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    MelanieEnns Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 22. Februar 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13
    162 Rezensionen
    The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld (Buch)
    04.09.2019

    Im Schatten der Monarchen

    "The Black Coats - ... denn wir vergeben keine Schuld" ist ein genial konstruierter Thriller, der mich nachdenklich stimmt, obwohl ich der Zielgruppe junger Leser_innen ab 14 Jahren längst entwachsen bin, schürt er in mir echte Wut.
    Eine Gruppe Frauen lässt Rachegedanken erzeugen bei jungen Frauen, die in Trauer oder Ohnmacht über ihr Erleben, eine große Angriffsfläche bieten. Es erweckt den Anschein, das es ein Ausnutzen der jeweiligen Situationen ist, um junge Frauen für die Organisation, will ich einfach nennen, zu gewinnen. Rache ist ein ganz großes Wort in diesem Jugendbuch und für mich natürlich zunächst verständlich, wobei irgendwann alles aus dem Ruder zu verlaufen scheint und es nur noch irre und wahnsinnig wirkt.
    Der Prolog gibt einen relativ guten Einblick in Schmerz und Leid. Frauen sind hier Opfer, sei es durch Verlust oder auch Missbrauch. Es ist eine Tatsache, das es oftmals aus Mangel an Beweisen nicht zu einer Verurteilung kommt oder wir die Verurteilung als zu niedrig empfinden. Eine Organisation zu gründen, die Rache an den Tätern nimmt empfand ich fast schon als gerechtfertigt, obwohl es natürlich nicht richtig ist, dennoch genieße ich ein klein wenig Schadenfreude nach der Bestrafung durch die Black Coats. Da es nur Fiktion ist, habe ich mir erlaubt, diese Empfindungen nach zu verfolgen, da ich im echten Leben zwar Verständnis für die Betroffenen empfinden würde, aber der Meinung bin, eine Straftat durch eine Straftat zu ahnden, sicherlich nicht den gewünschten Erfolg bringen wird, da es innerlich belastend wirken wird und den Menschen verändert, was sich auch im weiteren Verlauf der Story deutlich zeigt.
    Der Jugendroman wirkt auch noch Tage später nach Beenden nach, da sich während des Lesens ein echter Sog entwickelt und man regelrecht mitfiebern kann, durch die einsetzende Spannung, die von der Autorin gelungen erzeugt wurde. Ich empfinde die inneren Empfindungen und das vorausgehende persönlichen Dramen der jungen Frauen, die durch ihre unterschiedlichen Gaben auserwählt wurden, sehr gekonnt dargestellt.
    Von mir eine Leseempfehlung, da ich Plot und Protagonisten von der ersten Seite an, als sehr authentisch dargestellt empfunden habe, denn Rachegedanken zu haben und diese dann auch tatsächlich ausführen zu können, schlummert sicherlich in uns allen. Menschen verletzen auf unterschiedliche Art und Weise und oftmals bleiben wir stumm und leiden still vor uns hin. Rache zu nehmen, so wie hier dargestellt, ist definitiv ein grober Eingriff in die menschliche Psyche, was sich letztendlich deutlich zeigt, nachdem die Monarchen das Ruder übernehmen und anders agieren, als die jungen geworbenen Frauen, erwartet hätten. Letztendlich ein sehr gelungener Jugendroman, der nachwirken wird über eigene Gedanken und Handeln.
    Unbarmherzig Inge Löhnig
    Unbarmherzig (Buch)
    31.07.2019

    Geheimnisvoll bis zum Ende

    "Unbarmherzig" glänzt durch einen hohen Spannungsbogen, der sich bis zum Ende hin halten konnte. Gegenwart und Vergangenheit werden gekonnt miteinander verknüpft und geben dadurch sehr viel Raum für eigene Spekulationen, Mir hat es sehr gefallen in Familientragödien einzutauchen, die erst nach und nach sichtbar werden, um dann letztendlich einen gewaltigen Showdown abzuliefern. Manche Verletzungen sind nicht heilbar und können nicht ewig vertuscht werden. Auch wenn nicht alles geklärt wird, so ist das Ende des Krimis dennoch gelungen und konnte mich zufrieden stellen. Manchmal nimmt man Geheimnisse mit ins Grab. Sterben wäre vielleicht um einiges einfacher, wenn man Dinge vorher geklärt weiß und vielleicht auch Vergebung für Gräueltaten findet. Leichenteile werden gefunden und es gibt schnell Mutmaßungen darüber, wer diese beiden Personen sein könnten. Gina Angelucci wird hinzugezogen, um diesen Fall zu klären, obwohl es eben auch viele Menschen in Altbruck gibt, denen eine Aufklärung nicht in den Kram zu passen scheint. Vergangenes wird aufgerollt und zeigt sehr deutlich, das das Leben im Krieg nicht für alle ein Honigschlecken war. Flüchtlinge, Vertriebene und eben auch diejenigen, die sich an der Armut anderer bereichern. Ein hartes Los, welches gekonnt dargestellt wurde. Manches liest man mit einer regelrechten Wut im Bauch. Einige Personen kommen in dieser Darstellung besser weg als andere und es gibt eben auch diejenigen, die besser die Klappe gehalten hätten, dann wären sie vielleicht noch am Leben. Wie heißt es so schön? Jeder ist seines Glückes Schmied? Wer anderen vor den Kopf stößt und sich durch Gemeinheiten der Demütigung eines anderen nicht bewusst ist, ist leider nicht der nette Mensch für den andere ihn gehalten haben. Mir hat sehr gefallen, wie die Autorin urplötzlich Menschen in einem anderen Licht darstellen, die vorher fast schon heilig gesprochen wurden. Die vielen Verknüpfungen der Personen, die diesen Krimi lebendig halten, ist sehr gelungen. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich mich ab der ersten Seite auf Story und Menschen einlassen konnte. Gina Angelucci ist mir sehr sympathisch und ich freue mich, weitere Krimis mit ihr zu lesen. Sie wirkt stark und durch ihre Lebenssituation sehr authentisch, was sie direkt liebenswert gemacht hat. "Unbarmherzig" verdeutlicht, das Menschen über Leichen gehen, um ihr Ziel zu erreichen, dabei aber letztendlich nicht vom Glück gesegnet sind und sich ihr Leben lang mit Ängsten plagen oder durch brutale Ehemänner ihre Strafen erhalten, die ihnen von einem Gericht entsagt sind. Manchmal empfindet man hier und da ein klein wenig Schadenfreude, wobei dieses sicherlich von der Autorin herbei geführt wurde. Ein großartiger Krimi, der äußerst stimmig Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft.
    Unbarmherzig Inge Löhnig
    Unbarmherzig (Buch)
    31.07.2019

    Geheimnisvoll bis zum Ende

    "Unbarmherzig" glänzt durch einen hohen Spannungsbogen, der sich bis zum Ende hin halten konnte. Gegenwart und Vergangenheit werden gekonnt miteinander verknüpft und geben dadurch sehr viel Raum für eigene Spekulationen, Mir hat es sehr gefallen in Familientragödien einzutauchen, die erst nach und nach sichtbar werden, um dann letztendlich einen gewaltigen Showdown abzuliefern. Manche Verletzungen sind nicht heilbar und können nicht ewig vertuscht werden. Auch wenn nicht alles geklärt wird, so ist das Ende des Krimis dennoch gelungen und konnte mich zufrieden stellen. Manchmal nimmt man Geheimnisse mit ins Grab. Sterben wäre vielleicht um einiges einfacher, wenn man Dinge vorher geklärt weiß und vielleicht auch Vergebung für Gräueltaten findet. Leichenteile werden gefunden und es gibt schnell Mutmaßungen darüber, wer diese beiden Personen sein könnten. Gina Angelucci wird hinzugezogen, um diesen Fall zu klären, obwohl es eben auch viele Menschen in Altbruck gibt, denen eine Aufklärung nicht in den Kram zu passen scheint. Vergangenes wird aufgerollt und zeigt sehr deutlich, das das Leben im Krieg nicht für alle ein Honigschlecken war. Flüchtlinge, Vertriebene und eben auch diejenigen, die sich an der Armut anderer bereichern. Ein hartes Los, welches gekonnt dargestellt wurde. Manches liest man mit einer regelrechten Wut im Bauch. Einige Personen kommen in dieser Darstellung besser weg als andere und es gibt eben auch diejenigen, die besser die Klappe gehalten hätten, dann wären sie vielleicht noch am Leben. Wie heißt es so schön? Jeder ist seines Glückes Schmied? Wer anderen vor den Kopf stößt und sich durch Gemeinheiten der Demütigung eines anderen nicht bewusst ist, ist leider nicht der nette Mensch für den andere ihn gehalten haben. Mir hat sehr gefallen, wie die Autorin urplötzlich Menschen in einem anderen Licht darstellen, die vorher fast schon heilig gesprochen wurden. Die vielen Verknüpfungen der Personen, die diesen Krimi lebendig halten, ist sehr gelungen. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich mich ab der ersten Seite auf Story und Menschen einlassen konnte. Gina Angelucci ist mir sehr sympathisch und ich freue mich, weitere Krimis mit ihr zu lesen. Sie wirkt stark und durch ihre Lebenssituation sehr authentisch, was sie direkt liebenswert gemacht hat. "Unbarmherzig" verdeutlicht, das Menschen über Leichen gehen, um ihr Ziel zu erreichen, dabei aber letztendlich nicht vom Glück gesegnet sind und sich ihr Leben lang mit Ängsten plagen oder durch brutale Ehemänner ihre Strafen erhalten, die ihnen von einem Gericht entsagt sind. Manchmal empfindet man hier und da ein klein wenig Schadenfreude, wobei dieses sicherlich von der Autorin herbei geführt wurde. Ein großartiger Krimi, der äußerst stimmig Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft.
    Jagd auf die Bestie Chris Carter
    Jagd auf die Bestie (Buch)
    31.07.2019

