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    claudi-1963 Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 14. Januar 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 73
    757 Rezensionen
    Kein Korb zu Weihnachten Karen Witemeyer
    Kein Korb zu Weihnachten (Buch)
    10.12.2024

    Allein bin ich sicher vor Verletzungen

    "Allzu viel Verletzlichkeit macht einsam und allzu viel Einsamkeit macht verletzlich." (Peter E. Schumacher)
    Texas 1895:
    Wie in jedem Jahr gibt es auch dieses Mal wieder die Aktion Weihnachtskörbe für bedürftige Familien. Dieses Jahr ist allerdings Felicity Wiggins für ihre Kirchengemeinde zuständig. Deshalb möchte sie wirklich vielen mittellosen Familien helfen und darum den reichsten Bürger der Stadt zum Mithelfen bewegen. Denn nur so erhofft sich Felicity, sein Herz zu berühren. Evan Beazer jedoch lebt völlig alleine und hält nichts davon, seinen Obolus zu spenden, geschweige denn mit seinen Mitbürgern in Kontakt zu treten. Felicity hat allerdings einen Plan, wie sie ihn dazu bewegen kann, sie zu begleiten. Kann sie Evan Beazers wirklich davon überzeugen, dass nicht nur Geld Menschen glücklich macht? ---

    Meine Meinung:
    In diesem winterlichen "Kleine Auszeit" Roman wird in einer kleinen Abwandlung Charles Dickens Weihnachtsgeschichte behandelt. Nur, dass es dieses Mal weniger um drei Geister geht, sondern darum, den einsamen, knickrigen Evan Beazer zu berühren und zum Umdenken zu bewegen. Natürlich spielt hier dabei zusätzlich der Glaube eine große Rolle. Der wird hier in Form der liebenswerten Felicity und der Aktion Weihnachtskörbe maßgeblich vermittelt. Wie so oft wuchs Evan selbst in Armut auf. Allerdings aus Angst, alles wieder zu verlieren, bestimmen Habgier und Geiz immer mehr sein Leben. Kein Wunder, weshalb es dadurch immer einsamer um den Hotelbesitzer wurde. Felicity hingegen wurde stark geprägt durch den familiären Glauben und glaubt immer an das Gute im Menschen. So ist sie natürlich sicher, Evan umstimmen zu können. Hartnäckig wie Felicity ist, lässt sie sich nicht einfach von ihm abwimmeln. Schon alleine weil sie sich heimlich in Evan verliebt hat, gibt sie nicht auf. Sie ist sich sicher, dass sie durch Evans Mithilfe bei der Aktion Weihnachtskörbe viel mehr bei ihm erreichen kann. Die Autorin hat mit der Veränderung der "Christmas Carol"-Geschichte von Charles Dickens und den christlichen Werten und Tugenden ein anrührendes Buch geschrieben. Man sieht es ja selbst heute noch, wie vor allem wohltätige Aktionen rund um die Weihnachtszeit, die Menschen berühren und sie dadurch Bedürftigen helfen. Ich fand diese Geschichte schon deshalb viel passender, weil darin nicht die drei Geister vorkamen. Doch vor allem haben mich Felicitys großes Herz und ihre Familie sehr beeindruckt. Berührt hat mich außerdem Timothys Schicksal und wie er damit umgeht. Lustig fand ich Mrs. Bell, die mit Evans’ Verwandlung so gar nicht klarkam. Für mich zwar keine Überraschung, doch ein überzeugendes Buch, welches vornehmlich mit dem Glauben punktet. Durch die Kürze liest sich diese Geschichte recht schnell und ist außerdem ein schönes Geschenk zu Weihnachten. Von mir gibt es 5 Sterne dafür. Für mich zwar keine Überraschung, doch ein überzeugendes Buch, welches für mich vornehmlich mit dem Glauben punktet. Durch die Kürze ist diese Geschichte recht angenehm zu lesen und ist außerdem ein schönes Geschenk zu Weihnachten. Von mir gibt es 5 Sterne dafür.
    Café Alba Emilia Lombardi
    Café Alba (Buch)
    10.12.2024

    Generationswechsel bei der Familie Milani

    Die Haselnuss-Schokoladen-Kreationen "Crema Piemontese" ist inzwischen zu einem gewinnbringenden Produkt Italiens geworden. Francesca kümmert sich erfolgreich um das Familienunternehmen, welches schon fast aus allen Nähten platzt. Ihre inzwischen erwachsene Tochter Isabella steht nach ihrem Diplomabschluss kurz vor dem Einstieg in die Leitung des Familienunternehmens. Sie schmiedet große Pläne, um die köstlichen Produkte der Familie nun auch international anzubieten. Allerdings kommen bei Francesca alte Ängste hoch, ob sie sich damit nicht übernehmen. Schließlich hat sie es selbst erlebt, wie es ist, alles zu verlieren. Auch Schwager Valentino hat längst noch nicht aufgegeben. Er versucht alles, um den beiden Frauen das Leben schwer zumachen. Als dann ein altes Dokument auftaucht, müssen sie befürchten, alles zu verlieren. Doch Carla, Francesca und Isabelle geben nicht auf und kämpfen gemeinsam. ---

    Meine Meinung:
    Ein beeindruckendes Cover ziert erneut den zweiten Band dieser italienischen Familiensaga. Hier macht die Autorin nach Band eins einen großen Zeitsprung von fast 20 Jahren. Ich fand diesen großen Zeitsprung fast ein bisschen zu groß. Inzwischen ist aus der kleinen Isabella eine erwachsene Frau geworden, die ihr Studium beendet hat. Mit viel Engagement will sie nun ihre Mutter in der Firmenleitung unterstützen und bringt jede Menge Zukunftspläne mit. Isabella will unbedingt die Crema Piemontese weltweit bekannt machen. Doch Francesca, die in all den Jahren viele Rückschläge ertragen musste, ist eher vorsichtig. Sie scheut sich vor den vielen Schulden, die keine Garantie auf Erfolg versprechen. Doch nach längerem Überlegen fassen sie einen gemeinsamen Entschluss. Wäre da nur nicht Schwager Valentino, der ihnen weiterhin das Leben schwer macht. Als sie wegen eines alten Dokuments sogar ihre Produktion einstellen müssen, haben sie Angst, alles zu verlieren. Doch nun halten die drei Frauen zusammen und versuchen alles, um ihr Unternehmen zu retten. Während weiter an den Produkten der Firma gearbeitet wird, wird zwischen Erfolg und Untergang ein neues Leben geboren und die Liebe gefunden. Denn Francesca ist erneut schwanger und Isabella findet die Liebe ihres Lebens. Dieser zweite Band der Familiensaga wartet wieder mit jede Menge schöner Momente und Liebe auf, aber auch wie schon im ersten Band mit einigen Intrigen und Wendungen. Mutter und Tochter sind ein Familiengespann, wie man es zu dieser Zeit eher selten sieht. Vor allem die Firmenleitung wird nach wie vor immer noch von Männern dominiert. Aber was hatte Francesca schon für eine Wahl, als sie nach dem Tod Matteos alleine dasteht und nach dem Hochwasser alles wieder aufbauen muss. Wo der erste Band mich mit seinen vielen unvorhersehbaren Ereignissen und den Emotionen total überrascht hat, ist in Band zwei vieles vorhersehbarer und lang nicht so überraschend. Im Gegenteil, bei manchen Entscheidungen muss ich sogar mit dem Kopf schütteln über Francesca und noch mehr über Isabella. Bei Francesca eher in Sachen Café Alba und dem Vertrauen zu ihrer Freundin Angelina, während Isabella in Sachen Liebe so einige kuriose, naive Entscheidungen trifft. In Sachen Produktion und Kreativität bekommt sie Hilfe von Konditor Orlando, selbst wenn er mit seiner mürrischen Art Isabella oft zur Weißglut bringt. Gut gefiel mir Carla, die sich absolut ins Positive verändert hat und überhaupt die Dominanz und der Zusammenhalt der Milani-Frauen, während Angelina immer negativer auffällt. Trotz einiger Szenen, die berechnend und vorsehbar sind, konnte ich selbst diesen Band kaum mehr aus den Händen legen. Am Ende jedoch bleiben bei mir einige Fragen offen, was auf einen weiteren Band hoffen lässt. Von mir gibt es für den zweiten Band der Saga nur 4 1/2 Sterne.
    Kalte Erlösung Leo Born
    Kalte Erlösung (Buch)
    14.11.2024

    Das Böse hasst, liebt und vergißt nie

    "Böse Menschen kenne ich fast gar nicht. Es begegnete mir manchmal einer, vor dem ich erschrak und meinte, er sei böse; aber wenn ich ihn genau betrachtete, war er nur ein Unglücklicher." (Paul Keller)
    In einem Hotelzimmer wird ein Prostituiertenkunde brutal ermordet und als auffallendes Detail wird er noch mit Stacheldrahtzaun gefesselt. Mara Billinsky findet recht schnell heraus, wer der Tote ist. Das Opfer war ein angesehener Frankfurter Anwalt, dessen Liebesdienerin Darina heißt, die nun zu den Hauptverdächtigen gehört. Doch ausgerechnet Maras Vater übernimmt Darinas Verteidigung, boxt sie frei und als Dank darf sie auch noch bei ihm wohnen. Da geschieht ein weiterer Mord, diesmal trifft es eine Blumenhändlerin, und wieder ist der Stacheldraht als auffälliges Detail am Tatort vorzufinden. Für Mara steht fest, sie haben es mit demselben Täter zu tun, nur warum diese unterschiedlichen Opfer? Wo ist der Bezug zu seiner Tat? Die Suche nach Polaris geht ebenfalls weiter. Da sie ihm schon auf der Spur zu sein scheinen, taucht Nordins Chef Lindström aus Schweden auf. Während es in Frankfurt für Mara alle Hände voll zu tun gibt, ermitteln die Kollegen in Schweden weiter gegen Nordin. Denn einige glauben immer noch nicht an seine Unschuld. ---

    Meine Meinung:
    Erneut ziert Band 9 eine eindrucksvolle Krähe das Cover, wie Mara Billinsky ebenfalls genannt wird. Dieser Band konnte mich wieder einmal durch seinen extrem guten Schreibstil, Spannung, die vielen Wendungen und jede Menge Überraschungen überzeugen. Besonders angetan bin ich von der Handlung Goyos. Einem Mann, in dessen Vergangenheit wir Leser hautnah blicken dürfen. Durch die recht kurzen Kapitel und Goyos Vergangenheit fliegen meine Seiten nur so dahin. Aufgewachsen ist Goyo in Mexiko unter schwierigen, familiären Bedingungen. Ich erlebe, wie zwiegespalten eine Mutter ihr Kind erzieht. Ein Vater, der ein brutaler Schläger ist und seine Kindheit zusätzlich zur Hölle macht. Dass diese Kindheit nicht spurlos an ihm vorüberging, kann ich gut nachvollziehen. Vor allem der Ideenreichtum und seine vielen Einfälle zu dem Charakter Goyo sind es, die mich in diesem Buch am meisten faszinieren. Selten habe ich einen so gut ausgearbeiteten Handlungsstrang gelesen, wie hier Goyos Vergangenheit. So eine Fantasie muss man sich als Autor erst einmal aus den Fingern saugen. Er ist wirklich phänomenal geschrieben und lassen für mich den gesamten Thriller besser aufleben. Denn Mara kenne ich als Leser ja schon von Beginn an und solche interessanten Einblicke in die Welt eines Täters machen das Ganze noch faszinierender. Doch der Autor hat noch weitere Überraschungen für uns parat, zum einen was Jan Rosen anbelangt, aber auch Nordin. Allerdings will ich davon hier nicht weiter berichten, dafür sollte man das Buch selbst lesen. Jedenfalls lässt Nordin die Jagd nach Polaris weiterhin nicht los. Während stattdessen Mara ihren Fall um den toten Anwalt und der Blumenhändlerin zu lösen versucht, muss sie zusätzlich Polaris im Auge behalten und ihren Vorgesetzten Klimmt noch ersetzen. Dieser scheint wirklich ernsthaft erkrankt zu sein und will es nicht wahrhaben. Diverse Personen bekommen mit unserem Serientäter Probleme und schließlich geschehen noch weitere Morde. Die Überraschungen kommen gegen Ende, als alle Zusammenhänge auf dem Tisch liegen und Mara endlich klar wird, was schon lange feststeht. Während Polaris für mich dieses Mal eher blass aussieht, kommt mit Goyo ein ganz neuartiger Charakter hier zum Tragen. Seine gespaltene Persönlichkeit macht diesen Menschen unberechenbar. Da tut es auch keinen Abbruch, dass man schon recht früh ahnt, wer der Täter ist. Den der Autor hat noch so viel Spannung und Überraschungen auf Lager, sodass es bis zum Ende nie langweilig wird. Eines der eindrucksvollsten Fälle Mara Billinskys, dem ich gerne eine Leseempfehlung und 5 Sterne gebe.
    Ostfriesenglück Anne Barns
    Ostfriesenglück (Buch)
    13.11.2024

