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    claudi-1963 Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 14. Januar 2016
    "Hilfreich"-Bewertungen: 73
    757 Rezensionen
    Verratenes Land Verratenes Land (Buch)
    22.10.2019

    Wen Mächtige nicht vor Mord zurückschrecken

    "Verrätereien begeht man öfter aus Schwäche als in der ausgesprochenen Absicht, zu verraten." (François de La Rochefoucauld)
    Nach fast 30 Jahren kehrt Marshall McEwan wegen der Erkrankung seines Vaters, wieder in die Heimatstadt Bienvielle zurück. Da wird der Archäologe Buck Ferris unter mysteriösen Umständen tot im Mississippi gefunden. Journalist Marshall McEwan für den Buck wie ein Ziehvater war, ist sich sicher, dass man ihn getötet hat. Nachdem er Bucks eingeschlagenen Kopf gesehen hat, weiß er das dieser sicher nicht einfach ertrunken ist. Er ist sich fast sicher, dass dieser Ausgrabungen auf dem Gelände, bei dem demnächst die Chinesen eine Papierfabrik errichten wollen, getätigt hat. Sicher wollte er dort Hinweise auf eine ehemalige indianische Kultur feststellen, um den Bau der Fabrik abzuwenden. Wer könnte das wohl verhindern wollen außer der Pokerclub der das größte Interesse an einem Deal mit den Chinesen hat? Das zudem Max Mathesen der Schwiegervater von Marshalls Jugendliebe Jet und Mitglied beim Pokerclub ist, macht das ganze noch gefährlicher.

    Meine Meinung:
    Das düstere, geheimnisvolle Cover lässt einen sofort in die Region am Mississippi eintauchen. Bisher kannte ich den Autor noch nicht, doch seine guten Rezensionen haben mich neugierig auf ihn gemacht. Das fast 900 Seiten lange Buch ist wahrlich eine Herausforderung für jeden Leser. Jedoch der detaillierte, bildhafte, spannende und unterhaltsame Schreibstil hat es mit leicht gemacht am Buch dranzubleiben. Wahrlich ist dies nicht unbedingt ein Thriller, wie man ihn sonst kennt, den dazu geht Greg Iles zu sehr ins Detail. Jedoch gerade, weil der Autor immer wieder in die Vergangenheit der Protagonisten eintaucht, besonders bei Marshall und Jet, kommt man diesen Figuren sehr nahe und fühlt viel mehr mit ihnen mit. Gerade der Tod von Marshalls Bruder und seinem Sohn hat mich doch sehr bewegt. Der Pokerclub von Bienville hat nichts mit Karten zu tun, so wie man sich das vorstellen könnte. Nein viel mehr regieren diese 12 Männer, die dem Club zugehören die Stadt Bienville. Durch Geld, Macht, Intrigen und Einflüsse haben sie so die Bank, Justiz und sogar den Senat unter ihrer Kontrolle. Diese Einflüsse machen es auch fast unmöglich bei Buck einen Mord nachzuweisen. Doch Marshall setzt alles daran um für seinen ehemaligen Pfadfinderführer und dessen Witwe Gerechtigkeit das Beste herauszuholen. Leider hat Marshall nicht mit der großen Macht des Pokerclubs gerechnet und besonders nicht mit Max Matheson, seinem ehemaligen Baseballtrainer und Vater seines Freunds Paul. Dass Marshall seitdem er wieder in Bienville ist, eine Affäre mit Jet seiner Jugendfreundin und Pauls Ehefrau hat, macht das Ganze noch gefährlicher. Dieser außergewöhnliche Thriller bei dem es um Macht, Einfluss, Verrat und viele Geheimnisse geht, hat mich innerhalb kurzer Zeit regelrecht in den Bann gezogen. Man hat das Gefühl nach jedem Kapitel ein weiteres lesen zu wollen, weil man wissen möchte, wie es weitergeht. Mein Kopfkino war bei diesem Buch ständig am Arbeiten. Das Lokalkolorit mit der Nähe zum Mississippi, in dem der Autor heute selbst lebt, wird hier sehr gut beschrieben, so das ich mir sofort alles gut vorstellen konnte. Die Protagonisten waren sehr gut durchdacht, besonders Marshall hat es mir angetan. Seine sympathische, natürliche, motivierte Art hat mich sofort begeistert und so habe ich regelrecht mitgefiebert, dass ihm nicht ebenfalls etwas zustößt. Bei Jet war ich mir nie ganz sicher, ob ich ihr trauen kann, selbst wenn sie mir schnell sympathisch war. Nadine dagegen wirkte auf mich von Anfang an ehrlich, zuverlässig und vertrauenswürdig. Beim aggressive Paul und Max dagegen hatte ich immer kein gutes Gefühl. Alles in allem war dies ein Thriller, mit sehr viel literarischem Inhalt, dessen Länge man aushalten sollte, weil man am Ende mit viel Spannung belohnt wird. Ich jedenfalls werde mir diesen Autor sehr gut merken, den ich kann, dieses Buch nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne. Chapeau dieser Autor ist wahrlich ein literarisches Genie.
    Die Abrichtung 3 | Erotischer SM-Roman Alexandra Gehring
    Die Abrichtung 3 | Erotischer SM-Roman (Buch)
    22.10.2019

    Ein Stalker und die DarkSession im Schloss

    "Stalking ist, wenn zwei Menschen einen romantischen Spaziergang machen, aber nur einer davon weiß." (WRDPRN)
    Sari wird von anonymen Briefen attackiert, bei denen Fotos von ihr und Freundin Ina zu sehen sind. Der mysteriöse Unbekannte scheint sie und Ina zu beobachten. Beide sind sich nicht sicher, mit wem sie es zu tun haben und ob er gefährlich sein könnte. Jedoch bevor Sari ihren Ehemann Sven einweihen möchte, fährt sie mit ihren ehemaligen Freundinnen vom Camp aufs Schloss nach Frankreich. Hier erleben sie wieder eine schöne Zeit mit einem erotischen Galaabend, der Sari neue Frische gibt. Zu Hause angekommen hat die Loge ebenfalls eine neue Überraschung für Sari. Eine DarkSession soll den neuen Nebenraum der Loge einweihen, bei der selbst Sari an ihre Grenzen kommt. Und der Stalker lässt ebenso nicht locker, bis Sari in seine Falle läuft.

    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist inzwischen der dritte Band der Abrichtung-Reihe, die ich alle gelesen habe. Der Schreibstil ist wieder locker, flüssig und unterhaltsam, wobei es mir in diesem Band eindeutig zu viele Wiederholungen bzw. Rückblenden gab. Dieser Band scheint für mich bisher der schwächste zu sein, zum einen nehmen viel zu viele Wiederholungen sehr viel Platz ein. Es ist zwar schön, wenn man ein bisschen was von der Vorgeschichte weiß, doch das war mir hier eindeutig zu viel. Zum anderen kam mir der Part mit dem Stalker definitiv zu kurz. Vom Buch selbst waren über 2/3 Belangloses und Wiederholungen, sodass die Erotik diesmal eindeutig zu kurz kam. Der erotische Part dagegen war für mich dann schon fast wieder grenzwertig. Da er genauso wie Band 2 sehr hart, vulgär, obszön und grenzwertig war. Szenen wo Frauen schon kurz vor dem Ersticken sind, sie Urin trinken müssen und vieles mehr ist einfach so gar nicht meine Welt. Wer allerdings auf so etwas steht, der kommt sicher auf seine Kosten, jedoch bei Weitem weniger als in den Vorbänden. Ich denke einfach, dass diese Reihe inzwischen ausgereizt ist. Das Buch hat sehr gut begonnen mit diesem Stalker, doch leider schweifte die Autorin dann wieder von diesem Thema ab. Erst gegen Ende kam dann etwas Spannung auf, da der Stalker wieder präsent wurde. Ich denke, wäre die Autorin bei dem Thema rund um den Stalker geblieben, wäre es sicher interessanter gewesen. Ansonsten finde ich es nach wie vor schön, dass Sari und Sven so treu an ihrer Ehe festhalten. Das ist auch etwas, was mir bei allen 3 Bänden gut gefallen hat und was sehr für die Autorin spricht. Falls es einen weiteren Teil geben sollte, würde ich der Autorin raten, definitiv viel weniger Rückblenden einzubauen. Ich kann diesem Band deshalb nur 2 1/2 von 5 Sterne geben.
    Du bist einmalig - Alle Geschichten von Punchinello und seinen Freunden Max Lucado
    Du bist einmalig - Alle Geschichten von Punchinello und seinen Freunden (Buch)
    08.10.2019

    Jeder Mensch ist einmalig geschaffen

    "Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele." (Ps. 139, 14)
    Punchinello ist ein Wemmick, diese Holzpuppen sind vom Holzschnitzer Eli erschaffen worden. Doch Punchinello und seine Freunde geraten immer wieder in schwierige Situationen, bei denen ihnen meist nur Eli weiterhelfen kann.
    Folgende Geschichten sind enthalten:
    "Du bist einmalig" Etwas Sonderbares geht bei den Wemmicks vor, den auf einmal die Wemmicks graue Punkte oder Sternchen. Punchinello muss unbedingt dem Phänomen auf den Grund gehen, warum man Punkte und wie man Sternchen erhält.
    "Du bist mein" Was hat es mit den Schachteln und Bällen auf sich, die immer mehr von den Wemmicks gekauft werden? Und vor allem warum hat einer mehr und der andere weniger?
    Punchinello macht dabei eine schwere, aber wichtige Erfahrung, bei der ihm nur Eli helfen kann.
    "Ich will aber eine grüne Nase" Auf einmal laufen die Wemmicks mit grünen Nasen herum. Punchinello ist neugierig und erfahrt, das dies der letzte Schrei momentan ist. Als er von den anderen ausgelacht wird, trifft er eine Folgeschwerende Entscheidung. Doch ganz schnell ist grün nicht mehr modern und auf einmal sind andere Farben angesagt. Nur gut das selbst hier ihnen Eli wieder helfen kann.
    "Du bist große Klasse" Eine berühmte Person besucht die Wemmicks und alle sind schon sehr gespannt. Nur warum ist sie von Lucie so begeistert, während sie Punchinello nicht mal die Hand reicht?
    "Punchinello und das allerschönste Geschenk" Der Schöpfer-Tag rückt näher, hier wollen alle für Eli eine besondere Überraschung bereiten. Doch was soll Punchinello Eli Besonderes schenken?
    "Du bist wunderbar beschenkt" Eines Morgens findet Punchinello ein Geschenk im Briefkasten, das genau zu ihm passt. Doch auch die anderen haben jeder ein Geschenk bekommen. Doch was es mit den Geschenken auf sich hat und wie sie dabei jemandem helfen können sollen sie bald feststellen.

    Meine Meinung:
    In diesem Sammelbuch wurden 6 Geschichten der Wemmick Familie zusammengefasst, die wunderbar zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren geeignet sind. Ich persönlich allerdings denke, dass sie eher für 6-Jährige geeignet sind, da sie ein besseres Verständnis haben. Das qualitativ, hochwertige Hardcover Exemplar ist zudem ein tolles Geschenk, da es all von der Aufmachung her etwas Besonderes ist. Diese Geschichten selbst sollen das Selbstwertgefühl der Kinder stärken und zusätzlich ermutigen auf Gott zu vertrauen. Das ist gerade heute wichtig in einer Zeit, wo Mobbing und Anfeindungen immer mehr zunehmen. Kinder sollen wissen, dass sie nicht alleine sind und das sie immer und überall zu ihrem Schöpfer im Gebet kommen können. Durch diese Geschichten wird ihnen nahegebracht das sie einmalig, wunderbar und was Besonderes sind. Selbst wenn diese Geschichten nicht explizit auf Gott als Schöpfer hinweisen, so sind sie trotzdem alle biblisch fundiert. Max Lucado der Pastor aus San Antonio/Texas hat hier wahrlich wieder bezaubernde Kindergeschichten geschrieben, die mich ein wenig an Pinocchio und den Holzschnitzer Geppetto erinnern. Die wunderschönen Bilder auf jeder Seite wurden von Sergio Martinez illustriert und machen das ganze noch lebendiger. Beim Lesen stellte ich fest, dass so ein kleiner Punchinello in jedem von uns steckt. Von daher ist dieses Buch auch sehr gut für Erwachsene geeignet. Den auch wir machen uns abhängig von Aussehen, Leistungen und unseren Erfolgen. Deshalb von mir eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne für dieses Buch.
    Weil du mich hältst Weil du mich hältst (Buch)
    06.10.2019

    Die Mutterliebe wird sie nie loslassen

    "Familie ist wie ein Baum. Die Zweige mögen in unterschiedliche Richtungen wachsen, doch die Wurzeln halten alles zusammen." (pinterest)
    New York 1859:
    Zwei Jahre ist es nun her, das Sophie Neumann von ihrer Familie weggelaufen ist auf der Suche nach Nicholas und Olivia. Die beiden sollten mit dem Waisenzug der Children´s Aid Society in den Westen. Glücklicherweise war der Zug noch weg und Sophie konnte die beiden Kinder wieder heimlich an sich nehmen. Hingebungsvoll hat sie gekämpft und alles versucht, um sich und die beiden am Leben zu erhalten. Den schließlich war sie wie eine Mutter für die beiden. Doch dann lässt sie sich mit Danny einem Bandenmitglied ein und sieht, wie dieser brutal einen 16-jährigen Jungen tötet, der lediglich den Brand eines Saloon löschen möchte. Aus Angst von den Bandenmitgliedern der Gegner erwischt zu werden, flieht sie mit ihrer Freundin Anne den Kindern in den Westen. Als sie in Mayfield/Illinois ankommen, sollen sich die Wege der Kinder, Anne und Sophie trennen. Jeder von ihnen muss in verschiedene Familie, Sophie steht davor, alles zu verlieren, was sie liebt. Doch wird sie Nicholas und Olivia wirklich loslassen können und werden sie in eine gute Familie kommen?

