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    eningenmt

    Aktiv seit: 03. Januar 2012
    "Hilfreich"-Bewertungen: 210
    43 Rezensionen
    Septemberherz Klaus Hoffmann
    Septemberherz (CD)
    10.09.2020
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Wunderbare Lebenszeichen in diesen Tagen

    In diesen wirren Zeiten veröffentlicht der große Berliner Geschichtenerzähler ein neues Studioalbum, dessen Aufnahmen indes keineswegs unter dem unmittelbaren Eindruck der gegenwärtigen Pandemie entstanden sind. Die meisten der insgesamt 15 Songs schrieb Klaus Hoffmann bereits 2019, wohl nicht ahnend, wie tröstend eine neue Hoffmann-CD für viele seiner älteren und jüngeren Fans sein mag.

    Das gilt tatsächlich auch für „Septemberherz“, eingespielt mit Hawo Bleich, Micha Brandt, Stephan Genze und Peter Keiser, seiner bewährten Crew also, sowie mit weiteren musikalischen Gästen.

    Ganz bewusst hat Hoffmann sich für diese CD in ein Tonstudio zurück nach Berlin-Charlottenburg begeben, wo einst in Läden wie dem GO IN zahlreiche Liedermacher ihre ersten Auftritte hatten, meist übrigens drei Sets an langen, bisweilen unheilvoll verqualmten Abenden. Längst ist Klaus Hoffmann vorwiegend auf den großen Bühnen unterwegs und zum wohl besten Bühnenstar seines Genres gereift, der mittlerweile Generationen in seinen Konzerten vereint.
    Das musikalische Konzept seiner neuen CD knüpft nahtlos an seine vorherigen Veröffentlichungen an, jedoch nicht ohne neue Akzente und Überraschungen. Dazu zählt nicht nur seine eigene Fassung des Legrand/Bergman-Klassikers “Windmills Of Your Mind“, hier von Hoffmann als “Wie Sich Flügel Drehn Im Wind“ kongenial übersetzt und interpretiert. Gar rockig - wie einst "Tu Es" - kommt “Basta“ daher, ein klares Statement für Toleranz und: Freiheit, das ewige, von Hoffmann immer wieder modifizierte und variierte Lebensthema: Der Zug fährt rückwärts – wir müssen wachsam sein - Freiheit ist ein andres Wort für Glück.

    Politisch gehaltvoll und vor allem aber von berührender Menschlichkeit ist “Was Sie Trugen“, eine zutiefst bewegende und in seiner Haltung klare Beschreibung dessen, was Menschen, die auf der Flucht sind und die von der Hoffnung auf ein gutes Leben angetrieben werden, auf sich nehmen, um „das gelobte Land“ zu erreichen. Songs wie diese sollten Pflichtbestandteil im Schulunterricht sein!

    Natürlich sind es auch bei diesem Album die oft leisen, persönlichen Töne, die Hoffmann wie kaum ein anderer mit „dem Mut zum großen Gefühl“ vermittelt: Songs wie “Ich glaube“, aber auch das mit seiner Tochter Laura in die Welt gereichte “Asi Es La Vida“ überzeugen ebenso wie das offenbar stark autobiographisch gefärbte “Und Ich Weiss Nicht, Ob`s Vorbei Ist“, in dem Hoffmann nach langer Zeit mal wieder die „Sehnsucht nach dem Blau“ und sein „Westend“ in Erinnerung ruft. Mit “Die Zeit Gehört Den Zärtlichen“ stattet Hoffmann scheinbar nebenbei Simon & Garfunkel einen Besuch ab, denn die Melodie dieses schönes Liedes klingt wie eine frische Adaption von “The 59th Street Bridge Song (Feelin` Groovy)“.
    Höhepunkt dieses im besten Sinne schönen, zärtlichen Albums ist indes „Dein Gesicht“, das seinem 2018 verstorbenen Freund und Musikverleger Klaus Budde gewidmet ist.
    Viele Geschichten, die Klaus Hoffmann auf diesem Album erzählt und die Balsam sein mögen für all jene, die dem bald 70jährigen Sänger verbunden sind. Vor allem aber belegen diese Songs eindrucksvoll eine Zeile aus dem Titelsong: “…in meinem Herzen ist kein graues Haar“. Freuen wir uns also über dieses Lebenszeichen in diesen bisweilen beängstigenden Tagen – und darauf, dass er hoffentlich bald wieder, wie im Frühjahr 2021 geplant, auf Bühnen zu erleben sein wird!

    MT, Eningen
    Dreaming Of Earthly Things Dreaming Of Earthly Things (CD)
    02.02.2017
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Feinsinnge Songstrukturen mit raffinierten Arrangements

    Die baskische Songwriterin, Sängerin, Multiinstrumentalin Elena Setièn hat ihr neues, famoses Album zwischen November 2015 und März 2016 in Spanien aufgenommen und damit einen wirklich großen Wurf vorgelegt. Viele Jahre lebte die 1977 geborene Musikerin in Dänemark, ehe sie "Dreaming On Early Things" in San Sebastian mit kompetenter Begleitung von Mikel Azpiroz und Karlos Arancegui einspielte. Die jetzt vorliegenden 12 Songs erweisen sich als rare Perlen im zurecht oft so geschmähten Mainstream der zahllosen Veröffentlichungen, von denen nur ein Bruchteil ihre bisweilen aufwendige Pressung auf CD - oder gar Vinyl - rechtfertigt. Schon der zweite Song, "Dream And Nightmare", lotet auf wunderbare Weise die Grenzen zwischen düster anmutender Poesie und im Walzertakt daher kommender, romantischer Melodieführung aus. "I Forget About You" wiederum ist ein Song, der auf der Basis einer lediglich pizzicato getragenen Melodie die Gesangsküste von Elena Setièn überzeugend zum Ausdruck bringt, ehe "A Foreigner Like Me" mit erlesenen Keyboard-Klängen geradezu verführerische Melancholie versprüht. Eine Empfehlung für all diejenigen, die feinsinnige Songstrukturen ebenso zu schätzen wissen raffinierte Arrangements in Trio-Besetzung.
    The Grand Design Carl Verheyen
    The Grand Design (CD)
    20.10.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    "Supertramp"-Gitarrist mit neuem Album erneut auf Blues-Wegen

