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    dm75 Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 23. September 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 276
    97 Rezensionen
    You Were Right You Were Right (CD)
    09.12.2013
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Mal ohne The Raconteurs

    Brendan Benson – You were right

    Hätte sich Brendan Benson sich zu einem bekannten Star wie sein Musiker-Kollege und Freund Jack White gemausert, wäre dies schon vor langer Zeit passiert ist. Der 43-jährige Sänger und Songwriter aus Detroit veröffentlichte ein paar funkelnde Power-Pop-Alben an der Wende des Jahrhunderts, hatte Erfolg im Schatten von Jack White mit The Raconteurs und sogar der bekannte Produzent Gil Norton verfeinerten seine Alben. Tatsache ist aber dass Benson den 60er und 70er Jahre Songwriting-Stil in sich trägt. Aber etwas fehlt immer bei seinen Alben wenn er seine Helden wie ELO ,T. Rex oder Elton John huldigt, die Musik ist einfach nicht nervös oder geheimnisvoll genug um an die eben genannten heranzukommen. Andere Einflüsse wie die Beatles, Elliott Smith oder Weezer hört man auch immer wieder heraus, aber auch hier fühlt es sich immer wie second-hand Ware bei ihm an.

    "You Were Right" ist ein Album für Fans der Moll-Akkorde und leichter Pop-Rock-Musik, aber ein wenig mehr Charme und eigener Charakter würde dem Werk schon gut tun. Zu offensichtlich kopiert er von seinen Vorbildern. "I Don't Wanna See You Anymore“ ist ohne Zweifel ein guter aber gleichzeitig auch ein harmloser. Vielversprechend geht es noch los mit schönen Harmonien, aber gegen Ende flacht es dann doch arg ab. Brendan Benson ist ein mehr als fähiger Songwriter und es ist nahezu unmöglich ihn nicht zu mögen. Aber auf "You Were Right" fehlt einfach die homogene Stimmung, es hört sich eher nach einer Ansammlung von Singles an und es fehlt an einem musikalischen Konzept.

    "Swallow You Whole" und "Oh My Love" sind ohne Zweifel gute Lieder aber sie bleiben einfach nicht im Gedächtnis hängen. Fast scheint es so als wäre Brendan Benson der geborene Side-Kick. Den sobald er mit anderen Künstlern wie Jack White bei den Raconteurs zusammenarbeitet oder der amerikanischen Garage-Rock Band The Greenhornes aushilft und auch mitschreiben darf entfaltet sich sein Potenzial.

    Ob Brendan Benson als Solist jemals die Anerkennung bekommt die er verdient hätte, ist anzuzweifeln. Seine Arbeit mit The Raconteurs ist weit besser dokumentiert, aber da ist Jack White eben der Star. Ein Triumph ist sein Solo-Werk nicht geworden eher ein Album mit eingängigem Songwriting, dem es aber an musikalischer und textlicher Substanz fehlt und so bleibt er wohl für immer der Künstler der sich Hintergrund bewegt.
    Break All Chains Break All Chains (CD)
    05.12.2013
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Gute Musik, gewöhnungsbedürftiger Sänger

    Die italiensiche aus Turin stammende Heavy-Metal Band Pleonexia bringen mit "Break All Chains" ihr Debüt heraus. Auch ihrem ersten Werk spielen sie Mischung aus klassischen Heavy Metal versetzt mit epischen Melodien und einer Prise Hard-Rock.

    Gleich beim Opener "Pleonexia" sind Parallelen zu Iron Maiden zu erkennen, aber dennoch ist die Band keine bloße Kopie der englischen Giganten. Ihre Musik ist eigenständig sie besitzt einen charmanten old-school Touch, den man sehr deutlich auf "All Dead To Me" heraushört. Aber sie stellen nicht nur die Liebhaber des klassischen Heavy Metal zufrieden. Bei Liedern wie"Iron Will" bringen sie ein Prise symphonischen Metal mit hinein und bei "Break All Chains" hört man deutlich dass sie auch im Hard-Rock Bereich zu Hause sind. Kann man das alles auf einem Album unter einen Hut bringen? Pleonexia beweisen mit viel Können und Geschick dass es möglich ist. Es gibt aber leider den einen oder anderen Durchhänger so zum Beispiel bei "Freigeist, ein Song der doch ziemlich ziellos daherkommt und nicht wirklich überzeugen kann. Dafür wird man aber beim Schlußlied "We Just Want More" mit sehr viel Abwechslung entschädigt, ein Lied das orchestral anfängt nur um nachher zu einem wahren Monster zu wachsen.

    Mit "Break All Chains" revolutionieren Pleonexia den Metal sicherlich nicht, aber bieten uns doch eine abwechslungsreiche und vor allem zeitlose Scheibe, auch wenn hier und da die Stimme des Sängers doch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Pleonexia setzen nicht auf Trends, sondern auf die Langlebigkeit ihrer Musik.
    Story Music Story Music (LP)
    05.12.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Der Meister der Dunkelheit

    Hinter Teitur verbirgt der 36-jährige färöischer Liedermacher Teitur Lassen der uns mit "Story Music" schon sein sechstes Album vorlegt. Seine Musik ist dunkel, sehr dunkel und genau das richtige für die Winterabende. Melancholie und düstere Atmosphäre geben sich die Klinke in die Hand, aber bei aller Finsterkeit ist auch immer ein funken Hoffnung mit in seiner Musik vergraben, man muss sie nur finden.

    Der fast schon poppige Opener "Hopeful" besteht grundsätzlich nur aus einem Klavierspiel mit viel Hall und Teitur Lassens hoher und klarer Stimme, hier und da schleicht sich eine Harfe mit hinein. "If You Wait" dagegen besteht zum Beginn einzig aus Pausen, einzelnen Worten und zeitgleichen Streicher-Klängen, dazwischen kommt eine folkige Akustikgitarre zum Einsatz, gegen Ende dann ein Orchester und ein mächtiger Chor, bevor Teitur das Stück solo mit seiner Stimme beendet. Als minimal und aufwändig zugleich, aber dennoch leicht wie eine Feder kann man das Lied beschreiben. Auf 'Story Music' geht es trotz facettenreicher Instrumentierung bestehend aus Gitarren, Vibraphon, Banjo, Streicher-Sätzen und Bläsern nicht um richtige Songs im eigentlichen Sinn. Man muss das Album als ein ganzes ansehen um es zu verstehen. Die Tracks plätschern des öfteren einfach nur vor sich hin ohne das jetzt groß was passiert und dann auf einmal kommt die große Instrumentierung.

    Punkto Wortschatz ist Teitur Lassen auch nicht gerade üppig ausgestattet, hier und da schleicht sich Gesang ein oder einfach nur ein paar Sprachfetzen. Er lässt lieber die Musik für sich sprechen und tritt nur in Erscheinung wenn er es für nötig hält. Natürlich können solche Alben anstrengend sein und wenn es jetzt 30 Grad Badewetter draußen herrscht und man in Party-Laune ist, dann legt man dieses Album sicherlich nicht auf.

