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    claudi-1963 Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 14. Januar 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 73
    750 Rezensionen
    Sehr blaue Augen Toni Morrison
    Sehr blaue Augen (Buch)
    30.09.2023

    Sehnsucht nach einem anderen Leben

    "Die ganze Welt war sich einig, dass eine Puppe mit blauen Augen, blonden Haaren und rosa Haut genau das war, was jedes kleine Mädchen sich erträume." (Buchauszug)
    In der Kleinstadt Lorain in Ohio wachsen die Freundinnen Pecola und Claudia auf. Während Claudia jegliche blonden Puppen hasst und zertrümmert, sehnt sich Pecola nach blonden Haaren und den schönsten blauen Augen, die es gibt. Für sie ist dies das Schönheitsideal, das hierzulande Kinderstar Shirley Temple vermittelt. Allerdings wird der Herbst 1941 für Pecola eine ganz andere traumatische Erfahrung mit sich bringen, welches ihre Zukunft verändern wird. Mit dem Romandebüt von Toni Morrison bekommen wir einen Einblick, welche Auswirkungen Rassismus und Sexismus schon damals hatte. ---

    Meine Meinung:
    Ein Cover eines Mädchens ohne Augen gibt mir beim Betrachten Rätsel auf. Allerdings als ich das Buch gelesen habe, wusste ich, weshalb dieses Bild gewählt wurde. Dieser Roman ist Toni Morrisons erstes Buch, das sie im Jahre 1970 geschrieben hat. Für die Autorin selbst steht schnell fest, dass sie schwarze Literatur schreiben will, welches für ihre Hautfarbe steht und von den Problemen dieser Bevölkerung handelt. Zudem geht es dieser Geschichte insbesondere um das schon damalige Schönheitsideal, das unverkennbar blondes Haar, blaue Augen und weiße Hautfarbe hat. Zu dieser Zeit kommt auch Kinderstar Shirley Temple groß heraus, für welche die 12-jährige Pecola schwärmt. Morrisons lässt uns in zerrüttete und toxische Familien blicken, die im Gegensatz zu perfekten Familien mit liebevollen Eltern und einem schönen großen Hause stehen, das nicht alle haben werden. Besonders Pecolas Familie werden es wegen ihrer Hautfarbe nie so weit bringen, sondern müssen in ärmlichen Behausungen leben. Demzufolge sind diese Familien oft zerrüttet und wissen nicht, wie sie sich über Wasser halten können mit ihrem spärlichen Einkommen. Zusätzlich leiden sie an Unterdrückung, dessen Auswirkung auf ihr Selbstwertgefühl und natürlich auf die Familie hat. Selbsthass bis hin zu Missbrauch und Inzest wird in diesem Buch drastisch thematisiert und aufgezeigt. Deshalb leide ich mit Pecola mit, die nach einem traumatischen Ereignis einer schwierigen Zukunft entgegengeht. Die Autorin hat hier einige Passagen, die wirklich vor Poesie und Schönheit nur so strotzen. Doch dann wiederum haben mich einige Szenen verwirrt und sogar erschüttert. Auch heute noch kann man sicher vereinzelt ihr damaliges Bild von Familie noch immer unter dieser Bevölkerung sehen. Trotz allem fehlt es mir an einigen Stellen an Tiefe und Empfindungen, und es wird wegen der Kürze des Buchs einiges viel zu oberflächlich abgehandelt. Ich wünschte, sie hätte noch viel mehr über Pecolas Gedankenwelt geschrieben um, dem Buch noch mehr Stärke zu geben. Bedrückend finde ich, dass hässlich und schwarz zu sein, heute sicher noch immer viel zu viele Menschen so sehen. Das Buch zeigt nicht nur, was schwarze Kinder in jener Zeit alles erdulden müssen, sondern obendrein die Erwachsenen. Ob man allerdings alles so detailliert aufzeigen muss, weiß ich nicht. Trotzdem sollte man dieses Buch gelesen haben und von mir gibt es 4 von 5 Sterne dafür.
    True Crime Schweiz Adrian Langenscheid
    True Crime Schweiz (Buch)
    21.09.2023

    Auch in der neutralen Schweiz gibt es schlimme Verbrechen

    "Das Verbrechen hat seine Wurzeln oft in der Armut und sozialen Ungerechtigkeit." (William Booth)
    In seinem neuesten Buch nimmt uns True-Crime Bestsellerautor Adrian Langenscheid mit zu den bekanntesten Verbrechen unseres neutralen Nachbarlands der Schweiz. Inzwischen ist dieser bekannt durch seine Bücher, indem er reale Verbrechen weltweit aufzeigt. Diese 12 teils wirklich schockierenden Kriminalfälle geben wieder einen Einblick, wie brutal der Mensch sein kann. Seine informativen Recherchen erhält er aus Akten, Gutachten, Gerichtsverhandlungen und mehr. Zusätzlich ist vor jeder einzelnen Geschichte wieder das passende Zitat dazu. Interessant und erschütternd zugleich fand ich die Geschichte "Vier Schläge", darin wird die Anziehungskraft eines kleinen Jungen fast für eine ganze Familie zum Verhängnis. Ein Kriminalfall um einen Pädophilen, der selbst bei Aktenzeichen XY ungelöst gezeigt wurde. In "Reich sein, Scheich sein" wird ein deutscher Hilfsarbeiter zum meistgesuchten Betrugsverbrecher der Schweiz. "Ich bereue gar nichts", behandelt den spektakulären Fraumünster-Postraub. Ein Überfall, der für die Schweizer Post zum finanziellen Totalschaden wird. Was sicher viel an den Fehlern des Unternehmens lag. "Der gefährliche Querulant" erzählt uns vom Zuger Attentat. Zwei Wochen nach den verheerenden Anschlägen in New York wird in der Schweiz dieses wirklich brutale Attentat begangen. 14 Menschen und der Täter selbst kommen dabei ums Leben. "Unerträgliche Schreie" nimmt uns mit zu einem wirklich grausamen Verbrechen. Der vierfache Kindermörder Werner Ferrari ist noch heute einer der bekanntesten Gefängnisinsassen der Schweiz. Über seine Morde und Opfer berichtet diese Geschichte. ---

    Fazit:
    Das sind nur einige Beispiele der realen Schweizer Kriminalfälle, die mir wieder echt an die Nieren gingen. Für mich waren allesamt Straftaten, die ich bisher nicht kannte, umso fassungsloser war ich über deren teils extreme Brutalität. Da mag ein Land noch so neutral und schön sein, doch selbst in der Schweiz gibt es einige wirklich heftige brutale Verbrecher. Wieder einmal hat mich dieses Buch extrem in den Bann gezogen, aber vor allem schockiert. Besonders wenn es um Vergehen mit vielen Toten oder Kindern geht, macht mich das am meisten fassungslos. Ich glaube, ich werde es nie begreifen, was Menschen dazu bewegt, solche Taten zu begehen. Man kann nur hoffen, dass viele draus lernen und nicht diesen Tätern nacheifern, und ich hoffe, solche Bücher helfen dabei. Von mir gibt es erneut eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
    Winterherz Ralf Günther
    Winterherz (Buch)
    21.09.2023

    Kann Liebe ein Herz kurieren?

    "Das schwere Herz wird nicht durch Worte leicht. Doch können Worte uns zu Taten führen." (Friedrich Schiller)
    Es sind nur wenige Wochen bis Weihnachten, als der 14-jährige Wilhelm für 6 Wochen in ein Sanatorium weit weg von zu Hause muss. Keiner weiß, was mit seinem Herzen los ist und warum er immer wieder zusammenbricht. Niemals hätte er mit einem so großen Haus und Park gerechnet. Hier sollen lauter Kinder, wie er für 6 Wochen bleiben? Bei Liegebädern und einer Menge Disziplin lernt er schnell seine Mitbewohner kennen. Egon, der eine Verlobte hat und heimlich mit Hanteln trainiert, der warmherzige Milo und Leseratte Bruno, der Bücher über alles liebt. Doch am meisten fasziniert ihn die Schwesternschülerin Ilona, für die er sogar ein Buch liest und zum Rebellen wird. Erst Gefühle werden bei ihm entfacht, wären da nur nicht die Sorgen um Mutter. ---

    Meine Meinung:
    Das kindliche, warmherzige Cover stimmt einen sofort in die winterliche Atmosphäre dieser Geschichte ein. Allerdings täuscht dieses kindliche Cover, denn für mich ist diese Geschichte definitiv nichts für Kinder. Dadurch, dass zu viele Themen nur angeschnitten und leider etwas zu flach abgehandelt werden, finde ich es eher für Jugendliche und Erwachsene. Der Schreibstil ist unterhaltsam und ich kann mich sofort in Wilhelm hineinversetzen. Sein mulmiges Gefühl zu Beginn, die Ängste, die auf ihn zukommen, ob ihn die anderen Kinder wohl mögen werden? Erschütternd fand ich die Vorstellung schon, dass so viele schwerstkranke Kinder in einem Haus aufeinandertreffen und alle mit Herzproblemen. Dazu noch müssen sich die Kinder viel zu früh mit dem Sterben und Tod auseinandersetzen, ohne dass sie wirklichen seelischen Beistand durch die Schwestern und Ärzte bekommen. Im Gegenteil, viele von ihnen sind kühl und abweisend, nicht so dagegen die Schwesternschülerin Ilona. Was mag da in diesen jungen Kindern so vorgehen, die gerade erst so richtig ihr Leben genießen möchten, ihre erste Liebe kennenlernen und von der Zukunft träumen? Ein wenig vermittelt einem hier Wilhelms Geschichte von seinen Ängsten, Hoffnungen und Träumen. Leider spüre ich in Anbetracht der Schwere ihrer Erkrankung zu wenig Emotionen, zumindest haben sie mich nicht zu Tränen gerührt. Die bleiben hier ein bisschen auf der Strecke, was sicherlich an der Kürze des Buchs lag. Auch Themen wie häusliche Gewalt, Liebe, Autorität und Aufbegehren wurden zwar angeschnitten, doch meiner Ansicht nach nicht eindeutig genug. Dagegen fand ich das Setting mit dem unheimlich großen Haus und dem Park, der zu Luftbädern und Spaziergängen einlädt, beeindruckend. Auch die Gefahr, deren die jungen Patienten tagtäglich ausgesetzt sind, falls sie mal wieder über die Stränge schlagen, wird hier spürbar. Ebenso wie die Hierarchie und Strenge, die zur damaligen Zeit noch unter dem Pflegepersonal herrschen. Kein Wunder also, dass sogar so schwerkranke Kinder wie Wilhelm dagegen aufbegehren. So ein Sanatorium in der Form wäre heute sicherlich nicht mehr denkbar. Zwar gibt es noch immer Regeln in solchen Einrichtungen, aber weitaus kindgerechter als damals. Zwar gibt es noch immer Regeln in solchen Einrichtungen, aber weitaus kindgerechter als damals. Schön empfand ich das Ende, welches mit Überraschungen aufwartet. Von mir gibt es gute 4 von 5 Sterne dafür.
    Schwarzwaldfrost Sonja Kindler
    Schwarzwaldfrost (Buch)
    16.09.2023

    Mysteriöser Todesfall oder doch Selbstmord?