    Backen und Stricken braucht Glück, Mut und gute Freunde

    "Um glücklich zu sein braucht man nicht viel, man braucht nur die wichtigsten Menschen an seiner Seite." (Pinterest)
    Anneke muss sich gerade von einem tragischen Unglück erholen und überlegen, was ihre weitere Zukunft bringt. Da begegnet sie der lebensfrohen Nora, als sie ihr elterliches Haushaltsgeschäft auflöst. Nora gönnt sich in Fenjesiel ein paar Tage Auszeit von ihrer harten Arbeit im Restaurant ihres Bruders. Sie kennt das freundliche Fischerdorf mit seinen herzlichen Bewohnern noch aus ihrer Kindheit. Konditorin Nora und die strickbegeisterte Krankenschwester Anneke verbindet recht schnell eine innige Freundschaft. Beide freuen sich über die Ablenkung und Unterstützung des jeweiligen anderen und schmieden gemeinsame Pläne. Außerdem gibt es da noch zwei adrette Männer, die jeweils ein Auge auf die beiden geworfen haben. ---

    Meine Meinung:
    Schon das wunderschöne Cover fällt mir sofort ins Auge und der Klappentext macht mich neugierig. Als großer Fan Anne Barns bin ich sofort gespannt auf die Zusammenarbeit der beiden Autorinnen. Ein Faible für Backen und köstliches Naschwerk, verbunden mit dem Thema Stricken, fließt nun in diese Geschichte mit ein. Dazu noch die gemeinsame Liebe zu Strand, Meer und der Nordsee lässt hier das fiktive, herzliche Fischerdorf Fenjesiel mit seinen sympathischen Bewohnern entstehen. Anneke, die nach dem viel zu frühen Tod ihrer Eltern schwer gedrückt ist, muss sich nun außerdem noch um ihren Nachlass kümmern. Ein Haushaltsgeschäft, mit dem die gelernte Krankenschwester wenig verbindet. Doch soll sie dieses Geschäft wirklich verkaufen, an dem das Herz ihrer Mutter hing? Nora ist immer unglücklicher im Restaurant ihres Bruders. Ihre Liebe als Konditorin kann sie hier überhaupt nicht ausleben. Der viele Stress und Unmut in ihrem Leben führen sie nach Fenjesiel, einer Insel ihrer Kindheit. Niemals hätte sie gedacht, dass sie auf dieser Insel eine neue, tiefe Freundschaft finden würde. Doch dass diese Freundschaft außerdem den Weg zu einer neuen Zukunftsverwirklichung wird, ahnt sie bis dahin nicht. Der Wohlfühlroman dieser beiden Autorinnen hat mich schnell in den Bann gezogen. Besonders weil mir die Insel mit ihren herzlichen, teils eigenwilligen Bewohnern sofort gefällt. Mit Anneke leide ich gleich am Anfang mit, denn so ein Unglück ist schon ein einschneidendes Erlebnis. Gut vorstellen kann ich mir Ernas kleiner Wollladen, indem sie für allerlei Tipps und Hilfe sorgt und ihr ganzes Herzblut daran hängt. Selbst wenn es heutzutage eher merkwürdig erscheint, ein solcher Laden auf einer kleinen Insel. Doch Fenjesiel ist einfach eine Insel mit viel Fantasie und Herzblut der beiden Autorinnen. Ich finde es außerdem passend, dass beide Frauen sich schnell anfreunden und eine weitere Zukunft schmieden. Die Idee von dem Wollcafé gefällt mir auf Anhieb, weil es nicht nur die Freundschaft, sondern das Interesse beider Frauen miteinander verbindet. Besonders die warmherzigen Charaktere, die in dieser Geschichte aufeinandertreffen, haben mich wieder beeindruckt. Nicht nur Anneke und Nora finde ich sympathisch, sondern natürlich auch die beiden Männer, die ihr Herz an sie verlieren. Jonte und der neue Arzt Paul haben beide ihr ganz eigenes Wesen. Während der eine ebenfalls einen schweren Schicksalsschlag hinter sich hat, kommt der andere einem zuerst etwas arrogant vor. Dies allerdings ändert sich im Laufe der Geschichte. Ich bin schon sehr gespannt, ob wir von den Autorinnen weitere Bücher lesen werden, und gebe 5 Sterne.
    Weihnachtsfunkeln in Miracle Hill Sandra Pulletz
    Weihnachtsfunkeln in Miracle Hill (Buch)
    13.11.2024

    Erwartungen brechen Herzen

    "Du gehst im Dunkeln, im Herzen bedrängt, von Sorgen beengt, plötzlich über dir Sterne funkeln." (Wilhelm Steinhausen)
    Für Fotografin Amanda gibt es nichts Schlimmeres als Weihnachten in Miracle Hill. Zu viele traurige Erinnerungen haben sie seither nicht nach Hause gezogen. Doch das wird sich nun ändern, vor allem weil ihr Chef an der ganzen Misere Schuld hat. Kaum in der väterlichen Lodge angekommen, muss sie feststellen, ein fremder Mann ist in ihrer Wohnung. Und leider ist dies nicht alles. Ihr Vater hat kaum Zeit für Sie, weil er seine Lodge verkaufen will. Ausgerechnet alles, an dem Amandas Herz hängt. Skilehrer Phil kann es kaum glauben, dass Williams Tochter sich nach über 4 Jahren hier blicken lässt. Doch der alleinerziehende Vater wird deshalb trotzdem nicht die Wohnung für sie räumen. Hingegen müssen sie zusammen Pläne schmieden, wie sie den Verkauf der Lodge verhindern können und kommen sich dabei immer näher. Wäre da nicht Phils Ex-Frau, die nach Jahren ihre Familiengefühle wiederentdeckt. Sein Sohn Timothy hingegen weiß keinen anderen Ausweg, als abzuhauen und das bei Kälte und Schnee. ---

    Meine Meinung:
    Band 9 der "Magic Christmas" Reihe führt uns ins winterliche Miracle Hill. Dort besitzt Amandas Vater William ein angesehenes Hotel, welches an Weihnachten immer ausgebucht ist. Nach dem Unfalltod ihrer Mutter allerdings zog sie bisher gar nichts nach Hause. Ausgerechnet da verspricht ihr Chef ihrem Vater, dass sie Weihnachten nach Hause kommt. Allerdings hat sie Amanda ihr Wiedersehen ganz anders vorgestellt. Es wohnt nicht nur der attraktive Skilehrer Phil mit seinem Sohn in ihren Zimmern, sie bekommt obendrein fast nie ihren Dad zu Gesicht. Der lässt kurz danach, die große Bombe mit dem Verkauf der Lodge platzen. Gemeinsam mit Phil bereitet Amanda jede Menge Streiche und Manipulationen, damit die Interessenten die Lust am Kauf verlieren. Da bleibt es nicht aus, dass sie sich mit Phil und seinem Sohn Timothy immer mehr anfreundet. Doch kaum fliegen die ersten Schmetterlinge bei Amanda und Phil, bringt seine Ex-Frau alles ins Wanken. Nachdem ich kürzlich erst Band 7 dieser Reihe gelesen habe, sind meine Erwartungen groß gewesen. Leider hat mich diese Geschichte nicht so sehr berührt. Zum einen fand ich einige Situationen recht übertrieben und unrealistisch dargestellt, vor allem gegen Ende zu. Wieso soll ausgerechnet die Ex-Frau, nach jahrelangem Desinteresse nun an ihrem Mann und Sohn interessiert sein? Dieses Eifersuchtsszenario ist für mich ein wenig zu übertrieben und diesen komischen Plan von ihr finde ich etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Dazu noch das überstürzte Abhauen von Timothy. Außerdem haben mich Amandas eifersüchtige Reaktionen so gar nicht überzeugt. Und zu guter Letzt finde ich Timothy ein wenig zu erwachsen. Bestimmte Aussagen von ihm passen da einfach nicht zu einem 10-Jährigen. Überhaupt finde ich diese Geschichte etwas zu unruhig und überhastet. Was sicher an Amandas Vater liegt, der so eine extreme Unruhe vermittelt. Ich habe das Gefühl, dass hier ein wenig Ruhe und die weihnachtliche Stimmung abhandengekommen sind. Erneut taucht auch diesmal wieder Santa auf mit guten Tipps. Mir scheint, dies ist ein wiederkehrendes Detail dieser Reihe. Phil dagegen empfand ich als recht authentisch und sympathisch, während ich mit Amanda nie so richtig warm wurde. Ich fand sie am Anfang ziemlich arrogant und abgehoben. Nur gut, dass sich dies mit der Zeit etwas legt. Alles in allem kam bei mir keine wirkliche Weihnachtsstimmung auf, deshalb von mir nur 3 1/2 Sterne.
    Das kleine Hotel der Weihnachtswünsche Nadin Maari
    Das kleine Hotel der Weihnachtswünsche (Buch)
    13.11.2024

    Eine Eisprinzessin im falschen Hotel

    Sunny Spatz steht in Berlin kurz vor ihrer Hochzeit, als sie auf eine Eismesse im entfernten Freiburg aufmerksam wird. Kurzentschlossen meldet sie sich an. Dass es dabei zu einer Verwechslung des Hotels statt dem gebuchten Bellevue landet sie im Berghotel Bellwü kommt, ahnt sie da noch nicht. Zudem hält man sie für die inkognito reisende Prinzessin Susanna Leonore Karoline von Hollerburg. Doch Sunny genießt die Aufmerksamkeit in vollen Zügen und entdeckt dazu noch die wahre Prinzessin. Die jedoch hat gar nicht die Absicht, ihre echte Identität preiszugeben. Als dann das Hotel auch noch von der Außenwelt abgeschnitten wird und zudem der Koch, muss Sunny sogar ein Weihnachtsessen improvisieren. Wird sie noch rechtzeitig in Berlin sein und ihren Tom heiraten? ---

    Meine Meinung:
    Achtung, dies ist eine Neubearbeitung von dem Buch: "Liebe, Eis und Weihnachtsstreusel". Wobei mir dieses Cover besser gefällt als das zuvor. Die Geschichte begann recht locker und unterhaltsam und zu Beginn konnte ich über einige Szenen sogar lachen. Doch im Laufe des Buchs wurden für mich die Szenen immer unrealistischer. Mitunter wiederholten sie sich zumindest, was Hund Gustav und Vogerl anbelangt, die an sich ja schon recht grotesk waren. Selbst die etwas quirligen Bellwü Schwestern, samt Lilly empfand ich zeitweise recht speziell, unprofessionell und surreal. So kann man einfach kein Hotel führen, so einfältig und mit so vielen Verwechslungen. Desgleichen empfand ich Sunnys Vortrag auf der Messe recht verwirrend und dilettantisch. Man kann auf alle Fälle diese Geschichte nicht ernst nehmen, weil sie für mich einfach zu abwegig ist. Da ist bei einigem die Fantasie der Autorin doch etwas durchgegangen oder sie wollte es einfach so. Das Weihnachtsmenü war zwar ein guter Einfall, allerdings kann man doch keinen hungrigen Gästen nur Eis kredenzen. Schön dagegen sind die verschiedenen Eisvariationen, die jeweils am Kapitelanfang stehen. Ich war wirklich erstaunt, wie viel kuriose Eispräsentationen sie sich einfallen ließ. Allerdings war die Handschrift der Autorin nicht immer einfach zu entziffern. Auch die Charaktere sind mitunter doch recht speziell in diesem Buch. Dabei wirkt nicht nur Sunny auf mich relativ naiv und etwas überdreht, sondern ebenso Lilly und diverse Gäste. Schon das man an Weihnachten heiratet, finde ich recht speziell, doch dass man dann den Nerv hat, zuvor noch eine Messe zu besuchen, ist doch sehr ungewöhnlich. Sanna, die echte Prinzessin, hat auf mich ebenfalls nicht den Eindruck einer Adeligen gemacht. Ihre Beweggründe inkognito zu reisen, kann ich allerdings gut nachvollziehen. Man sollte deshalb diese Geschichte nicht allzu ernst nehmen, sondern wirklich als eine Art Wintermärchen sehen. Wer also eine Art fantasiereiche weihnachtliche Verwechslungskomödie sucht, der ist hier genau richtig. Mich jedoch konnte das Buch im Laufe des Lesens leider immer weniger überzeugt, weshalb ich 3 von 5 Sterne gebe.
    Das Land, von dem ich träume Jody Hedlund
    Das Land, von dem ich träume (Buch)
    07.11.2024

    Für meine Träume riskiere ich alles

    Colorado Territory, 1869:
    Ivy McQuaid möchte ihre Träume von einem eigenen Stück Land und einer kleinen Farm verwirklichen. Doch dazu braucht sie dringend Geld. Dank ihrer Brüder ist Ivy eine der besten im Viehtreiben, Lasso werfen, Rodeoreiten und anderen Dingen, die eigentlich eher Männer tun. Doch gerade weil sie darin einer der Besten ist, nimmt sie für Preisgeld mit falschem Namen als Mann verkleidet an diesen Wettkämpfen teil. Denn als Frau hat sie keine Chance, zugelassen zu werden. Ausgerechnet da taucht Jericho Bliss auf und entlarvt Ivy. Der Mann, der ihr mit seinem Verschwinden das Herz gebrochen hat. Obendrein interessiert sich Jericho für dasselbe Stück Land. Er will es als Tarnung kaufen, obwohl Ivy darauf spekuliert. Ist er wieder zurückgekehrt, um ihr Herz erneut zu brechen? ---