    Meine Meinung:
    Das bezaubernde Cover, das sicher Sophie in ihrem blauen Kleid darstellen soll, passt gut zum Inhalt des Buchs. Der Schreibstil ist wie schon bei den beiden anderen Teilen der Trilogie flüssig, angenehm, unterhaltsam und emotional. In mehreren Kapiteln bekomme ich die Nöte und Ängste von Sophie mit, die sich von ihrer Familie verlassen vorgekommen ist. Deshalb ist sie damals abgehauen, um ihr Leben alleine mit ihren beiden Pflegekindern zu bestreiten. Doch das Leben ist damals schon hart genug für eine junge Frau wie Sophie, den in New York herrscht noch immer Hunger und Armut. Deshalb müsse sich auch nach wie vor viele Frauen prostituieren. Doch Sophie konnte sich glücklicherweise bisher mehr schlecht als recht durchschlagen. Doch nun müssen sie doch mit den Waisenzügen der Children´s Aid Society in den Westen. Children´s Aid Society hat sich damals zur Aufgabe gemacht Waisenkinder oder Kinder bis 16 Jahre aus verarmten Familien, meist zu Farmern und Familien aus dem Westen unterzubringen. Da bei den neuen Farmern der Bedarf an kräftigen Jungs für die Farm und hilfsbereiten Mädchen für den Haushalt immer noch vorhanden ist. Viele christliche Familien nahmen sich zu der Zeit gerne noch ein bedürftiges Kind, dem sie etwas Gutes tun konnten. Doch es gab auch Familien, in denen die Kinder nur zum Arbeiten da waren oder Brutalität herrschte. Doch was blieb den Kindern übrig, sie waren dem Ganzen größtenteils ausgeliefert. Diesem speziellen Thema widmet Jody Hedlund nun dies Trilogie um die Neumann Schwestern und Sophie die jüngste der Familie bildet dabei den Abschluss. Ich treffe in diesem Band auch wieder auf Reinhold Weiß, einen Jungen den Sophie schon von früher kannte. Doch aus diesem jungen Mann ist inzwischen ein kräftiger, ehrgeiziger und hart arbeitender Farmer geworden. Er kann es kaum glauben, als er Sophie wiedersieht, die bei der Familie Duffs eine Gutes zu Hause gefunden hat. Mit Euphemia Duff lernt Sophie eine gottesfürchtige, herzliche, lebenswerte Frau kennen, die Sophie wie ihre eigene Tochter annimmt. Trotzdem Euphemia mit ihren sechs Jungs wahrlich genug zu tun hat, lernt sie Sophie viel im Haushalt. Und Sophie lernt bei ihr wieder ihren Glauben kennen, den sie in den zwei Jahren verloren hat. Doch Sophie ist immer noch gezeichnet von Schuldgefühlen, Minderwertigkeit und muss schwer an sich arbeiten, damit sie ihr Selbstvertrauen wiederfindet. Ebenso Reinhold, der weiter an seinen Wutanfällen arbeitet, um wieder ganz Gott zu vertrauen. Seine Leben als Farmer ist wirklich kein Zuckerschlecken, die Autorin trifft das ganz gut, ich muss da sofort an "Unsere kleine Farm" denken. Gerade die Abhängigkeit vom Wetter spielt bei den Farmern oft eine ganz entscheidende Rolle. Natürlich kommt auch wieder in diesem Teil der christliche Glaube nicht zu kurz in Form von Hoffnung, Liebe, Nächstenliebe und Vergebung. Ein Buch, das den anderen beiden Bänden ebenbürtig ist und das mir wieder sehr gut gefallen hat. Lediglich das schöne Ende hätte ich mir ein wenig länger gewünscht. Schade das die Trilogie nun zu Ende ist, deshalb von mir nochmals eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
    Franke, T: wundersame Adventskalender Franke, T: wundersame Adventskalender (Buch)
    04.10.2019

    Weihnachten die Zeit für kleine Wunder

    "Das Wunderbare an Wundern ist, dass sie sich weder herbeiwünschen noch wiederholen lassen. Sie geschehen an den seltsamsten Orten, in den unwahrscheinlichsten Augenblicken und lassen jene, die am wenigsten damit gerechnet haben, wundersam verändert zurück." (Buchauszug)
    Es ist Heiligabend, die Straßen sind fast leer, nur Martin Harnack eilt noch durch die Gegend. Den seine bestellten Weihnachtsgeschenke sind nicht angekommen. Kein Wunder das es nun Ärger zu Hause gegeben hat, den wieder einmal hat seine Frau bemerkt, wie wenig Interesse er noch an seiner Familie hat. Das Einzige was Martin nun noch bleibt, ist zu retten, was noch irgendwie geht. Als er sieht, dass ein alten Laden noch geöffnet hat, tritt er ein in der Hoffnung, dort etwas Passendes zu finden. Dem Besitzer ist auch sofort klar, dass er das Richtige für Martin und seine Familie hat und gibt ihm einen seltsamen Adventskalender mit. Als Martin am nächsten Morgen erwacht und sieht, dass der Kalender den 1. Dezember anzeigt, denkt er, das Ganze war nur ein Traum, bis er den Adventskalender auf dem Dachboden entdeckt.

    Meine Meinung:
    Das warme, weihnachtliche Cover lässt bei mir sofort die ersten Weihnachtsgefühle hochkommen. Der Schreibstil war flüssig, unterhaltsam, humorvoll und streckenweise zwischen Fantasie und Mystik. Den dieser sonderbare Adventskalender hat es wirklich in sich, er beschert Martin Geschenke, mit denen er zu anfangs gar nichts anfangen kann. Erst nach und nach erkennt er, dass hinter allem eine Bestimmung ist und das, sogar Gott seinen Finger da im Spiel hat. Martin ist ein bisschen ein Workaholiker, die Arbeit als Dozent füllt ihn sehr aus. Zudem will er nun die Karriereleiter noch weiterklettern und muss dafür unbedingt sein Manuskript fertig bekommen. Kein Wunder also das man dabei seine drei Kinder Anton, Leonie, Ben und seine Ehefrau Swenja vernachlässigt. Die vier allerdings scheinen diese Leben schon länger zu kennen. Den man spürt förmlich schon auf den ersten Seiten, wie sehr jeder sein eigenes Leben lebt. Swenja arbeitet als Erzieherin in einer Kindertagesstätte, Anton der meist über seinem Tablet hängt, die ruhige Leonie die sehr auf ihren Körper und das Essen achtet und Ben der Jüngste, der einfach so nebenher läuft und alles erduldet. Thomas Franke hat hier ein Bild von einer Familie dargestellt, wie man sie sicher mehrfach heutzutage vorfindet. Nur das hier Martin langsam die Augen geöffnet werden, den Martin ist Christ und eigentlich sollte sein Glaube das Zentrum in ihm und seiner Familie sein. Doch irgendwo und -wann muss dieser Glaube ein wenig in Vergessenheit gerückt worden sein. Da kommt die Weihnachtszeit mit der Geburt Jesu genau zur richtigen Zeit. Den durch die Geschenke aus dem Adventskalender lernt auch Martin wieder, wichtig seine Familie für ihn ist und wie sehr er sie bisher vernachlässigt hat. Zwar war mir dieser suspekte Adventskalender am Anfang nicht ganz so geheuert, da dieses Mystische nicht so ganz mein Fall ist. Doch ich muss sagen, der Autor hat sich mit den Geschenken und den daraus entstehenden Situationen und Geschichten wirklich was einfallen lassen. Selbst die Weihnachtsgeschichte und die Geburt Jesu wird hier in moderner Form dargestellt, als er sie seinen Sohn Ben erzählt. Und so ist es dann auch kein Wunder, das er nach und nach nicht nur seine Kollegen besser kennenlernt, sondern auch der Familie wieder näherkommt. Für mich war dies eine wunderschöne Geschichte, die mir zeigt das Familie, Glaube, Nächstenliebe und Liebe wieder mehr in den Vordergrund rücken sollten und das es Wunder immer wieder gibt. Von daher lassen sie sich mit diesem Buch auf Weihnachten einstimmen, ich kann es nur empfehlen und gebe 5 von 5 Sterne.
    Blackbird Matthias Brandt
    Blackbird (Buch)
    02.10.2019

    Der Tod löscht alles Leben und die Freundschaft aus

    "Der Tod ist nicht der größte Verlust im Leben. Der größte Verlust ist das, was in uns stirbt, während wir leben." (Norman Cousins)
    Als der 15-jährige Morton Schumacher, von seinen Freunden nur Motte genannt den Anruf bekam, konnte er erst gar nichts damit anfangen. Der Vater von seinem besten Freund Bogi sagte ihm, das dieser schwer krank im Krankenhaus lege. Bogi hieß eigentlich Manfred Schnellstieg, aber alle nannten ihn nur Bogi. Motte erfährt das Bogi am Non Hodgkin Lymphom erkrankt ist, keine Ahnung was das wieder war, denkt er sich. Doch für Motte und seine Freunde sollte sich nach dieser Nachricht das ganze Leben verändern.

    Meine Meinung:
    Das unscheinbare Cover mit der roten Bank will für mich nicht so recht zur Geschichte passen, ich hätte da sicher etwas anderes gewählt. Ich wurde auf diese Geschichte aufmerksam und war gespannt, was der Schauspieler Matthias Brandt hier geschrieben hat. Mich machte vor allem neugierig das es um Jugendliche, Krankheit und Tod ging. Doch ich sollte noch mehr erfahren, den diese Krankheit würde Mottes ganze Jugend verändern. Den er lernt nicht nur Tod, Trauer, Hoffnungslosigkeit, Trennung kennen, sondern auch Freundschaft, Vertrauen, Mut und Liebe. Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam, humorvoll und emotional, besonders am Ende war es dann für mich sehr tränenreich. Ab und an war die Sprache etwas ungehobelt, wie eben ab und zu die Jugend von damals war. Vulgär wurde es erst, als es um Bogis Hobby das Furzen ging. Das war mir dann doch zu viel, aber es war das einzige das mir aufgestoßen ist. Der Autor erzählt in Ich-Form Motte Leben in ca. ein Jahr lang. Ich merkte recht schnell, das dieses Buch in der Vergangenheit spielt und sicher stückweise die eigene Jugend des Autors mit einfließt. Ob er natürlich dieses Todeserlebnis wirklich hatte, wird aus dem Buch nicht ersichtlich. Ich spüre sofort die 70er Jahre und ich fühle mich in meine Jugendzeit zurückversetzt. Ob das die Lehrer sind, in Mottes Schule bei denen ich in manchen meine Lehrer sehe. Da ist im besonderen Vertrauenslehrer Meinhardt den alle toll finden, Kragler der heimlich Nazikragler genannt wird, weil er sich so benimmt und der Bademeister der für alle nur Elvis heißt, weil er ihm so ähnlich ist. Motte, Bogi, Jan und Walki sind eine Clique, doch mit Bogi ist er wirklich ganz dicke befreundet. Ihm kann er alles erzählen, die Liebe zu besonderen Wörtern und zur Musik sind ihnen wichtig. Auch hier spürt man wieder die 70er mit Bands wie die Beatles, Led Zeppelin, Queen und viele mehr. Hieraus entsteht auch der Titel, den "Blackbird" ist ein alter Song der Beatles. Das Motte mit Bogis Krankheit gar nicht klarkommt, spürt man das gesamte Buch über. Doch statt er hinter seinem Freund steht, flüchtet er lieber, was sicher auch mit Mottes beginnender Pubertät zu tun hat. Den er lernt eines Tages Jacqueline Schmiedebach kennen, verliebt sich in sie und wird enttäuscht. Es folgen Ängsten, Freude, Tränen und Bangen um seinen Freund Bogi, bei dem ihm Schornsteinfegerin Steffi zur Seite steht. Ein Buch das sicher viele Leser in ihre Jugend zurückversetzt und mir deshalb gut gefallen hat. Und das der Jugend von heute aufzeigt, das wir auch einmal jung waren und wir ohne Handy und Internet etwas erlebten. Mich jedenfalls konnte das Buch größtenteils überzeugen und gebe darum 4 1/2 von 5 Sterne.
    Sterbekammer Sterbekammer (Buch)
    28.09.2019

    Verlassen im Dunkel mit dem Tod vor Augen

    "Hier unten gibt es nur eine Jahreszeit: Sie heißt: Warten. Warten auf das Licht. Warten auf das Essen. Warten auf ihn. Warten auf die Angst. Manchmal warte ich auf den Tod. Aber er findet mich nicht hier unten." (Buchauszug)
    Am frühen Morgen wird Frida und ihr Vater von der Nachbarin geweckt, weil der Hund vom alten Josef Hader wie verrückt bellt. Frida fährt zur Deichmühle und findet dort den sturen Eigenbrötler tot auf der Treppe vor und geht erst mal von einem Unfall aus. Am nächsten Tag, als Frida die Deichmühle durchsucht, findet sie eine sonderbare Bodenklappe in der Küche. Beim näheren betrachten sieht die darunterliegende Kammer zwar erst wie ein Bunker aus, doch Frida wird schnell klar, das dieses dunkle Loch ursprünglich Gefängnis war. Derweil erinnert sich Bjarne Haverkorn der nach seinem letzten Fall noch immer angeschlagen ist, sich an einen Fall vor fast 10 Jahren, als die junge Ehefrau und Mutter Anneke Jung auf dem Nachhauseweg verschwunden ist. Eine DNA Analyse fällt positiv aus, alles deutet daraufhin das Anneke in dieser Kammer gefangen gehalten wurde. Außerdem beschäftigt das Team ein Überfall auf eine Tankstelle, bei dem der Tankstellenangestellte erschossen wurde.

