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    2. Alle Rezensionen von MelanieEnns bei jpc.de

    MelanieEnns Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 22. Februar 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 13
    162 Rezensionen
    Fritz und Emma Barbara Leciejewski
    Fritz und Emma (Buch)
    18.04.2021

    Diamantene Unversöhnlichkeit

    "Fritz und Emma" ist ein Roman, der mir sehr zu Herzen gegangen ist, da er aufzeigt, wie schwer Bitterkeit, Verlust und Unversöhnlichkeit auf den Menschen einwirkt. Emma und Fritz haben eine gemeinsame Vergangenheit und leben viele, viele Jahre im selben Dorf und schaffen es, sich nicht zu begegnen, wobei das Herz dabei sehr schmerzt. Vieles ist für mich emotional verständlich, aber je mehr ich in die Story eintauche, weicht mitunter auch Unverständnis über das fehlende Glück der beiden. Ich bin sehr angetan von der Wendung, die die Story irgendwann nimmt und konnte mich regelrecht daran erfreuen, das eine Aussprache stattfindet. Das, was lange belastet hat, wird endlich ausgesprochen und die Diamantene Unversöhnlichkeit kann begraben werden. Immer wieder zeigt es sich, dass Verbitterung keinen Platz im Leben eines Menschen haben sollte, da es nur schmerzt und der inneren Zufriedenheit im Weg steht.
    Fritz und Emma sind inzwischen recht alt geworden und sollen die Ehrennadel erhalten, als Älteste des Dorfes. Wie aber soll dieses geschehen, zumal sich niemand vorstellen kann, dass diese beiden Sturköpfe die Bühne der Festhalle gemeinsam besteigen? In Rückblenden wird deutlich, was die Beiden auseinander getrieben hat und dennoch haben sie nie aufgehört sich zu lieben. Beide haben sich für einen Weg entschieden, der noch mehr trennt, indem sie andere Ehepartner wählten und Familie gründeten. Auch hier kreuzen sich immer wieder ihre Wege und neuer Schmerz entsteht durch Verlust. In diesem Roman ist sehr viel Traurigkeit enthalten, was aber eben auch aufzeigt, das unser Leben nicht immer nur Sonnenschein bereithält.
    Was diesem Roman wundervolle Momente beschert sind seine Protagonisten, die nicht nur aus Fritz und Emma bestehen, sondern aus ganz vielen anderen Personen, die sich zusammentun, um die 750 Jahrfeier des Dorfes zu einem echten Höhepunkt zu bringen. Alle agieren plötzlich miteinander und nicht gegeneinander und echte Talente können entdeckt werden, die zuvor im Verborgenen schlummerten. Letztendlich gelingt es der Autorin viele kleine und große Lebensgeschichten in diesem Roman zu verpacken, was mir sehr zusagte.
    Marie, die Frau des Pastors stellt sich ihrer eigenen Unzufriedenheit, indem sie den Dorfbewohnern eine neue Identität verpasst. Ihr Einfühlvermögen und ihre Kreativität ist wundervoll beschrieben, sodass sie über sich hinauswachsen kann und einige Entscheidungen überdenken wird. Auch für sie ebnet sich ein guter Weg, den sie zunächst nicht erkennt.
    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich diesen Roman kaum aus den Händen legen konnte. Ich war einfach sehr gespannt auf die Lebensgeschichte von Emma und Fritz und wünschte mir so sehr ein Happy End, da ich gleich zu Beginn der Story schon für mich entschieden hatte, dass Menschen eine Aussprache benötigen, auch wenn es schwer fällt, aber es reinigt definitiv die Seele und dient der Heilung und dem inneren Frieden. Für mich ist "Fritz und Emma" schon jetzt ein Highlight 2021.
    Prammer, T: Lockvogel Prammer, T: Lockvogel (Buch)
    16.04.2021

    Der Privatermittler und sein Lockvogel - Ein Krimi mit Ecken und Kanten

    "Lockvogel" ist ein total amüsanter Krimi, der durch seine beiden Protagonisten wirklich außergewöhnlich ist. Die Spannung leidet dadurch vielleicht ein klein wenig, was aber meiner Meinung nach kein Problem dargestellt hat. Die Stimmung wird durch Toni und Edgar komplett aufgelockert, auch wenn ein Mord und der Betrug an Toni mitunter ein klein wenig in den Hintergrund gerückt ist. Vielleicht wäre eine anderes Genre hier besser gewesen, denn als Roman mit hier und da Krimianteilen hätte ebenfalls für Aufsehen sorgen können.

    Ich interpretiere in das Cover, welches natürlich auch durch die bezeichnende rote Farbe ins Auge sticht, das mir mehr Schein als Sein begegnet und genauso habe ich es letztendlich empfunden, wobei Tonis Talent als Schauspielerin eine große Rolle spielt, aber auch ihre Freundin Laura ist nicht schlecht indem was sie tut und führt mich da komplett aufs Glatteis.

    Was mir sehr gefällt ist die Veränderung, die Toni und Edgar durchleben, nachdem sie sich dazu entschließen, den Job und das Geld von Sybille Steiner anzunehmen. Beide komplett pleite und darauf angewiesen Geld zu verdienen. Bei Toni ist es ja auch noch die Großmutter, die durch den hohen Verlust ihres Geldes leiden wird, denn wer zahlt die Seniorenresidenz für betuchte alte Damen und Herren? Es ist für Toni wirklich eine Ehrensache das Geld wieder zu beschaffen, welches ihr Felix gestohlen hat, daher wird sie zur rechten Hand des Privatermittlers und macht ihre Sache bis auf einige Kleinigkeiten wirklich gut. Mich hat es definitiv fasziniert, wie es ihr gelingt immer wieder in andere Rollen zu schlüpfen, auch wenn ihr das Herz in der Hose hängt.

    Insgesamt ein gut durchdachter Plot, der immer wieder auf falsche Fährten führt, am Ende aber wirklich rund ist und überzeugt. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Krimi mit ganz viel Witz und Lokalkolorit, der mich einige Stunden lang beschäftigt hielt und ich das ganze Drama wirklich genießen konnte.

    Pension Herzschmerz Christin-Marie Below
    Pension Herzschmerz (Buch)
    14.04.2021

    Ich will wieder an die Nordsee ..

    Wer aufgrund einer Pandemie nicht verreisen kann, wird vermehrt Romane lesen, die am Meer ihren Schauplatz bieten und so vielleicht ein klein wenig die Sehnsucht nach Urlaub stillen können. Ich habe mich nun mehrfach dabei erwischt, dass es meiner Seele gut tut innerhalb einer Story mitzureisen und tatsächlich ein klein wenig wie ein Ausbruch aus dem zur Zeit doch recht schnöden Alltag ist.
    "Pension Herzschmerz" ist ein Roman, der verdeutlicht, wie wichtig Freundschaften sind für unseren inneren Frieden und auch die Tatsache, Schmerz nicht innerlich zu vergraben, sondern offen auszusprechen, ist für die Heilung wichtig, sodass man sich auch auf Neues einlassen kann.
    Ich gestehe, das ich Nils von Anfang an absolut unausstehlich fand und froh war für die Trennung, da sich für Lou nun ganz neue Wege ebnen. Wer braucht schon einen Mann, der nur sich selbst am wichtigsten nimmt? Auch Anna hat das Glück bei Männern nicht gepachtet und nachdem sich Kim den Fuß gebrochen hat, wird kurzerhand eine Reise auf die Insel Norderney geplant.
    Innerhalb der Frauengespräche reift schnell die Idee einer Pension heran. damit alle drei Frauen zusammenbleiben können, um miteinander zu arbeiten und ggf. miteinander zu wohnen. Das Wohnen gestaltet sich zwar etwas schwierig, aber die Gartenlaube tut es auch für den Anfang und damit Kim weiterhin als mobile Fußpflegerin arbeiten kann, wird diese kurzerhand von ihren Freundinnen mit der Rikscha transportiert. In "Pension Herzschmerz" viele amüsante Begegnungen, aber eben auch Freud und Leid, was mir sehr gefallen hat.
    Die Suche nach Fürsprecher_innen für die Idee eine Pension zu eröffnen, die von Liebeskummer ablenken soll, entdecken die drei Frauen viele interessante Menschen, die den Roman sehr beleben. Der Schauplatz Norderney ist sehr gut gewählt, sodass ich mich oftmals hinwegträumen könnte und mir das Abschalten sehr einfach gemacht wurde,
    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen gelungenen Roman, der viele kitschige, amüsante Momente besessen hat, die mir sehr zugesagt haben und meine Sehnsucht nach "Meer" ein klein wenig gestillt hat.
    Bleibt alle gesund, damit wir bald nicht nur fiktiv verreisen können!
    Amari und die Nachtbrüder Brandon Alston
    Amari und die Nachtbrüder (Buch)
    07.04.2021

    Illegale Magierin

    "Amari und die Nachtbrüder" ist ein magisches Fantasy - Abenteuer, welches mir sehr zugesagt hat. Durch die angenehme Schriftgröße war es gut zu lesen und konnte förmlich durch die Seiten schweben. Gerade die Protagonistin Amari wuchs mir schnell ans Herz, da sie eine sehr starke Persönlichkeit ist, die trotz vieler Verletzungen durch Mitschüler_innen ein gesundes selbstwertgefühl entwickelt, was hin uns wieder zwar schwächelt, aber insgesamt dazu führt, über sich hinauszuwachsen. Mir gefiel. das Amari ihre Ecken und Kanten besitzt und eine große Liebe zu ihrem älteren Bruder Quinton. Er ist es auch, der ganz viel Potential in seiner Schwester sieht und sie daher zu einem Auswahlverfahren in einer magischen Sommerakademie anmeldet. Dort muss sie sich behaupten lernen und ihre magischen Fähigkeiten unter Kontrolle bringen.
    Geschrieben für junge Leser_innen, wobei auch die ältere Generation ihre wahre Freude haben wird. Eine magische Welt voller interessanter Kreaturen und Begebenheiten, die letztendlich ihren eigenen Charme entwickelt. Amari bekommt im Kampf gegen das Böse, was ihr auch helfen wird, ihrem verschollenen Bruder immer mehr auf die Spur zu kommen, aber nicht jeder ist das, was er vorgibt zu sein und letztendlich wird das Lügengerüst enttarnt. Es geht um Macht und zeigt auf, welche Gefahren durch Gier entstehen. Die komplette Machtübernahme der Anderswelt, die von normalen Menschen nicht gesehen wird und doch besteht, zumindest in dieser herrlich fiktiven Geschichte.

