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    Jeremy Top 10 Rezensent

    Aktiv seit: 28. August 2010
    "Hilfreich"-Bewertungen: 16408
    1535 Rezensionen
    Now This

    Now This (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    28.05.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Gary Peacocks Geburtstagsgeschenk an seine Hörer

    Was der Motor im Auto, ist der Bassist im Jazzensemble. Und wehe, wenn der Motor ins Stottern gerät, der Bassist den rhythmischen Puls, das Timing verstottert! Exakt „getimt“ wie die präzise und souverän platzierten Basstöne von Gary Peacock erscheint auch die neueste CD zu seinem 80. Geburtstag am 12. Mai aus dem Hause von ECM-Labelchef Manfred Eicher, auch er gelernter Bassist. Die Trio-Einspielung mit Peacocks Wunschpartnern Marc Copland (piano) und Joey Baron (drums) enthält 10 Originals der drei Künstler, nebst „Gloria’s Step“, Komposition des früh verstorbenen Bassisten-Genies und Peacock-Freundes Scott La Faro.
    Centennial - Newly Discovere

    Centennial - Newly Discovere (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.05.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Zu Gil Evans' 100. Geburtstag – Tonschätze aus dem Evans-Archiv

    Unter den grossen Arrangeuren des Jazz gilt der kanadisch-stämmige Gil Evans (1912-1988) als das alle überragende Genie. Die Emanzipation der traditionellen Bigband zum Jazzorchester ist weitgehend Evans' Verdienst, Kulminationspunkt die Jahrhunderteinspielungen mit dem Solisten Miles Davis. Zu Evans' 100.Geburtstag erscheint nun eine grandiose CD mit 10 unveröffentlichten Trouvaillen aus dem riesigen Evans-Archiv. Ryan Truesdell, Assistent der Orchesterleiterin Maria Schneider, hat diese Evans-Preziosen von 1946 bis 1971 aufbereitet und mit Top-Musikern aus dem Umfeld des "Maria Schneider Jazz Orchestra" eingespielt: Ein sensationelles und unverzichtbares Tondokument, das zu Recht mit den höchsten Auszeichnungen und geradezu enthusiastischen Kommentaren aus der Jazz-Fachpresse "geadelt" wurde!
    The Honeycomb

    The Honeycomb (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    03.05.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Freitonaler Jazz mit Wurzeln in der Tradition

    „John O’Gallagher is GREAT!“, so brachte der grosse Saxophonist Dave Liebman die uneingeschränkte Wertschätzung für seinen jüngeren Kollegen auf dem Altsaxophon auf den Punkt. In akustisch transparenter Trio-Besetzung (hervorragend aufgenommen!) mit Johannes Weidenmueller, Bass und Mark Ferber, Drums, präsentiert O’Gallagher ein abgerundetes und stimmiges Programm aus 8 Eigenkompositionen. Die in die jazzistische Gegenwart versetzten Reflexionen über musikalische Inspirationen aus der Jazzgeschichte lassen sich bei O’Gallaghers Vorbildern verorten, bei den Saxophonikonen Charlie Parker, Cannonball Adderley, Ornette Coleman und Joe Henderson.
    Wolfgang Lackerschmid Quartet

    Wolfgang Lackerschmid Quartet (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    20.04.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Swingend, gepflegt und zeitlos

    Lieber spät als nie! Respektive: Was lange währt, wird endlich gut! Und zwar so gut, dass die Studioproduktion mit dem Wolfgang Lackerschmid Quartett von anno 1999 soeben für den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ nominiert wurde. Die (allzu) lange verschollene Trouvaille mit dem rührigen Vibraphonisten und dem hervorragend eingespielten Begleittrio der Pianistin Lynne Arriale (Mike Sharfe, Bass, Steve Davis, Drums) offeriert zeitlosen, raffiniert ausbalancierten, subtil swingenden Modern Kammerjazz im Dunstkreis (und in durchaus aktualisierter) Fortführung der Tradition des „Modern Jazz Quartet“ und der Quartette von Gary Burton.
    Duchess

    Duchess (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    07.04.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Nostalgisch-unterhaltsamer Vokaljazz „made in New York“