    "Gerächt zu werden ist nicht so erfreulich wie getäuscht zu werden schmerzvoll ist." (Plinius der Jüngere)
    An einem eisigen Novembermorgen wird auf dem Parkplatz einer Rehaklinik der Mitinhaber einer Sicherheitsfirma gefunden. Alles schaut nach einem Selbstmord aus, doch warum hat sich Adrian Hollstein erschossen? Weiterhin merkwürdig sind der offene Kofferraum seines Autos und die vereinzelt vorgefundenen Geldscheine. Ging hier gar ein anderes Verbrechen voraus und eine zweite Person hat den Selbstmord nur vorgetäuscht? Hauptkommissarin Ines Sandner und sein Team stellen außerdem fest, dass man Hollsteins Ehefrau Cynthia entführt hat. Nun sind sie definitiv sicher, dass hier ganz und gar nichts mit rechten Dingen zugeht und sie in dem Fall weiter ermitteln müssen. Wer hatte ein Interesse am Tod des Firmenteilhabers, vielleicht sein Partner und Freund Sascha Kruger? ---

    Meine Meinung:
    Das winterliche Cover aus dem Schwarzwald lädt mich zum dritten Kriminalfall um Hauptkommissarin Ines Sandner ein. Dieses Mal ist es ein sehr kniffliger Fall, der durch die unterschiedlichen Handlungsstränge und Zeitsprünge selbst mir als Leser immer wieder Rätsel aufgibt. Zwar ist der Selbstmord zu Beginn klar beschrieben und ich dachte schon, was soll man den da noch ermitteln? Allerdings bleibt es offen, welche Motivation es für diesen Selbstmord gab. Was macht einen Menschen so ausweglos, der bisher eigentlich ein gutes Leben geführt hat? Und warum und wer hat zuvor seine Frau entführt? Alles Fragen, die mir beim Lesen im Kopf herumschwirren und die diesen Krimi erst so richtig interessant machen. Nachdem ich bisher alle Krimis der Autorin gelesen habe, kommt hier einmal eine ganz andere Art von Kriminalfall. Ich empfand die Ermittlungen auch nicht ganz so actiongeladen wie in den letzten beiden Büchern. Stattdessen brilliert dieser Fall mehr durch die grandiosen Ermittlungen des Teams und die vielen Wendungen. Ebenso gut ausgearbeitet ist natürlich wieder das Setting, bei dem man sehr wohl spürt, dass es die Heimat der Autorin ist. Mir gefällt wieder einmal Ines Sandner, die immer noch mit ihrem Trauma aus Band eins zu kämpfen hat. Ihre anhaltenden Probleme machen natürlich in erster Linie ihrem Partner Dominik sehr zu schaffen. Mit Peter Fuhrer kommt ein alter Bekannter erneut in Ines Team, der inzwischen allerdings Kommissar ist. Ebenfalls neu ist pfiffig, gewiefte KK Emma Kleinschmidt, sie und Fuhrer bringen definitiv neuen Wind in das Ermittlerteam. Warum deshalb Tobias Wehrle die Leihgabe aus Rottweil weichen musste, fand ich sehr schade. Er wird mir auf alle Fälle fehlen, selbst wenn Emma hier lustig, großartig und ihre Sache zweifelsohne gut gemacht hat. Natürlich finde ich die zusätzlichen Einschübe von ines Privatleben mit Dominik, ihrer Tochter Danny und Mutter Monika wieder geglückt und lockert zusätzlich die Handlung auf. Mit dem Showdown am Ende konnte mich die Autorin nochmal weiter überraschen. Ein Regionalkrimi mit viel Herz, jede Menge Ungereimtheiten und bemerkenswerten Ermittlern, dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.
    Das Glück der Geschichtensammlerin Sally Page
    Das Glück der Geschichtensammlerin (Buch)
    13.09.2023

    Das Aussergewöhnliche findet sich oft in ganz gewöhnlichen Menschen

    "Also darauf allein beruht der Wert des Lebens für den gewöhnlichen, alltäglichen Menschen, dass er sich wichtiger nimmt als die Welt." (Friedrich Nietzsche)
    Reinigungskraft Janice hat eine besondere Vorliebe, sie sammelt Geschichten. Vorwiegend sind es über jene Menschen, bei denen sie Staub wischt oder Zimmer aufräumt. Viele davon sind durchaus humorvoll, es gibt allerdings einige, die durchaus tragisch oder traurig sind und bei manchen lernt man sogar was fürs Leben. Ihre Geschichten bewahrt sie wohlbehütet in ihrem Kopf, wo sie diese jederzeit abrufen kann. Eines Tages lernt sie die 92-jährige Mrs. B kennen, für deren Sohn Tiberius sie ebenfalls putzt. Von Mrs. B erfährt sie mit der Zeit Beckys Lebensgeschichte. Becky ist eine Frau, die ihr Leben immer wieder neu anpackt und sich von niemandem und nichts unterkriegen lässt. Doch insgeheim bezweckt Mrs B Janice eigene Geschichte zu erfahren. Denn sie ist sich sicher, im Inneren hat auch Janice ihre Geschichte verborgen. Zumindest eine, die sie bisher noch niemandem erzählt hat, nicht einmal ihrem Ehemann. ---

    Meine Meinung:
    Das großartig gestaltete Cover hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht, besonders da es in England als Bestseller gehandelt wird. Während ich begann, dieses Buch zu lesen, war ich mir nicht sicher, ob ich wieder einem Hype erlegen bin oder ob es sich doch noch entwickelt. Was soll ich sagen, das Dranbleiben lohnt sich wirklich bei diesem Buch. Janice ist eine recht einfache Frau, die in ärmlichen Verhältnissen in Cambridge lebt. Vor allem liegt es an ihrem Ehemann Mike, der sich von einem Job zum nächsten durchschlägt, immer in der Hoffnung, etwas Besseres zu finden. Doch dadurch leben sie im Grunde nur von Janice schmalem Gehalt. Kein Wunder also, weshalb die Schulden immer höher und sie als Ehepaar immer unzufriedener werden. Sie erträgt ihn eigentlich nur noch, weil sie ihre Ruhe haben will. Eines schönen Tages lernt sie einen netten Busfahrer kennen und verliebt sich, darauf trennt sich Janice von Mike. Janice fragt sich, ob sie so einen herzensguten Mann wie Euan wirklich verdient hat? Janice Leben baut sich im Laufe des Buchs auf, bis ich am Ende ihre wirkliche Lebensgeschichte erfahre. Inzwischen lerne ich Janice Putzstellen und einige ihrer Geschichten kennen. Da ist zum Beispiel Tiberius mit seiner Frau, die sie heimlich nur Mrs Yeah Yeah Yeah nennt. Das Ehepaar besitzt Decius einen Foxterrier, den Janice immer ausführen muss. Seine freche, aufmüpfige Stimme wird hier immer wieder eingeblendet. Mir gefällt der Gedanke gut, dass so ein kleiner Hund mal Widerworte aussprechen darf und wenn nur in ihren Gedanken. Eine andere Putzstelle ist Fiona mit ihrem Sohn Adam, die nach einem harten Schicksalsschlag versuchen, wieder ins Leben zurückzufinden. Die interessante Idee über eine Putzfrau, die zur Vertrauten und Freundin der Familien wird, weil sie ihnen zuhört, hat mir gut gefallen. Zwar hat dieses Buch keinen wirklichen roten Faden, sieht man mal von Becky und Janice Geschichte ab. Doch dafür tauchen wir ein in die verschiedensten Lebensgeschichten. Wahrscheinlich finden wir sogar unsere eigene wieder, da alle Geschichten einen realen Hintergrund aufweisen. Gut gefallen hat mir vor allem Mrs B und Euan Charakter und ihre positive Grundeinstellung. Schade nur, dass Janice Vergangenheit etwas zu kurz kommt. Trotz allem ist es eine traumhafte Mischung aus Ernsthaftigkeit, Humor, Freundschaften, Schuldgefühlen, einer auflebenden Liebe, unvergessliche und warmherzige Charaktere und dazu noch einen Hund mit einem außergewöhnlichen Namen. Ich habe gelacht und geweint und konnte das Buch kaum mehr weglegen, deshalb gibt es gute 4 1/2 von 5 Sterne von mir.
    Föhr in Flammen Eva-Maria Silber
    Föhr in Flammen (Buch)
    13.09.2023

    Erschütterndes Verbrechen an einer Familie

    "Die Folgen des Neides gereichen nicht selten dem Neider selbst zum Verderben." (Aesop)
    Auf der Insel Föhr werden in einer einsam gelegenen Holzhütte fünf Leichen entdeckt. Alle fünf sind Familienmitglieder, die sich gemeinsam verabredet hatten, um dann auf ihren Mörder trafen. Kriminalhauptkommissar Jan Andretta ermittelt zusammen mit der ortskundigen Polizeianwärterin Maja Storm vom Bäderdienst. Waren alle fünf Personen das Ziel des Täters oder wollte er nur einen töten und die anderen waren einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und mussten deshalb sterben? Während Andretta weiter nach seinem Täter sucht, macht er sich Gedanken um Lisa, die Tochter seiner verstorbenen Schwester, für die er nun der Vormund ist. Erst ein weiterer Toter bringt schließlich Licht ins Geschehen. ---

    Meine Meinung:
    Mit einem brutalen Verbrechen an fünf Menschen beginnt der neuste Kriminalfall von Eva-Maria Silber. Ein Buch, welches der mir deshalb wieder so gut gefällt, da die Autorin immer Fälle behandelt, die auf wahre Begebenheiten begründet sind. Auch dieses Mal wird größtenteils der Mordfall Seewen behandelt, der sich 1976 im Kanton Solothurn zugetragen hat. Wie schon im Buch beschrieben, wurden auch damals das Hausbesitzer-Ehepaar, so wie ihre Schwester und deren beide Söhne mit einer Winchester getötet. Anders allerdings gilt der wirkliche Mordfall nach wie vor als das größte unaufgeklärte Verbrechen der Schweiz. Die Autorin jedoch lässt uns an einem Familienverbrechen teilhaben, das mit vielen Fragezeichen aufwartet. Selbst für Kommissar Andretta birgt dieser Fall jede Menge Fragezeichen und Wendungen. Zudem kommen noch die Sorgen um Lisa, für die er nun nach dem tödlichen Unfall seiner Schwester das Sorgerecht hat. Er fragt sich oft, wie soll er Arbeit und die Aufsicht von Lisa unter einen Hut bekommen. Ein Wechselbad zwischen Arbeit und Privatleben der Ermittler ergibt hier wieder einmal einen unterhaltsamen, lockeren Krimifall, der bis zum Schluss offenbleibt. Die Autorin ist für mich längste keine Unbekannte mehr. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich eines ihrer Bücher, die mit viel Leidenschaft geschrieben sind, lesen darf. Als ehemalige Rechtsanwältin und Strafverteidigerin hat sie sicherlich einen guten Einblick in reale Kriminalfälle, die sie für ihre Bücher und deren Umsetzung verwenden kann. Mit Kommissar Andretta hat sie einen durchaus sympathisch, anspornten Ermittler kreiert. Durch die toughe, charmante Maja bekommt er eine hoch motivierte Partnerin zur Seite gestellt, die eine recht schnelle Auffassungsgabe, interessante Fragen stellt und Zusammenhänge entdeckt. Ich könnte mir durchaus weitere Krimis mit den beiden vorstellen, zumal sie selbst privat gut miteinander harmonieren. Außerdem ist Maja ganz froh, endlich mal jemand anderes zu Seite zu haben, da sie in ihrer Dienststelle nicht anerkannt und gemobbt wird. Überdies ist das ominöse Ende mit Lisas Aussage für mich ein Zeichen, dass es vielleicht weitergehen könnte. Von mir gibt es für den Fall und insbesondere den grandiosen Ermittlungen 5 von 5 Sterne.
    Zu schützen und zu dienen Dania Dicken
    Zu schützen und zu dienen (Buch)
    24.08.2023