    Meine Meinung:
    Dies ist der dritte Band der Reihe rund um das Marschland und die Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Das eindrückliche, düstere Cover mit der Mühle passt wieder sehr gut. Der Schreibstil ist unterhaltsam flüssig und in verschiedene Handlungsstränge eingeteilt. Dabei tut sich in den Strängen, die in Ich-Form geschrieben sind, die ganzen Abgründe Annekes auf. Annähernd zu spüren was sie in dem dunklen Loch unter der Küche erdulden und ertragen musste an Missbrauch, Vergewaltigung und allem anderem erschüttert mich zu tiefst. Dass man so ein Martyrium fast 10 Jahre aushalten kann, ist kaum vorstellbar. Anders als bei Natascha Kampusch hat sie keinen großen Kontakt zu ihrem Peiniger. Es tut es mir regelrecht in der Seele weh, zu sehen wie sie leidet und trotzdem bin ich fasziniert, was für eine Stärke sie besitzt. Sätze wie dieser: "Der Gedanke an meinen Tod ist nicht schlimm. Er fühlt sich still an und warm. Wie ein langer Schlaf. Aber die Vorstellung, dass meine Lieben nie erfahren, was mit mir geschehen ist, kann ich kaum ertragen", treiben mir die Tränen in die Augen. Aber nicht nur Anneke leidet, sondern auch Frida, den Vollmers Nachfolger Nick Wahler hat sie von Anfang an auf dem Kieker. Und auch auf dem elterlichen Hof, wo Frida zurzeit wohnt, gibt es erneut Sorgen, die sie versucht in den Griff zu bekommen. Bjarne hingegen muss sich noch von seiner Rauchvergiftung erholen, die ihm doch stärker zugesetzt hat, wie er dachte. Dafür klappt das Zusammenleben mit seiner neugewonnen Tochter Henriette umso besser, so das die beiden sogar überlegen sich ein Haus zu kaufen. Wie schon in den beiden letzten Büchern rum um die Ermittler Frida Paulsen/ Bjarne Haverkorn spielt wieder einmal das Marschland eine große Rolle. Dieser außergewöhnliche Lokalkolorit bindet die Autorin hier sehr gut in ihre Krimis ein. Besonders die bildhafte Sprache lässt bei mir sofort die Einöden, Deichmühle oder die reetgedeckten Häuser vor Augen erscheinen. Genauso ergeht es mir mit den Charakteren, bei denen ich ebenfalls die passenden Schauspieler mir vorstellen kann. Besonders weil die Autorin mich, an deren Privatleben teilhaben lässt, wachsen mir die Ermittler immer mehr ans Herz. Schön fand ich diesmal, das Frida Torben nun doch eine Chance gibt und die beiden endlich zusammenkommen. Selbst bei Bjarne spürt man eine Veränderung seit er weiß, dass er eine erwachsene Tochter hat. Es ist schön zu sehen wie er im Grunde für Frida nicht nur eine partnerliche, sondern auch eine väterliche Rolle einnimmt. Für mich sind die beiden ein ideales Ermittlergespann, von denen ich gerne mehr lesen möchte. Trotzdem ich recht früh eine Vermutung hatte, überraschte mich die Autorin am Ende doch noch mit einer Wendung. Deshalb gibt es von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
    Jagd auf die Bestie Jagd auf die Bestie (Buch)
    28.09.2019

    Das tödliche Spiel kann beginnen

    "Bedenke bei jedem Urteil. Es gibt Menschen, die töten um zu Leben und es gibt solche, die Leben um zu töten!"
    Beim Ausbruch des schlimmsten Serienmörders Lucien Folter im Lee Hochsicherheitsgefängnis in Virginia werden 5 Menschen getötet. Robert Hunter und Adrian Kennedy sind geschockt als sie diese Nachricht erhalten. Den für Hunter ist Lucien ein alter Bekannter, er kennt ihn schon aus seiner Studienzeit und hat mit ihm ein Zimmer geteilt. Konnte er doch damals nicht ahnen das Lucien später zu solch grausamen Morden fähig ist! Als sie ihn dann vor 3 Jahren verhaften haben, konnten sie endlich alle aufatmen. Garcia der diesen Serientäter nicht kennt, da er bei seiner Verhaftung im Urlaub war, kann diese Aufregung nicht verstehen, weiß er doch das Hunter bisher alle Täter zur Strecke gebracht hat. Doch Lucien Folter ist nicht nur ein Killer, er ist auch ein Verwandlungskünstler höchsten Grades, der sich in jeden beliebigen Charakter hineinversetzen und verwandeln kann. Nun will er nur eines, sich an Robert Hunter rächen und dazu ist ihm jedes Mittel recht. Dafür hat sich Lucien in den 3 Jahren Haft ein hinterhältiges, teuflisches Spiel für Hunter einfallen lassen.

    Meine Meinung:
    Damit man dieses Buch besser versteht, empfiehlt der Autor und auch ich Band 6 "Die stille Bestie" aus der Hunter Reihe vorweg zu lesen. Dieses Buch war auch für mich damals das erste Buch dieser Reihe gewesen. In diesem wird der Serienmörder Lucien Folter noch genauer vorgestellt. Doch nun zu diesem Band, in Chris Carter Manier beginnt diese Geschichte von Anfang an wieder recht spannend. Der Schreibstil ist, flüssig, unterhaltsam, brutal und so spannend vor allem ab Mitte des Buchs, so das ich es kaum mehr weglegen kann. Dabei bekomme ich nochmals einen kurzen Abriss von Robert Hunters Vergangenheit, wie er schon als Kind durch seinen hohen IQ innerhalb kurzer Zeit zum Studium kam. Dort lernte er dann den Kommilitonen Lucien Folter kennen, der den schmächtigen Hunter zum Sport motivierte. Niemals konnte er erahnen das Lucien eines Tages zum Serienmörder wird und eine Enzyklopädie über seine verschiedenen Morde verfasst. Für Robert Hunter ist Lucien einer der intelligentesten Menschen, entschlossen, fokussiert, erfindungsreich, extrem geschickt und ein Meister in psychologischer Manipulation und Täuschung. Lucien Folter ist das leibhaftige Böse, er mordet nicht nur aus Lust, sondern aus Berechnung. Für mich war es wie gesagt interessant zu lesen wie die beiden sich kennengelernt haben. Den Band 6 ist schon eine Weile her als ich diesen gelesen habe. Wer allerdings diese Serien an einem Stück liest, für den mag dieses Buch sicher in vielem eine Wiederholung sein. Dass man natürlich bei zehn Büchern eine Reihe auch mal ein schwächeres Buch hat, kann ich gut verstehen, doch ich habe es nicht so empfunden. Für mich war dieses Buch von Beginn an wieder ein spannendes Abenteuer, bei dem Chris Carter wieder sehr detailliert auf seine Morde eingeht. Hier braucht es schon gute Nerven, den wer da eine sehr lebhafte Fantasie hat, der wird diese Szenen sicher nicht so schnell vergessen. Die Charaktere sind wieder sehr gut gewählt, allen voran Robert Hunter. Der, wenn man der Beschreibung nach geht, ein Gott von einem Mann ist, hochintelligent, gut aussehend und eine muskulöse Figur wie ein Sportler. Sein Partner Garcia hingegen ist eher der humorvollere der beiden, er scheint alles viel lockerer zu nehmen, hält allerdings große Stücke auf Hunter. Leider hat er in diesem Buch nur einen kleineren Part, wie es hingegen sonst der Fall ist. Dann ist noch Lucien Folter, ein Psychopath höchsten Grades, der für mich auf den elektrischen Stuhl gehört, den kein Gefängnis wird vor diesem Mann sicher sein. Den Lucien kann Menschen durch Hypnose manipulieren und dadurch in seine Pläne mit einbeziehen. Stückweise erinnert er mich sehr an Hannibal Lecter, der ebenso intelligent gemordet hat. Der Showdown am Ende war dann wieder absolut fesselnd, bei dem man bis zum Schluss nicht wusste, wer es überlebt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
    Der Sprung Simone Lappert
    Der Sprung (Buch)
    16.09.2019

    Leben heißt bleiben und ertragen, dass alles irgendwann verschwindet

    "Der Sprung ins Glück beginnt mit dem ersten Schritt, aber wer nicht wagt, gewinnt auch nicht. Wer vorwärts kommen will, muss anfangen, auch wenn man Angst vor dem Abgrund hat." (Pinterest.de)
    Thalbach am Dienstagmorgen steht eine junge Gärtnerin auf dem Dach vor Roswithas Café. Da man annimmt, dass die Frau in den Tod springen möchte, informiert man Polizei und Feuerwehr. Doch stattdessen wirft sie vor Wut mit ihren Gartenutensilien und danach mit Dachziegeln. Schnell strömt die Presse und die ersten Schaulustigen um dieses Spektakel zu bewundern. Einen ganzen Tag und Nacht hält die Frau die Stadt in Atem, ehe sie springt. Für Finn ist es ein Schock Manu dort zu sehen, schließlich ist er seit kurzem verliebt in sie. Ebenso ihre Schwester Astrid, als sie die Nachricht erhält. Ein ganz schlechter Zeitpunkt was sich Manu da ausgesucht hat, schließlich kandidiert Astrid für das Bürgermeisteramt. Schneiderin Maren hingegen kann nicht mehr in ihre abgeriegelte Wohnung. Für Theres und Werner die einen kleinen Laden besitzen ist dieses Spektakel eine gute Einnahmequelle. Schließlich müssen die Schaulustigen mit Lebensmittel und Getränken versorgt werden. Und noch weitere Personen kreuzen den Lebensweg von Manu, bei denen danach nichts mehr so ist wie zuvor.

    Meine Meinung:
    Nicht das unscheinbare Cover mit einem Frauenbild hat mich auf dieses Buch neugierig gemacht, sondern der Klappentext, den ich interessant fand. Bisher hatte ich noch nichts von der Autorin gelesen und war von daher gespannt was mich erwartet. Der Schreibstil ist locker, flüssig, unterhaltsam und in mehrere Kapitel unterteilt. Diese wechseln zwischen den Personen so das man einen Einblick in folgende Charaktere bekommt: Gärtnerin Manu, Kurierfahrer Finn, Ladenbesitzer Theres und Werner, Schneiderin Maren, Hutmacher Egon, Polizist Felix, Schülerin Winnie, Edna eine ältere Frau, Designer Ernesto, Obdachlose Henry, Manus Schwester und Bürgermeisteranwärterin Astrid. So erfahre ich im Laufe immer mehr, welchen Bezug sie zu Manu hatten oder evtl. bekommen. Natürlich entdeckt man so die Probleme, Sorgen und Nöte dieser Personen, sei es in der Vergangenheit oder Gegenwart. Außerdem kommt es bei einigen Personen zu einem positiven Ausgang. Sei es das sie ihr Leben durch dieses Ereignis verändern, ein neues Selbstbewusstsein bekommen oder sie schlicht weg auffallen bzw. entdeckt werden. Die Autorin selbst fährt einiges an Klischees auf, die alltäglich sind oder speziell durch dieses Spektakel hervorgerufen werden. Dadurch entwickeln sich einige Personen negativ oder positiv. Der Sprung selbst wird immer mehr in den Hintergrund gestellt, den das eigentlich wichtige sind die Personen rund um die Handlung. Leider habe ich am Ende nicht ganz verstanden, was mir die Autorin mit diesem Buch bewirken wollte, da wäre sicher eine Zusammenfassung am Ende hilfreich gewesen. Ebenfalls blieben bei mir gerade in Bezug auf Manu, aber auch bei den anderen Personen viele Fragen offen. Ich hatte das Gefühl mitten aus den Gegebenheiten herausgerissen zu werden. Sätze die mir positiv Erinnerung bleiben:
    "Blühende Pflanzen soll man nicht umtopfen, da sie sonst verwelken."
    "Die eigene Geschichte liegt auf dem Dachboden, den niemand etwas angeht."
    "Die Leute sollten mehr rausgehen in die Natur, dann wären sie ausgeglichener, weil sie regelmäßig etwas erleben würden, dann müssten sie sich nicht zu solchen Mobs zusammenrotten."
    Manche Charaktere hingegen fand ich überflüssig, da sie kaum oder gar nicht zur Handlung beitrugen. Am Ende bin ich als Leser etwas enttäuscht zurückgelassen worden, was ich schade fand. Trotzdem gebe ich dem Buch für die literarisch gute Ausarbeitung 3 1/2 von 5 Sterne.
    Aufstehen, Kilt richten, weiterkämpfen Aufstehen, Kilt richten, weiterkämpfen (Buch)
    12.09.2019

    Kinder sind eine wichtige Gabe Gottes

    "Mindestens genauso schlimm wie die Menschen, die hilflosen Kindern Gewalt antun, sind diejenigen, die genau wissen, was passiert, aber nichts dagegen unternehmen." (Buchauszug)
    Schottland, Glasgow 1961:
    John McGurk wird in eine Zeit hineingeboren wo in dieser Stadt und der Wirtschaftskrise viele Menschen arbeitslos sind. Johns Mutter muss dafür sorgen, dass die Familie, etwas zu essen hat, während Johns Vater das bisschen Geld, was er verdient hat, in Alkohol versäuft. Dadurch wird er handgreiflich gegenüber seiner Frau und den Kindern. Als eines Tages die Mutter nach Irland abhaut, werden die Kinder getrennt und in verschiedene Kinderheime untergebracht. Fortan ist John den Schikanen und Misshandlungen des Heimleiters Mr. Smith ausgesetzt. Lediglich der einzige Halt sind die Kinder die unaufhörlich zusammenhalten. Diese Kameradschaft erlebt er auch beim Militär, wo er in Deutschland stationiert wird. Trotzdem flammen immer wieder seine seelischen Verletzungen und Erinnerungen der Kindheit auf. Selbst so weit bis hin zu Zweifeln, ob er sich das alles als Kind nur eingebildet hat. Der einzige Trost findet er in seinem Glauben an Gott, seiner Frau Katja und seinen Kindern. Schon seit Jahren setzt er sich aktiv für Kinder in Not ein, in dem er gegen Spenden Läufe bewältigt und Vorträge hält. Johns Markenzeichen ist dabei immer sein Kilt, den er bei Charity-Läufen trägt.