    „Duchess“, der geheimnisvolle Name des neugeborenen Vokalistinnentrios tönt, ausgesprochen, wie die Tarnung für die Aufforderung „do Jazz!“. Dahinter verstecken sich die Newcomerinnen Amy Cervini, Hilary Gardner und Melissa Stylianou. Nach CDs je unter eigenem Namen für das Label Anzic tritt nun das „Dreimäderlhaus“ gemeinsam auf mit vom Produzenten Oded Lev-Ari pfiffig arrangierten Jazzstandards: Swingender, etwas nostalgisch angehauchter Unterhaltungsjazz mit Anklängen an die in den 30er-Jahren ungemein populären „Boswell Sisters“, professionell unterstützt vom hervorragend aufspielenden Quintett des Drummers Matt Wilson, besetzt mit vielversprechenden, noch völlig unbekannten Newcomern aus der New York Szene. Schon die Begleitband allein lohnt den Erwerb dieser CD.
    Köln

    Köln (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    02.04.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Solist, Komponist, Arrangeur und Bandleader in Personalunion

    Marshall Gilkes?? Noch gilt der Posaunist als typischer „musician’s musician“. Als langjährige Stütze im „Maria Schneider Jazz Orchestra“ und in der „WDR Big Band“ zählt Gilkes zu den Jungtalenten auf der ausdrucksstarken Zugposaune. Seine instrumental verblüffende Wendigkeit verweist auf Conrad Herwig, die Ausdrucksstärke auf Ed Neumeister. Sie beide waren Gilkes’ Lehrer. In einem höchst ambitionierten Projekt schrieb sich nun Gilkes ein 10-sätziges Concerto grosso für Posaune und die WDR Big Band quasi auf den Leib, ein swingendes Fest für alle Liebhaber von Bigbandjazz mit einem Weltklasseensemble besetzt mit hervorragenden Solisten
    Strayhorn

    Strayhorn (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    29.03.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Swingende Hommage an einen Giganten des Jazz

    Wetten, dass selbst gut informierten Jazz-Aficionados der Name Malte Dürrschnabel noch (zu!) wenig sagt! Zwar hat sich der junge Kölner Altsaxophonist, Klarinettist, Flötist im Quintett „Subtone“ (aktuelle CD „Roswitha’s Revenge“/Laika-Records, ebenfalls empfohlen!) profiliert, aber mit „Strayhorn“ ist ihm ein veritabler Geniestreich gelungen. Dürrschnabels Hommage an den vor 100 Jahren geborenen Billy Strayhorn (1915-1967), Pianist, Komponist, Arrangeur und „alter ego“ von Duke Ellington ist eine bewegende Verneigung vor einem musikalischen Giganten in zehn respektvoll und bestechend neu gedeuteten Strayhorn-Kompositionen. Keine anbiedernde Tribut-CD zum alleinigen Zweck der Verkaufsförderung! Hervorragend neben Dürrschnabel auch die transparent und flexibel agierende Rhythmusgruppe um den hochtalentierten Ausnahmepianisten Rainer Böhm! Eine wärmstens empfohlene CD!
    Eric Ferrand-N'Kaoua - Strawinsky / Ravel / Gershwin

    Eric Ferrand-N'Kaoua - Strawinsky / Ravel / Gershwin (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    27.03.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5
    Der renommierte französische Pianist präsentiert hier ein Programm mit früheren Kompositionen im Spannungsfeld zwischen Jazz(Gershwin), Impressionismus(Ravel) und Rückgriffen auf Folkloreeinflüsse(Strawinsky). Dass Ferrand-N'Kaoua, für den es keine instrumentaltechnischen Probleme zu geben scheint, mit dem Vokabular von Konzertmusik und Jazz gleichermassen vertraut ist, hebt vor allem die jazznahen Kompositionen von Gershwin von vergleichbaren Interpretationen ausschliesslisch klassisch geschulter Pianisten ab. Keine Spur von der sonst leider verbreiteten und ergo ärgerlichen Synkopenzickigkeit! Und aufnahmetechnisch auf einem geradezu exemplarisch hohen Referenzniveau. Hervorragend auch die Erläuterungen des Künstlers im dreisprachig abgefassten Booklet. Wärmstens empfohlen!
    Klavierwerke & Werke für 2 Klaviere

    Klavierwerke & Werke für 2 Klaviere (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    09.03.2015
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Charmanter und pfiffig-verschmitzter Pendler zwischen Jazz und Konzertmusik