    Perfide Rachegedanken

    "Jagd auf die Bestie" ist der 10. Band rund um die Ermittler Hunter und Garcia. Chris Carter hat auch in diesem Thriller echtes Grauen verpackt und mich wirklich gepackt, da ich den Thriller kaum aus den Händen legen konnte. Es ist blutig, barbarisch und der Spannungbogen von Beginn an unerträglich. Viele Leichen säumen den Weg des Lucien Folter, der sich aus der Sicherheitsverwahrung befreien konnte. Nun ist er auf Rachefeldzug und nur Hunter kann ihn stoppen, da er derjenige ist, der Lucien am Besten zu kennen scheint. Angefüllt mit echtem Grauen ist "Jagd auf die Bestie" nicht an Spannung zu überbieten und auch der 10. Band der Thrillerreihe schwächelt nicht, sondern überzeugte mich erneut. Der Titel passt optimal zur Story, da Lucien Folter wirklich auf bestialische Art und Weise mordet und Robert Hunter immer wieder erneut herausfordert. Er scheut nicht davor zurück, diesen bis tief ins Mark zu treffen. Das Spiel welches er spielt, ist eine Herausforderung, die sich nur jemand stellen kann, der Lucien Folter persönlich kennt, da er hochintelligent agiert und immer wieder neu in fremde Rollen schlüpfen kann. Ihm das Handwerk zu legen, entwickelt echte Dramatik und wird für Robert Hunter zur Gefahr, denn Lucien schreckt auch nicht davor zurück, diesem nach dem Leben zu trachten.
    Insgesamt erneut ein sehr gelungener Thriller aus der Feder des Autors Chris Carter, welcher seine Leserschar wie gebannt am Lesen hält. Ich war wieder einmal sehr fasziniert von dem Grauen und Horror, dem sich Hunter und Garcia aussetzen mussten, um einen Psychopathen dingfest zu machen. Es schockiert und verspricht geniale Hochspannung, die sich bis zum Ende hin halten konnte. Als Fan der Thrillerreihe gibt es dennoch immer noch jede Menge Neues zu entdecken, was Protagonisten und deren Ermittlungsarbeit betrifft. Die Protagonisten bleiben authentisch und lebendig in ihrem Verhalten und es ist immer wieder ein echtes Erlebnis sie zu begleiten, auch wenn die Thriller des Autors barbarisch und blutig sind. Absolute Leseempfehlung!
    Sivec, T: Zwischen uns die Sterne Sivec, T: Zwischen uns die Sterne (Buch)
    16.02.2019

    Wenn Sterne Wünsche erfüllen könnten

    "Zwischen uns die Sterne" beinhaltet viele Facetten der Emotionen, was mich diesen Roman als sehr authentisch dargestellt wahrnehmen ließ. Natürlich trieft es vor Kitsch und Schmalz, aber dennoch war es äußerst passend dargestellt. Wie soll sich aus einer Freundschaft, die schon ewig andauert, die echte wahre Liebe werden, wenn man Dinge nicht anspricht und eher vor seinen Gefühlen davonrennt? Irgendwann sind es die Sterne, die endlich Rat und Lösung bieten, aber bis dahin ist es ein weiter Weg voller Irrungen und Wirrungen. Das es letztendlich ein Happy End gibt, muss nicht extra erwähnt werden, da dieses in Liebesromanen absolut üblich ist und ich somit auch nichts anderes lesen wollte.
    Jedes Jahr im Sommer wird ganz traditionell im Baumhaus des Camps, welches Camerons Eltern gehört Geburtstag gefeiert. Die Wünsche des jeweiligen werden auf Sternpapier geschrieben und in eine Box verpackt. Dieses geschieht nun seit vielen Jahren und keiner der drei Protagonisten weiß, was auf den Sternen steht und inwieweit sich diese erfüllt haben. Am meisten fasziniert haben mich die Einblicke in die Kinder - und Jugendtage von Cameron, Aiden und Everett, da ihre Freundschaft eine ganz Besondere ist. Nachdem Aiden an Krebs verstirbt, ist er es, der Everett zurückholt, auch wenn es einige Zeit dauern wird, bis dieser auf Cameron trifft und diese letztendlich komplett aus der Bahn wirft.
    Eigentlich sind es einige Missverständnisse und der fehlende Mut Dinge anzusprechen, damit aus Everett und Cameron ein Paar werden können. Es sind einige Wunden, die letztendlich dazu führen sich Liebe einzugestehen und Vergangenes ruhen zu lassen.
    Posttraumatische Belastungsstörungen in eine Liebesgeschichte einzuflechten empfand ich als sehr interessant, denn es zeigt auch die Nachteile eines Krieges auf, der Familien durch das Erlebte der Männer zum größten Teil spalten kann und das Camp, welches mittlerweile in Camerons Hand liegt, soll helfen Familien wieder zusammenzuführen und Heilung zu geben. Die Idee dahinter ging mir recht nah und ich hätte es schrecklich gefunden, wenn es aufgrund von Kosten nicht hätte weitergeführt werden können.
    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Roman, der mir mitunter fast schon zu viel Leidenschaft beinhaltete, dennoch ganz viel Wärme, Trost und Hoffnung verspricht. Die Seiten sind schnell gelesen und hinterlassen letztendlich ein gutes Gefühl, so wie ich es mir vom Cover und Klappentext versprochen hatte.
    Singer, N: Davor und Danach Singer, N: Davor und Danach (Buch)
    16.02.2019

    Mehr als aktuell und brisant

    "Davor und Danach" besticht zunächst durch das außergewöhnliche Cover. Auch wenn die Vorderseite recht dunkel gehalten ist, überstrahlt der Glanz in orangen und goldenen Farbtönen. Der Buchrücken ist um einiges heller und ebenfalls in orangen und goldenen Farbtönen gehalten. ich finde es wirklich faszinierend und wunderschön, wobei es optisch brilliert, da die Story an sich eher traurig und dramatisch ist. Es wird eine Zukunft erzählt, die mich sehr beängstigt, wobei manches schon eingetroffen ist. Hunger, Mord und Überbevölkerung ist in unserer Welt schon in Übermaßen vorhanden. Die Welt in der sich Mhairi bewegt ist in meinen Augen doch noch sehr fiktiv, obwohl ich viele Elemente, die sich im Buch befinden doch als authentisch dargestellt sehe. Mhairi erzählt ihre Geschichte im "Davor" und "Danach", wobei mir das "Davor" um einiges besser gefällt, da es harmonischer wirkt als im "Danach", denn Mhairi schlägt sich alleine durch und muss viele Gefahren überwinden, da sie ihre Großmutter erreichen will. Was mit ihren Eltern geschehen ist, wird erst zum Ende hin bewusst, obwohl ich es schon lange ahnte, ist es ein harter Schlag. Mhairi ist erst 14 Jahre alt und hat schon einiges Grausames erlebt, der Tod ist nur einiges davon, obwohl dieser immer präsent ist, da scheinbar niemand das Leben wertschätzt. Mhairi ist ein Flüchtling und kennt Hunger und Durst. Als sie sich des Jungen annimmt, der auch zum Ende hin keinen wirklichen Namen erhält, geht sie ein hohes Risiko ein, denn dieser gehört zu den "Unerwünschten". Das Land ist voll von "Unerwünschten" und es ist kein Platz und nicht genügend Essen vorhanden, um die Menschen in die Länder einzugliedern, daher droht Abschiebung. Zuvor werden sie in sogenannten Auffanglagern aufgenommen, bis entschieden wird, was mit ihnen geschieht. So ganz unbekannt erscheint mir dieses nicht und auch Abschiebungen sind unserer Zeit keine Fiktion. Besonders grausam empfand ich die Reaktion des Jungen, als er in ein Boot steigen sollte. Mir kam sofort Lampedusa in den Sinn, wo viele Flüchtlinge ihr Leben lassen, da die Boote kentern oder zu voll sind mit Menschen. Es ist ein unbewusstes Grauen, welches "Davor und Danach" in mir auslöst. Kann es die Lösung sein, sein Leben in einem bestimmten Alter mit Kalium zu beenden? Wäre dies Konsequent? Ich bin tatsächlich fassungslos und maßlos schockiert über die Story die von der Autorin Nicky Singer genutzt wird, um uns Menschen zum Aufwachen zu nötigen. Gewünscht hätte ich mir ein anderes Ende für den Jungen und Mhairi, aber da die Story insgesamt schon einen dunklen Hintergrund besitzt wie das Cover auch sehr deutlich macht, kann es kein helles Licht geben, welches ein gemeinsames, friedliches Leben möglich macht.

    Eine Leseempfehlung an einen Roman, der nachdenklich stimmt, aber die Zielgruppe junger Leser_innen ab 14 Jahren sicherlich überfordern wird. Nicky Singer führt nicht alles Erleben im Detail aus, aber das, was sich dann in meinem Kopf abspielte, stimmt traurig und gibt dem Buch echte Dramatik. Es geht um das Überleben in all seinen Facetten, einen Überlebenskampf, der auch aufzeigt, wie schön das Leben unter grausamen Bedingungen sein kann, denn man lernt es zu schätzen, wenn Bequemlichkeit gegeben ist oder schöne Momente das Leben heller machen.

    "Überleben, fällt mir da wieder ein, ist ein längeres Unterfangen."
    (Zitat S.237)
    Der Verfolger Der Verfolger (Buch)
    16.02.2019

    Ach wie gut das niemand weiß, dass ich "Rumpelstilzchen" heiß ...

