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    claudi-1963 Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 14. Januar 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 73
    757 Rezensionen
    Töchter der Speicherstadt - Das Versprechen von Glück Anja Marschall
    Töchter der Speicherstadt - Das Versprechen von Glück (Buch)
    22.09.2022

    Auf der Suche nach dem Glück und den eigenen Träumen

    "Kaffee ist eine Gabe für die Menschheit, denn Kaffee verbindet, Kaffee unterhält und Kaffee bildet!" (Hauke Bielefeld)
    Hamburg 1956: Schwer hat nicht nur die Firma Behmer&Söhne unter dem Krieg gelitten, sondern ebenso die Familie und die Villa der Familie. Doch Cläre und Kurt sorgen dafür, dass es mit der Firma langsam wieder aufwärtsgeht. Allerdings werden die beiden nicht jünger und die Sorgen um ihre Nachfolge beschäftigen sie sehr. Den ihre Tochter Anna hat so gar kein Interesse an der Firma und den geeigneten Mann lehnt sie bisher ebenfalls ab. Eines Tages stimmt sie allerdings dann doch zu, den Prokuristen Joost van der Vehlen zu ehelichen. Als ihre Tochter Frieda zur Welt kommt, geht sie ganz in der Rolle als Mutter und Ehefrau auf. Währenddessen hintergeht ihr Mann sie nicht nur mit anderen Frauen, sondern auch mit der Firma. Ob die Familie erneut die Firma retten kann?

    Meine Meinung:
    Mit Band drei endet nun die Familiensaga und die Familie Behmer&Söhne und der Kaffeedynastie Hamburgs. Dieses Mal erstreckt sich unsere Zeitreise von 1956 bis zum Mauerfall 1989. Wie schon in den anderen Teilen hat auch hier die Autorin viele historische Begebenheiten miteingefügt. Behandelt wird nicht nur den Umbruch der DDR und der Fall der Mauer, sondern ebenso die Sturmflut in der Nacht vom 16. Februar 1962, die 315 Menschen das Leben gekostet hat. Auch die neuen Musikrichtungen, die von Amerika herüberschwappen, spielen eine wichtige Rolle. Gerade die Sturmnacht ist besonders dramatisch, bei der zwei der Protagonisten in größere Gefahr geraten. Auch die Nachkriegszeit mit seinen ganzen Problemen und Herausforderungen wird hier gut dargestellt. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Fritz Walterhausen und Herbert Staller. Diesmal sind mir besonders Anna und Erna ans Herz gewachsen, aber auch die anderen Charaktere sind wieder gut ausgearbeitet. Anna, die mit ihrer kindlichen Naivität oftmals die falsche Entscheidung trifft und dazu noch durch ihre Eltern in eine Ehe getrieben wird, bei denen Liebe keine Zukunft hat. Aus Angst um das Sorgerecht und einem Skandal bleibt sie weiter unglücklich bei Joost. Haushälterin und Köchin Erna dagegen ist inzwischen zu einer richtigen Freundin für die Familie geworden. Doch sie ist sehr alleine, was sie besonders mit zusehendem Alter spürt. Als sie den Berliner Icke kennenlernt, wird ihr klar, was sie all die Jahre vermisst hat. Traurig ist außerdem das Schicksal von Irma und ihrer Tochter Michaela, die in der DDR leben. Der Krieg hatte sie damals nach Magdeburg verschlagen, wo falsche Informationen den Hass gegen die Familie schüren, weshalb sie keinen Kontakt sucht. Doch das Thema Kaffee lässt sie auch in der DDR nicht los. Hier in diesem letzten Band geht es natürlich wieder um Kaffee, Kaffeehandel und besonders um die Probleme der einzelnen Familienmitglieder. Zu dem erfährt man ein wenig aus der Vergangenheit, doch der Blick geht wieder eindeutig in die Zukunft. Wie schon zuvor gibt es beim Kaffeehandel wieder so seine Schwierigkeiten, doch das Thema Frauen in der Firmenleitung wird zusehends nicht mehr so abgelehnt wie früher. Man spürt besonders am Ende, da reift eine ganz andere Generation Frauen heran. Erneut hat die Autorin hier hervorragende Recherchearbeit geleistet und nimmt den Leser dabei mit ins Hamburg der Nachkriegszeit. Ich jedenfalls habe gespürt, wie sehr das Herz der Autorin für ihre Stadt Hamburg schlägt. Mir sind die Behmer inzwischen ans Herz gewachsen, die Trennung fällt schwer und von mit gibt es erneut 5 von 5 Sterne für diesen gelungenen Abschluss.
    Nacht der Wahrheit Lynn H. Blackburn
    Nacht der Wahrheit (Buch)
    07.09.2022

    Tödliche Anschläge auf das Secret Service Team

    "Rache ist eine Handlung, die man begehen möchte, weil und wenn man machtlos ist." (George Orwell)
    Die beiden Secret Service Agent Luke Powell und Zane Thacker treffen sich wie jeden Montag zu ihrer Joggingrunde, ehe sie einem Anschlag nur knapp entkommen. Zwei ihrer Kollegen hatten dagegen weniger Glück wie schon einige Tage zuvor ihr Freund Thad, der durch eine Autobombe starb. FBI Agentin Faith Malone soll die Ermittlungen leiten. Da sie schon öfter mit Luke und dem Secret Service zusammengearbeitet hat, macht sie sich natürlich große Sorgen. Trotz seiner Verletzungen versucht Luke so gut es geht, Faith zu unterstützen. Doch wer hat es auf die Agenten abgesehen und warum? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, damit der Täter nicht noch mehr von Lukes Freunden oder gar ihn töten.

    Meine Meinung:
    Band eins der Raleigh-Reihe ist gleichzeitig mein erstes Buch dieser Autorin. Der unterhaltsame, lockere Schreibstil lässt mich nur so über die Seiten fliegen. Allerdings mitunter fand ich einige Szenen etwas schleppend und teilweise kamen sogar Wiederholungen in den Szenen vor. Ebenso schleppend zögerlich ist die Annäherung von Faith und Lukes Liebe zueinander. Beide tragen sie ihre Probleme aus der Vergangenheit mit sich herum, die eine Beziehung zueinander erschwert. Dass sie darüber nicht reden, behindert alles noch viel mehr. Man merkt, dass dies nicht der erste Thriller der Autorin ist, die gerne spannend-romantische Bücher mit wertvollem Glaubensinhalt schreibt. Wobei die Glaubensbotschaften von meiner Seite gerne noch etwas mehr hätten sein dürfen. Trotzdem haben mir die eingeschobenen Gebete oder die Gedanken an Gott recht gut gefallen. Die Kleinstadt Raleigh fand ich ebenfalls recht überzeugend präsentiert. Ich spüre sofort die Verbundenheit der Ermittler, allerdings auch bei den Familien selbst. Sie lassen niemanden in ihrer Trauer alleine und unterstützen sich, wenn es Probleme gibt. Das trifft allerdings ebenso auf Faith Malone zu, die besonders zu ihrer Schwester Hope ein herzliches Verhältnis hat. Was sicher mit an ihrem Glauben liegt, der jedoch zurzeit etwas in Mitleidenschaft geraten ist, dafür ist der von Hope umso größer. Überzeugen konnten mich vor allem die glaubwürdigen Ermittler, die trotz schwerer Bedingungen einen unfassbaren Job leisten. Das Team des Secret Service ist dabei wirklich recht gut eingespielt, sie gehen harmonisch und freundschaftlich miteinander um. Es gibt eigentlich wenig Streitpunkte in diesem Team, welche man kritisieren könnte. Was bestimmt daran liegt, weil viele in diesem Team bekennende Christen sind. Umso unverständlicher ist es, wer es auf dieses Team abgesehen hat. Erste Merkwürdigkeiten führen Faith zu der Frau in Thads Auto, die ebenfalls bei dem Bombenanschlag ums Leben kam. Wer oder was war diese Frau und hat sie etwas mit dem Tod von Thad und seinen Freunden zu tun? Je länger Luke und Faith ermitteln, desto näher kommen sich die beiden. Doch können sie über ihre eigenen Schatten springen? Trotz der etwas schleppenden Liebe und Ermittlungen konnte mich das Buch überzeugen und gebe deshalb 4 1/2 von 5 Sterne.
    Die Blutliste Rainer Löffler
    Die Blutliste (Buch)
    07.09.2022

    Ein Folterknecht der nach der Wahrheit sucht

    "Solange man sich nicht gerächt, bleibt immer eine Bitterkeit im Herzen zurück." (Heinrich Heine)
    In einer verregneten Nacht findet der Kölner Friedhofsmitarbeiter Jan Willner in einem Grab ein brutal gefolterter Leichnam. Wenig später, stellen die Ermittler fest, fehlt von der eigentlichen Toten im Sarg jede Spur. Hat der Getötete etwas mit Sonja Maurers gewaltsamen Tod zu tun? Dies ist ein Fall für Fallanalytiker Martin Abel, da ist sich Konrad Greiner sicher. Die Recherchen führen ihn zu einer brutalen Tat in die Vergangenheit. Die Zeit läuft, will Abel weitere Morde verhindern, den der Täter hat seine Blutliste erst begonnen. Er muss ihn finden, den längst ist der Fall für ihn persönlich geworden.

    Meine Meinung:
    Lange mussten wir auf Band vier von Fallanalytiker Martin Abel warten. Wieder in alter Schreibweise fesselt mich der Autor schon von Beginn an. Die Nacht auf dem Friedhof ist schon wieder so bizarr, grausam und großartig geschrieben, sodass ich dieses Buch kaum mehr aus der Hand lege. Der Autor hat wirklich ein Faible für ausgelassen und absonderliche Tatorte und Morde. Auch dieses Mal hat er sich wieder eine ganz heftige Geschichte einfallen lassen, die sogar Martin Abel an die Nieren geht. Unser Täter tötet erbarmungslos mit mittelalterlichen Foltermethoden. Ich frage mich, was haben diese Opfer getan, um einen Täter so wütend zu machen? Dies erfahren ich bei den Rückblenden in die Vergangenheit 4 Jahre zuvor und bei den Tötungsmethoden der einzelnen Opfer. Die hat der Autor wieder mit so Details ausgestattet, sodass selbst ich mich in den Mörder hineinversetzen konnte und seine Wut verstand. Doch dies ist noch lange nicht alles, durch Zufall wird dieser Fall nämlich noch ganz persönlich für Abel. Den er hat etwas mit Abels verunglückter Tochter zu tun, endlich erhofft er sich Antworten zu finden über Sarahs Tod. Nachdem ich das Buch nun beendet habe, ist mir klar, warum es so lange gedauert hat. So ein Buch braucht wirklich viel Zeit und Recherche und ich muss sagen ich bin wieder total begeistert von den detaillierten Beschreibungen, selbst wenn sie mitunter extrem hart sind. Ich bin zwar kein Freund von Selbstjustiz, allerdings in diesem Buch konnte ich es durchaus nachvollziehen. Mit dem Täter hatte ich richtiggehend Mitleid für das, was er mitmachen musste. Bei seinem Charakter war wirklich hin- und hergerissen, ob man ihn hassen oder verstehen kann. Lediglich einen Kritikpunkt habe ich. Um Abels Lebenserhaltungstrieb wieder zu stärken, hat der Autor eine Wolfsgeschichte eingebaut, die für mich etwas zu surreal und mystisch daherkommt. Meiner Ansicht nach hätte es diesen Wolf nicht gebraucht, die Szenerie passt einfach nicht zum Plot. Ansonsten bekommt der Autor meine Hochachtung für einen wirklich krassen Thriller. Chapeau für diesen tollen Martin Abel Fall, der allerdings nicht für Menschen mit schwachen Nerven ist. Den die detaillierten Taten sind wirklich brutal beschrieben. Von mir gibt es noch trotz des Wolfs 4 1/2 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
    Vöhringer, S: Märchenkönig Vöhringer, S: Märchenkönig (Buch)
    02.09.2022

    Hommage an den Märchenkönig Ludwig II.