    Mir gefiel das Cover auf Anhieb. Der Klappentext tat sein übriges und so abgetaucht in die Geschichte, zeigt sich wieder einmal großes Geschick bei der Auswahl meiner Bücher. Die abgebildete Kristallkugel nimmt innerhalb der Story ein klein wenig Raum ein und zeigt Amaris magisches Geschick, was auf große Ablehnung stoßen wird und sie letztendlich erneut ausgrenzt. Gute Freunde die ihr wohlgesonnen sind, geben dem Mobbing eine Wendung, die aufzeigen, nicht alleine zu sein mit Problemen und Ängsten. wobei es schön wäre, wäre es auch im echten Leben so einfach.

    "Amari und die Nachtbrüder" ist eine in sich abgeschlossene Geschichte, die ein großes Potential hat weitergeschrieben zu werden. Ich bin mir unsicher darüber, ob weitere Bände in Planung sind, wäre aber hocherfreut darüber und würde gerne erneut in Amaris Abenteuer eintauchen. Die erschaffene Welt des Autors ist farbenfroh und so bildlich dargestellt, das ich gut in die Story hineinfand und sie mir fast schon zu schnell beendet war.

    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an ein Kinderbuch, welches dem Lesealter 10 - 12 Jahren absolut angemessen ist. Ich bin diesem Alter zwar schon lange entwachsen, würde aber meinen Kids dieses Buch bedenkenlos zur Verfügung stellen.

    Fazit: Ein gelungenes magisches Abenteuer mit einer mutigen Protagonistin, die über sich hinauswächst und hier und da auch Grenzen überschreitet, um ihren Bruder zu retten.
    Fair Play Fair Play (Buch)
    07.04.2021

    Wenn dein Handy dein Leben bestimmt - Zukunftsmusik der jüngeren Generation?

    "Fair Play" ist ein erschreckend ehrlicher Jugendroman, der sich mit einem nachhaltigen Leben beschäftigt und dabei eskaliert. Die App, die die Schüler installieren, um an einem Wettbewerb teilzunehmen nimmt plötzlich soviel Raum ein, das aus Freunden Feinde werden, um einen Sieg einzustreichen. Es wird manipuliert und gelogen, nur, um nicht ins Rot zu fallen oder Grün zu bleiben.

    Letztendlich zeigt sich die Macht, die die App nimmt immer mehr und es ist wie ein Sog, dem man sich schlecht entziehen kann. Wer nicht zu Fair Play gehört, ist Foul Player und wird ausgegrenzt und regelrecht gemobbt. "Fair Play" erinnert mich ein klein wenig an "Die Welle", auch wenn die Thematik eine komplett andere ist. Sich hier und da bewusst zu machen, wie mein persönlicher Konsum aussieht, wie ich nachhaltiger einkaufe und lebe, mich ernähre, meine Internet . und Handynutzung einschränken kann, ist definitiv sinnig, aber mich komplett auf eine App zu verlassen, die mir anzeigt, wann ich besser Fahrrad als Bus oder Auto fahren sollte, um die Umwelt nicht weiter zu belasten, ist erschreckend, dennoch stimmt dieser Roman nachdenklich. Zum einen ist es unsere Welt, der ich durch mein Verhalten Schaden zufüge und zum anderen ist es die App "Fair Play", die ich sehr realistisch gestaltet finde, da ich mich auch dabei erwische, wie sehr das Internet mein Leben bestimmt. Auch die Beobachtungen innerhalb meiner Arbeit mit Kindern - und Jugendlichen zeigt dieses sehr deutlich. Instagram und Tic Toc sind nur einige Beispiele dafür, sich stundenlang auf diversen Seiten aufzuhalten und das Leben komplett darauf auszurichten. Mit unserer Umwelt werden sich sicherlich weniger Menschen beschäftigen, als mit Mode, Stars und Sternchen, oder?

    Insgesamt ein Jugendroman, der mir sehr zugesagt hat. Ich empfand die Handlung mitunter sehr erschreckend, aber eben auch authentisch dargestellt, da der Wettbewerb irgendwann komplett Überhand nimmt und einige Schüler_innen sich darin komplett verlieren. Die unterschiedlichen Protagonisten sind gelungen dargestellt, da sie ihr Leben innerhalb der Story verändern und ihre Oberflächlichkeit des Anfangs verlieren. Durch die Perspektivwechsel ist der Roman sehr lebendig gehalten und sagt mir daher sehr zu.

    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich "Fair Play - Spiel mit oder du verlierst alles" sehr bewusst gelesen habe und mein eigenes Verhalten hier und da genauer unter die Lupe genommen habe. Es geschieht ganz unbewusst und beginnt schon dabei, ob ich Milch in meinem Kaffee trinke oder auf andere Produkte zurückgreife, die eher nachhaltig sind als Kuhmilch. Insgesamt hat mich der Jugendroman nachdenklich stimmen können und da ich die Story insgesamt sehr realistisch dargestellt empfand, wenn auch mitunter sehr ausufernd und einem sehr traurigem Ende, kann ich doch sagen, das ich gerade im Bezug auf die Zielgruppe junger Leser_innen ab 14 Jahren, diesen Roman als sehr wertvoll erachte.
    Die Erfindung von Alice im Wunderland Peter Hunt
    Die Erfindung von Alice im Wunderland (Buch)
    07.04.2021

    In Ausführlichkeit nicht zu überbieten

    "Die Erfindung von Alice im Wunderland" ist ein sehr gelungenes, detailliertes Sachbuch, welches "Alice im Wunderland" gut porträtiert. Durch die beigefügten Bilder, wirkt das Buch lebendig und ansprechend. Die Größe des Buches empfand ich als sehr angenehm in den Händen, ebenfalls die Griffigkeit des ausgewählten Papiers, welches in Druck gegangen ist, da es das Buch doch um einiges hochwertiger erscheinen lässt. So ist es auch nicht ganz so dramatisch, dass das Buch in recht angenehmer Schriftgröße und lediglich aus 120 zu lesenden Seiten besteht, was den doch recht hohen Preis rechtfertigt. Hier werden sicherlich Fans des Autors Lewis Carol (geboren 1832 als Charles Ludwidge Dodgson) sehr angesprochen werden und eine ganz eigene Stimmung wahrnehmen, die Alice betreffen. Eine Story, die außergewöhnlich ist und auch viel Aussage besitzt, die hinter den Sätzen versteckt sind.
    Interessant ist hierbei, die Entstehung des Buches und die Hintergründe die dazu führten, wobei ich dieses mitunter mühsam zu lesen empfand, da sehr ausführlich beschrieben, dennoch gelingt es Peter Hunt immer wieder mein Interesse zu wecken. Es liest sich heraus, das Lewis Carol als Mathematiker und Diakon oftmals auch satirisch schrieb, auch wenn die Grundidee aus einer persönlichen Bekanntschaft mit Alice entsprungen ist. Hinzu kommt das Talent der Fotografie, welches sich innerhalb des Buches wiederfinden konnte.
    Ich vergebe gerne eine Leseempfehlung und weise erneut darauf hin, dass dieses Buch nur ansprechend auf Fans wirken wird. Es ist auch definitiv kein Kinderbuch, auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick darauf hinweisen könnte. Stilistisch hochwertig und durch die Fotografien, Dokumente und andere Zeitzeugen wirkt das Buch seiner Zeit angemessen. Wer Hintergründe zu "Alice im Wunderland" und "Alice hinter den Spiegeln" sucht, wird definitiv fündig werden. Optisch definitiv ein Buch, welches punkten kann, auch wenn ich es hier und da etwas zu überladen empfand.
    Ich dachte schon, du fragst mich nie Gabriella Engelmann
    Ich dachte schon, du fragst mich nie (Buch)
    09.03.2021