    Meine Meinung:
    In Band 4 der Buchreihe der Familie McQuaid dreht sich dieses Mal alles um Ivy, die Jüngste. Inzwischen ist aus dem jungen Mädchen von Band 1 eine stattliche Frau geworden. Allerdings liebt Ivy mehr die harte Arbeit mit den Tieren, als die eigentliche Hausarbeit der Frauen. Weshalb sie schon länger von ihrem eigenen Stück Land mit einer kleinen Farm träumt, auf dem sie Schafe züchten will. Weil sie jedoch als Frau nicht an den harten Cowboy-Wettkämpfen mit Preisgeld teilnehmen darf, verkleidet sie sich als Mann und nennt sich fortan Buster Bliss. Es könnte alles so schön sein, würde nicht ausgerechnet ihre erste große Liebe Jericho Bliss auftauchen und sie dort wiedererkennen. Dieser ist jedoch nur zurückgekehrt, um einen Schwerverbrecher zu jagen, der in Fairplay abgetaucht ist. Nun interessiert er sich ausgerechnet als Tarnung für dasselbe Stück Land, für das Ivy Geld gespart hat. In diesem Band spürt man sofort, dass Ivy älter, reifer und vernünftiger geworden ist. Trotzdem sie mit den Wettkämpfen ein hohes Risiko eingeht. Doch sie weiß genau, was sie tut, und ist wirklich richtig gut darin. Keinem fällt auf, dass Buster in Wahrheit eine Frau ist, was ich schon etwas eigenartig finde. Ich kann allerdings Ivys Träume von einer eigenen Farm sehr gut nachvollziehen. Schließlich ist sie auf allen Farmen ihrer Brüder Wyatt, Flynn und Brody zu Hause und weiß im Grunde nie richtig, wo sie hingehört. Außerdem braucht sie ihren Freiraum und will den einzelnen Familien nicht mehr zur Last liegen. Ihrer großen Liebe Jericho trauert sie immer noch ein wenig nach, was nach seinem Auftauchen umso stärker wird. Spannend und gefährlich wird es für Ivy, als sie ausgerechnet mit ein paar Männern auf Schatzsuche geht, um das Geld für die Farm zu beschaffen. Während Jericho sich um sie sorgt, setzen ihre Brüder alles daran, ihn aus Ivys Nähe zu drängen. Ist ihre Liebe stärker oder bricht er ihr erneut das Herz? Mit viel Westernfeeling, abenteuerlicher Spannung und Liebe nimmt uns die Autorin erneut in die herzliche Familie McQuaid. Der starke Zusammenhalt dieser Familie fasziniert und fesselt mich. Auch diesmal hat sich die Autorin viel Zeitgemäßes, christliche Werte und interessante Charaktere einfallen lassen. Am Ende gibt es erneut einen Vorgeschmack auf den wahrscheinlich letzten Band, bei dem es um Dylan geht. Ich empfehle diese Reihe und gebe wieder 5 Sterne.
    Zimtsterne und Winterküsse in der kleinen Bäckerei Marie Komenda
    Zimtsterne und Winterküsse in der kleinen Bäckerei (Buch)
    28.10.2024

    Winterwunder mit Hindernissen

    "Seufzend öffnete Leonie den ersten Ordner und blätterte durch die Seiten. Hefezopf, Zimtschnecken, Himbeertorte, Sachertorte – alle Rezepte waren da und bei jedem einzelnen Rezept lief Leonie das Wasser im Mund zusammen." (Buchauszug)
    Kurz vor Weihnachten bekommt Leonie eine erschütternde Nachricht, dass ihre Großmutter verstorben ist. Sie war ihre letzte Verwandte, die nach dem Tod der Eltern noch für sie da war. Das Einzige, was ihr nun noch bleibt, ist Omas Bäckerei im kleinen Dorf im Schwarzwald. Doch sie ist Logopädin und keine Konditorin, allerdings ist die Bäckerei alles, was von ihrer Kindheit übrig geblieben ist. Kurzerhand stellt Leonie den stattlichen Konditor Hannes ein, der sie mit herrlichem Gebäck verzaubert. Bis eines Tages ein verwahrlostes, hungriges Mädchen auftaucht und für jede Menge Wirbel sorgt. Doch gleichzeitig liegt Leonie viel an Mila und sie will ihr weiterhelfen. Doch hat Mila etwas mit dem Einbruch und dem Brand zu tun und was für ein Geheimnis umgibt Hannes? ---

    Meine Meinung:
    Ein Cover mit dem bezaubernden, verschneiten Haus macht mich neugierig auf diese weihnachtliche Geschichte. Der Beginn ist schon extrem traurig. Nicht nur die Verabschiedung von Leonie in die Schweiz, die Oma alleine lässt. Nein, acht Jahre später verliert sie auch noch ihr letztes Familienmitglied und muss ihre Großmutter zu Grabe tragen. Sie hinterlässt ihr die kleine Bäckerei, indem sie an Weihnachten immer mit Oma Plätzchen gebacken hat. Besonders ihre Zimtsterne sind Leonies Lieblingsplätzchen. Hin und hergerissen, was sie tun soll, entscheidet sie sich für den Erhalt der Bäckerei. Mit Konditor Hannes macht sie dann einen wahren Glücksgriff und die Bäckerei läuft sehr gut. Allerdings tauchen Probleme auf, als die hungrige Streunerin Mila vor dem Haus auflauert. Mit ihrer schlechten Erziehung sorgt sie für jede Menge Chaos und bringt jede Menge Unruhe in Leonie und Hannes Freundschaft. Als ein Brand kurz vor Weihnachten vieles zerstört, steht Leonie kurz vor der Aufgabe. Hat Mila das Feuer gelegt und was für ein Geheimnis hat Hannes? Eingeteilt in 42 Kapitel erleben wir Leonies Kampf mit ihrer neuen Existenz als Bäckereibesitzerin, ihre Freundschaft zu Mila und Hannes und dessen spätere Liebe. Leonie ist gebrandmarkt durch den viel zu frühen Tod der Eltern und hat Bindungsängste. Diese schüren immer wieder ihre Zweifel, ob bei Freundschaften oder Beziehungen. Ansonsten hat sie ein wirklich gutes Herz, was man vor allem an der Sorge um Mila spürt. Ähnlich ist es bei Hannes, dessen Freundschaft zu einem alten Schulfreund immer wieder von diesem ausgenutzt wird. Mila hat es nicht einfach im Leben. Die Mutter im Gefängnis, der Vater Alkoholiker und sie wird mit allem alleine gelassen. Niemand kümmert sich darum, ob das Mädchen was zu essen hat. Auch Leonies Trauer lässt mich nicht kalt und treibt mir oft die Tränen ins Gesicht. Ebenso geht es mir mit Mila, doch mitunter bin ich auch wütend über die Dreistigkeit, die sie an den Tag legt. Allerdings spürt man zusehend, wie Vertrauen und Liebe das Mädchen verändern. Ruhige Zeiten werden von jeder Menge Turbulenzen und Problemen abgelöst, was für viel Abwechslung sorgt. Gut gefallen mir außerdem die Rezepte, die zwischen die Kapitel einfließen. Von Schwarzwälder Kirschtorte bis Schokoladenbrot befinden sich 5 leckere Rezepte zum Nachbacken in diesem Buch. Selbst wenn ich hier den Schwarzwald als Lokalkolorit wenig spüre, hat mich vor allem die herzliche Geschichte erwärmt und emotional berührt. Ich gebe 5 Sterne und möchte Sie definitiv weiterempfehlen.
    Trauriger Tiger Neige Sinno
    Trauriger Tiger (Buch)
    28.10.2024

    Schwieriger Zugang zum Thema Kindesmissbrauch

    Mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester und den Hippie-Eltern wächst Neige Sinno in einem kleinen Ort in den französischen Alpen auf. Als die Mutter einen anderen Mann kennenlernt, lässt sie sich scheiden, um mit dem attraktiven Bergführer und den beiden Kindern, so wie zwei weitere kommen bald hinzu, auf einem heruntergekommenen Bauernhof zusammenzuleben. Sieben Jahre lang wird Neige Sinno während dieser Zeit von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht. Ihr Martyrium beginnt, als sie ungefähr sieben Jahre alt ist. Genau jedoch kann sie sich nicht mehr erinnern. Erst mit 21 Jahren zeigt sie ihren Peiniger an und geht vor Gericht. In ihrem Buch nähert sich die Autorin jener Vergangenheit, in der sie Parallelen und Ähnlichkeiten aus der Literatur wie z. B. "Lolita" von Vladimir Nabokov sucht. Ausgezeichnet mit einigen Literaturpreisen hat dieses Buch zahlreiche Herzen in Frankreich berührt. ---

    Meine Meinung:
    Ich will ehrlich sein, mich hat dieses Buch leider viel zu wenig berührt. Der beschwerliche Schreibstil und die vielen Passagen zu literarischen Werken überfordern mich leicht. Ebenso wenig gefällt mir, dass sie doch recht knapp und gefühlskalt über ihre eigene Vergangenheit und das eigentliche Anliegen berichtet. In diesem Buch werden eher die Familie, die Tat im Allgemeinen und der Täter durchleuchtet als das eigentliche Opfer. Gestört haben mich außerdem die zahlreichen Wiederholungen von einzelnen Passagen. Natürlich kann ich verstehen, warum die Autorin in diesem Buch nur wenige Details über ihren eigenen Missbrauch eingeht. Doch warum dann dieses Buch, frage ich mich, wenn sie im Grunde nicht groß auf sich selbst eingeht? Hätte ich zuvor gewusst, dass die Autorin eine studierte Literaturwissenschaftlerin ist, hätte ich sehr wahrscheinlich Abstand davon genommen. Allerdings muss ich dem Satz zustimmen: "Dieses Buch macht Angst, bevor man es gelesen hat; wenn man es dann liest, verliert man die Angst sofort." Natürlich überlegt man, wenn es um das Thema Kindesmissbrauch geht, werde ich das wohl verkraften. Doch in diesem Buch ist es definitiv der Fall, denn die Autorin geht nur gering auf detaillierte Beschreibungen von damals ein. Im Gegenteil, sie versucht auf eine ganz andere Art und Weise als sonst, sich diesem Thema zu nähern. Für Neige Sinno jedoch steht fest: Kindesmissbrauch ist keine Prüfung, kein Zwischenfall im Leben, sondern eine Erniedrigung, die die Grundfesten eines selbst zerstören. Wer einmal Opfer war, der ist immer Opfer. Selbst wenn es einem irgendwann gut geht, wird man diesen Makel nie wieder ganz loswerden. Sie fragt sich: Wer sind diese Täter, die so etwas ihren Opfern antun? Schade finde ich allerdings, dass sie viel zu sehr verallgemeinert, statt wirklich über ihre eigenen Gefühlswelt zu berichten. Wahrscheinlich ist dies genau der Grund, warum ich zu Buch und Autorin nie einen richtigen Zugang finde. Fassungslos macht mich außerdem, wieso ihre eigene Mutter nichts davon gewusst haben soll und warum sie nach der Anzeige ihrer Tochter noch ein Jahr lang bei ihm geblieben ist. Natürlich sind ihre beiden jüngsten Kinder noch zu jung und sie mitten in der Ausbildung, trotzdem bleibt es für mich unbegreiflich. Während der Täter dann nach 9 Jahren Haft wieder freikommt und eine neue Familie gründet, wird sein Opfer die Taten lebenslang nicht vergessen. Überrascht haben mich allerdings die vielen Beispiele aus der Literatur zum Thema Missbrauch. Einiges finden wir im oben erwähnten Werk „Lolitas“ Nabokov, Virginia Woolf, Christine Angot oder Emmanuel Carrère. Immer wieder zieht sie aus diesen Werken Schlüsse und stellt sich selbst die Frage, wie sie überhaupt über ihre eigenen Erfahrungen erzählen soll. Andererseits widert es sie an, überhaupt über diese Vergangenheit zu berichten. Wahrscheinlich sind ihre Gefühle deshalb im Buch so knapp bemessen. Mich hat es leider nicht vollständig überzeugt, weshalb ich nur 3 Sterne vergebe.
    Der Bademeister ohne Himmel Petra Pellini
    Der Bademeister ohne Himmel (Buch)
    18.10.2024

    Leben ist Geschenk

    Die 15-jährige Linda ist mit ihrem Leben unzufrieden. Oft denkt sie daran, vor ein Auto zu laufen, um es zu beenden. Doch zwei Menschen haben dies bisher verhindert. Einer davon ist ihr einziger Freund Kevin, der ebenfalls immer wieder mit der Umwelt hadert, und der andere ist der 86-jährige ehemalige Bademeister Hubert. Hubert, durch seine schwere Demenz gezeichnet, kann inzwischen nicht mehr die Wohnung verlassen. Stattdessen leistet Linda ihm und seiner Pflegerin Ewa dreimal die Woche Gesellschaft. Sie versucht in dieser Zeit, sein Leben so schön wie möglich zu gestalten. Doch am Ende schlägt das Schicksal erbarmungslos zu. ---