    Leider hat mich "Der Verfolger" nicht so begeistert, wie ich es mir erhofft hatte. Der Thriller hängt zwischendurch und verliert sich in Längen und kann erst zum Ende hin mächtig punkten, wobei ich mir nicht sicher bin, ob es einen Plan des Autors verfolgt eine Fortsetzung zu schreiben, da es Überlebende gibt, die Dr. Frederick Starks aus Rache auslöschen wollen. Für mich aber ein gewaltiger Indiz dafür, die Hände in Zukunft von John Katzenbach zu lassen, da mich die Story leider nicht sonderlich begeistert hat, wenn auch dieses Katz und Maus Spiel ganz interessant dargestellt ist, fehlte mir jegliche Logik. An diesem Thriller habe ich einige Tage geknackt und wäre es kein Rezensionsexemplar, hätte ich definitiv abgebrochen. Manchmal sollte man Dinge einfach ruhen lassen und nicht auf Biegen und Brechen eine Fortsetzung schreiben, die zwar hier und da aus guten Ansätzen besteht, aber mich einfach nicht so überzeugen, wie ich es mir erhofft hätte. Leider kann ich mich nicht denjenigen anschließen, die in Begeisterungsstürme ausgebrochen sind, da ich mich tatsächlich gelangweilt habe. Tut mir sehr leid, dass meine erste Rezension in diesem Jahr so mager ausfällt, aber warum sollte ich mich bemühen, wenn doch der Funke einfach nicht übergesprungen ist? Schreibstil und Logik waren für mich unverkennbar schwer zu lesen und letztendlich gibt es ja für Waisen und Schizophrene ein Happy End, was erfreut, dennoch kann ich für mich behaupten, dass es mir zu mager war insgesamt gesehen.
    2,5 Sterne, für mehr reicht es leider nicht.
    Piccola Sicilia Daniel Speck
    Piccola Sicilia (Buch)
    16.10.2018

    Einblicke in Religionen und Kulturen, gewebt in eine außergewöhnliche Liebesgeschichte

    "Piccola Sizilia" erzählt atmosphärisch gelungen eine Liebesgeschichte, die Religionen und Kulturen gekonnt miteinander vereint. Leider fehlte mir mitunter ein klein wenig Tiefgang, da die Protagonisten doch eher oberflächlich bleiben. Ihr Denken und Handeln ist nicht immer nachvollziehbar, daher ergeben sich wenig Sympathiepunkte bei mir als Leserin. Wunderbar herausgearbeitet ist der zweite Weltkrieg, der auch in Italien nicht Halt gemacht hat und dort sehr verstörend auf Land und Leute wirkt. Romane mit Lerneffekt empfinde ich normalerweise als sehr eindrücklich und dennoch hatte ich mitunter das Gefühl mich nicht komplett auf die historischen Ereignisse einlassen zu können, da mir die eingewobene Liebesgeschichte zu sehr ausgeschmückt wurde und zuviel Raum einnahm. Die Liebesgeschichte ist außergewöhnlich, kann sich mir aber emotional nicht nähern. Die gelungene Atmosphäre des Anfangs ist leider zum Ende des Buches nicht mehr spürbar.
    Erzählt wird in Gegenwart und Vergangenheit, wobei mir persönlich die Gegenwart ein klein wenig zu kurz kam. Das Bergen eines Wracks hätte um einiges interessanter gestrickt werden können. Ninas Lebenschaos berührte mich noch weniger als die der Protagonisten der Vergangenheit. Ich habe die 600 Seiten mitunter doch sehr mühsam gelesen, da leider einige Längen vorhanden sind und der Funke einfach nicht überspringen wollte. Was mich fasziniert hat, sind die unterschiedlich dargestellten Religionen und Kulturen, wobei der jüdische Glauben mich am meisten begeistert, da ich mich dort am wenigsten auskenne. Klar wird schnell, das Gottes auserwähltes Volk zerschlagen und ohne Heimat ist. Auch der Holocaust wird kurzzeitig angeschnitten und macht mir wieder einmal bewusst, welch Grauen und Fanatismus innerhalb Deutschlands auch vor anderen Teilen Europas nicht Halt gemacht hat.
    Der Autor reißt vieles an und hat auch einige sehr gute Ansätze zu bieten, dennoch hatte ich oftmals das Gefühl, das ich meine hohen Erwartungen nicht erfüllt sehen kann.

    Fazit: Eine außergewöhnliche Liebsgeschichte in den zweiten Weltkrieg verlegt, wobei hier auch ganz viel Drama inszeniert wurde, was mich aber leider nicht komplett überzeugt. Es wurde für mich relativ schnell deutlich, das die gelungene Atmosphäre des Anfangs nicht gehalten werden kann und die Story in meinen Augen dadurch leicht zu schwächeln beginnt. Da Bücher auf seine Leserschar unterschiedlich wirkt, wird "Piccola Sizilia" sicherlich für einiges an Gesprächsstoff sorgen. Ich bin leider nur mäßig begeistert, daher gibt es von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung. Die Story innerhalb des Krieges zu verpacken ist gelungen, leider konnte es mich trotz Schrecken und Grauen nicht komplett überzeugen.
    Rachewinter Andreas Gruber
    Rachewinter (Buch)
    10.10.2018

    Gelungener dritter Teil einer Thrillerreihe

    "Rachewinter" ist der dritte Band einer Thrillerreihe, der unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden kann. Komissar Walter Pulaski und Anwältin Evelyn Meyers sind als Protagonisten wunderbar gezeichnet und spielen sich gegenseitig in die Hände, was zur Auflösung der aktuellen Mordfälle dringend notwendig ist. Walter Pulaski ist persönlich betroffen, da einer der aufzuklärenden Morde, der Vater der Schulfreundin seiner Tochter ist und diese sich nun in die Auflösung des Mordes einmischt. Als Vater hat er nun alle Hände voll zu tun, denn er steht auch in der Verantwortung, seine Tochter zu beschützen, die ihm immer einen Schritt voraus zu sein scheint innerhalb der Ermittlungen. Da Mord und Familie beides einen hohen Stellenwert einnimmt, wirkt der Thriller um einiges persönlicher, was mir sehr gefallen hat. Gelungen ist auch die Verknüpfung der Schauplätze Wien und Leipzig, die vorerst einzeln betrachtet werden, um dann fast nahtlos miteinander verknüpft werden. Alles hat mit Michael zu tun, der von Evelyn Meyers verteidigt werden soll. Dieser sucht Rat bei der Anwältin und letztendlich verbirgt sich im Leben des Mandanten echtes Drama und ein Schicksal, welches mitunter auch Mitleid in mir hervorruft, denn nichts ist wie es scheint. Die Spürnase der Anwältin kommt dem Komplott relativ schnell auf die Schliche und zieht nun auch Walter Pulaski hinzu. Interessant hierbei ist auch, wie unsicher das Internet ist und wie schnell man Fallstricke aus dem Internet ziehen kann, wenn man das Gesetz hier und da missachtet. Datenschutz, der doch mittlerweile so groß geschrieben wurde, macht dennoch absolut gläsern und mit dem nötigen Wissen, kann man vieles umgehen und sich hier und da einhacken, ohne Angst aufzufliegen. Ich fand es bereichernd und gelungen für den weiteren verlauf der Story.
    Für mich ist klar, dass "Rachewinter" nicht das letzte Buch des Autors war, welches ich gelesen habe, denn sowohl Protagonisten, als auch Spannungsaufbau sind wirklich gelungen dargestellt. Gleich zu Beginn ist der Thriller als solches zu erkennen und nimmt im weiteren Verlauf immer mehr an Fahrt auf, während die eine oder andere Lebenslüge letztendlich das ist, was zur Auflösung führt. Es zeigt auch relativ deutlich, dass Geld alleine nicht glücklich macht und Vertuschung, Korruption und Mord irgendwann zu Fall bringt. Außerdem gefiel mir der komplexe Aufbau der Story durch ein sehr brisantes, aktuelles Thema, welches nicht überfordert, sondern nachdenklich stimmen konnte. Oftmals wäre Akzeptanz und Liebe sinniger, als Menschen abzulehnen aufgrund ihrer Sexualität, aber mehr werde ich an dieser Stelle nicht schreiben, um die Neugier auf den Thriller zu erhalten. Auch wenn man nicht in allem zustimmen kann, geht es doch um den Einzelnen Menschen, dessen Glück man nicht im Wege stehen sollte, auch wenn man als Vater oder Mutter nicht einverstanden ist mit dessen Lebenswandel. Respekt Herr Gruber, dass Sie sich an diverse Themen herangewagt haben und so den Rachewinter verdeutlichen konnten. Sehr gerne eine Leseempfehlung!
    Heute schon für morgen träumen Heute schon für morgen träumen (Buch)
    22.09.2018

    Amo questo romanzo

    " Heute schon für morgen träumen" ist ein weiterer Roman, der Autorin Lori Nelson Spielman, der mir außerordentlich gut gefallen hat. Ich mag die erschaffene Atmosphäre, die mitten in das Herz geht und mich hier und auch sehr berühren konnte. Ich empfand manches Verhalten als so unbegreiflich und beschämend, sodass mir die Betroffenen immer mehr sympathisch werden konnten. Es ist sogleich Fluch, als auch Liebesgeschichte, die über Jahrzehnte andauert. Letztendlich ist es aber auch eine Reise in die Vergangenheit, die für Emilia und Lucy, die Tante Poppy begleiten einen Neuanfang beinhaltet, denn als ewig unverheiratete Zweitgeborene, so sagt der Fluch der Familie, bleibt ihnen das Glück einer Beziehung oder Familie vorenthalten. Es gibt Familienmitglieder, die alles daran setzen, dass sich dieser Fluch bewahrheitet, bis zu dem Zeitpunkt als Emilia und Lucy sich daraus befreien wollen. Es ist also auch ein Roman der Hoffnung, der aus vielen geschriebenen Seiten dem Leser direkt entgegen springen will. Auch wenn die eigene Familie dich als Mensch nicht wertschätzt, ist es umso nötiger auszubrechen und eine Reise nach Italien anzutreten, auch wenn es vorerst komplett verrückt erscheint. Emilia, die sich bisher versteckt gehalten hat und sich immerzu dem Willen ihrer italienischen Großmutter gebeugt hat, bricht endlich aus und geht ihre eigenen Wege. Mit dabei ihre wunderbar gezeichnete Tante Poppy, die ich durch all ihre Lebensweisheiten sofort mochte. Poppy ist es, die diese reise antritt mit dem Ziel den Fluch der Zweitgeborenen zu brechen. Das letzte Drittel des Romans erwärmte mein Herz, denn auch wenn ich an die wahre Liebe glaube, ist es immer wieder ein Erlebnis darüber zu lesen und mich auch emotional darauf einzulassen.