    Liebe geht durch den Magen oder der Beginn einer chaotischen Selbstfindung

    "Ich dachte schon, du fragst mich nie" vereint Liebesgeschichte und kulinarische Genüsse in einer traumhaften Kulisse. Letztendlich ist es kitschig schön und ein weiterer gelungener Roman der Autorin, der mir sehr zugesagt hat. Es ist ein Wohlfühlroman, der von den Alltagssorgen innerhalb einer Pandemie ablenken kann. Wenn jetzt nicht verreist werden kann, ist dieses doch innerhalb von Büchern möglich und das schätze ich sehr. Es ist natürlich keine Überraschung, das die Protagonisten Sophie und Marc ihr eigenes Happy End erhalten werden und sich gerade im Bezug auf Sophies Familie alles zum Guten wenden wird. Die Frage des Titels kommt allerdings an ganz anderer Stelle und ist wirklich gelungen eingebaut. Da war dann doch reichlich Überraschung vorhanden und hat mir ganz besonders zugesagt.
    Ein Roman, der natürlich vorhersehbar ist, da sich Sophie und Marc zueinander hingezogen fühlen, aber das ganze Chaos drumherum gebaut ist wirklich charmant und amüsant. Eine Frau, die über Mauern steigt anstatt das Gartentor zu öffnen, birgt einige andere Überraschungen für die Leserschaft hervor. Ich musste oftmals schmunzeln, da manche Dinge einfach wirklich gelungen witzig interpretiert wurden. Herrlich in echtes Chaos einer Familie einzutauchen, denen das Leben zuvor übel mitgespielt hat und Sophie auch einige Traumata überwinden muss, um innerlich zu heilen und sich auf eine neue Liebe einlassen zu können. Es wirkt auf mich glaubhaft geschildert und passt in die ansonsten doch recht heile Welt. Was ich wirklich herausragend empfand ist die Tatsache, das Sophie ihre Töchter komplett unterstützt und gerade innerhalb der Berufswahl ihrer Tochter Liv, dieser komplett freie Hand lässt, wobei dieses erschwert wird durch eine gebrochene Hand. Die Eröffnungsfeier des "Livs" droht eine Katastrophe zu werden. Manchmal gibt es Retter in echter Not, die sich vielleicht auch als Mann fürs Leben entpuppen können, zumindest machen sie einen Neuanfang nötig.

    Gerne möchte ich eine Leseempfehlung an einen sehr gelungenen Roman aussprechen, der viele Dinge vereint, die mich ansprechen konnten. Insgesamt wirklich gelungen in traumhafter Kulisse, die zum Träumen eingeladen hat. "Ich dachte schon, du fragst mich nie" lässt den Alltag vergessen und mich eintauchen in ein wirklich chaotisches Abenteuer, welches gleich zu Beginn der Story Lust auf Meer und Liebe wecken konnte. Auch kulinarisch ein Hochgenuss mit vielen leckeren Rezeptideen zum Abschluss dieser warmherzigen Geschichte und ein klein wenig auch Selbstfindung.
    Nordwesttod Svea Jensen
    Nordwesttod (Buch)
    09.03.2021

    Gelungener Start einer Thrillerreihe in St. Peter - Ording

    Wer nicht verreisen kann und dennoch ganz viel Sehnsucht nach Meer hat, wird sich beim Lesen dieses Thrillers ein klein wenig wohlfühlen, obwohl die vorherrschende Stimmung natürlich sehr von Spannung geprägt wird, ist St. Peter Ording sehr präsent. Der Autorin ist es gelungen die Spannung nach und nach aufzubauen, um dann zum Ende hin die grausame Wahrheit ans Licht zu bringen. Leider wird es immer Menschen geben, die quasi über Leichen gehen werden, um ihr Ziel zu erreichen. Es erschlägt mich förmlich, wie wenig Empathie hier zu erkennen ist und es eben auch Mütter gibt, die sich zwar aufopfern, aber an falscher Stelle und nicht erkennen, wie sehr sie ihren Kindern Schaden zufügen. Schaden im Bezug auf Gefühlskälte und Materialismus. Wer alles hat, ist nicht immer glücklich und wird durch Intrigen und Lügen ans Ziel kommen, wenn man ihn nicht daran hindert. Die Autorin bedient sich zwar einiger Klischees und schafft dennoch einen Thriller, der absolut rund gestrickt wurde. Mir sagt sehr zu, das die Protagonisten ihr eigenes Päckchen innerhalb ihrer Familien tragen und daher um einiges authentischer wirken.
    Der Spannungsaufbau ist zu Beginn sehr hoch und kann sich komplett durch die Buchseiten aufrecht erhalten. Der Vermisstenfall verschlägt Anna Wagner in das idyllische St. Peter Ording und gibt einige Rätsel auf. Nina Brechtmann scheint nicht einfach so verschwunden zu sein und dieses aufzulösen bringt noch einige andere unschöne Details zum Vorschein. Verdächtig sind einige Personen, die unsympathisch und daher als Täter in Frage kämen, denn irgendwann wird dieser Vermisstenfall in einen Mordfall umgewandelt, da alle Indizien dafür sprechen. Hinzu kommt die Fahrerflucht, die zwei Menschen das Leben gekostet haben. Die gut miteinander verwobenen Puzzleteile fügen sich irgendwann zusammen und lassen erkennen, das eine oder auch mehrere böse Taten nicht ungesühnt bleiben kann und Lügen aufgedeckt werden.
    Sehr gerne möchte ich eine Leseempfehlung an "Nordwesttod" aussprechen, da ich den Start dieser Thrillerreihe als sehr gelungen empfunden habe. Ich bin sehr gespannt, ob Anna Wagner ihre Zelte dauerhaft in St. Peter Ording aufschlagen wird oder nicht, denn letztendlich schreibt der Verlag ja als Untertitel "Der erste Fall der SOKO St. Peter Ording." Noch war dieses nicht zu erkennen.
    Die Verlorenen Die Verlorenen (Buch)
    09.03.2021

    Foundling Hospital

    Angesprochen war ich durch Klappentext und das wundervoll gestaltete Cover, deren Einzelheiten der Zeichnungen schon sehr viel von der Story erzählen, auch wenn dieses erst nach Beenden des Romans ersichtlich wird.

    Mich hat "Die Verlorenen" sehr bewegt, obwohl dieses nur der Tatsache geschuldet ist, Kindern / Säuglingen einen Ort des Schutzes zu bieten, wenn Mütter nicht für ihre Kinder sorgen können oder die Kinder verwaist sind. Ich litt sehr mit Bess, als sie ihre Tochter abgeben muss und danach jahrelang jeden Bissen vom Mund abspart, um ihr Kind irgendwann freikaufen zu können. Die Armut ist greifbar und zeigt einen wahren täglichen Überlebenskampf, aber eben auch ein Herz angefüllt mit großer Mutterliebe, die dem Bündel gilt, welches Bess in fremde Arme legen musste. Eine unverheiratete Frau mit Baby hat es zur damaligen Zeit nicht geben dürfen, daher ist Bess bereit, ihrer Tochter ein zunächst besseres Leben zu bieten. Wie schwer ist es, als sie erkennen muss, das ihre Tochter nicht mehr im Foundling Hospital weilt. Ab da wandelt sich die Story und ich gestehe, das es mir zu klischeehaft und aufgesetzt wirkt, einfach weil die Autorin scheinbar unbedingt ein Happy End herbei führen möchte. Hierzu erschafft sie eine andere Frau, die traumatisiert ist und sich in ihren eigenen vier Wänden verbarrikadiert. Es ist alles ein klein wenig zu viel Drama und dennoch führen die Wege der beiden doch sehr unterschiedlichen Frauen und Persönlichkeiten zueinander, einzig allein durch ein Kind.

    Insgesamt ist der Roman gelungen, wobei ich wie erwähnt, einiges an Spannung und Lebenslügen zu aufgesetzt empfand. Arm und Reich ist dagegen ganz wunderbar dargestellt und in all seinen Facetten festgehalten. Ich vergebe sehr gerne eine Leseempfehlungen an diesen historischen Roman, der aufzeigt. was Mutterliebe für Wege gehen kann, um ihr Ziel zu erreichen. Manchmal bringt es auch Heilung für andere, deren Trauma zwar nicht ausgelöscht sind, aber durch einen starken Willen die nötige Kraft wecken, um zu überwinden. Im Prinzip gewinnen hier beide Frauen, was in meinen Augen leicht kitschig und aufgesetzt gewirkt hat.
    Meeresglühen Anna Fleck
    Meeresglühen (Buch)
    19.02.2021