    Meine Meinung:
    Der Klappentext hat mich neugierig auf diese Lebensgeschichte gemacht. Besonders da ich schon das Buch und Film "Die Asche meiner Mutter" von Frank McCourt kannte und ich ein paar Parallelen in seiner Kindheit sah. Deshalb konnte ich mir Johns schlechte familiäre Zustände gut bildlich vorstellen. Der Schreibstil ist flüssig, locker und sehr unterhaltsam. Beginnend mit der Kindheit verfolge ich Johns Leben bis in die Gegenwart. In mehrere kurze Kapitel begleite ich John in das Kinderheim Lochvale House nach Dumfries Schottland. Selten habe ich so viel Grausames gegenüber Kindern gelesen wie das was John und die anderen Kinder dort erfahren mussten. Die Ereignisse, die John hier schildert, haben mich tief bewegt und entsetzt. Selbst wenn ich wusste das die 60er Jahre in den Heimen sehr grausam waren, ist es doch was anderes es so detailliert zu lesen. Trotz den grausamen Schikanen ist John ein Junge der viel Sinn und Hilfe in der Natur und im Glauben an Gott findet. Selbst wenn er mit Gott manchmal hadert, findet er doch durch ihn seinen Halt im Leben. Gerade dieses Gottvertrauen, das er hier in diesem Buch miteinfließen lässt, hat mich schwer beeindruckt. Insbesondere sein Engagement für notleidende Kinder, für die er weltweit Charity-Läufe absolviert und so Spenden sammelt. Maßgebend scheint der Halt bei seiner tollen Frau und seinen drei Kindern dafür zu sein. Selbst an den Schicksalen seiner Geschwister lässt mich der Autor noch ein bisschen teilhaben, was mich jedoch sehr berührt hat. Schwer beeindruckt hat mich, dass man bei John nie eine Verbitterung spürt, im Gegenteil gerade durch seinen Glauben hat er gelernt zu vergeben. Selbst, wenn ich denke das die im Buch beschriebenen Zusammenbrüche von John in der Realität sicher schlimmer und häufiger stattfinden als hier angedeutet. Dass er sich bei UNICEF und seinem Verein „Sportler 4a childrens world e.V“ schon jahrelang engagiert hat mich schwer beeindruckt. Ich war erstaunt, dass ich von ihm bis dato noch nie was gehört habe. Johns Bescheidenheit spürt man durch das ganze Buch hindurch, selbst am Ende ist er sogar zu beschieden um für Spenden aufzurufen. Kein Wunder, das dieser Mann das Bundesverdienstkreuz verdient und überreicht bekommen hat. Ein Mann, der die Welt positiv verändert hat und ein Mann, der nicht nur laufen, reden, sondern auch schreiben kann und dem ich für seine bewegende Lebensgeschichte 5 von 5 Sterne gebe.
    Bluthaus Bluthaus (Buch)
    08.09.2019

    Das Geheimnis rund um das Bluthus

    "Einem Geheimnis läßt sich meistens nur auf die Spur kommen, wenn wir es mit dem Herzen suchen." (Kurt Haberstich)
    Frida Paulsen erholt sich zurzeit auf dem elterlichen Bauernhof von ihrem letzten Fall, der sie psychisch schwer belastet hat. Hier möchte sie sich klar darüber werden, ob sie weiter als Polizistin arbeiten möchte. Unerwartet taucht eines Tages ihre alte Freundin Jo auftaucht, was Frida mehr als überrascht. Als Jo sie später anruft und um Hilfe bittet, eilt Frida ihr sofort zu Hilfe. In der Marsch wurde eine Frau brutal erstochen und Jo wollte ihr zu Hilfe eilen, konnte sie aber nicht mehr retten. Nun ist Jo davon überzeugt das Kommissar Bjarne Haverkorn sie verdächtigt. Als Jo kurz darauf spurlos verschwindet, macht sich Frida große Sorgen und begibt sich auf die Suche nach ihr. Die Spur führt zu einem verlassenen Haus auf der Halbinsel Holnis, das bei den Dorfbewohnern nur das Bluthus genannt wird. Frida findet heraus das vor vielen Jahren in diesem Haus eine Familie grausam hingerichtet wurde. Lediglich die älteste Tochter hat diese Tat überlebt, weil sie damals nicht im Haus war. Bis heute jedoch fehlt vom Täter jede Spur. Doch was hat das ganze mit Jo und der toten Frau zu tun?

    Meine Meinung:
    Das geheimnisvolle Cover mit dem reetgedeckte Haus, das dieses Bluthus darstellen soll, stimmt mich sofort ins Buch ein. Der flüssige, lockere und unterhaltsame Schreibstil, den ich schon von "Totenweg" kenne, hat mich sofort wieder ergriffen. Die vielen Wendungen und das permanente eintauchen in die Vergangenheit machen diese Geschichte interessant und unterhaltsam. Besonders durch die bildhafte Sprache kann man sich gut die Gegend rund um die Elbmarsch vorstellen. Auch das geheimnisvolle Thema um den Tod der Familie, mit dem die Autorin den Leser gleich zu Anfang einstimmt, macht mich neugierig aber auch betroffen. Was veranlasst jemanden eine Familie zu töten? Was hat ihre ehemalige Schulfreundin Jo mit dieser ganzen Geschichte zu tun? Ebenso leide ich mit Fridas Trauma mit. Dass sie sich dadurch unsicher ist, weiter bei der Polizei zu arbeiten kann ich gut verstehen. Die Herzlichkeit die schon im ersten Teil zwischen ihr und Kommissar Bjarne Haverkorn herrscht, spürt man auch diesmal wieder. Ein bisschen wirken die beiden auf mich wie Vater und Tochter. Ich denke, die beiden würden ein gutes Team zusammen abgeben. Auch das Eintauchen in Haverkorns Privatleben fand ich gut, den dadurch wirkte Haverkorn für mich noch menschlicher und sympathischer. Gerade das Schicksal seiner Tochter hat selbst mich betroffen gemacht. Das die Autorin dabei das wichtige Thema Organspende aufgreift, passt sehr gut. Ebenso wie die Vergangenheit von Jo. Dass Eintauchen in den alten Fall aus der Vergangenheit der Elbmarsch, macht die ganze Story interessanter. So kann man sich gut in Land und Leute dieser nördlichen Region vorstellen. Irgendwie wirkt dort alles noch heute sehr ländlich und mysteriös, besonders durch dieses verlassene Haus mit seinem Geheimnis. Frida die mal wieder im Alleingang ermittelt und sich dadurch erneut in Gefahr begibt, ist natürlich mehr als leichtsinnig. Doch ich kann es verstehen, das die Sorge um Jo, sie nicht an ihre eigene Sicherheit denken lässt. Für Frida ist Jos Freundschaft mehr als wichtig man spürt, dass sie sich verstehen und jeder alles für den anderen tun würde. Gerade das Lokalkolorit und die Charaktere dieser Krimireihe konnten mich auch diesmal wieder überzeugen. Die Charaktere waren wieder sehr gut dargestellt, besonders die sympathische, herzliche Frida, der kompetente, ehrgeizige Haverkorn, sowie die zurückhaltende, unnahbare Jo konnten mich überzeugen. Deshalb freue ich mich schon auf den nächsten Band dieser Ermittler und gebe 5 von 5 Sterne.
    R.I.P. R.I.P. (Buch)
    05.09.2019

    Mobbing und Social Media

    "Mobbing ist die permanente Injektion mit einer Überdosis von Gefühlskälte." (Franz Schmidberger)
    Die junge Stella wird auf brutale und grausame Weise ermordet. Über Social Media werden ihre Freunde per Snapchat mit einem grausamen Clip informiert und müssen die ganzen Details anschauen. Keiner ahnt, warum man die sympathische Stella getötet hat. Dann wird ein weiterer Jugendlicher vermisst, von dem ein Clip im Snapchat erscheint. Der Ermittler Huldar und sein Team versuchen auf Hochtouren den jungen Egill lebend zu finden, auch wenn sie nach dem Clip wenig Hoffnungen haben. Damit sie für den Snapchat Freundeskreis eine psychologische Hilfe haben, wird die Psychologin Freyja trotz Widerwillen wieder in die Untersuchungen einbezogen. Doch dann ergeben sich bei weiteren Ermittlungen, das die beiden Opfer Anführer bei Mobbingattacken gegen Mitschüler waren. Hat das ganze doch eine Gemeinsamkeit bei dem der Täter sich, an den beiden rächen wollte? Die Zeit läuft den Ermittler davon, sie müssen den Täter finden, ehe er erneut zuschlägt.

    Meine Meinung:
    Der dritte Band der Autorin wartet wieder mit einem geheimnisvollen Titel auf, bei dem einem nicht sofort klar ist, um was es in diesem Buch geht. Der Schreibstil ist locker und am Anfang recht spannend, sodass ich einen interessanten Fall erwartet hatte. Das Einfließen der Textpassagen über des Mobbingfalls aus der Vergangenheit hat mich sehr berührt. Leider jedoch ließ diese Spannung nach und nach immer mehr ab und die Probleme der Ermittler Hulgar, Erla und Freyja nahmen mehr und mehr Raum in dieser Geschichte ein. Gerade, das Ermittlerchefin Erla einen ihrer besten Ermittler aufs Abstellgleis stellt, nur weil sie eifersüchtig ist, geht einfach gar nicht. Oder das es bei den Ermittlern ebenfalls zu Mobbingattacken kam, fand ich dann ein bisschen zu viel des guten. Lediglich die Suche nach dem Täter blieb bis zum Schluss spannend, so das ich nie die Spur hatte, wer dieser sein könnte. Doch das Thema Mobbing, bei dem es um ein Thema geht, das momentan aktueller den je ist, hat die Autorin ins Schwarze getroffen. Das selbst die Psychologin Freyja ein Mobbingopfer an ihrer damaligen Schule war, fand ich nicht unpassend. Entsetzt hat mich, mit welcher Brutalität dieser Täter seine Rache ausübt. Selbst als sich die beiden Jugendlichen entschuldigen schlägt er brutal zu. Dass dabei die beiden auch nicht gerade Engel waren, sondern Mitschüler heftig gemobbt haben erfährt man erst nach und nach. Auch das Erstellen des Clips im Snapchat passt genau für unsere heutige Zeit, bei der man immer etwas Spektakuläres in den Social Medien veröffentlichen möchte. Ob dabei andere Menschen geschädigt werden, interessiert anscheinend sowohl beim Mobbing als auch bei diesen Clips niemanden. Schonungslos zeigt hier die Autorin auf was mit den Opfern von Mobbingattacken, aber auch mit den Mobbern selbst passiert. Lediglich an Spannung fehlt es dem ganzen Buch. Gestört hat mich am meistens die leidigen Probleme zwischen Hulgar und Freyja die irgendwie eine Beziehung nicht auf die Reihe bekommen. Auch das Auflösen des Täters am Ende kam mir mitunter etwas verwirrend vor, gerade auch wegen den vielen Wendungen in der Geschichte. Trotzdem macht dies die Autorin sehr geschickt, in dem sie den Leser öfters eine falsche Fährte stellt. Dabei war ich auch von der Geschichte aus der Vergangenheit, die mit in den Fall einfließt mehr als entsetzt. Das Mobbing so weit führen kann finde ich schon extrem heftig. Die Charaktere waren mir schon von ihren beiden Büchern "SOG " und "DNA " bekannt, doch auch die Opfer wurden sehr gut dargestellt. Ich hoffe das die nächste Folge wieder mehr Spannung enthält und weniger Problematik bei den Ermittlern. Deshalb leider trotz des tollen Themas von mir nur 3 1/2 von 5 Sterne.
    Das Schwert der Wahrheit Das Schwert der Wahrheit (Buch)
    04.09.2019

    Ein tiefer Glaube an Gott in schweren Zeiten

    "Der Glaube ist nimmermehr stärker und herrlicher denn wenn die Trübsal und Anfechtung am größten sind." (Martin Luther)
    England 16. Jahrhundert:
    Durch tragische Umstände verliert der junge Myles seine Mutter, die Magd Margred Morgan. Doch noch mit dem Tode ringend soll er einen letzten Auftrag für sie erfüllen, bei dem er danach erfährt, wer sein Vater ist. Sir Robert Wakefield, der bis dahin nichts von seinem Sohn ahnte, freut sich unerwartet ein Nachkomme für sein Anwesen zubekommen. Ebenso Lady Jane Wakefield, sie nimmt Myles wie ein Sohn bei sich auf und lernt ihn alles, was er als Adeliger wissen muss, während Myles Vater in das Kämpfen und fechten beibringt. Zudem ist Lady Jane mit der Familie Kemp und dem Gelehrten William Tyndale befreundet, die Myles schon als Kind gekannt hat. Myles für den alles neu ist, kommt außerdem mit den Machenschaften des Hoflebens beim König in Berührung. Doch immer wieder treibt ihn eine Sehnsucht zu William Tyndale von dem er viel Wissen über die Bibel und den Glauben erfährt. Tyndale möchte die Bibelübersetzung ins Englische vorantreiben und muss deshalb vor Verfolgung fliehen. So kommt es, das sich Myles eines Tages entscheiden muss zwischen dem Glauben an Gott oder der Frau die er liebt.