    Wenn sich Top-Gitarristen wie Robben Ford, John Fogerty oder Joe Bonamassa für den "Supertramp"-Gitarristen in höchsten Tönen verbürgen, darf man getrost davon ausgehen, dass Carl Verheyen sein Handwerk bestens versteht. Seit mehr als 20 Jahren wandelt er bereits auf Solo-Pfaden, und alle Jahre wieder veröffentlich er feine Aufnahmen, die seine hohe Professionalität als Musiker und Songwriter unter Beweis stellen. Das gilt auch für ein neues Album, das mit einer Neufassung von Bob Dylans "Times They Are A-Changin`" wahrhaft "nobel" beginnt...Fairerweise muss man sagen, dass die Aufnahme bereits längst im Kasten war, bevor sich die Jury in Schweden darauf verständigte, Bob Dylan mit dem höchsten Literaturpreis zu adeln. Richtig los geht`s jedoch nach dieser gelungenen Cover-Fassung mit dem sehr funkig daher kommenden "Closing Time Blues", und nicht grundlos erinnert das darauf folgende "Distracted Girl" auf Anhieb an Verheyens Kollegen Sonny Landreth, denn dieser wirkt tatsächlich dabei mit. Blues ist zwar auch auf diesem Album ein zentrales Thema. Gleichwohl erlaubt sich Carl Verheyen Ausflüge ins Singer-Songwriter-Genre ("Beyond My Reach", aber auch "Warrior" und "Adeline") und bietet mit "Intangibles Collide" obendrein ein bisweilen schroff rockendes Instrumental, bevor Verheyen mit "Candy Fame" einen das Album krönenden Abschluss vorlegt, der auch Robert Cray bestens gefallen dürfte. Ergänzend zum neuen Album wurde übrigens vom Filmemacher Nigel Dick ein im Internet offenbar gratis anzusehender Dokumentarfilm über das Leben und die Musik von Carl Verheyen veröffentlicht, der auch die Entstehungsgeschichte des Albums beinhaltet.
    Unspoken Unspoken (CD)
    19.10.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Gewohnte Klasse mit Glattschliff

    Niemand wird die Professionalität und handwerkliche Klasse von Chuck Loeb, vielen u.a. durch seine Zusammenarbeit mit Größen wie Pat Metheny ebenso bekannt wie als Teil von "Steps Ahead" sowie "Fourplay", ernsthaft infrage stellen. Der aus New York stammende "Mitsechziger" steht für pfiffige Arrangements und tolle Grooves, die im Bereich "Jazz-Fusion" weit oben anzusiedeln sind. Gemeinsam mit Kollegen wie Jeff Lorber, Eric Marienthal und Till Brönner eingespielt, klingt seine neue CD "Unspoken" denn auch bisweilen betörend. Doch diese Cleverness, gepaart mit Perfektion und tollem Sound, unterscheidet sich kaum hörbar von etlichen weiteren eigenen Einspielungen und klingt, wenn auch auf hohem Niveau, unverschämt glattgeschliffen. Die Bläsersätze kommen punktgenau, die Harmonien sind ebenso eingängig wie oft vorhersehbar, und dass Profis wie Nathan East, Gary Novak oder Pat Bianchi ihre Sache gewohnt gut runterspielen, verwundert nicht. Durchaus zutreffend verbindet diese eingängige, jazzbeinflusste Musik auch "Unspoken" - also ohne Gesang - viele Menschen auf diesem Planeten, ohne jedoch wirklich ins Mark zu treffen. Wenn indes Loeb-Gattin Carmen Cuesta zum Ende der CD zu sanften Bossa Nova-Klängen die Stimme erhebt, mögen sich Fans tatsächlich "Way Up High" fühlen und das nicht unberechtigte Gefühl haben, dass auf Musiker wie Chuck Loeb in Sachen "Wohlklang" nach wie vor Verlass ist.
    Careless Careless (CD)
    14.09.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Großartiger US-Songwriter mit neuem Album

    Schöne Idee: Batman und Spiderman lässig vereint und ausnahmsweise mal nicht dabei, die Welt retten zu müssen. Stattdessen sitzen sie unbesorgt als vermeintliche "partners in crime" - so der Titel des Bildes - herum und gönnen sich eine Auszeit. Schon das Coverbild der neuen CD von Richard Shindell markiert eine nicht nur optische Veränderung, denn auch musikalisch pilgert der zwischen Argentinien und den USA wandelnde Singer-Songwriter auf seinem inzwischen 10. Album unter eigenem Namen auf teilweise neuen Pfaden. Deutlich hörbare Blues-Elemente vermittelt denn auch gleich der Opener, den Fans möglicherweise bereits als "Stray Cow Blues" aus seinen Live-Konzerten kannten. Das Titelstück - ein echtes Shindell-Masterpiece - ist zudem mit verhaltener Jazz-Trompete geadelt worden und wird obendrein von einem ganz ausgezeichneten, feinsinnig instrumentierten Groove geprägt. Und Balladen wie das herzergreifende "Before You Go" zeigen ein weiteres Mal, warum Richard Shindell zurecht als einer der ganz großen Singer-Songwriter unserer Zeit gilt. Wer das Glück hatte, Shindell im Rahmen seiner Europa-Tour auf irgendeiner zu erleben, wird einen souveränen Gitarristen und Erzähler kennen gelernt haben, der mit "Careless" erneut ein rundum gelungenes, hochprofessionell eingespieltes Album vorlegt. Chapeau!
    Choose Your Own Unknown Choose Your Own Unknown (CD)
    17.08.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Jackson Brownes Langzeitbegleiter in Bestform

    Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet Jeffrey "Jeff " Young als Keyboarder und background-Sänger nicht nur in der Band von Jackson Browne, sondern auch als Session-Musiker für so namhafte Künstler wie Donald Fagen, Bonnie Raitt oder Bruce Springsteen. Pünktlich zu seiner ausgiebigen Tournee in Deutschland im September dieses Jahres erscheint sein neues Studio-Album, das Jeff Young als Musiker und Songwriter in Bestform zeigt. Beginnend mit "The Beauty Of A Woman", einer exzellenten, wunderbar groovenden Vertonung eines Textes von Audrey Hepburn (!), vermittelt das neue Album einen absolut professionell eingespielten und klanglich exquisisten Streifzug durch verschiedene Genres. Das Spektrum reicht von Reggae bis Blues, und die von Youngs bisweilen samtweicher Stimme geprägten Balladen dürften nicht nur so manches Frauenherz erweichen...Nicht nur "Auskenner" wissen längst, dass Jeff Young ein Künstler in eigener Sache ist und alle Bands, in denen er mitwirkt, durch seine hohe Kompetenz und seine Präsenz adelt. Dieses neue Album belegt eindrucksvoll, weshalb Young ein so überaus gefragter Musiker ist und darf allen, die geschmackvoll produzierte Singer-Songwriter-Musik mögen, ans Herz gelegt werden. Noch toller ist Young indes "live on stage". In diesen Tagen spielt er noch mit Jackson Browne in Amerika - im September dann mit seiner eigenen Band hier in Germany...!
    Ride The One Paul Reddick
    Ride The One (CD)
    02.07.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Packender Power-Blues aus Kanada

    Paul Reddick ist vielen Bluesfans auch hierzulande spätestens seit seiner von Colin Linden produzierten CD "Rattlebag" bekannt. Obendrein veredelte er mit seiner höchst eigenen Interpretation vom "Train Of Love" den Johnny Cash-Tibute-Sampler "Johnny's Blues". Der Sänger und Harmonikaspieler aus Toronto, wo auch seine neue CD eingespielt wurde, hat sich für "Ride The One" den Gitarristen und Produzenten Colin Cripps ("Blue Rodeo") ins Studio geholt und mit ihm und einer grundsoliden Band 11 Tracks auf so hypnotische Weise aufgenommen, dass man hier streckenweise völlig zurecht von "Power-Blues-Rock" sprechen kann, der einen bisweilen atemlos zurück lässt. Eine zudem enervierende, manchmal gar aggressiv klingende Blues-Harp, die von schroffen Gitarrenriffs, einem treibenden Bass und staubtrocken klingenden Drums getragen wird, trägt überdies nicht gerade zur inneren Beruhigung bei. Für solche Erholungsphasen hat Reddick dankenswerterweise midtempo-Songs wie "Diamonds" und vor allem wie "Mourning Dove" im Repertoire, der aber immer noch wie J.J.Cale auf Speed klingt. Diese Nummer markiert die vielleicht eindringlichsten fünf Minuten auf diesem rundum packenden Blues-Album, das Paul Reddick viele zusätzliche Fans bescheren dürfte.
    Raise Your Hands! Sam Butler
    Raise Your Hands! (CD)
    06.04.2016
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Gospelblues mit großen Songs

    Für das Solo-Debut des früheren Gitarristen der famosen "Blind Boys Of Alabama" wurden 12 Songs ausgewählt, die von spiritueller Tiefe und Größe durchtränkt sind und die in der Kombination mit Soul- und Blues in ein höchst gelungenes neues Gewand gekleidet wurden. Dabei hätten all diese Songs das eigentlich nicht nötig gehabt. Denn die stehen für sich und haben längst ihre gültigen Fassungen von ihren jeweiligen Schöpfern erhalten. Und das sind nicht irgendwelche Songwriter, sondern echte Könner: Eliza Gilkyson, Van Morrison, "U2", Tom Waits... Das liest sich wie ein Elite-Who Is Who der Musikpoeten, und von dieser Güte sind auch Songs wie das von Paul Kelly und Nick Cave stammende "God`s House" oder das hier zum psychedelischen Blues transformierte "Lead Me Father" aus der Feder von Johnny Cash. Butler rockt und bluest und gospelt bei diesem Dutzend Songs mit einer kleinen, exquisiten Band, dass es eine echte Freude ist. Mit Roosevelt Collier (Pedal Steel), Marco Giovino (Drums) und dem legendären Viktor Krauss (Bass) hat Butler kenntnisreiche und verständige Alleskönner um sich geschart, die schon beim Opener von Bruce Springsteen ("Heaven`s Wall" von dessen "High Hopes"-Album) die Messlatte hoch hängen. Bestechend bei diesen Songs ist nicht zuletzt, dass hier nichts nachgespielt, sondern höchst eigenständig und in bestem Sinne neu interpretiert wird. Verantwortlich für die Songauswahl ist Brian Brinkerhoff, der u.a. durch seine Producer-Tätigkeit für "Guitar Shorty" auch hierzulande vielen ein Begriff ist. Er hat dem Album insgesamt einen feinen Schliff verpasst, der nachhaltige Wirkung entfaltet und Sam Butler zurecht als einen überzeugenden Gitarristen und Sänger unserer Zeit ausweist.
    Dazzling Blue Dazzling Blue (CD)
    22.03.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Dicht dran an den Originalen

    Die inzwischen 40jährige Sängerin aus New York, die auch in Europa nicht zuletzt durch ihre Mitwirkung beim renommierten Montreaux-Festival bekannt wurde, gönnt sich und bestimmt auch manchen Paul Simon-Fans ein Album, das ebenso schnörkellos wie professionell eingespielt daher kommt. Das vielleicht Besondere an diesem offenbar an nur einem Tag eingespielten 12-Song-Tribute-Album mag darin liegen, dass sich Frau Cole nicht auf die sattsam bekannten Simon-Klassiker focussiert. Sie hat u.a. in seinem Spätwerk gestöbert und Platten wie "You`re The One" und "Surprise" bei der Songauswahl im Blick gehabt, aber auch das nach wie vor wunderbare Simon-Album "Hearts And Bones", dessen "Song About The Moon" von ihr durchaus angenehm gecovert eine kleine Renaissance erlebt. Umrahmt von Musikern, die höchstwahrscheinlich alles spielen können, vermittelt "Dazzling Blue" eine wohltuende Atmosphäre, die zugleich ein weiteres Mal die Klasse eines Songwriters wie Paul Simon eindrücklich belegt. Dass Frau Cole dabei meist ziemlich nah an den Original-Vorlagen bleibt, verwundert indes angesichts der tollen Musiker, die ihr zur Verfügung standen. Dazu zählen die hörbar gut in Szene gesetzten Percussionisten Gus Courtsunis und Jeff Hayes. Etwas mehr Wagemut und "Biss" hätte da manchen Songs gut getan, denn so bleibt am Ende trotz der hohen Professionalität die Frage, warum diese Paul Simon-Cover-CD dringend zum Kauf empfohlen werden sollte, halbwegs unbeantwortet. Die Originale sind im Zweifel wohl immer noch erste Wahl. Anspieltipp: Das elegant von akustischem Bass und dezenter Percussion getragene "St. Judy`s Comet", zugleich der Opener dieses geschmackvollen, von den Chesky-Leuten (Sara K. u.a.) produzierten Albums.
    Silver Live Friend 'N Fellow
    Silver Live (CD)
    31.01.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Tolles Jubiläums-Live-Album!