    „In the first rank of Jazz pianists!“, so das begeisternde Lob von Bill Evans über seinen Kollegen Martial Solal. Dass der algerisch-französische Klaviervirtuose auch als Komponist in die erste Reihe gehört, beweist eine längst fällige Hommage, von Solals hochvirtuosem Pianistenkollegen Eric Ferrand-N’Kaoua als musikalisches „labour of love“ eben veröffentlicht. In 20 kürzeren Solokompositionen, darunter vielen Ersteinspielungen, einem irrwitzig schwierig zu spielenden, hochvirtuosen „Exercice de Concert“ (in der Transkription von Pascal Wetzel) und in der „Ballade For 2 Pianos“ (im Duo mit Solal) erweist sich der Komponist Solal als witziger, inspirierender hochmusikantischer Derwisch „plein d’esprit et de surprises musicales“, in der Konzertmusik (Debussy, Ravel, Strawinski u.a.) so überzeugend und sattelfest wie in der Jazztradition. Als Jazzmusiker ist Solal längst ein fester Wert, als konzertmusik-naher Komponist aber noch zu entdecken. Voilä der Appendizer zu letzterem! Technisch makellos und transparent aufgenommen. Die erleuternden "liner notes", ebenfalls von Eric Ferrand-N’Kaoua verfasst, liegen in Französisch, Englisch und Deutsch vor. Gesamturteil: Absolument formidable!
    Trip

    Trip (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    25.02.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Tom Harrells Gefecht mit den Windmühlen

    Miguel de Cervantes’ vergnüglich-schräger Ritterroman „Don Quijote“ (1605-1615) hat Künstler über Jahrhunderte inspiriert, darunter auch Jazzmusiker. So debütierte der 2014 verstorbene grosse britische Trompeter Kenny Wheeler 1968 mit der LP „Windmill Tilter“. Und Tom Harrell, von Dizzy Gillespie, Bill Evans, Phil Woods u.v.a. als wichtigster Postboptrompeter bezeichnet, legt nun mit „Trip“ seine jazzistische Transformation des zeitlosen Abenteuerromans vor, die durchaus Parallelen zu Harrells psychischer Vita erahnen lässt. Herausragende Quartett-CD mit den Jazzikonen Mark Turner (ts), Ugonna Okegwo (b) und Adam Cruz (dm). Ganz klar eine der wichtigsten Produktionen der letzten Monate. Wärmstens empfohlen!!
    Turboprop

    Turboprop (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    09.02.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Auf dem Weg nach oben!

    Der junge kanadische Drummer/Bandleader/Komponist Ernesto Cervini gilt als Riesentalent, mit hilfreichen familiären Bindungen zum verschwägerten Anzic-Produzenten Oded Lev-Ari. Mit „Turboprop“ ist Cervini und seinem kanadisch-amerikanischen Sextett eine überzeugende und verblüffende Einspielung im Dunstkreis und in aktueller Nachfolge von „Art Blakey’s Jazz Messengers“ gelungen: Swingender, groovender Postbop mit einer hervorragend eingespielten jungen Combo. Mit dabei sind der erfahrene Tenorsaxophonist Joel Frahm, die Altsaxophonistin Tara Davidson und der bemerkenswerte Pianist Adrean Farrugia. Unbedingt anhören!
    Break Stuff

    Break Stuff (CD)

    1 von 5 Sterne Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    29.01.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    1 von 5

    Peinlich und blamabel!

    Eine geradezu quälend langweilige "Musik" eines kritiklos gehypten Dilettanten am Piano (nein, als einen Pianisten kann man Vijay Ijer mit gutem Gewissen nicht bezeichnen, leider). Das Jazzvokabular hat er hörbar weder gelernt und schon gar nicht verinnerlicht, bricht dieses aber laufend, nicht wissend, dass nur wer die Form und die Tradition kennt, diese auch brechen kann. Und dass er sich dennoch auf Thelonious Monk bezieht, ohne diesen begriffen zu haben, ist nur noch peinlich. Swing? Groove? Klar strukturierter, nachvollziehbarer Aufbau der Improvisation? etc. etc., schön wär's, findet man im unbeholfenen Spiel von V.I. aber nicht. Dafür: Quälend dumpfe, öde, spannungslose Langweiligkeit en masse. "Des Kaisers neue Kleider im Jazz" ? Voilà! V.I. macht's möglich, mit einer kräftig gerührten PR-Walze im Sozius lässt sich sogar ein Scharlatan zum neuen Messias hochstemmen- und den Dumpfbacken andrehen, welche darauf hereinfallen.
    3 Kommentare
    Dona-Clara
    01.02.2015