    Wer nicht dient, kann auch nicht lieben

    "Der Wahrheit dienen wenige in Wahrheit, weil nur wenige den reinen Willen haben, gerecht zu sein, und selbst von diesen wieder die wenigsten die Kraft, gerecht sein zu können. (Friedrich Nietzsche)
    Wenige Wochen nur ist es her, dass Libby und Owen eine kleine Familie wurden. Für Tochter Gracie nimmt Libby nun eine Auszeit als Agent der BAU. Allerdings so einfach, wie sie sich dies vorgestellt hat, ist es nicht. Die ständige Müdigkeit bringt sie schnell an ihre Grenzen und das Alleinsein zu Hause ist keine einfache Sache für sie. Darüber hinaus bekommt Owen noch Ärger bei seiner Arbeit der MPDC. Bei einem Einsatz wird ein junger Schwarzer von einem seiner Kollegen vorsätzlich getötet und dies, obwohl er unbewaffnet war. Alle drei Polizisten, die dabei waren, sind sich einig. Einzig Owen will seinen Polizeieid nicht verraten und entschließt sich bei der Wahrheit zu bleiben. Gleichwohl Owen nach einem Zeitungsartikel die Bevölkerung vor allem die schwarze Gemeinschaft hinter sich hat, lassen seine Kollegen es ihn immer mehr spüren. Erste Ausgrenzungen, Ignoranz bis hin zu Sachschäden machen Libby Sorgen. Speziell, weil sie in ihrer aktuellen Lage nicht viel tun kann und sie recht dünnhäutigen ist. Doch als daraufhin Owens Leben in Gefahr gerät, wird ihre Befürchtung zur Realität. ---

    Meine Meinung:
    Mit einem sehr persönlichen Fall der Familie Whitman/ Young und einem schönen Cover geht es in den siebzehnten Band dieser Reihe. In diesem werden die heutigen Probleme der USA gegenüber der schwarzen Bevölkerung beleuchtet. Hervorheben sollten wir die Fälle des Afroamerikaners George Floyd (2020) und Tyre Nichols (2023), die mich erschüttert haben. Ist die Polizei zu rassistisch und wie kann man diese Gewalt stoppen? Und so geht es in diesem siebzehnten Band genau um so einen Fall. Zusätzlich haben wir es noch mit dem unausgesprochenen Polizeikodex zu tun: "Niemals wird ein Kollege ans Messer geliefert. Egal, was dieser getan hat, ob er im Recht ist oder nicht." Doch was ist mit dem Eid eines Polizisten, den Menschen zu dienen und sie zu beschützen? Genau das fragt sich Owen und entschließt sich für die Wahrheit. Leider kommt diese Entscheidung bei seinen Kollegen nicht gut an und selbst sein Partner und Freund Benny Morgan entschließt sich lieber aus Angst den Mund zu halten, anstatt Owen beizustehen. Im Gegenzug erlebe ich äußerst emotionale, hormongesteuerte Libby, die schnell an ihre Grenzen gerät und das krasse Gegenteil von dem ist, wie ich sie sonst kenne. Durch die Geburt ihrer Tochter sind ihre Ängste und Sorgen größer geworden und ihr Alltag hat sich zudem sehr verändert. Das Alleinsein zu Hause frustriert sie und erinnert sie zeitweise an ihre Zeit in der FLDS Sekte. Mit ihrem neuen Verantwortungsbewusstsein für Gracie zweifelt selbst sie an Owens Entscheidung, besonders als man ihn körperlich attackiert. Zwischen häuslicher und beruflicher Verantwortung, Rassismus, Polizeikodex, Wahrheit und Dienen nimmt uns dieses Buch mit in einen Fall, der realistischer denn je ist. Vielleicht ist es mitunter an manchen Stellen etwas zu viel Privatleben, das hier hineinfließt, doch es stört mich nicht. Mir gefällt dagegen, dass ich einmal eine ganz andere Seite von Libby erleben darf. Aber noch besser finde ich, dass die zeitgemäße Problematik in diesem Band eine so herausragende Rolle bekommt. Warum selbst sein bester Freund so unentschlossen ist, hat mich am meisten verwundert. Welche Dimension dieser Fall am Ende wirklich noch bekommt, hätte ich niemals erwartet. Gut durchdacht sind wieder einmal die Charaktere, ihre Handlungen und Motivation. Hervorheben möchte ich speziell den ausgefuchst Zeitungsartikel der Autorin. Von mir gibt es daher erneut 5 von 5 Sterne.
    Der Stillmacher: Thriller Chris Karlden
    Der Stillmacher: Thriller (Buch)
    14.08.2023

    Wenn ich Stille finde bin ich frei

    "Ich bin ab heute der Stillmacher. Ich kann mit einem Handstreich den Schall in meiner Umgebung ausbremsen." (Buchauszug)
    Ein unmenschlicher Mörder erschüttert Berlin, erbarmungslos erdrosselt er Frauen in ihrer Wohnung. Die Mordkommission unter Robert Bogner und Adrian Speer ermitteln in diesem Fall zusammen mit der Computerexpertin Tina Jeschke und der Profiler Cornelius Lander. Landers Täterprofil scheint sie dem Täter nicht wirklich näherzubringen, besonders nachdem ein männliches Opfer dazukommt. Doch dann stößt er auf ein Stofftier, das im Zusammenhang mit den Opfern eine Rolle spielen könnte. Zwischenzeitlich fällt Bogner verletzungsbedingt aus. Nun muss Speer mit dem noch immer angeschlagenen Profiler allein ermitteln. Dass Lander mit diesen Ermittlungen seinem schlimmsten Albtraum entgegengeht, ahnt er dabei noch nicht. ---

    Meine Meinung:
    Ein imposantes Cover vermittelt mir, worum es inhaltlich in diesem Kriminalfall geht. Für mich ist es ebenfalls mein sechster Thriller dieses Ermittlerteams. Inzwischen sind mir speziell die beiden recht unterschiedlichen Ermittler richtig ans Herz gewachsen. Inzwischen gibt es in ihrem Team jedoch noch weitere Verstärkung. Zum einen die Computerexpertin Tina Jeschke und den Profiler Cornelius Lander. Auffällig ist, dass alle im Team einen Makel in ihrer Laufbahn vorweisen können, von daher passen sie gut zusammen. Diesmal jedoch müssen wir größtenteils auf Bogner verzichten, der sich bei einer Verfolgung sein Bein bricht und ausfällt. Der brutale Serientäter scheint wirklich schwer zu fassen. Dazu läuft dem Team langsam die Zeit davon, den die Mordserie wird immer länger und länger. Eigenartig ist ferner, dass er nicht nur Frauen, sondern inzwischen auch Männer ermordet. Bei seiner Recherchearbeit stößt Lander dann auf einen Stoffhasen, den nach näherem Betrachten alle Opferfamilien besitzen. Ob dies eventuell eine erste Spur zu ihrem Täter sein kann? Noch immer angeschlagen vom Suizid seiner Frau, gerät er jedoch selbst irgendwann in den Kreis der Verdächtigen. Das Katz und Maus Spiel, welches der Autor hier wieder faszinieren darbietet, nimmt mich mal wieder völlig gefangen. Durch die zahlreichen falschen Fährten kann ich aufs Neue hervorragend miträtseln und ahne bis zum Ausgang nicht, wer der Täter wirklich sein kann. Gut durchdacht sind außerdem die unterschiedlichen Charaktere. Eine Handlungsspur führt dabei in die Vergangenheit von Heimkindern, deren hartes Schicksal und Freundschaft sie miteinander verbindet. Ein wenig hat mir natürlich Kollege Bogner gefehlt, der außer Gefecht gesetzt war. Dafür lerne ich diesmal die Kollegen Lander und Tina Jeschke besser kennen. Ich finde es gut, dass die beiden ebenfalls ihre Chance bekommen, ich mehr über sie erfahre und zudem Speer in der Leitung brillieren darf. So bleibt diese Reihe abwechslungsreich und macht neugierig auf mehr. Mit diesem Band ist dem Autor wieder einmal eine großartige Geschichte eingefallen, die mit dem außergewöhnlichen Täter einen phänomenalen Höhepunkt findet. Ich kann die komplette Reihe und besonders diesen Band nur empfehlen, ich finde sie spannend, abwechslungsreich und absolut lesenswert. Von mir gibt es abermals 5 von 5 Sterne.
    Morgen der Entscheidung Lynn H. Blackburn
    Morgen der Entscheidung (Buch)
    07.08.2023

    Der Besuch des Präsidenten

    "So können wir getrost sagen: Der Herr ist mein Helfer, ich werde mich nicht fürchten; was kann mir ein Mensch tun?" (Hebr. 13, 6)
    Mit dem Besuch des Präsidenten in Raleigh bekommt das Secret Service Team eine neue und herausfordernde Aufgabe. Für Tessa ist es ihr erstes Mal, dass sie die Leitung dafür übernehmen darf und alles gut vorbereitet wird. Doch noch mehr freut sie sich auf ein Wiedersehen mit ihrem besten Freund Zane, der inzwischen ins Weiße Haus befördert wurde. Eigentlich hatten sich die beiden nur auf Freundschaft geeinigt. Doch je länger sie voneinander getrennt sind, desto mehr spürt Tessa, wie sehr er ihr fehlt. Schließlich hat er ihr mehrmals aus schwierigen Situationen geholfen, ohne sie je etwas auszuplaudern. Ihr Alkoholproblem hat sie dank eines Entzugs schon längst in den Griff bekommen. Nun soll sie also mit den Geheimagenten des Präsidenten zusammen für dessen Sicherheit garantieren. Allerdings scheint jemand nach Tessas Leben zu trachten, aber Zane versucht dies zu verhindern. Wird alles gut ausgehen? Und wie soll es mit Tessa und Zane weitergehen? ---

    Meine Meinung:
    Nach Band eins ist jetzt der dritte Band der Raleigh Reihe der nächste für mich. Ein wenig nehme ich schon beim Lesen wahr, dass mir inhaltlich der mittlere Band dieser Reihe fehlt. Vor allem, was Privatleben und Freundschaft der Ermittler betrifft. Ich fand schon, dass beim letzten Fall recht viel Romantik und Privatleben der Ermittler vorkam, doch dieser blieb dennoch spannend und interessant. Dieses Mal allerdings plätschert die Geschichte so ein bisschen vor sich hin. Zwar verspricht der Anfang, ein interessanter Plot zu werden, doch leider zieht sich die Entwicklung der eigentlichen Geschichte wieder extrem in die Länge. Gewiss so eine Vorbereitung auf einen Besuch des Präsidenten und was alles daran ansetzt, ist auf alle Fälle lesenswert. Doch trotz allem bleibt der Spannungsbogen für mich einfach zu flach. Zu viel meiner Meinung nach dreht sich um das Secret Service Team und deren Vorliebe für Kaffee, Donuts und anderem. Es ist zwar schön zu erfahren, was inzwischen aus Luke und Faith wurde. Auch sie trugen beide ihre Probleme aus der Vergangenheit mit sich herum. Ebenso ist es bei Tessa und Zane insbesondere was ihre damalige Alkoholsucht anbelangt. Mit der hat sie sicherlich ihre Freundschaft gehörig kompromittiert, zumal Zane durch die Alkoholsucht seiner Mutter eh schon vorbelastet war. Ich konnte deshalb gut seine Ängste begreifen, mit Tessa nicht mehr als eine Freundschaft einzugehen. Recht überzeugend ist fraglos wieder der starke Zusammenhalt des Secret Service Teams. Nicht nur, weil sie alle eine tiefe Freundschaft verbindet, sondern weil der Glaube jedes einzelnen für den Zusammenhalt sorgt. Da wird zum Beispiel eine Teambesprechung erst einmal mit einem Gebet begonnen. Aber auch der Verlust mehrerer Agenten hat das Team noch stärker zusammengeschweißt. Nicht zu übersehen sind natürlich die beiden Charaktere Tessa und Zane, um die es hauptsächlich geht. Wie schon in Band eins ist Zane eine vorbildliche Persönlichkeit, der alles für seine Freunde und Kollegen tun würde, ebenso wie Tessa. Ungeachtet der etwas ausgedehnten Romantik und der holprigen Spannung ist das Buch unterhaltsam und bekommt 4 von 5 Sterne von mir.
    Seeglasschwestern Lisa Wingate
    Seeglasschwestern (Buch)
    30.07.2023