    Man muss sich, wie sich das bei guter Musik auch gehört, Zeit lassen um das Album zu verstehen und es mit der Zeit liebzugewinnen. Der größte Reiz besteht jedoch in der Tat sich vorsichtig an das Album heranzutasten und die zehn eigentümlichen Basteleien fast schon akribisch zu untersuchen. "Story Music" ist ganz klar Kopfhörer-Musik und am besten man bringt viel Geduld und Zeit mit, aber es ist auch der perfekte Soundtrack zur Entspannung, für all diejenigen die nicht auf Delfin und Wal-Gesänge stehen.
    Lily & Madeleine Lily & Madeleine (LP)
    05.12.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Teenager mit Talent

    Das amerikanisches Schwestern-Duo. Lily & Madeleine Jurkiewicz aus Indianiapolis bringen im zarten Alter von 16 und 18 ihr selbstbetiteltes Debüt heraus. Sie können nicht nur bezaubernd harmonisch zusammen singen, sondern auch noch ganz wunderbar zeitlose, höchst elegante Folksongs schreiben. Sie besitzen die Gabe, Lieder von erhabener Schönheit und Unschuld darzubieten. Die Qualität der Kompositionen sind verblüffend reif und ihr stilsicherer Harmonie-Gesang ist von solcher Leichtigkeit, dass es einem die Sprache verschlägt. Das hat auch Sufjan Stevens erkannt und die beiden Schwestern auf seinem Asthmatic-Kitty-Label unter Vertrag genommen.

    "Sounds Like Somewhere" beginnt mit einem entspannten Klavier-Intro, sanften Akustikgitarren und einem zartem Cello. Auf einem Album, das so beginnt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. "Nothing But Time" bietet flottem Americana-Folkpop und "Disappearing Heart" zeigt wie eine Ballade zu klingen hat ohne in Kitsch zu verfallen. "And tonight" kombiniert hübsche Streicher-Arrangements mit Akustikgitarren derart zauberhaft, dass man glaubt auf einer Wolke davongetragen zu werden.

    Wer unbedingt einen als Kritikpunkt finden will, kann behaupten dass die zweite Album-Hälfte ein wenig schwächelt, aber das auf höchstem Niveau. Man muss ja auch das Alter berücksichtigen und dass es ihr Debüt ist. Absolutes Highlight des Albums ist aber der Song "Devil We Know", der im Aufbau ein wenig an die Fleet Foxes erinnert und das ist ja schon ein großes Kompliment. Hier verschmelzen wirbelnde Akustikgitarren mit Piano-Akkorden zu einem atmosphärischen und mit dunklen Klängen unterlegten kleinem Meisterwerk, das einen ein wenig an Simon & Garfunkel erinnert.

    Nun bleibt nur noch abzuwarten ob die beiden Schwestern nicht zuviel gehypt werden und ihnen das zu Kopf steigt, denn es wäre ja nicht das erste Mal. Es ist aber schön zu wissen, dass es noch Teenager gibt die es fertig bringen ehrliche Musik zu komponieren und nicht im Pop-Quark versinken wie vieler ihrer gleichaltrigen Kolleginnen.
    The Final Revolution The Final Revolution (CD)
    04.12.2013
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    2 von 5

    Wieder nichts!

    Gary Meskil und seine Truppe konnten mit ihren letzten Alben leider nicht überzeugen. Was war bloß aus PRO-PAIN geworden, die Band die zur Speerspitze des Hardcore in den 90er gehörte. Zu viele Experimente die einfach nicht zu ihnen passten waren präsent auf ihren Alben. Nichts gegen Experimente es ist ja auch gut wenn eine Band sich weiterentwickelt, aber dies geschieht meistens von Album zu Album. Bei PRO-PAIN jedoch kam dies jedoch praktisch über Nacht und dann hört es sich gezwungen an.

    Wie geht es jetzt also weiter? Die gute Nachricht mal vorweg PRO-PAIN haben ihre Musik gegenüber gegen den Thrash strebenden Vorgänger 'Straight to the dome' deutlich angezogen. Metal-Riffs kämpfen gegen einen bollernden Bass an und können eigentlich nur verlieren. Mit dem mächtig groovenden 'Deathwish' haben sie auch gleich einen Song für den Moshpit, wenn man zu den 'Harten' gehören möchte. Der Track 'Southbound' hat nur einen anderen Namen, aber unterscheidet sich überhaupt nicht von 'Deathwish'. Es ist ungefähr so als hätte man ein Dutzend Eier vor sich die sehen auch alle gleich aus. Und so geht es weiter und weiter und nach vier Liedern braucht man eine Pause denn sonst wird es doch zuviel des Schlechten.

    Man kann PRO-PAIN natürlich zu Gute halten, dass die Zeit der Experimente glücklicherweise vorbei ist und die früheren Fans wieder auf ihre Kosten kommen. Aber die Zeit wo sie noch wirklich gute Songs schrieben ist leider vorbei. Auf der anderen Seite muss man ihnen doch Respekt zollen, denn PRO-PAIN ziehen wieder ihr altes Ding durch. Die übliche Tournee wird auch kommen, die Fans werden sich wieder wie verrückt die Köpfe gegeneinanderschlagen und solange die Band und die Fans glücklich sind sollen sie ruhig weitermachen.
    New World Underground New World Underground (CD)
    04.12.2013
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Brutal aber gut

    Die Nürnberger Trash-Metal Band MECHANIX bringen mit 'New World Underground' mittlerweile schon ihr drittes Album heraus. Auch auf dem neuen Werk bleiben sir ihrem Stil treu und man wird verwöhnt mit groovigen und melodischen Songs.

    Gleich bei Opener 'Killing Heat' sind Parallelen zu Megadeth und Metallica zu erkennen, aber dennoch ist die Band keine bloße Kopie der amerikanischen Giganten. Ihre Musik ist eigenständig sie besitzt einen charmanten old-school touch, den man sehr deutlich auf 'In My Dreams' heraushört. Aber sie stellen nicht nur die Liebhaber des klassischen Heavy Metal zufrieden. Bei Liedern wie 'I don't care' huldigt man Motörhead und 'Assassin' geht eher in die Slayer Richtung. Kann man das alles auf einem Album unter einen Hut bringen? MECHANIX beweisen mit viel Können und Geschick dass es möglich ist. Es gibt aber leider den einen oder anderen Durchhänger so zum Beispiel bei 'Crippled', ein Banger der doch ziemlich ziellos daherkommt und nicht wirklich überzeugen kann. Dafür wird man aber auf 'Necropolis' mit Abwechslung entschädigt, ein Lied das ganz gemächlich anfängt nur um nachher zu einem wahren Monster zu wachsen.

    Mit 'New World Underground' revolutionieren MECHANIX den Metal sicherlich nicht, aber bieten jedem der auf harten Stoff steht eine abwechslungsreiche und vor allem zeitlose Scheibe. Sie setzen nicht auf Trends, sondern auf die Langlebigkeit ihrer Musik.
    Kreuz An Kreuz-Digipack Kreuz An Kreuz-Digipack (CD)
    04.12.2013
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Gothic-Rock auf deutsch

    Die Schwaben IHRESGLEICHEN erblickten 2006 das musikalische Licht der Welt und setzten sich zum Ziel Gothic, Metal und Prog auf ihren Alben miteinander zu vereinen. Nebenbei bemerkt servieren sie uns ihr Potpourri auf deutsch. Nicht viele trauen sich das, denn man weiß von vornherein dass damit die internationale Aufmerksamkeit geringer wird.