    Meine Meinung:
    Das wunderschöne Bild mit den weiten, grünen Einblicken Englands und der Frau mit dem Kind, bei denen ich mir sofort Myles mit seiner Mutter vorstellen konnte gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam und wurde von den Jahren 1513 – 1534 in mehrere Teile und Kapitel eingeteilt. Dabei geht es immer um verschiedene Schwerpunkte der einzelnen Epochen, den es umfasst großenteils die Reformation, die Familie Wakefield und die Machenschaften von König Heinrich VIII und seinen Frauen. Gerade auch die geschichtlichen Erwähnung von König Heinrich und Anne Boleyn, die ich schon von Filmen kannte, fand ich interessant. Außerdem nimmt mich der Autor mit in die Intrigen um die Familie Wakefield, die vor allem im letzten Teil viel ertragen mussten. Dabei werden hier sehr gut die historischen Ereignisse und Begebenheiten beschrieben die zu dieser Zeit stattfanden und wüteten. Ob es Krankheiten wie Fleckfieber, Aussatz oder Hinrichtungen, Verfolgungen, Verbrennungen waren, alles zeichnet der Autor hier in einer lebendigen, bildhaften Sprache auf. Ich war dabei so gefesselt von den Ereignissen rund um den Königshof, aber besonders davon was ich über die Reformation bzw. den Bibelschmuggel nach England erfuhr, der unter lebensgefährlichen Bedingungen stattfand. Diese ca. 30 Jahre der Familie Wakefield waren für mich so spannend dargestellt, sodass ich das Buch kaum weglegen konnte und mich jetzt schon auf den nächsten Teil freue. Ebenso die Charaktere die außerordentlich gut recherchiert und dargestellt wurden. So konnte ich mir sehr gut König Heinrich VIII mit all seinem Gefolge auf der Jagd, seinen Liebschaften und den ganzen Intrigen am Hof vorstellen. Beeindruckt hat mich gleich am Anfang der starke Glaube von Margred Morgan, den sie ein Stück weit an Myles weiter gibt. Ebenfalls hat mich die Herzlichkeit von Lady Jane und Sir Robert gefallen, wie sie ohne Vorbehalte sofort Myles als ihren Sohn aufgenommen haben. Gerade der starke Glaube an Gott von Lady Jane und Hannah Kemp haben mich schwer beeindruckt, besonders in diesen Zeiten war dies sicher nicht gerade einfach. Insbesondere hat mich der sympathische, mutige Myles ergriffen der schon als Kind sehr reif und wagemutig war. Oft habe ich mit ihm gehofft und gebangt, wenn er sich in Gefahr begab, was diese ganze Geschichte noch aufregender und spannender machte. Besonders da er durch Ralph Geddes einen starken Feind und Widersacher hatte, der ihm sein Erbe streitig machen wollte. Für mich war dies ein gelungener Auftakt der Wakefield Saga, bei der ich Lust auf den nächsten Band bekommen habe. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
    Washington Black Washington Black (Buch)
    28.08.2019

    Eine Reise in die Freiheit voll Angst und Nöte

    "Frei zu sein bedeutet nicht nur, seine eigenen Fesseln zu lösen, sondern ein Leben zu führen, das auch die Freiheit anderer respektiert und fördert." (Nelson Mandela)
    Barbados, 1830:
    Der ca. 10 bis 11-jährige Sklavenjunge Washington Black (Wash) wächst in einer Zuckerrohrplantage auf. Dort arbeitet er unter schwerste unmenschlichen Bedingungen in den Plantagen und wächst bei Big Kit auf. Als der Plantagenbesitzer stirbt, übernimmt der Engländer Erasmus Wilde die Plantage. Unter ihm werden die Bedingungen noch grausamer und brutaler. Eines Tages kommt sein Bruder Christopher (Titch) auf die Plantage. Der Wissenschaftler, Erfinder und Entdecker, ist ein Verfechter des Sklavenhandels, deshalb nimmt er Wash als Leibdiener. Von ihm lernt Wash lesen und wird in seine Wissenschaften und Entdeckungen eingeweiht. Außerdem entdeckt er eine Liebe zum Malen, das Titch weiter fördert. Ein Versuch den Wolkenkutter, mit dem Titch die Weltmeere erobern möchte verläuft für Wash nicht gut, den hierbei verletzt er sich schwer. Nach einem weiteren Ereignis müssen die beiden dann jedoch erneut mit dem Wolkenkutter starten und dies ist Fahrt in Washs Freiheit.

    Meine Meinung:
    Das Abbild eines Wolkenkutters ziert das Cover dieses Buches, jedoch der Klappentext verspricht mehr Abenteuer, das diese Geschichte nicht ganz halten konnte. Der Schreibstil jedoch ist der Autorin literarisch und bildhaft sehr gut gelungen, so das ich mir oft durch die jeweiligen Beschreibungen sehr gut vorstellen konnte. Leider hatte ich manchmal das Gefühl, das dieser Geschichte der rote Faden abhandenkam und es eher wie ein aneinanderreihen von Ereignissen und Begebenheiten auf mich wirkte. Mitunter kamen deshalb dann die Protagonisten zu kurz, besonders von Titch, Big Kit, Tanna, Erasmus und selbst von anderen Nebenfiguren hätte ich gerne mehr aus ihrer Vergangenheit oder dem Leben erfahren. Im Grunde drehte sich alles um Wash, doch selbst bei ihm blieb die Vergangenheit und mitunter auch sein Leben recht offen. Im großen ganzen ging es um Washs Abenteuer in die Freiheit, die jedoch mit weiteren Ängsten verbunden war, da hinter ihnen der Sklavenfänger John Willard her war. Dabei nimmt mich die Autorin auf die Reise auf einem Schiff mitten ins Meer, zur Antarktis mit seiner Kälte und Gefahren, des weiteren nach Nova Scotia einer rauen Gegend, wo er auf Tanna Goff der Tochter eines Meeresbiologen trifft. Hier entdeckt er auch wieder seine Leidenschaft zum Malen, hat jedoch immer noch Angst seine Freiheit zu verlieren. Mit Tanna und ihrem Vater reist er dann weiter nach Europa, wo er ebenfalls nicht frei ist und selbst bei seiner Erfindung dem Ozeanhaus wird er nie erwähnt werden. Auf der Suche nach Titch begibt er sich dann erneut mit Tanna auf Reisen, in der Hoffnung seine Fragen beantwortet zu bekommen und Ruhe zu finden. Besonders bei einem Zeitraum von 1830 bis 1836 die diese Geschichte umfasst, wirkte auf mich Wash oft viel zu reif und erfahren und nicht altersentsprechend. Auch das Ende war mir zu abrupt und ließ einige Fragen offen bei mir. Ebenso die Nebencharaktere wie Titch, Big Kit, Tanna, Erasmus waren mir viel zu oberflächlich, viel zu wenig habe ich aus ihrer Vergangenheit oder ihrem Leben erfahren. Selbst Washs Vergangenheit und mitunter auch sein Leben waren mir nicht tief genug um ihn kennenzulernen. Lediglich die Beschreibung der Bilder oder der Meerestiere waren sehr gut dargestellt. Doch selbst die anderen Abenteuer wurden nur angerissen und nicht richtig vertieft. Trotz allem konnte die literarische und bildhafte Sprache ein wenig wettmachen und ich gebe deshalb diesem Buch 4 von 5 Sterne.
    Der Kinderflüsterer Der Kinderflüsterer (Buch)
    12.08.2019

    Wir haben einander immer noch lieb, auch wenn wir streiten

    "Wenn die Tür halb offen steht, ein Flüstern zu dir rüberweht. Spielst du draußen ganz allein, findest du bald nicht mehr heim. Bleibt dein Fenster unverschlossen, hörst du ihn gleich daran klopfen. Denn jedes Kind, das einsam ist, holt der Flüsterer gewiss." (Buchauszug)
    Nach dem unerwarteten, frühen Tod seiner Ehefrau Rebekka, hält Tom Kennedy und sein Sohn Jake nichts mehr in ihrem Haus. Besonders, da Jake nachdem er seine Mutter gefunden hat, traumatisiert ist. Ein neuer Start und ein anderes Haus in Featherbank soll ihnen den Neuanfang ermöglichen. Doch der Ort birgt eine schreckliche Vergangenheit, den vor 20 Jahren wurden hier fünf Kinder entführt und getötet. Lediglich die Leiche eines Jungen blieb bis zum heutigen Tag unauffindbar. Unter der Bevölkerung war der Täter, der schon länger im Gefängnis sitzt, als Kinderflüsterer bekannt. Und auf DI Pete Willis schien der Fall schon seit Jahren zu lasten. Als eines Tages wieder ein kleiner Junge verschwindet, kommt erneut die Vermutung hoch, dass der Täter von damals doch einen Komplizen hatte. Und auch Jake äußert, dass er am Fenster ein Flüstern vernommen hat. Ist Jake das nächste Opfer und was hat es mit dem Päckchen für besondere Sachen auf sich?

    Meine Meinung:
    Der halbe, tote Schmetterling auf dem Cover steht inhaltlich für das Debüt von Alex North. Dabei hat mich weniger der Hinweis "Bestseller des Jahres" sondern eher der Klappentext neugierig auf das Buch gemacht. Der Schreibstil ist flüssig, locker, unterhaltsam und in kurze Kapitel eingeteilt. Durch die verschiedenen Handlungsstränge bekommt man Einblicke in das Leben von Tom, Jake, den Ermittlungen und ein klein wenig über den Täter. Mir persönlich hätte es allerdings etwas besser gefallen, wenn man noch ein wenig mehr über diesen Täter erfahren hätte. Im Buch selbst geht es hauptsächlich um das Verhältnis Vater-Sohn zwischen Tom und Jake und die Morde von Featherbank. Durch den plötzlichen Tod seiner Mutter, die der kleine Junge zudem an der Treppe gefunden hat, schien Jake regelrecht traumatisiert zu sein. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn war schon immer nicht gerade innig gewesen und so war der Verlust der Mutter für Jake noch schlimmer. Auch ein Gespräch Toms mit seinem Sohn fielen ihm unheimlich schwer. Manchmal haderte er regelrecht mit sich selbst, ob er ein guter Vater ist. Was sicher an Toms Vergangenheit liegt, von der man nach und nach mehr erfährt. Stattdessen beginnt Jake sich mit imaginären Freunden zu unterhalten und Tom machte sich Sorgen, weil er selbst nicht richtig zu Jake durchdringt. Erst nach dem Umzug scheint es besser zu werden, bis Tom einen merkwürdigen Fremden auf seinem Grundstück und vor seiner Garage entdeckt. Doch auch in Featherbank tut sich Jake schwer Freunde zu finden. Das dann Tom dort in seine unschöne Vergangenheit eintaucht und sie in den Fall um den verschwundenen Jungen verwickelt werden hatten sie erst recht nicht erwartet. Dabei blieb die Geschichte spannungsmäßig kontinuierlich hoch, so das ich gefesselt bis zum Ende war. Ich hatte am Anfang die Befürchtung, dass dieses Buch ins Mystische abdriftet, doch dies löste sich zum Glück im Laufe des Buchs plausibel auf. Die Charaktere selbst waren sehr gut ausgewählt, wurden jedoch nicht allzu sehr vertieft, was sie mitunter etwas blass erscheinen ließ. Besonders der Täter von dem man ab und zu zwar einen Einblick bekam, jedoch nur recht oberflächlich. Ich hätte da sehr gerne ein bisschen mehr von ihm erfahren. Selbst von den Hauptprotagonisten Tom und Jake erfuhr ich als Leser nur das allerwichtigste. Tom als überforderter Vater, der mit der Situation allein gelassen zu werden nicht klar kam. Jake der sich immer mehr in sein Schneckenhaus zurückzog, aus Angst er würde es dem Vater nichts recht machen. Trotz allem konnte mich dieses Buch überzeugen, gerade weil der Autor einen fesselnden Schreibstil hat und ich Potenzial in ihm sehe. Deshalb freue ich mich auf ein weiteres Buch von diesem Autor und gebe 4 1/2 von 5 Sterne.
    Gebhardt, R: Ich schenke dir die Angst Gebhardt, R: Ich schenke dir die Angst (Buch)
    29.07.2019

    Geld, Macht und Gewalt beherrschen dieses Buch

    "Die Manipulationsmöglichkeiten haben sich natürlich im Zeitalter des Massenmedien erheblich erhöht." (Arthur Miller)
    Kriminalhauptkommissar Richard Störmer und die Krimiautorin Magdalena scheinen nun endlich zueinander gefunden zu haben. Damit sich Magdalena und Richards Tochter Verena besser kennenlernen, besuchen sie gemeinsam die Buchmesse in Frankfurt. Dort erleben die beiden nach dem Vortrag der jungen Staranalystin Mary Tomm, wie diese und ihre Begleiterin gekidnappt werden. Als Magdalena und Verena zu Hilfe eilen, werden sie selbst verschleppt. Zur selben Zeit versuchen eine Gilde von betrügerischen Investmentbankern Kurse zu manipulieren, die den Euro beeinflussen. Und als wäre das noch nicht alles versuchen sie außerdem noch den Goldschatz der ehemaligen DDR Seilschaften zu finden, den sie in einem ehemaligen Bergwerksschacht im Mansfelder Land vermuten. Doch für Störmer selbst geht es um viel mehr nämlich um die beiden Menschen, die er am liebsten hat.

    Meine Meinung:
    Das Cover mit den vielen Diagrammen die man von Börsen und Investmentgeschäften her kennt, passt hervorragend zu dem Inhalt dieses Krimis. Der Schreibstil gut, war nur leider für mich diesmal etwas mühsam und so bin ich hin- und hergerissen, wie ich dieses Buch beurteilen soll. Der Ökonom und Banker Ralf Gebhardt geht diesmal in seinem Metier sichtlich auf. Den der größte Raum des Buchs nahmen vor allem die Machenschaften der Täter ein. Hier spürt man das sich der Autor sehr viel Gedanken und Wissen angeeignet hat um mit einer wirklich brutalen, heftigen Geschichte aufzuwarten. Leider kamen dadurch wieder einmal die Ermittlungen etwas zu knapp. Außerdem mangelte es für mich an Emotionen, ob es bei Störmer ist oder Magdalena. Entweder waren die Emotionen zu extrem dargestellt oder sie waren gar nicht vorhanden. Dabei empfand ich besonders eine Szene Störmers total unrealistisch, weil er sich da emotional wie ein trotziges Kleinkind benimmt. Wie ein kleiner Kindergartenjunge, der trotzig in der Ecke steht und sich wehrt, dass er das nicht möchte. Der Plot selbst jedoch lebt hauptsächlich von Brutalität, Bankgeschäften, die teilweise für mich einfach zu komplex waren und ich dadurch die Lust am Lesen verlor. So habe ich deshalb gegen Ende einige dieser Szenen nur noch überflogen. Größtenteils fehlten mir Situationen, bei denen nur die Opfer zu Wort kommen. Mit all ihren Ängsten und Emotionen, die sie während ihrer Gefangenschaft haben, doch leider fehlten diese Szenen völlig. Die Charaktere waren oft sehr undurchschaubar besonders was die Täter anbelangte. Am Ende wurde es für mich sogar so verwirrend, sodass ich gar nicht mehr wusste, wer nun tot und wer lebendig war. Dadurch das die Charaktere nur recht oberflächlich gehalten wurden, konnte mich keiner von ihnen berühren. Für mich waren die Täter nur brutal und ich war oft fassungslos wie sich Akademiker bzw. diese Gilde benahmen. Selbst Störmer, Magdalena und sogar Staatsanwalt Nagel waren diesmal so blass, sodass sie für mich nicht greifbar warnen. Zwar zeigte Störmer in dieser Folge endlich mal ein bisschen Emotionen, doch diese waren mir wie oben beschrieben zu unrealistisch dargestellt. Magdalena hingegen empfand ich eher als emotionslos, mitunter sogar als recht kühl und abweisend, genau das Gegenteil wie sie sonst immer war. Und von Verena hörte man im Grunde gar nichts, sie lief nur so am Rande mit. Meiner Ansicht nach ist dieser Krimi eher etwas für Leser die sich gerne mit Banken, Investments, Börsen beschäftigen oder sich darin auskennen. Für meinen Mann wäre dieser Krimi sicher das richtige gewesen, doch mich konnte dieses Buch sogar nicht fesseln. Im Gegenteil am Ende war ich froh, dass ich es beendet hatte. Von daher kann ich diesem Buch nur 2 1/2 von 5 Sterne geben und hoffe, dass der nächste Band wieder eher, was für mich ist.
    Die Braut von Ivy Green Julie Klassen
    Die Braut von Ivy Green (Buch)
    24.07.2019

    Lasst uns einander lieben wie Gott liebt

    "Es gibt nichts Schöneres, als geliebt zu werden, geliebt um seiner selbst willen oder vielmehr; trotz seiner selbst." (Victor Hugo)
    England 1821: In Ivy Hill einem idyllischen kleinen Dorf in England gibt es viele Neuerungen. Mercy Grove muss ihre Schule schließen, da nun ihr Bruder George und seine Frau Helena das Haus für sich benötigen. Nun steht sie vor einer weiteren Entscheidung, ob sie die Gouvernante von Alice werden möchte und damit ihre Zukunft alleine bestreiten wird. Auch Jane Bell kann sich immer noch nicht entscheiden, ob sie Gabriel Locke heiraten möchte. Den das hieße, dass sie in naher Zukunft das Gasthaus Bell an jemanden verpachten muss. Hingegen sind Rachel und Timothy Brockwell nach ihrer Hochzeit und den Flitterwochen sehr glücklich. Doch dann taucht eines Tages eine neue geheimnisvolle Schneiderin in Ivy Hill auf. Ist sie die Person, für die sie sich ausgibt? Eine jede Menge an Geheimnisvollem, Hoffnungen, Liebe und Träume die, die Bewohner von Ivy Hill erwartet.