    So verblüffend wie berauschend

    Das hier zu hörende Jazz-Verständnis ist interkontinental, dabei experimentell und intuitiv zugleich. Hier gibt es keine gängigen Klischees, auch nicht die gängige Rollenverteilung im Trio à la Melodie, Harmonie und Rhythmus. Nicht von ungefähr hat der Profi-Musikkritiker Ulrich Stock in seiner Rezension diesen "Break Stuff" in der ZEIT vom 29. Jan. 2015 (Seite 50) als "sehr, sehr, sehr gut" bewertet und kommt zu dem Schluss: Wer das "Genöle Keith Jarretts nicht mehr erträgt, sollte Vijay Iyer sein Ohr leihen" (vgl. dort). Es stimmt schon, dass Iyer von Haus aus Geiger ist und am Flügel eben ein Autodidakt. Was aber dabei herauskommt, das ist, dass Iyer lt. wiederholter Umfragen als "bester Pianist der Jazzwelt" angesehen wird. Die enttäuschte Hör-Erwartung des jpc-Top-Rezensenten Jeremy und das harsche Ab-Urteilen ist zwar zu respektieren, denn es ist ja ein subjektiv-persönliches Echo. Mit dem ZEIT-Rezensenten Ulrich Stock wäre dabei auch einzuräumen, dass wir hier zwar ein Jazztrio in fast schon klassisch zu nennender Besetzung (Klavier, Kontrabass, Schlagzeug) hören, aber eben keinen Jazz. Sondern, siehe CD-Titel: "Musik aus vielen Scherben" - Break stuff heißt ja so viel wie "zerbrochenes Zeugs". Diese Scherben haben es aber in sich: Sie sind ,,bis zur Unkenntlichkeit verfugt, eine Kunst der Verfugung, so verblüffend wie berauschend". Also vielleicht noch ein zweites, drittes Mal hören, und zwar ohne die mitgebrachte Hör-Erwartung?
    Anonym
    16.02.2015

    peinlich und...

    Die persönliche Meinung eines Top 25 Rezensenten (?) sei ihm ja zugestanden. Nachempfinden kann ich dies nicht, finde ich diese Musik doch eher mutig und bereichernd im Vergleich zu Gott sei Dank vielen interessanten etablierten und neuen Jazz- Formationen, ob jetzt Klavier - Trios oder anderen.
    Anonym
    21.06.2015

    Kritik nicht nachvollziehbar

    Die Kritik, dass ein Musiker durch eine große PR übermäßig emporgehoben wird, kann ich noch nachvollziehen, aber das insgesamt vernichtende Urteil teile ich absolut nicht.

    Vijay Iyer habe ich in diesem Trio mit dem Kontrabassisten Stephan Crump und dem Schlagzeuger Marcus Gilmore erstmals bewusst gehört und das live in HH auf dem Elbjazz in der wunderbaren Kulisse des Hafenmuseums.
    Es fiel sofort auf, dass das Klavier hier nicht im Vordergrund steht. Das Trio spielt in einer Einheit, völlig intuitiv, mit traumwandlerischen Sicherheit in wechselnden Tempi. Bass, Piano und Schlagzeug fügen sich wie die Teile eines Puzzles zusammen, von denen man keines entfernen darf, um das Gesamtbild zu genießen. In diesem Gesamtbild ergibt sich ein Flow cooler Rhythmik und Interaktionen. Dieses gefällt mir, da dieser Stil den Jazz bereichert.