    Nett, aber leider nicht herausragend

    "Meeresglühen" brilliert durch ein wunderschön gestaltetes Cover, wobei dieses auch der Grund war, dieses Jugendbuch unbedingt lesen zu wollen. Es schürte meine Neugier und es in den Händen zu halten und seine komplette Schönheit wahrzunehmen, wäre auch eine 5 Sterne Rezension wert, wäre die Story, die sich in den Buchseiten offenbart, ebenfalls wundervoll und dem Cover ebenbürtig. Leider bin ich zwiegespalten, da meine Erwartungshaltung vielleicht einfach zu hoch geschraubt war. Jugendliche Leser_innen werden den einen oder anderen Defizit der Story sicherlich nicht wahrnehmen und sich in der erdachten Unterwasserwelt wohlfühlen. Mich hat einfach die Selbstgespräche der Protagonistin sehr genervt, da ich es nicht immer nachvollziehen konnte, wie naiv sie sich in diverse Situationen begibt, aber vielleicht ist es einfach ihrem jungen Alter geschuldet? Für mich ist jedenfalls klar, das ich mich einem weiteren Band der Reihe nicht widmen werde, da mir vieles zwar ausgeschmückt und in liebevollen Detail erzählt wurde, während anderes einfach oberflächlich bleibt. Für junge Leser_innen ein sicherlich optimales Buch mit ganz viel Spannung und einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte, die mich aber komplett kalt gelassen hat.
    Ich liebe alles, was mit dem Meer und Unterwasser zu tun hat und daher freute ich mich sehr darauf,
    "Meeresglühen" zu lesen. Der Start in das Jugendbuch war sensationell spannend, da noch nicht klar war, worauf die Autorin hinzielt, leider ließ meine Begeisterung irgendwann nach und ich konnte die Begeisterung des Anfangs nicht mehr nachvollziehen. Es ist ein Kampf, den Ari zu kämpfen hat, nachdem er gestrandet ist und Ella ihm das Leben rettet. Im Nachhinein trifft sie Entscheidungen, die nicht immer logisch erscheinen, aber darauf zurück zu führen sind, das sie sich Hals über Kopf in Ari verliebt und scheinbar ihren "Prinzen" oder "Seelenverwandten" gefunden hat. Eigentlich sehr niedlich gedacht, wenn auch die Umgebung gepasst hätte und es sich nicht nur steinig und oftmals auch unglaubwürdig gestaltet hätte. Die Stimmen im Kopf nervten mich, da es nicht nur Ellas Gedanken sind, sondern einige mehr hinzukommen. Irgendwie bremste dieses meinen Lesefluss.
    Insgesamt eine nette Story, die aber im Meer der Neuerscheinungen nicht herausstechen konnte. Kann man lesen, muss man aber nicht. Ich bin erstaunt über die vielen positiven Stimmen zum Roman, da mir einfach zu viel gefehlt hat, um die Protagonisten sympathisch zu finden. Ella wirkt oftmals naiv und auch Aris fehlt die Bodenständigkeit, um als Prinz zu brillieren. Eine nette Grundidee, die aber ganz viel Potential hat sich weiterzuentwickeln. Mich hat die Story leider wenig berührt, daher vergebe ich eine eingeschränkte Leseempfehlung und rate jedem: "Don´t buy a book judge its cover".
    Trauma - Kein Entkommen Trauma - Kein Entkommen (Buch)
    19.02.2021

    Traumatisch gelungener Start in eine Thrillerreihe

    "Trauma - Kein Entkommen" ist ein sehr gelungener Einstieg in eine Thrillerreihe. Faszinierend ist hierbei die Rolle der Ermittlerin Katja Sand, deren eigene Traumata bisher noch nicht komplett zum Tragen kommen, sondern nur angeschnitten werden. In der Leseprobe zum zweiten Band der Reihe gibt es den einen oder anderen Einblick auf das Geschehen, was meine Neugier sehr weckt, wobei dieser dann leider erst im August dieses Jahres erscheinen wird.
    Insgesamt liest sich "Trauma - Kein Entkommen" absolut hervorragend und lässt tief in die menschliche Psyche blicken, was mich immer wieder neu begeistern kann. Traumata sind etwas was das Leben mehr als prägt und dies kommt hier sehr gelungen zur Ausführung.
    Der Spannungsbogen kann sich komplett halten, auch wenn der Überraschungseffekt letztendlich nebensächlich erschien, sind es doch die schauerlichen Rückblenden eines Kindes, die herausragen und den Leser / die Leserin auf ein gutes Ende hoffen lassen. Es ist erschreckend, wie tief Erinnerungen vergraben werden können, um letztendlich doch hervorbrechen. Vielleicht ist es ein mechanischer Selbstschutz des Gehirns? Klar ist, das Gewalt den Menschen prägt.
    Ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen, da mir wirklich gefallen hat, wie der Autor mit der menschlichen Psyche zu spielen vermochte und auch Fachwissen mit einfließen lässt. Dieses führt dazu, diesen Thriller noch um einiges glaubwürdiger zu machen. Insgesamt ein hochkarätiger Thriller, der aber aufgrund der ausführlichen Familienprobleme der Ermittlerin ein klein wenig ausschweifend wurde. Auch wenn schnell klar wird, das Katja Sand ihre eigene Vergangenheit verarbeiten muss, dämpft es doch mitunter ein klein wenig meinen Lesefluss. Ihre eigene Verbissenheit die Morde / Selbstmorde aufzuklären bietet reichlich Spannung und gibt den traumatischen Umständen der Tode noch einen gewissen Reiz. da es einfach nur brutal ist und dennoch einem Thriller angemessen.
    Hush (Band 1) - Verbotene Worte Dylan Farrow
    Hush (Band 1) - Verbotene Worte (Buch)
    19.02.2021

    Ein Roman angefüllt mit magischen Worten

    Noch vor der ganzen Diskussion rund um die Autorin Dylan Farrow verliebte ich mich in das Buchcover und bestellte mir "Hush - Verbotene Worte" vor. Die großen blauen Augen und das rote Haar sind einfach magisch und wer ganz genau hinsieht, wird in den unteren Haaren Schmetterlinge erkennen, wobei diese zur Story zwar unpassend erscheinen, aber das Cover noch ansehnlicher gestalten. Ich liebe die harmonischen Farben und hier hat sich ein Entscheidung rein vom Cover her wirklich gelohnt, denn auch die enthaltene Story konnte mich überzeugen. Den Finger an den Lippen, um jemanden aufzufordern, still zu sein, machte mich neugierig, wobei auch der Titel "Hush - Verbotene Worte" hierzu stimmig erscheint. Insgesamt ist das Jugendbuch für die Zielgruppe junger Leser_innen bestens geeignet, da es nicht nur vom Cover her eine magische Anziehungskraft entwickeln konnte, sondern auch das Debüt der Autorin mich wirklich überzeugt hat.

    Eine sehr spannende Story, in der ganz klar Lüge und Intrige gespinnt wird und Worte töten können. So erlebt es Shea, wobei sie selbst auch über diverse Gaben / Fähigkeiten verfügt, die sie nicht unter Kontrolle hat. Nachdem ihre Mutter verstirbt, wünscht sich Shea Antworten und verlässt das Dorf, um Antworten bei den Barden zu finden. Recht schnell ist klar, das auch die Barden ein grausames Geheimnis verbergen und Shea zum Spielball wird. Wem kann sie vertrauen? Wie ihre Gaben / Fähigkeiten einsetzen, ohne sich und anderen zu schaden? Magie ist mächtig und dies zeigt sich wieder einmal auch zwischen den Zeilen.

    Mir hat der Auftakt dieser Buchreihe sehr gefallen und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung. Der Cliffhanger zum Ende zeigt deutlich, das da noch ganz viel Potential vorhanden ist, zumal Shea nun Menschen an ihrer Seite hat, die ihr auch schon vor ihrer Flucht aus Montane sehr wichtig waren. Für ihre innere Gesundheit wird sich dieses positiv auswirken, da sie als Waise doch auf sich selbst gestellt war und sich nirgendwo dazugehörig gefühlt hat. Ein grausames Schicksal in einer doch recht komplizierten Welt.

    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen Jugendroman, der mich zu lesen reizte, da ich das Cover auf Anhieb wunderschön fand. In meinen Händen gehalten glänzte es um ein vielfaches mehr. Auch die Story begeistert, sodass es sich hier um einen Buchschatz handelt, der gelesen werden sollte. Kleine Mängel sind vorhanden, aber welches Buch ist schon perfekt?

    Darling Rose Gold Darling Rose Gold (Buch)
    18.02.2021

    Rache ist toxisch

    "Darling Rose Gold" ist ein sehr gelungener Roman, der viele Überraschungen an seine Leser_in bereithält. Mir hat es sehr gefallen in diese doch sehr außergewöhnliche Mutter - Tochter - Beziehung einzutauchen und mich beispiellos in eine Story zu begeben, die mich begeistert zurücklässt. Das Ende ist sehr gelungen, auch wenn sich wieder einmal bewahrheitet, das Rache mitunter doch sehr wohltuend ist, zumindest für denjenigen oder diejenige, die Rache nimmt. Ich bin nicht immer einverstanden, mit dem, wie Rose Gold agiert, aber das ist es eben auch, was diesen Roman belebt, der sich mitunter wie ein Thriller las. Im Gesamtpaket absolut ausschweifend und dennoch kein Problem die Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verknüpfen. Für den Verlauf der Story ist es zwingend notwendig, in die Köpfe von Rose Gold und ihrer Mutter Patty zu schauen, um zu begreifen, warum Rose Gold es notwendig sieht, sich zu rächen und sich nicht weiter manipulieren zu lassen, denn das ist etwas, was ihrer Mutter Patty schnell zu gelingen scheint. Patty will da anknüpfen, wo sie vor ihrer Gefängnisstrafe geendet hat und das Ruder wieder komplett übernehmen. Das hieße aber auch, ihrer Tochter erneut die Luft zum Atmen zu nehmen.

    Was ich mich immer frage, wenn Menschen eine schwere Kindheit hatten, ob dieses rechtfertigt, sein Kind an sich zu binden, weil man sich in der Rolle der Märtyrerin sehr gefällt? Sein Kind zu vergiften ist eine schwere Straftat und Rose hat dadurch einiges ihrer Kindheit einbüßen müssen. Sie wirkt kränklich und ich kann nicht beurteilen, ob Patty komplett durchgeknallt ist oder ob es nur Mutterliebe ist, die sie dermaßen agieren lässt. Wahrscheinlich von allem etwas, wobei sie sich keiner Schuld bewusst ist und sich als gute Mutter empfindet, die sich hingebungsvoll um ihre Tochter gekümmert hat. Die Quittung folgt, denn Rose Gold ist wenig versöhnlich, zumal sie erkennt, das ihre Mutter unverkennbar gleich bleibt.