    Meine Meinung:
    Das schöne Cover mit einer Braut und der Anglikanischen Kirche im Hintergrund, passt sehr gut zur Historie und besonders zur Trilogie. Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam und in kurze Kapitel mit verschiedenen Handlungssträngen eingeteilt. In der Hauptsache geht es diesmal um die Freundinnen Mercy Grove und Jane Bell, die noch nicht verheiratet waren. Nachdem Mercy die arrangierte Ehe mit einem Gentleman abgelehnt hat, muss sie nun das elterliche Haus an ihren Bruder abtreten. Keine leichte Sache für sie, damit ist es auch das aus ihrer Schule, die bisher im Ivy Cottage stattfand. Da sie sich bei ihrer Schwägerin Helena nicht gerade wohlfühlt, trifft Mercy dann doch die Entscheidung Ivy Cottage zu verlassen. Schwer hingegen ist, das sie dadurch ihre Tante Matilda alleine lassen muss. Jane Bell ist sich ebenfalls nicht sicher wie es in ihrem Leben weitergehen soll. Erst ein Unglück macht ihr klar, das Gabriel Locke die Liebe ihres Lebens ist und sie einen Schritt wagen muss. Zudem stehen im Hause Brockwell weitere Entscheidungen an, die Justinas Leben verändern wird. Doch wird sie mit diesen glücklich werden? Am geheimnisvollsten ist da noch die neue Schneiderin, die sich als Französin darstellt. Irgendetwas Merkwürdiges umgibt sie, selbst Jane ist sich das sie die junge Frau schon mal gesehen hat. Wieder einmal verzaubert und nimmt mich die Autorin mit nach England in die Anfänge des 19. Jahrhunderts. Man spürt sofort, wie man in der Vergangenheit ankommt. Anhand der Lebensweise der Frauen wird mir wieder einmal klar wie gut wir es heute haben. Wir werden nicht mehr von den Eltern zur Ehe gezwungen, haben keine Probleme, wenn ein Mann eine Frau im Nachtgewand sieht und vieles andere. Das alles stellt Julie Klassen wieder sehr gut dar, so das ich sofort Bilder von irgendwelchen historischen Filmen im Kopf hatte. Doch auch bei den Männern war es nicht einfach, merkt man doch insbesondere die Distanziertheit der Geschlechter, die für diese Zeit typisch war. Die Charaktere kannte ich ja größtenteils vom letzten Teil, sodass ich recht schnell wieder eine Sympathie für sie hatte. Lediglich Helena die Schwägerin von Mercy war mir sofort unsympathisch. Ihre kühle, dominante und hinterhältige Art wie sie Mercy und Matilda von oben herab behandelt, empfand ich nicht schön. Sehr gut hingegen gefiel mir wieder Mercys Art, insbesondere wie sie ihren tiefen Glauben an Gott weitergibt. Gerade ihre Gespräche zwischen James Drake fand ich sehr bereichernd und aufschlussreich und belebte die Geschichte. Natürlich findet besonders die Liebe wieder viel Raum, ob um Vaterliebe, Liebe einer Tochter zum Vater oder Liebe zwischen Mann und Frau ging, alles war vertreten. Für mich war es ein gelungener Abschluss der Trilogie, die man jedoch auch gut einzeln lesen kann. Ich jedenfalls werde die Frauen von Ivy Hill vermissen und gebe 5 von 5 Sterne für dieses Buch.
    Bischof, J: Mein Herz hört deine Worte Bischof, J: Mein Herz hört deine Worte (Buch)
    20.07.2019

    Wenn das Herz die Worte versteht ohne zu sprechen

    "Das Ohr ist stumm, der Mund ist taub, aber das Auge vernimmt und spricht. In ihm spiegelt sich von außen die Welt, von innen der Menschen." (Johann Wolfgang von Goethe)
    Virginia Sommer 1890: Nachdem plötzlichen, unerwarteten Tod ihres Ehemanns wird dir junge Ava zu ihrer norwegischen Verwandtschaft nach Virginia eingeladen. Benns Tante Dorothee hat sie ermutigt zu ihr und den drei Cousins von Benn zu kommen, um bei ihnen eine neue Heimat zu finden. Doch in Virginia angekommen findet sie nur die drei Brüder Jorgan, Thor und Haakon vor, den Dorothee ist kurz zuvor verstorben. Völlig ohne Geld weiß Ava nun nicht wie es mit ihrer Zukunft weitergeht. Zwar wird sie liebevoll von den drei Brüdern aufgenommen, doch Ava möchte auch sie keine Last für ihre unbekannte Verwandtschaft sein. Zudem fürchtet sie sich vor dem wilden, ungestümen, gehörlosen Thor mit, dem sie sich nicht verständigen kann. Außerdem erinnert er sie zu sehr an ihren Mann Benn, da er ebenfalls dem Alkohol verfallen ist. Doch als sich Thor verändert entdeckt Ava nach und nach Zuneigung für ihn, den Liebe braucht keine Worte.

    Meine Meinung:
    Das verträumtes Cover mit der Frau und dem Nebel im Hintergrund und der schöne Klappentext haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Besonders da ich die Autorin schon von ihrem letzten Buch kannte. Der Schreibstil war locker, unterhaltsam und gut recherchiert was das Thema Gehörlosigkeit anbelangt. Man merkt an der Einfachheit und dem Umgang der Protagonisten das diese Geschichte Ende 19. Jahrhundert spielt. Besonders das Thema Gehörlosigkeit hatte es der Autorin angetan, nachdem sie in einem Sommerlager ein Geschwisterpaar bei der Gebärdensprache beobachtet hatte. Dass daraus dann später Freundschaft entsteht und die Autorin sogar Gebärdensprache lernt, hat mich sehr erstaunt. Zudem entstand so langsam diese Geschichte in ihr, bei der diese Thematik einen großen Raum einnehmen sollte. Anhand der Sprache merkt man sofort das die Autorin Ahnung zu diesem Thema hat und weiß wie man Buchstaben darstellen muss. Erschüttert hat mich dagegen das Gehörlosenlehrer Graham Bell, der Erfinder des Telefons ein starker Verfechter der Gebärdensprache war. Stattdessen hat er teils mit unschönen Methoden, versucht den Kindern den Oralismus an der Schule beizubringen. Ich hingegen kann mich sofort in Thor hineinversetzen in seine Wut, wenn er das nicht aussprechen kann, was ihm auf dem Herzen liegt. Wie furchtbar muss es für gehörlose Menschen sein, wenn man spürt, das man nicht so ist wie alle anderen. Dies muss in dieser Zeit noch schlimmer gewesen sein. Dazu noch bei einem Mann der doch eigentlich der Starke, der Ernährer, Kämpfer sein möchte und dann mit einem Makel eingeschränkt ist. Genauso stellt dies die Autorin hier mit Thor da, einem kräftigen Norweger, dessen Familie in den USA eine neue Heimat gefunden hatte. Mir machte er eigentlich wenig Angst, da ich sofort spürte, das er im Inneren ein liebevoller, herzlicher Mensch ist. Ebenso habe ich Jorgan und Ava sofort in mein Herz geschlossen, während ich dagegen bei Haakon spüre, das er noch ein richtiger Kindskopf ist. Seine oft unüberlegte Art bringt ihn öfters in Schwierigkeiten. Doch auch sonst geht es sehr herzlich und liebevoll auf dieser Farm zu, besonders durch Ida der Haushälterin, die nach dem Tod Dorothees alles zusammenhält. Jedoch ist es nicht nur ein friedvolles Leben, den mit den Sorrels ihren Nachbarn haben die Brüder seit Jahren erbitterte Feinde. Deshalb spielt auch Rassendiskriminierung eine kleinere Rolle in diesem Buch und mir scheint, dass die Geschichte dieser Brüder noch nicht zu Ende ist. Zwischen Dramatik, Gebärdensprache, Alkoholismus und Liebe ist hier eine wunderschöne Geschichte entstanden, der ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.
    Calaciura, G: Kinder des Borgo Vecchio Calaciura, G: Kinder des Borgo Vecchio (Buch)
    17.07.2019

    Unschuldig geboren und zu Sündern geworden

    "Der erstrebenswerteste Zustand, meinte der Sündige, wäre der Tod, denn dann könnte man keine Sünden mehr begeh(r)en." (Wolfgang J. Reus)
    Enge Gassen, Wäsche die von den Häusern im Wind flattern, der Geruch nach gebratenem Fleisch oder Brot und Stimmengewirr. Dies ist die Welt von Borgo Vecchio in der Mimmo, Cristofaro und Celeste zu Hause sind. Hier leben eine Vielzahl von Menschen in Armut oder von der Hand in den Mund. So auch Celestes Mutter Carmela, die sich mit Prostitution ihren Unterhalt verdient. Da ihre Wohnung jedoch zu klein ist, muss sie ihre Tochter jedes Mal auf den Balkon schicken, wenn ein Freier kommt. Mimmos Vater ist der Fleischer des Viertels, er betrügt gerne seine Kundschaft, in dem er seine Waage manipuliert. Cristofaros Vater hingegen ist ein Trinker, der regelmäßig jeden Abend seinen Sohn verprügelt. Alle wissen davon, doch keiner tut etwas dagegen. Doch alle drei haben etwas gemeinsam, sie himmeln Totó an einen Ganoven, der so schnell rennt, dass ihn die Polizei nicht schnappen kann. Und er kann besser mit der Pistole umgehen als manch anderer.

    Meine Meinung:
    Das blasse braune Cover mit dem Mann und den zwei Jungen, die wie ich vermute, Spaghetti tragen, passt hervorragend zu dieser Geschichte. Bisher hatte ich noch nie etwas von diesem italienischen Autor aus Palermo gelesen. Er erhielt jedoch für dieses Buch den Premio Volponi, den italienischen, nationalen Literaturpreis für bürgerschaftlichen Engagements. Der Schreibstil ist nicht immer einfach gewesen. Wo ich anfänglich recht schnell gefangen von seinen Schilderung war, wurde dies im Laufe der Geschichte immer schwieriger. Giosuè Calaciura hat eine sehr eigenwillige, bildhafte, fantasievolle Schreibweise, bei der die Dramaturgie bis ins Bodenlose fiel und die mich bei einigen Szenen fraglich zurückließ. Im Nachhinein kann ich hier nur meinem Verständnis zu dieser Geschichte hier berichten, also was ich aus diesem Buch herauslesen konnte. Mit der Geschichte um das Dorf Borgo Vecchio, das es in Wirklichkeit nicht gibt, stellt der Autor eine Art Sündhaftigkeit der Menschen, Religiosität und Erlösung dar. Dabei spielt und wirft er teils mit Worten um sich, wo ich danach regelrecht sprachlos war und ich sofort einige Bilder vor Augen hatte. Dagegen gab es dann jedoch Szenen, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Zum Beispiel redet Mimmo mit seinem Pferd Naná, das der Vater vor dem Tod der Schlachtbank gerettet hat. Das wäre ja noch gar nicht so grotesk, doch das dieses Pferd auch noch antwortet, bzw. es so dargestellt wird, fand ich dann doch ein wenig skurril. Die Sündhaftigkeit des Dorfes hingegen stellt der Autor hier allerdings sehr gut dar. Dabei ging es um die Todsünden, wie Betrug, Lüge, Ehebruch, Mord, Prostitution, Diebstahl, Ausschweifung (Alkohol), Neid bis hin zum Verrat wie wir es schon von Judas her kennen. Kaum jemand aus diesem Dorf erschien mir, ohne Sünden zu sein. Wie es ja auch schon in der Bibel steht, das niemand ohne Sünde sein werde. Und so erkannte ich in diesem Buch anhand dieser Andeutungen schon einen gewissen roten Faden, den der Autor hier dem Leser mit der Sündhaftigkeit der Menschheit nahebringen wollte. Leider jedoch muss man vieles selbst aus diesem Text heraus interpretieren, da es durch den Autor selbst, lediglich bei Andeutungen und Metaphern blieb. Und so wurde diese anfänglich schöne Geschichte mit der Geburt von Mimmo für mich zu einer wahrlich schweren Geburt. Den dieses Buch liest man nicht ebenso mal nebenher. Nein man muss hierbei schon wirklich ganz bei der Sache sein, damit man auch versteht, was der Autor hier dem Leser mitteilen möchte. Zu guter Letzt blieben wegen der Kürze des Buches auch noch die Charaktere recht oberflächlich. Den bei gerade mal 160 Seiten kann man die Vielzahl der Personen, die diese Geschichte ausmachen, nicht ausführlich darstellen. Das hingegen war natürlich sehr schade, da ich gerade dadurch auch vieles nicht nachvollziehen konnte. Alles in allem sicher eine literarische Besonderheit, die mich jedoch nicht so ergreifen konnte, wie ich gehofft hatte. Deshalb von mir nur 3 von 5 Sterne.
    Nadelherz Nadelherz (Buch)
    12.07.2019