    "Wenn wir hoffen, die Liebe eines Menschen zu gewinnen, ignorieren wir die Botschaft unseres Herzens." - immer wieder im Roman als Zitat angeführt

    “Das ist ein ursprüngliches Gefühl. Wenn wir auf die Welt kommen, wissen wir instinktiv, was Mutterliebe ist. Wenn sie fehlt, spüren wir eine Sehnsucht, die nicht gestillt werden kann.“ Zitat S. 200


    Natürlich ist in " Heute schon für morgen träumen" auch sehr viel Kitsch und Übertreibungen zu finden, was ich aber nicht als störend empfunden habe, sondern als äußerst passend für den Lesemoment. Für mich ein absolutes Wohlfühlbuch mit einigen Ecken und Kanten, aber doch einer gewissen Schönheit, der ich mich nicht entziehen konnte. Sehr gerne eine Leseempfehlung, denn die Weisheit Poppys gibt dem Roman eine gewisse Emotionalität, die ich sehr genossen habe. Für mich ist sie letztendlich eine 80 Jährige Heldin, die an die wahre Liebe glauben konnte und daran festgehalten hat. Absolut gelungen dargestellt und für mich äußerst überzeugend. Emilia und Lucy wirken dadurch ein klein wenig blass, während Nonna Rosa sich als schlimmerer Drachen entpuppt. als zunächst angenommen. Es zeigt sich, dass Lebenslügen Menschen verändern und nicht immer das wahre echte Glück verheißen, also wieder etwas gelernt, was ich eigentlich schon vorher wusste und mich in meinen Vermutungen über diverse Familiendramen bestätigt sah.
    Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte Rachel Khong
    Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte (Buch)
    08.09.2018

    Das Buch der Erinnerungen

    "Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte" beinhaltet auf sanfte und amüsante Art die Verarbeitung einer Familientragödie. Die Tragödie ist sowohl daran festzumachen, dass Ruth von ihrem Freund / Verlobten verlassen wurde und in den Erinnerungen an die Beziehung festhängt, während ihr Vater an Alzheimer Demenz erkrankt ist und mehr und mehr Erinnerungen verliert. Die Verknüpfung dieser beiden Menschen ist wirklich faszinierend. Ruth bleibt vorerst ein Jahr, um ihre Wunden zu lecken, als auch ihre Mutter zu unterstützen, die komplett überfordert scheint mit der neuen Situation. Um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen wird hier Ernährung komplett umgestellt und dieses bewirkt nicht nur einmal den Unmut des Ehemanns / Vaters. Es ist mitunter witzig dem Verlauf der Erkrankung zu folgen, auch wenn es natürlich sehr hart für die betroffenen Familien ist. anzusehen, wie der Mensch nach und nach zerfällt. Der Autorin ist es gelungen einen einerseits humorvollen, als auch authentischen Roman zu schreiben, der keinesfalls überfordernd wirkt, sondern aufzeigt, dass nicht die Defizite des Menschen im Fokus stehen sollte, sondern der Mensch selbst. Es ist einerseits herrlich, auf der anderen Seite herzerweichend. Positiv ist, dass sich Ruths Vater nicht mehr an seine Affäre erinnert, noch an seinen hohen Alkoholkonsum. Es ist ein Neubeginn für alle, denn auch Ruth, die sich ihre Wunden lecken wollte, kann sich auf Neues einlassen und loslassen.
    "Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte" ist definitiv ein ganz besonderes Buch, dessen 256 Seiten sehr zügig gelesen werden können. Es erzählt Alzheimer ganz anders und dennoch unverblümt. Der Titel ist wunderbar gewählt, wenn auch der Originaltitel "Goodbye Vitamin" auch Platz in den Seiten gefunden hätte. Auch das Cover ist gut getroffen, da die meisten Vitamine im Obst zu finden ist, was sich mehrfach in der erzählten Story widerspiegelt.
    Gerne eine Leseempfehlung an einen Roman, der bewusst macht, wie wichtig Erinnerungen sind und sie dennoch auch schmerzen können, da manches losgelassen werden sollte, während anderes nicht immer verwahrt werden kann.
    Manhattan Beach Manhattan Beach (Buch)
    07.09.2018

    Eingetaucht in einen zeitgenössischen Kontext

    Als Leserin des Romans "Manhattan Beach" tauchte ich ein in einen zeitgenössischen Kontext, der über eine junge Frau berichtet, welche sich in einer Männerdomäne behaupten muss. New York in Kriegsjahren, wo Frauen wenig Rechte haben und wenig Ansehen besitzen, es sei denn, sie sind stark genug, um sich in der Männerwelt durchzusetzen. Anna ist dabei Vorzeigefrau, da sie innere und äußere Stärke besitzt. Nach dem Verschwinden ihres Vaters und den Verlust ihrer Schwester, zieht sich ihre Mutter zurück und Anna muss für sich alleine kämpfen in einer Zeit, die medizinisch gesehen wenig Fortschritt erreicht hat und Alleinerziehende wie Aussätzige behandelt werden. Ein Ehering wirkt wie ein Zauber auf seine Mitmenschen und als Witwe bekommt Frau noch einmal mehr Wert. Es zählt definitiv vorerst nicht, was du kannst, denn du bist eine Frau und stehst auf verlorenen Posten. Anna schafft es sich ihren Status als Taucherin zu erkämpfen und kann damit beeindrucken, da sie nicht mutlos wird, sondern weiter kämpft. Auch die Suche nach ihrem Vater gibt irgendwann Hinweise und diese sind zunächst erdrückend.

    "Manhattan Beach" wird in mehreren Perspektiven erzählt. Zum einen Annas Kindheit, in der sie ihren Vater oftmals begleitet und dabei auch auf Dexter Styles trifft, der in dieser Story einigen Raum einnimmt. Danach folgt Anna als junge Frau, die sich ihren Weg hart erkämpfen muss, da ihr mehrfach Steine in den Weg gelegt werden. Auch Eddie, Anas Vater trägt eine große Hauptrolle, da auch sein Leben und sein Werdegang beschrieben werden. Da die Protagonisten sehr deutlich beschrieben werden, wirkt "Manhattan Beach" insgesamt sehr lebendig. Es verfügt selbstverständlich auch über einige Längen, dennoch ist es ein sehr interessantes Buch über das Leben und Überleben mitten im Krieg. Das Interview mit der Autorin zu Beginn des Romans trägt dazu bei, vieles sehr authentisch wahrzunehmen. Da auch Umgebungen und die Unterwelt der 30er /40er Jahre sehr intensiv betrachtet werden, bekommt man einen guten Eindruck in diesen zeitgenössischen Kontext, wenn auch vieles Fiktion ist. Trotzdem gab es Frauen wie Anna, die sich ihren Lebensunterhalt hart erkämpfen und es schaffen in einer Männerwelt zu überleben. Es war sehr beeindruckend. Sehr gerne eine Leseempfehlung, da mir "Manhattan Beach" relativ gut gefallen hat, auch wenn ich es erneut als sehr bitter empfand, wie wenig Rechte Frauen hatten, verbunden mit Dankbarkeit in der heutigen Zeit leben zu dürfen.
    Blutrausch - Er muss töten Chris Carter
    Blutrausch - Er muss töten (Buch)
    29.08.2018

    Absolut Psychotisch - Schönheit liegt im Auge des Betrachters

    "Blutrausch - Er muss töten" ist der neunte Band einer Thrillerreihe und ein weiteres Highlight des Autors. Chris Carter schreibt brutal und dennoch genial. Ich empfehle, die Bände der Reihe nach zu lesen, da es wichtig ist, Hunter und Garcia in ihrer Arbeit kennen zu lernen. Sie agieren als Team und dennoch ist es oft Hunter der die Weichen stellt, um einen Fall zu lösen. Hier ist es ein Künstler, zumindest scheint es so, der seine Opfer drapiert als wären sie ein Kunstwerk. Interessant hierbei ist, dass die Opfer keinen qualvollen Tod sterben, sondern vieles post mortem geschieht, was dem Horror dennoch nicht weniger erscheinen lässt. Deutlich wird schnell, dass es sich um einen Psychopathen handelt, der den Leichen auf Latein auf den Rücken Sätze wie "Schönheit liegt im Auge des Betrachters" einritzt. Eine sehr kranke Seele, wenn man endlich erkennt, wer der Täter ist und was er bezweckt. Deutlich wird, dass es oftmals die Kindheit ist, die prägt und auch hier macht es mich wütend. Verständnis für die Taten bekomme ich dennoch nicht, auch wenn manches Verhalten anerzogen scheint. Für mich kam echtes Grauen ins Spiel als Heather, die Tochter der FBI Agentin Fisher involviert wird. Ich war kurz davor, das Buch abzubrechen, da meine Angst rasch emporschnellte. Es endet letztendlich anders als erwartet und für mich ist klar, dass ich "Die stille Bestie" erneut lesen muss, denn der Cliffhanger ist wirklich übel. Für mich ist klar, dass der zehnte Band der Reihe absolut herausragend wird und ich hoffe, es vergeht nicht wieder so viel Zeit bis zum Erscheinungstermin. Die letzten Sätze des Thrillers machen neugierig und lassen ein absolut ungutes Gefühl zurück.
    Ich vergebe eine Leseempfehlung an alle Thrillerfans. Auch wenn dieser Band hier und da von Wiederholungen lebt, büßt es keinesfalls an Spannung ein. Ich war erneut fasziniert, wie Chris Carter es schaffte mit meinen Ängsten zu spielen und welches Grauen er vermitteln konnte. Der erste Mord wird sozusagen live übertragen und geben einen Einblick darauf, was im weiteren Verlauf des Thrillers geschehen könnte. Der Mord an Linda Parker ist sehr blutig, was auch den Titel erklären könnte. Im Englischen heißt der Thriller "An Evil Mind", was mir fast schon sinniger erscheint, da Blutrausch tatsächlich nur am Mord Linda Parker zu erkennen ist. Es stellt sich letztendlich rasch heraus, dass es sich hierbei nicht um den ersten Mord handelt und durch die Parallelen schaltet sich auch das FBI ein und Hunter und Garcia sollen lediglich unterstützen. Die Zusammenarbeit gelingt nicht fehlerlos, daher wird an dieser Stelle Spannung aufgebaut, denn es zeigt sich rasch, wer die Fäden in den Händen hält, um die Mordserie aufzuklären. Hunter ist erneut in seinem Element und dieses ist erneut faszinierend dargestellt. Für mich sind die Hunter und Garcia Thriller eindeutig Spitzenklasse, wobei dieser Band ein wenig schwächelt. Fast alles vorhanden, was ein guter Thriller braucht, daher eine uneingeschränkte Leseempfehlung meinerseits und eine gewisse Vorfreude auf den Jubiläumsband, der die kleinen Mängel von "Blutrausch - Er muss töten" sicherlich ausbügeln kann.
    Das andere Haus Das andere Haus (Buch)
    29.08.2018