    Schwester ist ein Stück Kindheit, das für immer bleibt

    "Schwestern sind Engel, die uns auf die Füße heben, wenn unsere Flügel Schwierigkeiten haben, sich daran zu erinnern, wie man fliegt." (westwing)
    Drei Kurzgeschichten stehen im Mittelpunkt dieses Buches, die alle etwas mit unterschiedlichen Schwestern zu tun haben. Dabei steht die Hattaras Island bei allen dreien im Mittelpunkt des Geschehens.
    In "Die Seeglasschwestern" reist Elisabeth Gallagher mit ihrer Mutter nach Hattaras Island, um ihre Tante Sandy zu überreden, zurück nach Michigan zu kommen. Vor allem, nachdem ein Hurrikan im Anmarsch ist und sie große Angst um Sandy haben. Doch für Sandy ist der Muschelladen ihr Traum und Hattaras Island der Ort, wo sie schon immer sein wollte. Während die Schwestern versuchen, ihre Konflikte zu lösen, entdeckt Elisabeth vieles, was sie in ihrem Leben ändern möchte.
    In "Die Gezeitenschwestern" geht es um die beiden Schwestern Tandi und Gina. Ihre schwierige Kindheit hat sie nicht nur ins Heim gebracht, sondern auch im Streit auseinandergerissen. Doch nun wurde Tandi eine Anklage wegen Betrugs zugestellt und sie muss Gina deshalb dringend finden. Was sich ihr dann allerdings offenbart und sie herausfindet, zieht ihr fast den Boden unter den Füßen weg. Höchste Zeit, dass sie mit ihrer Schwester alle Probleme vor ihrer Hochzeit bereinigt.
    In Panik verfällt Lektorin Jeb Gibbs, als sie in "Die Sandburgschwestern" von Autor Evan Hall einen Heiratsantrag bekommt. Unmöglich kann sie ihn auf der Leserreise in Paris heiraten. Den bisher sind die Ehen ihrer Familie noch nie gesegnet gewesen. Zudem muss sie kurz entschlossen verhindern, dass ihre jüngere Schwester alleine nach Hattaras Island reist. Die will sich nämlich auf die Herkunftssuche ihrer Mutter machen. Dass Lily Clarette indessen durch ihr Projekt eine weitere Schwester gefunden hat, überrascht selbst Jeb. Ein wenig hat mich hier verwundert, wie schnell in dieser Geschichte die Skepsis der Schwestern in Trauer des Abschieds gewichen ist. ---

    Meine Meinung:
    Das wundervolle Cover mit den drei Schwestern hat mich sofort verzaubert und ich wusste, dieses Buch muss ich lesen. Leider jedoch konnten die drei Kurzgeschichten nicht meine Erwartungen erfüllen. Der Schreibstil ist zwar flüssig, locker und unterhaltsam, doch allen drei Geschichten fehlt es ein klein wenig an Tiefgang. Warum sich die Autorin dafür entschied, diese Geschichten so kurzzuhalten, weiß ich nicht. Ich kann nur sagen, fast jede der Geschichten hätte ein eigenes Buch verdient. Zwar konnte ich einige Probleme der Schwestern nachvollziehen, doch war mir manches schlichtweg zu wenig oder blieb sogar verborgen. Am Ende waren sogar bei der einen oder anderen noch Fragezeichen bei mir offen. Das fand ich sehr bedauerlich, den dadurch erfuhr ich viel zu wenig, wie es zu den einzelnen Problemen kam. Dabei hatten wirklich alle drei Schwestern eine interessante Vergangenheit, bei der es sich lohnen würde, mehr darüber zu erfahren. Dabei haben wirklich alle drei Schwestern eine interessante Vergangenheit, bei der es sich lohnen würde, mehr darüber zu erfahren. Mit Hattaras Island hat die Autorin ein recht beschauliches, idyllisches Setting gewählt. Man sofort das Gefühl hat, sich auf dieser kleinen Barriereinsel vor der Küste von North Carolina sich wohlzufühlen. Dass die Gemeinschaft untereinander und dem Einstehen für jeden einzelnen Bewohner wichtig ist, spürt man sofort. Es liegt sicher auch daran, weil viele tief mit ihrem christlichen Glauben verbunden sind. Wobei die Autorin für mich die Glaubensthematik doch recht dezent hält. Abseits dessen finde ich schön, dass alle drei Geschichten am Ende auf der Insel spielen und mehr oder minder auch in Sandys Muschelladen. Trotz der Kürze wird dem Leser das Thema Schwestern recht deutlich vermittelt, weshalb dieses Buch sich zweifelsohne zu lesen lohnt und von mir 4 von 5 Sterne bekommt.
    True Crime Best of 2 Adrian Langenscheid
    True Crime Best of 2 (Buch)
    19.07.2023

    Wahre Kriminalfälle aus verschiedenen Ländern

    "Mag auch das Böse sich noch so sehr vervielfachen, niemals vermag es das Gute ganz aufzuheben." (Thomas von Aquin)
    Zehn wahre Kriminalfälle vereint Autor Adrian Langenscheid in seinem neusten True Crime Best-of 2. Im Wesentlichen geht es in diesem Band um Betrüger, Hochstapler und Entführer und weniger um blutrünstige Mörder, was dieses Buch jedoch trotz allem interessant macht. Zum Beispiel in "Die schlafende Predigerin" einem Fall aus Finnland aus dem Jahr 1924, geht es um Maria Ackerblom. Die verhaltensgestörte junge Frau predigt tranceartig, versammelt und manipulierte Hunderte von Anhänger um sich. Allerdings hatte sie nicht nur Freunde und gegen ihre schärfsten Kritiker plante sie sogar einen Mordkomplott. "8516 Tage" ein Fall aus Österreich, bei dem es um die Familie Fritzl geht. Über diese schreckliche Familiengeschichte wurde selbst bei uns in den Medien groß berichtet. Die 18-jährige Elisabeth wurde von ihrem eigenen Vater 24 Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen gehalten und mit ihr zeugte er sogar sieben Kinder. Ich kann es kaum glauben, dass in all dieser Zeit niemandem etwas bemerkt, geschweige den etwas geahnt haben soll. Der deutsche Kriminalfall um den Kaufhauserpresser Dagobert müsste für einige sicher ebenfalls bekannt sein, in der Geschichte "Ein Katz-und-Maus-Spiel" wird dabei näher eingegangen. Geschockt hat mich jedoch am meisten der deutsche Kriminalfall in der Geschichte "Bauer sucht Frau". Hier geht es nicht wie in der gleichnamigen Sendung, dass ein Bauer nur eine Frau sucht. Sondern hier hat ein Ehepaar mehrere Frauen über Jahre misshandelt, missbraucht und am Ende sogar getötet. Selbst die eigene Mutter eines Opfers erfuhr erst durch die Medien, welchem Verbrechen ihre Tochter zum Opfer gefallen ist. Dies sind nur einige der Kriminalfälle, die ihr hier in diesem Buch ausführlicher nachlesen könnt. Ich hoffe, ich habe Euch mit meinen kleinen Einblicken ein wenig auf den Geschmack von diesen wahren Kriminalfällen gebracht. ---

    Fazit:
    Mit seinem zweiten Best-of Band gibt der Autor den Lesern die Chance, einen kurzen Einblick in sein gesamtes Repertoire an True Crime Büchern der letzten Jahre. Wem dieses Buch gefallen hat, der findet natürlich weitere interessante Geschichten in den jeweiligen Büchern der einzelnen Länder. Die kann ich Euch nur empfehlen, den dort sind die viele Kriminalfälle noch spannender und oft sogar brutaler als es hier der Fall ist. Für mich waren diese Geschichten jetzt nicht unbedingt neu, da ich schon fast alle Bücher des Autors kenne. Allerdings für Neueinsteiger in die True Crime Szene oder Leser, die den Autor noch nicht kennen, ist dies genau das richtige Buch. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne dafür.
    Overkill - Tod der Schwalben Astrid Korten
    Overkill - Tod der Schwalben (Buch)
    17.07.2023

    Von der nukleare Apokalypse zum perfiden Racheplan

    "Wir waren doch Kinder unserer Zeit und glaubten, wie wir es gelernt hatten, die sowjetischen Atomkraftwerke wären die sichersten der Welt, so sicher, dass man sie sogar auf den Roten Platz stellen könnte." (Swetlana Alexijewitsch)
    In der ukrainischen Geisterstadt Pripyat wird ein brutal zugerichteter toter junger Mann von Touristen entdeckt. Der Tote ist Janik Kanyukov, Sohn eines ehemaligen russischen Ministers. Auffälligkeiten am Tatort ist eine ausgestopfte Schwalbe. Während Polizeihauptmann Felix Bojko mit Mo Celta, die gerade im Austauschprogramm der EU in der Ukraine ist, näheres versuchen über den Toten zu erfahren. Mo hofft in der Ukraine ihre Schwester zu finden, die ihr beim letzten Mal entwischt ist. Auch Polizeileutnant Alexander Markow aus Moskau wird für Kanyukov den Täter seines Sohnes suchen. Doch die Rache des Täters ist noch längst nicht gestillt, es folgen weitere Opfer. ---

    Meine Meinung:
    Das fabelhafte Cover mit der ausgestopften Schwalbe passt grandios zum Inhalt. Die Overkill-Reihe geht in ihren 3. Fall und diesmal geht es für Mo Celta in die Ukraine. Dort erhofft sie in ihrem Austauschprogramm ihre Schwester zu finden, um diese verhaften zu können. Dass ihr Einsatz sie ausgerechnet in die Gegend rund um Tschernobyl führen würde, hatte sie jedoch nicht erwartet. Doch gerade diese Region ist ein gutes Versteck für Verbrecher jeglicher Art. Felix Bojko erhofft gleichzeitig durch die Aufklärung des neuen Falls endlich eine Versetzung nach Kiew. Den die nukleare Strahlung, der er permanent ausgesetzt ist, hat inzwischen bei ihm zu Eheproblemen geführt. Während er sich Sorgen um seinen Sohn macht, der mitten im Kriegsgebiet steckt, muss er in der Vergangenheit von 1986 graben. Dies alles wird natürlich durch die damalige Katastrophe erschwert. Viele Dokumente sind inzwischen zerstört oder verschwunden. Außerdem ist es nicht einfach, einen verstrahlten Toten obduzieren zu lassen. Denn niemand will unbedingt einen solchen begutachten. Mit diesem Thriller hat die Autorin eines ihrer Meisterwerke geschrieben. Nicht nur, weil es ein wirklich spannender Fall ist, sondern weil ich hier reichlich Informationen rund um die Ukraine und die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl erfahren. Dass nach dem Super-GAU am 26. April 1986 jährlich fast 30 000 Touristen in diese Region reisen, hat mich schon etwas überrascht. Besonders, da die Strahlung ja in einigen Regionen noch immer recht hoch ist. Doch mehr noch frage ich mich, was bewegt Familien mit Kindern dort hinzuziehen. Zu welchem Ausmaß es damals wirklich gekommen ist, das erfahren ich ferner in diesem Buch. Mit unglaublich guter Recherchearbeit, wobei die Autorin sogar selbst die Ukraine besucht hat, konnte ich dieses Buch kaum mehr weglegen. Ich habe bisher noch nie so viel über den russisch-ukrainischen Konflikt, das Reaktorunglück und die Mentalität dieser beiden Länder erfahren wie in diesem Buch. Hervorragend durchdacht sind auch die Charaktere. Während Mo Celta hier eher im Hintergrund bleibt, empfinde ich Felix Bojko als bodenständig, sympathisch, ehrgeizig, ehrlich und mitunter frustriert. Konträr dazu ist der berechnende Alexander Markow öfters launisch, sehr ambitioniert und manipulierbar, was sicher an seiner Diagnose liegt. Gut fand ich außerdem die Ornithologin Nikita. Chapeau zu diesem gelungenen, empfehlenswerten Thriller. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sterne und definitiv eine Leseempfehlung.
    Mordsmäßig verkorkst Saskia Louis
    Mordsmäßig verkorkst (Buch)
    17.07.2023