    Im vergangenen Jahr feierten Constanze Friend und Thomas Fellow das gemeinsame 25jährige Jubiläum als „Friend N Fellow“. Ungezählte Konzerte und mehr als 10 CDs – manche davon auch als Vinyl erhältlich - und DVDs entstanden in dieser Zeit, dazu ungezählte Konzerte in kleinen und großen Locations, die unter Beweis stellten, dass diese beiden am besten „live“ zu erleben sind. Auch in diesem Jahr begeben sich diese beiden Ausnahmemusiker wieder auf eine ausgedehnte Tournee, und als Vorgeschmack darauf und als Trostpflaster für all die, die keine Gelegenheit haben werden, irgendwo eines ihrer Konzerte zu erleben, gibt es nun ein weiteres Live-Album. Fast eine Stunde lang können sich Fans und interessierte Zuhörer an der Virtuosität des Gitarrenspiels von Thomas Fellow ebenso erfreuen wie an der wunderbaren Stimme von Constanze Friend, die nicht nur bei sattsam bekannten Klassikern besticht, sondern auch und ganz besonders bei den eigenen Songs überzeugt. Bereits der „Train Of Tears“, aber auch weitere eigene Tracks wie „Hope“ und „Turn The Light On“ stellen trefflich unter Beweis, dass dieses Duo nicht nur mit herausragenden Cover-Versionen aufwartet. Darunter indes befinden sich erstklassige Nummern wie „Light My Fire“ und „My Baby Just Cares For Me“. Beide Songs haben wir alle unfassbar oft gehört, und beide gehören wohl sicher nicht zu den Titeln, die wir ständig hören möchten. Aber was „Friend N Fellow“ zum Beispiel aus „With Or Without You“ von „U 2“ gemacht haben, welche Anmut sie diesem Gassenhauer angedeihen lassen und mit welcher Spannung sie diesen Song aufbauen: Das hat besondere Klasse! Das nachweislich in Schweinfurt aufgenommene „Crazy“ rundet dieses tolle Live-Album formvollendet ab, das jedoch kein wirklicher Ersatz für ein echtes Konzert dieses sympathischen Duos ist.
    Above The Prairie Above The Prairie (CD)
    22.01.2016
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Feinsinnige Singer-Songwriter-Americana-Klänge

    Längst ist bekannt, dass aus der Musikszene in Iowa großartige Singer-Songwriter und Bands hervorgegangen sind. Zu den big names zählen insbesondere Greg Brown und seine Tochter Pieta, die seit einigen Jahren nicht nur musikalisch mit dem Meistergitarristen und Produzenten Bo Ramsey vereint ist, sondern auch privat. Dessen Söhne Benson und Alex bilden gemeinsam mit David Huckfelt das in Minneapolis beheimatete Trio „The Pines“, die mit „Above The Paririe“ ihr inzwischen fünftes reguläres Album vorlegen. Bo Ramsey tritt auf diesem Album insbesondere als Co-Produzent in Erscheinung. Wie bereits das hervorragende Vorgänger-Werk „Dark So Cold“ besticht auch das neue, 10 Songs und Instrumentals umfassende Werk durch atmosphärisch dichte, feinsinnige sowie lyrisch gehaltvolle Stories und Klangbilder, die zum Besten zählen, was derzeit an sogenannter „Americana“-Musik zu hören ist. Bereits der Opener „Aerial Ocean“ reiht sich mühelos in die Liste der Anwärter für die Songs des noch jungen Jahres 2016 ein und knüpft an „Pines“-Klassiker wie „Cry Cry Crow“ oder deren herausragende Interpretation von „On The Banks Of Ohio“ aus dem vergangenen Jahr an. Man bekommt auf diesem rundum gelungenen Album ein weiteres Mal so zahlreiche Bilder von Landschaften – nicht nur der Prärie – vermittelt, dass man nur allzu gerne diesen Lautmalereien als Reisender folgen möchte, um selbst dort „where something wild grows“ zu sein. Als Gast ist am Ende des etwas mehr als 40minütigen Albums, das sowohl als CD wie auch als Vinyl zu erhalten ist, der im vergangenen Jahr leider viel zu früh verstorbene Autor, Sänger und Indianer-Aktivist John Trudell ein letztes Mal zu hören.
    An Offering Amanda Pearcy
    An Offering (CD)
    30.11.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Einladendes Roots- und Americana-Werk

    Die in Texas lebende Songwriterin, Sängerin und Gitarristin Amanda Pearcy legt mit "An Offering" ihr drittes Studio-Album vor, das nicht zufällig stimmlich und atmosphärisch bisweilen auf angenehme Weise an ihre Kollegin Mary Gauthier erinnert. Das liegt auch daran, dass einige der auf ihrem neuen Werk beteiligte Musiker u.a. mit Gauthier zusammen gearbeitet haben, aber auch mit Musikern wie Sam Baker, Hayes Carll oder Lucinda Williams. In diese Ecke fügen sich die 11 neuen Songs von Amanda Pearcy bestens ein, ohne stilistische Eigenständigkeit einzubüßen. In nur einer Woche im April 2015 eingespielt, überzeugt das Album, bei dem u.a. auch Ray Bonneville und Jimmy Lafave ein jeweils kurzes Stelldichein geben, vor allem dann , wenn die leiseren Töne erklingen: Balladen wie das Titelstück und "Teach Me To Be" liegen Amanda Pearcy offenbar ganz besonders gut. Das sagen allerdings nicht wenige auch über Lucinda Williams, ohne dabei deren herausragende Qualitäten als "Rockerin" infrage zu stellen. Gleiches gilt auch für Amanda Pearcy, die mit ihrer Kernband um George Bradflute, Ron de la Vega, Mickey Grimm und Tim Lorsch ein wunderbar tragendes musikalisches Gerüst besitzt, um ein ebenso abwechslungsreiches wie handwerklich beeindruckendes Album zu füllen. Zu gerne nur würden manche diese Band auch hierzulande mal "live" erleben. Bislang reichte es jedoch "nur" zu Solo-Auftritten in den Niederlanden. Und natürlich - wo sonst? - in Norderstedt bei Hamburg, wo im "Music Star" keineswegs selten, sondern regelmäßig einige der allerbesten Vertreter aus der US-amerikanischen Singer-Songwriter-Szene gastieren. Ob Amanda Pearcy dort auch ihre starke Interpretation von Bobby Gentry`s "Ode To Billie Joe" zu Gehör brachte ist nicht überliefert...Konzertveranstalter Wolfgang in Norderstedt wird`s wissen...!
    Step It Up Step It Up (CD)
    13.11.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Bester Fusion-Jazz von Meistern