    Dem monatelangem Martyrium entronnen

    "Mißgunst und Neid sind keine guten Ratgeber, sie sind Merkmale des Bösen." (Horst-Joachim Rahn)
    Bei ihrer Wanderung auf der Schwäbischen Alb verschwinden die beiden Freundinnen Tessa und Jasmin spurlos. Selbst die Suche der Polizei bringt keine weiteren Erkenntnisse und so bleiben die beiden verschwunden. Erst über ein Jahr später, als ein Ehepaar bei einer Wanderung in ein Unwetter gerät, werden die beiden Frauen in einem verlassenen Haus entdeckt. Sie finden sie unter in einem verwahrlosten Zustand in einem Käfig eingesperrt vor. Dabei kommt es wenig später zu einem Schusswechsel bei dem darauf Jasmin, die Ehefrau und der Täter sterben. Tessa überlebt traumatisiert und gezeichnet durch dieses Martyrium die Rettungsaktion nur knapp. Ebenso der Ehemann, den man zuvor niedergeschlagen hatte. Einige Wochen später jedoch erhält Tessa ein mysteriöses Paket, das ein mit Nadeln gespicktes menschliches Herz beinhaltet. Sofort ahnt sie, das ihr Alptraum wohl noch immer nicht zu Ende scheint. Hatte der Täter womöglich doch einen Partner, der nun Tessa erneut in seine Gewalt bringen möchte? Alexis und ihr Team stehen vor einem Rätsel, besonders da Tessa nicht erzählen möchte was sie in ihrer Gefangenschaft alles erlebt hat. Als kurz darauf die Leiche gefunden wird, eröffnet sich erst die wirkliche grausame Tat. Dazu gibt sie weitere Rätsel auf, die Alexis nur mithilfe von Karen lösen kann.

    Meine Meinung:
    Das bizarre Cover verbindet Inhalt und Titel auf spielerischer Weise miteinander. Erneut habe ich mich auf den dritten Band der Hall/Hellstern Reihe gefreut und wieder einmal fing das Buch sofort spannend an. Der Schreibstil war erneut unterhaltsam, spannend bzw. geradezu fesselnd, so das mir einige Szenen eine wahre Gänsehaut bescherten. Besonders der Handlungsstrang, bei dem ich mehr von Tessa und Jasmins Gefangenschaft erfuhr, hatte mich regelrecht geschockt. Ich bin nahezu fassungslos wie ein Täter so herzlos, grausam und brutal die beiden Frauen insbesondere Tessa folterte. Dabei stand ich lange vor einem Rätsel, was der Täter für ein Motiv haben könnte, sowohl in der Vergangenheit als auch durch die neue Attacke in der Gegenwart. Ich war erstaunt, das ein Mensch solche Martyrien über ein Jahr aushalten kann, ohne überhaupt durchzudrehen. Dass man danach nicht mehr derselbe sein kann, war mir sofort klar. Von daher beschäftigte sich der Plot in der Hauptsache mit Tessa und Jasmins Vergangenheit, so wie der Gegenwart bei der Tessa erneut attackiert wurde. Dabei ging die Autorin nicht gerade zimperlich um mit den Opfern und beschrieb das Aussehen von diesen wieder einmal recht detailliert. Zudem spürte ich wieder einmal den Einfluss von Julia Corbins biologischem Wissen durch ihr Studium. Dies ist für mich auch maßgeblich der Grund warum mir diese Reihe so gut gefällt. Den selbst ich als Laie bekomme dadurch einen Bezug zur kriminalbiologischen Materie. Ebenso erlebte ich die Kriminalbiologin Karen Hellstern wieder beim Einsatz. Eigentlich wollte Alexis sie diesmal aus ihrem Fall heraushalten, da Karen mit ihrer Adoptivtochter Merle genug zu tun hat. Das deren Privatleben von Hall und Hellstern, so wie die Biologie eine maßgebende Rolle in den Thrillern von Julia spielen, empfinde ich selbst als eine durchaus gelungene Mischung. Dabei schafft sie es außerdem jeden Ermittler charakterlich speziell zu formen. Da ist die ehrgeizige, disziplinierte Kommissarin Alexis Hall, deren Eltern Serienmörder waren und an deren Vergangenheit sie noch immer zu knabbern hat, besonders da sie nach wie vor auf viele Fragen keine Antworten hat. Karen Hellstern dagegen ist eher die zarte und feinfühligere der beiden, für sie ist es immer besonders schlimm, wen die Opfer brutal getötet wurden und sie spürt das diese sehr leiden mussten. Sie hat sich im Besonderen um Merle angenommen, die selbst ein Opfer war aus einem der vergangenen Fälle. Karen möchte ihr nun eine Chance auf ein neues und besseres zu Hause bieten. Zuletzt ist noch Oliver, ein Ermittler der nicht nur ein Herz für seine Tochter, sondern ebenfalls für Tiere in Not hat. Ein Thriller mit schaurigen und schönen Momenten aufwartet, bekommt von mir 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
    Die sieben Gründe zu töten Die sieben Gründe zu töten (Buch)
    12.07.2019

    Würde die Liebe kämpfen und töten?

    "Tötet jemand den Körper, wird er zum Tode verurteilt; wer aber die Seele tötet, entkommt unerkannt." (Khalil Gibran)
    Helena Faber ist am Ende, nicht nur das ihre Ehe auseinanderging und sie ihren Job als Staatsanwältin und die Freiheit verloren hat, wurden noch ihre beiden Kinder entführt. Zwar konnte sie ihre älteste Tochter Katharina (Kata) aus den Fängen befreien, doch Sophie die jüngste der beiden ist nach wie vor verschwunden. Man vermutet, dass sie nach Saudi-Arabien verkauft wurde, doch bisher fehlt jede Spur. Robert Faber dagegen hat nach langer Suche kein Geld und Kraft mehr um weiter nach seiner Tochter zu suchen. Er hat inzwischen ein Leben mit einer neuen Familie begonnen. Doch wird er das wirklich übers Herz bringen, die Suche nach Sophie aufzugeben? Nach Psychiatrie und einige andere Abstürzen möchte Kata die Reise nach Saudi-Arabien wo sie Sophie vermutet aufnehmen. Doch Helena verhindert um jeden Preis, das Kata alleine auf diese Suche geht. Eine gefährliche Reise beginnt, bei der sie nicht wissen, ob sie Sophie finden oder sie diese sogar mit ihrem Leben bezahlen werden. Doch Helena weiß, will sie nicht beide Kinder erneut verlieren muss sie Kata bei ihrer Suche helfen.

    Meine Meinung:
    Nachdem ich den ersten Band dieser Trilogie schon gekannt hatte, war ich neugierig, was aus den beiden Töchter von Helena Faber geworden ist. Das Cover wirkte wie schon bei Band eins eher unscheinbar, passte jedoch zu den anderen Bücher. Der Schreibstil war unterhaltsam, spannend und sehr informativ. Besonders hervorheben möchte ich die Recherche über den Islam, den Wert der Frau in dieser Religion und das Leben in Saudi-Arabien. Ich hatte mir über dieses Land zuvor nie richtig Gedanken gemacht, wahrscheinlich weil wir hier im Westen viel zu wenig von ihren Traditionen, Geboten und Verbote wissen. Der Autor jedoch schrieb: "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass Saudi-Arabien eine menschenverachtende Diktatur und in der Unterdrückung der Frau ohne jedes Beispiel ist." Auch ich hatte diesen Eindruck nach diesem Buch gewonnen und vermute, dass es heute noch größtenteils so dort ist. Reiche Männer halten sich mehrere Frauen, die sie auch gerne kaufen egal wo. Was sie mit ihren Frauen anstellen bleibt größtenteils verborgen, doch es reicht von vergewaltigen bis schlagen und vielleicht sogar töten, wer weiß. Das Buch ist in verschiedene Handlungsstränge eingeteilt, wobei mich der von Sophie am meisten berührt und gleichzeitig auch entsetzt hat. Dabei habe ich mit ihr mitgelitten, den welch erwachsener Mann tut so etwas einem Mädchen mit 12 Jahren an? Ihr Leben im Palast war wirklich nicht gerade einfach und man merkte, wie sie durch die lange Zeit eine regelrechte Gehirnwäsche erhielt und sich veränderte. Um so schwieriger wurde das Unterfangen von Helena und Kata, Sophie zu befreien, bzw. sie zu bewegen nach Hause mitzukommen. Dabei hat hier Uwe Wilhelm wahrlich alles aufgefahren was wir an Klischees und Grausamkeiten über den Islam kennen. Inwieweit die wirklich auf das Land Saudi-Arabien zutreffen, kann ich nur erahnen, doch ich vermute, das vieles sogar noch schlimmer sein könnte. Und so ging es im Plot nicht nur um Kindeshandel, Vergewaltigung, Zwangsehe, Gewalt, Unterdrückung, sondern insbesondere um ganz überraschende Ausgänge, die selbst mich sprachlos machten. Ebenso waren die Charaktere sehr gut ausgearbeitet allen voran natürlich die Familie Faber. Besonders Kata hat mich berührt, ihre aufmüpfige, aggressive Art, besonders gegen ihre Eltern empfand ich irgendwie als Hilfeschrei. Genauso wie ihre Art sich optisch mit Tattoos, Piercing und Glatze zu verändern. Man merkte einfach, wie traumatisiert dieses Mädchen noch immer war. Für mich ein bemerkenswertes Buch, das ich förmlich an einem Tag verschlungen habe, den einmal begonnen, kann man es nicht mehr weglegen. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne für diesen 3 Teil der Trilogie.
    10 Stunden tot 10 Stunden tot (Buch)
    07.07.2019

    Wenn die Würfel fallen

    "Der Würfel nimmt eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Menschheit ein. Er war sozusagen der erste Zufallsgenerator, den der Mensch erfand." (Welt der Würfel.de)
    Seine Opfer wählt er nicht unscheinbar aus, der neuste Serientäter der den Ermittlern des Helsingborger Kommissariat das Leben schwer macht. Sondern er hat sein ganz eigenes Prinzip, wie er seine Opfer auswählt. Mit ausgeklügelten Würfeln erwählt er sich seine Opfer, den Tatort, die Mordwaffe und vieles andere mehr. Den dieser bizarre Mörder überlässt nichts dem Zufall. So ist Helsingborg auch nicht mehr die idyllische Küstenstadt Schwedens, die sie mal war, sondern die Menschen haben plötzlich Angst der nächste zu sein. Fabian Risk derweil muss sich mit ganz anderen Kämpfen abplagen. Froh ist er, das endlich seine Tochter Matilda aus dem Koma erwacht ist, doch in der Familie liegt nach diesem Zwischenfall vieles in Scherben. Trotzdem er eigentlich um diese kämpfen wollte, widmet sich Fabian um den Selbstmord eines Kollegen, der ihm Rätsel aufgibt. Doch auch Matilda hat sich seit dem Vorfall verändert, Fabian kommt einfach nicht mehr an sie heran. Werden sie den Täter finden, bevor er sein nächstes Opfer erwürfelt hat? Und wird Fabian seine Familie retten können?

    Meine Meinung:
    Ein düsteres Bild überstrahlte das Cover zum vierten Fabian Risk Fall. Nachdem ich "Minus 18" gelesen hatte, musste ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Der Schreibstil war unterhaltsam, spannend und sehr interessant, auch wenn es zwischendrin ein paar Szenen gab, die etwas ausladend waren. Doch der Plot konnte mich mehr als überzeugen. Einen Täter der seine Opfer auswürfelt und dazu noch alles drumherum, fand ich schon sehr skurril und wahnsinnig interessant. Ich hatte förmlich Gänsehaut allein von der Vorstellung, dass es bei dem Täter jeden treffen könnte, ob Kind, Frau oder Mann und dies zu jeder Zeit und an jedem Ort. Besonders der kleine Flüchtlingsjunge der zum Opfer wurde, musste ich schon schwer schlucken. Ich fragte mich, wie soll man da als Ermittler ein Profil erstellen, wenn man erst einmal den Zusammenhang suchen muss, wieso die Menschen getötet wurden? Leider dauerte es immer recht lange, bis der Täter erneut zuschlug. Den es wurde immer wieder unterbrochen durch den zweiten Handlungsstrang bei dem es um Fabian Risk und seine Familie ging. Natürlich beschäftigte sich Fabian auch dieses Mal mit einem Fall, den ganz ohne Arbeit kann dieser Mann einfach nicht. Jedoch gerade hier empfand ich einige Passagen schon recht langatmig, sodass deshalb bei mir öfters die Spannung wieder abflachte. Hier kam für mich wieder der das typische bei skandinavischen Krimis zum Tragen, die oft recht detailliert und ausschweifend beschreiben. Dennoch war es gut mitzuerleben, wie es mit Matilda und Familie Risk weiterging. Doch ein bisschen war ich verwirrt über ihre Reaktion gegenüber ihrer Familie und im Speziellen ihrem Vater Fabian gegenüber. Sie wirkte da auf mich manchmal ein bisschen schon zu erwachsen. Besonders wurde mir hier wieder einmal bewusst, wie schwierig es für Ermittler ist Beruf und Privates unter einen Hut zu bekommen, ohne das eines auf der Strecke blieb. Ich muss ehrlich sagen dies beschrieb der Autor hier sehr gut. Die Charaktere, die ich schon vom Vorband kannte, konnten mich auch hier erneut überzeugen. Insbesondere Fabian Risk der seinen eigenen inneren Kampf ausfocht, konnte ich mitunter gut verstehen. Ebenso gefiel mir die sehr engagierte Irene Lilja sehr gut. Trotz den unnötigen Längen konnte mich das Buch größtenteils wieder überzeugen. Lediglich das abrupte und offene Ende hat mich mal wieder fragend zurückgelassen. So warte ich nun auf den nächsten Band, um hoffentlich Klarheit zu bekommen und gebe diesem Buch wegen der famosen Idee des Täters 4 von 5 Sterne.
    Mordslust Mordslust (Buch)
    05.07.2019

    Erlegen dem Reiz einer unbekannten Geliebten

    "Nicht nur Frauen wollen spüren, dass sie geliebt werden. Mangelnde Zuneigung des Partners kann einen Mann in die Arme einer Affäre treiben."
    Seit 3 Jahren ist nun die Hannoveranerin Michaela Cordes (Michi) als Kriminaloberkommissarin bei der Kripo in Schwetzingen. An jenem Abend hätte Michi eigentlich dienstfrei gehabt, doch sie sprang für ihren Kollegen Ackermann ein. Da kam die Meldung von einem Mord im Swingerclub "Cosi fan tutte", wo man eine junge Frau erdrosselt hatte. Doch erst am Tatort werden die ganzen Ausmaße sichtbar, die der Mörder hinterlassen hatte. Das Opfer wurde nicht nur erdrosselt, sondern auch die Schamgegend grotesk wie eine Korsage zusammengenäht. Schnell haben sie mit Victor Merx den ersten Verdächtigen gefunden, doch trotzdem er die Tote bedrängt hatte, schien er unschuldig zu sein. Heimlich meldet sich Michi dann bei dem Portal "bodysharing" an, um näheres über die Mitglieder des Swingerclubs zu erfahren. Dass sie sich damit in größere Schwierigkeiten bringt, konnte sie nicht ahnen. Aber auch ihr Vorgesetzter Guido Ruck kommt in große Bedrängnis, den ausgerechnet seine Liebesaffäre arbeitet beim Swingerclub "Cosi fan tutte".