    Bombastisch starten sie auf ihrem dritten Opus, das auf den Namen 'Kreuz an Kreuz' hört, durch. 'Mut zu Leben' platzt fast aus allen Nähten und ist ausgestattet mit harten Riffs und eingängigen Passagen. Aber so bombastisch und eingängig das Stück auch sein mag hat es auch seine Schwächen. Dies ist bei IHRESGLEICHEN zu finden beim Gesang, er kann der enormen Druckwelle einfach nicht standhalten und kommt somit ziemlich dünn rüber. Es mangelt aber auch nicht an melancholischer Atmosphäre wie die Stücke 'Die Liebe' und 'Ich Bin In Dir' es beweisen. Es ist ja immer ein gefährlicher Drahtseilakt wenn man zu viele musikalische Stile unter einen Hut bringen will, denn man kann sich leicht in ein Labyrinth verrennen. Aber IHRESGLEICHEN zeigen uns wie es richtig gemacht wird und wenn man sich ein Stück wie 'Rotes Firmaman' anhört das Bombast mit Atmosphäre verbindet und dann noch ein fantastisches Solo aus dem Hut zaubert kann man nur zufrieden sein.

    IHRESGLEICHEN sind eine abwechslungsreiche Band die mit ihrem dritten Album ein gewaltigen musikalischen Schritt nach vorne gemacht haben, nun muss nur noch ein wenig am Gesang gearbeitet werden. Dieser ist im Grunde genommen der einzige Schwachpunkt des Albums.
    Forgotten Dreams Forgotten Dreams (CD)
    04.12.2013
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Metal mit Punch

    Die exzellente Band Salem stammt aus Hull, UK. Salem veröffentlichten eine Reihe von Singles und Demos, aber erst im Jahr 2010 wurden ihre Original-Aufnahmen auf dem Album "In The Beginning" veröffentlicht. Das neue Album der Band, "Forgotten Dreams" liefert uns nun frisches Material.

    Der Opener "Forgotten Dreams" ist auch gleich eine Reminiszenz an die alten Zeiten vom NWOBHM und erinnert mit dem fantastischen Chorus sehr stark an Iron Maiden. "When Love Is In Your Heart" ist ein vom 70er Jahre Classic Rock inspirierter Song, der jedoch mit moderneren Vibes daherkomm. Killer-Riffs, eingängige Melodien und einem kräftiges Schlagzeugspiel machen diesen Songs zu einem Highlight des Albums. "High Stakes " bietet wieder melodischen NWOBHN und ist eine Huldigung an alte Iron Maiden und Saxon. Die Vocals erinnern jedoch des öfteren an die von Whitesnake Sänger David Coverdale. Das harmonische "Ask The Lonely " liefert uns eine 70er Hard Rock Stimmung gemischt mit dem frühen 80er Jahre Sound von Ozzy Osbourne, aber ebenfalls Spuren von Black Sabbath sind vorhanden. Mit "This Heart Is Mine" ist auch eine Ballade mit an Bord, die das Album ein bisschen auflockert und uns zeigt dass die Jungs gleichwohl die leisen Töne beherrschen.

    Zusammenfassend bietet Salem uns herausragende Musik und sie bewiesen uns dass sie mit ihrem fantastischen kraftvollen Songs ganz klar in die obere Liga des NWOBHM-Revival gehören. Man sollte sie aber keineswegs als eine bloße Kopie abstempeln, denn da ihre Musik immer wieder mit Hard Rock untersetzt wird, besitzen sie doch einen eigenständigen Sound.
    Plaque Of The Undead Plaque Of The Undead (CD)
    04.12.2013
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Metal alter Schule

    Zombie Lake wurde 2003 ins Leben gerufen als Gitarrist Derek Schilling (ex- Neglect) eine E-mail an eine Tribute Seite der Deutschen Thrash Metal Legende Protector schrieb. Martin Missy, der Original-Sänger der Band reagierte auf die Mail und somit begann die Geschichte von Zombie Lake. Die Band besteht aus Martin Missy am Gesang, Derek Shilling bearbeitet die Gitarre und sorgt für den nötigen Druck am Bass, Ryan Lipinski an der Lead-Gitarre und Anthony Dalessio drischt auf die Trommelfelle ein. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und Schicksalsschlägen kommt nun zehn Jahre später ihr Debüt heraus. Der Opener "Blood! Blood! Blood!" ist ein knallhartes Brett und auch wenn die Produktion nicht lupenrein ist, so ist jedoch viel Charme mit im Spiel. Zumal wenn man bedenkt, dass wir im Jahre 2013 sind und nicht mehr in den 80er. Höhepunkt des Albums ist ganz klar "The Cemetary", ein Stück das ruhig anfängt und die dunkle und bedrohliche Atmosphäre macht einen fast schon nervös, bis auf einmal das Lied förmlich explodiert und zu einer waren Trash-Granate wird.

    Sicherlich ist hier noch Luft nach oben beim Songwriting und die Produktion könnte ein wenig besser sein. Aber für old-school Liebhaber ist "Plague Of The Undead" ein Genuss und sie werden sicher ihre helle Freude an diesem Album haben.
    Tocsin Tocsin (CD)
    30.11.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Perfektion

    Year of No Light veröffentlichen mit "Tocsin" ihr neues Album. Es enthält 5 Titel, hat eine Spielzeit von 58 Minuten und erscheint beim Label Debemur Morti Productions

    Drei Jahre haben sich die französischen Doom/Sludge/Post Hardcore-Spezialisten Year Of No Light für den Nachfolger ihres kleinen Meisterwerkes "Ausserwelt" Zeit gelassen und in dieser Phase auch in Form von Debemur Morti Productions eine neue Label-Heimat gefunden.

    "Tocsin" ist anders ausgefallen als Year Of No Light zwar verfolgen sie ihren eigenständigen Stil weiter, treten dabei aber zum Glück nicht auf der Stelle, sondern erweitern ihr musikalisches Spektrum. Das erzeugt eine sehr packende und mitreißende Atmosphäre. "Tocsin" ist sehr dichtes und stimmungsvolles Album der Franzosen geworden, das aber viel Geduld erfordert. Der Eröffnungssong "Tocsin" ist mit seiner Spielzeit von fast 14 Minuten am Anfang etwas Spannungarm, bis nach etwa der Hälfte ein bedrohliches Post Metal-Riff durch seine Präsenz dem Song die Wende bringt und einen ein wenig an Mastodon erinnert. Nur "Géhenne" fällt hörbar aus dem Rahmen durch seine Direktheit und Schnelligkeit. Die restlichen drei Songs verfolgen wieder die düstere und erdrückende Atmosphäre des Titelstücks. Sie kommen mit recht unterschiedlichen Klangfarben daher und erzeugen vor allem in den reduzierten Passagen ein regelrechtes Gänsehaut-Feeling, wobei gerade „Stella Rectrix“ und „Désolation“ echte Highlights geworden sind

    Die wirklich fette Produktion ist einfach überragend, denn auch wenn die Songs generell recht einfach strukturiert sind, sorgen aber schon allein die Präsenz von drei Gitarren, Synthesizer/Keyboards und zwei Schlagzeugen für eine unheimliche, nicht immer sofort zu erkennende, Wucht in ihren Liedern.
    Life, Love & Hope Life, Love & Hope (CD)
    29.11.2013
    Klang:
    1 von 5
    Musik:
    1 von 5

    Ruf einer Legende ruiniert

    Die unglaubliche Perfektion die Boston im Jahr 1976 mit ihrem selbstbetitelten Debüt-Album an den Tage legten erstaunte Rock- und Pop- Fans als auch die meisten Musikkritiker. Das Songwriting war von höchster Qualität und die Spieltechnik perfekt, Tom Scholz war nicht nur Musiker er war fast schon ein Ingenieur der Musik. Das Album war damals das am schnellsten verkaufte Debüt aller Zeiten. Danach brauchten sie leider immer eine Ewigkeit für ein neues Album, vor allem oder besser gesagt nur wegen Tom Scholz Obsession zur Perfektion.