    Wer in diesen Wochen die Freude, Jeff Lorber und seine "Fusion" in einer Ingolstädter Kneipe (!) im Rahmen der diesjährigen Jazztage "live" zu erleben, muss etwas wahrhaft Tolles geboten bekommen haben. Denn Lorber und seine "Fusion"-Begleiter, darunter insbesondere Jimmy Haslip, bewegen sich auf einem so hohen musikalischen Niveau, dass es eine einzige Freude ist. Mit ihrem neuen, zweiten Album legen diese Ausnahmemusiker 11 Kompositionen vor, die vom ersten Ton an allerfeinsten Jazzrock, garniert mit Funk und Soul und kräftigen Grooves, zu Gehör bringen und durchgängig überzeugen. Obendrein sind mit Bob Mintzer und Robben Ford zwei hochkarätige Kollegen bei zwei Titeln mit an Bord dieses musikalischen Luxusdampfers, der sich allerdings nie auf wirklich hohe See begibt, denn wagemutige Improvisationen vermeiden Lorber und seine Leute. Das mag "live" anders sein, und da bieten alle Kompositionen einen reichhaltigen und höchst stabilen Boden, um das Schiff wieder heil an Land zu bringen. Somit hören wir Songs wie "Mustang", die eher an "Steely Dan" und manche ihrer Meisterwerke erinnern. "Right On Time" erinnert mit schönen Bläsersätzen eher an "Pick Up The Pieces" der "Average White Band". Bei "Starfish" gibt zudem der grandiose Schlagzeuger Vinnie Colaiuta gemeinsam mit Lenny Castro an den Percussions ein weiteres Mal ein Stelldichein. Weitere Schlagwerker sind der aus seiner Zusammenarbeit mit Sheryl Crow und Robbie Williams bekannte Ash Soan und Gary Novak, den wir durch seine Mitwirkung bei George Benson kennen. Das sind mithin Garanten für Taktgefühl, und das zeichnet dieses insgesamt höchst angenehme Album einmal mehr aus.
    Children Of The Light Children Of The Light (CD)
    24.09.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Drei Ausnahmemusiker als famoses Jazz-Trio

    Mal abgesehen davon, dass jeder der drei hier zu erlebenden Jazzer längst "Legendenstatus" besitzt. Und mal abgesehen davon, dass diese "Children Of The Light" schon deshalb besondere Aufmerksamkeit beanspruchen dürfen, weil sie nunmal in der Jazz-Liga spielen, die weltweit berechtigte Anerkennung erfährt. Losgelöst von diesen gewichtigen Aspekten vermittelt diese 11 Titel umfassende und wahrhaft begeisternde CD eine scheinbare Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Diese drei Individuen sind musikalisch aus ganz unterschiedlichen Quellen gespeist. Während der Dizzy Gillespie-Schüler Danilo Pèrez am Piano panamerikanische Einflüsse und Rhythmen einbringt, beherrscht Schlagzeuger Brian Blade so ziemlich alle Stilistiken, die schon Joshua Redman ebenso zu wunderbaren Klangspektren verhalfen wie Joni Mitchell. Und John Patitucci am Bass ist nicht erst durch seine Mitwirkung bei so unterschiedlichen Musikgrößen wie Sting, B.B. King, Herbie Hancock, McCoy Tyner oder Wayne Shorter als einer der versiertesten und geistreichsten Bass-Spieler unserer Zeit hinreichend bekannt. Wenn solche Asse sich für ein Album zusammen tun, dann darf man berechtigt eine ganz besondere Jazz-Melange erwarten, die keineswegs nur auf sattsam bekannten Jazz-Pfaden wandelt, sondern immer wieder Neues ausprobiert und dabei stets auf Einflussgeber wie Wayne Shorter oder Keith Jarrett verweist. Es gibt viele Piano-Trios von exzellentem Format. Dieses hier dürfte zu den weltweit besten zählen.
    Silver Silver (CD)
    13.09.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Überzeugende Fusion-Jubiläums-Musik

    Pünktlich zum 25jährigen Bestehen legen „Fourplay“ mit „Silver“ ein neues Album vor, das 10 Songs von bewährter und gewohnter Güte und Klasse beinhaltet. „Fusion“ mag als stilistische Bezeichnung für diese genreübergreifende „Jazz-Melange“ mit Funk-, Soul und Rockelementen nach wie vor trefflich sein, wenngleich dieser Begriff bei manchen Jazz-Liebhabern eher Skepsis auslöst. Denn nur allzu oft verbirgt sich dahinter eine radiotauglich-getrimmte Fahrstuhlmusik, die als „Muzak“ tituliert bisweilen zurecht sehr abfällige Resonanzen erhielt. Das gilt gelegentlich auch für „Fourplay“-Aufnahmen, wenngleich niemand ernsthaft die handwerkliche Klasse von Bob James, Nathan East, Harvey Mason und Chuck Loeb, der seit mehr als fünf Jahren als Nachfolger von Larry Carlton die Gitarrensaiten zupft, infrage stellen wird. Diese Herren stehen für zweifelsfreie Professionalität und sind in Sachen „Jazz und Jazzverwandtes“ mit allen Wassern gewaschen. Und das hört man auch in jeder Note auf dem Jubiläumsalbum, das mit illustren Gästen aufwartet, darunter auch die beiden früheren Gitarristen Lee Ritenour und eben Larry Carlton. In den Liner Notes wird zudem humorvoll darauf hingewiesen, dass die Band nach all diesen Jahren endlich „Sax“ hat, hier geblasen von Kirk Whalum, der auf einem für das Album durchaus bezeichnenden Titel vertreten ist: „Precious Metal“. Fürwahr, ziemlich genau so klingt diese schöne und abwechslungsreiche Jubiläums-CD!
    Bridges Bridges (CD)
    13.09.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Musikalische Brückenbauer auf hohem Niveau