    "Man nennt mich einen Narren. Wird Gott, wenn er mich einst zu sich ruft, mich ebenso nennen?" (Ludwig II. von Bayern)
    Eigentlich sollte es ein wundervoller Abend werden, die Preisverleihung der Bürgermedaille für Max, die Hauptkommissar Tom Perlinger und seine Verlobte Christl für ihn entgegennehmen sollen. Den nach dem Brand seiner Gaststätte wohnen die nun in Niederbayern. Doch dann wird Tom zu einem Einsatz an den Kögelmühlbach bei der Staatskanzlei gerufen, wo man die Leiche von Psychiater Siegmund Berg und kurz danach vom Märchenkönig Louis von Schönfeld findet. Da bei beiden keine offensichtliche Gewalteinwirkung vorliegt, gehen sie zuerst von Suizid aus. Doch Tom ist sich nicht so sicher, ob da nicht doch jemand nachgeholfen hat.

    Meine Meinung:
    Bei Tom Perlingers viertem Fall erwartet uns wieder der Bezug zu einer bekannten historischen bayrischen Persönlichkeit. Dieses Mal ist es der Märchenkönig Ludwig II. von Bayern, der ebenso auf mysteriöse Weise wie unser Opfer mit seiner Begleitung tot im Starnberger See gefunden wurde. Kann es sein, dass Louis von Schönfeld ebenfalls Suizid begangen hat, weil man ihn wie den König entmündigen wollte? Daraufhin sein Psychiater ihm helfen wollte und dabei ebenfalls ertrunken ist? Was allerdings recht merkwürdig ist, den der Kögelmühlbach ist gerade mal 1 Meter tief und beide hätten dort durchaus stehen können. Hat also doch jemand nachgeholfen, womöglich mit Gift? Tom und Jessica Starke müssen einen Mord beweisen, was im Anbetracht des verkleinerten Teams nicht gerade einfach ist. Kollege Mayrhofer ist immer noch mit Max Wirtshausbrand beschäftigt. Zudem scheint er verliebt, doch ausgerechnet in eine Frau, die in Toms Fall involviert ist. Beim Privatleben der beiden Ermittler bleiben die Sorgen ebenfalls nicht aus. Jessica ist sauer, weil Claas sie für einen Einsatz versetzt hat. Christl hingegen plagt die Sorge, weil sie seit dem Brand ohne Wohnung im Hotel leben müssen und sie außerdem keinen Job mehr hat. Dazu taucht noch ihr Vater unverhofft auf, der ihr immer wieder für Probleme sorgt in ihrem Leben. Ungut ist obendrein, dass sie von Tom vernachlässigt wird, obwohl sie ihn gerade dringend braucht. Schon der Prolog führt uns zu der Nacht des 13. Juni 1886 an den Starnberger See, wo es zu der Tragödie König Ludwig II kommt. Als Highlight liest hier Historiker Hubertus Lindner aus seinem eigenen Krimi über den Märchenkönig vor. Für Tom und Jessica werden die Ermittlungen nicht einfach, besonders wenn man so gar nichts in der Hand hat. Wer hätte also ein Interesse am Tod von Louis und warum musste dazu noch sein Psychiater sterben? Steckt Louis Familie, Mayrhofers Liebschaft Patrizia Hacklöder-Lemming, unser alter Bekannter Denis von Schönfeld dahinter oder gibt es noch weitere, die Interesse an seinem Tod haben? Wer außerdem mehr über Tom Perlinger erfahren möchte, sollte unbedingt alle Bücher der Reihe lesen. Erneut war es für mich ein interessanter, spannender Kriminalfall mit historischem Bezug, privaten Konflikten, bekannten Ermittlern und einem Ende mit Überraschungen, dem ich 5 von 5 Sterne gebe.
    Scherbensommernacht Janne Loy
    Scherbensommernacht (Buch)
    24.08.2022

    Hoffnung hält einem am Leben

    "Die kleinste Hoffnung ist besser als die schlimmste Befürchtung." (Mark Twain)
    Nach einer Schulparty kehrt die 15-jährige Imen nicht wieder nach Hause. Keiner hat etwas gesehen, es gibt keine Spuren von ihr und auch ihre Leiche wird nie gefunden. Ihre ältere Schwester Ella ist sich ziemlich sicher, dass sie Imen noch vor Mitternacht gesehen hat. Für die Eltern bricht eine Welt zusammen, die ihre Ehe belastet und auseinanderbrechen lässt. Doch Ella muss ihr Leben weiterleben, auch wenn sie der Verlust ihrer Schwester noch nach Jahren belastet. Sie beginnt eine Ausbildung, lernt neue Freunde kennen, doch der Verlust ihrer Schwester lässt sie nie mehr los. Trotzdem verliert sie nicht den Mut und den Glauben an die Liebe und das Leben. Ein gelber Luftballon begegnet ihr immer wieder, von dem sie nicht weiß, wie sie ihn zuordnen soll.

    Meine Meinung:
    Das Cover mit dem Mädchengesicht hinter einer zerbrochenen Scheibe passt recht gut zum Inhalt. Vielleicht steht es für das zerbrochene Leben von Imen oder für das von Ella? Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam und in mehrere Teile und Kapitel, die mit den Namen dem jeweiligen Satzanfang betitelt werden. Zudem gefällt mir die liebevolle Gestaltung der einzelnen Buchseiten mit Libellen, Schmetterlingen und Blumen recht gut. Ich erlebe zu Beginn noch die quirlige junge Imen, die sich sehr auf ihre Party am Abend freut. Es ist eine Nacht in den 90er-Jahren, als die 15-Jährige verschwindet. Der Verlust ist für die Familie schrecklich, was man sich vorstellen kann. Besonders, wenn man nicht weiß, was mit seinem Kind passiert ist. Zu Beginn ist sicher noch die Hoffnung da, sie könnte wiederkommen oder sie würden Näheres erfahren. Doch je länger die Zeit vergeht, desto unwahrscheinlicher wird es, dass Imen noch am Leben ist. Selbst der Leser bleibt bis zum Buchende im Ungewissen, was wirklich geschehen ist. Ich begleite dagegen weiter Ellas Lebensweg und lernen gerade am Anfang sehr viele Charaktere kennen. Da ist zum Beispiel Karim, der aus dem Libanon geflohen ist. Moritz und seine Partnerin Patrizia, die ein Alkoholproblem hat. Marie-Jo, Irma und viele Weitere fließen in die Handlung mit ein. Mitunter bin ich fast etwas überfordert, besonders da ich nicht weiß, was sie mit dem Ganzen zu tun haben. Die Autorin lässt einen da ziemlich im Ungewissen, weshalb die Geschichte einen noch neugieriger macht. Freundschaften entwickeln sich, wir lernen die Sorgen und Nöte der Einzelnen kennen, die nicht immer einfach sind. Immer wieder taucht dann in der Geschichte ein gelber Luftballon am Horizont auf. Mitunter habe ich den Eindruck, als wäre es der Geist von Imen, der Ellas Zukunft verfolgt. Was natürlich schon etwas unheimlich und mystisch ist das Ganze. Erst die Auflösung am Ende überrascht mich, weil ich dann merke, wie alles miteinander zusammenhängt und es Sinn macht. Man kann bei diesem Buch nicht von einem Krimi, Liebesgeschichte, Drama oder Mystik sprechen, den im Grunde beinhaltet es von allem ein wenig. Chapeau, eine faszinierende und unvorhersehbare Geschichte mit einem kreativen Schreibstil, bei dem ich total neugierig blieb und die von mir 5 von 5 Sterne bekommt.
    Das Haus der Hebammen - Susannes Sehnsucht Marie Adams
    Das Haus der Hebammen - Susannes Sehnsucht (Buch)
    20.08.2022

    Neues Leben entsteht

    "Die Geburt sollte für eine Frau die Stunde ihrer größten Würde sein." (Pierre Vellay)
    Für die Hebammen aus dem "Haus der guten Hoffnung", wie das neue Geburtshaus heißt, etwas ganz Natürliches. Die drei Freundinnen Susanne, Carola und Ella lernen sich im Krankenhaus kennen. Ein leer stehendes Haus in der Cranachstraße bringt die 3 auf die Idee, ihr eigenes Geburtshaus zu gründen. Dort wollen sie Mütter von Beginn an bis zur Geburt begleiten, ihnen viel Geborgenheit, Verständnis, Wärme schenken und gesunde Babys zur Welt bringen. Der Wunsch nach einer Familie lässt bei Susanne ihre Vergangenheit wieder aufleben. Dieses Geheimnis hat sie nicht mal ihren Freundinnen anvertraut.

    Meine Meinung:
    Diese Trilogie ist eine Hommage an die Verdienste der vielen Hebammen in unserem Land. Marie Adams hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Bild der Hebamme und dem ersten Geburtshaus in Köln eine Buchreihe zu widmen. 1989 wurde es wirklich von den beiden Hebammen Monika Plonka, Vera Minnik und dem Gynäkologen Michael Müller gegründet. In Band eins geht es um Susannes Geheimnis und Sehnsüchte. In jungen Jahren hat sie der Eltern wegen ihr Kind zur Adoption weggeben müssen. Nun, 18 Jahre später, würde sie gerne erfahren, was aus Julia geworden ist. Wird sie ihre Tochter wohl wiedersehen? Außerdem erleben wir, dass Schwangerschaft und Geburt bei den meisten Frauen etwas völlig Normales ist, bei dem es keinen Kaiserschnitt oder gar einen Arzt braucht. Selbst wenn manch einer zu Beginn skeptisch ist, ob dieses Geburtshaus wirklich eine so gute Idee ist. Allerdings geben ihnen die Mütter recht, die nach und nach ihre Kinder bei ihnen entbinden. Eigentlich dachte ich, Susanne spielt hier eine größere Rolle, doch wir lernen in Band 1 alle drei Hebammen etwas näher kennen. Wie schon angedeutet ist da Susanne, deren größte Sehnsucht ihr Wiedersehen mit ihrer Tochter ist. Sie lernt obendrein in diesem Teil Antonius einen überaus netten Mann kennen. Carola ist verheiratet, Mutter von 3 Kindern und die Hauptverdienerin der Familie, während ihr Mann auf den Durchbruch als Autor wartet und nebenher die Kinder versorgt. Mitunter fühlt sie sich jedoch als Rabenmutter, weil sie zu wenig Zeit für ihre Familie hat. Ella ist die Jüngste im Bunde, sie lebt noch zu Hause und ist hin- und hergerissen, was sie mit ihrer Zukunft anfangen soll. Da ist Kinderarzt Christoph Hofert, der ein Auge auf sie geworfen hat und zu dem sie sich ebenfalls etwas hingezogen fühlt. Doch dessen altmodische Ansichten gefallen Ella weniger, weshalb sie skeptisch ist, was diese Beziehung anbelangt. Außerdem wäre da noch ihr Traum, als Hebamme nach Afrika zu gehen. Die liebevolle Art der drei Hebammen lassen sie sofort sympathisch erscheinen. Jede von ihnen hat ihren ganz eigenen Charakter und Sorgen, die sie mit sich schleppt, was den gesamten Plot etwas auffrischt. Natürlich hatte ich erwartet, noch viel mehr über Susanne zu erfahren. Allerdings fand ich es auch schön, alle drei näher kennenzulernen. Besonders gut hat mir die Darstellung der natürlichen Geburt gefallen, die zu dieser damaligen Zeit noch recht ungewöhnlich war. Ich freue mich, noch mehr von den drei Hebammen zu erfahren und gebe 5 von 5 Sterne.
    Opfergrab Ralf Gebhardt
    Opfergrab (Buch)
    20.08.2022

    Manchen ist kein Opfer zu groß

    "Der Mensch ist entweder Opfer seines Schicksals oder Meister seiner Bestimmung." (Herbert Spencer)
    Mehrere brutal getötete Frauen mit einer Pik sieben an der Stirn lassen auf einen Serientäter schließen. Als das Ermittlerteam nach einem Verkehrsunfall ausfällt, müssen die Kommissare Christian Thaler und Stephan Kralik einspringen. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, doch für diesen kniffligen Fall werden sie sich wohl zusammenraufen. Das einzige, was jedes Opfer gemeinsam hat, ist die genagelte Spielkarte an die Stirn, das weiße Grablicht und das Holzkreuz, an dem die Arme gebunden sind. Ansonsten gibt es keine Verbindung zwischen den Opfern, weshalb die Ermittlungen zusätzlich erschwert werden. Den Kommissaren läuft die Zeit davon, den bis zum nächsten Opfer ist es nicht mehr lange.

