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    2. Alle Rezensionen von HL bei jpc.de

    HL

    Aktiv seit: 19. Dezember 2015
    "Hilfreich"-Bewertungen: 323
    69 Rezensionen
    Symphonie Nr.3 "Tragica" Symphonie Nr.3 "Tragica" (CD)
    07.02.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Romantik auf hohem Niveau

    Felix Draeseke begann seine Komponistenlaufbahn als grühender Verehrer Wagners und Lists mit sinfonischen Dichtungen, knüpfte in den 1870er Jahren aber an traditionelle Formen an. Die 1885/86 komponierte und 1888 mit großen Erfolg uraufgeführte Sinfonie Nr. 3 C-Dur op. 40 ist ein Ergebnis dieser Umorientierung. Stilistsich wird dieses sinfonische Hauptwerk Draesekes als eigenständiger Weg zwischen Brahms und Bruckner eingestuft. In der Tat fällt es beim Hören des Werkse schwer, "Anleihen" bei anderen Komponisten zu erkennen. Es ist eine eigenständige und überzeugende Sinfonie. "Tragische" Elemente durchziehen mit Ausnahme des Scherzos alle Sätze. Hervorzuheben sind der langsame 2. Satz und der stimmungsvolle 3. Satz. Ein mitreißendes Scherzo, das nicht nur thematisch anspricht, sondern auch durch seinen Orchestersatz (spannendes Wechselspiel einzelner Orchestergruppen und Tutti). Das dem Motto der Sinfonie entsprechende Finale enthält auch unbeschwerliche Momente, steigert sich dann aber bis zu einem "tragischen" orchestalen Höhepunkt, in dem auch das Becken eingesetzt wird. Danach löst sich die Dramatik und das Werk klingt besinnlich aus. Hervorzuheben ist der angenehme, hochromantische Klang. Die Orchestrierung ist niemals zu dicht, die verschiedenen Orchestergruppen sind auch im Tutti gut herauszuhören. Das dürfte auch den Wuppertaler Sinfonikern zu verdanken sein. Das Orchester spielt sehr differenziert und engagiert und klingt dabei ausgezeichnet. Das trifft auch für die Interpretation der Ouvertüre und des sinfonischen Vorspiels "Penthesilea" zu. Letzteres erreicht zwar nicht die orchestrale und dramatische Wirkung von Hugo Wolfs einige Jahre vorher komponierte gleichnamige sinfonische Dichtung, setzt die Kleistsche Thematik aber durchaus spannend um. Der Klang der CD ist hervorragend. Das Booklet bietet sehr detaillierte Informationen. Wie bei fast allen Booklets fehlen aber auch hier Notenbeispiele, die das Verständnis der Erklärungen verbessern würden.
    Meine Produktempfehlungen
    • Penthesilea für großes Orchester Penthesilea für großes Orchester (CD)
    Klavierkonzert Es-dur für die linke Hand Klavierkonzert Es-dur für die linke Hand (CD)
    05.02.2016
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    2 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Monotonie und wenig Spielfreude

    Nachdem ich mich enthusiastisch mit Franz Schmidts ersten beiden Sinfonien befasst habe, widmete ich mich voller Spannung dieser CD, die zwei der drei "Klavierkonzerte" Schmidts enthält. Beides sind Werke, die der berühmte Pianist Paul Wittgenstein in Auftrag gegeben hatte. Dieser verlor im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm, beschloss aber trotzdem, seine Pianistenkarriere nach Kriegsende fortzusetzen. Die Beethoven-Variationen entstanden 1923, das Klavierkonzert Es-Dur 1934.