    Rose Gild ist eigentlich nur auf der Suche nach Liebe. Vielleicht auch nur Sicherheit, die ihr bisher nicht in ihrem Leben begegnet sind. Die Wege die sie geht, sind komplett falsch und auch schmerzhaft, wobei ich Liebesentzug und Kontaktsperre ihres Erzeugers nicht nachvollziehen kann. Die Vergangenheit seines Kindes beleuchtet, hätte einfach die Einsamkeit gespiegelt und den Wunsch eines "echten" Zuhauses aufgezeigt. Mich wundert es nicht wirklich, das Rose ganz weit ausholt und auch hier Schmerz und Schaden zufügt.

    Insgesamt gesehen ist "Darling Rose Gold" absolut psychotisch und deshalb vielleicht auch so gelungen. Es gibt Situationen, da möchte man nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und dann gibt es wieder andere, da wird einem rasch bewusst, wie verzweifelt und einsam dieses Menschenkind ist. Wenn dein einziger Freund eine Pflanze ist, dann bist du schon reichlich arm dran.

    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an "Darling Rose Gold", da ich die Story äußerst faszinierend fand und viele, viele gute Ansätze auf der Gefühlsebene von Rose Gold wahrnahm, die absolut auf eine psychische Störung hinweisen, die von ihrer Mutter erzeugt wurden. Einer Mutter, die nicht erkennt, wo sie Fehler gemacht hat und diese wiederholen will, dabei aber auf eine sehr ausgeklügelte Art und Weise gebremst wird. Mich hat es zufrieden gestellt, denn wie sagt man so schön? Schadenfreude ist die größte Freude.

    Die Frau vom Strand Die Frau vom Strand (Buch)
    17.02.2021

    Interessante Wendungen, gekonnt inszeniert

    "Die Frau vom Strand" ist vielleicht nicht unbedingt dem Genre Thriller zuzuordnen, aber einen hohen Spannungsbogen kann ich wahrnehmen. Der Autorin gelingt es, die Leser_in immer wieder neu zu verwirren und webt letztendlich ein sehr gelungenes Ende. Die Frau vom Strand lässt sich erst sehr spät in ihre Karten schauen und zeigt dann auch auf, welch Irrungen und Wirrungen es innerhalb der Ehe von Rebekka und Lucy gegeben hat. Nicht immer ist der gute Wille zielführend, wobei Verletzungen und Traumata auch hier eine große Rolle spielen, aber erst spät innerhalb der Story offenbar werden.

    Insgesamt ist die Story absolut solide und interessant aufgebaut. Viele Ungereimtheiten bezüglich des Phantoms "Julia" werden aufgedeckt und zeigen auf, das oftmals alles nur Schall und Rauch ist und sich nicht immer verbergen lässt, ohne auch innerlich Schaden zu nehmen. Lügen müssen aufgedeckt werden, um Heilung zu erlangen, sind aber auch gleichzeitig für den Partner eine Veränderung, die dazu führt, das zu retten was man liebt, um gleichzeitig neue Lügen aufbauen zu können. Es fasziniert sehr, wie der Mensch tickt und es ist von der Autorin gekonnt in Szene gesetzt worden.

    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an einen "Thriller", dem zwar der Thrill fehlt, so wie man es gewohnt ist oder erwartet hätte, wobei ich der Story ihr hohes Potential nicht absprechen möchte. Ich flog förmlich durch die Seiten und konnte mich schnell in Rebekka hineinversetzen, deren Persönlichkeit mich letztendlich doch sehr überrascht hat. Spannung wird erzeugt durch diverse Rückblenden und immer wieder neu einfließende Informationen, die das Paar Rebekka und Lucy betreffen, wobei auch alte Freundschaften und Familienzugehörigkeiten eine große Rolle spielen, um Prioritäten im Leben zu erkennen. Nicht jeder Schritt den man zu gehen bereit ist, ist auch der Richtige, aber das muss jeder Mensch für sich selbst erkennen.
    Der andere Sohn Der andere Sohn (Buch)
    07.02.2021

    Cold Case - Gelungener Einstieg in eine Krimireihe aus Schweden

    Laut Verlagsseite handelt es sich bei "Der andere Sohn" um eine Krimireihe, die in Karlsstadt / Südschweden spielt. Meine Vermutung ist, das sich der Ermittler John Adderly dort häuslich niederlässt, um seine Verpflichtungen innerhalb der Familie nachzugehen, auch wenn ihm die, die ihn verfolgen dicht auf den Fersen zu sein scheinen. John ist in einem Zeugenschutzprogramm des FBI aufgenommen worden, als ein Undercover Einsatz in Baltimore dazu zwingt, eine neue Identität aufzubauen. Es zeiht ihn in die Heimat, wo sein Bruder Billy einem Mord schuldig gesprochen wird. Aus Mangel an "echten" Beweisen wird er freigelassen, aber der Fall wieder aufgerollt. Es ergebe sich letztendlich einige Fehler innerhalb der damaligen Ermittlungen und es zeigt sich schnell, das in den Reihen der Polizei nicht sauber gearbeitet wurde. Der Mensch ist also solange unschuldig, bis seine Schuld bewiesen wurde? Im Fall von Billy ist die große Gemeinschaft der in Karlsstadt lebenden überzeugt von seiner Schuld, was auch seine Tochter Nicole zu spüren bekommt, die ausgeschlossen und gemobbt wird.
    Was mich fasziniert, ist ein Polizist / Ermittler mit Panikattacken, was ich wirklich gelungen finde, zeigt es doch, das diese auch kein Herz aus Stein haben und bedrohliche Gefahren auch verarbeiten müssen. Sobald John getriggert wird, bekommt er Luftnot und fällt sogar in Ohnmacht. Nicht besonders gelungen auf einer Verfolgungsjagd, aber ein I - Tüpfelchen innerhalb der Story, die mir insgesamt sehr zugesagt hat. Weniger zugesagt hat mir Johns Mutter, die nicht einen Moment lang glänzen konnte und ich schnell ein Verständnis dafür bekam, warum sie von ihrem Mann verlassen worden ist. Für John ist es eine echte Entwicklung, da er sich entfalten konnte und das Leben innerhalb Karlsstadt hätte ihn sehr gehindert, zu dem zu werden, der er ist. Seine Mutter, dem Alkohol verfallen und wenig bereit sich zu ändern, immer den Zweitgeborenen (Johns Halbbruder, wobei nicht klar ist, wer dessen Erzeuger ist) vorzuschieben, ist definitiv kein Vorbild. Die Familienverhältnisse bleiben definitiv ungeklärt, zeigen aber auf, das Billy Mamas Lieblingssohn ist, den sie mit Haut und Haar verteidigt. Nicht alle Entscheidungen, die Mama trifft, sind gesund und richtig, das zeigt das Autorenduo recht deutlich zum Ende hin und bietet somit einen runden Abschluss, den ich mir allerdings anders gewünscht hätte. Der alte Fall lässt sich auflösen und bietet reichlich Überraschungen, wobei John einige wichtige Hinweise zur Aufklärung bietet. Letztendlich waren mir manche Personen, die mir innerhalb der Story begegnen sehr suspekt, sodass mich nicht verwundert, das hier viele Grenzen überschritten wurden, die zum Tod eines jungen Mädchens geführt haben, auch wenn dieses scheinbar ihr Glück in Drogen und anderen Ausschweifungen gesucht hat.
    "Der andere Sohn" ist ein wirklich sehr gelungener Einstieg in eine Krimireihe, daher möchte ich sehr gerne eine Leseempfehlung aussprechen. Familiendramen vereint mit einem Cold Case, zudem Lügen und Intrigen vereinen sich zu einer spannenden Story, die viele Verdächtige hervorruft, um letztendlich komplett zu überraschen und einen komplett anderen Weg einschlägt, völlig unerwartet.
    Hasse, S: Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? Hasse, S: Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Buch)
    01.02.2021

    Mit ganz viel Luft nach oben

    Für mich ein weiterer Roman der Autorin, der mich zwar begeistert, aber nicht komplett überzeugt, da mir ein klein wenig Tiefe fehlte, daher erhoffe ich mir, das im zweiten Band der Buchreihe, der zeitgleich erschienen ist, die Emotionen der Protagonisten mehr zusagen werden. Cara ist mir oftmals zu naiv und ich kann nicht alles ernst nehmen, was ihr innerhalb der Studentenbewegung Raven widerfährt. Mir ist das alles zu viel Glamour und Luxus, wobei es ich sicherlich auch verführt hätte, dort leben zu wollen und mir keinerlei Gedanken mehr über Stipendien oder anderen finanziellen Dingen Gedanken zu machen und mich einfach nur verwöhnen zu lassen im Spa und anderem Wellness. Die ravens sind mir zu reich, zu schön und zu arrogant. Hinzu kommen viele Klischees, die ich einfach zu oft gelesen habe und si einfach zu viel Wiederholung boten. Das Speeddating hat in mir lediglich ein müdes Lächeln hervorgerufen und auch das Nippelpiercing hat mich nicht vom Hocker gehauen. Es ist mir leider alles etwas zu aufgesetzt, aber vielleicht komme ich einfach in ein Alter, indem mich diese diversen Dinge nicht mehr reizen? Hinzu kommt die Suche der besten Freundin, die immer wieder Warnungen ausspricht und diese nicht erhört werden.
    Der Cliffhanger zum Ende ist absolut gekonnt inszeniert und ich bin wirklich neugierig, was mich weiterhin erwartet. Positiv ist einfach, das ich nicht ewig auf das Erscheinen einer Fortsetzung warten muss, zudem der güstige E-Book Preis, der mich verleitet hat, sofort zuzuschlagen, nachdem mir das Jugendbuch in diversen Buchforen und der Facebokseite der Autorin präsentiert wurde.
    Insgesamt ein guter Start, dem aber meiner Meinung nach ein klein wenig Tiefe gefehlt hat, um vollkommen rund zu sein. Cara bleibt in ihrem Verhalten einfach oberflächlich und nichtssagend. Da aber jede/r Leser_in eine andere Empfindung hat, werde ich einfach meine Meinung herausposaunen, die sich nicht immer mit denen anderer vergleichen lassen kann. Die eine oder andere Rezension habe ich vorher gelesen und es überschneidet sich mit meiner Meinung hier und da, auf der anderen Seite finden sich nur Lobhymnen, die ich allerdings als etwas unglaubwürdig empfand. Sorry!
    Ich vergebe dennoch gerne eine Leseempfehlung an "Matching Night", da ich den Plot insgesamt als sehr gelungen empfand. Für mich ist bis jetzt nicht klar, wem ich vertrauen würde, daher ist es an der Zeit sobald wie möglich nach dem zweiten Band zu greifen, um hoffentlich meine Fragen beantwortet zu bekommen.
    Der Mädchenwald Der Mädchenwald (Buch)
    09.01.2021

