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    kitty88

    Aktiv seit: 21. November 2014
    "Hilfreich"-Bewertungen: 1
    16 Rezensionen
    James, V: Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern James, V: Dark Palace - Zehn Jahre musst du opfern (Buch)
    06.09.2018

    Kein schlechter Start

    MEINUNG:
    Dark Palace – Zehn Jahre muss du opfern ist der Beginn einer dreiteiligen Reihe, zumindest gibt es auf Englisch bereits drei erschienene Teile. Ich muss sagen, dass mich hier zunächst das Cover angesprochen hat, was wirklich großartig gelungen ist und genau die Düsternis vermittelt, die der Geschichte auch innewohnt. Auch die gewählten Personen strahlen Stärke und Macht aus, zwei Eigenschaften, die ebenfalls gut zu den Charakteren passen.

    Schon nach ein paar Kapiteln hatte mich das Buch gefangen genommen, weil die Idee mit der zehnjährigen Sklavenzeit in (fast) jedermanns Leben mal etwas wirklich Neues war und gleichzeitig auch etwas, woran man sich natürlich ordentlich reiben kann und wo Konflikte vorprogrammiert sind. Als Leser verbindet man damit sofort etwas Negatives und fragt sich natürlich, warum das so ist bzw. wie es soweit kommen konnte. 10 Jahren ist eine lange Zeit und man erfährt auch, dass diese Zeit an einigen weder geistig noch körperlich spurlos vorüber gegangen ist.

    Gleich auf den ersten Seiten lernen wir die Jardines kennen, bei denen vor allem die drei Brüder, Gava, Silyen und Jenner eine tragende Rolle in der Geschichte spielen und die Familie von Luke, bestehend aus Lukes Eltern, seiner großen Schwester Abi(gail) und seiner kleiner Schwester Daisy. Die Familie beschließt ihre Sklavenzeit gleich nach Daisys Geburtstag gemeinsam zu absolvieren und zwar in Kyneston, dem Herrensitz der Familie Jardine. Dann kommt aber alles ganz anders und Luke wird anstatt dessen nach Millmoor, einer Fabrikstadt, geschickt.

    Die Jardine sind Ebenbürtige und der Lukes Familie sind sogenannte Gewöhnliche. Ebenbürtige sind quasi die Herrschenden und müssen keine zehnjährige Sklavenzeit verrichten. Die Geschichte wird zu großen Teilen abwechselnd aus Luke und Abis Sicht erzählt, aber es gibt auch mal Kapitel von Ebenbürtigen und so bekommt man auch mal einen Eindruck, wie sie ticken und was so ihre Absichten sind. Die ganze Geschichte ist auch hochpolitisch und jeder verfolgt eigene Absichten, die nicht immer ganz erkennbar sind. Eigentlich kann man kaum jemanden über den Weg trauen. Die Autorin lässt sich viel Zeit, das System und die Welt zu beschreiben. Das fand ich einerseits gut, weil man sich so gut reindenken kann, aber manchmal las sich das Buch auch, wie eine einzige große Einleitung. Wo der Anfang relativ stark war, schwächelt der Mittelteil etwas und erforderte auf Grund der Fülle an Infos eine hohe Konzentration. Das Ende dagegen war wieder sehr viel versprechend.
    Es las sich durch die vielen Perspektiv- und Ortswechsel auch stellenweise etwas fragmentarisch und weniger als Handlung aus einem Guss, blieb aber zu keiner Zeit uninteressant.

    Es gibt sehr viele Charaktere. Die Autorin bemüht sich aber, nur eine gute Handvoll richtig auszuprägen. Alles andere wäre auch zu viel. Abi erschien mir ziemlich naiv und verliebt sich natürlich in einer der Jardinebrüder, was ich ziemlich klischeebehaftet fand. Luke entwickelt sich zu einem richtigen Rebellen und reift auch während seiner Zeit in Millmoor zu einem Erwachsenen heran. Viel spannender sind die Jardinebrüder. Vor allem Silyen ist ein äußerst spannender Charakter, weil seine Absichten sehr undurchsichtig sind und auch bis zum Ende dieses ersten Bandes verborgen bleiben.