    Meine Meinung:
    Hubert war früher Bademeister im Strandbad in Bregenz. Während dieser Zeit ist nie ein Kind ertrunken. Die Autorin erzählt hier die Geschichte eines jungen Mädchens, das für mich sehr viel Verantwortungsgefühl besitzt. Sie bemüht sich aufopfernd um ihren Nachbarn Hubert. Wie viel der an Demenz erkrankte Hubert wirklich von Lindas Besuchen noch mitbekommt, ist fraglich, zu Beginn sicher deutlich mehr als später. Doch zumindest wird dadurch der Alltag von ihm, Ewa und ihr selbst abwechslungsreicher. Zudem ist Linda durch diese Aufgabe von ihren Suizidgedanken abgelenkt, die immer wieder ihr Leben bestimmen. Besonders gut gefällt mir, wie die Autorin hier den Umgang dieser drei Generationen beschreibt. Man merkt, dass sie selbst viele Jahre in der Pflege von demenzkranken Menschen tätig war. Linda spricht mit ihm viel über seine Tätigkeit als Bademeister. Sie sehen Fotoalben an oder zählen mit großer Leidenschaft. Lustig finde ich die Idee, mit Schwimmflügel im Wohnzimmer Trockenübungen zu veranstalten. Allerdings spürt man im Laufe des Buchs dann doch, wie Hubert immer schneller abbaut, niemanden mehr erkennt und die Demenz schließlich immer mehr fortschreitet. Immer mehr zieht er sich aus dem Leben zurück. Vielleicht versteht Linda ihn deshalb so gut, weil sie selbst am liebsten aus ihrem eigenen Leben verschwinden würde. Überrascht hat mich, wie positiv demente Menschen auf Hunde reagieren. Mit einer Leichtigkeit und humorvollen Sprache wird das Thema Demenz sehr einfühlsam beschrieben und dargestellt. Bemerkenswert finde ich, dass diese Erkrankung nicht immer nur Negatives und Schweres hervorbringt. Linda und Ewa gefallen mir außerordentlich gut. Linda mit ihrer herzlichen sozialen Ader scheint die Besuche bei Hubert wirklich zu schätzen. Aber auch Ewa, die noch zusätzlich den Haushalt führt und viel zu wenig Zeit hat, um sich intensiv um Hubert zu kümmern. Überhaupt scheint sie mit der Pflegerin aus Polen ein besonderes Verhältnis zu haben. Sie nimmt sie ernst und mit ihr kann sie über ihre Sorgen reden. Niemand außer Ewa scheint zu merken, dass Linda eigentlich Hilfe braucht. Ihre Mutter ist viel zu sehr mit Ihrem neuen Partner beschäftigt. Irgendwie ist es schon traurig, dass so viele Personen mit einem tragischen Hintergrund hier aufeinandertreffen. Schockierend finde ich vor allem immer wieder Lindas suizidale Gedanken. Nur gut, dass diese Geschichte trotz all dem Schweren auch sehr viel Humor beinhaltet. Das Ende bringt zwar etwas Befreiendes und einen Neuanfang für Ewa. Doch leider auch einen großen Schockmoment, mit dem ich nicht gerechnet habe. Ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann, weil man Demenz und andere Themen so viel besser nachvollziehen kann. Von mir gibt es 4 1/2 Sterne, weil mir dann doch Kevins Leben und Situation ein wenig zu kurz kamen.
    Das Dickicht Nikolas Kuhl
    Das Dickicht (Buch)
    04.10.2024

    Wahrheit lässt sich nicht begraben

    Der Entführungsfall an der ca. 15-jährigen Architektentochter Charlotte Kobayashi lässt bei KHK Juha Korhanen alte Erinnerungen aufflammen. Zusammen mit seinem Kollegen KOK Lucas Adisa (Lux) stellt er viele Ähnlichkeiten zu einem alten Fall fest, der fast 20 Jahre zurückliegt. Im Oktober 2006 wurde der 14-jährige Daniel Boysen entführt und in einer Kiste im Wald vergraben. Als die Ermittler ihn später im Wald ausgraben, kann nur noch sein Tod festgestellt werden. Doch wie kann das sein? Der Täter von damals wurde doch entlarvt und er beging Suizid vor seiner Verhaftung. Auffällig ist außerdem, als Juha feststellt, dass sein Kollege Werner Swoboda weiter an dem Fall ermittelt hat. Doch warum der Fall war doch abgeschlossen? Hatte Swoboda Zweifel am Täter? Immer weiter tauchen die Ermittler in die Geschehnisse von damals ein und entdecken eine Tragödie, in der Opfer zum Täter wurden und andersherum. ---

    Meine Meinung:
    Bei dem düsteren Cover war ich schon auf einen spannenden Kriminalfall gefasst. Zumindest der Klappentext hört sich vielversprechend an. Der Schreibstil ist angenehm, locker und flüssig, allerdings plätschert er bis fast zum Ende etwas quälend dahin. Interessant allerdings ist, dass es im Jahr 1981 schon einmal einen ähnlichen realistischen Fall gab. Auch damals findet man die 10-jährige Ursula Hermann erst 14 Tage später erstickt in einer Kiste im Wald vor. Ob dieser Krimi auf diesem realen Fall basiert, wird für mich allerdings nicht ersichtlich. Zumindest wird im Anhang nichts erwähnt. Allerdings wurde ebenso wie in unserem Buch in diesem konkreten Fall erst über 20 Jahre später der Täter ermittelt. Von daher zeigt dieser Kimi recht viele Ähnlichkeiten zu diesem damaligen realen Fall. Die beiden Protagonisten Juha Korhanen und Lucas Adisa passen als Kommissare und Team gut zusammen. Beide haben ihren ganz persönlichen Hintergrund, zu dem wir als Leser im Buch immer wieder Einblicke bekommen. Während Korhanen eher derjenige ist, der oft zu vorschnell handelt, ist Lux doch eher der umsichtige, gefasste, den nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Vielleicht liegt es daran, weil Korhanen den Fall Boysen als junger Polizist maßgeblich begleitet hat und Lux dagegen viel unbedarfter an diesen Fall geht? Doch gerade diese Gegensätze schweißen die beiden im Laufe der Ermittlungen immer mehr als Team zusammen. Genauso bekomme ich in Sachen Privatleben während des Lesens ebenfalls immer mehr Einblicke. Die Ermittlungen selbst ziehen sich für mich mitunter etwas unnötig in die Länge. Allerdings bekomme ich dadurch viel mehr den Eindruck von wirklicher Polizeiarbeit. Ich spüre, wie schwierig es ist, einen Fall aufzuklären, bei dem viele der Zeugen und Betroffenen schon verstorben sind. Hier werden die Recherchen zum Fall enorm erschwert, da man kaum noch jemanden befragen und oft nur noch auf die Akten zurückgreifen kann. Von daher ist dieser Cold Case Fall eine ziemliche Herausforderung für das Kripoteam. Viel Ungereimtes und jede Menge Wendungen lassen dann am Ende doch noch Spannung entstehen. Durch die zwei ungleichartigen Beamten bleibt der Krimi trotz mühsamer Ermittlungen interessant, selbst wenn ich etwas mehr Spannung erwartet habe. Trotzdem freue ich mich auf weitere Kriminalfälle dieser Ermittler aus der Feder dieser beiden Autoren und gebe gute 4 Sterne für ihren ersten Fall.
    Lukas fällt auf die Nase Edward Welch
    Lukas fällt auf die Nase (Buch)
    04.10.2024

    Hochmut kommt vor dem Fall

    "Gott aber beweist uns seine große Liebe gerade dadurch, dass Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren." (Röm. 5, 8)
    Lukas Langohr wohnt mit seiner Familie in einer Höhle am Rand von Wiesental. Lukas ist außerdem der schnellste Läufer in seiner Klasse, was er demnächst im Ferienlager wieder unter Beweis stellen will. Doch niemals hätte er gedacht, dass er bei diesem Lauf auf die Nase fällt. Seine Schwester Lotte steht ihm jedoch zur Seite, tröstet ihn und hilft ihm, diese Niederlage besser zu verstehen. Sie zeigt ihm, das Gewinnen nicht das Wichtigste im Leben ist und sie ihn immer lieb haben wird. ---

    Meine Meinung:
    Das bunte Cover lädt wieder zu einer hilfreichen biblischen Bilderbuchgeschichte ein. Die kurzen und knappen Textpassagen sind kindgerecht und werden mit tollen Illustrationen untermalt. Der Hochmut von Lukas, dass er der Schnellste und Beste ist, wird ihm bei einem Rennen zum Verhängnis. Seine langen Ohren verdecken bei Rennen die Augen und er fällt. Natürlich ist ihm das peinlich und er hat vor allem Angst, was die anderen Schüler nun über ihn denken werden. Doch eine hält immer zu ihm, das ist seine Schwester Lotte. Sie zeigt Lukas, warum es außer Stolz und Hochmut etwas viel Wichtigeres im Leben gibt. Nämlich Gott zu vertrauen. Außerdem sagt sie ihm: "Manchmal müssen wir versagen, damit wir erkennen, wie sehr wir Gottes Hilfe brauchen." Das nennt Gott Demut, und wenn wir Jesus um Verzeihung bitten, dann vergibt er uns auch. Mit einer bildhaften, kindlichen Sprache wird hier den Kindern Gottes Wort vermittelt. Mit viel Liebe und Einfühlvermögen wird die Geschichte anhand von Tiere hilfreich dargestellt und erzählt. In unserer Geschichte geht es dieses Mal um Stolz, Hochmut und Vergebung. Im Anhang findet sich dann die zusätzliche Hilfe für Eltern und Erziehungsberechtigte, wie sie mit den Kindern über dieses Thema reden können. Außerdem gibt es noch einige Bibelstellen zu diesem Thema. Allerdings finde ich dieses Buch für Kinder ab 3 Jahre zu früh. Ich würde es eher ab 5 Jahre empfehlen. Dieses hilfreiche Buch ist ein schönes Geschenk zum Vorlesen oder selber lesen und gebe 5 Sterne.
    Glück mit Kürbiskuchen Emma Wagner
    Glück mit Kürbiskuchen (Buch)
    04.10.2024

    Neues Flair für das Hörnan

    Vera ist eigentlich nur auf der Suche nach dem Glück und ihrer ganz großen Liebe. Mit großer Leidenschaft erprobt sie außerdem neue Rezepte, besonders jetzt, nachdem sie ohne Job dasteht. Doch ihr Vater und Besitzer des einzigen Lokals, des Hörnan, möchte davon nicht wissen. Er setzt weiter auf Altbewährtes und seine alten Stammgäste. Viggo hat nach dem Ärger mit Kollegin Solveig von Frauen die Schnauze voll. In Lappland möchte er in aller Ruhe seine neue Aufgabe angehen. Allerdings macht sein Vater ihm einen Strich durch die Rechnung und schickt ihn nach Lillaström, wo er einem alten Freund helfen soll. Schwierig nur, dass er dort wegen des anstehenden Herbstfests bei Vera wohnen muss und keine Ruhe für seine Arbeit findet. Außerdem scheint er Veras Zukunftspläne mit dem Hörnan ebenfalls nicht umsetzen zu können. ---

    Meine Meinung:
    In Band 4 der "Liebe auf Schwedisch" Reihe dreht sich diesmal alles um Vera und Viggo. Beide sind unglücklich mit ihrem Leben und würden gerne etwas daran ändern. Während Vera dringend die Liebe fürs Leben sucht, die sie täglich in ihren Liebesromanen aufsaugt, hat Viggo von Frauen die Nase voll. Er will nur endlich wieder in seinem Job Erfolg haben, ohne dass ihm seine Kollegin die Ideen klaut. Dafür sucht er sich einen Ort aus, bei dem er viel Ruhe erhofft. Doch zuvor muss er noch einen Gefallen für seinen Vater tun. Dass er dabei seine alte Ferienfreundin Vera wiedersieht, damit hat er nicht gerechnet. Vera entpuppt sich zwar als wunderschön, doch auch als Nervenbündel, das ihn immer wieder auf die Palme bringt. In Sachen Kochen kann ihr jedoch so schnell niemand das Wasser reichen. Jetzt muss er dies nur irgendwie Veras sturem Vater beibringen, der in seinem Lokal keinerlei Veränderung will. Was er allerdings immer wieder von Vera über Liebe und Männer aufschnappt, verunsichert ihn zusehends. Doch auch Viggo hat sich verändert. Aus dem schüchternen, brillentragenden Jungen von damals hat sich ein stattlicher, gut aussehender Mann entwickelt, den Vera kaum wiedererkennt. Schon das Cover mit dem kleinen Häuschen und den Kürbissen stimmt mich auf Schweden und das anstehende Herbstfest ein. Erneut freue ist die Freude groß auf Lillaström und dessen liebenswerte, eigenwillige Bewohner. Schon zu Beginn wirft die Autorin mit schwedischen Köstlichkeiten nur so um sich. Was vor allem an der Bäckerei liegt, bei der Vera vor dem Brand gearbeitet hat. Bei all den leckeren schwedischen Backwaren wie Kladdkaka (Schokoladenkuchen), Morotskaka (Rüeblitorte), Chokladbollar (Kokoskonfekt), Ostkaka (Käsekuchen) und Kanelbullar (Zimtschnecken) läuft einem förmlich das Wasser im Mund zusammen und man fühlt sich sofort wie im Schwedenurlaub. Mit Vera und Viggo erlebe ich wieder ein Paar, das sich sehr schwertut, sich anzunähern. Zwar kennen sich beide schon seit der Kindheit, doch das ist inzwischen viele Jahre her. Viggos Abneigung gegenüber Frauen macht es außerdem nicht gerade einfach, sich Vera zu nähern. Vera dagegen ist mir sofort sympathisch. Sie hat es nicht nur in der Liebe schwer, sondern ebenso mit ihrem sturen Vater. Gerne würde sie mehr Verantwortung im Familienlokal übernehmen, doch das ist schwierig bei einem Dickkopf wie ihren Vater. Mit viel Liebe, Humor und jede Menge Überraschungen sorgen vor allem wieder die Bewohner Lillaströms. Unerwartet gibt es immer wieder kurze Einflüsse zu den anderen Büchern der Reihe, was mir gut gefällt. Für mich ist es erneut eine abwechslungsreiche Geschichte, bei der ein Kürbiskuchenrezept am Ende noch schön gewesen wäre. Doch ich gebe gerne wieder 5 Sterne und eine Empfehlung.
    Knistern im Herbstlaub Finny Ludwig
    Knistern im Herbstlaub (Buch)
    24.09.2024