    Meine Meinung:
    Das blutige Cover mit der Pik sieben ist eine passende Darstellung für diesen nicht gerade harmlosen Kriminalfall. Wie ich den Autor bereits von seinen anderen Krimis her kenne, besticht dieses Buch erneut mit brutalen, detaillierten Szenen, was den Täter betrifft. Mitunter erscheinen mir diese wieder einmal fast zu viel des Guten. Ich denke, hier hätte sicher weniger an Brutalität bei der Darstellung gereicht. Der Plot selbst liest sich recht gut, ist unterhaltsam und spannend. Allerdings konnte mich das Ende überhaupt nicht überzeugen. Dieses Szenario war mir zu verwirrend, viel zu skurril und surreal und wirkte auf mich total unglaubwürdig. Da müssen zwei Ermittler in einer Szene ausharren, ohne dass sie dabei trotz Bewusstlosigkeit in die Tiefe gerissen werden. Das erscheint mir doch recht unwahrscheinlich. Genauso habe ich mich gefragt, wo sind die begleitenden Polizisten abgeblieben, die vor dem Haus warten? Überhaupt lassen sich die Ermittler viel zu sehr vom Täter provozieren, manipulieren und beeinflussen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Ermittler und Staatsanwalt auf so ein Spiel einlassen würden. Dieses ganze Ende war für mich so unglaubwürdig geschildert, hat mich einfach nur verwirrt und passte so gar nicht zu dem ganzen Plot. Mir kam es vor, als würde ich ein amerikanisches Actionszenario miterleben, welches ich mir so nicht vorstellen konnte. Doch wahrscheinlich wollte der Autor einfach etwas ganz anderes darstellen und hat dabei den Bogen einfach viel zu sehr überspannt. Mitunter hatte ich sogar den Eindruck, als wenn mit diesem Schluss nur noch die Seiten gefüllt werden mussten. Genauso ist mir nicht so richtig klar geworden, warum die ganzen Opfer immer in der Nähe einer bestimmten Kirche gefunden wurden. Hier hätte ich gerne noch etwas mehr Aufklärung gehabt. Selbst die Ermittler blieben für mich recht oberflächlich. Hier hätte ich mir definitiv noch etwas mehr Tiefe gewünscht. Kralik wirkt auf mich total unsympathisch, er ist recht schnell genervt und überfordert. Thaler dagegen ist die Ruhe weg, freundlich, sympathisch und konzentriert bei der Sache. Seine Nachtblindheit hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht und sie spielt im Grunde nur am Ende eine Rolle. Schockiert hat mich dagegen, was der Täter über seiner Vergangenheit erzählt. Selbst wenn die DDR sicherlich nicht in vielen Bereichen zimperlich war, erschien mir doch ein solches Heim recht surreal. Unverständlich bleib für mich selbst die Frau des Täters, die trotz der Härte bei ihm blieb. Wegen des übertriebenen Schlusses kann ich leider nur 3 von 5 Sterne geben.
    Eine Frage der Geduld Karen Witemeyer
    Eine Frage der Geduld (Buch)
    11.08.2022

    Mit viel Geduld gelangt man irgendwann ans Ziel

    "Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld." (Röm. 12, 12)
    Texas 1849:
    Victoria (Tori) Adams neuste Idee, die umliegenden Farmen mit ihren Waren zu beliefern, stößt vor allem bei Fuhrunternehmer Benjamin Porter auf offene Ohren. Zusammen mit ihrem Sohn Lewis will Tori nun ihre erste Fahrt machen. Dabei hat insbesondere Ben großes Interesse, Tori zu begleiten. Den längst hat er ein Auge auf die Ladenbesitzerin aus Harpers Station geworfen. Weshalb er sie bei dieser Fahrt beschützen und ihr Herz erobern möchte. Doch Toris Herz zu gewinnen, ist nicht gerade einfach. Erst nach einem dramatischen Ereignis muss sich Tori mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, um endlich Vertrauen für die Zukunft zu finden.

    Meine Meinung:
    Diesmal beschert mir die "Kleine Auszeit-Reihe" eine verzwickte, dramatische Liebesgeschichte. Bei der geht es besonders um das Thema Geduld und Vertrauen. Den dies muss der Fuhrunternehmer Ben definitiv bei Tori haben. Tori lebt mit ihrem Sohn in der Frauenkolonie Harpers Station, seit sie in der Vergangenheit etwas Traumatisches erlebt hat. Seitdem ist sie auch keinem Mann mehr an sich herangelassen oder ist mit jemandem ausgegangen. Ben will das nun unbedingt ändern und Toris Herz gewinnen. Den er ist, sich sicher in Tori die Frau fürs Leben gefunden zu haben. Doch wie will man ein Herz gewinnen, das so ablehnend und kalt ist? Mit Lewis und Gottes Hilfe ist sich Ben sicher, dass er es schaffen wird. Seine einfühlsame, liebevolle Art lässt den Fuhrunternehmer sofort sympathisch erscheinen und das Herz von Lewis hat sofort erobert. Tori dagegen wirkt oft ängstlich, sensibel, jedoch mitunter robust, ehrgeizig und liebenswert. Dies muss sie auch sein als Ladenbesitzerin und Mutter. Besonders bei so einem kleinen Wirbelwind wie Lewis, der sie ganz schön auf Trab hält. Gerade für ihn wäre eine Vaterfigur durchaus wichtig, weil es in der Frauenkolonie nur wenig Männer gibt. Die Geschichte von Tori und Ben konnte mich wieder einmal begeistern. Trotz der Kürze der Auszeit-Bücher erfahre ich genügend über Tori und er Liebesentwicklung der beiden. Natürlich wird es nicht so tief behandelt wie bei ihren anderen Büchern der Autorin. Doch zur kürzeren Unterhaltung dient es auf jeden Fall. Das Besondere allerdings ist, dass der christliche Glaube ebenfalls Raum in diesem Buch findet. Meist sind diese Bücher der Einstieg für eine Reihe oder um die Autoren kennenzulernen. In "Selbst ist die Frau!", treffen wir auf Toris Freundin Emma und genauso spielt "Herz auf Empfang" und "Das Glück kommt per Express" in der Frauenkolonie Harper Station. Wieder einmal konnte mich die Autorin in die Welt des Wilden Westens entführen. Selbst zu dieser Zeit gab es Sorgen, Probleme und Schicksalsschläge, doch der Glaube an Gott spielt hier noch eine stärkere Rolle als heute. Lassen sie sich von den Romanen dieser Autorin so verzaubern wie ich. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für dieses Buch.
    Die Prüfung Nancy Mehl
    Die Prüfung (Buch)
    04.08.2022

    Ein Feuerteufel sinnt auf Rache

    "Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not" (Psalm 46, 2)
    Bei Kaely Quinns Mutter ist der Krebs stärker ausgebrochen, als die Ärzte vermutet hatten, darum benötigt sie familiäre Hilfe. Plötzlich muss sich die Verhaltensanalytikerin ihrer Vergangenheit stellen und macht sich auf den Weg nach Darkwater in Nebraska. Allerdings wird sie dort mit mysteriösen Brandstiftungen konfrontiert, die diese Stadt schon länger in Atem hält. Ein Wahnsinniger hat es auf Familie abgesehen. Ohne es zu ahnen, dass er es nur auf sie abgesehen hat, gerät Kaelys Familie selbst in den Fokus des Täters. Wird sie den Täter rechtzeitig finden, ehe es zu spät ist?

    Meine Meinung:
    Der zweite Band der Kaely Quinn Reihe befasst sich mit einem Serienbrandstifter, der die Kleinstadt Darkwater mit seinen Bränden kaum zur Ruhe kommen lässt. Doch eigentlich will sie ihren Bruder Jason bei der Pflege ihrer Mutter unterstützen, mit der sie seit Jahren kein gutes Verhältnis hat. So ist dieser Schritt für Kaely nicht einfach, besonders wenn dadurch ihre nicht gerade einfache Kindheit wieder hochkommt. Allerdings kann Kaely nicht aus ihrer Haut, den die eigenartigen Brände in der Stadt machen, ihr Kopfzerbrechen. Besonders nachdem es zu Todesfolgen kommt. So versucht sie erst rein privat an diesem Fall zu arbeiten, ehe ihr Vorgesetzter Solomon und ihr Partner Noah Hunter Wind davon bekommen. Aus Angst Kaely würde etwas zustoßen, reist Noah ebenfalls nach Darkwater um gemeinsam das FBI in Omaha zu unterstützen und nebenbei den Brandstifter zu finden. Nichtsahnend, dass dies nicht nur Kaely, sondern ebenfalls ihn in Gefahr bringt. Bestsellerautorin Nancy Mehl ist mit Kaely Quinn eine ganz eigene Ermittlerin gelungen. Sie ist nicht nur gläubige Christin, sondern hat zudem ihre ganz speziellen Methoden der Verbrechersuche. Dabei kann sie sich so in einen Fall hineinversetzen, dass sie beginnt, sich den Täter vorzustellen und sogar mit ihm zu kommunizieren. Bisher ist mir Kaely etwas suspekt, ansonsten recht sympathisch vorgekommen. Doch dieses Mal fand ich sie mitunter doch ziemlich egoistisch, besonders ihrer Familie gegenüber. Das fällt ihr erst gar nicht auf, weil sie ihren Beruf so sehr liebt, sodass sie manches hinten anstellt. Erst durch Jasons Reaktion wird ihr manches bewusst. Jason dagegen wirkt auf mich total entgegenkommend, liebenswert und immer bereit für ein gutes Wort, was sicher an seinem starken Glauben liegt. Noah Hunter bleibt er liebevolle Partner, der immer ein Auge auf Kaely hat, damit ihr nichts zustößt. Der Fall um den Brandstifter gibt nicht nur den Ermittlern Rätsel auf, sondern auch mir als Leser. Das Verwirrspiel bleibt bei mir bis zur Auflösung ein Rätsel, dessen Spannungsbogen kontinuierlich nach oben geht. Lediglich die familiären Auseinandersetzungen sind etwas langatmig und wiederholen sich öfters. Doch der Fall selbst ist durchaus interessant gewesen und ich hätte mit der Entwicklung nicht gerechnet. Der christliche Bezug in diesem Buch ist gering, sodass es ebenfalls für Leser geeignet ist, die nichts mit Religion zu tun haben. Wegen seinen grandiosen Ideen und Einfällen bekommt das Buch von mir 5 von 5 Sterne.
    23 Uhr 12, Menschen in einer Nacht Adeline Dieudonné
    23 Uhr 12, Menschen in einer Nacht (Buch)
    31.07.2022

    Eine Sommernacht und Raststätte in den Ardennen

    "Schattenspiel der Nacht. Aus den Tiefen der Seele drängt Wahrheit ans Licht." (Helga Schäferling)
    Eine Raststätte in den Ardennen um 23 Uhr 12, zwölf Menschen und ein Pferd sind genau zu dieser Zeit an diesem Ort. Sie erleben alle zusammen, wie eine alte Frau über die Leitplanke auf die Fahrbahn klettert. Chelly die Pole-Dance Lehrerin, die Kassierer Juliette und Sébastien, Victoire die junge Frau mit der Glatze, auf der Bank sitzt Alika das Hausmädchen aus den Philippinen, Joseph ein Vertreter für Milben und viele weitere. Jeder von ihnen ist ein Original, ein Außenseiter oder ein ganz eigenwilliger Mensch, die hier in den einzelnen Geschichten von der Autorin widergespiegelt werden. Besonders ist noch die Geschichte über das Pferd Red Apple.