    FAZIT:
    Dark Palace – Zehn Jahre muss du opfern beginnt sehr stark und überzeugt mit einer völlig neuen Idee. In der Mitte schwächelt das Buch etwas, was an den vielen Informationen zu der Welt und den Personen liegt. Das kann ich verschmerzen, denn es ist schließlich der erste Band. Das Ende macht auf jeden Fall Lust auf Band 2!
    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
    Kelly, E: Vier.Zwei.Eins. Kelly, E: Vier.Zwei.Eins. (Buch)
    22.08.2018

    Ein Buch, welches ich nicht so schnell vergessen werde

    MEINUNG:
    Vier.Zwei.Eins. wird aus zwei Sichten und auf zwei Zeitebenen erzählt und zwar aus der von Laura und Kit. Laura erzählt sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit. Das Buch ist in die Phasen der Sonnenfinsternis eingeteilt, welch sinnbildlich auch den Verlauf der Handlung widerspiegeln und die Sonnenfinsternis an sich ist auch ein zentraler Bestandteil der Geschichte. Besonders Kit ist schon lange Fan davon. Sein Vater nahm ihn und seinen Zwillingsbruder immer rund um die Welt mit und auch später hat Kit kaum eine Sonnenfinsternis ausgelassen. An einem solchen Ereignis haben sich alle vier Beteiligten kennen gelernt und das Schicksal nahm seinen sprichwörtlichen Lauf.

    Die Geschichte braucht ihre Zeit, denn die Autorin nimmt sich diese auch, um den Leser ausführlich mit den Geschehnissen der Vergangenheit vertraut und sich ein erstes eigenes Bild zu machen. Minutiös wird dort angesetzt, wo Laura die vermeintliche Vergewaltigung beobachtet hat. Darauf folgt die auch sehr ausführliche Gerichtsverhandlung. Nach dieser taucht Beth plötzlich bei Kit und Laura auf, weil sie einfach eine Freundin benötigt, die ihr Halt gibt und diese in Laura sieht, die ihr auch durch ihre Aussage auf dem ganzen Weg zur Seite gestanden hat.

    Beth, Kit, Laura und der Täter, Jamie sind die vier Personen, um die es hier geht, obwohl Jamie zunächst nur eine untergeordnete Rolle spielt. Ich empfand alle drei als recht schwierige Charaktere, mit denen man nicht so leicht warm geworden ist. Laura leidet an einer Angststörung und erleidet schon auch mal Panikattacken, was ihren ungeborenen Kindern 15 Jahre später nicht unbedingt zu Gute kommt. Sie wirkt auch sehr unsicher und kämpft sehr mit sich als Kit allein zur nächsten Sonnenfinsternis fährt. Es bekommt nach und nach eine Vermutung, woher Laura die Ängste hat, u.a. hat sie auch Angst vor Beth.

    Beth konnte ich wirklich schwer einschätzen. Ich empfand sie anfangs auch als ein wenig komisch und undurchdringlich. Ich denke, die Autorin hat hier absichtlich ein falsches Bild heraufbeschworen. Ich habe mich auch total von Lauras Paranoia anstecken lassen bzgl. Beth.

