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    ScotMcBt

    Aktiv seit: 18. März 2017
    "Hilfreich"-Bewertungen: 37
    10 Rezensionen
    Josef Still - Engelkonzert Josef Still - Engelkonzert (SACD)
    01.06.2019
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Grandioses Kleinod.

    Wenngleich auch tausenderlei "Orgel-Schnipsel" auf Tonträger fast überall erhältlich sind, ist doch diese Zusammenstellung eine besonders gelungene: typische Orgelwerke (z.B.von J.S.Bach, M.Reger) reihen sich ein in Bearbeitungen von Orchesterwerken, die von ihren Schöpfern absolut nicht für die Orgel konzipiert waren (z.B.von P.Hindemith, E.Humperdinck).
    Diese CD ist für mich DIE Orgel-CD "für die einsame Insel" und vermutlich auch ein hervorragender Ohrenschmaus für Freunde excellenter Aufnahmetechnik, brillianter Interpretationskunst sowie hervorragend einfühlsamer Bearbeitungen, allem voran mein Non-plus-Ultra: Paul Hindemiths "Engelkonzert", grandios in Klarheit und musikalischer Wärme, ein veritabel grandioses Kleinod! Absolut empfehlenswert!
    Frederick Fennell conducts Carousel Waltz Frederick Fennell conducts Carousel Waltz (CD)
    24.11.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Neues US-Amerika grüßt altes Zentral-Europa.

    Ein weiterer Sampler auf dem Markt der (Wieder-)Entdeckungen? Ja, aber technisch wie interpretatorisch brilliant!

    Die vorliegende Zusammenstellung offeriert Auszüge aus Originalkompositionen sowie ein paar Schmankerln von sonst selten zu hörenden Orchester-Arrangements. Hierbei hervorgehoben seien das orchestral interessant besetzte g-moll-Prélude von S.Rachmaninoff und J.Weinbergers berühmte Polka+Fuge aus dem "Schwanda", letztere mit endlich mal angenehm heraushörbarem Orgelfinale!

    Die beiden Orchester (London Pops und Eastman-Rochester Pops) meistern unter der Leitung von Frederick Fennell die oft schwierigen Passagen mit einer scheinbaren Leichtigkeit, daß es dem Hörer Freude bereitet und dabei Dilettant wie Connoisseur gleichermaßen nach jedem Stück höchst befriedigt entläßt.

    Wie schön, daß die Aufnahmen aus dem Studio der "Mercury Living Presence" weiterhin erhältlich sind - wenngleich auch für den Besteller teilweise nur mit etwas Mühe und reichlich Geduld. Die aber lohnen sich, denn das Ergebnis entschädigt für das Warten bestens!
    Orchesterwerke Orchesterwerke (CD)
    05.08.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Wiener Romantiker mit Chabrier-Preziosen: ohne Hektik, aber spritzig erfrischend!

    In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben Tonträgergesellschaften erfreulicherweise die (anzahlmäßig wenigen) Orchesterwerke von Emmanuel Chabrier wiederentdecken lassen und damit zur Erkenntnis beigetragen (endlich!), daß das Oeuvre dieses feinsinnigen Komponisten nicht nur aus der „Espana“-Rhapsodie besteht.
    Neben den schan fast legendären Aufnahmen von Ernest Ansermet und Armin Jordan werden auf dem CD-Markt weitere Einspielungen übersichtlicher Anzahl angeboten, die, jede für sich, der Musik und ihrem Schöpfer auf unterschiedliche Weise näherkommen.

    Hier tut sich bemerkenswert eine Aufnahme mit John Elliot Gardiner und den Wiener Philharmonikern hervor. Oberflächlich betrachet, ist es zunächst ungewohnt, ein für seinen klassisch-romantischen Klang bekanntes Orchester unter der Leitung eines englischen Dirigenten, der lange Zeit als Kapazität für klassische Barockinterpretation galt, mit Musik der französischen Epoche der aufgeklärt-romantischen Lyrik in Verbindung zu sehen.