    Meine Meinung:
    Bei Adeline Dieudonné neustem Buch lernen wir in 12 Geschichten sehr besondere Menschen und ein Tier kennen. In einer von ihnen kommt sogar eine Person vor, die eine Abneigung gegen Delfine hat, weshalb wiederum das Cover mit dem Delfin gut passt. Allesamt sind es sehr eigenwillige, krasse Menschen und die Geschichten dazu werden oft drastisch, wild, ohne tabu, brutal und schonungslos geschildert. Mitunter sind sie vielleicht etwas übertrieben, jedoch einige auch sehr realistisch dargestellt. Wie ich sie schon in ihrem Debüt kennenlernen durfte, nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund. Sie zeigt gerade die Menschheit und ihre Abgründe ganz unverblümt. Dies mag sicher nicht jedem Leser gefallen, besonders weil sie in der Kürze oft recht viele Inputs liefert und man mitunter überfordert ist. Allerdings zeigt es gerade hier, was für unterschiedliche Charaktere, Wesenszüge, Eigenheiten, diese Menschen an sich haben. Die zudem alle an demselben Platz zusammenkommen können, ohne voneinander je etwas zu erfahren. So kann es mitunter sogar passieren, dass ein Toter im Kofferraum am Rastplatz steht, von dem niemand etwas ahnt außer der Täter. Sicher mag ihre harte Sprache nicht jedermanns Sache sein, doch gerade dies gefiel mir hier besonders gut. Den unsere Welt ist heutzutage aggressiv, brutal und gleichgültig genug, also weshalb sollte sie ausgerechnet in ihrem Buch diese positiver darstellen? Allerdings muss ich sagen, hat mir persönlich die Geschichte über das Pferd Red Apple am besten gefallen. Ich habe selten erlebt, das Geräte oder Tiere ihre ganz eigene Geschichte erzählen dürfen, so was erlebt man fast nur bei Adeline Dieudonné. Ich habe mich nur gefragt, was wohl mit dem Mädchen Avril passiert ist, da man Genaueres leider nicht erfährt, sondern nur vermuten kann. Natürlich muss man sich am Ende fragen, warum hat sie ausgerechnet nur solche extremen Charaktere ausgesucht? Vielleicht weil genau diese Personen in den letzten Jahren drastisch angestiegen sind. Außer den ganz drastischen Personen habe ich doch vieles wieder erkannt, was immer mal wieder in den Nachrichten auftaucht. Vielleicht ist dieses Buch eine Art Spiegel für uns, um zu hinterfragen, wie wir auf andere wirken? Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sterne.
    Solange gehört das Leben noch uns Josefine Weiss
    Solange gehört das Leben noch uns (Buch)
    15.07.2022

    Deine Liebe wird immer in meinem Herzen bleiben

    "Das einzig wichtige im Leben sind Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir Abschied nehmen." (Albert Schweizer)
    Ina Großvater muss seine letzten Tage ins Teresien Hospiz, weil sie es zeitlich einfach nicht mehr hinbekommt. Die Trennung in das Neue und Ungewisse fällt Ina jedoch sehr schwer. Allerdings ist schon ihr erster Eindruck vom Hospiz positiv und so weiß sie, er ist dort gut aufgehoben. Eines Tages lernt sie dort beim Klavierspielen Richard kennen. Bald muss sie feststellen, dass ihre Annahme Richard wäre ebenfalls ein Besucher falsch ist. Für Ina bricht eine Welt zusammen, den längst hat sie sich in ihn verliebt. Doch wie kann man eine Liebe eingehen, wenn nur noch wenig Zeit bleibt? Ina wird klar, sie will für Richard da sein bis zum Ende und ihm noch einmal seinen größten Lebenstraum erfüllen.

    Meine Meinung:
    Der Klappentext hat sofort mein Interesse geweckt, allerdings hatte ich da noch keine Ahnung, wie sehr mich das Buch emotional berühren würde. Wer also davor Angst hat, der sollte vielleicht lieber Abstand von dem Buch nehmen. Allerdings kann ich es jedem unbedenklich empfehlen, der gerade mit Trauer oder der Wegbegleitung eines Menschen zu tun hat. Den die Autorin beschreibt die Trauerarbeit in und um das Hospiz sehr detailliert und realistisch, sodass man eine sehr gute Vorstellung davon bekommt, was die Aufgaben und die Arbeit im Hospiz ist. Von daher ist es ein gutes Buch für alle, die mehr über das Hospiz, Trauerarbeit und Tod wissen wollen. Ich weiß nicht, was die Autorin für Schicksalsschläge auf ihrer Weltreise erlebt hat, um solche berührende Bücher zu schreiben. Allerdings eines weiß ich sicher, ich habe schon lange nicht mehr so ein gefühlsbestimmtes Buch gelesen wie dieses. In einigen Szenen sind bei mir wahrlich die Tränen nur so gekullert, so sehr haben mich ihre Texte und Gefühle berührt. Erlebenwert war, wie intensiv so eine kurze Liebe sein kann und wie sehr es schmerzt, dann Abschied zunehmen. Dabei sind es maßgebend, die Protagonisten Ina und Richard, die hier recht gut dargestellt sind. Ihre zwar kurze Liebe wird hier so intensiv beschrieben, sodass die Geschichte recht glaubwürdig für mich erscheint. Ina wirkt dabei auf mich recht authentisch, fürsorglich und sympathisch, selbst wenn sie mitunter etwas zerstreut ist. Richard dagegen ist charmant, natürlich und liebevoll. Doch man spürt auch, wie er zusehends ruhiger und bedrückter wird. Gut gefallen hat mir außerdem Inas Nachbarin Ruth, die sich als gute Freundin ihres Großvaters herausstellt und ihr in der weiteren Trauer eine große Stütze und den nötigen Halt gibt. Was bei Ina besonders wichtig ist, da sie keine Familien mehr hatte. Ebenfalls erfahren ich noch etwas über eine Organisation, die Todkranken ihren letzten Wunsch erfüllen. Alles in allem war es für mich eine recht bewegende und ausführliche Geschichte, die bei mir für immer im Herzen bleibt. Ich kann es wie schon erwähnt nur jedem empfehlen, der mehr über Trauer und Trauerarbeit wissen möchte. Allerdings rate ich euch, haltet Taschentücher bereit, ihr werdet sie brauchen. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
    Töchter der Speicherstadt - Der Geschmack von Freiheit Anja Marschall
    Töchter der Speicherstadt - Der Geschmack von Freiheit (Buch)
    09.07.2022

    Ein Familienunternehmen in Kriegszeiten

    "Kaffee ist eine Gabe für die Menschheit, denn Kaffee verbindet, Kaffee unterhält und Kaffee bildet!" (Hauke Bielefeld)
    Hamburg 1929: Inzwischen sind Maria und Cläre wieder in der Familienvilla zurückgekehrt. Cläres größter Wunsch ein Studienplatz ist nach wie vor für Frauen äußerst schwierig. Da lernt sie Fritz Walterhausen kennen, er ist ganz anders als die Männer, die sie bisher kannte. Fritz liebt das Leben, die Freiheit und die Liebe, kein Wunder, dass Cläre sich, obwohl sie verlobt ist, unsterblich in ihn verliebt. Für das Kaffeeunternehmen Behmer dagegen wird es zusehends schwieriger. Die Nationalsozialisten bestimmen immer mehr über den Kaffeehandel und auch auf ihrer Plantage in Brasilien kommt es zu immer mehr Problemen. Mit allen Mitteln versuchen Mutter und Tochter, das Unternehmen aufrechtzuerhalten. Keine leichte Aufgabe in Zeiten des Umbruchs und Kriegs.

    Meine Meinung:
    In Band 2 der Kaffee Saga aus Hamburg reißen die Sorgen um das Familienunternehmen nicht ab. Für Maria wird es immer schwieriger zu sehen, wie der Kaffeehandel zusammenbricht Probleme bei den Ernten und der immer größere Einfluss der Nationalsozialisten im Kaffeeverein machen den Handel fast unmöglich. Gertrud hat sich inzwischen sehr zurückgezogen und ist milder geworden im Laufe der Jahre. Dafür wird Emma ihrer Mutter immer ähnlicher. Wilhelm, schwer gezeichnet durch den Krieg, verkriecht sich in seinem Räumen und kann sein Leben kaum mehr nüchtern ertragen. Cläre hat sich aus der Not heraus verlobt mit dem Bremer Kaffeehändler Herbert Staller, doch lieben tut sie ihn nicht. Staller dagegen erhofft, durch die Hochzeit seinen Fuß in das Familienunternehmen und den Hamburger Kaffeeverein zu bekommen. Doch Cläres größter Traum ist und bleibt ein Studienplatz, bei dem ihr Journalist und Lebemann Fritz Walterhausen helfen möchte. Doch die Gesundheit ihrer Mutter und die Einflüsse der NSDAP lassen diese Träume platzen. Plötzlich steht der nächste Krieg vor der Tür und die Familie bangt nicht nur um das Familienunternehmen, sondern auch um ihr Leben. Mit recht großen Zeitsprüngen lässt uns Band 2 von 1929 bis ins Jahr 1945 blicken. Wieder einmal brilliert dieses Buch durch Emotionen und seine guten Recherchen, die ich ja schon von der Autorin gewohnt bin. Wie sehr die Nationalsozialisten beim Kaffeehandel mitmischten, fand ich faszinierend und erschreckend zugleich. Dass besonders die jüdischen Händler als Erstes betroffen sind und aus dem Kaffeeverein verwiesen werden, hatte ich nicht anders erwartet. Gleichzeitig signalisiert das Buch uns, wie schwierig und unter welchen Ängsten die Bewohner jüdische Bürger versteckten. Anja Marschall zeigt auch diesmal ohne Rücksicht auf Verlust und Tod, wie hart es manche Familien trifft. Sie schildert in allen Facetten, was Krieg bei Menschen an Traumas, Verlust und Elend hinterlässt. Am Ende kann ich kaum glauben, dass der Kaffeehandel je wieder normal vonstattengehen soll. Wie will nach all dieser Zerstörung und Hoffnungslosigkeit je wieder eine Zukunft in das Haus Behmer einkehren? Grandiose Charaktere, brillante Recherchen lassen mich teilhaben am damaligen Zeitgeschehen und ich hatte oft das Gefühl, mittendrin zu sein. Nun bin ich gespannt, wie es in Band 3 mit der Nachkriegsgeneration weitergeht. Ich rate jedem erst Band 1 vor diesem Buch zu lesen. Von mir gibt es wieder 5 von 5 Sterne für diese hervorragende Saga.
    Untiefen Dani Pettrey
    Untiefen (Buch)
    04.07.2022

    Sabotage, Unfall oder gar Mord auf der Bohrinsel?

    "Schließe Frieden mit der Vergangenheit, um die Zukunft nicht zu sabotieren." (Pinterest)
    In Noahs Team ist ein neuer Ermittler eingetroffen, den ausgerechnet Rissi Dawson aus ihrer Vergangenheit kennt. Mason Rogers war mit Rissi lange im Heim gewesen, ehe sich ihre Wege getrennt haben. Nun sollen ausgerechnet die beiden zusammen auf einer Bohrinsel ermitteln, den dort ist jemand ums Leben gekommen. War es ein Unfall oder steckt mehr hinter dem Tod von Greg Barnes? Nicht nur ein Helikopterunfall erschwert ihre Ermittlungen, sondern auch ein herannahender Tropensturm. Noah Rowley muss währenddessen den Stalker finden, der Brooke Kesler einer Ärztin der Küstenwache, bedroht.