    Die CD-Aufnahme gibt diese Eindrücke in hervorragender Aufnahmequaltität wieder und je öfter ich dieses Album höre, desto mehr gefällt es mir.
    Cinema Paradiso

    Cinema Paradiso (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    17.01.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ein Cinema Paradiso für die Ohren

    Jason Seizer hat sich als geschmackssicherer und rühriger Jazzproduzent für das Label „Pirouet“ in wenigen Jahren einen hervorragenden Ruf geschaffen. Dass Seizer auch als Tenorsaxophonist (in der Nachfolge von John Coltrane und Wayne Shorter) überzeugt, ja begeistert, beweist seine neueste Quartett-CD mit bewegenden und stimmigen Improvisationen über neun bekannte Movie-Songs. Bemerkenswert ist das nuancenreiche, schlafwandlerisch sichere Interplay zwischen Seizer und der dynamisch und elastisch agierenden jungen Rhythmusgruppe mit Pablo Held (piano), Matthias Pichler (bass) und Fabian Arends (drums). Kurz: Ein Meisterwerk! Eine absolut überzeugende Einspielung von A bis Z!
    Hamburg '72

    Hamburg '72 (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    16.01.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Das klanglich aufpolierte Keith Jarrett Trio anno 1972

    Das Gerücht von einem Hamburger Konzertmitschnitt anno 1972 mit dem Keith Jarrett Trio zirkulierte seit Jahren in der Fangemeinde seiner Jünger. Eine klanglich eher suboptimale Doppel-CD mit dem vollständigen Konzert in voller Länge von 96 Minuten war, weil illegal veröffentlicht, nur für kurze Zeit auf dem Markt. ECM legt nun einen auf 56 Minuten reduzierten, tonlich optimierten Ausschnitt vor mit Jarrett (Piano, Flöte, Sopransax. Perkussion), Charlie Haden (Bass) und Paul Motian (Drums). Das musikalisch breite Jarrett-Spektrum anno 1972: genialisch, berührend, temperamentvoll, lyrisch, aber leider auch mal durchgeknallt, überdreht, banal und sentimental bis kitschig.
    Shadows

    Shadows (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    24.12.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Was lange währt…..die späte Trouvaille eines grossen Jazzsängers

    Wer den grossartigen klassischen Bassbariton Thomas Quasthoff auch als Jazzsänger ebenso hervorragend findet, hat ein Bildungsdefizit, das sich benennen lässt: Mark Murphy! Von Sammy Davis Jr. und Sheila Jordan entdeckt und von der Jazzprominenz um Miles Davis verehrt, bleibt der 1932 geborene Jazzvokalist und begnadete Scatsänger Murphy eine Ausnahmeerscheinung, wie das 1996 eingespielte Rezital von Standards und von Murphy getexteten Songs aufs Schönste belegt. Mit dabei ein prominent besetztes österreichisches Quartett um den Pianisten Fritz Pauer und Karlheinz Miklin (Saxophone und Flöte). Berührend die CD-Liner-Notes der grossen Jazzvokalistin Sheila Jordan!
    Slight Confusion 4tet

    Slight Confusion 4tet (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    24.12.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Cinéma acoustique – verspielter Jazz aus der französischen Schweiz

    Slight Confusion? – Etwa so könnte es tönen, wenn der grosse Filmkomiker Jacques Tati statt Drehbücher für ein Jazzquartett geschrieben hätte! Voilà la musique, Philippe Cornaz sei Dank! Verspielt, melodiös und sehr charmant verführt uns der welsche Vibraphonist mit seinen musikalisch hintergründigen Geschichten voller Assoziationen und joie de vivre in einen lauen Sommerabend. Grossartig, ja umwerfend der Akkordeonist Laurent Derache!! Das Repertoire: Valse de l’enfance, Joyeuse bonne ideé, Tango pédagogo, so drei von 12 Titeln. Noch Fragen? Bref, absolument formidable!
    Autour De Martinu: Live At The Bird's Eye 2013

    Autour De Martinu: Live At The Bird's Eye 2013 (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.12.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Martinu, Pieranunzi und der Jazz – ein Brückenschlag

    An den Martinu-Festtagen 2013 in Basel spielte der italienische Pianist Enrico Pieranunzi, im Jazz und der Konzertmusik gleichermassen kompetent, vom Jazz angeregte Kompositionen des Paul-Sacher-Protégé Bohuslav Martinu (gestorben 1959 in Liestal), welche er nicht “verjazzte”, sondern erst im Original präsentierte und darauf in Jazzimprovisationen reflektierte. Der bis dato wohl künstlerisch gelungenste Ansatz der Konfrontation von Klassik und Jazz, der auch mit Musik von G.F.Händel und D.Scarlatti bestens funktionierte. Hervorragende Tontechnik des von Keith Jarrett bevorzugten Martin Pearson! Und, der Ansatz Pieranunzis ist nicht zu vergleichen und ergo weit entfernt vom fragwürdigen bis unsäglichen Loussier-“Play Bach“-Bullshit.
    Morning Joy... Paris Live