    Die Beethoven-Variationen beginnen mit einer stimmungsvoll-romantischen Einleitung, bevor im 2. Satz das eigentliche Thema in klassischer Manier präsentiert wird. Schmidt orientiert sich gekonnt an Beethoven und konfrontiert den Solopart zunächst nur mit den Streichern. Nach und nach wird der "klassische Ton" variiert, bevor dem Hörer ab dem 3. Satz die eigentliche Schmidtsche Tonsprache präsentiert wird. Das geschieht abwechslungsreich - so ist die Harmonik im 5. Satz impressionistisch beeinflusst - flacht aber doch zusehends ab. Satz 8 bietet noch einmal eine elegische Stimmung. Überhaupt liegen die Stärken der Variationen nach meinem Geschmack in den ruhigen Passagen. Insgesamt bietet das Werk aber wenig Höhepunkte.

    Das gilt leider in einem weitaus stärkerem Maß auch für das Klavierkonzert. Nach einem an das Regersche Klavierkonzert (schon 1910 komponiert) erinnernden Auftakt folgt als erstes Hauptmotiv eine wenig motivierende akkordische Auf-und-Ab-Bewegung. Das zweite Hauptthema ist da schon deutlich ansprechender, rettet die langatmige Durchführung aber auch nicht. Der gesamte Satz krankt nach meinem Geschmack an viel Leerlauf. Auch der zweite Satz plätschert mehr oder weniger vor sich hin, allein die Orchesterpassagen bringen etwas Leben in die Partitur. Der dritte Satz startet mit einem kraftvollen Thema. Auch hier ist der Einfluss Regers spürbar. Aber erneut versandet die zunächst euphorische Stimmung, bis eine lange Kadenz folgt. Dort wird das Eingangsthema in einem durchaus gelungenen Spannungsaufbau zwar wieder aufgegriffen. Dies und das abschließende knappe Orchestertutti retten das Konzert aber auch nicht.

    Ist das musikalische Material schon eher bescheiden, müsste die interpretatorische Herausforderung darin bestehen, aus dem Material ein Maximum herauszuholen. Genau dies tun die Interpreten nach meiner Auffassung aber nicht. Markus Becker spielt, als ob er abgeschieden vor sich hin sinniert, und das NDR-Orchester entwickelt unter Eiji Que einen bemerkenswerten Mangel an Spielfreude. Weder der Solist, noch das Orchester sind erkennbar darum bemüht, Intensität in diese Musik zu bringen. So dominiert über weite Strecken eine Monotononie, die meines Erachtens nicht sein müsste. Der Klang ist ohne Beanstandung. Das Booklet bietet viele wertvolle Informationen. Das ist leider zu wenig, um diese CD zu empfehlen.
    Klavierkonzerte Nr.1 & 2 Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (CD)
    04.02.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Klassiker der Moderne

    Meines Erachtens sind Schostakowitschs Klavierkonzerte innerhalb der "klassischen Moderne" Referenzwerke. Ein hohes Maß an Originalität und eine konzise Verarbeitung des motivischen Materials sorgen für anhaltende Spannung. Mir gefällt das 2. Klavierkonzert noch besser als das 1. Klavierkonzert, in dem die beiden Soloinstrumente (Klavier und Trompete) allein von Streichern begleitet werden. Das 2. Konzert besticht nicht nur durch seinen neo-romantischen Mittelsatz. Es sind die neo-klassizistischen Ecksätze, die in der modernen Konzertliteratur ihresgleichen suchen. Da ist kein Takt überflüssig! Die fesselnde Rhythmik, der differenzierte Orchestersatz und die Virtuosität werden durch die Künstler exzellent umgesetzt. Der Klang ist perfekt.
    Klavierkonzert Klavierkonzert (CD)
    04.02.2016
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Neo-Romantik zum Wohlfühlen