    Schach(matt)

    "Der Mädchenwald" sprach mich durch den Klappentext sehr an, sodass ich mir das E-Book auf meinen Reader lud, nachdem dieses im Preis reduziert war. Mir begegnete der Thriller mehrfach auf diversen Buchseiten und meine Neugier wurde geweckt.
    Der Thriller beginnt sogleich spannend, was sich komplett durch die zu lesenden Seiten zieht, da die Story mich durch die Schicksale der Protagonisten sehr berührt. Vieles wird erst zum Ende hin offensichtlich, sodass einige Überraschungsmomente zu erwarten waren. Nicht alles ist logisch oder schlüssig, dennoch zeigt sich, das diverse Cleverness einen Weg bahnen kann, sich zu befreien oder zumindest auf sich aufmerksam zu machen. Für Elissa ist Schach etwas, in dem sie sich behaupten kann und letztendlich auch das, was zu ihrer Rettung führen kann. Elijahs Schicksal dagegen ist ganz anders und lässt mich wieder einmal ganz tief in menschliche Abgründe blicken. Wirklich klar geworden ist mir die Entführung nicht. Sollte Elissas Mutter aufgrund eines fehlenden Vaters unfähig sein, ihre Tochter zu erziehen? Worauf basiert dieser Hass auf Alleinerziehende? Klar ist, das es neben Elissa noch andere Mädchen gegeben haben muss, was auch den Titel des Thrillers erklären würde.

    Insgesamt ein gelungener Plot, der in meinen Augen leider nicht ganz flüssig und überzeugend ist, dennoch las ich immer und immer weiter, da ich mir natürlich das Überleben der Protagonisten wünsche. Elijah wirkt sehr kindlich, was die charakterlichen Unterschiede zu Elissa noch deutlicher macht. Durch die verschiedenen Perspektiven entwickelt sich ein Sog, dem ich mich unschwer entziehen konnte. Zwar ein Thriller mit kleinen Schwächen, aber dennoch lesenswert. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich mich sehr schnell auf die Story einlassen konnte. Einige Fragen bleiben unbeantwortet und auch das Ende schockiert mich sehr und wäre von mir anders gewünscht worden.

    Fazit: Lesenswert durch ungewöhnliche Protagonisten und einem angenehmen Schreibstil. Einiges bleibt offen, was aber die erzeugte Spannung nicht schmälerte.

    Kissing Chloe Brown Kissing Chloe Brown (Buch)
    09.01.2021

    Sensationell niedlich

    "Kissing Chloe Brown" ist aufgrund der Erkrankung der Protagonistin anders, da sie sich nicht unterkriegen lässt und eine Liste erstellt mit Dingen, die sie unbedingt erleben möchte. Chloes Leben besteht aus Schmerz und diesen möchte sie bekämpfen. Es gab Zeiten, da hat sie sich verkrochen und gelitten, aber nun ist sie bereit, sich dem Leben zu stellen. Sich zu verlieben stand dabei nicht auf dem Plan, ist aber ein sehr niedlicher Nebeneffekt, der mir gut gefallen hat, denn auch Red trägt sein Päckchen und ist fast schon traumatisiert zu nennen, was die Beziehung zu Beginn erschwert, wobei beide sich erst einmal eingestehen müssen, das sie sich ineinander verliebt haben.
    Fibromyalgie ist eine Erkrankung, die ich durch meine Großmutter kenne. Sie wurde nicht ernst genommen, da es etwas ist, was Ärzte auch heute noch vor große Rätsel stellt. Im Beispiel von Chloe kann ich nur ansatzweise erkennen, wie schwer Menschen es haben die daran erkranken. Chloes Beziehung zerbricht und hinterlässt eine große und tiefe Verletzung, sodass es für sie sehr schwer ist Vertrauen zu einem Mann aufzubauen. "Kissing Chloe Brown" enthält neben der entstehenden Liebesgeschichte, auch einiges an Tiefe, was mir sehr zugesagt hat. Ich las also nicht nur eine schnöde, sinnliche Liebesgeschichte, die vom Verlag als romantische Komödie betitelt wurde, sondern einen Roman, der auch zwischen den Zeilen herzzerreißend ist und mich deshalb begeistern konnte.

    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da mir "Kissing Chloe Brown" eine etwas andere Protagonistin präsentiert hat, die aufgrund ihrer Krankheit interessant erschien. Eine Frau, die sich aus ihrem eigenen Schmerz erhebt und sich dem Leben stellt. Absolut gelungen und eine definitiv andere Story, die ich als sehr ansprechend empfand.
    Erinnerungen aus Glas Erinnerungen aus Glas (Buch)
    09.01.2021

    Bedeutsame Erinnerungen

    "Erinnerungen aus Glas" ist ein Roman, der mit den Geschehnissen in den Niederlanden inmitten des 2. Weltkrieges. Ich empfinde den Zwiespalt der Menschen als sehr deutlich dargestellt, habe ich doch immer Anne Frank vor Augen. Der Autorin gelingt es die Unbarmherzigkeit der damaligen Zeit in Szene zu setzen, ohne dabei zu überfordern. Vieles wird nur angedeutet, ist aber zwischen den Zeilen zu lesen, zumindest für diejenigen, die sich damit schon zuvor auseinandergesetzt haben. Mir gefällt, das hier zwei Frauen in den Fokus gerückt werden, deren Ziel es ist, möglichst viele Kinder zu retten, die verschleppt werden sollen und schon in der Sammelstelle des Amsterdamer Theaters wie Vieh behandelt werden. Die Trennung von den Eltern ist unabdingbar für das Überleben und auch ich als Mutter würde lieber von meinem Kind getrennt, mit der Hoffnung, das Leben so zu sichern. Die Darstellung der Soldaten innerhalb dieses Geschehens ist authentisch, denn es wirkt schon immer auf mich gefühlskalt und lieblos, sobald ich mich mit der Geschichte auseinandersetze. Hier ist absolute Gehirnwäsche geschehen, die für mich nicht nachvollziehbar ist. Es ist absolutes Gehorsam, was mich immer wieder erschreckt.
    Eliese und Josie sind durch ihre Familien unterschiedlich aufgewachsen und geprägt, dennoch agieren sie innerhalb dieser Krise gemeinsam und sind sich der Gefahr bewusst, derer sie sich aussetzen. Das Ziel möglichst viele Kinder zu retten schweißt erneut zusammen und gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer inmitten dieses Entsetzens.
    Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt und wirkt dadurch sehr lebendig. Ava Drake befindet sich urplötzlich in einer anderen Rolle, als die der Botschafterin. Sie entdeckt das, was wirklich geschehen ist und kann somit inneren Frieden für einige Beteiligte bringen, wobei sie sich nun anderen Gefahren aussetzt, was bedeutet, sich mit ihrer Familie zu entzweien. Die Wahrheit schmerzt und zeigt dennoch, dass der Deckmantel des Schweigens irgendwann zerreißt. Mir hat sehr gefallen, dass nicht nur der Schrecken des Krieges Raum findet, sondern auch Liebe und Freundschaft durch alle Zeiten hindurch. Hier werden viele Menschen präsentiert, die letztendlich zur Rettung vieler beitragen konnten. Erschreckend ist hierbei, das Geld und Reichtum einzelner, zumindest die Gier danach, Menschen zu Verrat herausfordert. Es ist ein klein wenig Judas in harten Zeiten. Um das eigene Überleben zu sichern, liefert man ein oder mehrere Menschenleben aus, ohne mit der Wimper zu zucken. Mich stimmt dieses oftmals nachdenklich, zumal ich mich niemals in solchen Zeiten befunden habe, hoffe ich, das mein Glaube mich stärkt und ich mich nicht für das Böse entscheiden muss, denn nichts anderes ist dieser Verrat in meinen Augen. Habgier und Betrug verschafft zwar Reichtum, zerstört dabei aber Familien und zeigt oftmals auch, das Geld allein nicht glücklich machen kann.
    "Erinnerungen aus Glas" ist als Titel äußerst passend gewählt. Auch das Cover ist sehr gelungen dargestellt. Ich habe meine eigenen Assoziationen zu dem Kind an der Hand der jungen Frau, werde diesbezüglich aber nicht näher darauf eingehen, da ich sonst eine der wichtigsten Begebenheiten innerhalb der Story preisgeben würde. Das Ende der Story wird sehr eindrücklich und bewegend, sodass ich mich gedanklich wieder auf das Cover beziehen konnte.
    Ich vergebe sehr gerne eine Leseempfehlung, da ich emotional sehr herausgefordert wurde und mich die Story komplett überzeugt hat. Geschichtliche Tatsachen, gepaart mit fiktiven Personen und Begebenheiten sind gut widergegeben und geben Einblicke in eine Zeit, die so hoffentlich nicht wieder erlebt werden muss.
    Miss Bensons Reise Miss Bensons Reise (Buch)
    09.01.2021