    Wer darf bleiben, wer muss gehen

    "Was wir für andere tun, kommt auch uns zugute. Was wir gegen andere tun, schadet auch uns selbst." (Ernst Ferstl)
    Inger lebt ganz für ihre Arbeit, und so merkt sie gar nicht, wie ihr Körper an seine Grenze kommt. Bis sie eines Tages in der Notaufnahme landet und der Arzt ihr ins Gewissen redet. So jedenfalls kann sie als Projektmanagerin nicht weitermachen und reicht deshalb Urlaub ein. Ihre Freundin Agnetha hat genau das Richtige für 14 Tage Auszeit, nämlich das Bergmansche Ferienhaus in Lillaström. Mist nur, dass Agnethas Bruder Mika auf dieselbe Idee kommt und das Haus seinem besten Freund Mats ebenfalls anbietet. Denn er muss unbedingt eine Auszeit von seiner Freundin Frida machen. Die hat ihn nach drei Trennungen nun auch noch betrogen und ist nun mit dem Neuen in den Urlaub gefahren. Da ist die Überraschung groß, als ausgerechnet zwei sich ein Haus teilen müssen, die sich nicht ausstehen können. Doch wer darf bleiben und wer muss das Ferienhaus wieder verlassen? ---

    Meine Meinung:
    Nachdem ich Lillaström und die netten Bewohner schon in der Winterreihe kennenlernen durfte, habe ich mich nun über weitere Bücher gefreut. Schön, dass sich wieder Autorinnen zusammengetan haben, um eine erneute Buchreihe mit diesem schwedischen Dorf zu schreiben. Gab es im Winter den Weihnachtsmarkt, steht diesmal das alljährliche Herbstfest im Mittelpunkt. Mit Inger und Mats erlebe ich zwei Streithähne, die sich, glaube ich, irgendwie noch nie wirklich kennengelernt haben. Man kennt sich zwar schon durch die Geschwister Bergman, doch jeder hat vom anderen seine ganz eigene Vorstellung und Meinung. So ist das Aufeinandertreffen im Ferienhaus nicht gerade einfach. Jeder Einzelne pocht auf sein Anrecht auf das Ferienhaus. Agnetha und Mika werden sich hüten, da eine Entscheidung zu treffen, und überlassen dies ganz den beiden. Doch nach anfänglichen Schwierigkeiten und humorvollen, kindischen Streichen sind die Wogen langsam geglättet. Beide helfen tatkräftig bei der Apfelernte fürs Herbstfest und treffen sich im Laubhaufen, wo es ordentlich knistert und es zu weiteren lustigen Szenen kommt. Allerdings kommt dann unverhoffter Besuch, der alles wieder zurückwirft. Finny Ludwig hat sich hier eine wirklich nette Geschichte ausgedacht, bei der ich öfter herzhaft lachen musste. Besonders die vielen Ideen rund um die kindischen Streiche fand ich gelungen und sie haben für Abwechslung gesorgt. Wie heißt es so schön: "Was sich liebt, das neckt sich", und genau dies bewahrheitet sich für die beiden Streithähne. Besonders freut mich zu sehen, dass die Idylle und Herzlichkeit Lillaström noch immer zu spürbar ist. Gerade die Herzlichkeit ist es, die einem die Bewohner ans Herz wachsen lässt und bei der man sich freut, erneut etwas zu lesen. Herrlich auch, dass Bürgermeister Lasse noch immer mit viel Engagement dabei ist. Während für mich Inger und Mats hier die Sympathieträger sind, empfand ich Jerik Ingers Chef und Mats Freundin Frida einfach nur nervig. Was natürlich so gewollt war. Ich freue mich auf weitere Bücher von Lillaström und gebe 5 Sterne für dieses Buch.
    Deine größte Angst Matthias Bürgel
    Deine größte Angst (Buch)
    18.09.2024

    Mutig, wer seine Angst zugibt

    "Hast du Angst, machst du Angst, fürchtest du sie, vergrößerst du sie, fliehst du vor ihr, jagt sie dich." (Manfred Hinrich)
    Der diesjährige Weihnachtsmarkt in Konstanz lädt wieder Menschen aus allen Regionen ein. Niemand ahnt, was am 1. Dezember sich dort zutragen wird. Ein Amokfahrer rast in die Menschenmasse des Marktes, reißt 17 Menschen in den Tod und verletzt viele. Der Zufall führt Falk Hagedorn in diesem Augenblick an den Tatort. Er selbst kann einem Jungen nur noch Trost spenden, bevor dieser verstirbt. Eigentlich wollte Falk sich nicht in die Ermittlungen einmischen, doch dann bittet der Bürgermeister ihn, als Traumatherapeut für eine Gruppe von 8 Überlebenden zur Seite zu stehen. Allerdings gerät selbst Hagedorn bei den Gesprächen an seine Grenzen und wird von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt. Während Marius Bannert die Ermittlungen vorantreibt, vermutet niemand, dass der eigentliche Täter näher ist, als sie ahnen. Zudem hat er seine weitere Tat schon längst geplant. ---

    Meine Meinung:
    Die Thriller von Matthias Bürgel sind schon immer etwas Besonderes für mich. Da sie von einem Autor geschrieben sind, der selbst Kriminalhauptkommissar ist und sehr genau weiß, wie die Polizei arbeitet. Dies merkt man auch bei seinen ausführlichen Ermittlungen und dem guten Zusammenhalt des Kripo-Teams, bei dem der Humor nicht fehlen darf. Dieses Buch ist der vierte Band um den Traumatherapeuten und Fallanalytiker Falk Hagedorn, der seit seinem Dienstunfall an den Rollstuhl gefesselt ist. Zudem hat Falk nach weiteren schweren Schicksalsschlägen in der Familie immer wieder mit sich zu kämpfen. Da fließt dann durchaus auch mal etwas zu viel Alkohol. Bannert und Hagedorn sind beste Freunde, was selbst diesmal wieder sehr gut zum Ausdruck kommt. Hagedorn finde ich nach wie vor faszinierend, weil er im Rollstuhl sitzt und dennoch sein Leben so gut es geht ohne Hilfe bewältigt. Natürlich hat der Autor hier eigene Freiheiten eingebaut, die man so in der Realität nicht umsetzen kann. Zum Beispiel das Logans Hagedorns Stammkneipe, die nicht barrierefrei ist und somit selbst ein E-Rolli nicht befahren kann. Auch sonst ist mir Hagedorn mitunter zu agil dafür, dass er im Rollstuhl sitzt. Besonders bei den Einsätzen ist das der Fall, aber dies sehe ich der Fantasie des Autors geschuldet. Bei der brutalen Amokfahrt am Anfang sind bei mir automatisch Erinnerungen an das Attentat 2016 in Berlin hochgekommen. Als dort ein Amokfahrer wirklich in einen Weihnachtsmarkt fährt und viele Menschen tötet und schwer verletzt. Man sieht also die Realität solcher Irrfahrten und Ängste ist durchaus berechtigt. Doch in unserem Fall geht es um keinen islamistischen Terroristen, sondern um einen Täter, der eine schwierige Vergangenheit hat. In einem Handlungsstrang bekommen wir deshalb immer wieder Einblicke in dessen Jugend und seine Seelenwelt. Irgendwie scheint alles so unfassbar zu sein, dass er einem schon leidtun kann, doch es niemals eine solche Tat rechtfertigt. Trotzdem man manches erahnbar ist, bleibt die Spannung recht hoch und durch die kurzen Kapitel kann ich das Buch nicht mehr weglegen. Gut gefallen haben mir außerdem die einzelnen Opfergespräche, die zwar kurz sind, jedoch dennoch sehr verständlich auf mich wirken. Verändert hat sich außerdem Kommissar Bannert, der hier deutlich besser auf mich wirkt wie im ersten Band. Dort wirkte er auf mich doch noch eher ruhig und zurückhaltend. Dass man nebenbei noch Einblicke in das Privatleben der Ermittler erhält, finde ich gut und macht die Charaktere außerdem nahbarer. Ich jedenfalls konnte mich gut in alle Opfer und ihre Ängste hineinversetzen. Als kleine Hilfe zwecks der vielen Charaktere wäre sicherlich ein Namensregister zu Beginn von Vorteil gewesen. Für mich war es wieder ein gelungener Thriller. Ich freue mich auf Neues vom Autor und gebe eine Leseempfehlung und 5 Sterne.
    Ich verspreche, dich zu finden Melanie Dobson
    Ich verspreche, dich zu finden (Buch)
    05.09.2024

    Wahre Freunde ein Leben lang

    "Ein treuer Freund ist nicht mit Geld oder Gut zu bezahlen, und sein Wert ist nicht hoch genug zu schätzen." (Sir. 6, 15)
    Deutschland 1940:
    Die beiden Kinder Brigitte und Dietmar müssen mitansehen, wie ihre Eltern eines Tages verhaftet werden. Aus Angst fliehen sie in Richtung Belgien, um dann später weiter zu Dietmars Tante nach England zu gelangen. Kurz vor London allerdings werden die beiden getrennt. Ihm bleibt lediglich Brigittes Prinzessin und ihr sein Ritter. Doch Dietmar schwört, Brigitte zu finden, auch wenn sich durch den Krieg alles schwieriger gestaltet als gedacht.
    Gegenwart:
    Die investigative Journalistin Quenby Vaughn erhält einen ungewöhnlichen Auftrag. Anwalt Lucas Hough bittet Sie, für seinen Mandanten eine seit 75 Jahren vermisste Person wiederzufinden. Eigentlich recherchiert sie gerade für einen Spionagefall in Kriegszeiten, doch die Geschichte von Lucas Mandanten interessiert sie. Dass dieser Vermisstenfall sehr persönlich wird und etwas mit ihrem Spionagefall zu tun haben könnte, das ahnt sie bis dato noch nicht. Für die beiden wird es eine Zusammenarbeit mit vielen Herausforderungen. ---

    Meine Meinung:
    Der Klappentext hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Die Flucht nach England wird für die 10-jährige Brigitte und den 13-jährigen Dietmar zu einem großen Wagnis. Nicht nur die Angst, entdeckt oder verraten zu werden, spielt eine Rolle. Sondern vor allem die ständige Suche nach Lebensmitteln ist für sie riskant. Auf englischem Boden angelangt muss Dietmar mitansehen, wie Brigitte von einem Ehepaar mitgenommen wird. Ihn hingegen verschlägt es bis nach Kriegsende auf die Isle of Man. Die Suche nach Brigitte scheint nach Kriegsende aussichtslos, doch Dietmar gibt nicht auf. Selbst 75 Jahre später ist es sein größter Wunsch, zu erfahren, was mit Brigitte geschah. In Melanie Dobsons Buch geht es um ein interessantes Thema, das ich bis dahin noch nicht kannte. Weshalb im Krieg in England Spionage für die Deutschen betrieben wurde, ist zwar naheliegend, doch gelesen habe ich bis dahin noch nie. Die beiden Handlungsstränge aus Vergangenheit und Gegenwart lassen uns das Ausmaß und Leid der Kinder erfassen. Dietmar hätte sicher niemals geglaubt, dass Brigitte ausgerechnet bei einem Spionageehepaar landet, welches für die Deutschen arbeitet. Er wollte doch eigentlich nur für Brigitte bis zum Ende des Kriegs ein gutes Zuhause finden. Vieles, was Brigitte erlebt, kann ich nachvollziehen, selbst wenn doch heftig war. Dagegen die Einblicke in Dietmar Vergangenheit fand ich fast zu wenig. Stattdessen zieht sich die Gegenwart etwas zu sehr in die Länge. Manche Szenen fand ich zu ausufernd und intensiv beschrieben, da hätte mir etwas weniger gereicht. Das Thema Glaube ist gut in die Geschichte integriert, hätte meinetwegen jedoch noch deutlicher sein dürfen. Die Vergangenheit hätte meinetwegen gerne mehr sein dürfen und nicht nur so sehr auf Brigitte fokussiert. Die Charaktere allerdings sind sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Die ehrgeizige, sensible Quenby und der humorvolle, lebenslustige und charmante Lucas haben mir sehr gut gefallen. Besonders ihre Veränderung während der Suche fand ich passend. Ich erlebe den Leidensweg der Kinder und den Werdegang Brigittes durch die Suche von Quenby hautnah mit. Die Wendung am Ende hatte ich irgendwie bei Lesen erhofft, allerdings niemals damit gerechnet, dass es wirklich so kommt. Weil es für mich in manchen Sequenzen zu langatmig und ausführlich war, bekommt das Buch 4 Sterne von mir.
    Das kleine Bücherdorf: Sommerzauber Katharina Herzog
    Das kleine Bücherdorf: Sommerzauber (Buch)
    05.09.2024