    Der 1953 geborene britische Filmkomponist Nigel Hess dürfte sich mit diesem großartigen Klavierkonzert in die Reihe der unsterblichen "Klassiker" einreihen. Das 2007 uraufgeführte Werk wurde von Prinz Charles zum Gedenken für seine 2002 verstorbene Großmutter in Auftrag gegeben. Es ist nicht der einzige Ausflug des Filmkomponisten in das klassische Genre. Er hat auch Ouvertüren und ein Ballett komponiert. Das Klavierkonzert schlägt eine Brücke zwischen (sinfonischer) Filmmusik und den Anforderungen spätromantischer Klavierkonzerte. Wunderbare Melodien und eine großartige Orchestrierung sorgen für eine behagliche "neo-romantische" Stimmung, die immer wieder stilistische Überraschungen bereithält. Hess zeigt, dass zeitgenössiche Musik schön sein darf und gleichwohl überaus originell ist. Schade ist, dass sich die CD auf ein einziges Stück beschränkt. Dies ist angesichts des Preises unangemessen. Über die Qualität des dürftigen Booklets lasse ich mich besser nicht aus.
    Ouvertüren Ouvertüren (CD)
    04.02.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Frühromantische Ouvertüren auf hohem Niveau

    Heinrich August Marschner war ein erfolgreicher Opernkomponist. Stilistisch gilt er in dieser Gattung als Bindeglied zwischen Carl Maria von Weber und Richard Wagner. Die auf dieser CD eingespielten Ouvertüren vermitteln einen interessanten Einblick in seine abwechslungsreiche und zum Teil auch eindrucksvolle Tonsprache. Die Ouvertüren bleiben in ihren Haupthemen nach meinem Geschmack kaum hinter den Weberschen Ouvertüren zurück, sie sind großartig instrumentiert und bieten spannende Unterhaltung. Das slovakische Orchester spielt brilliant. Der Klang gibt die romantische Athmosphäre der Musik angemessen wider. Empfehlen kann ich die CD allen Liebhabern romantischer Ouvertüren. Wer Weber mag, sollte sich auch einmal Zeit für Marschner nehmen. Das Booklet ist sehr ausführlich, aber nur in englischer Sprache verfügbar.
    Klavierkonzerte Vol.1 Klavierkonzerte Vol.1 (CD)
    03.02.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Ein beeindruckender "Gruß"

    Ferdinand Ries wurde wie Beethoven in Bonn geboren und 1803 in Wien dessen Schüler. Ries komponierte zwischen 1806 und Anfang 1833 insgesamt acht Klavierkonzerte. Die beiden auf dieser CD eingespielten Klavierkonzerte sind entstehungsgeschichtlich das erste und das siebte (nach der offiziellen Werknummerierung das sechste und das achte, da das Violinkonzert bei der Nummerierung aller Solokonzerte mitgezählt wurde und die Nummerierung vom Kompositionsjahr abweicht). Zwischen beiden Werken liegen 20 Jahre. Beide Konzerte bieten klassische Klaviervirtuosität auf höchstem Niveau. Die Orchestersprache ist sicherlich durch Beethoven inspiriert, hat aber durchaus eigene Züge. Auch das Temperament, das dieser Musik innewohnt, steht dem Beethovens kaum nach. Die Werke sind aber keinesfalls bloße Kopie. Das famose As-Dur Konzert op. 151 "Gruß an den Rhein" nimmt stilistisch schon Züge der wenige Jahre später entstandenen Chopinschen Klavierkonzerte vorweg. Im Booklet wird zudem darauf verwiesen, dass die Art des Klaviersatzes eher an Johann Nepomuk Hummel angelehnt ist. Hierüber mögen die Musikwissenschaftler tüfteln. Für mich sind die beiden Ries-Konzerte nicht nur eine willkommene Abwechslung zu den Klavierkonzerten Beethovens, sondern eine Alternative auf Augenhöhe. Interpretation und Klang sind großartig, das Booklet wie bei Naxos gewohnt solide. Wünschenswert wäre gewesen, das Geheimnis der fehlenden und etwas undurchsichtigen Nummerierung der Klavierkonzerte ausführlicher zu lüften.
    Symphonien Symphonien (CD)
    03.02.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Mit Feuer und melodischer Noblesse