    Perfider Haustausch

    "Das andere Haus" besticht durch sein eindrucksvoll rotes Cover, da es dadurch sehr eindrücklich und stimmig wirkt. Erst nach dem Betrachten widmete ich mich ausgiebig dem Klappentext. Es ist sehr überraschend, das dieses Verwirrspiel im Urlaubs - Domizil eine ganz andere Wendung nimmt als erwartet. Durch verschiedene Erzählstile und Zeitsprünge versteht es die Autorin zu verwirren. Für einen Psychothriller erschien mir die erzeugte Spannung leider ein klein wenig zu unangemessen. Die aufgezeigte Affäre und die Probleme einer Ehe sind natürlich rund, aber insgesamt gesehen, erschien mir die Story sehr dramatisch und wenig Psycho, um wirklich zu begeistern. Ich nahm eine gewisse Oberflächlichkeit wahr, die sich bis zum Ende hin durchzogen. Ich bin immer noch unsicher, wie ich den "Psychothriller" bewerten soll, denn ich fand ihn leider nur bedingt spannend. Für mich war vieles eindeutig, bis sich das Blatt dann wendet, was aber auch nicht überzeugen konnte. Tatsächlich habe ich mir einiges mehr versprochen und auch wenn die Story über Neuanfänge verfügt, die die Ehe von Caroline und Francis betrifft, ist es doch auch auf Lügen aufgebaut. Eine Lüge, die irgendwann aufgedeckt wird und die Grundstimmung verändert. Für mich als Mutter ist die Trauer absolut nachvollziehbar und auch der Hass, der mitunter förmlich aus den gelesenen Seiten schreit, dennoch ist es mir zu wenig, um emotional betroffen zu sein. Irgendetwas fehlt, um mich zu überzeugen. Die letzten 100 Seiten sind vollgespickt mit dramatischen Szenen und dennoch fehlt ein echter Funke, der leider nicht auf mich überspringen wollte. Bücher werden oftmals von seiner Leserschar anders wahrgenommen, daher sehe ich mich schon bei den Wenigen Leser_innen stehen, die das Buch nicht uneingeschränkt weiterempfehlen werden. Mir waren die Protagonisten durch Drogenkonsum und Affären wenig sympathisch, was sich auch zum Ende hin nicht wandeln konnte. Für mich steht und fällt ein Buch oftmals mit seinen Protagonisten und in "Das andere Haus" war es mir kaum möglich mich mit ihnen zu identifizieren oder sie näher an mich heranzulassen. Woran dieses scheitert kann ich kaum benennen, da ich trotzdem wenig Mühe hatte das Buch zu beenden. Nur das Genre Psychothriller war für mich eindeutig nicht gegeben, auch wenn der eine oder andere Spannungsmoment natürlich vorhanden war, fehlte mir doch einiges, um zu überzeugen, daher kann ich dem Buch leider nur eine eingeschränkte Leseempfehlung geben und drei Sterne, da mehr für mich einer Lüge gleich käme. Eine Lüge oder einer Veränderung der schicksalhaften Tatsachen, die auch während des Lesens zum Vorschein kommen, dabei aber zu spät auftauchen, um mich zu überzeugen.
    James, V: Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern James, V: Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern (Buch)
    22.08.2018

    Geschickt gewobener erster Band einer Buchreihe

    "Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern" ist ein geschickt gewobener erster Band einer Buchreihen. Es verwirrt zunächst, da einige Personen an der Handlung beteiligt sind und auch der Handlungsstrang sehr komplex ist. Es wird eine gewisse Spannung aufbaut, die allerdings auch viele Fragen hinterlässt, um Sklavenarbeit und Geschick zu unterscheiden. Der Ebenbürtige ist von Sklaverei befreit und der Gewöhnliche dazu verpflichtet. Was aber ist Geschick? Es war zunächst ein Ratespiel, wobei sich dann langsam herauskristallisiert, dass es sich hierbei um Magie handelt. Die Magie ist mitunter so stark, dass sie kaum unter Kontrolle zu halten ist. Dies erzeugt eine gewisse Spannung und Ungewissheit, die darauf vorbereitet, was sich letztendlich ereignet, um die Macht der Ebenbürtigen zu erkennen.

    Eine Familie wird getrennt und muss unabhängig voneinander Sklavendienst verrichten. Jake kommt nach Millmoore, was anfänglich um einiges härter erscheint als das Schicksal, welches seine Familienmitglieder trifft. Er arbeitet hart und schließt sich einer Gruppe an, die das Leben innerhalb des Lagers verbessern wollen und natürlich auch aufrütteln wollen, damit der Sklavendienst abgeschafft wird. Angeblich gibt es in den Reihen der Ebenbürtigen Gegner des Sklavendienstes, aber wem kann man trauen? Jake muss am eigenen Leib erfahren, dass er lediglich benutzt wird und es scheint keine Hoffnung auf eine Familienzusammenführung zu geben. Eine Zusammenführung die erhalten bleibt, ohne wieder auseinandergerissen zu werden.

    Die Grundidee des Debüts ist sehr gelungen, wobei mir vieles zu oberflächlich geblieben ist und ich mir wünsche, dass im zweiten Band der Buchreihe mehr Offenheit herrschen wird. Vieles wird angerissen und bleibt dennoch im Dunkeln. So ganz zufrieden hat mich diese Vorgehensweise der Autorin nicht gemacht, da ich hier und da doch gerne einen Blick hinter die Kulissen riskiert hätte, um Verständnisfragen meinerseits zu klären. So bleibe ich mit einem großen Fragezeichen zurück, was manche Personen betrifft und es obliegt meiner Interpretation Sympathiepunkte zu vergeben. Insgesamt konnte ich mich dennoch auf die Story einlassen und empfand den ersten band lediglich als Einführung in die komplexe Handlung. Der zweite Band muss jetzt aber ganz gewaltig knallen, um Begeisterungsstürme in mir hervorzurufen. Neugierig bin ich definitiv, da das Ende ganz vieles verspricht und ich mich gerne auf einen weiteren Teil der Buchreihe einlassen würde. Gerne eine Leseempfehlung!
    Kelly, E: Vier.Zwei.Eins. Kelly, E: Vier.Zwei.Eins. (Buch)
    22.08.2018

    Wer einmal lügt ...

    "Vier.Zwei.Eins" ist ein Roman, der etwas länger benötigt, um rasante Spannung aufnehmen zu können. Vorerst plätschert das Geschehen vor sich hin und verwirrt den Leser / die Leserin eher als zu begeistern. Meine doch recht hohe Erwartungshaltung wurde erst im letzten Teil des Buches erfüllt.



    Die ersten drei Abschnitte sind eine Einleitung in die Lüge, die auch im Klappentext und dem Cover erwähnt wird. Sobald zu erkennen ist, wo Betrug und Lüge stattgefunden haben, konnte ich die Story als relativ gelungen ansehen, zuvor war ich eher zum Durchhalten motiviert, da ich selten ein Buch abbreche. Es hat sich letztendlich gelohnt und meine zuvor eher durchwachsene Meinung dazu anleiten können, "Vier.Zwei.Eins" zu einer **** Sterne Rezension zu verhelfen.



    Es bestätigt sich wieder einmal mehr "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht" oder auch "Lügen haben kurze Beine", denn jede kleinste Lüge / Notlüge zieht einen riesigen Rattenschwanz hinter sich her, was die Protagonisten des Buches schmerzlich erfahren müssen. Dieses ist der rote Faden der Story und entlädt ich zum Abschluss der Story mit einer mächtigen Überraschung, denn nichts bleibt, wie es zuvor den Anschein hat und eine Lüge wird von einer anderen sehr bedeutenden Lüge abgelöst.



    Zum Ende hin baut die Autorin mächtige Spannungsmomente auf, die zuvor sehr vernachlässigt worden sind. Vom Cover her erwartete ich eher einen Thriller, da die Farben doch sehr düster gewählt wurden. Letztendlich bestätigt sich mein erster Eindruck, denn der Showdown am Ende ist wirklich sehr gelungen und einem Thriller würdig. Als Leserin bin ich von der Wendung fasziniert und musste manche Meinungen zu Personen ändern. Der erste Eindruck trügt definitiv und Vertrauen muss erst wieder aufgebaut werden. Vielleicht wird es auch nie wieder wie vorher sein?



    Die Vergewaltigung von Beth nimmt einen großen Teil der Story ein und zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch. Situation und Gerichtsverhandlung sind sehr authentisch beschrieben und hinterlassen einen negativen Beigeschmack. Keine Frau sollte dieses ertragen müssen.



    Im Gesamteindruck hat "Vier.Zwei.Eins" dann doch überzeugt, wobei ich lange Zweifel daran hatte, ob Sonnenfinsternis alleine reicht, um der Aufhänger eines Buches zu werden, gepaart mit einer Vergewaltigung und einer Lüge. Eine Lüge, die Menschen entzweit und das Ende anders aussehen lässt als vermutet. Eine gelungene Wendung, die für mich nicht vorhersehbar war. Sehr gerne eine Leseempfehlung!
    Children of Blood and Bone Tomi Adeyemi
    Children of Blood and Bone (Buch)
    10.06.2018

    Children of Blood and Bone - Magisch?