    Jeder Tag ist eine zweite Chance

    "Große Veränderungen in unserem Leben können eine zweite Chance sein." (Harrison Ford)
    Ann betreibt den Vintage & Couture Laden in Swinton. Jedoch, was die wenigsten wissen, sie ist auch Autorin von mehreren Bestsellern. Unter ihrem Pseudonym Poppy Delacroix veröffentlich sie prickelnde Liebesromane. Nun möchte ein großer Verlag einen Roman von ihr veröffentlichen. Allerdings ausgerechnet über jenes unverkäufliche Brautkleid aus ihrem Schaufenster. Ein Kleid, mit dem Ann schlechte Erlebnisse verbindet, da ihre erste Liebe Ray sie vor dem Traualtar hat sitzen lassen. Jener Ray, der Islas Chef ist und das Swinton Manor gekauft und umgebaut hat. Ann muss sich ihrer Vergangenheit stellen, um wieder in die Zukunft blicken zu können. Doch wem will sie eine zweite Chance geben, Ray oder Colin, ihrem Exmann, für den erneut Gefühle aufflammen? Und soll sie ausgerechnet Isla dieses Brautkleid für ihre Hochzeit geben? ---

    Meine Meinung:
    Mit dem vierten Band folgt nun der große Abschluss der Reihe "Das kleine Bücherdorf" aus dem schottischen Swinton on Sea. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich dem vierten Band entgegengefiebert. Für mich ist die Reise in das schottische Swinton on Sea ein wirkliches Erlebnis gewesen. Erneut erlebe ich wieder viele der Bewohner Swintons, die ich im Laufe der Reihe liebgewonnen habe. Diesmal geht es um Ann, die Besitzerin des Vintage&Couture Ladens, Mutter von Isla und beste Freundin von Shona. Als heimliche E-Book Autorin hat sie es inzwischen sogar auf die Bestsellerliste geschafft. Allerdings fürchtet sie sich gerade deshalb, den Bewohnern der Bücherstadt ihr Geheimnis zu offenbaren. Denn hier werden noch Bücher aus Papier zum Anfassen, Blättern, Riechen und Einatmen großgeschrieben. Umso mehr freut sie sich über das Angebot des McLeod&Dunlop Verlags, ein Buch von ihr herauszubringen. Doch dass dessen Lektorat ausgerechnet ihr ehemaliges Hochzeitskleid dafür auserkoren hat, gefällt Ann gar nicht. Zu viele schlechte Erinnerungen hängen an diesem Kleid, welches zwei Bräute enttäuscht hat. Ausgerechnet ihre erste Liebe Ray hat nun auch noch das Swinton Manor gekauft und zu einem Luxushotel umgestaltet. Und nun soll sie auch noch Isla erlauben, ein Brautkleid mit so schlimmen Erinnerungen für ihre eigene Hochzeit zu verwenden. Viel Trubel und Unvorhergesehenes erwartet uns wieder erneut im letzten Band dieser Reihe. Genau wie in den anderen Büchern davor bahnt sich auch hier wieder eine Liebesgeschichte an. Doch wer wird es sein, ihre erste Liebe Ray oder gar ihr Exmann Colin, für den sie noch immer Gefühle hat? Zudem verschlägt es ihre größte Konkurrentin Bee Abbington nach Swinton on Sea. Was sie wohl hier zu suchen hat? Im Gegensatz zu den anderen Büchern dieser Reihe bleibt dieser Band hier inhaltlich etwas hinter meinen Erwartungen zurück. Ich habe irgendwie etwas mehr erhofft. Besonders nachdem bei den anderen Büchern immer viel Aktionismus herrschte, ist dieser eher ruhig. Ebenso hatte ich die Auflösung um das Kleid etwas spektakulärer und ausführlicher erwartet. Vor allem die Geschichte am Buchende um die Erstbesitzerin wurde mir zu schnell abgehandelt. Selbst von Anns Entscheidung am Ende war ich etwas erstaunt. Gut gefallen hat mir dagegen wieder die Atmosphäre des Bücherdorfs mit seinen extravaganten und mitunter schrulligen Bewohnern. Rays Charakter hingegen bleibt ein wenig hinter meinen Erwartungen. Ihn hätte ich deutlich stärker erwartet. Trotz allem war es eine wundervolle Reise in ein schottisches Bücherdorf mit herzlichen Einwohnern, dem ich nach einem kleinen Abzug diesmal nur 4 1/2 Sterne gebe.
    Gefährlicher Isarblick Marie Bonstein
    Gefährlicher Isarblick (Buch)
    05.09.2024

    Von der Wiesn auf den Seziertisch!

    "Wenn wir nicht achtsam sind, geht das Leben an uns vorüber, ohne dass wir es bemerken." (Anke Maggauer-Kirsche)
    Es ist Oktoberfestzeit in München und Rosa Kleinschmidt nützt diese Zeit, um mit ihrer Enkelin dorthin zu gehen. Dass dieser Besuch allerdings ihr letzter sein würde, ahnt sie da noch nicht. Wenig später wird sie tot in ihrem Hotel aufgefunden, erdrosselt ausgerechnet mit ihrem Halstuch. Doch was ist hier wirklich geschehen? Für Clara Liebig und ihr Team wird es ein schwieriger Fall. Besonders nachdem die Tote am Tag zuvor einen Notruf abgesetzt hat, weil sie einen Mord gesehen hat. Leider konnte die angeforderte Polizei kein Verbrechen feststellen. Wurde Rosa Kleinschmidt vielleicht doch Zeugin eines Mords und man hat sie deshalb erdrosselt? ---

    Meine Meinung:
    Anhand des Covers ist es schon ersichtlich, zu welcher Zeit unser Krimi in München spielt. Dieses Mal ist das Opfer eine alte Frau, die am Tag davor einen Mord beobachtet haben soll. Ärgerlich nur, dass die angeforderte Polizei wenig später keine Hinweise auf einen Mord vorfindet. Hat Rosa Kleinschmidt das alles nur geträumt? Wahrscheinlich ist an ihrer aufmerksamen Beobachtung schon etwas dran gewesen, sonst wäre die Frau jetzt nicht tot. Oder hat sie irgendetwas mit ihrer Enkelin auf dem Oktoberfest erlebt, das sie nicht sehen durfte? Alles Fragen, die die Kripo München unter Carla Liebig mit ihrem Team beschäftigt. Ist vielleicht einer der Angestellten oder gar ein Hotelgast der Mörder? Jede Spur, die sie verfolgen, landet wenig später in einer Sackgasse, und auch die Aufnahmen von naheliegenden Kameras ergeben nicht wirklich etwas Genaues. Lediglich ein Hotelgast benimmt sich auffällig, allerdings geraten sie bei ihm an ihre polizeilichen Grenzen. Als dann auch noch eine Mitarbeiterin von ihnen unter Verdacht steht, wird es für Clara zur großen Herausforderung. Dieser Krimi aus München beginnt am Anfang etwas ruhig, doch der Spannungsbogen steigert sich bis zum Ende hin immer mehr. Der Schreibstil ist locker, flüssig und mitunter hat er auch einige heitere Szenen dabei. Vor allem der lockere Wortaustausch von Clara Liebig und Kollege Thorwald von Weidecke hat mir hier sehr gut gefallen. Sie sind ein Duo mit vielen Unterschieden. Herauszuheben ist auch Thorwalds Fähigkeit als Super-Recognizer, sich Gesichter gut einzuprägen. Was ich selbst als phänomenal empfand und welches auch in diesem Fall schlussendlich eine Hilfe ist. Überhaupt sind die Charaktere hier sehr gut durchdacht und prägnant. Clara Liebig zum Beispiel ist eine toughe, wissbegierige, fleißige Führungspersönlichkeit, die ihr Team gut im Griff hat. Das Nordlicht Thorwald von Weidecke ist eher der smarte Anzugstyp, der sich nicht gerne schmutzig macht. Arbeitstier Matthias Brauhofer dagegen ist das bayrische Urgestein im Team, den so schnell nichts umhaut. Ein besonderes Vergnügen fand ich auch beim Schlagabtausch von Clara mit der Journalistin Helga Gerstner. Sehr interessant sind die vielen Ermittlungsansätze, die am Ende dann sogar in einem Showdown enden, mit einem Ausgang, den ich so nicht erwartet hätte. Darum gibt es von mir 5 Sterne für Band Nummer 3 der Isar-Krimis.
    Die Leuchttürme der Stevensons Sabine Weiß
    Die Leuchttürme der Stevensons (Buch)
    05.09.2024

    Der eher unbekannte Schatzinsel Autor

    "Unsere Aufgabe im Leben ist es nicht, Erfolg zu haben, sondern unsere Mißerfolge guten Mutes zu ertragen." (Robert Louis Stevenson)
    Schottland 1868:
    Eigentlich will der 18-jährige Robert Louis Stevenson nur eines, Schriftsteller werden. Eine gewisse Zeit erlaubt sein Vater ihm diese Begabung neben seinem Studium als Ingenieur. Allerdings, als er sich in die nicht unstandesgemäße Jeannie verliebt, muss nicht nur sie, sondern auch Robert Edinburgh verlassen. Gemeinsam mit seinem Vater fährt er wenig später auf Inspektionsreise zu den Leuchttürmen seiner Familie. Diese stehen in vielen abgelegenen Winkeln Schottlands und der englischen Inseln. Robert ist erstaunt, wie man einige davon überhaupt erbauen konnte. Einer davon wird gerade auf der Felseninsel Dubh Artach erbaut, die nur schlecht zu erreichen und deren Bau auch schwierig ist. Ebenso der Wellenbrecher in Wick, dessen Erbauung immer wieder durch schwere Stürme erschwert wird. Erneut merkt er auf dieser Reise, dass der Ingenieurberuf nichts für ihn ist. Er muss nur den richtigen Zeitpunkt finden, um dies seinem Vater zu sagen. ---

    Meine Meinung:
    Das eher schlicht gehaltene Cover hat mich sofort in den Bann gezogen. Als ich dann las, dass es um den Autor Robert Louis Stevenson geht, wurde ich neugierig. Bisher habe ich mich mit diesem Autor nicht auseinandergesetzt und so wusste ich auch nichts über seine Vorfahren. Zu jener Zeit, als die Stevenson ihre Leuchttürme erbauten, waren diese enorm wichtig. Denn ohne Leuchttürme gab es viele Gefahren, in denen Schiffe und ihre Besatzungen ums Leben kamen. Davor musste man sich noch mit Strandfeuern und Fackeln behelfen, um die Gefahr der Felsen und Riffe anzuzeigen. Für den kränklichen Robert ist das Studium des Ingenieurs allerdings schon immer schwierig. In ihm stecken einfach nicht die Gene seiner Vorfahren, selbst wenn ihn der Bau der Leuchttürme beeindruckt. Oft ist es sogar seine Krankheit, die ihn immer wieder in seinem Studium zurückwirft und er deshalb größere Bildungslücken aufweist, die er nicht mehr aufholen kann. Die einzige Abwechslung findet er im Debattierclub "Spec", seinem Cousin Bob oder bei seinem Dozenten Fleeming Jenkins und dessen Familie. Trost sucht er oft im Alkohol oder bei Prostituierten. In den 3 Jahren, die dieses Buch näher beschreibt, erfahre ich viel über die Familie Stevenson. Roberts Vater ist kein einfacher Mensch. Er erwartet viel von seinem Sohn, ohne zu hinterfragen, ob er überhaupt seine Nachfolge antreten möchte. Was hauptsächlich an der damaligen Zeit und dem Stand der Familie Stevenson liegt. Damals trat man ohne Murren in die Fußstapfen des Vaters. Überrascht bin ich, wie kränklich Robert war. Er muss sogar später seine Heimat Schottland verlassen und lebt bis zu seinem Tod mit 44 Jahren auf Samoa. In diesem Buch durchforscht die Autorin eine wirklich schwere Zeit für den damals jungen Autor. Die Schriftstellerei war zu jener Zeit ein Beruf, mit dem kaum Geld zu verdienen war. Beeindruckt bin ich außerdem von den herrlichen Landschaftsbeschreibungen und den oft eigenwilligen Bewohnern Schottlands. Hier merkt man, wie intensiv die Autorin recherchiert hat. Trotz der starken Religiosität der Eltern habe ich eher den Eindruck, als sind die Gottesdienste für ihn eher eine Pflichtveranstaltung. Seine Liebe zum Schreiben begleitet ihn sein Leben lang, selbst wenn er für sich immer wieder Zweifel hat, ob er gut genug ist. Damit er seine Eltern nicht ganz konsterniert, beginnt er sogar ein Jurastudium, das er allerdings nur kurz ausübt. Dafür sind seine Romane "Die Schatzinsel" und "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" noch heute Bestseller. Ich kann diese Biografie nur jedem wärmstens empfehlen, der mehr über Robert Louis Stevenson erfahren will, und gebe 5 Sterne.
    Kleine Monster Jessica Lind
    Kleine Monster (Buch)
    23.08.2024