    Im Wein liegt die Wahrheit

    "Wer als Wein- und Weiberhasser jedermann im Wege steht, der esse Brot und trinke Wasser bis er daran zugrunde geht." (Wilhelm Busch)
    Eigentlich wollten Lou und Rispo nur eine Hochzeitslocation besichtigen, als ihr förmlich im Weingut "Weinkönig" ein Toter vor die Füße fällt. Wie makaber ist das den, dass man ihn ausgerechnet mit einem Korkenzieher ermordet hat. Warum der Tote allerdings keine Finger mehr hat, erschüttert Lou und Emmi fast noch am meisten. Wie kann es anders sein, Louisa muss unbedingt wissen, wer ist der Tote und weshalb wurde er ermordet. Damit sie undercover ermitteln kann, überredet sie ausgerechnet Rispos Kollege Marvin, sich als ihren Verlobten auszugeben. Doch mit diesem Nervenbündel hat sie keine Chance, an weitere Informationen zu kommen. Natürlich lässt sich Trudi ebenfalls nicht davon abbringen, mit Lou zu ermitteln und gerät prompt in eine ausweglose Lage. Außerdem möchte die schwangere Emmi ihre ganz eigenen Erziehungstipps an der ahnungslosen Trudi austesten. Derweil kommt Blumendetektivin Lou einer Familienfehde auf die Spur. ---

    Meine Meinung:
    In Band 9 bekommt es die Blumendetektivin mal wieder mit einem total überraschenden Todesfall zu tun. Aus heiterem Himmel fällt vom Dach des Weinguts König ein Toter unmittelbar vor ihre Füße. Ausgerechnet an dem Tag, als sie und Rispo eigentlich nur eine Location für ihre Hochzeit anschauen wollen. Da Josh ihr natürlich jedes weitere Ermitteln untersagt, muss sie sich etwas einfallen lassen, um mehr über den Toten und sein Tod zu erfahren. Dabei gerät nicht nur sie, sondern Rispos Kollege Marvin, ihre beste Freundin Ariane und vor allem Seniorin Trudi in so einige Bredouillen. Wie kommt man zum Beispiel von einem Balkon herunter, bei dem man unwissentlich vom Eigentümer selbst ausgeschlossen wurde? Da kann wohl nur noch einer helfen und gerade den möchte sie als Allerletztes um Hilfe bitten. Erneut besticht der neuste Band um die Blumendetektivin Louisa Manu wieder mit viel Humor, Slapstick, jede Menge Klamauk und rätselhaften Ermittlungen rund um zwei Weingutsfamilien. Lou, die immer wieder in prekäre Situationen gerät, bei dem unmittelbar ein Leichenfund folgt, kann einfach das Ermitteln nicht sein lassen. Doch diesmal gerät sie wirklich in ausgesprochen verfängliche Schwierigkeiten. Sie schmiedet eigenwillige Pläne, um Näheres über den Fall zu erfahren und gerät obendrein noch in eigene Gefahr. Kommissar Rispo ist inzwischen ja schon vieles von ihr gewohnt und ich habe den Eindruck, er wird immer gelassener. Im Grunde weiß er ja, er wird Lou nicht abhalten, geschweige den ändern können. Gelungen ist auch wieder das sonntägliche Frühstück bei Familie Manu und das passende Cover, das zu den andern Krimis passt. Überhaupt sollte man die Charaktere nicht immer für voll nehmen, den sie haben alle ihre ganz speziellen Wesenszüge, die mitunter manchmal fragwürdig sind. Doch gerade dies ist es, was diese Cosy Crime Reihe um die Blumendetektivin am Leben erhält. Der Humor ist und bleibt in dieser Krimireihe das wichtigste darum von mir erneut 5 von 5 Sterne.
    Die Reporterin - Zwischen den Zeilen Teresa Simon
    Die Reporterin - Zwischen den Zeilen (Buch)
    10.07.2023

    Artikel will sie schreiben und das ein ganzes Leben lang

    "Schreibe kurz – und sie werden es lesen. Schreibe klar – und sie werden es verstehen. Schreibe bildhaft – und sie werden es im Gedächtnis behalten." (Joseph Pulitzer)
    München 1962:
    Die 20-jährige Marie-Louise Graf hat einen Traum, sie will unbedingt Reporterin werden. Schon immer hatte sie ein Faible fürs Schreiben, um damit Menschen zu informieren. Stattdessen muss sie die Erwartungshaltung ihrer Eltern befriedigen und Pharmazie studieren, um danach die elterliche Drogerie zu übernehmen. Ein Zufall jedoch will es, dass sie eines Tages ein Praktikum bei der jungen Zeitung "Der Tag" ergattert. Mit viel Engagement geht sie nun als Malou Graf an die Arbeit und muss gleichzeitig ihre Eltern belügen. Dank ihres Mentors Baron Bárthoy, bekommt sie die Gelegenheit, die Größen aus Film und Fernsehen zu interviewen. Doch immer wieder werden ihr Steine vonseiten der Eltern oder Kollegen in den Weg gelegt. Auch in ihrem Privatleben läuft es längst nicht so, wie es Malou erwartet hat. ---

    Meine Meinung:
    Das schwarz-weiße Bild auf dem Cover gibt uns einen kleinen Vorgeschmack auf Zeitung und die 60er-Jahre. Der Auftakt der neuen Buchreihe ist wie nicht anders zu erwarten unterhaltsam, informativ, emotional und nimmt mich sofort wieder gefangen. Die Sorgen und Nöte, mit denen Marie zu kämpfen hat, sind zu dieser Zeit völlig normal. Oft bestimmen die Eltern oder Ehemänner über den beruflichen Werdegang der Töchter und Frauen. So kann ich mich gut in sie hineinversetzen, weshalb sie ihre Eltern belügt, als sie ihr Praktikum beginnt. Allerdings haben Lügen kurze Beine und werden irgendwann doch entdeckt. Dass ihre Eltern allerdings so einschneidend reagieren, damit hatte ich nicht gerechnet. Trotzdem lässt sich Marie, die sich nun Malou nennt, nicht unterkriegen und nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Zwar sind ihre Anfänge in der Sportredaktion mit Kollege Freddy Krenkl nicht gerade einfach, doch hofft sie möglichst bald mit ihrem Mentor Viktor Bárthoy arbeiten zu dürfen. Behaupten muss sich Malou immer wieder gegenüber impertinenten Kollegen, überheblichen Prominenten und anderen diversen Herausforderungen. Auch in Sachen Liebe läuft es längst nicht so, wie sie es erhofft hat. Eine unerwartete Begegnung führt zu einem Familiengeheimnis, das sie nicht geahnt hat. Teresa Simon nimmt uns mit auf eine kurze Zeitreise, in der die Frauenrechte noch in den Kinderbeinen stecken und Homosexualität noch strafbar ist. Prominente wie Pierre Brice, Hildegard Knef oder Eisläuferpaar Bäumler/ Kilius sind gerade hoch angesagt. Ich erlebe nicht nur die Schwierigkeit einer jungen Frau, die sich gegen ihre Eltern behaupten, sondern ebenso in der Liebe und der Berufswelt ihren Platz finden muss. Mit viel guter Recherchearbeit werden die 60er-Jahre für uns Leser wieder lebendig. Ob es die Interviews mit deutscher Prominenz oder der Staatsbesuch der Queen mit ihrem Ehemann ist, alles findet hier seinen Platz. Ebenfalls gut durchdacht sind ihre Charaktere, sei es die sympathische Malou, Freddy, Onkel Julius, Baron Bárthoy oder die Fieslinge Schenk und Kühn. Obwohl ich das Ende irgendwie geahnt bzw. vermutet habe, macht mich der Cliffhanger am Ende doch sehr neugierig auf den Folgeband. Deshalb gibt es von mir 5 von 5 Sterne.
    Wolfer, S: Brennender Schmerz Wolfer, S: Brennender Schmerz (Buch)
    10.07.2023

    Du bist nicht mehr da, nur noch Trauer und Schmerz

    "Der Tod ist nicht das Gegenteil des Lebens, sondern ein Teil davon." (Haruki Murakami)
    Ein schreckliches Gewaltverbrechen muss ein Anrufer mitansehen, dem man diese Nachricht auf sein Handy geschickt hat. Die junge Frau dieses Verbrechens wird am nächsten Morgen schwer verletzt im Stadtpark aufgefunden. Marla Kasparek und ihr Team ermitteln in diesem Fall und müssen den Täter schnellstens finden, bevor er womöglich ein weiteres Mal zuschlägt. Von der dubiosen Handynachricht, so wie dem Empfänger, erfährt die Polizei vorerst nichts. Stattdessen gerät auch Marlas Ehemann und Vertrauenslehrer an einer Schule in den Fokus der Ermittler. Denn er ist mit einer der Letzten, der das Opfer lebend gesehen hat. Welches grausame Spiel der Täter, ungeachtet dessen wirklich verfolgt und was er noch tut, um an sein Ziel zu kommen, ahnt bis dahin noch niemand. ---

    Meine Meinung:
    Ein lockerer, flüssiger Schreibstil mit vielen spannenden Momenten erwartet mich bei diesem Kriminalfall. Allerdings muss ich sagen, dass dieses Buch mit über 600 Seiten zusätzlich einiges an Länge hat, die man an diversen Stellen durchaus hätte kürzen können. Zwar habe ich nie das Gefühl der Langeweile bei Lesen, weil der Plot einfach zu interessant ist. Allerdings gibt es mitunter doch einiges an Raum für Privates, ob bei den Ermittlern oder den Familien der Opfer. Was den Täter selbst und sein Motiv anbelangt, hatte ich wirklich bis zum Abschluss keine Ahnung und war dann doch sehr überrascht von der Auflösung. Der Handlung selbst ist sehr gut durchdacht, mit viel Raffinesse und psychologischem Geschick. Ebenso gut durchdacht sind die Charaktere, allen voran gefiel mir die Kommissarin Marla Kasparek sehr gut. Selbst als ihr Mann in den Verdacht gerät, bleibt sie relativ ruhig, gelassen und fokussiert auf ihren Fall. Dahingegen irritiert haben mich am Anfang eher die Zwischentöne des Täters, dies wurde jedoch im Laufe des Buches besser und für mich nachvollziehbarer. Dass selbst Marlas Mann in den Verdacht gerät, der Täter zu sein, macht alles nicht vorhersehbar und noch interessanter. Den dadurch kommt die Kommissarin in Gewissenskonflikte und muss sogar zwischenzeitlich von ihrem Fall abgezogen werden. Im Laufe der Geschichte kommt es immer wieder zu Wendungen und ausweglosen Situation, ehe man dem Täter auf die Schliche kommt und vor allem seine Motivation nachvollziehen kann. Wer also gerne bei Krimis miträtselt, der ist hier auf jeden Fall richtig. Wegen einiger unnötiger Längen gibt es 4 1/2 von 5 Sterne von mir.
    Träume am Sommersee Emma Wagner
    Träume am Sommersee (Buch)
    10.07.2023

    Liebe als Wechselbad der Gefühle

    "Die Liebe lässt uns an Dinge glauben, denen wir sonst mit höchstem Misstrauen begegnen würden." (Pierre Carlet de Marivaux)
    Eigentlich möchte Finn Lehmann, nachdem sich seine Freundin von ihm getrennt hat, einen Neuanfang wagen. Weit weg in Schweden will er als neuer Arzt in Gunnar Hermanssons Praxis endlich zur Ruhe kommen. Allerdings, weshalb die Singlefrauen in dem kleinen schwedischen Dorf Lillaström regelrecht das Wartezimmer stürmen, kann er nicht verstehen. Bei den Männern scheint er allerdings nicht gefragt zu sein und die Lehrerin Ida hat ebenfalls längst ihrer Meinung über ihn gebildet. Die ist nämlich die einzige Person, die sich in Lillaström wirklich merkwürdig verhält. Für Ida scheint Finn ein regelrecht selbstverliebter Chauvinist zu sein. Finn dagegen denkt, ob wohl ein Fake-Date mit ihr die Frauen etwas auf Abstand halten würden? Dumm nur, dass er ausgerechnet sie eigentlich ganz nett findet und in ihrer Nähe regelrecht Herzklopfen bekommt. Schade nur, dass sie bald wieder nach Stockholm zurück möchte. ---