    Meine Meinung:
    In Band zwei der "Coastal Guardians Reihe" dreht sich wieder alles um das Team von Noah Rowley. Zwei der Agent müssen zu Ermittlungen auf eine Bohrinsel. Ein Unfall stellt sich schlussendlich als Mord heraus und keiner kann erahnen, ob der Mörder noch an Bord ist und ob er neues Opfer aussucht. Den die Bohrinsel ist schon öfters von einer Organisation sabotiert worden, die sich "Freedom" nennt. Könnten sie hinter dem Tod von Greg Barnes stecken? Auch der zweite Band dieser Reihe brilliert durch eine Mischung von Spannung, Romantik und Einflüssen des christlichen Glaubens, den fast alle Mitglieder des Teams angehören. Man spürt das schon an der guten Harmonie, die in diesem Team herrscht und das etwas anderes ist. Den Noah betet für sein Team oder es wird gemeinsam vor ihren Besprechungen gebetet. Das verbindet und schafft eine gute gemeinsame Basis, was ich hier wieder mehr als zu spüren bekomme. Rissi und Mason kennen sich aus der Vergangenheit, beide haben Schreckliches erleben müssen, was sie damals schon miteinander verbunden hat. Allerdings, dass diese selbst nach so langer Trennung noch besteht, grenzt wahrlich an ein Wunder. Zwischen den beiden entwickeln sich bei den Ermittlungen immer mehr Gefühle. Leidtragender ist Caleb, der ebenfalls ein Auge auf Rissi geworfen hat. Außerdem muss Noah auf die Ärztin Brooke Kesler aufpassen, die von einem Unbekannten gestalkt wird und Morddrohungen erhält. Wieder einmal konnte mich die Autorin mit ihrem neusten Krimi von der Küstenwache in North Carolina überzeugen. Besonders weil sie zwischen den Ermittlungen immer wieder romantische und christliche Elemente einfließen lässt. Das mag sicher nicht allen Krimilesern gefallen, doch ich finde es dadurch recht ausgeglichen und abwechslungsreich. Vor allem überrascht die Autorin erneut mit spannenden und spektakulären Momenten, wie zum Beispiel hier mit dem Hubschrauberabsturz. Die vielen Informationen, die ich rund um die Ermittlungen erhalte, finde ich sehr detailliert und ausführlich. Man spürt, wie sehr sich die Autorin um ihre Recherchen bemüht. Überdies gefallen mir die einzelnen Charaktere, die alle ihre Ecken und Kanten haben. Während ich letztes Mal mehr über Finn und Gabby erfuhr, war dieses Mal Rissi und Mason dran. So freue ich mich auf einen weiteren Band des Teams, in dem wir vielleicht noch mehr über Noah und Brooke erfahren und gebe 5 von 5 Sterne.
    Klippenfall Meike Messal
    Klippenfall (Buch)
    24.06.2022

    Verfolgung, Entführung und dann kommt die Wahrheit ans Licht

    "Dieser Mann hat mich beobachtet. Ich habe es genau gemerkt. Und als ich gehe wollte, kam er hinter mir her." (Buchauszug)
    Die eigenwillige SMS ihrer Tochter hält Sylke erst für einen Scherz. Dann kommen ihr allerdings doch Zweifel. Verfolgt jemand ihre Tochter Emilie an der Steilküste Fehmarns, wo sie immer Vögel beobachtet? Rechtzeitig findet sie Emilie am Katharinenhof. Dann jedoch schlägt der Täter sie nieder und sie erwacht in ihrem größten Albtraum. Was hat der Täter vor, warum hält er sie hier fest und wo ist Emilia? Ihr Gegner spielt ein Katz und Maus Spiel mit Mutter und Tochter, ehe sie verstehen, warum er sie gefangen hält.

    Meine Meinung:
    Meike Messal steht für spannende, fesselnde Krimis und seit Neustem mit dem Flair von Meer, Strand und Inselfeeling. So habe ich das zumindest bisher bei ihren letzten Krimis erlebt. Schon ihre Krimis aus Minden haben mich fasziniert und das ist bei den Fehmarnkrimis ebenfalls der Fall. Die Ermittler spielen oft nur Nebenrollen oder tauchen gar nicht auf, sondern die Betroffenen selbst kämpfen um die Freiheit und ihr Leben. Was mag in einer Mutter vorgehen, wenn sie eine SMS liest: "Komm schnell. Jemand ist hinter mir her." Ich jedenfalls würde es wie Sylke machen und schnellstens meine Tochter suchen. Dabei ahnt sie noch nichts von der Gefahr, in die sie sich selbst begibt. Erst als sie in ihrem dunklen Gefängnis erwacht, weiß sie ihre Tochter alleine zu suchen war keine gute Idee. Dabei nimmt mich die Autorin wie schon in ihrem letzten Kriminalfall aus Fehmarn mit in eine Entführungsgeschichte. Bei dieser bleiben wir als Leser natürlich bis zum Schluss im Ungewissen, worum es geht. Dafür bin ich dabei, wenn Mutter und Tochter versuchen, sich aus dieser Lage zu befreien und das um jeden Preis. Und ich erlebe, wie die beiden umeinander bangen vor Angst. In einem weiteren Handlungsstrang geht es um Mobbing an einer Schule, bei der ich lange nicht weiß, wie sie zu der Entführung der beiden passt. Daneben erlebe ich Sylkes Freundin Levke, die ebenfalls auf die Suche nach den beiden geht. Dabei trifft sie unter anderem auf eine Person aus "Düsterstrand" dem letzten Krimi. Die beiden unterstützen sich und geraten eines Abends fast selbst in Gefahr. Was allerdings dieses Erlebnis für eine Bedeutung hat, das erfahren wir nicht mehr. Vielleicht ist das schon der Vorgeschmack für einen weiteren Krimi aus Fehmarn? Herausragend sind mal wieder ihre starken Charaktere. Sylke, die wie eine Löwin um ihr Kind kämpft. Emilie, die schon recht reif für ihr Alter ist und die ein Faible mehr für Vögel als für Menschen hat. Und zuletzt noch Levke, die mit viel Engagement und Liebe auf Spurensuche geht. Bei diesem lockeren, unterhaltsamen Schreibstil macht das Lesen einfach Spaß. Ich bin mir sicher, wenn ihr das Buch beginnt, werden ihr es nicht mehr weglegen. Ich jedenfalls kenne wenige Autoren, die mich so an ein Buch fesseln wie sie. Zu guter Letzt noch das Feeling der Insel Fehmarn, das einen trotz Krimi zum Urlaub machen einlädt. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
    Verlassen Christiane Dieckerhoff
    Verlassen (Buch)
    24.06.2022

    Kindesvernachlässigung, wie ein Trauma das Leben beeinflusst

    "Ich fühle mich wie etwas, das man wegwirft, wenn man es nicht mehr braucht." ( aus Gone Girl)
    Kurz nach dem Mauerfall verschwindet die Mutter von Mandy (Männi) und ihrem kleinen Bruder Martin (Matte). Zuvor hat sie schon ihre beiden Kinder vernachlässigt und sie über mehrere Tage zu Hause eingesperrt, alleingelassen. Traumatisiert und krank werden sie noch rechtzeitig gefunden, während von der Mutter jeder Spur fehlt. Viele Jahre später findet man eine Touristin tot im Wasser, die zuvor als vermisst gemeldet wurde. Wie sich später herausstellt, ist diese Frau jene Mutter von damals. Doch warum war sie hier zu Besuch und was sucht der Fahrradhelm Demels Sohn Justin am Tatort? Allerdings warum sollte ein 14-Jähriger eine Touristin töten? Für Klaudia wird es nicht nur eine heiße, anstrengende Ermittlung, sondern außerdem emotional, den jemand hat ihren Kater Dickie angefahren.

    Meine Meinung:
    Dies ist der siebte Band um Kommissarin Klaudia Wagner aus dem Spreewald. In ihrem neusten Fall geht es um die vermisste Touristin Heike Thielmann, die einige Tage später tot im Wasser gefunden wird. Schon zuvor haben die Beamten viel Interessantes über die vermisste Heike Thielmann ausgegraben. Da wären ihre Kinder, mit denen sie hier im Urlaub ist. Sohn Raphael gab sie zur Adoption frei und nur ihre Tochter Marie ist bei ihr aufgewachsen. Doch davor lebte sie im Spreewald und hatte auch hier zwei Kinder, die sie nach dem Mauerfall alleine ließ. Nur warum kommt sie nach so vielen Jahren in ihre Heimat zurück? Will sie wissen, was aus ihren beiden Kindern wurde? Es könnte also durchaus sein, dass sich einer von den Kindern an ihr gerächt hat. Allerdings was hat dann Justin Demels Fahrradhelm am Tatort zu suchen? Der siebte Fall von Klaudia Wagner beginnt recht bedrückend mit einem Einblick auf zwei vernachlässigte Kinder. Die Autorin nimmt mich mit auf eine wirklich bedrückende emotionale Reise. Besonders weil ich immer wieder in die Vergangenheit von Männi und Matte blicken darf. Wie alt die beiden damals sind, wird nicht erwähnt, ich schätze Männi ist 5 und Matte vielleicht 1 1/2 - 2 Jahre alt gewesen. Jedenfalls musste sie ihn noch wickeln. Schon alleine die Vorstellung, dass man zwei so kleine Kinder ganz alleine lässt, macht mich wütend. Doch die Kinder dann auch noch in der Wohnung einschließen und ihnen einreden, nicht um Hilfe zu rufen, geht gar nicht. Man könnte ehrlich gesagt verstehen, wenn sie sich aus Wut an ihrer Mutter gerächt hätten. Doch dieser Fall ist viel komplexer und komplizierter, als wir zu Beginn ahnen und stellt den Leser vor jede Menge Rätsel. So erfährt man erst am Ende zwar mehr, doch selbst da bleiben noch einige Details offen. Erneut wird es für Klaudia wieder emotional. Zwar nicht um Schiebschick wie letztes Mal, sondern diesmal kämpft Kater Dickie um sein Leben. Wieder einmal erlebe ich Klaudia von einer ganz anderen Seite. Die sonst eher toughe und abgebrüht Kommissarin erscheint hier erneut verletzlich und gefühlvoll. Doch vor allem das Wechselspiel zwischen Krimi, Emotionen und psychologischem Einfluss macht diesen Krimi wieder absolut lesenswert. Chapeau, das war wieder ein Fall, der mich sehr berührt hat und dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.
    Schatten über Saint-Tropez Schatten über Saint-Tropez (Buch)
    10.06.2022

    Geheimnisvolle Vergangenheit unter der Sonne Südfrankreichs

    "Le Terrain-Mer, sie vergaß Zeit und Ort, so gebannt saugte sie den Anblick der Bucht von Saint Tropez in sich auf." (Buchauszug)
    Gerade erst in ihrem neuen Job als Reisejournalistin bei La Voyagette, möchte Conny von Klarg ihre mütterliche Freundin Simonette Bandelieu in St. Tropez interviewen. Ihr Hotel haben schon Prominente wie Brigitte Bardot oder Romy Schneider und Alain Delon besucht. Angekommen sieht sie gerade noch, wie man Simonette abführt. Sie soll den Milliardär Henri Moreau ermordet haben. Conny ist sofort von ihrer Unschuld überzeugt, den sie könnte niemandem etwas zuleide tun. Bei ihren Recherchen stößt sie auf mehrere Geheimnisse in der Vergangenheit. Hilfe erhält sie von Jacques Viscard Simonettes Lebensgefährte und der Chef de la Police Yvonne Saigret. Allerdings wie soll sie Simonette helfen, wenn sie schweigt wie ein Grab? Doch Conny wäre nicht Journalistin, wenn sie nicht wüsste, wie man an Informationen kommt.

