanke am Abend ist Jacob. Jacob, der verstarb, um Noah neues Leben zu schenken. Mia macht im Laufe des Romans eine große Verwandlung durch und findet langsam wieder ins Leben zurück. Die Perspektiven für ein Leben ohne Jacob an ihrer Seite verbessern sich nach und nach und geben dem Roman wieder Farbe zurück. Farbe, die nicht gleich zu Beginn vorhanden war, denn die ersten Seiten sind düster und von Trauer durchzogen. Die Grundstimmung war sehr traurig und in meinem Leserherz hoffte ich auf eine Verwandlung der Worte, die Hoffnung und Freude ausströmen können. Ich empfand "Mein Herz wird dich finden" als sehr wertvoll, auch wenn ich mir hier und da doch mehr Tiefe gewünscht hätte, da vieles angerissen wird und nicht wirklich aufgearbeitet wurde. Mir ist schleierhaft, warum Mia sich so lange zurückziehen konnte, ohne Hilfe in Anspruch zu nehmen, sei es eine Trauerberatung oder andere psychologische Unterstützung. Wie sah ihre Zukunft aus und wo sah sich Mia selbst? Mia verkriecht sich mit dem Ziel die Menschen kennen zu lernen, in denen Jacob weiterlebt. Welche Prognose hat dies für Mias Zukunft? Ich würde sagen, keine, denn Mia muss loslassen und sich selbst nicht schuldig fühlen, wenn sie wieder beginnt, glücklich zu sein. Mia hat alles an Gefühlen abgestoßen und nur noch Trauer empfunden. Natürlich ist dies auf der einen Art verständlich, aber irgendwann muss man sich aufraffen und seinen Weg zu ende gehen. Noah selbst umgibt sich auch mit Geheimnissen und vielleicht sind es diese, die den beiden eine reelle Chance bieten? Letztendlich sind beide unehrlich.Gerne spreche ich eine Leseempfehlung aus für ein Jugendbuch, welches aufgrund eines sehr wichtigen Themas aufgearbeitet wurde. Die erwachende Liebesgeschichte bietet einen wunderbaren Rahmen, um sich mit Organspende und Transplantation auseinanderzusetzen.
    Zwei für immer Zwei für immer (Buch)
    01.03.2016

    Wundervoll Emotional

    "Zwei für immer" ist eine sehr ungewöhnliche Liebesgeschichte, da wir Fisher in seinen Gefühlen und Gedanken begleiten. Eine Liebesgeschichte aus Sicht des Mannes habe ich tatsächlich noch nicht bewusst gelesen und fand es großartig. Oft liegt der Fokus auf der Sexualität, was aber nicht abstoßend ist, sondern absolut passend erscheint. Als Ivy und Fisher sich kennen lernen, ist es die Leidenschaft die sie miteinander verbindet. Manchmal kann aus Leidenschaft auch noch etwas anderes unerwartetes entstehen und so sieht sich Fisher damit konfrontiert Vater zu werden. Etwas anderes beginnt zu wachsen und die neuen Kapitel beginnen immer damit die Größe des Embryos zu benennen, angefangen mit einer Erbse, die sich dann stetig in andere immer größere und wachsende Gemüsesorten ändert, die uns bildlich vor Augen stehen. Mir hat das sehr gefallen, denn so konnte ich besser visualisieren und mir Ivys Schwangerschaft noch besser vorstellen. Es war sehr interessant, eine Schwangerschaft mitzuerleben, die von einem Mann wahrgenommen wird. Statt Sex, Übelkeit und Heißhunger und anderes mir wohlbekanntes.

    Nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine besondere Freundschaft fließt mit ein und bewegt sehr, denn Fishers Freund El leidet an Huntington. Es wird nichts beschönigt und zeigt den rapiden Verfall und den Schmerz des Abschieds, der unweigerlich kommen wird. Trotzdem wertet El den Roman auf, denn er gibt die besondere Tiefe und so verliert "Zwei für immer" seine Schnulzigkeit.

    Dieser Roman hat viele wunderbare Ansätze, die nicht nur auf Liebe beruhen, sondern auch Trauer und diverse andere starke Emotionen miteinander vereinbaren können. Es ist die Geschichte von Ivy von Fisher, die Alltägliches so verbinden, als wären wir nicht nur Zuschauer, sondern mitten im Geschehen. Es wirkt authentisch ohne überladen zu sein.