    Kit empfand ich auch als recht schwach und verunsichert. Manchmal habe ich mich gefragt, wie Laura und er so überhaupt eine Beziehung führen können, wo beide zum Teil so labil sind. Warum Kit so ist, wie er ist, erklärt sich dann aber noch. Alle drei auf jeden Fall keine einfachen Charaktere, aber aus Liebe, Zuneigung und Überzeugung sind sie bereit eine ganze Menge zu tun.
    Die Autorin streut hier geschickt einige Fährten aus und glaubt als Leser bereits alles zu wissen. Der etwas zähe Anfang hat genau dafür auch seine Bewandtnis, dass man eben glaubt alles verstanden zu haben. Natürlich gibt es Unklarheiten, aber auch das kann sich was zusammenreimen. Ungefähr nach gut einer Hälfte nimmt das Buch enorm an Fahrt auf, weil eine entscheidende Sache rauskommt, die völlig unvorhersehbar war. Das ist der Punkt, an dem sich die Geschichte dreht und alle Beteiligten zu verschlingen droht. Ich war gezwungen das Geglaubte nochmal überdenken. Als dann alles rauskommt, war ich absolut sprachlos und erschüttert, was man aus Egoismus und Liebe tun kann. Das Ende war für mich absolut richtig gewählt und glaubwürdig. Alles andere wäre unglaubwürdig gewesen. Es gibt Dinge, die bleiben unverzeihlich.

    FAZIT:
    Ein Buch, bei dem man anfangs ein bisschen Durchhaltevermögen beweisen muss, weil sich die Autorin viel Zeit lässt. Doch das Ende schlägt eine wie eine Bombe und lässt absolut sprachlos zurück, wie vier Menschen sich so in ihre Lügen verstricken können, dass am Ende nicht mehr so ist, wie es am Anfang war.

    Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
    Iron Flowers - Die Rebellinnen Iron Flowers - Die Rebellinnen (Buch)
    24.05.2018

    Es war nicht schlecht

    MEINUNG:
    Jugendbücher und haben schon länger eine schwierige Beziehung zueinander. Trotzdem habe ich sie noch nicht ganz aufgegeben und mich nun an Iron Flowers gewagt. Das Buch startet gleich zu Anfang ziemlich überraschend, was aus dem Klappentext zunächst nicht ersichtlich ist, denn beide Schwestern müssen gezwungenermaßen einen Weg einschlagen, der das genau Gegenteil von dem ist, was sie eigentlich wollten. Außerdem trennen sich ihre Wege auch relativ schnell.
    Die Geschichte wird immer abwechselnd aus der Sicht von Nomi und Serina erzählt. Serinas Sicht mochte ich immer lieber, denn ich mochte die Entwicklung, die Serina macht. Geboren in eine Rolle, in der es für sie eigentlich nur um Schönheit, Aussehen und Regeln geht, entwickelt sie sich zu einer Frau mit eigenem Willen und innerer sowie äußerer Stärke. Dabei habe ich sie gerne verfolgt. Die Autorin gestaltet es auch in einem angemessenen Tempo, sodass es glaubwürdig wirkt. Auch wenn es nicht so wirkt, aber die Geschichte geht über mehrere Wochen.

    Mit Nomi hatte ich so meine Probleme. Sie wird einem anfangs als die rebellische und mutige Schwester, die alles in Frage stellt, präsentiert. Davon merkt man aber ganz schnell gar nichts merkt und diese Sicht auf Nomi lebt eigentlich nur noch durch Serina, die sie ja weiterhin so in Erinnerung hat, nichtsahnend, dass ihre Schwester völlig verunsichert, naiv und gutgläubig ist. Nomi stürzt durch die Verkettung der Umstände am Anfang des Buches in eine nachvollziehbare Ohnmacht, aber so richtig erwacht sie aus dieser nicht wieder. Dann plant sie mit den falschen Personen Fluchtpläne, die ich völlig absurd fand und bei denen klar war, dass das schief läuft.

    Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen, blieb aber vorhersehbar. Ich war überrascht, wie brutal es an vielen Stellen auch ist. Trotz vermeintlicher Prinzessinen-Story, die der Klappentext vermuten lässt, sind hier viele Szenen, die auch durch Gewalt geprägt sind. Die Leben von Nomi und Serina könnten gegensätzlicher auch nicht sein.