    Meine Meinung:
    Das wundervolle Cover erinnert mich sofort an Südfrankreich und Urlaub. Der intensive, unterhaltsame Schreibstil hat vieles von einer Kriminalgeschichte und Reisebericht. Dazu recht viel historische Information, wie ich es nicht anders kenne von der Autorin. Ermittlungen mit einer Journalistin ist mal etwas ganz anderes für mich. Besonders da Conny noch mehr auf sich selbst aufpassen muss, so ganz ohne Pistole und Kollegen, die ihr helfen können. Den Felix, ihren Ex-Freund möchte sie nicht um Hilfe bitten. Dass man ausgerechnet ihre Freundin des Mordes verdächtigt, tritt sie schwer, ist sie doch wie eine Mutter für sie. Merkwürdig dagegen findet Conny die Familie Ruon, die Verwandten von Simonette, die ebenso verschwiegen sind wie sie selbst. Was verheimlichen alle vor Conny und der Polizei und warum? Mysteriös wird es, als man ein Bild und weitere Kunstobjekte von Simonette entwendet, die bei Jacques für sie aufbewahrt waren. Wer wusste davon, dass die Objekte bei ihm gewesen sind? Conny recherchiert in Simonettes Vergangenheit und erfährt von Dominique, einer jungen Frau, die recht früh verstorben ist. Komisch ist nur, warum möchte ihr niemand über sie erzählen. Conny ist sich sicher, einige haben etwas zu verbergen. Ich kenne die Autorin bisher von ihren ausführlichen Krimis aus München. Dass es dieses Mal nach Frankreich geht, hat mich überrascht. "Da sitze ich bei eisgekühltem Pastis mit Zitronenzesten und Blicke auf den Hafen", beschreibt die Autorin. Ich ahnte ja nicht, dass sie selbst ein Jahr in Frankreich gelebt hat und von daher schon immer ein Faible für dieses Land hat. Dies spüre ich besonders an ihren Beschreibungen von St. Tropez, aber auch von der Lebensweise der Franzosen. Ebenso haben die Charaktere ihren speziellen französischen Charme und das nicht nur, weil sie französische Namen haben. Schwer getan habe ich mich allerdings mit den französischen Wörtern, die jedoch von der Autorin freundlicherweise übersetzt oder umschrieben waren. Zwar hatte ich einige Male einen Verdacht, doch trotz allem war die Auflösung am Ende dann überraschend gewesen. Ebenso freue ich mich noch mehr über die Charaktere Conny und Felix zu erfahren. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für dieses Buch und die Umsetzung.
    Die Dorfschullehrerin Eva Völler
    Die Dorfschullehrerin (Buch)
    10.06.2022

    Rückkehr nach Kirchdorf

    "Andererseits es gab kaum Lehrer, die ins Zonenrandgebiet ziehen wollten, ob als Rektor oder einfacher Dorflehrer. Die Arbeit da draußen verlangte einem einiges ab." (Buchauszug)
    1964: Drei Jahre sind vergangen, dass Helenes Familie über die Grenze geflüchtet ist und sie nun mit ihrer Tochter in Frankfurt lebt. Eine Anfrage der Schulbehörde schlägt sie für den Posten als Rektorin in ihrer alten Schule in Kirchberg vor. Doch Helene zögert, auch wenn ihr Vater inzwischen dort lebt. Sie möchte nicht wieder von Tobias und ihren Gefühlen bestimmt werden, trotzdem sagt sie zu. Allerdings bekommt Helene schnell eine neue Herausforderung, den das alte Schulsystem soll umstrukturiert werden. Probleme macht ihr auch die pubertierende Marie und Freundin Isabella, die mit ihrer Beziehung zu einem schwarzen GI im Dorf aneckt. Ein Besuch aus der Vergangenheit wühlt sie zusätzlich auf.

    Meine Meinung:
    Wieder einmal nimmt mich die Autorin in das kleine Dorf Kirchdorf ins Zonenrandgebiet mit. Inzwischen sind Mutter und Tochter seit 3 Jahren vereint, doch die Spuren von Haft und Kinderheim sind noch bei beiden präsent und vor allem nicht ausgesprochen. Während Helene ihre Liebe zu Tobias wegen Maries Angst vor einer Familie aufgegeben hat, kommen neue Sorgen auf sie zu. Besonders Maries schulische Probleme beschäftigen sie. Da kommt die Anfrage der Schulbehörde gerade zur rechten Zeit, dass sie den Posten des Rektors in Kirchdorf bekommen soll. Wäre da nur nicht ihre Gefühle zu Tobias, doch Helene ist sich sicher, dies alles in den Griff zu bekommen. Sorgen gibt es allerdings ebenfalls im Hause ihres Vaters. Christa kann sich einfach nicht an ihr neues Dorfleben gewöhnen und wird zusehends wehmütiger. Auch bei Isabella ziehen graue Wolken auf und sie muss eine Entscheidung für ihre weitere Zukunft fällen. Band zwei der Dorfschullehrerin konnte mich nicht ganz so überzeugen wie der Erste. Indem Letzten ging es noch viel um die Schule, Lehrer und Schüler, allerdings, diesmal traten diese Themen alle für mich zu sehr in den Hintergrund. Zwar sollte das Schulwesen nun auch in Kirchdorf reformiert und umgestaltet werden, doch ansonsten erfuhr man viel zu wenig von der Schule im Allgemeinen, geschweige den von der Dorflehrerin selbst. Zwar hätten Theos Probleme oder Hildegards Erkrankung durchaus Potenzial für mehr gehabt, doch die Autorin behandelte diese nur recht oberflächlich. Stattdessen wird zu viel wiederholt, teils sogar mehrmals und es gibt zu viele Probleme der Nebencharaktere. Es gab einige Themen, die für mich enttäuschend abgehandelt wurden. Zum Beispiel Christas Problematik, die im Grunde mit etwas mehr Zeit des Partners auskuriert war. Da muss sich doch jeder Betroffene veräppelt fühlen, wenn er das liest. Ebenso erwarte ich, wenn ein Titel schon etwas verspricht, das dann der Plot zum großen Teil auch davon handeln sollte, was hier leider nicht der Fall ist. Alles war zu sehr auf die Nebencharaktere, ihre Probleme und Sorgen fokussiert und zu wenig auf das Eigentliche. Lediglich Agnes konnte mich auch hier wieder total überzeugen und Maries Ängste konnte ich teils ebenfalls verstehen. Zwar hat mich das Buch gut unterhalten, doch vieles verlief widersprüchlich und manches sogar zu kitschig. Alles in allem wurde ich eher enttäuscht und selbst emotional konnte mich das Buch diesmal nicht berühren. Darum gibt es leider nur 3 1/2 von 5 Sterne von mir.
    Witemeyer, K: Baum der Liebenden Witemeyer, K: Baum der Liebenden (Buch)
    10.06.2022

    Wenn ein Baum die Liebe überdauert

    "Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben." (Katharine Heburn)
    Oak Springs in Texas hat eine Besonderheit. Im Schatten einer großen alten Eiche treffen sich immer wieder verliebte Pärchen und hinterlassen ihre Initialen in deren Rinde. Vier Geschichten aus vier verschiedenen Zeitperioden haben diese vier Autorinnen angespornt, ihre ganz eigene Liebesgeschichte zum "Baum der Liebenden" zu schreiben.
    Regina Jennings "Kopfüber ins Glück" spielt im Jahr 1868, in dem die gerade 18-jährige Bella Eden ihren ersten Kuss von Jimmy erwartet. Allerdings meint es das Leben ganz anders mit Bella und die Liebe kommt durch jemand, von dem sie es gar nicht erhofft hat. Dass es dabei sogar zu einem Wettstreit um ihre Liebe geht, macht es noch interessanter.
    Karen Witemeyer "Ein Hotel zum Verlieben" erzählt aus dem Jahr 1891, Phoebe Woodward ist eine totale Romantikerin. Sie liebt die alte Eiche, ihre Bestimmung und sie ist sicher, es gibt noch vieler Liebespaare, die sich gerne am Stamm verewigen würden. Deshalb kauft sie das Hotel neben der Eiche, um nach ihren Vorstellungen es umzubauen. Barnabas, ein Angestellter ihres Vaters, soll ihr dabei helfen. Er ist jedoch überzeugt, dass dies der größte Fehler war und will nun Schlimmstes verhindern. Ob die Vorstellung der Farben und Einrichtung, die beiden sind total konträr, was zu allerlei netten Situationen führt.
    Amanda Dykes emotionale Geschichte "Wurzeln und Flügel" spielt im Jahr 1945 und handelt von Hannah Garland, die Danny ihren Bruder und großer Halt im Krieg verloren hat. Luke war Dannys Freund und hat seine Briefe an Hannah weitergeschrieben. Jetzt möchte er unbedingt die Frau kennenlernen, die ihm so viel Kraft zum Kämpfen gab, eher er nach New York weiterreist. Doch dass er in Oak Springs seiner großer Liebe begegnet, ahnt er nicht.
    Nicole Deese "Im Herzen des Baumes" spielt in der Gegenwart. Inzwischen ist die berühmte Eiche schon sehr alt und soll gefällt werden. Allerdings möchte dies Gärtnerin Abby Brookeshire verhindern. Stattdessen will sie das Vermächtnis ihres Vaters bewahren, der schon davor der Gärtner des Anwesens war. Ausgerechnet Griffin Malone, ein Freund von früher, soll das Gutachten ausführen. Doch dann greift Mutter Natur ins Geschehen ein und verändert alles.

    Fazit:
    Vier Geschichten, die zwar wenig Christliches im Inhalt wiedergeben, doch vor Liebe und Werten nur so strotzen. Nicht nur, dass mich die Idee von dem Baum als Mittelpunkt der verschiedenen Geschichten fasziniert hat. Sondern vor allem gefielen mir die ganz eigenen Charaktere, die hier einen besonderen Raum einnahmen und die Liebespaare widerspiegeln. Sie sind so verschieden wie die Jahreszeiten. Selbst der Ort Oak Springs hat es mir anhand der Beschreibung und dessen Bewohnern angetan. Jeder von ihnen ist speziell, hat seine Ecken und Kanten und auch die Geschichten selbst werden im Verlauf durch sie weitererzählt. Vor allem die Liebe ist ja das wichtigste, das Gott für uns verheißen hat. Von daher mit dem "Baum der Liebenden" doch ein Blick auf Gott und von mir gibt es noch 5 von 5 Sterne obendrauf.
    Der Unbekannte Der Unbekannte (Buch)
    25.05.2022

    Zweifel treibt einen an auf der Suche nach der Wahrheit

    "Bezweifle immer, ob es wahr ist, wenn irgendwas dir nicht klar ist." (Erich Limpach)
    Nathaniel ist nicht bereit für eine Familie, obwohl Freundin Gundula gerne ein Kind hätte. Die Ängste, erneut alles zu verlieren, sind zu groß. Deshalb muss er unbedingt mehr über das damalige Unglück wissen, doch die Polizeiakten sind verschwunden. Mit viel Glück findet er Kopien bei einem Journalisten, der damals den Fall recherchiert hat. Milla kann ihm allerdings nicht bei der Spurensuche helfen, sie hat mit eigenen Problemen in der Familie zu kämpfen. So ist Nathaniel völlig auf sich alleine gestellt, ohne zu ahnen, wie gefährlich seine Suche für einen Blinden ist. Allerdings, was er dann entdeckt, das wird sein ganzes Leben verändern.

    Meine Meinung:
    Auch Band vier hat erneut das dunkle, geheimnisvolle Cover, passend zu den anderen Bänden. Da ich inzwischen alle Bücher dieser Reihe kenne, freue ich mich sehr auf den neuen Fall. Dieses Mal tritt Nathaniel wieder etwas mehr in den Vordergrund, den es geht um die Familientragödie von damals, bei der sein Vater, die Ehefrau, seine Tochter und danach er selbst getötet wurden und Nathaniel schwer verletzt und es dabei zu seiner Blindheit kam. Lange hat er alles versucht, um das Ganze zu verdrängen, doch in letzter Zeit plagen ihn wieder öfters Albträume, Ängste und Zweifel. Weshalb er unbedingt Einblick in die Akten möchte. Verwundert ist er erst, als Felix Winter, der damals bei den Ermittlungen dabei war, keine Akte mehr findet. Wie kann so etwas passieren, dass die Polizei Akten zu einem Fall verliert? Milla muss derweil ihrer Mutter Margret helfen, deren Liebesaffäre sie in Schwierigkeiten gebracht hat. Das Team von Kommissar Sandro Bandini bekommt es derweil mit dem Tod eines Politikers zu tun. Der Schreibstil gezeichnet durch die gelungenen Wendungen und Cliffhanger, die häufig das Kapitel beenden, sodass ich unbedingt weiterlesen muss. Das macht die Autorin schon sehr geschickt, da sie beim Leser die Neugierde schürt und man dadurch das Buch kaum weglegen kann. Klasse finde ich diesmal wieder die Settings im Buch, besonders Nathaniels Waldbesuch, bei dem ich mitfiebere. Außerdem gibt es wieder jede Menge an Informationen, Spannung und dazu noch humorvolle Szenen. Wieder beeindruckt haben mich allerdings ihre Charaktere, die alle ihre Ecken und Kanten haben. Einige werden sogar durch Individualität noch hervorgehoben, wie Nathaniel mit der Blindheit oder die Kleinwüchsigkeit bei Gundula, was dem ganzen Krimi guttut. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut sie mir Blindheit vermittelt. Ich kann mich dadurch sehr gut in Nathaniel hineinversetzen. Gleichzeitig bin bin überrascht, wie locker Gundula alles nimmt, allerdings hat auch ihre Gelassenheit Grenzen, wie wir diesmal erleben werden. Auch Millas Mutter tritt dieses Mal mehr in den Fokus als sonst, was ich absolut gelungen fand, und bei Milla und Sandros Beziehung erleben wir wieder turbulente Zeiten. Doch am meisten beeindruckt haben mich die vielen genialen Einfälle der Autorin, die sie jedes Mal ihren Plot zu etwas besonderem machen und dadurch den Krimi zusätzlich auflockern. Eine große Überraschung wartet dann am Ende auf alle Leser, mit der ich so gar nicht gerechnet habe. Die Milla Nova Reihe kann unabhängig voneinander gelesen werden. Ich allerdings empfehle sie der Reihe nach zu lesen, da die Protagonisten von Folge zu Folge aufbauen und man die Zusammenhänge dadurch besser erfasst. Für diesen Krimi spreche ich erneut eine Leseempfehlung aus und gebe 5 von 5 Sterne.
    Hundstage Sonja Kindler
    Hundstage (Buch)
    17.05.2022