    Miss Bensons Reise zum Mittelpunkt ihrer Welt

    "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und auch die anderen Werke der Autorin sprachen mich sehr an, sodass ich mich sehr auf die Neuerscheinung des Romans "Miss Bensons Reise" freute. Das Wort Reise steckt in beiden Romanen, aber die Protagonisten der Bücher könnten unterschiedlicher nicht sein. Margery Benson ist so schrullig, das sie mitunter sehr amüsant erscheint. Nichtsahnend über ihre Vergangenheit stolperte ich quasi in ihr Leben und erlebe letztendlich eine gebrochene Frau. Dieses ist lediglich zwischen den Zeilen zu lesen und wird nicht direkt ausgesprochen. Was Margery erlebt hat wirkt sich komplett auf ihr Leben aus und die Verwandlung die innerhalb der Story mit ihr geschieht, ist bezeichnend für die Ausarbeitung der Figuren, denen sich die Autorin bemächtigt. Auch Enid Pretty ist absolut großartig und zeigt an ihr, das Schmerz und Leid verbindet, denn beide Frauen brechen gemeinsam auf, um den goldenen Käfer zu entdecken. Für Margery scheint es eine Lebensaufgabe zu sein, während Enid einen ganz anderen Grund hat, diese Reise anzutreten. Die beiden Frauen werden wichtig füreinander und die charakterlichen Veränderungen sind greifbar. Mich hat es sehr bewegt, wie die eine ihre Einsamkeit verliert und die andere ihre Ängste.
    Für mich erneut ein ganz wunderbarer Roman, der zwar nicht in allen punkten konnte, aber doch genügend Tiefgang besaß, um zu überzeugen. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da Margery letztendlich findet, wonach sie sucht und dadurch unter ihrem Erleben einen Schlussstrich ziehen kann. Manche traumatischen Erinnerungen müssen bekämpft werden, auch wenn es heißt ganz, ganz tief im Dschungel nach einem Käfer zu suchen. "Miss Bensons Reise" ist inhaltlich so bunt wie das auserwählte Cover. Lebensgeschichten. Freundschaft und Abenteuer lassen sich gut miteinander vereinen und ergeben eine aufregende Reise, die nicht nur den Mittelpunkt der Welt von Margery Benson beleuchtet, sondern das Leben insgesamt bejahen möchte.
    Nur noch ein bisschen Glück Nur noch ein bisschen Glück (Buch)
    14.08.2020

    Bauer sucht Frau?

    "Nur noch ein bisschen Glück" ist eine herzerwärmende Liebesgeschichte, die vor Kitsch und Schmalz förmlich trieft, absolut vorhersehbar ist und deren beschriebene Leidenschaft, man sich schwer entziehen kann. Ich fühlte mich wohl auf dem Land mit verrückten Ziegen, einem Bauern, der ein großartiger Vater ist und einer Frau, die zu sich selbst finden muss, um der Liebe eine Chance geben zu können. Anfänglich wirkt Stella sehr oberflächlich und kopflos, was darauf zurück zu führen ist, dass das Leben sie maßlos enttäuscht hat und sie zu ihren Wurzeln finden muss. Die Autorin nutzt hierfür viele kleine Begebenheiten, um diese im Nachhinein nahtlos ineinander zu fügen. Viele Klischees erfüllen sich und dennoch ist das Lesen wie Urlaub. Die frische Landluft und der gewählte Schauplatz in Schweden gibt diesem Roman echte Schönheit, wobei die Liebesgeschichte, die sich nach und nach entwickelt ebenfalls eine große Bedeutung innehält, um sich als Leser_in mächtig wohlzufühlen.
    Das harmonisch gestaltete Cover irritiert ein klein wenig, denn von Harmonie ist mitunter nichts zu spüren, denn alle beschriebenen Protagonisten tragen ihr kleines oder auch großes Päckchen. Stella, die sehr verletzt wurde, mischt das kleine Örtchen Laholm mächtig auf und stößt oftmals auch auf Gegenwind. Sie kann sich durch ihr sympathisches Wesen behaupten und hier und da, die Menschen um sich herum um den Finger wickeln. Die anfängliche Oberflächlichkeit verfliegt und eine sehr empathische Frau kommt zum Vorschein, die in einigen Menschen das Beste hervorholen kann. Stella sieht den Menschen und blickt nicht durch sie hindurch.
    Wirklich gelungen empfand ich das Einfließen wichtiger Themen wie Mobbing und das Nutzen von sozialen Medien. Auch hier hat Stella ihre Hand im Spiel und kann einige böse Vorhaben abwiegeln, auch wenn sie es sich dadurch mit dem arroganten Erik verdirbt, der als Vater und Ehemann mächtig versagt hat, denn sein Frauenbild ist absolut nicht tragbar. Erik und seine Familie wird hier als Widerlinge beschrieben und nimmt daher dem Friede - Freude - Eierkuchen Eindruck ein klein wenig an Bedeutung, was aber absolut passend erscheint in der heutigen Zeit. Menschen, die sich so verhalten, dürfen nicht straffrei bleiben, da sie der Harmonie des Ortes absolut schaden.
    Thor, alleinerziehend und eigentlich glücklich in seiner Rolle als Bauer und Vater, wird durch Stellas Erscheinen sehr schnell aus der Fassung gebracht. Sich zu verlieben stand nicht auf dem Plan, zumal die Abmachung war, sich lediglich zu vergnügen. Manchmal gehen solche Absprachen gründlich schief. Schön ist es, diesen wunderbaren Mann und Vater näher kennenzulernen und dabei auch teilzunehmen an Versöhnung und Aussprachen innerhalb der Familie. Mitunter ist es nicht von Vorteil, Dinge nicht anzusprechen, da sie der inneren Heilung der Betroffenen im Weg stehen.
    "Nur noch ein bisschen Glück" ist insgesamt ein sehr gelungener, wenn auch vorhersehbarer Roman. Ich vergebe sehr gerne eine Leseempfehlung, da ich die rasante Entwicklung der Liebesgeschichte sehr mochte, hinzu kommen die vielen kleinen und großen Begebenheiten die Thor und Stella als Menschen definitiv hervorheben. Ein Roman zum Abschalten, der eine Story erzählt, die wirklich außergewöhnlich schön war und eben auch äußerst sensibel von Neuanfängen berichtet, die absolut herzerwärmend sind. Es passiert innerhalb der Story sehr, sehr viel, was aber nicht erschlägt, sondern äußerst passend dargestellt wurde, da letztendlich ein Großteil der beschriebenen Personen miteinander harmonieren wird.
    Schwestern im Tod Schwestern im Tod (Buch)
    07.06.2020

    Der Tod im weißen Kleid

    "Schwestern im Tod" ist für mich der erste Thriller des Autors Bernard Minier, obwohl ich einige der bisher erschienen Bücher auf meinem Reader geladen habe, bin ich bisher nicht überzeugt gewesen, diese von meinem SUB zu befreien. Dieses ändert sich nun, da ich den Spannungsaufbau sehr genossen habe, der schon gleich zu Beginn an Fahrt aufnimmt und mehr und mehr verwirrt, da das Geschehen immer faszinierender und krankhafter wird. Zwei getötete Mädchen, deren Mord nur oberflächlich aufgeklärt wird und sich ein Tatverdächtiger selbst der Tat bezichtigt? Reicht dieses, um einen Fall abzuschließen? Kommissar Martin Servaz zweifelt und nachdem der Hauptverdächtigte nun erneut in den Fokus rückt, beginnt die Suche nach den Hintergründen der Tat. Es ist perfide und grausam, was sich letztendlich offenbart, aber definitiv eines Thrillers würdig. Manche Taten bleiben ungesühnt, während andere aufgedeckt werden, auch nach langer, langer Zeit. Für mich ist es immer wieder erstaunlich, wie das Rechtsystem funktioniert, aber es es stellt mich natürlich zufrieden, wenn der wahre Mörder seine Strafe erhält. Hier geht es definitiv um Lebenslügen und Suggestion, was wirklich faszinierend ist, wie Worte Menschen überzeugen können, wenn auch nur in Buchform und schriftstellerischer Leistung und sie zum Teil dadurch auch wahnsinnig werden lassen. Wie schnell lässt sich ein Fan in Wahnsinn treiben? Ist es das Auftreten des Autors Erik lang oder ist es viel, viel mehr? Bernard Minier hat dieses wunderbar aufgeführt, da dieser Wahn auch Grenzen überschreiten wird, die zuvor nicht ersichtlich waren. Insgesamt ein sehr gelungener Thriller, der in mir den einen oder anderen Verdachtsmoment weckte, aber letztendlich eine ganz andere Wendung nimmt, die mich überzeugen konnte.
    Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich die Handlung gut verfolgen konnte, auch wenn Gegenwart und Vergangenheit sich mitunter nahtlos ablösen, ist es nicht verwirrend, sondern dem Spannungsaufbau angemessen.
    Lips Don't Lie Lips Don't Lie (Buch)
    07.06.2020