    FAZIT:
    Die Autorin präsentiert uns hier neues und altbewährtes neu zusammen gemischt. Klug hat sie gleich zu Anfang einen wirklich gut gemacht Twist gesetzt, der für mich nicht vorhersehbar war und sich in der Flut der Romane in diesem Genre hervorhebt. Die Entwicklung der Schwestern war für mich nur zum Teil nachvollziehbar. Die Vorhersehbarkeit der Geschichte im weiteren Verlauf verhindert, dass das Buch für mich zu einem Highlight geworden ist.
    Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.
    Scythe 2 - Der Zorn der Gerechten Neal Shusterman
    Scythe 2 - Der Zorn der Gerechten (Buch)
    12.04.2018

    Was für ein Ende!

    MEINUNG:

    Den ersten Teil habe ich als Hörbuch gehört und er hat mir ausgesprochen gut gefallen, sodass ich wahnsinnig gespannt war auf diesen zweiten Teil. Der war ganz anders, aber nicht wirklich schlechter.

    Nachdem Citra zu Scythe Anastasia geworden ist, trennen sich Rowans und Citras Wege, was schon am Ende von Band 1 klar war. Es war auch klar, welchen Weg Rowan einschlagen würde. Ich konnte das nicht immer ganz nachvollziehen, dennoch verfolgen sowohl Citra als auch Rowan das gleich Ziel, nämlich ein Umschwung im Scythetum. Nur tun sie es auf unterschiedliche Art und Weise. Es wird auch schnell deutlich, dass sich eben dieses nun in zwei Lager gespalten hat. Im Gegensatz zu Rowan, der sich schon im ersten Teil stark verändert hat, spürt man Citras Veränderung erst in diesem Band richtig. Sie wächst nach und nach in ihre Rolle als Scythe rein und bleibt ein Stück immer noch die Alte.

    Der Einstieg in das Buch gelingt nach dem ersten Teil mühelos. Neu in diesem Teil ist, dass der Thunderhead uns diesmal am Ende von jedem Kapitel an seinen Gedanken und Beweggründen teilhaben lässt. Im ersten Teil wurde es zwar immer erwähnt, aber so richtig hatte ich von ihm keine richtige Vorstellung. Die Konzeption des Thunderheads ist für mich eine großartige schriftstellerische Leistung von Neal Shusterman. Hier wirkt alles bis ins kleinste Teil durchdacht. Ich finde es niedlich, dass der Thunderhead eigentlich unparteiisch wirken sollte, aber es insgeheim gar nicht ist. Sein Dilemma ist nur, dass sehr wenig Möglichkeiten hat in die Geschehnisse einzugreifen, denn die laufen in der zweiten Hälfte des Buches im wahrsten Sinne des Wortes völlig aus dem Ruder. Zum Teil verrät der Klappentext hier schon das Ende dieses Bandes.

    Neal Shusterman macht zu Anfang für mein Empfinden relativ viel Nebenschauplätze auf und führt noch ein paar Figuren ein, deren Rolle erst nach und nach klar wird. Das Buch ist bis zu Hälfte also gewohnt flüssig zu lesen, aber Spannung kommt erst im letzten Drittel auf. Das Ende lies mich wirklich sprach- und atemlos, ja fast hilflos zurück und man möchte dringend wissen, wie es jetzt weiter geht, hat aber kein gutes Gefühl dabei. Wir werden sehen...

    FAZIT:

    Ich hatte so ein bisschen Anlaufschwierigkeiten mit dem Buch, aber das Ende gibt der ganzen Geschichte nochmals eine völlige andere Richtung, die ich so niemals erahnt hätte. Dadurch kann man hier auch nicht von einem klassischen Zwischenband sprechen, da hier entscheidende Dinge passieren. Ich bin sehr gespannt auf Band 3!

    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
    Für immer ist die längste Zeit Für immer ist die längste Zeit (Buch)
    14.03.2018

    Überraschend gut!