    Kinder sind nicht nur kleine Engel

    "Es gibt Dinge, die werden nicht mehr gut. Schon gar nicht, wenn man sie ans Licht bringt. Ich halte inne. Vielleicht ist Lucas Schweigen ja so gemeint, Er will uns vor der Wahrheit beschützen." (Buchauszug)
    Ein Vorfall in der Schule stellt das Leben von Pia und Jakob auf den Kopf. Luca soll etwas angestellt haben, als er mit Alena allein im Klassenzimmer war. Mädchen, so sagt die Lehrerin, denken sich so etwas nicht aus. Während ihr Sohn Luca schweigt, gräbt seine Mutter Pia in ihrer eigenen Vergangenheit. Pia weiß, dass durchaus eine andere Seite in Kindern schlummert. Durch das Misstrauen der anderen Eltern wird sie an ihre eigene Kindheit zurückerinnert. Sie lässt Luca nicht mehr aus den Augen und sieht, wie sie sich immer fremder werden. Pia kommen erste Zweifel, ob sie wirklich eine gute Mutter ist. ---

    Meine Meinung:
    In diesem Buch soll der 7-jährige Luca etwas mit seiner Mitschülerin Alena getan haben. Weshalb die Eltern ein Lehrergespräch führen. Doch was genau ist wirklich zwischen den beiden Kindern geschehen? Das versuchen die Eltern von Luca herauszufinden, doch dieser schweigt vehement. Sagt er nichts aus Angst, wegen eines schlechten Gewissens, Trotz oder zu Unrecht, weil er gar nichts getan hat? Man ahnt nichts Gutes, doch die Autorin lässt den Leser im Unklaren darüber. Während es für Vater Jakob alles nicht so schlimm ist, wachsen in Pia immer stärkere Zweifel gegen ihr eigenes Kind. Verschweigt Luca etwas vor Ihnen? Jessica Lind beschreibt in diesem Buch die schleichende Veränderung der Icherzählerin Pia durch ihre eigene Kindheit. Sie erinnert sich an ihre Schwester Romi, um die es immer ein Geheimnis gab. Sie hat Romi im Grunde selbst nie wirklich verstanden, auch wenn sie sich am Anfang gut verstanden haben. Weshalb der Kontakt dann irgendwann abbrach. Die zwei Handlungsstränge befassen sich mit der Gegenwart, während der zweite sich mit Pias Vergangenheit beschäftigt. Sie erzählt von ihrer Kindheit, dem Verhältnis zu ihren Eltern und von ihren beiden Schwestern Romi und Linda. Romi kam als Adoptivkind in die Familie und war immer schon etwas sonderbar. Linda, deren Luca ähnelt, ist mit 4 Jahren in einem See ertrunken. Was damals wirklich geschah, hat die krank im Bett liegende Pia nie wirklich erfahren. Man munkelt nur, dass Romi versucht hat, Linda zu retten. Dieses unausgesprochene Trauma war eigentlich nie mehr Thema. Allerdings nach den Problemen mit Luca kommt es wieder zum Vorschein. Sie erinnert sich daran, wie sich ihre Eltern nach Lindas Tod verändert haben. Selbst wenn dieses Schicksal bisher kaum eine Rolle in Pias Beziehung gespielt hat, spürt man doch unterschwellig, wie sehr sie die Vergangenheit belastet und geprägt hat. Ich glaube, damals hätte Pias Familie dringend eine Aufarbeitung dieses Traumas gebraucht. Stattdessen haben sie alles unter den Teppich gekehrt bzw. sie finden in Romi eine Schuldige. Oder entdecken wir als Erwachsene, was in unserer Kindheit alles falsch gelaufen ist? Pias Sicht hat durchaus sogar finstere, zerstörerische Tendenzen. So übt sie z. B. vor dem Spiegel das Lächeln, denn wenn sie lächelt, so sagt sie, sehe man ihr ihre Gedanken nicht an. Der Neid auf Jakob mit seiner schönen Bullerbü-Kindheit bekommt bei Pia allmählich sogar Wut und Gewaltfantasien. Der Roman zeigt außerdem, unter welchem Druck selbst heute noch Mütter stehen, die immer noch als Vorbild für ihre Kinder herhalten müssen. Mir hat Luca sehr leidgetan, ich war über Pia oft fassungslos. Ob er alles wirklich so einfach wegsteckt, bleibt fraglich. Allerdings ist sicher, die ganze Familie braucht dringend Hilfe. Am Ende bleiben Fragen offen, Fragen wie: Hat Romi wirklich was mit dem Geschehen zu tun? Und wenn ja, war Linda für Romi eine Konkurrenz und sie hat sie deshalb ertrinken lassen? Hat Pias Mutter damals Romi misshandelt und aus dem Haus getrieben? Weil es mich nicht ganz überzeugt hat, gebe dem Buch 4 Sterne.
    Yoko Bernhard Aichner
    Yoko (Buch)
    20.08.2024

    Die Liebe zu einem Tier, die schonungslos bestraft wird

    "Es ist nicht "nur ein Tier", ...Es ist ein Herz, das schlägt, eine Seele, ...die fühlt und ein Leben das leben will. (Sylvia Rassloff)
    Yoko ist gerade mal Ende zwanzig, als sie die Metzgerei ihres Vaters erbt. Für sie gab es nie was anderes außer Schlachten, obwohl sie auch hätte studieren können. Doch statt nun weiter Tiere zu schlachten, verwandelt Yoko ihr Erbe in eine Glückskeks-Manufaktur mit ihren ganz eigenen Sprüchen um. Für Yoko ist es ein Traum, der sie das erste Mal in ihrem Leben so richtig glücklich macht. Ihre individuellen Kekse beliefert sie an chinesische Hotels und Restaurants. Und so kommt es, dass sie eines Abends zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Beim Beliefern einer Kiste Glückskekse an ein chinesisches Restaurant entdeckt sie, wie zwei Männer einen kleinen Hund brutal quälen. Als Yoko eingreift, wird sie von den beiden Peinigern brutal zusammengeschlagen und missbraucht. Die beiden Männer haben ein leichtes Spiel und bedrohen Yoko zusätzlich, falls diese sie anzeigt. Plötzlich liegt ihr gesamtes Leben in Scherben vor ihr. Ängste plagen sie, bis sie sich entschließt, sich zur Wehr zu setzen. Nicht ihre Peiniger sollen gewinnen, sondern sie wird sich rächen. Sie ist sogar bereit dafür zu sterben. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, dass ihre Peiniger nicht alleine das Sagen haben. Hinter ihnen ist eine viel größere Macht, die noch viel stärker und brutaler ist. Einer, der ihr alles nehmen wird, was sie je geliebt hat. Wird Yoko trotzdem zurückschlagen? ---

    Meine Meinung:
    Hinter diesem unscheinbaren Cover verbirgt sich eine wirklich spannende, traurige Geschichte, die mich sehr berührt hat. Allerdings sind einige Szenen in diesem Buch wirklich nichts für schwache Nerven. Denn sehr detailliert beschreibt der Autor vor allem einige der brutalen Szenen, bei denen man nicht allzu viel Fantasie haben sollte. Dass die chinesische Mafia nicht nur Restaurants erpresst und ausbeutet, sondern sogar zudem Tiere quält, ist mir allerdings neu. Jedoch als Ansatz für dieses Buch finde ich es gar nicht so schlecht. Hätte ich nur den Titel gelesen, hätte ich mit diesem Thriller wenig anfangen können. Erst der Klappentext macht mich so richtig neugierig. Yokos Geschichte könnte im Grunde überall geschehen sein. Leider gibt es solche brutalen, mächtigen Organisationen weltweit. Jedoch gefällt es mir, dass so ein kleines, vielleicht nicht ganz so zartes Wesen wie die sonstigen Asiatinnen sich eben nichts gefallen lässt und zurückschlägt. Der Autor schreibt hier mit vielen Emotionen, aber durchaus auch mit der richtigen Portion Spannung, Action und Brutalität, sodass einen die Geschichte wirklich fesselt. Es hat nicht nur was mit Tierquälerei und Macht zu tun, sondern ein Stück weit auch mit Femizid. Mir ist zwar nicht klar, ob die chinesische Mafia wirklich Tiere quält oder ob es eben nur die Idee eines Einzelnen ist. Aber ich denke, das bleibt natürlich der Fantasie des Autors überlassen und macht im Grunde die Geschichte erst so richtig interessant. Gut gefallen hat mir nicht nur Yokos tougher Charakter, sondern außerdem das Eintauchen in ihre Vergangenheit und ihre Gedanken in der Gegenwart. Deshalb bleibt sie für mich nicht oberflächlich, sondern ich kann mich gut mit ihr identifizieren. Darum glaube ich, dass vor allem viele Leserinnen sich ein Stück weit sogar in Yoko wiederfinden werden. Vielleicht nicht unbedingt in ihrem Rachefeldzug, sondern in ihrer Persönlichkeit, ihrem Hilferuf und der Verletzlichkeit. Mich jedenfalls hat dieses Buch gefesselt bis zur letzten Seite, und das ist eher eine Seltenheit bei so kurzen Thrillern. Den Cliffhanger am Ende fand ich zwar etwas störend, allerdings weiß man dadurch, dass es auf jeden Fall eine Fortsetzung gibt. Ich bin schon sehr gespannt, was mich in Band 2 "John" erwarten wird. Ich gebe eine Leseempfehlung und 5 Sterne für dieses Buch.
    One Pot Family für den Thermomix® Susanne Dorner
    One Pot Family für den Thermomix® (Buch)
    20.08.2024

    Schnelle Rezepte mit dem Thermomix

    Schnell, günstig und zeitsparend, so sollte das Kochen für Familien kein Problem sein. Mit diesem Kochbuch ist dies ganz easy, verspricht die Autorin. Das Kochen mit dem Thermomix ist im Grunde schon von vorneherein recht entspannend. Da zumindest, wenn alle Vorbereitungen getroffen wurden, das Kochen meist sehr zeitsparend vonstattengeht. Ich hatte mich auf dieses Buch wieder einmal sehr gefreut, weil ich dachte, hier finde ich einfache, schnelle One-Pot-Gerichte für den Thermomix. Wie schon im letzten Kochbuch "One-Pot für Family" werden hier außer den Thermomix-Tipps zu Beginn dieselben Seiten aufgeführt. Meiner Meinung nach hätte ich dies nicht unbedingt gebraucht. Denn wer einen Thermomix hat und gerne kocht, für den sind diese Tipps im Grunde überflüssig. Ich halte diese Seiten eher für Kochanfänger geeignet. Auch in diesem Buch wird zu Beginn ein Reinigungsspray empfohlen, das meinem Erachten nach besser in ein Haushaltsbuch gepasst hätte. Allgemein waren selbst die drei Basisrezepte am Anfang nichts Neues für mich. Beim Durchblättern und Vergleichen stelle ich fest, dass ähnliche oder sogar identische Rezepte wie im "One-Pot für Family" darin enthalten sind. Natürlich eben nur mit den Koch- und Zubereitungsangaben für einen Thermomix. Dies hat mich dann schon ein wenig enttäuscht. Leider finden sich meiner Meinung nach auch in diesem Kochbuch wieder sehr viele Rezepte, die nichts mit One-Pot zu tun haben. Da sind zum Beispiel die Rindsrouladen, die vielen diversen Aufstriche, eine einfache Brühe, Salate. Außerdem das "Putenfrikassee" oder "Szegediner Gulasch mit Salzkartoffeln", die beide nicht mal nur ausschließlich im Gartopf zubereitet werden. Dagegen gefallen mir die Rezepte wie "Pasta mit Schinken und Spinat", das "Hackfleischrisotto" oder "Zitronen-Hähnchen-Pasta mit Brokkoli“. Doch leider sind gerade solche Rezepte in diesem Buch mal wieder Mangelware. Ich empfinde sogar bei einigen der Rezepte nicht unbedingt, dass sie günstig und zeitsparend sind. Dazu benötigt man bei vielen Rezepten außer dem Gartopf des Thermomixs zusätzlich noch den Varoma. Somit sind diese Gerichte schon mal nicht alleine in einem Topf gekocht und hat nichts mit One-Pot zu tun. Sehr ärgerlich finde ich außerdem, dass die "Ruck-Zuck-Schinken-Pasta" mit der "Pasta mit Schinken und Spinat" bis auf weniger Kleinigkeiten total identisch ist. Ich finde, darauf hätte Autorin und Verlag achten müssen. Generell hätte man hier mehr darauf achten müssen, dass es wirklich reine One-Pot-Gerichte sind, wenn der Titel dies schon verspricht. Außerdem sollten es keine Rezepte enthalten sein, die so ähnlich schon in diversen Thermomix-Foren zu finden sind. ---

    Fazit:
    Wie schon bei ihrem letzten Kochbuch "One-Pot für Family" wollte auch hier die Autorin zu viel dem Leser anbieten. Dadurch sind sehr viele Rezepte dabei, die nichts mit dieser eigentlichen Kochmethode zu tun haben. Hätte sie sich dagegen wirklich nur auf diese Rezepte fokussiert, wäre dieses Buch deutlich interessanter für mich gewesen. Da ich schon länger einen Thermomix habe, finde ich, dass viele Rezepte dabei sind, die ich schon so oder ähnlich kenne. In Anbetracht dieses Inhalts empfinde ich den Preis für dieses Kochbuch ebenfalls nicht unbedingt angemessen. Ich kann diesem Buch gerade noch 3 1/2 Sterne geben, weil es von den Fotos gut aufgemacht ist. Ansonsten bin ich schon eher enttäuscht, weil kaum neue Rezepte für mich darin enthalten sind.
    One Pot Family Susanne Dorner
    One Pot Family (Buch)
    20.08.2024