    Meine Meinung:
    Als großer Fan der Bücher Astrid Lindgrens habe ich schon seit Kindesbeinen ein Faible für Schweden. Kleine Dörfer inmitten grüner Wiesen und Holzhäusern wie bei Michel aus Lönneberga besitzen ihren eigenen Charakter. So oder so ähnlich stelle ich mir das kleine Dorf Lillaström vor, bei dem jeder über jeden Bescheid weiß. Das mag für den einen in Ordnung sein, andere hingegen stört gerade dies am Dorfleben. Eine davon ist Ida, die aus Stockholm wieder in ihr heimisches Dorf zurückgekehrt ist. Leider stellt sie hier schnell fest, dass die Großstadt mit Kultur, Nachtleben und der Freiheit ihr doch fehlt und sie wieder zurück möchte. Deshalb wartet sie nun sehnsuchtsvoll auf eine Antwort ihrer Bewerbungen. Gleichzeitig gibt es da ein neues Gesicht, nämlich den deutschen Arzt Finn, dem die Frauen des Dorfes, vor allem Singlefrauen, regelrecht nachlaufen. Während die Praxis schon vor Erdbeerkuchen dieser Frauen aus allen Nähten platzt, scheint Ida ihr ganz eigenes Urteil über ihn zu fällen. Regelmäßig geraten die beiden aneinander, bis sie feststellen, dass sie doch mehr füreinander empfinden. Band 6 der Reihe "Liebe auf Schwedisch" wurde von verschiedenen Autorinnen geschrieben. Emma Wagner entführt uns dabei in ihr kleines schwedisches Dorf Lillaström. Außerdem geht es um das Mittsommerfest, bei dem jeder Bewohner etwas dazu beitragen soll. Von Kuchenbuffet, Kussbude, Konzert mit der Tastenfidel Nyckelharpa, bis zu Lasses Lilla Love App ist hier alles bis ins Detail geplant. Was habe ich mich köstlich amüsiert über diese Dorfbewohner, bei denen man sich von der Beschreibung her einfach heimisch fühlen muss! Ob beim Fest oder den vielen Besonderheiten des Dorfs (wie, dem Sommersee und einem Konzert von Små grodorna), ich fühle mich sofort, als ob ich dort im Urlaub wäre. Die Autorin jedenfalls scheint sich in Schweden gut auszukennen. Mit jeder Menge Humor, gut ausgedachten Charakteren und der Liebe zum Detail ärgere ich mich im Nachhinein, dass es erst mein erstes Buch dieser Reihe war. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
    Das Strandcafé der Träume T. I. Lowe
    Das Strandcafé der Träume (Buch)
    01.07.2023

    Kunst soll glücklich machen

    "Es gibt Maler, die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln. Es gibt aber andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz einen gelben Fleck in die Sonne verwandeln können." (Pablo Picasso)
    Nach dem Tod der Mutter muss Josie Slater ihren Traum vom Kunststudium begraben. Ihre Aufgabe ist nun an der Seite ihres Vaters im "Driftwood Diner" arbeiten. Nach über sechs Jahren taucht jetzt ihr Jugendfreund August Bradford wieder auf. Er scheint seine künstlerische Europareise zur Inspiration beendet zu haben. Seine Familie will nun ein Kunstcamp für Kinder eröffnen und August hofft Josie zur Unterstützung zu gewinnen. Doch die Jahre der Einsamkeit haben das schüchterne Mädchen gezeichnet. August muss viel Zeit und Geduld aufbringen, will er Josies Talent und ihr Herz wieder für sich gewinnen. ---

    Meine Meinung:
    Hier ist der zweite Band über die Bewohner von Sunset Cove. Ging es letztes Mal um Opal Gilbert, die wir in diesem Buch wiedersehen, so ist das Hauptaugenmerk diesmal auf Josie Slater gerichtet. Erneut ist es der sehr lockere, bildhafte Schreibstil, der mir die Eigenheit der Charaktere vermittelt. Josie ist nicht so chaotisch und flippig wie Opal, trotzdem hat sie ihre ganz eigenen Wesenszüge. Dazu noch der feinfühlige Künstler August, der schon im letzten Buch kurz erwähnt wurde. Die beiden kennen sich seit ihrer Schulzeit und jeder von ihnen trägt einen Schicksalsschlag und Narben auf der Seele mit sich herum. Während allerdings August sein Leben im Griff hat und seine künstlerische Begabung auslebt, hat sich Josie eher in ihr Schneckenhaus verkrochen. Mit allen Mittel versucht nun August ihr Talent wieder hervorzuholen. Das wäre alles sicher einfacher, würde Josies Schüchternheit ihr nicht öfters einen Streich spielen. Den eigentlich ist sie ja schon seit der Schulzeit unsterblich in August verliebt, nur kann sie ihm das nicht zeigen. Zudem hat sie Angst, dass August wieder weggeht. Abermals lebt dieses Buch durch die hervorragend durchdachten Charaktere. Dabei ist August ein wirklich patenter Kerl, der nicht nur vor Liebe und Sympathie strotzt, sondern speziell durch seine Hilfsbereitschaft auffällt. Vor allem seine vielen Ideen, die tollen Anekdoten und das spezielle Camp mit den Autisten finde ich beeindruckend. Überhaupt scheint Hilfsbereitschaft in Sunset Cove essenziell zu sein, was ich an Josie sehe. Denn die unterstützt nicht nur ihren Vater im Diner, sondern engagiert sich zudem in der Sonntagsschule der Kirche und hilft vielen Bewohnern, die in Not oder einfach alt und hilfsbedürftig sind. Auch der Zusammenhalt der drei Sand Queens ist hier noch deutlicher dargestellt. Außerdem bekommen diesmal die Nebendarsteller vom letzten Mal etwas mehr Raum. Allen voran die senile Miss Dalma, die immer wieder für ein Schmunzeln bei mir sorgt. Das Einzige, was ich kritisiere, ist vielleicht die viele Harmonie, die hier auf keinen Gegenpart stößt. Dadurch wirkt alles ein wenig realitätsfremd, den so viel Liebe und Hilfsbereitschaft kann es kaum geben. Selbst den deutschen Buchtitel finde ich eher unpassend, da inhaltlich das Diner kein Strandcafé ist und schon gar nicht Josies Traum. Von mir gibt es trotzdem 5 von 5 Sterne für die tollen Ideen und Umsetzung mit dem Kunstcamp.
    Vogt, F: Männerüberraschung Vogt, F: Männerüberraschung (Buch)
    24.06.2023

    Männer sind wie Überraschungseier

    "Ein fröhliches Herz macht den Körper gesund; aber ein trauriges Gemüt macht kraftlos und krank." (Spr. 17; 22 HfA)
    In Männerüberraschung beglückt und Theologe, Musiker, Autor und der Kabarettist von Duo Camillo mit 50 kleinen Kurzgeschichten. Diese lustigen und teils mit einem etwas scharfzüngigeren Humor ausgestatteten Geschichten kommen allesamt aus alltäglichen Situationen. Dabei dreht sich natürlich alles irgendwie um Männer und Lebenssituationen betrifft. Natürlich kommen darin außerdem Alltagsgeschichten zwischen Mann und Frau oder Väter und Söhne vor. Die meisten Geschichten regen dabei zum Nachdenken an und mitunter ertappt man sich, dass man sie womöglich schon selbst erlebt hat. Außerdem sind im Buch noch Doppelseiten gestaltet, mit dem Oberbegriff "Angeberwissen für die Frühstückspause." Jedes Mal wird dabei in Kürze eine andere Thematiken durchleuchtet, wie zum Beispiel: Falten, Männergesundheit, Muskeln, Bärte und so weiter. Ob dieses Wissen allerdings wirklich zum Angeben taugt, weiß ich nicht, doch einige Fakten fand ich wirklich informativ und interessant. Trotzdem hätte ich diese Seiten jetzt nicht unbedingt gebraucht. Hier zeigt es sich eben wieder einmal, dass in jedem Mann doch irgendwie ein Kind steckt. In diesen Kurzgeschichten geht es nicht nur um das Thema Glaube, sondern ebenso um alles, was die Männerwelt betrifft oder der Autor gar erlebt hat. Einiges davon sogar mit seiner Männergruppe. ---

    Fazit:
    Ein Buch für Männer zum Lesen oder Vorlesen, das mich und meinen Mann mehrmals zum Schmunzeln gebracht hat. Definitiv kann man dieses Buch Männern schenken, die nicht unbedingt einen christlichen Hintergrund haben. Da der Autor trotz seines Theologiestudiums sehr dezent bleibt, was das Thema Glauben anbelangt. Trotzdem lädt er ab und zu ein, über Themen wie Gott und den Glauben nachzudenken. Und wir hatten definitiv bei einigen Geschichten etwas zum Nachdenken oder Diskutieren. Da heißt es z. B. in der Geschichte Überraschungseier: "Männer? Ganz klar: Die sind gemacht, um die Welt zu überraschen!" In diesem Sinne lassen sie sich von diesem Buch überraschen oder beglücken sie ihren Mann, Freund, Vater,... damit. Zudem gibt es weitere Bücher für Männer in der MOVO Reihe. Von mir jedenfalls gibt es 5 von 5 Sterne für das Buch.
    Die toten Engel von Kreta Anja Marschall
    Die toten Engel von Kreta (Buch)
    15.06.2023

    Kein Blut ist wert, was Blut kostet

    "Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht." (1. Mos. 9; 6)
    Ein Anruf der deutschen Botschaft in Rethymno versetzt Thea in eine Schockstarre. Ihre 22-jährige Tochter Anna, die gerade eine Auszeit auf Kreta macht, hatte einen tödlichen Unfall. Nun soll Thea auf die Insel fliegen, um sie zu identifizieren. Jedoch die Tote ist nicht Anna. Doch wo steckt sie und wer ist die Tote, hatte sie was mit Anna zu tun? Thea beginnt auf eigene Faust nach ihrer Tochter zu suchen und stößt auf immer größere Probleme. Jemand möchte sie so schnell wie möglich von der Insel haben, nur warum? Nur in dem Kreter Alexis findet sie Hilfe, der selbst ein Interesse hat, Anna zu finden. Doch was will er von ihrer Tochter? Kann sie Alexis wirklich vertrauen oder bringt sie durch ihn Anna noch mehr in Gefahr? ---