    2002 kam ihr letztes Album heraus und 2007 beging ihr Sänger Brad Delp Selbstmord. Keiner dachte mehr an ein neues Album. Aber jetzt 2013 ist es soweit, die Band die sogar von Nirvana geliebt wurde, ist zurück. Seit 2003 arbeitete Tom Scholz an "Life, Love & Hope", wieder mal ein Beweis seiner akribischen Arbeitsweise. Den Gesang teilen sich Tommy DeCarlo, Kimberley Dahme, David Victor, Tom Scholz und noch vorhandene Aufnahmen mit Brad Delp sind hier vertreten.

    Kann man in diesem Fall überhaupt noch von einer Band im eigentlichen Sinne des Wortes reden? Ein ganz klares "Nein". Hier passt vorne und hinten nichts zusammen. Es klingt wie ein zusammengesetztes Puzzle ihrer alten Alben. Mit "Didin't Mean To Fall In Love" befindet sich sogar ein ein total überflüssiges Remake von "Corporate America" auf dem "Life, Love & Hope". Dann gibt es noch ein Instrumental namens "Last Day Of School" das Gott sei Dank nur 2:02 Minuten dauert, denn sonst wäre der Einschlaffaktor noch höher.

    "Love Got Away" und "Someday" sind Songs die Tom Scholz früher nicht mal für eine B-Kompilation benutzt hätte. Nur manchmal wie bei "Sail Away", ein Track der noch mit Brad Delps einzigartiger Stimme veredelt wurde, kommt die Klasse früherer Tage zum Vorschein.

    Eigentlich wünscht man sich Tom Scholz hätte sich weitere zehn Jahre Zeit genommen und dann wäre vielleicht ein Album zustande gekommen das diese Bezeichnung auch verdient. Dies hier ist nur eine traurige Ansammlung, von homogener Atmosphäre braucht man hier gar nicht zu reden. Weiß der Geier was den Perfektionisten Tom Scholz veranlasst hat "Life, Love & Hope" überhaupt zu veröffentlichen. Eines hat er auf jeden Fall erreicht und zwar den Ruf einer Legende zu ruinieren.
    Dead Horses (Limited Edition) (Colored Vinyl) (LP + CD) Dead Horses (Limited Edition) (Colored Vinyl) (LP + CD) (LP)
    29.11.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Metalcore mit Melodie

    Es ist schon lange dass man etwas von Evergreen Terrace gehört hat 4 Jahre um genau zu sein und man glaubte schon fast, dass die aus Jacksonville, Florida stammende Band in der Versenkung verschwunden wären. Ihr letztes Album "Almost Home" war ja auch nicht gerade ein Highlight in ihrem Katalog. Nun ist die Band die sich nach der Straße wo die Simpsons Familie wohnt, benennt zurück. Mit "Dead Horses " vollziehen sie nun eine teilweise Rückkehr zum Sound ihrer ersten Alben kombiniert mit den Melodien der letzteren.

    Das Album beginnt mit dem schweren und sehr groovigen "Crows", aber dauert es nicht lange bis die cleanen Vocals von Craig Chaney einzusetzen und somit die die melodischen Elemente wieder mit ins Spiel kommen. Eigentlich nicht ungewöhnliches in der Musik von Evergreen Terrace, das brachiale mit dem melodischen zu verbinden. Aber während bei den früheren Alben die Songs sofort zündeten braucht es hier doch eine Weile. Die ersten drei Tracks des Albums scheinen ein klein bisschen eintönig entlang zu kommen. Aber das täuscht nur auf den ersten Blick, den die Songs wachsen, je öfter man sie sich anhört desto besser werden sie.

    Der Über-Song des Album ist ohne wenn und aber der Titel-Track "Dead Horses" hier wirkt das ganze von Anfang bis Ende sehr lebendig. Die Melodie dieses Songs lässt einen nicht mehr lost und wird auf mit großer Sicherheit zu einem der Fan-Favoriten auf ihren Konzerten..

    Beim Track "Mike Myers Never Runs, But He Always Catches Up" kann sich auch der neue Drummer Brad Moxy beweisen der diesen Song mit seinem dynamischen Spiel und frenetischer Energie perfektioniert. Technische gesehen ist "Dead Horses" ein kleines Meisterwerk, denn alle beteiligten Musiker beherrschen ihre Instrumente mit äußerster Perfektion. Die Drums hämmern wie verrückt aber präzise, während die Gitarren-Arbeit sehr heavy aber gleichzeitig auch subtil klingt.

    Gesanglich bilden Craig Chaney und Andrew Carey eine beeindruckende Kombination von Schrei-und melodiösem Gesang. Diese beiden Sänger passen einfach perfekt zusammen und auch textlich bringt jeder der beiden seine ganz eigene Note mit.

    "Dead Horses" ist ein durchweg eingängiges Werk der Marke Hardcore trifft auf Melodie. Insgesamt eine solide Angelegenheit für jeden melodischen Hardcore-Fan und Pflicht für jeden Evergreen Terrace Fan, auch für diejenigen die die Band schon aufgegeben hatten.
    Back To Land Back To Land (CD)
    26.11.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Wooden Shjipsauf dem Trip

    WOODEN SHJIPS sind sicherlich eine tolle Band alles feine gestandene Musiker die stur seit Jahren ihr Ding durchziehen. Das letzte Album 'West' ist beinahe ein Klassiker des Psychedelic Dronerock, laut und zugedröhnt. Auf 'Back To Land' bleibt alles beim Alten. Krautbeat, Fuzz-Gitarren, dezent Hammond-unterstützt, bewusstseinserweiternde Solis und zumeist ausdrucksloser Gesang.

    'Back To Land' fügt sich nahtlos in die Diskografie der Band an. Die Sounds sind die gleichen die Machart ist jedoch homogener und nicht mehr so ruppig. Der Opener 'Back To Land' beginnt mit durchdringenden Orgel-Akkorden, darüber schwebt locker eine psychdelisch hangehauchte Gitarre. Nach ein paar Takten setzt die hypnotisierende Stimme von Ripley Johnson ein und für die Fans der Band ist die Welt wieder in Ordnung. WOODEN SHJIPS legen auf ihrem vierten Album jedoch an Tempo zu, so zum Beispiel bei 'Ghouls'. Es beginnt federleicht nur um von einer Sekunde auf die andere voll aufzudrehen, doch dabei bleiben sie immer lässig und werden nie kitschig. Aus der Reihe tanzt 'These Shadows', hier bestimmt eine akustische Gitarre die Richtung. Andere Töne schlagen sie auch beim letzten Stück 'Everybody Knows' an, bei dem die Orgel angenehm und unbeschwert die Melodieführung übernimmt.

    Die Frage die man sich vor dem Anhören dieses Albums stellen muss: Wie soll Musik sein? Und dies ist eine durchaus berechtigte Frage. Wie weit kann man den Bogen spannen zwischen Musik und Kunst. Es gibt Musiker die machen Kunst und es gibt Musiker die machen Musik. In welche Sparte gehören jetzt nun WOODEN SHJIPS? Das ist ganz einfach: Künstler die Musik machen für Leute die Musik und Kunst mögen.
    If You Have Ghost If You Have Ghost (CD)
    25.11.2013
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Die Geister covern

    Ghost B.C. veröffentlichen mit "If You Have Ghost" ihr neues Album. Es enthält 5 Titel, hat eine Spielzeit von 25 Minuten und erscheint beim Label Loma Vista Recordings.