    Morning Joy... Paris Live (CD)

    4 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern
    28.11.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Neu aufgelegt: Ein Meilenstein des frei improvisierten Jazz



    Gute Kunde für alle Fans von Steve Lacy: Der zum bereits 2. Mal vergriffene legendäre Konzertmitschnitt aus dem Pariser Sunset-Club von 1986 ist, sorgfältig neu abgemischt, erneut greifbar! Dem rührigen Produzenten Werner X. Uehlinger und Hatology sei Dank für das 76-minütige Dokument mit den Sopran- und Altsaxophonisten Steve Lacy und Steve Potts und der Rhythmusgruppe mit Jean-Jacques Avenel und Oliver Johnson. Gut, d.h. kaum gealtert, also frisch, temperamentvoll und unbekümmert tönt der von Lacy entwickelte frei-improvisatorische Ansatz über vier eigene Kompositionen und drei Tunes von „Bebop Hohepriester“ Thelonious Monk.
    Lathe Of Heaven

    Lathe Of Heaven (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    23.11.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Zwischen Expressivität und Coolness

    Der kalifornische Tenorsaxophonist Mark Turner hat sich namentlich im „Billy Hart Quartet“ und im kooperativen Trio „Sly“ (alle ECM) in die erste Reihe der aktuellen Jazzstars gespielt. Nun legt er die CD „Lathe of Heaven“ unter eigenem Namen vor. Das mit dem fantastischen Trompeter Avishai Cohen(der allein lohnt schon die Anschaffung der CD!) und der Rhythmusgruppe mit Bassist Joe Martin und Marcus Gilmore, Drums, besetzte pianolose Quartett überzeugt mit einem intelligent und organisch strukturierten, transparenten Ansatz, der historisch im Cooljazz von Lennie Tristano, Warne Marsh und Lee Konitz zu verorten ist: Aktueller Jazz am Ende einer Linie mit prominenten Vorläufern, wie die Jimmy Giuffre 4, das Stan Getz-Chet Baker Quartett, Sonny Rollins 4 mit Don Cherry und das Gerry Mulligan Quartett mit Art Farmer. Kein Wunder wurde diese CD von der Jazzpresse als "ARGUABLY THE BEST MODERN PRODUCTION ALBUM OF 2014" gefeiert, völlig zu recht!
    Quartet

    Quartet (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    18.11.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Frank Kimbrough, ein musikalischer storyteller par excellence!

    Der New Yorker Pianist Frank Kimbrough gilt als einer der grossen Melodiker im aktuellen Jazz. Kein Wunder, dass er neben Paul Bley, Andrew Hill und Herbie Nichols auch die charismatische Sängerin und Pianistin Shirley Horn zu seinen Vorbildern zählt. Und um zehn musikalisch melodiös erzählte Geschichten geht es auch in der lapidar mit „Quartet“ etikettierten Einspielung, die den stilistischen Bogen vom „Modern Jazz Quartet“ über das frühe sog. "amerikanische" Keith Jarrett Quartett bis hin zu Ornette Coleman schlägt. Mit dabei sind Kimbroughs langjährige Partner Steve Wilson (Alt- & Sopransax), Bassist Jay Anderson und sein ehemaliger Studienkollege Drummer Lewis Nash.
    Charlie Haden & Jim Hall

    Charlie Haden & Jim Hall (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    16.11.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ein grossartiges musikalisches Dokument!