    Ich kann nicht nur den "Wiener Klassiker" Ignaz Pleyel uneingeschränkt zum Hören empfehlen, sondern auch diese CD. Die Werke strotzen nur so von Energie, eingängiger Melodik und mitreißenden Rhythmen. Die Werke sind voll Feuer und melodischer Noblesse. Die Interpretation ist offensiv und intensiv, die dynamische Bandbreite beachtlich. Uwe Grodd und die Capella wollen offenbar, das Pleyel unter die Haut geht. Und das gelingt ihr. Interpretatorisch lehnt sich die Interpretation an der historischen Aufführungspraxis an, ohne dabei so "rau" wie Einspielungen auf Originalinstrumenten zu klingen, was ich bevorzuge. Insbesondere in der c-moll-Sinfonie werden im Kopfsatz die Trompeten in einer Weise herausgestellt, die mir bei anderen Pleyel-Interpretationen (Bamert und die Londoner Mozart Players sowie Gallois und die Sinfonia Finlandia) mit allerdings anderen Werken nicht zu Ohren kamen. Hinsichtlich des grundsätzlich guten Klangs ist aus meiner Sicht kritisch anzumerken, dass die Aussteuerung nicht immer überzeugt. Insbesondere in den langsamen Sätzen wird die Dynamik bei durchaus lyrischen Passagen bisweilen überstrapaziert. Daher habe ich für den Klang auch nur drei Punkte vergeben. Trotz des (kleineren) Einwands: Kaufen, hören, genießen und weiterverschenken. Diese CD gehört nach meinem Geschmack in jede gut sortierte Klassik-Diskothek.
    Meine Produktempfehlungen
    • Symphonien Symphonien (CD)
    Variationen über ein Kinderlied f. Klavier & Orchester op.25 Variationen über ein Kinderlied f. Klavier & Orchester op.25 (CD)
    31.01.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Abwechslungsreich und Fantasievoll

    Anders als seine nur wenige Jahre später geborenen ungarischen Zeitgenossen Bartok und Kodaly blieb Ernst von Dohnanyi der Spätromantik verhaftet. Die drei Werke dieser CD zeigen allerdings, dass Dohnanyi sehr viele musikalische Strömungen aufgreift und zu einer eigenen spätromantischen Tonsprache zusammenführt. Es entfalten sich in allen Werken großartige Klangbilder und schnell wechselnde Stimmungen. Als wahre Schatzgrube erweisen sich die sinfonischen Minuten. Die Rhapsodie (2. Satz daraus) bietet eine großartige elegische Stimmung, die impressionistische Züge annimt, während der 4. Satz nordische Sehnsucht weckt. Ausgelassen kommen hingegen die drei anderen Sätze daher. Die Variationen über ein Kinderlied bieten eine ebenso abwechslungsreiche Stimmung wie die sinfonischen Minuten. Der Klaviersatz erinnert stellenweise an Rachmaninow, aber auch hier herrscht ein Potpourri an Stilen vor. Im Walzer (Var. 7) wird ein salonhafter Ton angeschlagen, im Presto (Var. 9) fühle ich mich an einen Danse macabre erinnert und dann folgt wieder diese süßlich klingende Spätromantik. So beginnt auch die Suite. Das Andante mit Variationen erinnert sehr an Brahms, die folgenden Sätze gehen aber wieder ganz andere Wege. Im Finale wird die Stimmung so ausgelassen, dass Kastagnetten zu Einsatz kommen. Wenig später kehrt ein Schuss brahmsscher Streicherklang zurück. Mir gefällt diese Musik. Dohnanyi orchestriert wirklich großartig und er bietet eine abwechslungsreiche und fantasievolle Unterhaltung. Die (mir bislang unbekannten) Interpreten sind großartig. Der Klang der CD ist ebenfalls sehr gut. Allerdings stört mich die dynamische Bandbreite. Beim dreifachen Forte fliegt mir fast der Kopfhörer um die Ohren. Leiser stellen ist aber auch schlecht, weil mittlere Lautstärken dann untergehen. Außerdem war über Kopfhörer an manchen Stellen ein leichtes Brummen als Nebengeräusch zu vernehmen. Daher nur 4 Sterne für den Klang.
    Symphonien G-Dur & B-Dur (Benton 130 & 125) Symphonien G-Dur & B-Dur (Benton 130 & 125) (CD)
    30.01.2016
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Höfischer Prunk statt Sturm und Drang