    Die Liste derer, mit denen der Saxophonist Eric Marienthal und der seit geraumer Zeit bei „Fourplay“-als Nachfolger von Larry Carlton mitwirkende Gitarrist Chuck Loeb bereits musikalisch kollaborierten, liest sich wie ein Who Is Who des zeitgenössischen Jazz-Rock-Pop-Kosmos. Namen wie Elton John, Barbara Streisand, Billy Joel, Stevie Wonder, Stan Getz, Michael Brecker und Dionne Warwick, aber auch Burt Bacharach, Aaron Neville, Lee Ritenour, George Duke und der vor einigen Monaten von uns gegangene B.B. King belegen den Stellenwert dieser beiden Musik-Asse, die sich auf ihrem gemeinsamen neuen Album auf angenehmste Weise als „Brückenbauer“ zu höchst unterschiedlichen Spielarten des Jazz erweisen. Die auf „Bridges“ zu hörenden 10 Tracks sind überwiegend eigene Kompositionen. „Lucky Southern“ hingegen stammt aus der Feder von Keith Jarrett und wird hier eindrucksvoll mit herausragenden Bassläufen von John Patitucci, der zugleich mit „Sun Rays“ einen Titel beisteuerte, zu Gehör gebracht. Jeder Augenblick dieser CD vermittelt eine von hoher Professionialität getragene Entspanntheit, die einmal mehr zeigt, auf welch hohem Niveau Eric Marienthal und Chuck Loeb sich sowohl als Musiker wie auch als Komponisten und Interpreten bewegen. Das ist eine Liga für sich, mit grandiosem Melodienreichtum und frei von affektierter Zurschaustellung handwerklichen Könnens. Das greift alles wunderbar ineinander und lädt zu einem musikalischen „Brückenspaziergang“ ein, der allen jenen Jazz-Freunden gefallen dürften, die offen sind für grenzüberschreitende und wahrhaft schöne, aber nie langweilige Klänge.
    Sehnsucht - Live in Berlin Klaus Hoffmann
    Sehnsucht - Live in Berlin (CD)
    09.09.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Der große Hoffmann mit Band in Hochform

    Bevor der große Berliner Sänger zu einer bis in das kommende Jahr hinein reichenden und sehr erfolgreichen Duo-Tournee mit seinem langjährigen Pianisten Hawo Bleich aufbrach, spielte Klaus Hoffmann mit seiner „besten Band der Welt“ in Berlin kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres ein neues Live-Album ein. „Sehnsucht – Live in Berlin“ zeigt Hoffmann ein weiteres Mal in Hochform und bietet ein Song-Spektrum, dass Klassiker wie „Amsterdam“ und „Marktplatz“ ebenso umfasst wie und das gerade in diesen Tagen, in denen Flüchtlinge aus aller Welt Heimat suchen, wieder besonders aktuell gewordene „Jedes Kind braucht einen Engel“. Wie auf fast allen Live-Platten erweist sich Hoffmann abermals als gekonnter Erzähler, dessen Zwischentexte immer wieder Biographisches vermitteln. Etwa die Erinnerung an seinen früh verstorbenen Vater, aber auch das Wissen um Vergänglichkeit und „die Zeit, die vergeht“. Thematischer Schwerpunkt sind die Songs seines letzten Studio-Albums „Sehnsucht“, und so erinnert Hoffmann auch „live“ mit „Mein Herz ist ein Kind“ auf wunderbare Weise an Charles Aznavour, dem er musikalisch in den letzten Jahren immer näher gekommen zu sein scheint. Die Live-Alben von Hoffmann unterscheiden sich seit vielen Jahren im Aufbau kaum. Es sind von seinen oft langjährigen Fans stets erfreut aufgenommene Dokumentationen seines jeweils aktuellen Schaffens und seines unermüdlichen Reisens, das Fans längst nicht nur in den großen Städten, sondern selbst in Uelzen beglückt. Dieses rundum schöne Live-Album bietet obendrein erneut eine ebenso professionelle wie anregende Aufmachung mit schönen Fotos im Booklet sowie eine ganz besonders gelungene Neufassung von „Ich sperr nicht meine Träume ein“. Danach: Zugaben. Tolles Album!
    That Kind Of Girl Amy Speace
    That Kind Of Girl (CD)
    22.05.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Feines Singer-Songwriter-Roots-Werk aus Nashville

    Wenn anerkannte Singer-Songwriter wie Judy Collins und Mary Gauthier sich seit langem für eine Sängerin nicht nur wohlwollend-freundlich verbürgen, sondern in allerhöchsten Tönen Lobpreisungen öffentlich zu Protokoll geben, darf zumindest aufgehorcht werden. Dabei ist Amy Speace, die ihre Karriere zunächst als Schauspielerin begann, längst keine Unbekannte mehr. Doch mit ihrem neuen Album, dass sie im Juli 2014 in Nashville unter den Fittichen ihres Produzenten und Schlagzeugers Neilson Hubbard aufnahm, ist Amy Speace ihr wohl bislang gehaltvollstes und auch bestes Album gelungen. Eingespielt mit einer Deluxe-Band, zu der Will Kimbrough (Gitarre), Carl Broemel (Gitarre / Pedal Steel), Eamon Mc Loughlin (Geige / Mandoline), Danny Mitchel (Keyboard / Horn), Dean Marold (Bass) und der bereits erwähnte Neilson Hubbard zählen, liegt mit „Kind Of Girl“ ein wahrhaft formvollendetes, spannendes und obendrein stilistisch wegweisendes Album vor. Gleich der erste Song erinnert an Soul-Balladen im Stil von Dan Penn, während „Three Days“ gospel-bluesdurchtränkt an Klassiker wie „Motherless Child“ erinnert. Der Pathos von „Hymn For The Crossing“ hingegen mag nicht jedermanns Sache sein, und auch das vielleicht etwas zu pop-gefällig geratene „Better Than This“ fällt etwas aus dem insgesamt gleichwohl stimmigen Rahmen. Dass Amy Speace mit dieser 12-Song-Kollektion jedoch ein wahrhaftiges und im besten Sinne feines Roots-Album anbietet, ist aller Ehren wert. Nicht nur Mary Gauthier und Judy Collins werden begeistert sein.