    Ghost B.C. sind mittlerweile in aller Munde, insbesondere nach einer langen Tournee mit Iron Maiden oder durch prominente Fans wie James Hetfield oder Glenn Danzig hat sich die Band aus Schweden zahlreiche Fans erspielt. Nun gibt es eine EP von Cover Songs, wovon die meisten Songs im noch nicht veröffentlicht wurden.

    Das Abba-Cover "I´m a Marionette" ist allerdings schon auf dem aktuellen Album vertreten und somit keine allzu große Überraschung, obwohl das Cover sehr gelungen ist. Sehr stark kommt auch das Titellied "If you have Ghosts" im Original von Roky Erickson rüber, welches schon förmlich danach rief von der Band gecovert zu werden. Ghost B.C. und Roky Erikson haben ja auch was gemeinsam, die Band ist geheimnisvoll und der Musiker Roky Erikson war nach seinem emotionalen Absturz auch irgendwie zu einem Mysterium geworden. Highlight allerdings ist "Crucified", ein Cover der heute vergessenen Army of Lovers, welches in den 90'er ein großer Hit in Europa war, aber durch die Fassung von Ghost B.C. einen leicht düsteren und morbiden Touch bekommen hat. Das von Depeche Mode stammende "Waiting for the Night" erreicht leider nicht die Intensität des Originals, aber Depeche Mode zu covern ist sowieso für jede Band fast ein Ding der Unmöglichkeit, also nehmen wir es ihnen nicht so übel.

    Man muss die EP nicht unbedingt besitzen, aber alles in allem ist sie dennoch gelungen, da sie die Vielseitigkeit der schwedischen Okkult-Rocker wieder einmal unterstreicht. Nun bleibt abzuwarten ob der Erfolg der Band auch in Zukunft anhält oder ob alles nur ein kurzes mystisches Geschehen war.
    The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell Vol. 2 Five Finger Death Punch
    The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell Vol. 2 (CD)
    25.11.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Heavy und melodiös

    Five Finger Death Punch veröffentlichen mit "The Wrong Side of Heaven and the Righteous Side of Hell Volume Two" ihr neues Album. Es enthält 12 Titel, hat eine Spielzeit von 40 Minuten und erscheint beim Label Prospect Park.

    Nach dem im Sommer veröffentlichten ersten Teil "The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell - Volume One" veröffentlicht die Band nun mit „The Wrong Side of Heaven and the Righteous Side of Hell - Volume 2" den zweiten Teil ihres epischen Werks, auf dem erneut 12 Songs erhalten sind,. Der zweite Teil soll nun das Meisterwerk von Ivan Moody, Jeremy Spencer, Zoltan Bathory, Jason Hook und Chris Kael vollkommen machen. Nach dem instrumentalen Stück "The Agony of Regret" und dem einfühlsamen "Cold" folgt mit "Let this go" ein Metal-Kracher, dem es an nichts fehlt. Mit der Coverversion des Songs "House of the Rising Sun", der ein großer Erfolg für die Band The Animals war, bekleckern sie sich allerdings nicht gerade mit Ruhm und es ist vielleicht eine Lehre sich nicht an einem Meilenstein der Rockmusik zu vergreifen.

    Mit „The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell - Volume Two“ gelingt es ihnen im großen und ganzen sogar noch besser als auf "The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell - Volume One", ihre Stärken zu bündeln. Das Album vereint wie man es bereits von ihren früheren Alben kannte, erneut die Emotionen von Stone Sour mit dem Punch von Slipknot und den ruhigeren Momenten von Three Doors Down. Was Finger Death Punch jetzt noch fehlt, ist eigentlich nur der längst verdiente Durchbruch in Europa.
    Dumb Numbers Dumb Numbers (CD)
    24.11.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Seattle Supergroup

    Dumb Numbers veröffentlichen mit "Dumb Numbers" ihr Debüt. Es enthält 9 Titel, hat eine Spielzeit von 36 Minuten und erscheint beim Label Joyful Noise.

    Dumb Numbers sind eine sogenannte "Supergroup" die von Adam Harding ins Leben gerufen wurde und aus Indie-Szene Größen wie Lou Barlow (Sebadoh, Dinosaur Jr., Folk Implosion) , Bobb Bruno (Best Coast) , Murph (Dinosaur Jr) , Dale Crover (Melvins) , CR Matheny (Emperor X) , Steve Patrick (Useless Children) und Bonnie Mercer (Dead River) besteht. Der Opener "Breaking The Split - Screen- Barriere" ist eigentlich ein von Kim Deal (Breeders, Pixes) geschriebener Song der ursprünglich auf ihrem Projekt Amps und der dazugehörigen Langrille "Pacer" erschien. Dumb Numbers hauchen dem Stück neues Leben ein, es klingt noch verzerrter und der unscharfe Gesang geht schon fast im Lärm unter. In seiner kurzen unter drei minütigen Laufzeit erhalt man einen erstklassigen Einstieg und kann sich schon mal ein Bild davon machen wie der Rest derScheibe klingen wird. "Last Night I Had A Dream" ist von Lou Barlow geschrieben und klingt wie eine Hybrid aus altem Sebadoh und Dinosaur Jr.. Die ganze Platte klingt roh und ungestüm und man kann von jedem der einzelnen Mitglieder etwas von ihrem Bands heraushören.

    "Dumb Numbers" ist ein Album für Nostalgiker die den 80'er und früh 90'er Sub Pop-Sound mal wieder hören wollen, aber auch für alle Musikliebhaber die die Nase voll haben von glatt produzierten Scheiben.
    The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart (180g) (Limited Edition) The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart (180g) (Limited Edition) (LP)
    24.11.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Derrick überholt Max

    Sepultura - The Mediator Between Head and Hands Must Be The Heart

    Sepultura veröffentlichen mit "The Mediator Between Head and Hands Must Be The Heart" ihr neues Album. Es enthält 10 Titel, hat eine Spielzeit von 47 Minuten und erscheint beim Label Nuclear Blast.

    Mit "The Mediator Between Head and Hands Must Be The Heart" orientieren sich Sepultura wieder erfreulicherweise an ihrem Ur-Sound irgendwo zwischen Thrash, Death und Groove. Das Ergebnis ist abwechslungsreich und gelungen. Der Opener "Trauma Of War" beginnt mit wahren Riff-Gewitter und entfesselten Gesang von Derrick Green. "The Vatican" eröffnet mit sehr spannender Percussion von Schlagzeuger Casagrande und dank des sehr groovigen Sounds kommt es einem vor wie an eine Hommage an frühere Einflüsse von südamerikanischer Stammes-Musik. Sänger Derrick Green nutzt seine Stimme als vielseitiges Musikinstrument, mit dem er die Musik umschmeichelt und an den richtigen Stellen Druck ausübt und damit seine Wutausbrüche regelrecht zelebriert. Mit "The Mediator Between The Head And Hands Must Be The Heart" setzen Sepultura sich ein weiteres Denkmal in der Arena der ersten Liga.