    Was bin ich mit dir doch gestraft

    "Willst du das die Polizei kommt und euch holt? Weißt du was die mit solchen Schissern wie euch machen? Die stecken euch ins Heim zu den bösen Onkeln." (Buchauszug)
    In Blumberg, einem kleinen Ort im Schwarzwald, wird die zweifache Mutter Martina Dörflinger brutal ermordet und in einem Waldstück gefunden. Kommissarin Ines Sandner soll das Rottweiler Team mit Rat und Tat leiten. Doch lange bleibt ungewiss, was den Täter zu dieser brutalen Tat motiviert hat, den die Mutter war sehr beliebt. Doch der Täter muss eine unbändige Wut gegen sie gehabt haben. Wenige Tage später gibt es ein weiteres Opfer, diesmal ist noch brutaler und wieder ist es eine alleinerziehende Mutter.

    Meine Meinung:
    Ein düsteres, geheimnisvolles Cover macht mich neugierig auf Ines Sandners zweiten Kriminalfall. Inzwischen hat sich Ines gut eingelebt im Schwarzwald. Der Sommer ist dieses Jahr sehr heiß, doch das Team hat gerade wenig zu tun, weshalb Ines zu einem höchst merkwürdigen Fall zum Kommissariat nach Rottweil geschickt wird. Sie soll das dortige Team leiten, die einen brutalen Mord an einer Mutter aufklären müssen. Der Prolog gibt dem Leser einen Rückblick in die Vergangenheit. Dort sind zwei Kinder alleine zu Hause eingesperrt, die auf ihre Mutter warten, die schon längst überfällig ist. Ich frage mich, was geht in so einer Mutter vor, ihre kleinen Kinder einfach alleine zu lassen? Klar, dass mich so ein Einstieg sofort neugierig macht. Was diese Vergangenheit wohl in der Gegenwart für eine Rolle spielt? Allerdings ist mir schnell bewusst, dass es diesmal vielleicht um Kindesmisshandlung oder Vernachlässigung gehen könnte. Nach dem ersten Fall von Kommissarin Ines Sandner fängt auch dieser wieder recht spannend und interessant an. Der unterhaltsame, lebhafte Schreibstil nimmt mich erneut gefangen und ich beginne zu rätseln, um was es dem Mörder gehen könnte. Hatte ich im vorherigen Band noch Ines viele gefährliche Alleingänge moniert, ist sie diesmal deutlich disziplinierter und vorsichtiger. Was sicher an der Leitung des neuen Teams liegt. Auch die Charaktere sind diesmal wieder sehr gut überlegt und von ernsthaft bis humorvoll alles vertreten und gut umgesetzt, sodass ich richtiggehend Spaß habe weiterzulesen. Da ist zum einen KHK Tobias Wehrle sehr attraktiv, der gerne mit allen Frauen flirtet allerdings das Herz am rechten Fleck hat. KK Jennifer Schramm eine recht motivierte junge Kollegin und ihr Partner Marco Bernardi, die zusammen ein Team bilden. Dazu ein Plot, der mich wirklich bis zum Schluss in Atem hält. Zwar hatte ich beim Täter ein Bauchgefühl, doch es blieb trotzdem spannend bis zum Ende. Auch in Sachen Liebe tut sich was in Ines Privatleben. Chapeau so kann es weitergehen, ich freu mich schon auf weitere Fälle und gebe 5 von 5 Sterne.
    Fehrenbach, N: Leben so anders Fehrenbach, N: Leben so anders (Buch)
    05.05.2022

    Im Leben kommt manches anders als man denkt

    "Ich arbeite daran, ein guter Mensch zu sein. Mein Ziel ist, die beste Version von mir zu werden." (Denzel Washington)
    Eine zufällige Bekanntschaft in einer Kneipe und viel zu viel Alkohol endet für Hanne im Bett eines Fremden. Kurz darauf steht dann ausgerechnet ihr Ex-Freund Ben wieder vor ihrer Tür. Hat sie doch nach ihrer letzten Trennung sogar eine Therapie gebraucht, um über ihn hinwegzukommen. Doch Hanne kann einfach nicht Nein sagen und nimmt ihn kurzerhand wieder bei sich auf. Ben, der geborene Schmarotzer, nistet sich wieder bei ihr ein und möchte sogar noch mehr, als er erfährt, dass Hanne schwanger ist. Schließlich sind die beiden mal wieder im Bett gelandet, selbst wenn das Hanne nicht mehr wollte. Allerdings ist die sich noch gar nicht so sicher, von wem das Kind ist, geschweige den, ob sie es überhaupt behalten möchte.

    Meine Meinung:
    Dieser unterhaltsame, kurzweilige Roman lebt insbesondere von seinen etwas chaotischen und witzigen Zufällen und den ganz eigenen Charakteren. Hanne ist zwar sympathisch, allerdings für ihr Alter mitunter doch recht naiv und unselbstständig. Natürlich hatte sie keine einfache Kindheit, die Mutter verstirbt viel zu früh und sie wächst allein beim Vater auf, der dann erneut heiratet. Alles Begebenheiten, die ihr Leben nicht gerade einfacher gemacht und zudem die Angst vor Verlust geschürt hat. Immer wieder kommt sie in Situationen, wo sie einfach zu spontan ist, ohne vorher nachzudenken. Sie lässt sich vor allem von Ben einwickeln oder betrinkt sich und weiß danach nicht mehr, was sie tut. Ich konnte sie da mitunter nicht verstehen. Wie kann man so viel Alkohol trinken, dass man am nächsten Tag nicht mehr weiß, wie man zu einem Fremden ins Bett gekommen ist? Selbst Ben kann sie wieder mal nicht die Stirn bieten, obwohl er sie mehrmals betrogen und sie sich deshalb getrennt hat. Als er dann ausgerechnet wieder auf der Matte steht, nachdem sie gerade über ihn hinweg scheint, ist fatal. Ben hätte ich hochkant aus der Wohnung geworfen bei dem, was er sich mit Hanne geleistet hat. Unter falschen Tatsachen nistet er sich mal wieder ins gemachte Nest und lässt sich jede Menge Zeit um eine Wohnung zu suchen. Obendrein lässt sie das ganze Ausmaß der Pandemie mit in die Geschichte einfließen, was dann teils auch recht emotional wird. Besonders als sie jemanden verliert, der sehr viel für sie bedeutet hat. So ist dies auch kein reiner Liebesroman, sondern eher eine Lebens- und Familiengeschichte. Dazu gibt es noch eine kleine Verwechslungskomödie, die mitunter recht amüsant ist. Schade nur, dass schöne Ende hätte ich gerne früher und ausführlicher gehabt und dafür lieber etwas weniger von den Auseinandersetzungen mit Ben oder der Familie. Zwar haben alle Charaktere ihre Ecken und Kanten und viel spezielles, doch mitunter waren einige etwas zu überspitzt dargestellt. Warum Corona und der Lockdown hier mehrmals erwähnt wird, ist sicher für manche Leser ein Problem, ich hingegen fand es passend. Deshalb gebe ich dem Buch 4 von 5 Sterne.
    Reden ist Silber, Schweigen dein Tod Elizabeth Goddard
    Reden ist Silber, Schweigen dein Tod (Buch)
    05.05.2022

    Was ist mit Zoey geschehen, lebt sie noch?

    "Du aber tritt für die Leute ein, die sich selbst nicht verteidigen können! Schütze das Recht der Hilflosen!" (HfA Spr. 31; 8)
    Journalistin Rae Burke ist immer für eine gute Story zu haben, dabei riskiert sie auch gerne mal ihr Leben dabei. Doch dieses Mal geht es um eine private Angelegenheit. Ihr Bruder Alan hat sie Gebet ihm zu helfen, weil seine Frau Zoey seit Tagen verschwunden ist. Es muss etwas passiert sein, den sie würde niemals ihre Tochter Callie, die Autistin ist, solange alleine lassen. Zoeys schwierige Vergangenheit kennt Rae allerdings lange nicht alles, weshalb sie jetzt dringend mehr erfahren muss. Dabei hofft sie auf die Unterstützung von Liam McKade einem ehemaligen Undercover-Ermittler. Allerdings haben sie die beiden beim letzten Mal nicht gerade im Guten getrennt und dies, obwohl sie sich fast ineinander verliebt hatten. Wer kann da schon ahnen, dass sie sich erneut in ein gefährliches Abenteuer stürzen.

    Meine Meinung:
    Wieder geht es im dritten Band um die Familie McKade. Dieses Mal ist es Liam, ein ehemaliger Polizist, der undercover im Drogenmilieu gearbeitet hat. Nachdem er nun nicht mehr für die Polizei arbeitet, ist er auf der Suche, was er mit seinem Leben anfangen soll. Am liebsten wäre es seinem Bruder Heath, wenn er mit auf der Esmeralda M Ranch anpackt. Doch Touristen herumführen ist nichts für ihn, Liam braucht das Abenteuer. Da kommt die Anfrage von Rae, sie bei ihrer Suche nach Zoey zu unterstützen, gerade recht. Zumal sie recht schnell merken, dass jemand sie beobachtet, dem die Suche nach Zoey so gar nicht passt. Fortan müssen sie also nicht nur ihre Schwägerin finden, sondern ebenso um ihr Leben bangen. Doch wer steckt hinter alldem etwa Zoeys ehemaliger Stalker oder will sich gar jemand ganz anderes an ihnen rächen? Der dritte Band der Uncommon Justice Reihe führt uns wieder in die Kleinstadt Jackson Hole mit seiner atemberaubenden Kulisse der Rocky Mountains. Der Schreibstil ist wieder locker, spannend in kurzen Kapiteln mit einer kleinen Prise Glauben versehen. Diesmal ist es Winter und ich bekomme einen ganz anderen Einblick von dem Setting. Gerade die winterliche Kulisse gibt noch einen besonderen Flair, wenn es beispielsweise zu einer Verfolgungsjagd auf Skiern oder ein Schneesturm aufkommt und man abgeschnitten von der Außenwelt in einer Hütte auf Hilfe hofft. Genauso wie in den anderen beiden Büchern der Reihe bleibt auch hier bis zum Ende hin spannend. Vor allem, weil die Autorin ein gutes Gespür hat, den Leser an der Nase herumzuführen. Ebenso können die Charaktere wieder überzeugen. Da ist der sympathische, hilfsbereite Liam, der hier recht authentisch dargestellt wird. Rae ist charmant, sehr enthusiastisch und verbissen, was ihren Beruf als Journalistin anbelangt. Was sicher daran liegt, dass sie ihrem Vater nacheifern möchte. Einerseits kommt sie mir sehr selbstbewusst vor, doch mitunter spüre ich bei ihr Verunsicherung. Der recht schlüssige Plot brilliert vor allem immer wieder durch unerwartete Wendungen und dem Einfluss von Glaube und Gebet. Was deshalb die Geschichte recht unvorhersehbar gestaltet und darum am Ende mit einer Überraschung und dem Showdown aufwartet. Allerdings kann dieses Buch durchaus von Lesern, die nichts mit dem Glauben am Hut haben, gelesen werden. Der dritte Band konnte mich wieder einmal überzeugen und ich hoffe auf weitere gute Bücher der Autorin, deshalb erneut 5 von 5 Sterne von mir.
    Lowe, T: Der kleine Laden am Meer Lowe, T: Der kleine Laden am Meer (Buch)
    01.05.2022

    Wen der Glaube Berge versetzt und Seelen heil macht

    "Ich, der Herr habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung." (Jer. 29;11)
    Opal Gilbert renoviert alte Möbel oft für eine andere Verwendung und hat dabei ihren Spaß und Berufung gefunden. In ihrem Laden mit dem passenden Namen "Bless This Mess" hängen die Stücke sogar von der Decke. Dringend benötigt sie Hilfe für schwere Möbel oder beim Ausliefern. Eines Tages tritt deshalb Lincoln Cole in ihr Leben. Der ehemalige Soldat wurde bei seinem letzten Einsatz schwer verletzt, sodass nicht nur sein Körper, sondern vor allem seine Seele getroffen wurde. Als nach einem Sturm Opals Laden schwer zerstört wird, bietet Lincoln seine Hilfe an. Dabei bemerkt Opal, dass er dringend Gebet braucht, die er bei ihr durch eine Muschel zugesteckt bekommt. Mit der Zeit fühlt sich Lincoln immer mehr zu ihr hingezogen. Doch bevor er eine neue Zukunft beginnen kann, muss er erst mal die Scherben aus der Vergangenheit zusammenkehren.