    Available Light David Corley
    Available Light (CD)
    18.05.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Spätes Debutalbum eines erstklassigen Songwriters

    Spätes Debut eines erstklassigen Songwriters

    Die hier nicht weiter zu thematisierende Vita des inzwischen 53jährigen, aus Lafayette in Indiana stammenden, Songwriters sah keineswegs vor, dass irgendwann mal eine Song-Kollektion der hier jetzt zu hörenden Güteklasse als CD vorliegen würde. David Corleys spätes Debut ist jedoch ein weiterer Beweis dafür, dass die Verbindung von Lebenserfahrung und glücklichen Umständen zu bisweilen ganz besonders gelungenen Produktionen führen kann. Wenn diese dann noch so meisterhaft vom kanadischen Songwriter und Multiinstrumentalisten Hugh Christopher Brown („Chris Brown and the citizens` band“) produziert werden, darf man berechtigt von einem kleinen Wunder der Roots-Music sprechen. Denn die Geschichten, die Corley erzählt und manchmal wie Tom Waits heraus bellt („Dog Tales“) und dabei obendrein an die „Troggs“ und ihr „Wild Thing“ erinnert, sind ebenso hörenswert wie facettenreich instrumentiert. „Unspoken Thing“ verweist zudem auf Einflüsse von Lou Reed, ohne jedoch Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass hier durchgängig erlesene Roots-Rock-Music in bester Singer-Songwriter-Manier zu hören ist. Die wird von einer wunderbar aufspielenden Band auf hohem Niveau zum Klingen gebracht und mit jedem Hörerlebnis intensiver. Man kann nur hoffen, dass Corleys Ankündigung „I`m not leaving today“ ernst gemeint ist. Von diesem Spätberufenen hätten wir gerne noch mehr!
    True & Blue (Live) Hans Theessink & Terry Evans
    True & Blue (Live) (CD)
    28.04.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Meisterhafter Folk-Blues

    Da haben sich zwei gefunden: Seit vielen Jahren bereits arbeiten der in Wien lebende Niederländer Hans Theessink und der US-amerikanische, aus Vicksburg/Mississippi stammende Sänger und Gitarrist Terry Evans schon zusammen. Die beiden Freunde haben sich für ihr drittes gemeinsames Album schlicht auf eine Wiener Bühne begeben und das von vielen Fans ersehnte Live-Album in Duo-Formation eingespielt. Ebenso authentisch wie schnörkellos, vor allem aber stets hochprofessionell jammen sich die beiden Veteranen des transatlantischen Blues durch 14 Titel, die dem Publikum des „Metropol“ sicher einen rundum tollen Abend beschert haben dürften. Nicht nur die damals Anwesenden werden auch ihre Freude mit dem neuen Album haben, denn es markiert weitaus mehr als nur eine akustische Erinnerung an ein spannendes Live-Konzert. Ganz in der Tradition ursprünglicher und unverfälschter, von Gospel , Folk und Delta-Blues beeinflusst, erweist sich dieses famose Duo nämlich abermals als meisterhafte Vertreter moderner Roots-Musik. Dass obendrein auch eigene Songs Eingang in das Repertoire gefunden haben, darunter gleich sechs aus der Feder Hans Theessinks, rundet diesen schönen Gesamteindruck bestens ab. Weitere Songs stammen von Größen wie Huddie Ledbetter, Robert Johnson, Chuck Berry und J.B. Lenoir. Und mit "Gotta Keep Moving" rufen Theesink und Evans zugleich noch die legendären Zeiten in Erinnerung, als Ry Cooder gemeinsam mit Terry Evans und Bobby King musizierte. Auch deshalb ist dieses Live-Album vorbehaltlos zu empfehlen.
    Women In Love Women In Love (CD)
    26.03.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Baden in Schönklang

    Die aus Hongkong stammende und in Australien aufgewachsene Sängerin und Pianistin wird zwar gelegentlich in der Rubrik "Jazz" neben Kolleginnen wie Stacey Kent namentlich aufgeführt, muss jedoch dort ebenso wenig stilistisch eingeengt werden wie zahlreiche andere Sängerinnen, die längst Musik im Stil klassischer Singer-Songwriter leicht angejazzt zu Gehör bringen. Das kann zu formidablen Ergebnissen führen. Beispielhaft dafür darf Cassandra Wilson angeführt werden,die auf sehr eigene Weise Songs von Bob Dylan, Billie Holiday oder "Son House" interpretierte. Susan Wong ist da pflegeleichter und seichter, aber allemal angenehm anzuhören. Sie bedient sich auf ihrem neuen Werk aus einem reichhaltigen Fundus von Künstlern wie Annie Lennox/Dave Stewart, Joni Mitchell, Barbara Streisand, Rihanna, den "Carpenters" und - er darf nicht fehlen - Bob Dylan. Die Stimmungslage der 12 ebenso professionell wie ohne allzu großen Tiefgang eingespielten Songs ist durchgängig auf Schönklang ausgerichtet, und das kann bei Kerzenschein und einem guten Glas durchaus angenehme Wirkung erzeugen. Wer indes spannungsgeladene oder gar wagemutige, tatsächlich dem Jazz zuzuordnende Musik erwartet, sei auf andere Kaliber verwiesen.
    Meluta Antti Paalanen
    Meluta (CD)
    23.03.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Meisterhafte Akkordeon-Worldmusic

    Ob der Tango tatsächlich, wie von manchen behauptet und in zumindest einem Film ebenso unterhaltsam wie stimmig dargestellt, ausgerechnet in Finnland erfunden wurde, soll hier nicht weiter diskutiert werden. Fakt ist jedoch, dass Antti Paalanen auf seinem neuen, inzwischen dritten Soloalbum ebenso wagemutig wie experimentell belegt, dass er mit seinem zweireihigen Akkordeon im Zweifelsfall auch Tangomelodien und Tangorhythmen locker zu Gehör bringen kann. Das allerdings ist nur eine Facette seines höchst vielseitigen musikalischen Schaffens. Denn Paalanen, der zuvor ja bereits in verschiedenen Bands mit höchst unterschiedlichen Stilistiken mitwirkte, bietet weitaus mehr als Tango. Seine Musik ist ein knallbunter Kosmos, der erklärtermaßen aus der "Energie von Bands wie AC/DC" ebenso gespeist ist wie aus Folk, Techno, Blues - und eben Tango. Auf seinem neuen Album gelingt dieser höchst eigene Mix auf so eindringliche und wunderbare Weise,dass es eine einzige Freude ist. Und wer Akkordeon jenseits von simplem Heimatgedudel in meisterhaft dargebotener Form erleben möchte, ist bei Antti Paalanen bestens aufgehoben! Starkes Album aus dem hohen Norden - wahrhaftig und grandios!
    La Notte (Limited Edition) La Notte (Limited Edition) (CD)
    20.02.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Italienischer Edel-Jazz zu einem Film Noir-Streifen