    Nur mal ganz nebenbei bemerkt haben Sepultura jetzt schon mehr Alben mit Derrick Green veröffentlicht als mit Max Cavalera. Green hat ganz klar die bessere Stimme, Max aber die charismatischere. Sepultura 2013 heißt abwechslungsreicher und intelligenter Metal. Weiter so Jungs auch ohne Max.
    What The... What The... (CD)
    24.11.2013
    Klang:
    1 von 5
    Musik:
    1 von 5

    Eine Demontage

    Black Flag veröffentlichen mit "What The..." ihr neues Album. Es enthält 22 Titel, hat eine Spielzeit von 44 Minuten und erscheint beim Label SST.

    1985 kam das letzte Black Flag Album heraus. Keiner hatte mehr mit einem neuen Album gerechnet. Es gab viele rechtliche Streitereien und Henry Rollins ist auch nicht mit an Bord, der tingelt als Spoken-Worden Künstler durch die Welt. Ron Reyes Ur-Sänger der Band brüllt sich auf "What The" die Seele aus dem Leib, so weit das noch geht. Eins ist sicher den Preis des wohl grässlichsten Album-Cover des Jahren haben Black Flag schon mal gewonnen. Der Opener "My heart's pumping" ist eine düstere Angelegenheit und mit Ron Reyes im Schlepptau erschafft die Band eine überzeugende Fassade, denn sie wissen was die Fans wollen, Tempowechsel und sing-a-long Passagen. Aber dann ist auch schon Schluss, bei Songs wie "Shut Up" oder "The Chase" schlafen einem die Füsse ein, weil sie an Belanglosigkeit nicht zu übertreffen sind. Hier demontiert sich eine Legende aber warum nur, klar wegen des Geldes, denn wenn Black Flag draufsteht werden die Leute das Album ja wohl kaufen denken sich die Bandmitglieder.

    Black Flag ohne Henry Rollins ist wie Metallica ohne James Hetfield, oder Slayer ohne Tom Araya. Natürlich gibt es Bands die auch mit einem neuen Sänger künstleriich das Niveau halten können aber die brauchen auch keine 28 Jahre für ein Nachfolger-Album. Nein das ist nicht die Band wie wir sie in Erinnerung haben. Black Flag haben sich ihren hart errungenen Status als Harcore-Punk Pioniere hiermit zerstört. Leider!
    Dumb Numbers Dumb Numbers (LP)
    22.11.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Supergroup in Bestform

    Dumb Numbers veröffentlichen mit "Dumb Numbers" ihr Debüt. Es enthält 9 Titel, hat eine Spielzeit von 36 Minuten und erscheint beim Label Joyful Noise.

    Dumb Numbers sind eine sogenannte "Supergroup" die von Adam Harding ins Leben gerufen wurde und aus Indie-Szene Größen wie Lou Barlow (Sebadoh, Dinosaur Jr., Folk Implosion) , Bobb Bruno (Best Coast) , Murph (Dinosaur Jr) , Dale Crover (Melvins) , CR Matheny (Emperor X) , Steve Patrick (Useless Children) und Bonnie Mercer (Dead River) besteht. Der Opener "Breaking The Split - Screen- Barriere" ist eigentlich ein von Kim Deal (Breeders, Pixes) geschriebener Song der ursprünglich auf ihrem Projekt Amps und der dazugehörigen Langrille "Pacer" erschien. Dumb Numbers hauchen dem Stück neues Leben ein, es klingt noch verzerrter und der unscharfe Gesang geht schon fast im Lärm unter. In seiner kurzen unter drei minütigen Laufzeit erhalt man einen erstklassigen Einstieg und kann sich schon mal ein Bild davon machen wie der Rest derScheibe klingen wird. "Last Night I Had A Dream" ist von Lou Barlow geschrieben und klingt wie eine Hybrid aus altem Sebadoh und Dinosaur Jr.. Die ganze Platte klingt roh und ungestüm und man kann von jedem der einzelnen Mitglieder etwas von ihrem Bands heraushören.

    "Dumb Numbers" ist ein Album für Nostalgiker die den 80'er und früh 90'er Sub Pop-Sound mal wieder hören wollen, aber auch für alle Musikliebhaber die die Nase voll haben von glatt produzierten Scheiben.
    Outlaw Gentlemen & Shady Ladies (Limited Tour-Edition) (CD + DVD) Outlaw Gentlemen & Shady Ladies (Limited Tour-Edition) (CD + DVD) (CD)
    22.11.2013
    Klang:
    1 von 5
    Musik:
    1 von 5

    Überflüssig

    Wenn ein Album wieder veröffentlicht wird wegen einer Bonus-DVD mit ein paar Bonus Songs die niemand braucht oder schlimmer noch mit einer Bonus-CD wo alle Songs noch mal unplugged vorgeträllert werden riecht es immer nach Abzocke. Man hat das Album schon muss es aber noch einmal kaufen wegen ein paar Extras. Von VOLBEATS aktuellem Album kommt jetzt eine Tour Edition heraus mit einer Bonus DVD.

    VOLBEAT ist eine Band der man schon nach zwei Alben überdrüssig wurde, weil sie sich selbst wiederholten und dies immer noch tut, nur dass die Stärke der Songs zusehends schwindet. Am Anfang war es ja noch recht unterhaltsam, aber so langsam entwickeln sie sich zu den STATUS QUO des Metal-Rock. Klar sie haben Erfolg und man muss auch zugeben, dass sie auf ihren Konzerten ganz schön Gas geben können, aber sie haben es verpasst ihrer Musik eine neue Note zu verpassen.Daran ändert auch kein KING DIAMOND irgendetwas, der im annehmbar klassisch metallischen "Room 24" den Jungs stimmlich unter die Arme greift, kein BARNEY GREENWAY oder sonst jemand, der als Co-Writer fungiert. Michael Poulsens Gesang, der eintöniger nicht sein könnte, ist ein weiterer Grund warum sie immer nerviger werden. Seine Stimme klingt wie eine Mischung aus ELVIS PRESLEY, GLENN DANZIG und JAMES HETFIELD und genau da liegt das Problem es fehlt ihr an Eigenständigkeit. Tracks wie "The Nameless One" oder "Lola Montez" sind an Belanglosigkeit und Monotie kaum noch zu übertreffen. Aber vielleicht gibt es doch ein Funken Hoffnung für die Zukunft der Band, denn as knallige "The Sinner Is You" und punkige "Black Bart" zeigen dass es doch anders und sie durchaus im Stande sind mal Abwechslung mit ins Spiel zu bringen. Als Bonus gibt es auf dieser Edition den Midtempo-Song "Ecotone", eine typische B-Seite und die verlockt nun wirklich niemandem zum nochmaligen Kauf.

    Die Bonus-DVD bietet Songs vom Hellfest und Rock 'n' Heim von den Festivals Download und Roskilde Festival sowie dem Rock am Ring. Rock am Ring ist auch das Festival wo VOLBEAT hingehören, die Band bietet eine oberflächige und einstudierte Perfomance für ein Event das für die Massen gedacht ist und die Mega-Kulissen machen das ganze noch steriler. Aber wie gesagt die Hoffnung stirbt zuletzt und wie schon erwähnt Songs wie"The Sinner Is You" und"Black Bart" geben einem Hoffnung. Vielleicht überraschen sie uns ja mit ihrem nächsten Album und man hat sie wieder so lieb wie bei den ersten beiden Alben. Fahren sie aber auf der selben musikalischen Schiene weiter laufen sie Gefahr, dass sich in ein paar Jahren kein Mensch mehr für sie interessiert und dann ist es vorbei mit den großen Festivalbühnen und man kann VOLBEAT auf irgendwelchen Bierzeltfesten "bewunderen".
    Don't Tell The Driver Mick Turner
    Don't Tell The Driver (CD)
    18.11.2013
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ein Erlebnis der Extraklassse!