    Wer sich aber in dieses Bad der Töne begibt, findet sich sehr bald aufs beste erfrischt durch die sich ergänzende 'Zusammenarbeit' von Komponist und Interpreten. Die Tempi sind adäquat genommen, bei ruhigen Passagen nicht schleppend, bei heiteren spürbar lebendig, wo es geboten ist, auch mal drängend, doch nie in pauschal hektischer Eile; der (eigentlich erwartete) Klang der Wiener bleibt nicht kleben in deutscher Spätromantik, sondern scheint sich der Leichtigkeit der französischen Originale zu erfreuen; die Dynamik wird – sowohl aufnahmetechnisch wie auch interpretatorisch – bis in die (angenehmen) Extreme ausgekostet, so daß man (fast!) versucht ist, diese Aufnahme einem live-Konzert vorzuziehen.

    Emmanuel Chabrier, von den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Sir John Elliot Gardiner auf DGG dargeboten, ist keine "singuläre Einmaligkeit" für weitere, ausgetretene Superlative, aber bietet eine hochkarätig ohrenvergnügliche Stunde Musik, die den perlenden Esprit des Schöpfers hervorragend bis zum genießenden Hörer weiterreicht. Sehr empfehlenswert!
    Clas Pehrsson - Modern Recorder Music Clas Pehrsson - Modern Recorder Music (CD)
    05.08.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    „In modo preclassico“ - Bildhaft heitere Verkostung von Kammermusik des 20.Jahrhunderts für Blockflöte & Co.

    Das schwedische Label BIS ist seit Gründung des Unternehmens bekannt dafür, sich für 'klassische' Musik möglichst außerhalb der ausgetretenen Pfade zu interessieren, den Versuchungen des leichter verkäuflich scheinenden Mainstream also gerade bewußt nicht zu erliegen.

    Der schwedische Flötist Clas Pehrsson scheint sich dieser Idee mit der CD „Modern Recorder Music“ sehr gern anzunehmen. Neben einer Reihe von interessanten Variations-Möglichkeiten ('in memorian Jacob van Eyck') aus der Fantasiewelt von Hans-Martin Linde (erkennbar ein 'echter Linde') findet man weitere Beispiele auch leichter rezipierbarer Melodien von leider viel zu selten auf Tonträger vertriebenen Komponist/inn/en wie Lennart Lundén, Hans-Ulrich Staeps, Egil Hovland und Felicitas Kukuck. Technisch brillant, führt uns Clas Pehrsson durch Kompositionen für sein Instrument allein bis hin zu Werken, bei denen er nicht unbedingt der Häuptling sein muß, sondern (Gleicher unter Gleichen) sich elegant in die Gesamtkomposition einzufügen weiß.

    Wie wunderbar, daß Kammermusik nicht nur aus einem Mini-Kreis von in sich gekehrten Streichern besteht; oder daß Blockflöte nicht nur nervenzermarterndes Quietschen bedeutet; oder daß „moderne“ Musik nicht ausschließlich durch distanziert-kopfgesteuerte Werke von Schönberg, Boulez & Co. repräsentiert ist. Daß man in diesem Zusammenhang auch ernstzunehmende Musik nicht unbedingt „bier-ernst“ nehmen muß, deutet schon das Foto des Solisten auf der Frontseite des Booklet an. Dem bestens entsprechend, ist die Zusammenstellung von Kammermusik des 20.Jahrhunderts für Blockflöte & Co. als 'Verkostung' nicht schlecht gewählt.
    Insgesamt ein Kleinod, welches nicht lautstark Aufmerksamkeit erheischt, das sich aber - trotz "Moderne" in sich ruhend - von den Zwängen der Anti-Wohlklang-Fraktion wohltuend abhebt. Daher wärmstens zu empfehlen!
    Fiddle Faddle Fiddle Faddle (CD)
    15.07.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Leroy Anderson mit Maurice Abravanel: gekonnter Übergang von Johann Strauß zu Bing Crosby.

    Wer kennt sie nicht, die orchestralen Schlager mit kleinem feinen, aber deutlichen „Ohà-Effekt“?! „Fiddle-Faddle“, „Blue Tango“, „The Syncopated Clock“, „Buglers Holiday“, und, last but not least, „The Typewriter“, alles aus der Feder und der Ideenwelt des US-Amerikaners Leroy Anderson. Und nicht wenige wurden herrlich leichtfüßig interpretiert von 'Originalen' wie Arthur Fiedler und seinem Boston Pops Orchestra, denen Anderson mehrere seiner Kurzwerke (kaum eines dauert länger als 4 Minuten) quasi auf den (Orchester-)Leib geschrieben hatte.