    Die beiden auf dieser CD eingespielten Sinfonien Pleyels wurden in den frühen 1780er Jahren komponiert, das Flötenkonzert im Jahr 1797. Entstehungsgeschichtlich sind die beiden Sinfonien der Endphase des "Sturm und Drang" zuzuordnen. Stilistisch erscheint mir das allerdings fraglich. Die Sinfonien klingen eher nach höfischem Prunk. Mir drängt sich hierbei der Verdacht auf, dass das an der Interpretationsweise und nicht an den Werken selbst liegt. Dies wird hörbar, wenn ich zum Vergleich die ebenfalls bei Naxos erschienene Einspielung von (anderen) Pleyel-Sinfonien mit der Capella Istropolitana unter Uwe Grodd heranziehe. Die dort eingespielten Sinfonien wurden zwischen 1778 und 1786 komponiert, also zu einer vergleichbaren Zeit.

    Während bei der Capella unter Grodd die Musik mit einem enormen Drive in den Tempi und in der Akzentuierung dargeboten werden, wählt Patrick Gallois mit der Sinfonia Finlandia eher gemütliche Tempi mit viel Freude am Detail und er lässt mit einer gewissen Glätte musizieren. Die Interpretaion ist nicht ausgelassen, sondern kontrolliert, brav und gefällig. Offenbar ist das Motto: Bloß nichts überstürzen, bloß keine Emotionen wecken. Um das zu hören, braucht der Musikliebhaber zweimal fünf Minuten. Er sollte die f-moll Sinfonie der CD mit der Capella und Grodd anspielen und anschließend eine der beiden Sinfonien mit der Sinfonia Finlandia. Alle drei Sinfonien verzichten auf Trompeten und Pauken (also nur Hörner zur Unterstützung der Holzbläser) und scheinen mir am ehesten geeignet, einen fairen Interpretationsvergleich vorzunehmen. Zwischen den Interpretationsansätzen liegen einfach Welten. Für meinen Geschmack ist die Capella der klare Punktsieger. Da geht die Musik echt unter die Haut. Bei der Sinfonia unter Gallois wird schön gespielt, der Klang ist ausgezeichnet, aber mir fehlt es an Intensität und Spannung. Als Harnoncourt erstmals Mozart und Haydn interpertierte, war die bis dahin übliche Glätte und Gediegenheit bei der Interpretation auch Geschichte. Werke Haydns und Mozarts gewinnen, wenn sie nicht nur schön, sondern mit Intensität und Leidenschaft gespielt werden. Und das gilt gleichermaßen auch für Pleyel, einem der beliebtesten Komponisten des späten 18. Jahrhunderts.

    Ganz deutlich wird die Differenz der Interpetationsauffassung bei den Menuetten. Die Menutte der Sinfonien in B- und G-Dur (mit der Sinfonia) sind gemütlich, gleichwohl angenehm zu hören. Man könnte dabei glatt ein Buch lesen, ohne übermäßig abgelenkt zu werden. Die Menuette der Capella-CD sind hingegen sprizig und erfrischend. Da spürt man die Musik, man muss ihr zuhören. Wer genau das will und wer von Pleyel mitgerissen werden möchte, dem empfehle ich unbedingt die Einspielungen mit der Capella Istropolitana. Hörenswert ist auch die Enspielung späterer Sinfonien mit Bamert und den London Mozart Players auf Chandos. Die hier renzensierte CD mit Gallois ist leider nur zweite Wahl.
    Symphonien Symphonien (CD)
    21.01.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Wiener Klassik mit viel Esprit