    Meine Meinung:
    Eine ganz andere Art Krimi präsentiert die Autorin diesmal, wo sie ansonsten doch eher historische Bücher schreibt. Doch für sie war dieser Krimi eine Herzensangelegenheit, zu viel hat sie von Griechenlands größter Insel erfahren. Vor allem das Thema Blutfehde hat sie nicht mehr losgelassen. Wikipedia schreibt: "Die Blutrache, Blutfehde oder Vendetta ist eine alte Form der privaten Vergeltung, die meist die Familienehre durch die Tötung eines Kontrahenten wiederherstellen soll." Ihren Ursprung findet man im babylonischen Gesetz, doch heute wird diese Form der Vergeltung noch immer in vielen Ländern angewendet, so auch in Kreta. Man mag sich dies kaum glauben, in einem europäischen Land und doch ist es so. In diesem rasanten Krimi, bei dem der Spannungsbogen kontinuierlich hoch ist, erleben wir, was Blutfehde heißt. Auf der Suche nach ihrer Tochter gerät Thea immer wieder zwischen die Fronten, ohne zu ahnen, was ihre Tochter damit zu tun hat. Ist Anna in irgendeinen familiären Zwist geraten oder steckt etwas ganz anderes dahinter, vielleicht Drogen, wie vermutet wird? Den guten Recherchen der Autorin auf Kreta haben wir es zu verdanken, dass man beim Lesen alles gut vorstellen kann. Gerade deshalb liebe ich ihre Bücher, weil man immer etwas dazulernt. Gut ausgedacht sind auch die Charaktere, allen voran Alexis, dessen Vorbild, wie kann es anders sein, Alexis Sorbas ist. Äußerlich scheint er durchaus dem Aussehen und der Statur Anthony Quinns zu ähneln. Seine verschlossene, geheimnisvolle Art allerdings lässt einen zu Beginn eher misstrauisch werden. Die andere Seite hingegen macht mir Hoffnung, dass er es doch ehrlich meint, mit Thea meint. Die sympathische Thea finde ich extrem mutig. In einem fremden Land auf Spurensuche zu gehen, wo man niemand kennt und die Sprache nicht kann, erfordert viel Mut. Vor allem, nachdem sie ständig jemand verfolgt, bedroht oder sogar töten will. Kreta als Setting empfand ich aufregend und interessant, besonders wenn man diese Insel durch die Augen der Autorin sehen kann. Sei es Kultur, Essen oder Sehenswertes, ich hatte beim Lesen den Eindruck, selbst auf der Insel zu sein. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
    Das Band, das uns hält Kent Haruf
    Das Band, das uns hält (Buch)
    12.06.2023

    Es ist meine Aufgabe mich um ihn zu kümmern

    "Edith klammerte sich ans Leben, als wüsste sie noch immer nicht, wie loslassen oder aufhören geht." (Buchauszug)
    Die achtzigjährige Edith wurde verhaftet, sie soll ihren Bruder Lyman getötet haben. Doch was sich genau zugetragen hat und wie das Leben von Edith und Lyman wirklich gewesen ist, das weiß einzig und allein ihr Nachbar Sanders Roscoe. Sanders, der für Edith wie ein Sohn ist und dessen Vater sie eins geliebt hat. Doch das Leben hatte etwas anderes vor mit Edith, weil eine unglaubliche Tragödie alles verändern wird. Sie erlebt eine harte, entbehrungsreiche Kindheit nach dem Tod der Mutter. Kent Haruf zeigt hier auf, was eine Familienbande alles ertrage und erdulden muss und kann. ---

    Meine Meinung:
    Anders als bei seinen anderen Büchern beginnt er hier wirklich mit der Entstehungsgeschichte der Kleinstadt Holt. Man muss sich in die damaligen Zeiten und die Anfänge zurückversetzen, um in diese Geschichte einzutauchen. Es ist der Beginn einer Kleinstadt, wo das Leben als Farmer alles bestimmt hat. Wer am meisten Land besitzt, die besten Erträge hat, der ist ein angesehener Bürger. Dass man dafür jedoch hart arbeiten muss, selbst die Kinder, ist zu dieser Zeit völlig normal. Schlimm wird es erst, wenn einer der Eltern oder gar beide ausfallen und die Zukunft der Kinder zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Kent Haruf lässt uns darüber nachdenken, welchen Stellenwert Familie hat, was Farmleben bedeutet, Verantwortung, Pflichtbewusstsein gegenüber Eltern und welche Entbehrungen man dafür in Kauf nimmt. Von Ende 19. Jahrhunderts bis in die 70-er Jahre begleiten wir die Farmerfamilie Goodnough. Die Kinder Edith und Lyman müssen nach dem Tod der Mutter und dem tragischen Unfall des Vaters das Arbeiten auf der Farm übernehmen. Unter den Augen des cholerischen Vaters keine leichte Aufgabe, der sie ständig antreibt und oft seiner Wut freien Lauf lässt. Von der Liebe eines Vaters ist hier wenig zu spüren, deshalb und sicher auch wegen ihres Heimwehs ist seine Frau Ava so früh verstorben. Sie hat sich nie als Farmerin gesehen und wohlgefühlt. Die sehr bildhafte Erzählung, weswegen ich den Autor so liebe, zeigt uns eine junge Frau auf, die einfach ihre Arbeit übernimmt, nur weil man sie tun muss. Weil sie sich verantwortlich für den Vater fühlt, lässt sie sogar ihre große Liebe, Sanders Vater zurück. Sein Vater und Sanders selbst passen trotzdem auf Edith auf, selbst wenn Roy ihn ablehnt, weil er ein Indianermischling ist. Lyman dagegen nimmt irgendwann die Flucht nach vorne und reist über Jahre im Land um her, nur um dem Vater zu entkommen. Währenddessen wartet seine Schwester sehnsüchtig auf ihn. Es ist traurig und schwierig zugleich, wie extrem sich eine junge Frau aufgibt und anderseits kann ich sie manchmal sogar verstehen. Selbst wenn die Thematik hier ernst ist, wirkt unterschwellig immer ein wenig Humor mit bei der Erzählung. Am Ende lässt uns der Autor mit einem Fragezeichen zurück, sodass jeder sein eigenes Urteil fällen kann. Es ist so schade, dass diesem Autor vor seinem Tod nur so wenige Bücher vergönnt blieben, ich hätte gerne mehr von ihm gelesen. Für ich ein Buch, das mich begeistert und zum Nachdenken angeregt hat und dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.
    Morgen mach ich bessere Fehler Petra Hülsmann
    Morgen mach ich bessere Fehler (Buch)
    12.06.2023

    Keiner ist perfekt, jeder macht mal Fehler

    "Jeder schleppt Ballast mit sich rum, und manchmal tut es gut, ihn mit anderen zu teilen. Damit man man ihn für eine Weile nicht alleine auf dem Buckel hat." (Buchauszug)
    Die Feier zum achtzigsten Geburtstag von Tante Fine nimmt Elli, eine alleinerziehende Mutter der 6-jährigen Paula, zum Anlass, um von Hamburg ins Allgäu zu fahren. Mit im Gepäck ist ausgerechnet ihr ständig nörgelnder Großonkel Heinz, der sie schon immer auf dem Kicker hatte. Unterwegs trifft sie dann ausgerechnet den Rechtsanwalt, mit dem sie am Vortag wegen einer illegalen Aktion der Garten-Guerillas aneinandergeraten ist. Allerdings, weil Can Demiray (Cano) dringend eine Mitfahrgelegenheit nach München benötigt, unterbreitet er Elli ein lukratives Angebot. Doch dieser Roadtrip von Nord nach Süd erweist sich als wahre Kampfansage für Elli. Zum einen wäre da der ständig nörgelnde Heinz, der immer alles besser weiß, so wie der arrogante Cano die Elli regelrecht auf die Palme bringen. Dazu kommt noch ein unerwarteter Boxenstopp wegen eines Defekts am Auto. So müssen sie durch manche Bewährungsproben, Überraschungen und Unannehmlichkeiten durch, ehe bei Elli und Cano erstes Herzklopfen einsetzt. Gibt es für einen Rechtsverdreher und eine Chaos-Queen wirklich eine Zukunft? ---

    Meine Meinung:
    Die Bücher von Petra Hülsmann sind schon immer ein Garant gewesen für gute Unterhaltung, so auch dieses Mal. Das einfache Cover hingegen konnte mich nicht so recht überzeugen, da es vom Inhalt wenig vermittelt. Der unterhaltsame, abwechslungsreiche, humorvolle Schreibstil, wie ich ihn von der Autorin kenne, ist hier mitunter etwas holprig. Das mag vielleicht daran liegen, weil dieses Buch lange unvollendet in der Schublade lag oder sie eine doch recht lange krankheitsbedingte Zwangspause hatte. Jedenfalls fand ich es diesmal nicht ganz so rund und harmonisch und mitunter waren einige langatmige Passagen darunter. Trotzdem fand ich die Einfälle sehr gut, ebenso wie die Charaktere, die alle Ecken und Kanten hatten. Da wäre zum Beispiel Nörgler und Besserwisser Heinz, der im Grunde mit sich selbst nicht zufrieden ist und deshalb an jedem was auszusetzen hat. Doch in seinem Herzen steckt auch ein weicher Kern. Der Workaholic Cano scheint es jedem recht machen zu wollen und wirkt mitunter zugeknöpft und unnahbar. Mit der Zeit zeigt er jedoch eine ganz andere Seite von sich und Elli sieht darin einige Parallelen zu ihrem eigenen Leben. Die sympathische Elli ist sehr fürsorglich zu ihrer Tochter Paula. Ihre pfiffige Paula mochte ich am liebsten, die kecke, kesse Art und die teils humorvoll, teils gewiefte Wortwahl ist hier sehr gut getroffen und auch altersgerecht. Sie mir mit Zöpfen und ihrem permanenten Fahrradhelm auf dem Kopf vorzustellen, fällt mir leicht. Ein Wiedersehen gibt es außerdem mit einem alten Bekannten. Knut, der wie immer einen Spruch auf Lager hat und mal wieder viel zu kurz hier auftaucht. Eigenwilliges wie ein Hotel mit jeder Menge an Engeln dekoriert, eine Kaninchenausstellung mit Hindernissen und ein Schützenfest mit jeder Menge Überraschendes findet sich hier alles wieder. Ebenso gibt es viele gesellschaftskritische Themen wie Rassismus, Umweltschutz, Flüchtlinge, Klimawandel bis hin zu Gender. Lediglich am Ende ging es mir dann doch etwas zu flott, im Gegensatz zum Roadtrip. Doch selbst hier hatte die Autorin noch einiges an Humor auf Lager, sodass ich mit Schmunzeln ende. Von daher gebe ich diesem Buch gute 4 von 5 Sterne.
    Dunkle Wolken über Cannes Sabine Vöhringer
    Dunkle Wolken über Cannes (Buch)
    31.05.2023

    Filmfestspiele in Cannes mit Mord und Intrigen

    "Das Leben ist wundervoll. Es gibt Augenblicke, da möchte man sterben. Aber dann geschieht etwas Neues, und man glaubt, man sei im Himmel." (Edith Piaf)
    Cannes, der idyllische Urlaubsort an der Riviera, lädt mal wieder zu ihren jährlichen Filmfestspielen ein. Ziehmutter und Freundin Simonette Bandelieu hat für Reisejournalistin Conny von Klarg sogar Karten besorgt. Außerdem hat sie für Conny ein Interview arrangiert mit Schauspielerin Margaux Calimard, die eine gute Freundin von ihr ist. Allerdings ereignet sich kurz vor der Eröffnung ein Mord und die Tote ist ausgerechnet Margaux. Erschlagen wurde sie in ihrer Wohnung vorgefunden. Die Polizei geht recht schnell von einem Raubmord aus, da einige Schmuckstücke, unter anderem ein teures Collier fehlen. Jedoch nicht nur vom Schmuck fehlt jede Spur, sondern ebenso Margaux Tochter Juliette. Allerdings durch ihren Spursinn entdeckt Conny recht schnell ungereimtes und Auffälligkeiten, denen sie nachgeht, bis sie durch Visagistin Ines auf erste Geheimnisse stößt. ---