    Selten genug aber verläßt ein 'renommiertes Symphonieochester erster (US-)Güte' wie die Utah Symphony mit seinem (auf Fotos oft) streng dreinblickenden Chefdirigenten Maurice Abravanel seine 'typischen' Bereiche der Symphonik von Brahms, Mahler und Sibelius bzw. Copland, Sousa und Ives hinfort zu völlig anderen Gefilden. Allenfalls erwartet man das Gespann noch als instrumentalen Kuschelteppich für die Breitwand-Herrlichkeiten des Mormon Tabernacle Choir. Aber leichte Muse von Leroy Anderson?

    Nun, das gibt's tatsächlich! Die auf der vorliegenden CD zusammengestellten Aufnahmen vereinen einen der berühmtesten Klangkörper der USA für die symphonische Romantik mit der unterhaltsamen Symphonik auf dem Übergang von Johann Strauß zu Dean Martin oder Bing Crosby. Mühelos durchstreifen Maurice Abravanel und 'sein' Orchester die melodischen und rhythmischen Finessen der musikalischen Brillanten. Alles ist tadellos – indes: das glitzernde Funkeln, welches für Anderson's Musik so 'natürlich' ist, will sich mit seinem sonst so hellen Glanz nicht ganz einstellen. Dazu hat dann Arthur Fiedler vielleicht doch die größere Affinität, „einfach mal Spaß zu bieten“.

    Für intensive Anderson-Fans ist Arthur Fiedler's Interpretation sicher „näher am Original“. Für Freunde der Utah Symphony und Maurice Abravanel jedoch ist diese CD gleichfalls zu empfehlen: der Klang dieses Orchesters und die Kombination mit der Musik von Leroy Anderson bieten auf jeden Fall große Ohrenfreude!

    - - - - -
    Beyond The Blue Horizon / Good Night Sweetheart / Love Walked In Morton Gould And His Orchestra
    Beyond The Blue Horizon / Good Night Sweetheart / Love Walked In (CD)
    27.06.2017
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Schlager, Lieder und Chansons als Symphonische Unterhaltung.

    Ganz groß in Mode waren sie: die bekannten Schlager der Unterhaltungs-Branche – insbesondere nach einer „kleinen Bearbeitung“ für bestimmte Orchester, deren Sound weltweit unverkennbar war: weltbekannte Namen aus den USA wie Billy Vaughan, Percy Faith, Ray Conniff, oder aus Europa solche Namen wie Annunzio Mantovani, Helmut Zacharias und Bert Kaempfert, dem später noch James Last folgte.

    Besonderes Markenzeichen war damals (bzw. ist noch heute) für jedes Orchester dessen „typischer“ Sound, der gedanklich automatisch immer mit dem Namen des Orchesterleiters verbunden wird, auch wenn dieser oft nicht selbst die Adaption bereitet hatte, sondern der „orchester-eigene“ Arrangeur - der wusste genau, an welcher Stelle was neugefasst werden müsste, um zum einen die Originalmelodie für den Hörer unverkennbar zu erhalten, zugleich aber den Klang des Orchesters sofort beim ersten Ton unverwechselbar „typisch“ zu gestalten.

    Einer der versiertesten Musiker der USA war Morton Gould, fähig auf praktisch allen Gebieten der Musik: er war Pianist, Dirigent, Arrangeur und ebenso Komponist; und auf allen vorgenannten 'Arbeitsplätzen' war er 'eigen': in den Bereichen der Klassik wie der Unterhaltung schuf er viele eigene Werke (leider in Deutschland nur wenig bekannt).
    Anders jedoch als z.B. die vorgenannten US-Größen, die eine bekannte Melodie mit „ihrem Sound“ in neuem Glanz erstahlen ließen, ließ Morton Gould es sich nicht nehmen, aus den Originalvorlagen die Melodie und ihren Grundcharakter herauszukristallisieren, und komponierte um diese Grundierung herum jeweils 'neue' Stücke - die ihre Herkunft aber nicht leugnen! Daraus wurden dann keine Schlager-Arrangements zum Nebenbeihören oder Mittanzen wie bei Billy Vaughan, sondern Divertissements für Orchester mit Jazz-Einsprengseln, die (ähnlich wie bei Mantovani, dort indes mit seichterem Streicherteppich) in einem Konzert aufmerksam genossen werden können.