    Einfache, schnelle Rezepte für die Familie

    "Bekanntlich geht Liebe ja durch den Magen, und so werden Rezepte, die schnell gehen, immer interessanter."
    Gerade heutzutage, wo beide Eltern arbeiten gehen, werden One-Pot-Rezepte immer beliebter. Ich finde diese Gerichte, wo man alles in einen Topf gibt, ebenfalls äußerst praktisch und lecker und habe mich sehr auf dieses Buch gefreut. Leider war ich beim Durchschauen etwas überrascht, was die Autorin hier alles unter One-Pot-Gerichten versteht. Sicherlich wollte sie im Buch nicht nur Hauptgerichte anbieten. Doch gerade darunter finden sich eben die meisten One-Pot-Gerichte. Zu Beginn führt uns die Autorin in die Grundbegriffe der Küche ein, wo sie vereinzelte Lebensmittel mit verschiedenen Namen aus Österreich, Schweiz und Deutschland aufführt. Hingegen die Seiten mit den Symbolen und dem Kochgeschirr hätte ich jetzt nicht gebraucht. Diese sind dann doch eher etwas für Kochanfänger. Ebenso überrascht mich das Reinigungsspray, welches für mich nicht unbedingt in dieses Kochbuch gehört. Ebenso wie die Gewürzpaste und das Kräutersalz, die zwar durchaus praktisch sind, für mich allerdings ebenfalls nicht unbedingt zu One-Pot-Gerichten zählen. Bei den meisten Frühstückrezepten bin ich ebenso etwas enttäuscht. Auch von diesen kann ich die meisten nicht als One-Pot-Rezepte ansehen. Doch vor allem enttäuscht hat mich, dass man im Kochbuch Fertigware bei den Rezepten verwendet, wie z. B. bei der Minipizza den Fertigteig. Mit Salaten und Suppen hätte ich nicht unbedingt in diesem Kochbuch gerechnet. Für mich sind eben die typischen One-Pot-Gerichte dann doch eher Hauptgerichte, die in einem Topf gekocht werden, wie z. B. die "Zitronen-Garnelen-Spaghettis" oder die "Schnelle Thunfisch-Pasta". Leider sind gerade solche Rezepte dann eher die Minderheit. Warum viele der Gerichte vegetarisch sind, stört mich hingegen weniger. Im Gegenteil, ich finde es sehr gut und modern. Lediglich die veganen Gerichte im Buch gefallen mir weniger, da ich dazu viele besondere Zutaten benötige. Leider sind mir dann doch einige Rezepte zu einfach für ein Kochbuch von zwanzig Euro. Ich hätte mir allerdings viel mehr Gerichte wie die "Paella-Reispfanne“, die Couscous-Gemüse-Pfanne oder den Kokos-Kichererbsen-Eintopf gewünscht. Diese Gerichte werde ich sicher noch häufiger zubereiten. Dass in einigen Rezepten sogar Fertigware wie Spätzle, Pizzateig oder Gnocchi verwendet wird, hat mich dann doch etwas verwundert. Diese hätte man dann doch selbst herstellen können. Hingegen bei Blätterteig sehe ich ein, dass man diesen nicht selbst macht. Auch die Hausmittel am Buchende hätte es für mich nicht unbedingt in einem Kochbuch gebraucht. ---

    Fazit:
    Ich vermute, die Autorin wollte in Ihrem Buch etwas zu viel Vielfalt an Rezepten anbieten. Hätte sie sich dagegen wirklich nur auf die wirklichen One-Pot-Rezepte fokussiert, wäre dieses Buch deutlich interessanter für mich gewesen. Dagegen empfinde ich dieses Buch dann doch etwas zu teuer für diese oft vielen zu simplen Rezepte. Deshalb bekommt dieses Buch von mir leider nur 3 1/2 Sterne.
    Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging Vivien Neufeld
    Der Tag, an dem der Sommer zu Ende ging (Buch)
    02.08.2024

    Luft holen - Durchtauchen

    "Familie ist mehr als Blutverwandschaft. Familie ist wie das Nest, das einen Geborgenheit und Sicherheit fühlen lässt. Das sind Menschen denen du blind vertrauen kannst und zu denen du eine tiefe Verbindung hast. Ganz gleich wie oft du sie siehst oder mit ihnen sprichst." (Buchauszug)
    Es ist der 15. Juli 2021, als Vivien Neufeld, ihr Ehemann Harry und der sieben Monate alten Tochter Kaia zu ihren Schwiegereltern aufbrechen. Harry möchte seinen Eltern helfen, den Keller auszupumpen. Allerdings haben sie keine Ahnung, was sie auf der Fahrt nach Heppingen noch alles erwarten wird. Dass sie in dieser Nacht Deutschlands schlimmste Naturkatastrophe seit der Nachkriegszeit miterleben müssen, hätten sie niemals vermutet. Straßen sind auf einmal nicht mehr passierbar, Brücken eingestürzt und Häuser von Wassermassen überschwemmt. So auch das Haus von Harrys Eltern, Edda, Hans und seinem Bruder Frank (Franky). Es gibt in dieser Nacht kein Durchkommen zu seinem Elternhaus und kein Lebenszeichen von den Dreien. Wochen später findet man dann Ella und Hans Leichnam, während von Franky jede Spur fehlt. Erst zwei Jahre später sollen sie Gewissheit bekommen, das Franky tot ist. Wie Harry und vor allem Vivien diese Katastrophe miterleben, wie sie die Ungewissheit verkraften. Wie sehr ihnen dabei ihr christlicher Glaube, die Familie und Freunde helfen, das erfährt man in diesem Buch. Was bleibt übrig, wenn wir nicht mehr da sind? ---

    Meine Meinung:
    Ich glaube, jeder von uns wird sich noch immer an diese Bilder erinnern. Als diese Wassermassen eine ganze Region im Ahrtal zerstören und dabei 135 Menschen aus dem Leben reißen. Drei davon sind aus der Familie von Harry und Vivien Neufeld, deren Leben sich für immer verändert hat. Doch sie sind nicht daran zerbrochen, denn ihr starker Glaube gab ihnen in dieser Zeit viel Halt und Kraft. Zudem durften sie einen großen Zusammenhalt von Freunden und der übrigen Familie erleben. Weshalb Vivien dieses Buch geschrieben hat, um anderen Menschen in so einer Lage Kraft zu schenken. Warum haben die Drei das Haus verlassen und sind nicht stattdessen ins Dachgeschoss gegangen? Das fragt sie sich bis heute. Hätte sie das getan, würden sie heute sicher noch leben. Vielleicht hatte Ella sogar schon eine Eingebung bekommen? In christlichen Kreisen gibt es oft Menschen, die solche Visionen im Gebet bekommen. In Ihrem Gedicht über "Die Krähe" könnte man es jedenfalls fast meinen. Einen Teil davon möchte ich hier zeigen:
    Die Krähe
    - Über dem tosenden Wasser,
    weit über der Erde, hoch über dem Boden,
    mit dem schrecklichen Sturm kämpfend,
    flogen Krähen vorbei.
    - Nur einer,
    vergessen,
    mit einem gebrochenen Flügel,
    mit gebrochenem Herzen flog er umher.
    - Er flog tiefer und tiefer
    über dem Abgrund des Wassers,
    wenn er auch sehr bemüht war
    über der Welle zu schweben.
    - Und es schien, dass der Tod
    vor ihm schon nahe war.
    Plötzlich sah er ein Boot
    von oben zwischen den Wellen.
    Den Rest dieses Gedichts dürft ihr gerne im Buch weiter nachlesen. Doch mich hat dieses Gedicht wirklich sehr berührt, wie im Übrigen das ganze Buch. Hat Ella von Gott wirklich eine Vorsehung zu dieser Flutkatastrophe bekommen? Sehr bewegend fand ich außerdem das selbst komponierte Lied von Franky. Es beginnt mit einem plätschernden Regen und man kann es bei Spotify unter „Hold your Hands – Bouchdag“ anhören. Für Harry selbst und seine Familie bleibt nichts als Erinnerung und ein Haus, in das sie nie einziehen werden. Diese Zusammenfassung von Viviens Eindrücken, dem Erlebten und ihren Sorgen fand ich sehr eindrucksvoll, aber auch traurig und berührend. Wie schnell ist ein Leben zu Ende, das noch Tage davor so voller Zuversicht und Zukunftspläne war? Das musste ich selbst erst kürzlich wieder im eigenen Bekanntenkreis erleben. Wir sollten froh und dankbar sein, aber vor allem unseren Blick immer auf Gott richten. Ein Buch, das ich nur jedem empfehlen kann. Selbst wenn es nicht immer einfach zu lesen ist, zeigt es doch so viel an Hoffnung, Liebe und Dankbarkeit. Deshalb gibt es von mir 5 Sterne dafür.
    Nur ein Schatten von dir Janne Loy
    Nur ein Schatten von dir (Buch)
    02.08.2024

    Liebe, die nicht so ist, wie es scheint

    "Liebe ist wie Krieg. Leicht zu beginnen, schwer zu beenden und unmöglich zu vergessen." (Unbekannt)
    Viele Jahre ist es her, dass Linda Mondhi eine Liebesbeziehung mit ihrem viel jüngeren Kollegen Joe eingeht. Erst ganz verhalten gestehen sie sich gegenseitig ihre Liebe zueinander ein. Doch Linda ist es, die sich nicht traut, diese Liebe öffentlich zu machen. Denn viel zu groß ist der Altersunterschied zu dem fast halb so alten Joe. Stattdessen plagen Linda immer wieder Eifersucht und ein schlechtes Gewissen. Jahre später blickt die inzwischen 70-jährige Linda noch immer auf diese Liebe und das Geheimnis, das sie darum gemacht hat, zurück. Auf ihrem Weg in die Vergangenheit taucht sie ein in ihre große Liebe, Eifersucht, den Aufenthalt in einer Psychiatrie und das Bild eines Flussbetts. Was es damit auf sich hat, das erschließt sich Linda erst nach und nach. Eine Liebesgeschichte mit einer gravierenden Wendung. ---

    Meine Meinung:
    Hinter dem unscheinbar dunkelgrünen Cover mit Fahrrad steckt eine ungewöhnliche Liebe mit einem einschneidenden Schlussakt. Die Handlung wird in mehreren Kapiteln und zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt. Während sich die Vergangenheit hauptsächlich um die Liebe von Linda und Joe dreht, erleben wir in der Gegenwart Linda als Seniorin, die auf ihr Leben zurückblickt. Etwas abrupt beginnt die Geschichte von Linda und Joe. Gerne hätte ich vielleicht am Anfang noch etwas mehr über die beiden Hauptprotagonisten erfahren. Nicht nur, dass ihr Alter nie groß erwähnt wird, erfährt man auch sonst nur das Nötigste über die beiden. Wir lernen Linda in einer Reiseagentur kennen, wo sie Joe als Aushilfskraft für die Surfschule anstellt und sich sofort in ihn verliebt. Allerdings was bei Männern für selbstverständlich gehalten wird, nämlich die Liebe zu einer jüngeren Frau, da scheuen sich Frauen nach wie vor, eine Liebe zu einem Jüngeren einzugestehen. So auch Linda, sie behält lange ihre Liebe zu einem jüngeren Mann für sich. Erst als Joe sich eigenartig gegenüber ihr verhält und sie enttäuscht von ihm ist, gesteht sie ihm und er ihr ihre Liebe. Joe ist gutmütig und hilfsbereit und kann eigentlich nie Nein sagen. Er wird deshalb immer wieder von jüngeren Frauen umgarnt, sei es Lindas Kolleginnen oder ihre Freundin. Ganz zum Leidwesen Lindas kommt bei ihr erste Eifersucht und auch Zweifel auf. Ich lernen die Charaktere und besonders die beiden in ihren verschiedenen Facetten kennen, sodass ich mich gut in jeden Einzelnen hineinversetzen kann. Während Joe zu einhundert Prozent hinter der Liebe zu Linda steht, zweifelt sie immer mehr, ob diese Liebe richtig ist. Hauptsächlich wegen Joes Alter, aber außerdem, weil ihr Ex-Freund Benedikt Linda immer noch Avancen macht. Ein wenig langatmig und belanglos bei dieser Liebesgeschichte empfinde ich oft die Szenen in der Reiseagentur. Hier hätte ich durchaus lieber mehr Einblicke in Lindas Zustand in der Psychiatrie gewünscht oder mehr Einblicke zu dem gravierenden Ausgang am Buchende. Natürlich darf man nicht zu viel verraten im Laufe des Buchs, doch dieser Ausgang war für mich dann schon etwas sehr überraschend gewesen. Doch sollte das einfach so sein. Es ist jedenfalls eine Liebesgeschichte mit dramatischem Ausgang, aber definitiv keine Kriminalgeschichte, wie manche Leser meinen. Viele Gedankengänge und Charaktere empfand ich sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Weshalb ich dieses Buch trotz meiner 4 Sterne gerne weiterempfehlen möchte.
    26 bis 50 von 757 Rezensionen
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