    Meine Meinung:
    Wieder einmal blicke ich auf ein Cover mit einem malerischen Foto von Cannes, was mich sofort neugierig auf den zweiten Band dieser Reihe macht. Der Schreibstil ist unterhaltsam, flüssig und in verschiedene Kapitel und Handlungsstränge eingeteilt. Extrem schwergetan habe ich mich dieses Mal wieder mit den vielen französischen Wörtern und Sätzen. Diese werden zwar von der Autorin größtenteils übersetzt oder umschrieben, doch weil ich die Sprache selbst nicht beherrsche, stört es doch ein wenig meinen Lesefluss. Mir ist schon klar, dass dieser Krimi in Frankreich spielt, allerdings muss dann wirklich so viel französische Redewendung im Plot vorkommen? Weshalb mir selbst die Straßennamen in diesem Buch ebenso recht wenig helfen, das ist dann eher was für Liebhaber Frankreichs. Ferner finde ich es in Sachen Spannung mitunter ein wenig schleppend und einige Szenen sind sogar etwas langatmig gestaltet. Gut dagegen gefallen mir die Einblicke in die Arbeit von Psychologe und Fallanalytiker Félix Weißenstein. Dadurch wirken die Ermittlungen auf mich deutlich realistischer, den eigentlich ermittelt ja eine Journalistin nicht in einem Mordfall. Des Weiteren erhalte ich Einblicke in Conny und Félix Liebes- und Privatleben. Was mir gut gefiel, da dies im vorherigen Buch etwas zu kurz kam. Ihre Liebe, die durch die Geburt seines Sohns Lucien deutlich schwieriger wurde, bleibt weiterhin angespannt. So bleibe ich voller Erwartungen, wie es mit in dieser Dreiecksbeziehung weitergeht. Bei den Ermittlungen selbst warten wieder jede Menge Überraschungen und Wendungen auf den Leser. So ist es kein Wunder, warum der eigentliche Täter bis zum Ende hin sich bedeckt hält. Anspruchsvoll und gut durchdacht sind außerdem die vielen Charaktere und Beziehungsgeflechte der Schauspielerin und ihrer Tochter, die zu viel Verwirrung führt. Nach wie vor sympathisch finde ich Conny und ihr liebenswerter Freund Félix. Etwas eigenwillig und lange undurchschaubar bleiben für mich dagegen Ines, Juliette und Noah. Trotzdem ich das Lesen diesmal etwas anstrengend und schleppend empfand, bin ich neugierig wie es weitergeht und gebe 4 von 5 Sterne.
    Geiger, J: Nils Geiger, J: Nils (Buch)
    31.05.2023

    Rachefeldzug an einer Schülerclique

    "Er konnte in keinen Spiegel sehen, ohne darin den ganzen Horror seiner Vergangenheit zu erblicken." (Buchauszug)
    Der Tod von Mitgliedern einer Schülerclique, bei dem man beim ersten Opfer zuerst von Selbstmord ausging, stellt sich nun wohl doch als Mordfall für die Kripo München dar. Die beiden konträren Kommissare Julia Kramer und Dennis Lubinsky ermitteln und stehen vor einem Rätsel. Besonders die Buchstaben CC, die sie an jedem Tatort vorfinden, erscheinen ihnen fragwürdig. Sind es Initialen oder was haben diese Buchstaben mit dem Toten zu tun? Allerdings führt ihre Spur im Laufe der Ermittlungen zu einem weiteren Schüler und zum Tod der Schülerin Linda. Nils gilt durch seinen stechenden Blick mit den starren Augen, weshalb er gruselig aussieht und auffällt als Außenseiter. Seine starren Augen rühren allerdings von einem traumatischen Erlebnis aus der Kindheit. ---

    Meine Meinung:
    Gut gelungen finde ich das Cover mit dem großen Auge und dem darin enthaltenen Galgenmännchen. Der flüssige, lockere und spannende Schreibstil lässt mich sofort in die Geschichte eintauchen. Niemals hätte ich ein so einen Pageturner hinter diesem Debüt und Klappentext erwartet. Ich bin froh, dass die Lesersuche des Autors mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht und ich es lesen durfte. Schön finde ich die abgerundeten Ecken des Printexemplars, welches man selten sieht, doch faszinierender ist der Plot selbst. Ein Rachefeldzug, der eine ganze Schülerclique nacheinander ausradiert und jeden auf andere Weise ist zwar nicht neu, allerdings hier sehr gut umgesetzt. Imponierend finde ich außerdem die beiden Ermittler, die der Autor gut darstellt und bei dem jeder von ihnen seine Ecken und Kanten hat. Das Wechselspiel der beiden zwischen Konkurrenz, Humor, Miteinander bis hin zu Sympathie ist hier gut gelungen. Beide haben belastende Erfahrungen hinter sich, die sie nicht nur geprägt, sondern vor allem verändert haben. Mit Nils kommt dann ein weiterer ganz eigener Charakter ins Spiel. Sein Erlebnis aus der Kindheit beschert ihm nicht nur ein Trauma, sondern eine Art Gesichtslähmung und dem Aussetzen des Lidschlussreflexes. Darum sein starrer Blick, weshalb er für viele ein Art Freak, Psycho, Zombie oder Spooky ist. Allein die Vorstellung seiner Augen lässt selbst mich ein wenig erschaudern. In der Schule wird er ausgegrenzt, nur Linda scheint jemand zu sein, der ihn wirklich verstanden hat. Kein Wunder also, dass ihr Tod ihn besonders hart trifft. Selbst wenn man in diesem Thriller doch recht früh den Täter kennt, bleibt es bis zum Ende durchweg spannend und fesselnd. Allein der Wettlauf zwischen Täter und Ermittler, die versuchen, den Tod er Schüler zu verhindern, ist lohnenswert. Warum nur Rache infrage kommt, ist mir relativ schnell klar, allerdings bleibt die Motivation des Täters lange zweifelhaft. Ich hoffe, es gibt ein weiteres Buch des Autors, gebe 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
    Overkill Astrid Korten
    Overkill (Buch)
    20.05.2023

    Gefangen im Käfig

    "Nur weil dich jemand nicht so liebt, wie du es dir wünscht, heißt das nicht, dass er dich nicht mit ganzer Seele liebt.“ (Gabriel Garcia Marquez)
    Mo Celta und Nico Braun ermitteln in dem Fall um die seit März vermisste 12-jährige Greta. Von ihr fehlt bisher jede Spur, da tauchen an verschiedenen Stellen Münchens inszenierte Skelettteile auf. Sofort kommen bei Mo wieder alle Erinnerungen hoch, als ihre Schwester Elisa 1996 ebenfalls spurlos verschwindet. Hat Gretas Verschwinden womöglich etwas mit ihrem alten Fall zu tun? Zur selben Zeit fällt Ausreißerin Peggy, ein eigentümlicher Teenager mit Namen "Sohn" in der Fußgängerzone auf. Er sieht aus wie ein Obdachloser mit einem Rucksack auf dem Rücken, in dem sehr viel Geld steckt, wie Peggy bald feststellen wird. Geld, das sie gut gebrauchen kann, um ins Ausland abzuhauen. Deshalb versucht sich Peggy mit dem stummen Teenie anzufreunden und kommt dadurch automatisch seinem Geheimnis auf die Spur. ---

    Meine Meinung:
    Das eindrucksvolle Cover passt inhaltlich hervorragend zur Thematik. Im zweiten Band der Overkill Reihe geht es um Entführung, Misshandlung und Missbrauch eines grausamen Psychopathen. Deshalb empfehle ich dieses Buch nur Lesern mit guten Nerven. Mo Celta muss sich außerdem ihren Dämonen der Vergangenheit stellen, indem sie sich erneut mit dem Verschwinden ihrer Schwester auseinandersetzt. Wie im damaligen Buch "Poppy" geht einem auch der neuste Fall von Mo Celta extrem an die Nieren. Denn er befasst sich wieder einmal mit Kindeswohlgefährdung, welches hier drastisch aufgezeigt wird. Anhand mehrerer Handlungsstränge nehmen uns die beiden Bestsellerautoren mit in die Abgründe eines grausamen Psychopathen. Vor allem den Handlungsstrang Greta ist belastend und schockierend und ich leide förmlich mit ihr mit. Nicht nur ihre Gedankenwelt, sondern ihr ganzes Martyrium, das sie während der Gefangenschaft ertragen muss, wird hier dargestellt. Durch den einfühlenden, bildhaften und überaus spannenden Schreibstil kann ich mich gut in die verschiedenen Handlungen hineinversetzen. Da ich als Leser immer wieder zwischen den verschiedenen Handlungen hin und her switche, bleibt der Spannungsbogen kontinuierlich hoch. Dieses Buch fesselt mich sogar so sehr, sodass ich es kaum mehr weglegen kann. Beachtlich finde ich Mo Celtas Kindheit und Jugend und wie sehr sie alles belastet hat. Sehr befremdlich benimmt sich dieser Teenager, den Peggy "Justy" nennt. Sein Geheimnis, über welches wir im Laufe der Geschichte mehr erfahren, schockiert mich ebenso. Sprachlos machen mich Peggys familiäre Erlebnisse, obwohl es sicherlich vielen Kindern ähnlich ergeht. Den dieses Buch entstand in gewisser Weise nach wahren Begebenheiten. Gut durchdacht sind ausnahmslos die Charaktere. Allen voran Greta, mit der ich total mitfühle. Peggy, die mit ihrer toughen Art gar nicht so cool ist, sondern sogar Herz zeigt. Justy ist mit der unbedarften scheue Art recht glaubwürdig dargestellt. Am Buchende gibt noch es eine Anmerkung zur Realität, indem Kinder einfach so verschwinden und oft nicht wieder auftauchen. Chapeau an die beiden Autoren, sie sollten weiterhin gemeinsam schreiben. Von mir gibt es Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
    Die Bibel in Comics 1 Die Bibel in Comics 1 (Buch)
    13.05.2023

    Jesus Wunder in Graphic Novel Stil

    "Jesus Christus hat alles dafür gegeben, damit wir seine Wunder erleben" (Pastor Gregor Zelder)
    Band eins steigt bei der Hochzeit zu Kana ein, die Sturmstillung und weiteren Wunder Jesus folgen. Doch wer ist dieser Jesus, der viele Menschen so fasziniert? Ist er wirklich der Messias oder ein Betrüger, den man bestrafen sollte? Diese neue Graphic Novel Reihe ist für Kinder ab 9 Jahren gestuft. Die Grafik von Sergio Cariello selbst gefiel mir bei diesem Buch wirklich besser, wie ich sie von früheren biblischen Comics her kenne. Dagegen hatte ich den Eindruck, als ob man die textliche Darstellung, bewusst sehr sporadisch gehalten hat. Kindgerecht hätte man hier sicherlich noch Spielraum gehabt. Die biblischen Stellen selbst sind am Anfang der jeweiligen Geschichte zum Nachlesen aufgeführt. Die Comics erscheinen teilweise recht groß, was ich jedoch für Kinder gut finde. Allerdings für Jugendliche hätten sie gerne etwas kleiner, detaillierter und mehr sein dürfen. Von daher denke ich, dass diese biblischen Comics eher für Kinder geeignet sind. Die Größe des Comics ist durchaus handlich und durch die kartonierten Cover sehr stabil. Farblich es zwar meist passend, doch für mich sind die Geschichten im Allgemeinen schon recht düster gehalten. Wie schon erwähnt, fand ich den Inhalt in den Textblasen selbst für ältere Kinder dann doch etwas zu gering gehalten. Am meisten stört mich allerdings, dass man bei einigen Seiten gar nicht weiß, wo die Geschichte anhand der Zeichnung weitergeht, weil sie sich zu sehr überlappen. Ich finde, das hätte man besser gestalten können. ---

    Fazit:
    In interessanten, kompakten Comics durch das Buch der Bücher. Allesamt sind es Geschichten aus dem Neuen Testament. Ein kindgerechter biblischer Comic, er zwar viel Illustrationen bietet, allerdings inhaltlich für mich zu wenig bietet. Die überlappenden Zeichnungen auf einigen Seiten empfand ich mitunter sehr verwirrend. Ebenso hätte man die Grafik durch hellere Farben deutlich freundlicher darstellen können. Ich glaube kaum, dass es zu Jesus Zeiten immer so düster gewesen ist. Ich finde, hier gibt es durchaus noch Luft nach oben, sowohl für die Grafik als auch die textliche Gestaltung. Von mir bekommt deshalb dieser Comic nur 3 1/2 von 5 Sterne.
    101 bis 125 von 750 Rezensionen
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