    Eine großartige CD. Die drei Sinfonien Pleyels bieten beste Unterhaltung und werden mit Esprit interpretiert. Die London Mozart Players nutzen die dynamischen Möglichkeiten der Orchesterierung, Tutti-Passagen werden lebhaft und offensiv gespielt. Das kommt besonders der C-Dur-Sinfonie op. 66 und der d-moll-Sinfonie zugute, bei denen die Partitur auch Trompeten und Pauken vorsieht. Allenfalls bei der G-Dur-Sinfonie op. 68 - hier fehlen Trompeten und Pauken, die Holzbläser werden nur durch Hörner unterstützt - wäre nach meinem Geschmack im 1. Satz eine stärkere Präsenz von Holzbläsern und Hörnern wünschenswert gewesen. Im Tutti dominert sehr stark der Streicherklang. Im 2. Satz dieser Sinfonie sind die Holzbläser dann aber ein Ohrenschmaus. Alle drei Sinfonien sind eine Bereicherung für jede Sammlung der Wiener Klassik und jedermann zu empfehlen.
    Symphonie D-dur Symphonie D-dur (CD)
    17.01.2016
    Booklet:
    3 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Cherubini-Hörgenuss jenseits der Oper

    Die CD bietet ein spritziges Hörvergnügen. Das gilt nicht nur für die drei Ouvertüren, sondern auch für Cherubinis einzige Sinfonie. Stilistisch ist das 1815 komponierte und uraufgeführte Werk der Spätklassik zuzuordnen. Das Orchester musiziert mit einer enormen Spielfreude, die dynamischen Möglichkeiten der Partitur werden voll ausgereizt. Das Werk ist spritzig, vor allem das Menuett bietet eine bemerkenswerte Ausgelassenheit. Zumindest beim Hören mit einem hochwertigen Kopfhörer aus dem Hause Beyerdynamik lässt der Klang keinen Wunsch offen. Eine empfehlenswerte Anschaffung und ein vorbildliches Preis-Leistungs-Verhältnis.
    Klavierkonzerte Nr.1 & 2 Klavierkonzerte Nr.1 & 2 (CD)
    17.01.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Zu unrecht vergessen

    Hermann Götz gehört zu Unrecht zu den vielen vergessenen Romantikern. Es ist zu begrüßen, dass die Konzerte und die Sinfonie für cpo eingespielt wurden. Die beiden Klavierkonzerte bieten gute Unterhaltung. Vor allem das Jugendwerk aus dem Jahr 1861 bietet einen wundervollen melodischen Reichtum. Beide Klavierkonzerte sind eher lebhaft als lyrisch. Angesichts der erdrückenden Konkurrenz hochromantischer Klavierkonzerte empfehle ich diese CD aber eher Klassik-Kennern. Klang und Interpretation verdienen Bestnoten.
    Symphony in E "Irish" Symphony in E "Irish" (CD)
    16.01.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Alle Facetten des Komponisten

    Die vier auf dieser CD zusammengestellten Werke decken wunderbar die beiden künstlerischen Seiten des Komponisten ab. Die Ballettsuite und der Imperial March stehen für die gehobene Unterhaltung (wer die Märsche von Elger oder Walton mag, wird auch hier auf seine Kosten kommen), die Irische Sinfonie und die Ouvertüre für "ernste" Musik. Höhepunkt der CD ist natürlich die Sinfonie. Sie wurde bei ihrer Uraufführung im Jahr 1866 vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen. Tatsächlich bietet die "Irische" Hochromantik vom Feinsten und dieses Werk sollte meines Erachtens in keiner Sinfoniensammlung fehlen. Die Interpretationen sind durchweg gelungen, auch der Klang lässt keine Wünsche offen.
    Orchesterwerke Vol.1 Orchesterwerke Vol.1 (CD)
    16.01.2016
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Unterhaltsame Frühromantik