    Aus drei wurden zwei, und dennoch fehlt einem nichts dabei: auf den angebotenen zwei CDs befinden sich alle auf den damals drei separaten LPs eingespielten Titel, die sich thematisch jeweils um individuelle Momente romantischer Abendstunden ranken. Bekannte Titel wie „Over the Rainbow“, „Tea for Two“ oder „Parlez-moi d'amour“ sind wie alle anderen Titel in guten Händen, denn Morton Gould leistete hier ganze Arbeit: er suchte die jeweils passenden Originalvorlagen aus, er komponierte sie für Orchester anregend neu, er dirigierte das Orchester bei den Aufnahmen und spielte dazu – wenn vorhanden – die Klavier-Soli.

    Sehr gute Arbeit, hervorragende Arrangements, wunderbare Stimmung, insgesamt zu empfehlen: Das ist „Gould-Wert“!

    - - - - -
    Sir Malcolm Arnold - The Complete Conifer Recordings Sir Malcolm Arnold - The Complete Conifer Recordings (CD)
    12.06.2017
    Booklet:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    4 von 5
    Klang:
    4 von 5
    Künstlerische Qualität:
    4 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Ein „unbekannter“ Komponist ersten Ranges!

    Malcolm Arnold: wer von uns Kontinental-Europäern könnte wohl Wesentliches über diesen Engländer oder seine Musik berichten? Wir Deutschsprachigen kennen Arnolds Musik vielleicht eben noch aus dem Film „Die Brücke am Kwai“, oder mit Glück ein Schnipsel aus der Übertragung der „Last Night of the Proms“. Das war's dann aber wohl auch.

    Zu begrüßen ist deshalb eine 11 CDs umfassende Sammel-Box mit Aufnahmen des (ehemaligen) Labels „Conifer“, die sich ganz dem orchestralen Oevre des vom Schicksal nicht immer begünstigten Dirigenten und Komponisten (Sir) Malcolm Arnold widmet. Lediglich seine umfangreiche Film- und die interessant variable Kammermusik sind in dieser Sammlung nicht enthalten. Die mag man evtl. bei Nachfolgern des (ehemaligen) Labels „EMI“ finden.

    Stilistisch bewegt sich Arnold in seinen Symphonischen Werken in einer Art zeitlicher Nachfolge von Gustav Mahler und Ralph Vaughan Williams. Arnolds Konzerte für Soli/Duo und Orchester lassen hingegen mehr die klaren Strukturen eines Johannes Brahms erkennen. Dabei sind die Orchestralen Werke von der Tonsprache her, egal ob tiefenpsychologisch durchdringend oder herzhaft lustig erklingend, allesamt unverkennbar "echter Arnold".
    Jede von Arnolds Kompositionen, von der instrumental überbordend-opulenten und mit britischem Humor voll gewürzten „Grand, Grand Overtüre“ bis hin zur seiner feinsinnigen „Fantasie für C-Blockflöte solo“ (letztere bei der Sammlung der Orchesterwerke natürlich nicht dabei), sind vom instrumental-technischen Aufbau her erstaunlich kenntnisreich konstruiert und trotz mancher nicht einfacher tonaler Klippen auch für den Hörer unmittelbar annehmbar. Mancher (absolut großartige!) musikalische Scherz in Arnolds Kompositionen ist allerdings spezifisch für den „sophisticated humor“ eines typischen Engländers konzipiert, der – was uns Deutschsprachigen Musikliebhaber leider noch immer fremd ist – recht herzhaft über sich selbst schmunzeln kann.

    Für mich rangiert Malcolm Arnold als Symphonischer Komponist des 20.Jahrhunderts ebenbürtig neben Gustav Mahler, Ralph Vaughan Williams, Dmitrij Schostakowitsch und Jean Sibelius an erster Stelle. Als Interpret wertschätze ich ihn gleich hoch mit den „praktisch vielseitig begabten Kollegen“ André Previn, Morton Gould, Franz Grothe und Heitor Villa-Lobos.