    Meine Meinung:
    Mit Mordslust kommt hier Klaus Maria Dechants Kriminalroman auf den Buchmarkt. Das extravagante Cover mit der Abbildung eines Korsetts zeigt eindrucksvoll, das es hier inhaltlich nicht nur Mord und Humor ging. Sondern auch Themen wie Erotik, Sex, Swingerclubs, Affären und Beziehungen spielten in dem Regionalkrimi aus der Kurpfalz eine größere Rolle. Der Schreibstil war locker, unterhaltsam und durchsetzt mit einigen Szenen in unterschiedlichen Dialekten. Am meisten störten mich des öfteren die vielen französischen Begriffe und Fremdwörter mit denen der Autor hier aufwartet. Sicher als Journalist mögen sie ihm geläufig sein, doch ich fand in einem Regionalkrimi haben sie nicht unbedingt was verloren. Zudem spielte der Humor und die Erotik eine größere Rolle, kein Wunder, wenn ein Mord in einem Swingerclub geschieht. Leider plätscherte der Krimi größtenteils so dahin, sodass es für mich nicht nur zu wenig Spannung gab, sondern auch manche Charaktere ein wenig blass blieben. So gefiel mir z. B. sehr gut der korpulente Kriminaltechniker Bernhard Leistritz, der von seinen Kollegen Buddha genannt wird, weil er in seinem weißen Schutzanzug so aussieht. Seine humorvolle, flapsige Art und der Dialekt dazu war einfach nur zum Schreien und so hätte ich gerne viel mehr von ihm erfahren. Michi die für mich auf der Arbeit sehr diszipliniert und engagiert wirkte, jedoch zu Hause das krasse Gegenteil davon war, empfand ich in manchem etwas weit hergeholt. Da blieb der Kühlschrank oft leer, die Wäsche wurde nicht gewaschen und auch in Sachen Liebe waren so einiges vonnöten. Ihr Kollege Guido Ruck hatte ebenfalls so seine Not im Privatleben. Seine kranke Frau unterstellte ihm eine Affäre und war besonders was die Aussprache anbelangte nicht gerade zimperlich mit ihm. Da war es dann nicht weiter verwunderlich, das er eines Tages wirklich gefrustet durch das ausbleibende Sexleben sich eine Affäre suchte. Das dies ihm jedoch nicht nur Ärger zu Hause bringen würde, damit konnte er nicht rechnen. Alles in allem war es zwar eine gut durchdachte Geschichte, der jedoch mit mehr Humor und Erotik auftrat, dafür jedoch die Spannung eines Krimis fehlte. Selbst das Ende konnte mich dann so gar nicht überzeugen, den es ließ mich mit einigen Fragen zurück, die hoffentlich im nächsten Band beantwortet werden. Hier hoffe ich dann auch, dass der Autor mehr Ermittlungsarbeit, weniger Drumherum und bedeutend mehr Spannung in sein Buch mit einbringt. Und ich wünsche mir, das ich dann etwas mehr von den einzelnen Ermittlern erfahren werden, die hier so oberflächlich abgehandelt wurden. Trotzdem für ein Debüt war es ein gelungenes Buch, dem ich 4 von 5 Sterne gebe.
    Pettrey, D: Dein Blick so tot Pettrey, D: Dein Blick so tot (Buch)
    02.07.2019

    Fotos halten ein Leben fest, das vergänglich ist.

    "Das Wesen des Menschen bei der Aufnahme sichtbar zu machen, ist die höchste Kunst der Fotografie." (Friedrich Dürrenmatt)
    Parkers ehemalige Fotografin wurde von ihrer Freundin zu einer Fotoausstellung in eine Galerie eingeladen. Unter anderem wird heute ein Bild von ihr ausgestellt. Doch als ihrer Freundin Skylar nicht auftaucht, macht sich Avery ein wenig Sorgen. Als dann Fotograf Gerard Vaughn das gecoverte Bild von Skylar in seiner Ausstellung entdeckt, werden die Sorgen von Avery immer größer. Beunruhigt verständigt sie Tatortanalytiker Parker Mitchell, ihren ehemaligen Kollegen. Gemeinsam mit den Freunden aus dem FBI Team untersuchen sie den Tatort und beginnen die Suche nach Skylar. Leider verläuft jeder Hinweis im Sande, erst als sie den Fotografen Sebastian Chadwyck näher durchleuchten kommen sie einer wichtigen Spur in ein abgelegenes ehemaliges Krankenhaus. Doch diese Spur offenbart nicht nur das Skylar wohl tot ist, sondern bringt zudem Avery in große Gefahr. Außerdem hat es FBI Agent Declan Grey mit einem weiteren Fall zu tun. Den es hat sich ein gefährlicher Terrorist illegal mit weiteren Flüchtlingen ins Land geschleust. Nun zählt jede Sekunde, damit es nicht zu einer Katastrophe kommt.

    Meine Meinung:
    Nach Band eins "Die Sünden aus der Vergangenheit" des Baltimore Teams, ging es auch hier wieder um spannende Verbrechen, das Privatleben des Teams und um die Themen Glaube, Gebet, Hoffnung, Vergebung. Das düstere Cover offenbart einen Einblick in den Inhalt des Buches, den es ging unter anderem um jene skurrile Fotografie. Ausgerechnet die Freundin der ehemaligen Fotografin des Teams war verschwunden. Da war es natürlich klar, das alle vom Team mit bei der Suche dabei waren. Besonders da man recht schnell von einem Verbrechen ausgehen musste. In mehreren Handlungssträngen wurde ich als Leser in zwei spannende Fälle mitgenommen. Den Declan Grey muss zudem einen indonesischen Terroristen suchen, der sich mit einem Flüchtlingsschiff aus Malaysia eingeschleust hatte. In beiden Fällen wurden die Ermittlungen sehr unterhaltsam und spannend erzählt. Und wie schon im letzten Band ging es außerdem hier um das Privat- und Glaubensleben des Teams, bzw. der Ermittler. Bei Declan und Tanner schienen sich die ersten Gefühle bemerkbar zu machen und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Kate hingegen hofft weiterhin das man mehr von Lukes Verschwinden herausfindet, hier gab es ebenso weitere Spuren. Während Griffin und Finley schon ihre letzten Vorbereitungen zur Hochzeit planen. Doch in diesem Buch ging es in erster Linie um Parker Mitchell und Avery Tate. Beide hatten sich ja schon im letzten Buch etwas angenähert, jedoch ihre Verletzungen aus der Vergangenheit hatten sie noch zurückgehalten. Erst mit dem Weggang von Avery schien Parker zu merken wie sehr er sie doch vermisste und liebte. Zudem erlebte ich erneut, wie stark alle aus dem Team im Glauben behaftet sind. Den ein erneuter Zwischenfall ließ das gesamte Team im Gebet zusammenstehen. Wieder mal konnten mich besonders die Charaktere des Teams überzeugen. Alle erschienen für mich gerade durch ihren Glauben sehr sympathisch, ehrlich, freundlich und mitfühlend. Dadurch wirkten sie sehr ausgeglichen, charmant und charismatisch. Insbesondere als Team wirkten sie wieder sehr ehrgeizig auf mich. Wunderbar wurden hier erneut Verbrechen, Privatleben und Glaube miteinander verflochten, so das dieses Buch sehr unterhaltsam und fesselnd für mich war. Und so freu ich mich nun schon auf den nächsten Band und gebe gerne eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
    Die Frau aus Oslo Die Frau aus Oslo (Buch)
    01.07.2019

    Verraten und belogen wird man meist von guten Freunden

    "Die Wahrheit ist eine unzerstörbare Pflanze. Man kann sie ruhig unter einen Felsen vergraben, sie stößt trotzdem durch, wenn es an der Zeit ist." (Frank Thiess)
    Im Jahr 1942 wird Norwegen von den Nazis besetzt, besonders in Oslo macht sich die Judenverfolgung bemerkbar. Esther eine jüdische Widerstandskämpferin wird bei einem Einsatz verraten, kann jedoch rechtzeitig entkommen und sich nach Schweden absetzen. Für ihre Familie jedoch kommt jede Hilfe zu spät. Sie selbst erlebt noch, wie ihr Vater deportiert wird und Rest der Familie folgt wenige Zeit später. Doch zur selben Zeit wird außerdem Esthers Freundin Ase ermordet in ihrer Wohnung vorgefunden. In den Verdacht gerät schnell ihr Freund Gerhard Falkum und so muss er ebenfalls nach Schweden fliehen, um der Verhaftung zu entgehen. Zurück lässt er in der Obhut von Ases Mutter, seine kleine Tochter Turid. Viele Jahre vergehen Esther und Gerhard haben sich aus den Augen verloren, da man annahm, dass er tot ist. Doch 1967 taucht er eines Tages wieder in Oslo auf, anscheinend will er seine Tochter Turid sehen. Esther ist sich jedoch sicher, das er zudem den Mörder von Ase entlarven möchte. Doch selbst Esther sucht nach so vielen Jahren immer noch wer ihre Familie verraten und in den Tod geschickt hat.

    Meine Meinung:
    Das Cover mit der fliehenden Frau passte sehr gut inhaltlich zum Buch. Für mich war dies das erste Buch des Autors und der erneute Versuch eines skandinavischen Krimis. Zudem wollte ich dieses Buch unbedingt lesen, da es als Bestseller angepriesen wurde und mich der Klappentext neugierig gemacht hatte. Der Schreibstil war anfänglich auch noch sehr interessant, den es ging und die Kriegswirren im Jahr 1942 im norwegischen Oslo. Unter anderem war ich erstaunt zu lesen, wie sehr das norwegische Volk und vor allem die Juden unter den Nazis zu leiden hatten. Darum flohen viele nach Schweden um dort ihrer Verfolgung oder Strafe zu entgehen. Leider wurde die Geschichte für mich immer verwirrender, besonders da die Handlung recht schnell zwischen den Jahren 1942 und 1967 hin und her flog. Ganz nebenbei floss zudem noch die Gegenwart mit ein, wobei ich diese als total unnötig und irrelevant empfand. Auch wenn es mir im ganzen Buch an Spannung und Emotionen fehlte, gefiel persönlich die Handlung von 1942 besser als die anderen Zeitstränge. Dabei stellten sich mir im Lauf des Lesens viele Fragen, die mir jedoch leider nicht alle am Ende beantwortet wurden. Das größte Fragezeichen allerdings war der Tod von Ase, wo ich lange rätselte, wer der Täter/in war. Aufgelöst wurde es erst am Buchende, doch ein genaues Motiv, warum Ase so grausam sterben musste bleib der Autor leider schuldig. Genauso nervte mich das häufige Aufzählen der viele Namen von Straßen und Handlungsplätzen, mit denen ich sowieso nichts anfangen konnte. Manchmal hatte ich dabei eher das Gefühl einen Reiseführer und keinen Krimi zu lesen. Ebenso blieben die ganzen Protagonisten sehr oberflächlich. So erfuhr ich, als Leser relativ wenig was in den Jahren dazwischen mit diesen passiert war. Zum Beispiel erwähnte der Autor mehrmals die unansehnliche Narbe von Esther, klärt jedoch gleichzeitig den Leser nicht auf, woher diese genau stammt. Da fragte ich mich dann schon warum erwähnt man dieses Detail dann so häufig? So ging es leider mehrmals und so war es dann am Ende kein Wunder, das bei mir Fragen offen bleiben und einige Motive gar nicht geklärt wurden. Außerdem empfand ich das Ende viel zu abrupt, surreal und unspektakulär. Vieles wurde dabei der Fantasie des Lesers überlassen, warum es nun so ausging. Von den Protagonisten selbst gefiel mir am besten Esther, sie erschien mir am ehrlichsten und natürlichsten, selbst wenn sie im Laufe der Handlung Dinge tut, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Mit den Protagonisten Gerhard, Roar und Sverre wurde ich nie richtig warm, für mich blieben sie alle drei recht blass, ich hätte mir da deutlich mehr Tiefgang gewünscht. Ebenso wie Turid, von der man meiner Ansicht nach viel zu wenig erfuhr. Darum hat mir dieses Buch erneut gezeigt, das skandinavische Krimis nichts für mich sind. Wer jedoch sehr gerne seichte Krimis, mit nördlicher Kälte liebt, für den mag dieses Buch genau richtig sein. Mich konnte die Geschichte leider nicht packen und ich bin enttäuscht, dass dies ein Bestseller sein soll. Deshalb gibt es von mir nur 2 1/2 von 5 Sterne.
    351 bis 375 von 757 Rezensionen
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