    Meine Meinung:
    Das tolle Cover mit dem Laden am Meer hat mich sofort bezaubert und neugierig auf diese Geschichte gemacht. Die Idee mit den extravaganten Möbeln, die mit viel Liebe zum Detail umgestaltet werden, überzeugt mich. Lincolns Leben hat einen leichten Bezug zur biblischen Geschichte um den verlorenen Sohn. Zu Beginn tat ich mich etwas schwer mit der Geschichte und konnte mich vor allem nicht gut in die Charaktere hineinversetzen. Opal und ihre Freundinnen habe ich mir wesentlich älter vorgestellt. Was sicher an dem Strickklub lag, bei dem sie sich immer wieder trafen und den ich eher für ältere Damen dachte. Schön finde ich, dass sie in ihrem Laden nicht nur ihre Berufung für Restauration auslebt, sondern zudem immer ein offenes Ohr für ihre Freunde und Mitmenschen hat. Dabei spielt insbesondere der Glaube eine große Rolle in ihrem Leben. Sie beschenkt Menschen, für die sie jeweils ein Gebet hat, mit einer Muschel. Der ehemalige Soldat Lincoln hingegen ist wegen einer schweren Verletzung vom Dienst ausgeschieden und sucht nun eine neue Perspektive. Eine unkontrollierte Aktion und sein Freund August hat ihn in die Einsamkeit dieser Kleinstadt geführt. Allerdings belastet es seine Seele schwer und er mutet sich viel zu viel zu, sodass er immer wieder Probleme mit seiner Knieverletzung bekommt. Opal spürt, dass er etwas mit sich herumschleppt und dringend aufgearbeitet werden muss. Doch Lincoln ist zu stolz, um sich von jemandem helfen zu lassen. Erst als er ihr bei den Schäden am Laden hilft, bekommt er nach und nach Vertrauen und es entsteht eine Freundschaft. Bis sie von seinen Schuldgefühlen erfährt, die ihn immer mehr in die Tiefe ziehen. Leider brauchte ich eine ganze Weile, bis ich mit Opals chaotischen Charakter zurechtkam. Was das Thema Arbeit und Glaube betrifft, ist sie hingebungsvoll, akribisch und genau. Doch ansonsten eher chaotisch, etwas flippig, durchgeknallt, aber liebenswert und mitunter recht speziell. Ich kann gut verstehen, wen sich Lincoln schwer mit ihr tat. Er hingegen ist ein zurückhaltender, stolzer Mann, der jedoch sein Herz am rechten Fleck hat, man muss nur erst zu ihm durchdringen. Für die Nebendarsteller hatte sie ebenfalls interessante Storys, die bedauerlicherweise nicht vertieft wurden. Ob es dazu weitere Bücher geben wird, bleibt abzuwarten. Es wäre sicherlich schön, den diesbezüglich waren bei mir am Ende noch viele Fragen offen. Überrascht und erfreut hat mich, wie sehr das Thema Glaube und Gebet in die Geschichte miteingeflossen ist. Allerdings empfand ich die Herzlichkeit der Bewohner mitunter doch etwas zu übertrieben dargestellt. Da ist manchmal weniger mehr, deshalb gibt es diesmal nur 4 1/2 von 5 Sterne.
    Deinert, M: Hinter den Feldern Deinert, M: Hinter den Feldern (Buch)
    25.04.2022

    Leons Suche nach der Zauberblume hinter den Feldern

    "Es gibt Väter, die ihre Kinder nicht lieben. Aber niemals hat es Großväter gegeben, die ihre Enkelkinder nicht angebetet hätten." (Victor Hugo)
    Es war der Frühling 1986 der Leons Leben noch mehr verändern sollte, als es schon war. Den zu dieser Zeit gab es ein Unfall in Tschernobyl die Leons Mutter noch mehr verängstigen sollte. Den Leon ist Mamas Sorgenkind, er leidet an Asthma und dieser Unfall hat bei Mutter die Sorgen noch größer gemacht, Leon spürte das. Immer wieder hörte er die Sätze: "Das verträgt sich nicht gut mit deinem Asthma!" Zum Glück wohnt Großvater bei ihnen, den sonst wäre es für Leon sehr einsam. Den seine Familie wohnt am Ortsrand im alten Försterhaus nahe am Wald. Großvater erzählt Leon die wundervollsten Geschichten und Märchen und er ist Leons bester Freund. Eines Tages erzählt er Leon von einer Zauberblume, die heilende Kräfte habe. Leon ist so fasziniert, das er beschließt, diese besondere Blume zu suchen, in der Hoffnung das sie auch ihm helfen würde. Hinter dem Haus wo der Wald beginnt und das alte verlassene Wirtshaus ist, da könnte diese Blume doch sein, denkt sich Leon. Doch hinter den Feldern wartet keine Zauberblume, sondern Abenteuer die Leon niemals vergessen wird.

    Meine Meinung:
    Manuel Deinert hat in seinem Debütroman eine sehr spezielle und einfühlsame Geschichte geschrieben, für Kinder ab 9 aber auch für Erwachsene. Gleichzeitig ist es eine Hommage für jene Großväter, die sich Zeit für ihre Enkelkinder nehmen, um ihnen Geschichten zu erzählen oder aber ihr bester Freund zu sein. Es ist aber auch ein Buch über Ängste, Krankheit, Verlust, Tod, Trauer und Selbstzweifel, die eingebettet sind in einer abenteuerlichen Geschichte. Sprachlich und emotional hat mich dieses Buch sehr beeindruckt, auch wenn ich denke, das vielleicht an manchen Stellen 9-Jährige damit etwas überfordert sind. Mich jedoch hat es ganz in den Bann gezogen, den die detailliert, blumige Sprache und das er sich auch vor Themen wie Krankheit, Tod, Vergebung und Trauer nicht abschrecken lässt hat mich sehr bewegt. Das eindrucksvolle, bunte Cover mit dem Jungen auf dem Feld, war auch das, was mir als erstes ins Auge gestochen ist. Darum danke ich auch dem Autor das ich es lesen und auf meinem Blog vorstellen durfte. Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen und hoffe das noch weitere folgen werden und gebe darum 5 von 5 Sterne.
    Feuerprobe Vanessa Siemens
    Feuerprobe (Buch)
    25.04.2022

    Wahre Freundschaft ist wichtig im Leben

    "Viele so genannte Freunde schaden dir nur,aber ein wirklicher Freund steht mehr zu dir als ein Bruder." (HFA Spr. 18;24)
    Keine einfache Zeit für Rick. Seit seine ältere Schwester Marina abgehauen ist, kapselt sich Zwillingsschwester Elena immer weiter ab von ihm und dem Glauben. Außerdem ist der neue Schüler Jim ebenfalls etwas eigenartig. Zwar scheint er bei vielen beliebt zu sein, doch lässt er niemanden zu nah an sich heran und beobachtet jeden und jedes. Doch Rick ist sich sicher, dass er einen wirklichen Freund und Gott braucht. Wäre da nicht jene Nacht, die alles verändert, seine Vergangenheit ihn wieder einholt und für die beiden zur großen Gefahr wird.

    Meine Meinung:
    Am Cover sieht man sofort, dass es sich um ein Jugendbuch handelt. Allerdings wusste ich da noch nicht, dass dieses Buch erst der Auftakt zu weiteren Folgen ist. Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam, spannend und in mehrere Kapitel eingeteilt. Es geht dabei um die Zwillinge Rick und Elena Anderson und Jim Dunlap. Jim ist von seinen Adoptiveltern zu seinem Onkel Walter und Tante Grace geschickt worden, weil sie mit ihm nicht mehr zurechtkamen. Als Heimkind hat er eine schwierige Kindheit erlebt und lässt dabei niemanden so richtig in sein Innerstes blicken. Immer wieder kommt es zu Konflikten und Problemen. Wobei ich entsetzt bin über seine Adoptivmutter, der es sehr an Herzlichkeit fehlt. Irgendetwas muss vorgefallen sein, weshalb er jetzt so eine Art Strafversetzung bekommen hat. Dass er in Rick einen echten Freund finden würde, damit hätte er niemals gerechnet. Das Buch fängt eigentlich recht harmlos und unterhaltsam an. Durch die kurzen Kapitel bleibt man am Buch dran, besonders da sich die Spannung im Laufe der Geschichte immer weiter zuspitzt. Dabei hab ich zu Beginn gar nicht erwartet, dass es so abenteuerlich und spannend wird. Keinesfalls geht es nur um Freundschaft, sondern außerdem um Vertrauen, Glaube, Mobbing und Geheimnisse. Die Settings sind gut gewählt, nicht nur die amerikanische Kleinstadt in den Bergen, sondern auch Partyszene und die Glaubensgemeinschaft Teeny spielen immer wieder eine Rolle und sind gut ausgearbeitet. Ebenso die Charaktere, da ist Familie Anderson, eine gläubige Familie, die vor allem vom Verschwinden der ältesten Tochter gezeichnet sind. Der Glaube gibt ihnen weiterhin Halt für die Zukunft. Elena dagegen wirkt eher verloren, frech, ablehnend und provokant. Ihr Bruder Rick ist gefestigt, sympathisch und nett, was sicher an seinem tiefen Glauben liegt. Seine große Leidenschaft ist das Zeichnen, bei dem er auf ein Stipendium hofft. Allerdings gerät er und die Teenys immer wieder mit ihren Schulkameraden aneinander, weil diese die Gläubigen als sonderbar empfinden. Jim ist ein Heimkind und hat nie eine richtige Familie erlebt. Bei Onkel und Tante fühlt er sich zu Beginn wohl, was ganz besonders an Grace herzlicher, angenehmer Art liegt, die ihn so annimmt, wie er ist. Schade fand ich nur, dass man gerade von Jims Vergangenheit viel zu wenig erfährt. Selbst dann nicht, als es gefährlich wird. Da hätte ich mir eindeutig mehr gewünscht und hoffe, im nächsten Band noch etwas mehr darüber zu erfahren. Gut gefallen hat mir, dass den Autoren das Thema Glaube wirklich wichtig ist, weil er viel Raum in der Geschichte einnimmt. Zwar mag ich sonst keine Bücher mit offenem Ende, doch hier bin ich jetzt neugierig darauf, wie es weitergeht. Den es sind noch viele Fragen offengeblieben. Deshalb gibt es von mit 4 1/2 von 5 Sterne.
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