    Erstaunlich, höchst erstaunlich! Dieses packende Duokonzert mit Bassist Charlie Haden und Gitarrist Jim Hall wurde 1990 am „Montréal Jazz Festival“ mitgeschnitten – und ging für 24 Jahre vergessen. Nun wurde die Trouvaille auf dem reaktivierten IMPULSE – Label zum Glück veröffentlicht. Das ergreifende musikalische Vermächtnis der beiden vor kurzem verstorbenen Jazzikonen ist für den Gitarristen Pat Metheny nichts weniger als „A recording for the ages“. Recht hat er!
    Dark Nights

    Dark Nights (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    04.11.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Grossartige Musik in minimaler Besetzung

    „Veni, vidi, vici!“ Cäsars Kurzmeldung über eine gewonnene Schlacht (ich kam, sah und siegte) würde in der jazzistischen Botschaft von Trompeter Avishai Cohen zu „Triveni, vidi, vici!“. Triveni nennt Cohen sein aufs Minimum reduziertes Trio mit Bass (Omer Avital), Schlagzeug (Nasheet Waits) und ausgewählten Gästen(Klarinettistin Anat Cohen, Pianist Gerald Clayton, Vokalistin Keren Ann). Die dritte CD von Cohens erfolgreicher Combo kommt ebenso gut an wie die beiden Vorgänger: Undogmatischer, höchst vitaler aktueller Jazz, frisch von der Leber gespielt, von Hörern und der Jazzkritik (4,5 von max. 5 Sternen im Rating des Fachblattes DownBeat, Dezember 2014) gleichermassen geschätzt!
    The Art Of Conversation

    The Art Of Conversation (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    28.10.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    2 von 5

    Null-acht-fünfzehn-Mainstreamjazz

    Auf dem neu lancierten Traditionslabel „Impulse!“ spielt sich dieses Formel-1-Jazz-Duo mit einer lässigen Nonchalance, mit viel Können und ebensoviel Routine durch Eigenkompositionen nebst Stücken von Billy Strayhorn, Thelonious Monk und Charlie Parker. Nur, die im CD-Titel angekündigte „Kunst der Konversation“ sucht man weitgehend vergebens. Ein klarer Etikettenschwindel also, wer sich hier auf interaktive Duos à la Duke Ellington/Jimmy Blanton oder Bill Evans/Eddie Gomez freut. Kurz: Etwas gar brav und unaufgeregt geratener Mainstream-Kammerjazz ohne Ecken und Kanten.
    Ein Kommentar
    Anonym
    14.01.2016

    Konversation kann auch im Stillen geschehen

    Eindeutig nehmen Sie etwas anderes beim Hören dieses Albums wahr, als ich es vermag. Man kann sich eben auch subtil und eher intim unterhalten , nicht lautstark und brachial, für jeden offensichtlich.
    Jeder hört (nur) das, was er versteht! (Goethe)
    For Emotional Use Only

    For Emotional Use Only (CD)

    5 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern
    22.10.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Rotem Sivan – ein neuer Stern am Jazzgitarristenhimmel ……..

    …… und erst noch aus dem Morgenland! Der junge Musiker aus Israel wird in der New Yorker Jazzgemeinde zu Recht als „The next guitarist of our times“ (Zitat Peter Bernstein) gefeiert. Klassisch vorgebildet und ergo instrumentaltechnisch umfassend gerüstet, finden sich in Sivans gepflegtem, ausbalanciertem Ansatz Einflüsse der Gitarrenlegenden Kenny Burrell und Jim Hall, aber auch von Pianisten (Ahmad Jamal, John Lewis, Bill Evans, Brad Mehldau), von Barockmusik und indo-arabisch-jüdischer Volksmusik. Rotem Sivans zweite CD unter eigenem Namen wurde in der Minimalbesetzung mit Gitarre, Bass und Drums eingespielt. Uneingeschränkt empfohlen!
    Joy In Spite Of Everything

    Joy In Spite Of Everything (CD)

    3 von 5 Sterne Aktiver Stern Aktiver Stern Aktiver Stern Inaktiver Stern Inaktiver Stern
    15.10.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Mal verspielt, mal zupackend, mal poetisch, mal aber auch blass


    Stefano Bollani ist ein verblüffend vielseitiger Pianist, gleichermassen im Jazz, der brasilianischen Musik und in der Konzertmusik zuhause.Vielleicht etwas zu vielseitig? Während das "dänische Trio" in dieser CD überzeugt, erscheint der Beizug der beiden illustren US-Gäste bemühend bis forciert, wohl die absatzfördernde Idee des Produzenten? Frisell integriert sich immerhin besser als der gebremst bis gehemmt aufspielende Mark Turner, kein Vergleich zu dessen gelungener Quartetteinspielung "Lathe Of Heaven" (ECM), wo Turner aufblüht.
    1301 bis 1325 von 1535 Rezensionen
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