    Bad Boy mit Herz und Verstand

    Wohin die Liebe fällt, lässt sich oftmals nicht ändern, auch wenn das Paar zunächst nicht zueinander passen scheint, entsteht zwischen Tristan und Riley eine außergewöhnliche Freundschaft, die in Tristan das Licht weckt. Ein Licht, was er lange Zeit in seinem Leben vermisst hat. Er, der durch Dub, den Boss einer Gang in Millers, Arkansas in einem regelrechten Abhängigkeitsverhältnis gestanden hat. Sich gegen Dub zu stellen, käme einem Todesurteil gleich und Tristan erkennt schnell die Suggestion des Gangbosses, die ihn seit seiner Kindheit prägen. Das Tattoo, welches ihm schon früh verpasst wurde, zeichnet ihn als Mitglied aus und auszusteigen ist keine Option, zumindest nicht zu Beginn der Story, die absolut authentisch wirkt, was durch das Nachwort der Autorin noch glaubhafter auf mich wirkt. Absolut skrupellos und ohne mit der Wimper zu zucken, setzt Dub seine Ziele durch und tötet bei Verrat, was Tristan letztendlich das Herz brechen wird und seine Entscheidung zum Ausstieg noch manifestiert. Ich konnte mich sehr gut auf Riley und Tristan einlassen und gerade dadurch, das diese Liebesgeschichte durch Gewalt und Macht geprägt wird, ist Liebe nicht der Fokus auf den die Autorin gesetzt hat, sondern die Befreiung und der Beginn eines neuen Lebens. Vielleicht auch ein Leben ohne Angst gemeinsam mit Riley?
    Es geschieht sehr viel innerhalb der Story, die mich nachdenklich stimmen konnte, denn die Gangs in Amerika sind nicht erfunden, sondern könnten genauso agieren, wie Dub in diesem interessant gestrickten Plot. Darauf eine Liebesgeschichte aufzubauen, wobei die Freundschaft überwiegt, ist eine gelungene Präsentation der Ereignisse, die sich zum Ende hin komplett überschlagen, wobei es einem Befreiungsschlag gleicht, denn nur so kann sich Tristan von seinen Fesseln lösen. Rund und absolut passend gelöst und auch kein Grund für mich erstaunt zu sein. Kinder mit Waffen in der Hand sind nicht utopisch, dieses liest man immer wieder in den Medien, sodass ich dankbar bin für unser Waffengesetz.
    Insgesamt ein sehr gelungener Jugendroman mit passenden Protagonisten, die definitiv aus der Masse herausstechen konnten. Gerne eine Leseempfehlung an all diejenigen, die nicht nur schnöde Liebesgeschichten lesen wollen. Viele, viele gelungene Szenen, die nachdenklich stimmen und nur ein, zwei Küsse zweier Jugendliche inmitten einer harten Story, die auch auf Basketball aufbaut, was ich faszinierend fand, da Riley sich einfach nicht wie ein typisches Mädchen benimmt und sich nicht unterkriegen lässt, trotz grausamen Geschehens. Durch sie bekommt Tristans Leben Risse und ein für ihn sehr gefährliches Umdenken geschieht, was aber dienlich ist, um sein Potential zu entfalten. Dieser Roman beihaltet kein Happy End, sondern überlässt der Leserin / dem Leser seine eigenen Gedanken, was mir sehr gelegen kam, um einen für mich geeigneten Abschluss zu finden.

    "Lips don´t lie" war definitiv anders als erwartet, aber gerade deshalb ein Roman, der nicht so schnell vergessen wird. Emotionalität und Authentizität nehmen inmitten von persönlichen Tragödien sehr viel Raum ein und wirkt sicherlich auch nach Beenden noch eine Weile nach. Ein Roman, dessen Story wirklich sehr viel Wert hat.
    Koch, J: Denn Geister vergessen nie Koch, J: Denn Geister vergessen nie (Buch)
    04.06.2020

    Stürmisch und emphatisch

    "Denn Geister vergessen nie" fiel mir mehrfach auf diversen Buchseiten auf, sodass ich sehr neugierig auf das neuste Werk der Autorin Jessica Koch wurde. Nachdem ich im letzten Jahr auf der FBM 2019 mehrfach einer riesigen Schlange von Autogrammjäger_innen ausweichen musste, musste diese Autorin einfach genial sein und meine Neugier wuchs umso mehr.
    Die Charaktere des Romans sind interessant gezeichnet, wobei mir einiges doch zu oberflächlich geblieben ist, um mich mit ihnen zu identifizieren oder sie sympathisch zu finden.
    Durch Rückblenden in die Kindheit von Jano und Mian wird deutlich, warum sie sich außergewöhnlich verhalten und das Band, welches sie verbindet so stark ist. In Anbetracht dessen, das ich selbst Mutter bin, kann ich ein klein wenig verstehen, warum Eltern außergewöhnliche Wege gehen, um ihr Kind zu retten. Auch Amys Schmerz lässt sich so besser verstehen. Ihre Trauer ist glaubwürdig dargestellt und die Heilung die irgendwann erfolgt, ist richtig und wichtig. Es beginnt ein Loslassen, was durch Mian und seine Empfindungen über Amys Schmerz ausgelöst wird. Hinzu kommt Janos Gabe, die ich eher als unrealistisch betrachte, denn ein Medium will ich es nennen, ist mir schon immer suspekt. Es nimmt mir ein klein wenig den Reiz der Liebesgeschichte, die sich hier anbahnt und Vorahnungen, von mir aus auch 7. Sinn, nehmen mir eindeutig zu viel Raum ein, sodass alles andere verblasst, was der Story Schönheit verleihen würde.
    Bücher sind eindeutig Geschmackssache und vermutlich scheiden sich hier die "Geister" ☺, denn ich fand die Story lediglich nett, aber nicht herausragend. "Denn Geister vergessen nie" ist eine runde und ansprechende Story, die durch Voodoo allerdings ein klein wenig des Zaubers nimmt, den ich mir erhoffte, nachdem ich den Klappentext gelesen habe. Der Roman hat definitiv Potential, ist aber komplett anders als ich erwartet hätte und überzeugt mich leider nicht gänzlich. Mir fehlt die versprochene Romantik, daher würde ich "Denn Geister vergessen nie" nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen.

    3,5 Sterne
    City of Girls City of Girls (Buch)
    25.05.2020

    Die Dekadenz New Yorks in den Vierziger Jahren

    "City of Girls" ist ein Roman, der das Leben von Frauen beschreibt in einer Zeit in der Emanzipation noch lange kein Thema ist und sich daher schon fast wie ein schimmerndes und buntes Märchen längst vergangener Zeiten lesen lässt. Vivian wirkt mitunter sehr naiv, was sich im weiteren Verlauf der Handlung merklich ändern wird. Der Skandal über den der Klappentext spricht, wäre im Heute vielleicht eine Schlagzeile wert, die am nächsten Tag komplett vergessen wäre. Diverse Ausschweifungen unter Alkoholeinfluss machen Vivian zu einem "gefallenen" Mädchen und lässt sie rasch in den schützenden Schoss ihrer Familie zurückkehren. Leider ist sie dort so unglücklich und sehnt sich nach dem schillernden Treiben New Yorks zurück. Dort lebte sie inmitten von Revuegirls im Etablissement ihrer Tante, was für Vivians Ruf nicht gerade förderlich ist. Als Frau sollte man angemessen und nicht ausschweifend leben, daher gibt es mitunter auch einen bitteren Beigeschmack, da die Rolle der Frau deutlich hervorgehoben wird und auch wenn ich nicht alles gut heiße, was ich lese, denn diverse Ausschweifungen können Schwangerschaften oder auch Erkrankungen auslösen, die das Leben prägen werden. Eine unverheiratete Frau mit Kind? Unvorstellbar. Es sind mitunter auch Kleinigkeiten, die mir die Haare zu Berge stehen lassen vor Unverständnis, auch wenn mein Leben in geregelten Bahnen verlaufen ist, ist mir bewusst, das das Rollenbild der Frau, wie in "City of Girls" betrachtet, absolut veraltet ist.
    Was mir sehr gefallen hat, ist die direkte Ansprache, die in Briefform verfasst wurde, welcher erst zum Ende hin Bedeutung bekommt und anfänglich etwas befremdlich wirkt. Diese dient lediglich dazu, die Person Vivian kennen zu lernen. Als Vivian mit 19 Jahren zu ihrer Tante Peg in ein verkommenes Theater zieht, ist nicht vorhersehbar, wie sehr dieses bunte Treiben Einfluss nehmen wird. Vivian wird wichtig, da sie die Begabungen hat zu nähen und dieses wird auch im weiteren Verlauf der Story immer wieder hervorgehoben. Letztendlich wird es zu einer Tätigkeit, die ihr den Lebensunterhalt sichert.
    Schillernde Persönlichkeiten, Ausschweifungen und Leidenschaft nehmen großen Raum ein und lassen "City of Girls" zu einem Roman werden, der einen gewissen Charme versprühen konnte. Das Cover weist auf Lebenslust und Freunde hin und wäre allerdings nicht der Grund im Buchhandel dieses Buch auszuwählen, da mich die Optik nicht komplett überzeugt. Es ist eher der Klappentext, der meine Neugier schüren konnte.
    Auf eine liebenswerte Art und Weise nutzt die Autorin das New York der Vierziger Jahre, um einen Roman zu weben, dessen Inhalt mich begeistern konnte. Wie schon erwähnt, ist Moral und Anstand nicht immer anzutreffen, wobei Vivians Handeln in der heutigen Zeit wahrscheinlich nicht einmal ein Kopfschütteln bewirken würde. Gerne eine Leseempfehlung!
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