    Wie sehr Musik den Gesamteindruck eines Filmes prägen kann, wissen wir spätestens seit Miles Davis im Jahr 1958 Louis Malles bis heute genrekrönenden Streifen „Fahrstuhl zum Schaffott“ veredelte. Wenige Jahre danach gelang dieses Kunststück auch dem italienischen Jazzmusiker Giorgio Gaslini, der im Juli 2014 im Alter von 84 Jahren starb. Zum Quartett des Pianisten Gaslini gehörten der Tenosaxophonist Eraldo Volontè, Alceo Guatelli am Bass sowie der Schlagzeuger Ettore Ulivelli. Dieses famose Vierergespann schuf 1960 in Rom die jetzt auf CD vorliegende Musik zum Michelangelo Antonioni-Film „La Notte“, in dem Jeanne Moreau und Marcello Mastroianni ein ebenso attraktives wie modernes Ehepaar geben, das sich nach 10 Jahren kaum noch etwas zu sagen hat und sich am Ende eingestehen muss, dass ihre Liebe beendet ist. Ähnlich wie im Louis Malle-Film, in dem Jeanne Moreau ebenfalls die Hauptrolle spielte, ist die Musik von Giorgio Gaslini ein Werk für sich, das auch ohne Bilder besteht und allerfeinsten, swingenden und im Blues verwurzelten Jazz-Genuss bietet. Zurecht wird im 16seitigen Booklet der CD hervor gehoben, dass die Musik dieses Filmes keineswegs nur dekoratives Element ist, sondern bewusst so angelegt wurde, dass sie die dramatische Atmosphäre essentiell prägt. Dies kann man jetzt endlich dank dieser obendrein wunderbar bebilderten und mit klugen englischsprachigen Erläuterungen ausgestatteten CD genussvoll erleben!
    About April Friend 'N Fellow
    About April (CD)
    04.02.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Feiner Acoustik-Soul aus Weimar

    Spätestens seit den enormen Erfolgen von „Tuck & Patti“ erfreut sich die Kombination von jazz-bluesiger Vokalkunst mit groovender Akustik-Gitarre auch in Europa großer Beliebtheit. Constanze Friend und Thomas Fellow aus Weimar dürfen getrost als ebenbürtige Kollegen des famosen amerikanischen Duos ausgewiesen werden, zumal sie seit vielen Jahren in zahllosen Live-Gigs ihr besonderes Können zum Ausdruck gebracht haben. Ihre inzwischen ein Dutzend Tonträger umfassenden Veröffentlichungen sind obendrein feine Visitenkarten, von denen besonders ihr im Jahr 2003 erschienenes Live-Album, das auch als DVD erhältlich ist, hervorgehoben werden muss. Denn „live“ sind „Friend `n Fellow“ ohne Zweifel am besten und wahrhaftigsten zu genießen. Gleichwohl sind ihre Studioaufnahmen im Regelfall höchst willkommene Hörerlebnisse, und das gilt auch für ihr neues Album, das in diesem Jahr im Rahmen einer großen Tournee vorgestellt werden wird. „About April“ vereint 12 neue, eigene Songs, die neben bewährt handwerklichem Können auch ein feines Gespür für Spannungsbögen und überraschende Momente bieten. Der programmatische Opener des fürwahr frühlingshaft anmutenden Albums, „Turn The Light On“, erinnert übrigens an einen Hit von Colin Hay („Overkill“), der demnächst ebenfalls ein neues Album veröffentlichen wird. Vor allem aber zeigt bereits dieser Song, warum „Friend `N Fellow“ in ihrem Genre weit oben an der europäischen Spitze stehen. Es wird höchste Zeit, dass man das auch im Heimatland von „Tuck & Patti“ zur Kenntnis nimmt.

    Live At The Cactus Cafe, Austin, Texas, 1990 Live At The Cactus Cafe, Austin, Texas, 1990 (CD)
    07.06.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Feiner Mitschnitt eines Solo-Konzertes vom Altmeister

    Gemeinsam mit Richard Thompson und Chaim Tannenbaum entstanden zwischen 1985 und 1989 gleich drei hervorragende Studio-Alben von Loudon Wainwright III: Songs von "I`m Alright", "More Love Songs" und "Therapy" bilden im Wesentlichen das Spektrum des jetzt veröffentlichten Live-Mitschnitts aus dem Cactus Cafe in Austin, Texas. Und dieser Konzert-Mitschnitt ist auch unter Berücksichtigung bereits veröffentlichter Konzert-CDs nicht nur für Fans von Loudon Wainwright III alles andere als entbehrlich. Im Gegenteil, dieser feine Solo-Auftritt vom 11. Mai 1990 zeigt den bisweilen kauzigen, aber zugleich tiefsinnigen Songwriter und Gitarristen in Bestform. Obendrein vermittelt die 15 Titel umfassendem CD auch ein sehr anschauliches Bild des Erzählers Wainwright, der zwischen den Songs immer wieder Anekdoten einstreut, die feinen Humor vermitteln und so manchen Lacher hervorrufen. Schon der Vorspann von "Me And All The Other Mothers" lässt kein Auge trocken...Die Größe Loudon Wainwrights basiert jedoch keineswegs nur auf seinen bisweilen humorvollen Texten. Wainwright ist vielmehr ein Meister tragisch-komischer Poesie, bei der den Hörerinnen und Hörern manchmal das Lachen buchstäblich im Halse stecken bleibt. Wer die weitere Entwicklung von Loudon Wainwright III nachvollziehen möchte, sei insbesondere auf seine beiden von Joe Henry produzierten CDs ("Strange Weirdos" und "Recovery") verwiesen: Masterpieces!
    1 bis 25 von 43 Rezensionen
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