    "Children of Blood and Bone - Goldener Zorn" wurde mir über Netgalley zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle. Mir ist es daher möglich meine Rezension schon vor dem Erscheinungstermin des Buches zu veröffentlichen.
    Ich war sehr gespannt auf die Story, da das gelungene Cover und der Klappentext magische Momente versprach. Magie war geballt vorhanden, auch wenn diese erstmal unterdrückt wird. Irgendwann entlädt sie sich dennoch und dies konnte dann letztendlich überzeugen, obwohl ich leider auch einige Mängel wahrnehmen konnte. Die Autorin bedient sich einiger Protagonisten, die in ihrer Unterschiedlichkeit brillieren sollen. Dies ist nicht gänzlich gelungen, da der Plot zwar gelungen ist, aber die vielen Abenteuer einfach zu übertrieben wirken und meist einen guten Ausgang haben. Es ist oftmals sehr brutal und wenig bejahend. Schöne Augenblicke sind selten und oftmals wirkt es auf mich zu brutal. Es ist ein Kampf um die Magie. Eine Magie, die so viel Angst einflößt, dass der König über Leichen geht und dabei weder Frauen noch Kinder verschont. Dies erfährt auch Zèlie, die ihre Mutter schon früh verloren hat und ihre Trauer und ihre inneren Kämpfe immer noch mit sich trägt. In "Children of Blood and Bone - Goldener Zorn" treffen unterschiedliche Familienverhältnisse aufeinander, die nicht unbedingt harmonieren. Jeder Mensch wird geprägt durch Erleben und Erziehung, was sehr deutlich hervorgehoben wird.
    Der Hype, der um das Buch gemacht wird ist definitiv nachvollziehbar, aber es muss natürlich auch den Lesegeschmack des Lesers treffen. Ich fühle mich leider nur bedingt angesprochen und nachdem ich das Für und Wider abwäge, würde ich das Buch zwar weiterempfehlen, aber eben auch darauf hinweisen, dass es eben auch passieren kann, dass die Brutalität der Story die magischen Momente aufheben kann und daher einen Qualitätsverlust aufweisen könnte. Das Ende ist ansprechend und macht natürlich neugierig auf den zweiten Band der Reihe. Ich werde diesen, wenn es mir möglich ist definitiv lesen wollen, da die Story ein hohes Potential entwickeln könnte und mich dann doch begeistert zurücklässt. Es ist definitiv ganz viel Luft nach oben.

    ★★★★ (3,5 Sterne)
    Lyra, C: Schwestern für einen Sommer Lyra, C: Schwestern für einen Sommer (Buch)
    13.05.2018

    Kurzweilig und Emotional

    "Schwestern für einen Sommer" ist ein sehr kurzweiliger und emotionaler Roman, der zwar auch seine Längen hat, die aber letztendlich wie ein Puzzlestück ineinander gefügt wurden. Ich wurde bestens unterhalten und gestehe, dass mich gerade das Ende sehr bewegt hat. Wichtig wurde mir, dass Familie etwas ganz Besonderes sein kann und auch muss, denn niemand kann dich mehr verletzen als die, die dir sehr nahe stehen. Sie sind es, die dich am Besten kennen und sich auseinander zu Leben wie in dem Fall von Cassie und Julie bedeutete, die jeweils andere viele Jahre lang zu vermissen. In dieser Zeit ist vieles geschehen und nur durch das kluge Verhalten ihrer Großmutter ist es möglich sich anzunähern und auszusprechen. Die Aussprache ist längst fällig und dennoch sind beide Frauen in ihrer Vergangenheit und Gegenwart so sehr verstrickt, dass die Leserschar auf eine harte Geduldsprobe gestellt wird. Dies sind die Längen, die ich anfangs schon erwähnt habe. Ob es im wahren Leben auch solch ein Hin und Her geben würde? Es gibt nur Alles oder Nichts, denn wer Versöhnung anstrebt, wird sich irgendwann aufraffen können, endlich "Tabula rasa" zu machen und einen Neuanfang zu wagen, mit der doch sehr geliebten Schwester.

    Faszinierend empfand ich die Familienkonstellation und auch wenn die eine Schwester in einer Familie mit Vater großgezogen wird, treten die Defizite dessen deutlich hervor. Wirklich glücklich ist keine der Schwestern gewesen.

    Der Titel des Buches passt ideal zur Story, wobei die beiden Frauen auch schon vor diesem Sommer Schwestern für einen Sommer waren, denn das ist die Zeit in der sie Zeit mit ihrer Großmutter verbringen. Die Halbschwestern lernen sich allerdings erst kennen, als beide neun Jahre alt sind. Zuvor hat ihr Vater darüber geschwiegen, zumindest bei der einen Schwester. Deutlich wird, dass es wichtig ist, seine Wurzeln zu kennen. Sich einen Vater zu teilen ist schlimm genug, denn während die Eine sich immer nur anpasst, ist die andere der ständigen Kritik des Vaters ausgesetzt. Was hinter geschlossenen Türen geschieht ist erschreckend und prägend für das weitere Leben. hinzu kommt eine depressive Mutter, wie also soll sich da ein glückliches, gesundes Mädchen entwickeln können? Die Sommer in Hamptons sind es, die letztendlich prägen und auch nach dem Tod der Großmutter, ist diese im Strandhaus präsent. Es zeigt sich also, wie echte, wahre Liebe uns Menschen Kraft und Stärke gibt, auch in unserem Erwachsensein.

    Letztendlich kann ich eine Leseempfehlung aussprechen, da ich "Schwestern für einen Sommer" als sehr gelungen empfunden habe, mich in meinem Stress vor dem Examen abzuholen, abzulenken und ein gutes Gefühl zu hinterlassen. Die Story ist nicht perfekt, dennoch habe ich mich zurücklehnen können und das Buch mit einem Lächeln im Gesicht beenden können. Jeder braucht sein Happy End und Cassie und Julie finden es, auch wenn es anders ausfällt als erwartet. Ich fand den Verlauf und die Entwicklung, den die Handlung nimmt sehr gelungen.
    Iron Flowers - Die Rebellinnen Iron Flowers - Die Rebellinnen (Buch)
    25.04.2018

    Genialer Plot

    "Iron Flowers" hat mich zu Beginn leicht an Selection und Panem erinnert, wobei die Handlung letztendlich ganz andere Wege gehen wird. Die bekannte Brutalität Panems bleibt allerdings bestehen. Es geht ums nackte Überleben, wobei Nomi die schönere Variante des Anpassens aufgezwungen bekommt.
    Was mich fassungslos macht, ist die Unterdrückung der Frauen, denen Bildung komplett untersagt wird und hart bestraft wird, wenn eine Frau lesen kann oder sich gegen die Männerwelt auflehnt. Nomi ist in ihren Entscheidungen geblendet, selbst ich wurde durch gut gewählte Worte kurzzeitig eingelullt und hätte ebenfalls dem Falschen kurzzeitig vertraut.
    Tracy Banghart erzeugt eine Spannung, die mich ab der ersten Seite meines eBooks in den Bann schlug, daher war es mühsam sich vom Reader zu trennen, um alltäglichen Dingen nachzugehen. Viel lieber hätte ich mich weiterhin von dieser fiktiven, mitunter grausamen Welt faszinieren lassen. Trotzdem war das Buch schnell gelesen und es ist noch nicht bekannt, wann es mit Nomis und Serinas Schicksal weitergeht. Feststeht, dass der Cliffhanger am Ende die Neugier schürt und möglich macht, die Story in Gedanken weiterzuspinnen.
    Auch wenn mir die Idee eines Heiratsmarktes befremdlich erscheint, ist es für diese Story äußerst wichtig, da sie aufzeigt, wie wenig wertvoll Frauen sind. Fremdbestimmt ist Serina dazu erzogen worden, sich komplett anzupassen, um sich wie eine Grace zu bewegen, zu handeln und selbst das eigenständige Denken abzustellen. Nomi hingegen hat ihren eigenen Kopf, der ihr letztendlich auch zum Verhängnis wird. Das Blatt wendet sich und die Schwestern werden getrennt.
    Es ist sehr gelungen dargestellt, wie unterschiedlich die Schwestern erzogen wurden und welche Schwierigkeiten sich daraus zunächst ergeben. Die eine Schwester erscheint erst einmal sehr schwach, obwohl letztendlich eine Rebellin in ihr steckt, die sich zu wehren beginnt und damit zunächst ihr Überleben in all dem Grauen sichern kann. Die andere Schwester hingegen muss sich mit Intrigen und einer regelrechten Besessenheit nach Macht auseinandersetzen.
    Ich möchte "Iron Flowers" sehr gerne eine Leseempfehlung aussprechen, da meine hohen Erwartungen sich mehr als erfüllt haben. Ich konnte mich sofort auf die Story einlassen und empfand diesen Kontrast zwischen Armut und Reichtum sehr gelungen.
    Dumplin' Julie Murphy
    Dumplin' (Buch)
    02.04.2018

    Absolut gelungen "Innere Werte zählen vielfach"