    Diese 11-CD-Box lohnt sich auf jeden Fall in der Anschaffung. Wer sich für Hintergrund von Werk, Komponist oder Interpreten dieser Aufnahmen interessiert, muß sich zwar um „Sekundärliteratur“ bemühen, denn ein Booklet oder auch nur ein erläuterndes Blättchen zu dieser sonst wertvollen 11CD-Box sucht man leider vergebens. Wer sich indes einfach so der Musik des Sir Malcolm Arnold nähern möchte, wird akustisch auf jeden Fall reich beschenkt!

    (ScMBt)
    Geistliche Chormusik "Mein Süße Freud auf Erden" Geistliche Chormusik "Mein Süße Freud auf Erden" (CD)
    12.06.2017
    Booklet:
    5 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    4 von 5

    Leonhard Lechner, deutschsprachige geistliche Werke, interessant vorgetragen!

    Wer sich zutraut, Chormusik von Leonard Lechner aufzuführen, der sollte um die möglichen Haken und Fallstricke in den Kompositionen des Südtirolers Lechner wissen, bevor er mit dem Einstudierten an die Öffentlichkeit tritt. So manche Kurrende und Gemeinde hat sich um Lechners Chorwerke bemüht, indes: schon Aufnahmen aus den 50ern und 60ern des vergangenen Jahrhunderts beweisen, daß es nicht ausreicht, die richtigen Töne zur rechten Zeit zu singen. Nein, geistlich brav und moralisch bieder, so gelingt es nicht, ein Publikum für Lechners Musik zu begeistern. Und gerecht wird man diesen Werken dergestalt schon gar nicht!

    Wer schon Chorwerke von Leonhard Lechner selbst singen durfte, weiß um die musikalischen Finessen, mit denen Lechner alle Texte, seien es tief-innige Gebete eines Christlich-Gläubigen oder zarte Liebes-Lyrik aus den Gedanken des Königs Salomon und seiner Geliebten (man vermutet, es sei die Königin von Saba), vermittels seiner Musik in reich-farbige Bilder verwandelt. Kleine Bildchen sind es zunächst, Takt für Takt, aber ausdrucksstark ein jedes schon allein für sich; und diese ergeben, als Mosaik-Steinchen zusammengefügt, ein Gesamtkunstwerk, vor dem man gern einen Moment länger verweilen mag, um die Schönheit im Kleinen wie im Großen bestaunen zu dürfen. Ja, wer also Lechner schon mitgesungen hat, weiß, daß nicht einfach 'gesungen' wird, sondern daß man ein Bild aktiv mit-gestaltet hat.

    Die aktuelle CD mit Chormusik von Leonhard Lechner, vorgetragen vom 'Athesinus Consort Berlin' unter der behutsamen Leitung von Klaus-Martin Bresgott, ist an dieser Stelle zu loben; man entfacht kein romantisches Feuerwerk der Lautstärken, vergeblich fahndet der Hörer nach romantisierenden Übertreibungen, die dynamische Bandbreite ist relativ gering – und, ja gerade das macht die Tiefe in der Textausdeutung durch Lechners Töne und die musikalische Umsetzung durch die Mitglieder des Ensembles aus. Der Hörer putzt seine Ohren und findet sich wieder in einer feinen, detaillierten Interpretation und in einem angenehm sauberen Klang, fern indes von dem, was als 'klinisch steril' zu werten wäre.

    Ein großes Lob also an das 'Athesinus Consort Berlin' für den außerordentlich gelungenen vokalen Beitrag.
    Den unvorbereiteten Hörer dieser CD überraschen vielleicht zunächst einige kurze Momente mit instrumentalen Passagen. Nein, das sind weder „Werke aus Lechners unveröffentichtem Nachlass“ noch „technische Fehlübertragungen aus einer Taizé-CD“. Es handelt sich herbei um Klang-Einstimmungen oder -Übergänge, die uns als Hörer ganz sanft „die Ohren putzen“ und unsere Sinne vorbereiten auf wunderbare feinsinnige musikalische Bilder von Leonhard Lechner.

    Wer die interessante Tonsprache Lechners kennenlernen möchte, dem sei diese CD wärmstens empfohlen. Und wer Lechners Chorwerke bislang als langweilig empfinden mußte, der könnte bei dieser Interpretation vielleicht eine neue, favorablere Meinung entwickeln.