    Das Konzertstück brilliert schon allein wegen des spritzigen Hauptthemas aus Bellinis Oper Norma. Claudius Tanski und die Südwestfälische Philharmonie unter David Stern liefern eine großartige und mitreißende Interpretation, die den Hörer vom ersten bis zum letzten Takt fesselt. Stilistisch fühle ich mich an die Weberschen Klavierkonzerte erinnert, die ebenfalls temperamentvolle Virtuosität bieten. Das Hauptwerk der CD, die Sinfonie in D-Dur, ist ein durchaus gelungener Beitrag zur frühromantischen Sinfonik. An die Orginalität der großen frühromantischen Sinfonien Schuberts, Mendelssohns oder Schumanns kommt das Werk sicher nicht heran. Es ist aber allemal eine hörenswerte Alternative. Ärgerlich finde ich allerdings den Preis. Preispolitik macht Naxos einfach besser als MDG.
    Symphonie op.40 Symphonie op.40 (CD)
    25.12.2015
    Booklet:
    2 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Komponist zwischen den Zeiten

    Korngolds Anfang der 1950er Jahre entstandenes sinfonisches Hauptwerk bietet alles, was Sinfonien der frühen Moderne zu bieten haben: (Angenehme) Dissonanzen, Melancholie, Romantik, Übermut, sphärische Klänge, einprägsame Melodien und Motive. Die Musik ist tonal, ein langwieriges Einhören in das Werk ist daher nicht notwendig. Die Sinfonie erschließt sich schon beim allerersten Hören. Das überrascht nicht, denn: Korngold wäre nicht der Begründer des Hollywood-Sounds der 1940er Jahre, wenn er nicht auch in dieser Sinfonie ein Feuerwerk an mitreißenden und leicht einprägsamen Themen zünden würde. Der Hörer wird im Laufe der vier Sätze durch unterschiedliche Stimmungen und Klangwelten geführt, die zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen lassen. Für mich stellt diese Sinfonie einen Höhepunkt der "klassischen" Moderne dar. Das Violinkonzert ist stilistisch wesentlich näher am Hollywood-Sound. Ein kurzweiliges, überaus einprägsames Werk, das auch klanglich (die Aufnahme stammt aus den 1970er Jahren) durchaus ansprechend ist. Die zweite CD "schustert" für meinen Geschmack etwas wahllos weitere Werke Korngolds zusamen. Aufgrund des moderaten Kaufpreises ist dieses editorische Manko aber zu verzeihen. Das Booklet ist überaus dürftig geraten. Auch das ist im Internetzeitalter verkraftbar.
    Symphonie Nr.2 Symphonie Nr.2 (CD)
    25.12.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Klangwelten zwischen Strauss und Schreker

    Als ich Franz Schmidts 2. Sinfonie zum ersten mal im Radio hörte, rätselte ich herum, welcher Komponist das denn sein könnte. Es gab immer wieder Anklänge an Richard Strauss, aber irgendwie klang es dann doch nicht nach ihm. Nach drei Sätzen lüftete sich das Geheimis. Ich war total überrascht, weil ich bis dato nur Schmidts 4. Sinfonie einmal in der Beethovenhalle in Bonn gehört hatte und das grüblerische Werk überhaupt nicht meine Stimmung traf. Ganz anders die 2. Sinfonie, die lebhaft und optimistisch daherkommt. Bei der im WDR 3 gesendeten Aufnahme handelte es sich um ein Konzert der BBC-Proms. Semyon Bychkov leitete die Wiener Philharmoniker. Nachdem das Konzert auch in der Mediathek online zu hören war, habe ich das Werk viermal konzentriert gehört. Dann bestellte ich die Einspielung mit den Sinfonikern aus Malmö. Es reichten wenige Takte, bis mir klar wurde: Diese Einspielung kann nicht nur mit den Wiener Philharmonikern mithalten. Nein: Sie toppt sie noch! Das Werk wird mit Esprit dargeboten, die Austarierung von Blech und Streichern gelingt hervorragend und der Hörer taucht in eine ganz eigene Klangwelt ein. Irgendwie pendeln Hamonik und Orchestrierung zwischen Richard Strauss und Franz Schreker. Das Werk ist einfach großartig. Es gehört in jede klassische Sammlung. Ein Geschenk-Tipp für alle Freunde der sinfonischen Musik, die nicht nur das Null-Acht-Fünfzehn-Programm der Romantik hören möchten.
    Meine Produktempfehlungen
    • Orchesterwerke Orchesterwerke (CD)
    • Romantische Suite op.14 Romantische Suite op.14 (CD)
    • Symphonien Nr.1 & 2 Symphonien Nr.1 & 2 (CD)
    Klavierkonzert op.27 Klavierkonzert op.27 (CD)
    20.12.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Für Kenner