    "Dumplin" ist ein außergewöhnliches Jugendbuch, welches mir sehr zugesagt hat. Es zeigt auf, dass wir Menschen uns oft sehr oberflächlich verhalten und dabei innere Werte außer Acht lassen. Anhand von Dumplin (Übersetzt "Knödel") zeigt sich ganz deutlich, wie schwer junge Mädchen es haben, die leicht übergewichtig sind oder eben auch sehr übergewichtig sind. Dies fängt direkt bei dem Klammottenkauf an und hört damit auf, dass diese Mädchen bei einem Miss Teen Blue Sonnet - Schönheitswettbewerb eigentlich hätten ausgeschlossen werden müssen. Wer aber legt fest was Schönheit ist? Es ist unsere Gesellschaft, die Menschen mit Übergewicht nicht als Schön wahrnehmen und das sollte nachdenklich stimmen.Mir gefällt der leise Unterton in "Dumplin - Go Big or go Home", denn es zeigt ganz deutlich auf, wie wenig wertschätzend Dumplin mit sich selbst umgeht, da sie täglich durch ihre Mutter geprägt wurde. Diese war selbst übergewichtig und erhält ihr Gewicht nur durch Selbstgeißelung durch übermäßigen Sport und Verzicht. Ich musste direkt an diverse TV Formate denken in denen auch nur die weiterkommen oder ein Foto erhalten, die fast schon mager zu nennen sind und mir daher auch nicht attraktiv erscheinen, wobei ich anmerken möchte, dass ich damit nicht die jungen Mädchen meine die von Natur aus schlank sind, sondern lediglich die, die einem Schönheitsideal unterliegen. Diese jungen Frauen sind zum teil nur auf ihr Aussehen zu beschränken, denn besonders liebenswert erscheint es mir nicht. Mir schmeckt es einfach viel zu gut, als dass ich darauf bedacht bin auf alles zu verzichten, was eine höhere Kalorienzahl hat.Dumplins Mutter hat natürlich durch ihre eigenen Erfahrungen ein Weltbild, bzw. eine Weltanschauung um sich errichtet, in der ihre Tochter eigentlich nicht passt. Es macht mich regelrecht sauer, denn der Umgang, den sie mit Willowdean pflegt nervt und ist auch oft sehr herablassend. Natürlich ist die Tatsache seine Schwester durch einen Herzinfarkt zu verlieren schmerzhaft, dennoch ist es wichtig seine Tochter zu lieben und nicht beherrschen, bzw. beeinflussen zu wollen. Dumplins Mama ist selbst Schönheitskönigin des Miss Teen Blue Sonnet - Schönheitswettbewerb und sitzt nun im Komitee seit vielen Jahren. Sie ist es, die Dumplin am meisten Steine in den Weg wirft, diese aber nicht ins Stolpern bringt.
    Willowdean ist stärker als sie selbst glaubt und entwickelt sich zu einer echten Schönheit. Dies geschieht tatsächlich nicht durch Abnehmen, sondern daran, dass sie kämpft. Kämpft dafür gesehen zu werden. Endlich wahrgenommen zu werden als echte Schönheit, die lediglich ein paar Pfunde zu viel hat. Na und? Sie ist mir sehr sympathisch, obwohl ihre Selbstzweifel mitunter so weit gehen, dass sie nicht wahrnimmt, dass sie auch mit Speckröllchen geliebt werden kann. Fast verpasst sie so ihre erste große Liebe.

    Ellen ihre beste Freundin nimmt irgendwann Abstand und lässt sich von anderen so sehr beeinflussen, dass die jahrelange Freundschaft von Willowdean und ihr zerstört scheint. Letztendlich scharrt Willowdean nun andere Personen um sich für die sie eine Vorbildfunktion übernimmt.

    "Dumplin"ist ein Roman, der sich zu lesen lohnte. Innere Werte zählen tatsächlich vielfach und nicht das, was direkt vor Augen ist. Wir Menschen haben noch so viel zu lernen. Vielleicht benötigt es solch einen Roman, welcher der Auffassung ist, sich selbst schätzen zu lernen mit all den kleinen und großen Defiziten die nicht dem Schönheitsideal der Gesellschaft entsprechen? Absolute Leseempfehlung
    Scythe 2 - Der Zorn der Gerechten Neal Shusterman
    Scythe 2 - Der Zorn der Gerechten (Buch)
    28.03.2018

    Die Tücken einer perfekten Welt Teil 2

    "Scythe - Der Zorn der Gerechten" ist ein gelungener zweiter Band einer Trilogie die mich sehr faszinierte. Ich genoss die erzeugte Spannung, die gleich zu Beginn spürbar ist. Citra, die sich nun Scythe Anastasia nennt begeht ihre Nachlese barmherzig, wenn man es so nennen kann, während Scythe Luzifer (Rowan) wie ein Racheengel fungiert. Es ist mitunter sehr schockierend, wie hier mit Leben und Tod gespielt wird, aber dennoch ist es genau dieses, was einem Sog gleichkommt. Ich mochte den zweiten Band fast schon ein klein wenig mehr als "Scythe - Die Hüter des Todes", da die Spannung manchmal einfach unerträglich ist und die Story viele Überraschungen zu bieten hat. Grausam und barbarisch bleibt es dennoch, wobei kein Unterschied zum ersten Band festzustellen ist. Ich kann also nicht von einem Wohlfühlbuch sprechen, sondern von einer faszinierenden Anderswelt, die auch beängstigt. Der Schreibstil und die ausgedachte Welt des Autors ist gut durchdacht und der Tod zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch ohne zu erschlagen. Wunderbar eingewoben sind die Widerlinge und die Tonisten, die der Story noch mehr Eigentümlichkeit vermitteln. Nachdem ich das buch beendet habe war ich zunächst schockiert über den fiesen Cliffhanger und dann von der Tatsache, dass der letzte Band noch sehr lange auf sich warten lässt. Das ist das Problem an Trilogie und der Grund warum ich mich ganz selten darauf einlasse, denn ein Weiterlesen ist zumindest hier erst 2019 oder noch später möglich. Die Story hatte mich so gepackt, dass ich am liebsten sofort weitergelesen hätte.
    In "Scythe - Der Zorn der Gerechten" ist der Tod durch Nachlesen ein ständiger Begleiter und vielleicht ist es nicht unvernünftig sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinander zu setzen? Auf jeden Fall ist ein besonnenes Nachlesen um einiges schöner zu lesen als brutales Töten um seine Macht zu demonstrieren? Es geschieht einiges, was sich nicht vorhersehen lässt und damit hat mich der Autor für sich gewinnen können. Ich war fassungslos und hätte niemals damit gerechnet, dass die Dinge sich so bewegen wie sie es letztendlich tun. Manche Scythe aus Band 1 habe ich nicht vermisst und dennoch musste ich ihnen wiederbegegnen. Sympathieträger werden sie dennoch nie sein, denn eine Veränderung ist nicht wahrnehmbar. Es gibt einige Geheimnisse die aufgedeckt werden, aber noch nicht zum Zuge gekommen sind, was heißt, es gibt für Band 3 noch einiges zu klären.
    Spannend sind die Gedanken des Thunderhead, der immer wieder zu Wort kommt und dennoch wirkt als wären ihm die Hände gebunden. Manchmal wünschte ich er würde eingreifen und nicht nur den Posten des Beobachters übernehmen. Im ersten Band sind es die Tagebucheinträge der Scythe die faszinieren, in "Scythe - Der Zorn der Gerechten" ist es der Thunderhead der teilhaben lässt an der geschaffenen Welt.
    Protagonisten sind wunderbar gezeichnet und als Leserin fühlt man einfach mit. Besonders Grayson bin ich wohlgesonnen und erhoffe mir noch mehr von ihm zu lesen. Eine gute alte Bekannte werde ich in Band 3 sehr vermissen, aber Citra und Rowan werden das Scythtum zu einem guten Ende führen da bin ich mir fast sicher. Leider wird meine Geduld weiterzulesen auf eine harte Probe gestellt, aber ich bin zuversichtlich, dass sich alles zu meiner vollsten Zufriedenheit klären wird.

    Absolute Leseempfehlung!
    Für immer ist die längste Zeit Für immer ist die längste Zeit (Buch)
    20.03.2018

    Die Stimme im Kopf

    "Für immer ist die längste Zeit" ist ein Roman der Trauer beinhaltet, aber auch die Rückkehr in das Leben ohne Mutter oder Ehefrau. Erzählt wird in mehreren Perspektiven, was dem Roman sehr viel an Authentizität geben konnte. Trotzdem konnte es mich nicht komplett überzeugen. Ich kann nicht benennen, was es genau ist, aber durch Klappentext und diverse Werbungen zu dem Roman habe ich eine andere Erwartungshaltung übernommen. Letztendlich fühlte ich mich in meinen Vermutungen bestätigt, denn Maddy hat Selbstmord verübt und so ganz glaubwürdig erschien mir dies von Anfang an nicht, da Maddy mir als zu normal erscheint, als mit dem Leben zu hadern. Für ihre Familie bedeutet dies sich mit sehr vielen Schuldgefühlen zu plagen, die natürlich entstehen, da man sich mit dem WARUM? plagt. Für Eve und Brady ist Madelines Tod ein großer Schock, den es zu verarbeiten gilt, mitunter ist auch professionelle Hilfe notwendig, um loslassen zu können. Die neu entstandene Vater - Tochter - Beziehung hat einige Startschwierigkeiten, die sich im weiteren Verlauf der Story immer wieder neu finden muss, um sich letztendlich verstärken zu können.
    Mir hat die Charakterisierung der Person Rory sehr gefallen und wie sie letztendlich selbst sagt, ist es als hätte Maddy sie geschickt, um sich als Freundin für Eve und auch für Brady zu beweisen. Maddy stupst ihre Familie immer wieder in die eine oder andere Richtung, indem sie ihnen Gedanken einflüstert. Gedanken, die sich so anfühlen, als wäre Maddy direkt neben ihnen. Es hat schon etwas sehr paranormales, aber ich habe schon öfter gehört, dass man sich Verstorbenen immer noch sehr nah fühlt. Im Porträt der Autorin findet sich der Gedanke der Verarbeitung von Trauer und das liest sich in vielen Worten. Weise Worte, die mir sehr gefallen haben. Sehr schön empfand ich auch das Tagebuch, welches Maddys Leben näher beleuchtet und Eve und Brady einige Fragen beantwortet. Wirklich unglücklich schien sie nicht zu sein und dennoch entschied sie sich für den Freitod?
    Leider bin ich nicht gänzlich überzeugt, da ich die Story hier und da einfach zu lang und blass empfand. Schreibstil und Charakterisierungen sind als hochwertig anzusehen. Die Story insgesamt hat mich leider nicht komplett überzeugt, daher vergebe ich ★★★★ Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung. Die Entscheidung sich dem Roman zu widmen sollte jedem selbst überlassen werden, denn Lesegeschmack ist definitiv unterschiedlich.
    Die Eishexe Die Eishexe (Buch)
    03.02.2018

    Verflucht

    "Die Eishexe" ist der 10. Band der Falck - Hedström - Krimis und auch dieser hat mich wieder einmal begeistern können. Camilla Läckberg nimmt uns erneut mit in den Ort Fjällbäcka und vermischt einige brisante Themen miteinander. Ich gestehe, das manche Begebenheiten mir das Lesen wirklich verdunkeln konnten. Zum einen ist es der Fremdenhass, der auch in Schweden spürbar ist und zum anderen ist es der Mord an einem Kind, der mich wirklich erschüttert hat. Es beginnt gleich sehr rasant und der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende der Story erhalten.