    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung für einen Roman, der nicht nur durch sein wunderbares Cover begeistert, sondern auch inhaltlich absolut überzeugen konnte.
    Der goldene Sohn Shilpi Somaya Gowda
    Der goldene Sohn (Buch)
    30.01.2016

    Definitiv nicht alles Gold was glänzt

    "Der goldene Sohn" vereint Drama, Liebesgeschichte und einen Einblick in unterschiedliche Kulturen. Das Leben als Frau in Indien wurde mir als sehr schmerzlich offenbart, denn Frauen scheinen nichts wert zu sein und werden oft lediglich wie Ware behandelt. Je höher der Brautpreis, umso höher die Chance einen guten Mann zu bekommen. Mitgift ist strafbar und dennoch wird es immer noch ausgeführt. Leena muss Schlimmes erleben und ich bekam Wut auf ihren Ehemann und dessen Familie. Da sie eine starke Frau ist, lernt sie zu überleben. Anil indessen verlässt seine Heimat, um in Amerika als Assistenzarzt sein Wissen zu vervollständigen. Er vergisst dabei mitunter seine Wurzeln und seine Kultur. Er hängt zwischen zwei Welten und muss lernen, sich und seine Werte zu erkennen. Auch für ihn ist das ungewohnte Leben schwer, obwohl er als Mann definitiv höher gestellt ist. Anil muss nach dem Tod des Vater als Familienoberhaupt Streitigkeiten schlichten und kommt dabei oft an seine Grenzen. Auch seine Assistenzarztstelle verlangt alles von ihm und oft machen sich Zweifel breit.
    Anils und Leenas Erleben wird immer wieder miteinander verknüpft und machen das Lesen des Romans zu einem ganz Besonderen Erlebnis. Mit den Augen einer Unwissenden, was die Kulturen betrifft, ist es lehrreich, wenn ich auch oft den Kopf schütteln musste, über Grausamkeit und Lieblosigkeit der Menschen untereinander. Niemand hat es verdient, wie eine Sklavin behandelt zu werden. Misshandelt und missbraucht. Eine Heirat sollte definitiv unter anderen Umständen geschehen und nicht, weil die Tochter sich im heiratsfähigen Alter befindet. Ich fand die Situation rund um Leena als sehr demütigend und beängstigend. Auch wenn es nur ein Roman ist, entdecke ich die Wahrheiten versteckt in den Zeilen und es beschämt mich ein klein wenig, dass ich mein doch sehr einfaches Leben nicht dankbarer betrachte. Ich werde als Frau wertgeschätzt und kann mich voll entfalten, ohne damit zu rechnen, im nächsten Moment geschlagen zu werden.
    "Der goldene Sohn" liest sich leicht und flüssig, obwohl die Thematik sehr dramatisch ist. Mir erschien es authentisch und der Konflikt zwischen Moderne und Tradition werden sehr deutlich hervorgehoben. Es ist auf der einen Seite sehr interessant in den Roman abzutauchen, auf der anderen Seite empfand ich es aber auch als sehr schmerzlich, weil Leena oder auch Anils Geschichte sich so hätten abspielen können, wie sie geschildert wurden. Mit genügend Geld lässt sich vieles vertuschen und Menschen können sich weiterhin quälen ohne bestraft zu werden. Die medizinische Not in Anils Dorf wird beleuchtet und zeigt auf, wie sehr Menschen Hilfe benötigen und diese nicht bekommen können, da ihnen die Fachlichkeit oder auch das Geld fehlt. Anils Entscheidungen sind für mich zwar nicht immer nachvollziehbar, dennoch macht er eine echte Verwandlung durch und erscheint am Ende sehr viel dazugelernt zu haben. Leena glänzt durch den kompletten Roman hindurch und zeigt eine echte innere Stärke, die nicht so leicht gebrochen werden kann.

    Eine echte Leseempfehlung für einen Roman, der authentisch wirkt und zum Nachdenken anregt. Das Ende fand ich zwar holprig und zu dick aufgetragen, aber im Gesamtergebnis, war "Der goldene Sohn" wundervoll geschrieben und wertvoll.
    Autor: Shilpi Somaya Gowda
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