    ScMBt.
    The Kindness of Strangers - Ein Previn-Porträt auf DVD The Kindness of Strangers - Ein Previn-Porträt auf DVD (DVD)
    09.04.2017
    Bild:
    3 von 5
    Booklet:
    3 von 5
    Extras:
    1 von 5
    Gesamteindruck:
    3 von 5
    Klang:
    3 von 5
    Künstlerische Qualität:
    2 von 5
    Repertoirewert:
    2 von 5

    Erwartungen nicht erfüllt.

    Unter dem Titel "The Kindness of Strangers - André Previn, A Portrait" erwirbt man eine DVD mit der Erwartung, Einblicke in das Lebens von André Previn zu erhalten, dieses künstlerisch sowohl auf dem Gebiet der Klassischen Musik wie auch des Jazz sehr umfang- und erfolgreichen und vielseits geschätzten Pianisten, Dirigenten, Arrangeurs und Komponisten.

    Wer nun ein umfassendes Portrait dieses in Berlin geborenen England-Amerikaners erwartet, die kleingedruckten Erläuterungen zur DVD aber nicht zuvor mit zusätzlichem eigenem Hintergrundwissen gepaart hat, könnte etwas überrascht werden. Denn Hauptanliegen dieses Portraits scheinen nicht die interessanten Lebens- und vielseitigen Musikaktivitäten dieses Kosmopoliten zu sein, sondern die Einzelheiten bezüglich Previns erster Oper "A Streetcar namend Desire" nach Tennessee Williams' gleichnamiger Erzählung. (Der DVD-Titel ist denn auch kein Hinweis auf Previn selbst, sondern ein Zitat aus dem Opern-Libretto).

    Und der erste Eindruck täuscht nicht: relativ detailliert scheinende Oberflächlichkeiten in bezug auf die Idee zu dieser Oper bis hin zur Fertigstellung und zum Premieren-Fest durchziehen die gesamten etwa 90 Minuten (Kameraführung teils wenig professionell), von Zeit zu Zeit unterbrochen von scheinbar ohne inhaltlichen Zusammenhang zur Opern-Entstehung befindlichen Szenen von Kindheit bis hin zu Previns Einsatz als Interpret und Dozent. Einzig eine Bemerkung Previns in einem Interview stellt den Bezug her vom Beginn seiner musikalischen Entwicklung bis "heute" (Opern-Uraufführung in San Francisco).

    Fazit: Wer nach einer unterhaltsamen Dokumentation über die Entstehung dieser Oper sucht, mag in dieser Szenen-Folge das Gewünschte finden. Wer überhaupt an dem Musiker interessiert ist, sollte sich dieser Szenen ebenso erfreuen dürfen. Wer aber ein "Portrait von André Previn" erwartet, könnte (bei dem Titel) enttäuscht werden.
    Suomi - Finland 100 - A Century of Finnish Classics Suomi - Finland 100 - A Century of Finnish Classics (CD)
    18.03.2017
    Booklet:
    4 von 5
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    3 von 5

    Finnisch als Weltsprache? Moderat Moderne Musikbox macht's möglich!

    Ein kluger Kopf verfasste einmal einen (nicht ganz ernst gemeinten) Artikel, gemäß welchem die Finnische Sprache durchaus Chancen hätte, das Englische als Weltsprache zu verdrängen. Immerhin seien es jetzt schon ca.0,05% der Weltbevölkerung, die diese Sprache sprächen.
    Seit Verbreitung dieser These (und einiger weitergehender) haben sich Grammatik und Rhetorik dieser Sprache zwar noch nicht ganz so verbreitet wie vielleicht erhofft. Aber eine andere finnische Sprache, die der Musik, hat demgegenüber weltweit einen enormen Sprung in fast olympische Höhen erzielt.

    Wer sich dieser 5CD-Box nähert, wird schon beim Anblick der äußeren Aufmachung die Versuchung spüren, ins Innere des Päckchens gelangen zu wollen. - Finnland! Eine Sehnsucht nach einer Welt, die zwar kaum jemand von uns Nicht-Finnen wirklich kennen dürfte; dennoch entwickelt sich ein Verlangen spontan im Herzen des Betrachters beim Anblick der (durchaus klischee-bedienenden) Natur-Foto-Aufnahmen, und nur wer grundsätzlich gar kein Empfinden für vollmundige Orchesterromantik des 20.Jahrhunderts entwickeln konnte, vermag, sich von dieser CD-Box wieder abzuwenden.