    Zusammen mit Jim White und Warren Ellis ist Mick Turner ein Mitglied der australischen Kult-Band Dirty Three. Dirty Three haben seit ihrem Debüt "Sad And Dangerous" (1994) zehn Alben veröffentlicht und gehören zu den wichtigsten und still-prägendsten Bands ihres Genres. Mick Turners neues Album "Don't Tell The Driver" ist sein fünftes Solo-Werk seit 1997. Neben seiner Musik kennt man ihn als einen tollen Maler und Visual Artist, der alle seine Alben auch mit Cover ausgestattet hat, wie auch jetzt "Don't Tell The Driver".

    Mit "Don't tell the Driver" liefert uns Mick Turner einen vokalen und instrumentalen Liederzyklus der über den Verlust und die Vergänglichkeit der Zeit erzählt. Er wird über die Platte hinweg von Sängerin Caroline Kennedy-McCracken sowie dem australischen Bariton-Sänger Olver Mann unterstützt. Als Band hat er sich die drei abwechselnden spielenden Schlagzeuger Ian Wadley, Jeff Wegener und Kishore Ryan und die Bassistin Peggy Frew zur Unterstützung geholt.

    "All Gone" eröffnet das neue Werk mit stillschweigenden Melodien die sich allmählich mit den leicht gezupften Akkorde verschmelzen, während er seinen einzigartigen Gitarren-Stil bei behält. Das auf Gitarre und Melodica zentrierte Stück "Sometimes" wird wenn die Stimme von Carloine Kennedy-McCracken einsetzt fast zu einem Duett von Liebenden ohne dass hier im eigentlichen Sinne eins stattfindet. Das Titellied ist bestückt mit schlürfenden Schlagzeug, schwelgenden Basslinien, und Mick Turners Gitarre die sich mit dem Piano verschmilzt, als wäre es ein Instrument

    "The Navigator" berührt mit leichtem Jazz getragen von einer Trompete, wobei das harmonische Rock Fundament aber auf Klavier, Cello, Gitarre gebaut ist. "Long Way Home" wirkt wie Ebbe und Flut wenn die Band die Melodien zum zerreißen auseinander nimmt und wieder zusammenfügt. "The Last Song" baut auf einen melodischen Anfang bis sich das Lied zum Ende hin doch am Rande der Kakophonie bewegt.

    Mick Turner schafft erfolgreich eine Konvergenz der harmonischen und disharmonischen Klängen, die die Feinheiten in der Welt der komplexen Gefühle wiederspiegelt und doch strahlt das Album, trotz der vielen stillen Momente eine unheimliche Kraft aus. Getragen wird das Ganze dann noch von zahlreichen Musiker-Gästen und somit erschafft Mick Turner mit seinen neuen Songs komplett neue kmplexe musikalische Grenzen, ohne dass er auf schwindelerregende Melodien und malerische Stille, die ihn aus auszeichnet, verzichtet.
    Tres Cabrones Melvins
    Tres Cabrones (CD)
    17.11.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    30 Jahre Weirdness

    2013 markiert den 30. Jahrestag der Gründung der Band, die sich selbst The Melvins nennen. Ihr 19. Album Tres Carbones ist eine Art "Rückschritt" für die Band, da dieses Album die Rückkehr des "Original"-Drummer Mike Dillard bedeutet, dieser erschien zuvor nur auf Demos und Bootlegs. In vielerlei Hinsicht ist "Tres Carbones" wie eine Retrospektive der Band um Sänger/Gitarrist/ Gründungsmitglied Buzz "King Buzzo " Osborne der nur wenige Monate von seinem fünfzigsten Geburtstag entfernt ist.

    Die Melvins blieben lange ein lokales Phänomen im Nordosten Amerikas, Schlagzeuger Mike Dillard hatte bald die Nase voll und wurde durch Dale Crover ersetzt, der aus einer Iron-Maiden-Coverband kam. Die Melvins konnten bald auf eine treue Fan-Gemeinde vertrauen, zu der auch Kurt Cobain gehörte. Trotz vieler Veröffentlichungen und eines zwischenzeitlichen Major-Deals blieb ihnen der große kommerzielle Durchbruch verwehrt. Die Melvins waren zu sperrig und roh, um nachhaltig Eindruck auf die amerikanische Mainstream-Jugend zu machen. Nach dem dritten Atlantic-Album "Stag" war Schluss mit dem Major-Deal und sie wechselten nahtlos zum Indie "Amphetamine Reptile" und 1999 zu Mike Pattons "Ipecac Records", auf dem sie bis heute ihre Platten veröffentlichen. Konstante Mitglieder sind dabei King Buzzo Osborne und Dale Crover, während die Bassisten und Zweit-Gitarristen nach Belieben kommen und gehen.

    "Tres Cabrones" (spanisch für "Drei Bastards") ist, eine Mischung aus klassischen und aktuellen Melvins geworden und die jetzige Drei-Mann-Formation, zumindest für dieses Album, zeigt uns jede Facette der Band, vom klassischen Sludge-Sound bis hin zum künstlerisch experimentellem Rock mit den dazugehörigen psychedelischen Texten. "Tres Cabrones" ist vielleicht nicht ihr bestes Release, dennoch ist es das zugänglichste Album seit langem.

    Zwar beweisen die Melvins immer noch Humor, "Tres Cabrones" ist aber überraschend heavy und boshaft, wie "City Dump", "American Cow" und "Psychodelic Haze" zeigen. Das wird noch ausgebaut, wenn die Melvins mit "Dogs And Cattle Prods" und "I Told You I Was Crazy" in Richtung Sludge abdriften.

    Ein paar gnadenlos zerlegte Traditionals "Tie My Pecker To A Tree", "99 Bottles Of Beer" und "You´re In The Army Now" sorgen hingegen für Stimmung und sind aber gleichzeitig ziemlich auf kindisch getrimmt. Selbst die Covers "Walter´s Lips" von The Lewd, beziehungsweise "Stick ´Em Up Bitch" von den Pop-O-Pies bilden eine Melvins-typische Mischung aus Heavyness und Spaß. Dies ist auch eigentlich über die ganze Spiellänge von "Tres Cabrones" zu spüren, sind wie immer gegen jede Regel und unkonventionell, aber auch gleichzeitig einfach brillant.

    "Tres Cabrones" ist große Rockmusik. Sicherlich gibt es hier nichts, das sie nicht schon vorher gemacht haben, aber die Melvins müssen keinem irgendetwas mehr beweisen. Sie haben schon seit langem eine Status erreicht wo sie es auch nicht mehr nötig haben um neue Fans zu werben. Kurzum das neue Album ist was es ist und es tut was es tut: es rockt nämlich verdammt hart.
    Fortune, Shelter, Love And Cure Fortune, Shelter, Love And Cure (LP)
    14.11.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Psychedelische Berliner

    Die zehn Songs des Debüt-Albums der Berliner Suns Of Thyme "Fortune, Shelter, Love And Cure" entstanden in Eigenregie, auch wenn ihnen Medusas Eco (Synthesizer), Owen Roberts (Klarinette) und Lisa Maul (Gesang) aushalfen. Suns Of Thyme schlagen auf ihrem ersten Album eine stimmige Brücke zwischen dem psychedelischen Rock der 60er und den düsteren Auswüchsen des Indie-Rock der 80/90'er Jahre. "Fortune, Shelter, Love And Cure" ist möglicherweise nicht für alle Rock oder Metal-Fans geeignet. Liebhaber von Bands wie Tame Impala oder The Black Angels kommen aber hier voll auf ihre Kosten. Für das Plattencover zeichnet sich Lionel Williams, der Enkel des Film-Komponisten John Williams, verantwortlich.