    Eine erste Begegnung mit Robert Fuchs, die Lust auf eine weitere Bekanntschaft macht. Das Klavierkonzert steht in enger Tradition zu den Brahms'schen Konzerten (dessen zweites Klavierkonzert parallel komponiert wurde). Es ist dem Solisten Franz Vorraber durchaus zuzustimmen, wenn er im Booklet schreibt: "Es ist schade, dass dieses Konzert bisher sehr selten in Konzertprogrammen anzutreffen ist". Der erste Satz ist sehr lebhaft und erinnert in seiner Dichte an das 1. Klavierkonzert von Brahms (ohne jedoch ganz an dessen musikalisch-motivische Tiefe heranzukommen). Der zweite Satz ist nicht nur abwechslungsreich, er bietet auch Romantik von Feinsten und das Finale besticht mit einem euophorischen Hauptthema und einer ausgelassen-virtuosen Stimmung. Die Serenade bietet leichte, unkomplizierte Unterhaltung und wartet im Finale mit einigen Johann-Strauss-Zitaten auf (Fledermausouvertüre, An der schönen blauen Donau).
    Cellokonzert op.61 Cellokonzert op.61 (CD)
    20.12.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Für Raritätensammler

    Für mich war diese CD ist erste Begegnung mit Othmar Schoeck. Ich hätte die Werke stilistisch der Spätromantik zugeordnet, im Booklet wird die Suite allerdings als eine "ureigene " Form des Neolklassizismus aufgefasst, was für das Cellokonzert dann auch zuträfe (da zwischen beiden Werken eine stilistische Nähe bestehe). Nach wiederholtem Hören lässt sich resümmieren: Für Einsteiger in die sinfonische Musik sind die beiden Werke sicherlich weniger geeignet als für den geschulten "Klassikhörer", der abseits des spätromantischen Standardprogramms auf der Suche nach Neuem ist. Beide Werke wissen durchaus zu unterhalten, melodische oder motivische "Aufhänger" sind aber eher selten. Bei der Suite dominieren eher die lyrischen Passagen, das Cellokonzert kommt impulsiver daher. Julius Berger trifft einen überaus angenehmen Ton, das Südwestdeutsche Kammerorchester arbeitet die Kontraste zwischen Grübeln und Heiterkeit solide heraus.
    Symphonie Nr.1 Symphonie Nr.1 (CD)
    19.12.2015
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Der Klangrausch des "Fin de siècle"

    Schmidt's sinfonischer Erstling erinnert vor allem in seinem ersten Satz an den Klangzauber und Optimismus, den Zemlinsky in seiner (nahezu zeitgleich komponierten, aber etwas früher vollendendeten) B-Dur-Sinfonie entfaltet. Die aufsteigenden, durch die Hörner getragenen Akkordfolgen des ersten Satzes haben mich schon beim ersten Hören in den Bann gezogen. Dieser Satz ist einfach mitreißend. Auch im langsamen zweiten Satz und im Scherzo erweist sich Schmidt durch und durch als Melodiker, der virtuos alle klanglichen Register der Spätromantik zieht. Das fugenartige Finale fällt in der Originalität etwas von den anderen Sätzen ab. Wer Schreker und Zemlinsky mag, die wohl typischsten Vertreter des musikalischen "Jugendstils" im Fin de siècle, wird auch an diesem Werk seine Freude haben.
    51 bis 69 von 69 Rezensionen
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