    In diesem Schatzkästlein ist mehr drin als man vermuten würde: wunderbare Musik für (oder einfach nur: mit) Orchester, teils angereichert durch Instrumental- oder Vokal-Solisten, dazu eine Auswahl unterschiedlichster Kammermusiken; fünf CDs mit kompletten Werken oder auch Auszügen aus solchen geben ein recht umfassendes Bild Klassischer Orchesterliteratur der vergangenen etwa 100 Jahre. Man findet die bekannten Komponisten-Namen wie Sibelius, Sallinen oder Saariaho neben in Deutschland weniger geläufigen wie Kokkonen, Kilpinen und Kaipanen. Und gleichfalls findet sich an Interpreten jene Weltklasse aus nämlichen Norden, die im Zeitalter des Jet-Set heutzutage ohnehin überall auf der Welt gastiert und dort quasi zuhause ist: Hynninen, Lehtinen, Salminen, Kriikku, Kamu, Lintu, Saraste, Segerstam, Söderblom, Isokoski, Saarikettu, Viitasolo, u.v.m.: alles überzeugte (und überzeugende!) Botschafter ihrer nordigen Heimat.

    Bei dieser 5CD-Box handelt es sich um Kompositionen des 20.Jahrhunderts aus bereits zuvor veröffentlichten Aufnahmen (insofern zwar für ohnehin finno-phile Klassik-Fans vielleicht bekannte Werke); allerdings waren in Deutschland so manche davon nur schwer oder gar nicht erhältlich! Zugegeben, Sibelius' Musik ist inzwischen mehrfach komplett eingespielt und in einer breiten Palette von Interpretationen konserviert (somit in vorliegender Anthologie "angenehm unterrepräsentiert"); und auch das musikalische Opus des im Jahre 2016 verstorbenen Einojuhani Rautavaara (Nomen est Omen: schon der Name klingt wie Musik!) ist auf den Silberscheiben vollumfänglich erhältlich. Aber nur selten traf man auf repräsentative Hör-Kostproben in Verbindung mit Namen wie Robert Kajanus oder Ernest Pingoud oder Heikki Aaltoila.

    Diese aktuelle Sammlung finnischer Klassik, hochromantisch bis neutönend, erfreut zunächst das Auge aufgrund der äußeren Aufmachung, die sich im Inneren angenehm fortsetzt. Die CD-Einzelhüllen nehmen die kleinen Fotos der Natur noch einmal auf, und das Booklet - an seiner Front mit der Nationalflagge "Sininen ja Valkoinen" vor ebensolchem Himmel postierend geschmückt - läßt einen gewissen Stolz für die nordische Heimat erkennen. Das ist durchaus angemessen: die zu hörende Musik ist zum einen repräsentativer Querschnitt durch 100 Jahre Klassik in und aus Finnland, zum anderen bietet die Auswahl der Musik auch aus aufnahmetechnischer Sicht einen großen Beitrag zum Hörgenuss, und zum dritten ist der Inhalt des Booklets sorgsam ausgewogen hinsichtlich eines "so genau und vollständig wie nötig, und so übersichtlich wie möglich": der Gesamttext, Englisch für alle Welt, und Finnisch für die, die diese "künftige Weltsprache" schon mal üben möchten, bleibt - bei der Vielzahl des Angebotenen - trotz der gut recherchierten Detailangaben zu Werk und Künstler angenehm übersichtlich.

    Bezüglich der Interpretationen ist man versucht, die bereits anderenorts ausgewalzten Superative erneut etwas höherzuschrauben. Das aber würde wohl dem Angebot nicht mehr gerecht, da ein Übertreiben der positiven Superlative nur allzubald sich ins Gegenteil verkehren könnte. Deshalb wäre mein Fazit in hanseatischem Understatement: Optisch und akustisch wie interpretatorisch "spitze"! Unbedingt empfehlenswert! Oder frei nach Goethe: "Das Musikalische zieht uns hinan: Finnisch als Weltsprache, hier ist's getan!"
    Ein Kommentar
    Anonym
    27.10.2017

    Paavo Heininen

    I haven't seen any recording of Paavo Heininen
    who is an upstanding finnish composer
    I can't believe it !
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