    Songs wie das lässige, mit indischen Klängen verfeinerte "The Years We Got Are Not Enough" bilden mit dem groovenden Ohrwurm "Soma (God For Gods)" das Herzstück des Albums. Das hypnotische "One Song" und vor allem "Asato Maa" in welchem Sänger Tobias Stimme wie ein Didgeridoo klingt stehen stellvertretend für den Abwechslungsreichtum von "Fortune, Shelter, Love And Cure". Es ist wirklich nicht einfach Sun of the Thyme sofort auf eine Stilrichtung festzunageln. Das Album kommt mal melancholisch-spacig daher und da weisen die Songs eine eher repetitive Struktur auf, dann zum der Mittelteil wird es munterer und ihr Werk nimmt Faht an, um zum Ende des Albums hin langsamer und eher meditativ zu werden. Man fühlt sich als Hörer wie auf einer Achterbahn durch die verschiedensten Musikstile. Shoegaze wird mit Psychedelic-Pop gepaart und heraus kommen sehr dichte Songs, die trotz ihrer düsteren Atmosphäre bezaubern, statt bedrohlich zu wirken.

    Ebenso auffallend ist die Kraft, die Suns of Thyme ihren doch sehr sanften bis hin zu verträumten Songs verleihen. Auf den Punkt bringend, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen, scheint ihre Philosophie zu sein. Die 40-minütige musikalische traumhafte Fahrt, die Suns Of Thyme dem Hörer mit "Fortune, Shelter, Love, and Cure" hier bieten ist fast schon zu gut um wahr zu sein, vor allem für ein Debüt. Aber wer nicht genug davon bekommen kann braucht ja nur auf Replay zu drücken oder die Nadel wieder an den Anfang der Platte zu setzen.
    Outside Outside (CD)
    14.11.2013
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    2 von 5

    Eintönig

    In den vergangenen vier Jahren war der Kanadier Mike Silber, unter dem Namen CFCF tätig und hat eine bemerkenswerte Mischung aus innovativer elektronischer Musik geschaffen. Der Erfolg seines ersten Albums ,"Continent", kam ziemlich überraschend. Denn im Jahre 2009 war der 80'er Retro-Sound noch nicht so angesagt wie das heute der Fall ist.

    Der instrumentale Opener "Beyond Light" setzt den Ton der Platte an, hypnotische Keyboards ebenen den Weg für ein militaristisches Schlagzeug was an frühe New Order erinnert. Mit dem harmonisierenden Gesang kommen sogar Erinnerungen an New Romantics Helden wie zum Beispiel China Crisis oder sogar Tears For Fears hervor.

    Aber über die gesamte Spielzeit hinweg plätschert "Outside" meist nur so dahin, es fehlen konstruktive experimentelle Elemenete um den Hörer meist die nötige Abwechslung zu bieten. Die Dream-Pop ähnlichen Sequenzen liegen in diesem Jahr absolut im Trend und vielleicht auch deshalb, wollte Mike Silver nicht ganz darauf verzichten. Blickt man darüber hinaus, lassen sich aber auch ganz wundervolle Arrangements entdecken. wie beispielsweise im Stück "Find", welches mit seinen meditativen Rhythmen und den zarten Synthesizer-Sounds förmlich Bilder in unseren Köpfen projiziert, von langen Zugfahrten durch verlassene Gegenden. Jedoch fühlt sich die Platte weniger als ein ganzes an, als vielmehr eine Ansammlung verschiedener Songs. Diese können einzelnen Songs können aber nur für einen kurzen Moment das Gefühl der Entsapnnung und dem Hörer ein kohärentes Gefühl vermitteln.

    Am Ende hinterlässt er uns ein laues Album. Man kann es es nicht wirklich als einen Totalausfall bezeichnen aber das Prädikat "gut" hat es leider auch nicht verdient. Das Ärgerliche ist, dass wir von früheren EPs wissen, dass CFCF deutlich bessere Musik erschaffen kann als auf diesem Album und man kann nur hoffen, dass er es uns dies in Zukunft auch wieder beweisen wird.
    Big Wheel And Others Big Wheel And Others (CD)
    14.11.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Doppelte Packung von Cass McCombs

    Vorab muss man erst mal klarstellen, dass es einer ganzen Menge Geduld bedarf, sich die gut neunzig Minuten Musik auf "Big Wheel And Others" anzuhören, kennt man Cass McCombs schließlich als akribischen, hörenswerten Texter und filigranen und pedantischen Musiker. Doch das Durchhalten lohnt sich. Der gebürtigen Kalifornier hat keine Scheu davor Rock, Punk und Folk in einem Album unterzubringen und wenn sein neues Werk dann noch 22 Songs beinhaltet hat der ja auch den nötigen Raum dafür.

    "Big Wheel And Others" eröffnet mit dem dynamischen Country Rocker "Big Wheel", dessen Dynamik nur noch von "Satan Is My Toy" übertroffen wird, in welchem laute Gitarren-Riffs und flirrende Drums auf jazziges Saxophon-Spiel treffen, das sich auch in Songs wie dem gespenstisch scheppernden "Joe Murder" wiederfindet. McCombs hat ganz klar eine Affinität zum Jazz, die man beim lässig groovenden Instrumental-Stück "It Means A Lot To Know You Care" sehr gut heraushören kann. Einen Hang zum Avantgardismus beweist er mit den epischen und von Dunkelheit durchzogenen Nummern "The Burning Of The Temple, 2012" oder dem neunminütigen "Everything Has To Be Just-So".

    Lyrisch setzt sich der Musiker stets mit den Abgründen und Verletzlichkeiten des Menschen auseinander, mal humorvoll, mal schmerzlich direkt. Sein Fokus auf einsame Wanderer ist nicht verwunderlich weder ist die Exzentrizität dieser Lieder. Die kompakt spielende Band hinter McCombs ist jedoch einer der Gründe die den Musiker so richtig voran treiben. Sie füllen und beleben die Lieder mit einem sumpfig daher kommenden Schlagzeug-Spiel und die treibenden Tasten-und Blasinstrumente geben den Stücken die nötige schweißtreibende Energie.

    Es erscheint angemessen "Big Wheel And Others" als sein bestes Werk hevorzuheben. Jedoch haben aber auch mindestens vier von sieben seiner Alben den Anspruch auf diese Auszeichnung. Doch dies ist bei weitem seine ehrgeizigste und kreativste Arbeit. Tatsache ist, dass man schon mit einem gewissen musikalischem Können gesegnet sein muss um den Hörer fast 90 Minuten bei der Stange zu halten. "Big Wheel And Others" ist pure Kreativität im Pop/ Folk/Punk/Rock- Bereich, in dem McCombs ja schliesslich auch zu Hause ist.
    26 bis 50 von 97 Rezensionen
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