    Der Titel ist gelungen gewählt, auch wenn nicht sofort ersichtlich ist, wer oder was mit "Die Eishexe" gemeint sein könnte. Vielleicht sind es die Begebenheiten in der Vergangenheit als Hexenverfolgungen an der Tagesordnung waren? Oder sind es die Begebenheiten in der Gegenwart als Menschen kühl wie Eis wirken? Manche Menschen lassen sich nicht offen in die Karten schauen und bleiben lange ein Rätsel für die Leserschar? Dies ist einer der Gründe, warum ich bestens unterhalten gefühlt habe. Camilla Läckberg hat Personen hinzugefügt, zusätzlich zu den alten Bekannten der Krimireihe und hat daher einige Überraschungsmomente schaffen können. Es ist als würde man alte Freunde treffen. Viele dieser "alten" Bekannten machen positiv auf sich aufmerksam, während anderen Fehler unterlaufen, die nicht rückgängig gemacht werden können und es für mich als Leserin ein klein wenig Fremdschämen beinhalten konnte.

    Im Verlauf der Story keimen einige Verdachtsmomente auf, die sich immer wieder zerschlagen und letztendlich eine ganz andere Auflösung des aktuellen Falls bieten. Ein Mord an einem Kind ist grausam und nicht nachvollziehbar. Eine Flüchtlingsunterkunft anzuzünden ist makaber und mir ein Gräuel. Ich war mehrfach fassungslos über die Wut und den Wahnsinn der Menschen. Alles miteinander verwoben, gemeinsam mit den Emotionen die mich während des Lesens überkamen ist "Die Eishexe" empfand ich als sehr gelungen. Die Einblicke in die Zeit der Hexenverfolgungen empfand ich als sehr gelungen gewählt, da es sich auch mit unserer heutigen Zeit verknüpfen lässt. Neid und Hass sind immer noch anzutreffen und die Blindheit mancher Menschen gleichbleibend mit Ereignissen der Vergangenheit. Es trifft mich, da es viele Wahrheiten beinhaltet.

    Mein gewählter Titel "Verflucht" passt optimal zum Krimi, da Camilla Läckberg die Wahrheiten hinter dieser Story im Epilog erklärt. Das Wortspiel "Eishexe" ist lediglich wie in einem Nebensatz zusammengefasst und könnte schnell überlesen werden, wirkt dadurch aber noch treffender in Bezugnahme auf den Inhalt der Story.



    Gerne möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen, da auch der zehnte Krimi der Autorin rund um Fjällbacka mich wirklcih mitgerissen hat. Dieses Mal fand ich ihn sehr emotional und es gab auch Stellen, bzw. Begebenheiten die mcih regelrecht überforderten und fast dazu geführt haben, dass ich das Lesen einige Tage unterbrechen wollte. Mobbing ist ebenfalls ein großes Thema, welches mich wirklich geschockt hat. Mehr noch die Oberflächlichkeit der Menschen Schaden zufügen ohne sich der Konsequenzen im Leben der Geschädigten bewusst zu sein und ihr Leben weiterhin gestalten, als wäre nie etwas geschehen. Was dann geschieht wirkt etwas aufgesetzt und konstruiert, dennoch passt es optimal in die Story, auch wenn die Schuldfrage damit niemals geklärt sein wird. Ein Buch voller Überraschungen, vieler Nebenhandlungen und dennoch einem roten Faden, der irgendwann ersichtlich wird und überzeugte.
    Bognanni, P: Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momen Bognanni, P: Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momen (Buch)
    03.02.2018

    Was bin ich ohne dich?

    "Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" ist ein regelrecht schwermütiges Buch, denn es verarbeitet Trauer, die Tess förmlich erschlagen will. Auch wenn sie Jonah nur selten gesehen hat, ist ihre Beziehung durch das Internet gefestigt. Für Tess ist es kaum zu ertragen, dass sie nie wieder Kontakt zu Jonah aufnehmen kann und so bricht sie in ihrer Verzweiflung die Schule ab und zeiht vorläufig bei ihrem Vater ein. Dieser macht Geschäfte mit dem Tod, denn er organisiert Beerdigungen. Dies ist nicht verwerflich, geschieht aber auf wirklich skurrile Art und Weise nach den Wünschen der Menschen. Manche Wünsche sind hier wirklich so ungewöhnlich, dass es mir fast schon wie ein Witz vorkam. Tess wird vorerst die Partnerin ihres Vaters, um erstens wieder auf die Beine zu kommen und zweitens sie wirklich gute Ideen und genügend Empathie besitzt, um die Wünsche der Verstorbenen angemessen zu erfüllen. Ihren Vater lässt sie im Ungewissen über das Loch in das sie gefallen ist und auch die Tatsache, dass sie selbst einen suizidalen Moment hatte. Auf diese Weise lernt sie Grace kennen, die für weitere Handlungen in diesem Roman eine große Rolle einnimmt. Grace ist Tess ähnlicher, als diese vermuten würde, aber Grace gibt Tess Einblicke in ihr Leben und kann daher ihr Vertrauen gewinnen, wenn auch nicht sofort.

    Die Grundstimmung des Romans ist und bleibt traurig, auch wenn ein Neuanfang irgendwann zum Ende hin möglich erscheint. Jeder Mensch trauert auf seine eigene Art und Weise und Tess muss ihren Schmerz über Jonahs Selbstmord überwinden lernen. Daniel, der sich als Jonah ausgegeben hat, muss ebenfalls den Verlust seines Freundes überwinden und daher nimmt er Kontakt zu Tess auf. Urplötzlich erhält Tess Nachrichten über Jonahs Facebook Account. vieles wird nun offenbar, denn nach dem ersten Schock antwortet Tess und bringt dadurch den Stein ins Rollen. Es ist vorerst kein Loslassen, sondern der Wunsch mehr über Jonah zu erfahren und den Mensch hinter E - Mails, Chats und Tweets zu erkennen, wobei irgendwann klar ist, dass viele der Nachrichten nicht von Jonah geschrieben wurden.

    "Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" ist zwar durch die angenehme Schrift sehr gut zu lesen, ist aber von der Grundstimmung die erhalten bleibt sehr traurig und nachdenklich stimmend. Es zeigt auf, wie sehr Social Media auf unser Leben einwirken kann und wir uns eben auch theoretisch in den Menschen mit dem wir auf diese Weisen Kontakt haben Beziehung aufbauen, wie es in der normalen Welt vielleicht nicht geschehen würde. Tess macht sich so regelrecht nackig und dies nicht nur emotional. Es ist aber auch ein Roman der vom Suizid und Depression berichtet und dies nicht nur oberflächlich einfließen lässt. Allerdings erschlägt es nicht, sondern wird nur hin und wieder eingestreut und dies fast nur als Nebensatz.


    Ich möchte eine Leseempfehlung vergeben, obwohl es mir mitunter auch schwerfiel "Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" zu lesen, da es nur wenige wirklich herzerwärmende Momente besitzt und die Trauer vorrangig behandelt wird. Wer sich damit schon zuvor auseinandersetzt wird einen Roman lesen, der eben nicht nur oberflächlich ist, aber hin und wieder emotional erschlägt. Noch kann ich damit umgehen, da ich noch keinen lieben Menschen verloren habe, aber wie wäre es gewesen, wenn ich selbst in Trauer gefangen wäre?
    Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie (Buch)
    14.01.2018

    Ein Roman mit faszinierender Melodie

    "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" ist ein sehr melodischer Roman, der zwar alle möglichen Klischees erfüllen kann, dabei aber dennoch harmoniert und fasziniert, sodass es letztendlich passend erscheint. Für mich war es ein Roman zum Abschalten, dessen leise und mitunter auch lauten Töne eine regelrechte Erfrischung meines Alltags war.
    Die Cover der Bücher ähneln sich sehr und haben dadurch einen raschen Wiedererkennungswert. Die warmen Farben wirken nicht überladend, sondern laden mich ein, mich auf den Roman einzulassen. Der Inhalt ist warm und erfrischend und ich konnte wie bei "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" loslösen aus Stress und innerer Unruhe. Die Untertöne der Musik die dem Buch den roten Faden geben konnte empfand ich als sehr gelungen und letztendlich ist es auch das, was Frank letztendlich aus seiner Starre befreien kann.
    Die Autorin bedient sich interessanter Charaktere um den Roman zu untermalen und ich begann rasch mich mit ihnen anzufreunden in all ihren Widersprüchlichkeiten. Menschen die so unterschiedlich geprägt sind können im wahren Leben nicht miteinander harmonieren oder vielleicht doch? In "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" wirken sie ergänzend und können dem Roman daher etwas an Authentizität verleihen. Letztendlich wird alles irgendwann anders als erwartet und die Harmonie bis dahin geht verloren und muss neu entdeckt werden. Besonders gelungen empfand ich die eingewobene Liebesgeschichte, die ihren Lauf ganz langsam nimmt, um dann am Ende mit einem dick aufgetragenen Happy End aufwarten zu können. Wie schon angemerkt erfüllen sich hier alle Klischees, wobei durch die hin und wieder eingeworfene Vergangenheit von Frank wird rasch klar, weshalb er Bindungsprobleme hat und dennoch die Musik der Menschen tief innen erspüren kann. Eine ganz besonders schöne Gabe, die sehr harmonisch auf mich wirkte und daher auch die hohe Anziehungskraft in Mister Franks Laden aufweisen konnte.
    Ein Roman voller Musik. Voll von hohen und tiefen Tönen und einer liebenswerten Story die mitnimmt und sich regelrecht zu einem Wohlgefühl während des Lesens entwickelt. Mister Frank ist nicht perfekt, dennoch bleibt er seinen Werten treu, auch wenn es nicht immer nachvollziehbar war. In manchen Dingen hätte er über seinen Schatten springen sollen und sich nicht an Idealen festhalten, aber dann wäre der Roman eindeutig zu langweilig geworden. So war alles passend, wenn auch wirklich dick aufgetragen und mitunter sehr übertrieben dargestellt, ist "Mister Franks fabelhaftes Talent für Harmonie" ein Roman, der mein Buchregal nicht verlassen wird. Sehr gerne eine Leseempfehlung!
    76 bis 100 von 162 Rezensionen
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