    INHALT:
    Maddy ist tot. Vom Dach der Bibliothek gestürzt. Sie landet jedoch nicht im friedvollen Himmel, sondern blickt aus kurzer Höhe auf ihre Familie - ihre pubertierende Tochter Eve und den emotional unaufgeräumten Ehemann Brady - herab. Ohne Maddy sind sie schon in einfachen Dingen der Alltagsorganisation überfordert. Jetzt drohen sie an der Frage nach dem Warum zu zerbrechen.
    Maddy muss etwas tun. Doch ihre Möglichkeiten der Einflussnahme aus dem Jenseits sind begrenzt - sie ist ja auch neu hier.

    MEINUNG:
    Ich muss ehrlich sagen, dass meine Erwartungen an das Buch jetzt nicht übermäßig groß waren. Vor allem liegt das am Cover, welches relativ nichtssagend ist und nach einem typischen, möglicherweisen flachen Frauenroman schreit. Auch der Titel lässt keinen Rückschluss auf den Inhalt zu. Der Klappentext hat aber dennoch mein Interesse geweckt, weil ich wissen wollte, was mit Maddy wirklich passiert ist.

    Jedes Kapitel ist in drei Perspektiven geteilt, in die von Maddy, Eve und Brady. Maddy ist tot und schaut sozusagen vom Himmel auf Eve und Brady hinab. Das fand ich anfangs etwas komisch, aber ich habe mich dann daran gewöhnt. Sie versucht immer wieder Einfluss auf ihre Lieben zu nehmen, aber man erfährt auch einiges über sie und lernt sie besser kennen. Die Autorin bedient sich darüber hinaus noch dem beliebten Mittel des Tagebuchs, welches Eve und Brady nach ihrem Tod Stück für Stück lesen. Man wird davon aber nicht erschlagen, sondern es gibt immer mal wieder einen kleinen Einschub, oft passend zur Situation.

    Eve fand ich wirklich klasse und sie war auch der Faktor, der mich das Buch sehr schnell sehr mögen lies. Keine Frage, Eve hat ihre Mutter verloren und kämpf tagtäglich mit dem Leben, welches nicht mehr so ist wie vorher. Eves komplette Gefühlswelt steht Kopf. Dennoch ist sie unheimlich schlagfertig und sarkastisch, aber auch sehr klug und reif für ihre 17 Jahre. Die Autorin zeigt an ihr wunderbar, wieviel sich in einem Menschen ändert, wenn ein anderer stirbt.

    Brady ist ein typischer Workaholic, der eigentlich zum größten Teil nur für seine Arbeit lebt. Maddy war Hausfrau und hat sich um alles inkl. Eve gekümmert. Was dabei alles auf der Strecke geblieben ist, merkt Brady leider erst jetzt nach Maddys Tod. Das waren solche Momente im Buch, wo man innehalten und sich selbst vor Augen halten sollte, wie schnell ein geliebter Mensch nicht mehr da sein kann und wie wenig Zeit man ihm gewidmet hat, weil scheinbar andere Dinge wichtiger waren. Unter Bradys Arbeit hat auch die Beziehung zu Eve gelitten. Beide müssen sich völlig neu aufeinander einstellen. Brady lernt Eve erstmal richtig kennen. Diese Annäherung war wirklich schön zu lesen, ohne dass sie ins Kitschige abgerutscht ist.

    Generell fand ich das Buch zu keiner Zeit nicht kitschig und übertrieben, sondern habe es ausgesprochen gerne gelesen. Die Autorin spickt das ganze Buch mit so viel Weisheiten und Wortwitz, dass ich manches zweimal lesen musste, um auch nichts zu verpassen. Dadurch ist es kein Buch, was man mal eben so weg liest, sondern man sollte ihm verdienterweise genug Zeit widmen.

    FAZIT:
    Ein Buch, was viel mehr verspricht als Titel und Cover erahnen lassen mögen. Ein Buch, über Abschied, Trauer und Neuanfänge. Ein Buch, welches humorvoll und traurig zugleich ist. Eine klare Leseempfehlung dafür!

    Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
    So klingt dein Herz So klingt dein Herz (Buch)
    28.08.2017

    Zauberhaft

    MEINUNG:
    Ein neuer Roman von Cecelia Ahern gehört für mich eigentlich jedes Jahr dazu. Von den vielen Romanen, die bis jetzt von ihr erschienen sind, habe ich nicht alle, aber so einigen gelesen. Man muss diesen Büchern lassen, dass Ahern immer gute und vor allem einfallsreiche Ideen hat. Bis jetzt konnte ich noch feststellen, dass eines dem anderen von der Story her glich. Genauso erging es mir auch mit So klingt dein Herz, dass am Ende ganz anders war als erwartet.
    Ohne viele Rumgeplänkel vorne weg ist man in der Story drin. Laura wird bei einem weiteren Dreh von Solomon und seiner Freundin Bo gefunden. Der Klappentext ließ mich annehmen, dass es sich hier um eine Art von Geschichte wie das Dschungelkind handelt. Also eine Person, die lange fernab der Sozialisation gelebt hat und nun Schwierigkeiten hat sich in dieser zurecht zu finden und auf diesem Weg dann von den beiden begleitet wird. Genau so eine Geschichte ist aber nicht und ich möchte den Verlauf der Geschichte auch in dieser Rezension nicht vorweg nehmen, wenn der Klappentext keinen Hinweis darauf gibt. Dennoch sollte erwähnt sein, dass der Klappentext sicher dazu einlädt Enttäuschungen hervor zu rufen, weil der Inhalt eben nicht dem Erwarteten entspricht. Vielleicht war es klug vom Verlag, vielleicht aber auch nicht.
    Die Erzählperspektiven wechseln innerhalb der relativ langen Kapitel immer zwischen den Sichten von Bo, Laura und Solomon in der dritten Person. Bo bietet sehr viel Angriffsfläche sie unsympathisch zu finden. Sie ist sehr forsch, wittert hinter jedem eine Story und ist sich auch nicht zu fein ihre Ziele auf unbequeme Art durchzusetzen ohne Rücksicht auf Verluste, aber sie muss dafür auch ihre Konsequenzen tragen und lernt am Ende auch aus ihren Fehlern. Solomon, kurz Sol, ist ein sehr sensibler und sehr grüblerischer Mensch, der sich oft viel zu viel Gedanken macht. Zu Zuneigung zwischen ihm und Laura ist quasi ab der ersten Begegnung der beiden deutlich spürbar, obwohl Sol mit Bo zusammen ist. Dieses Ganze hin und her hat mich anfangs ziemlich genervt, denn Sol lässt den Leser ständig an den Gefühlen für Laura teilhaben, aber hat auch nicht den Mut Bo zu verlassen. Auch Bo ist nicht besonders glücklich, aber trennt sich auch nicht.
    Laura ist wirklich ganz besonders, was natürlich besonders an ihrer Gabe liegt, die man irgendwie nur schwer greifen kann. Dennoch sind die Charaktere um Laura herum begeistert von den Lauten und Geräuschen, die sie imitiert. Bei vielen löst eine Reihe an Emotionen aus, die Cecelia Ahern zum Greifen nah beschreibt, ohne dass man sie selbst hört. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Buch, war auch ich verzaubert und habe die Magie, die Laura umgibt beim Lesen gespürt. Cecelia Ahern kann einfach schreiben und wundervolle Worte formulieren, die man sich am liebsten alle notieren möchte.

    FAZIT:
    Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Buch und der Erkenntnis, dass das Buch in eine ganze andere Richtung geht als gedacht, gefiel mir das letzte Drittel ausgesprochen gut. Die versprochene Magie und Verzauberung kam bei mir an. Auch das Ende war wirklich toll gewählt und für mich das einzig richtige.
    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
    Stell dir vor, dass ich dich liebe Stell dir vor, dass ich dich liebe (Buch)
    05.07.2017

    Leider Potential nicht ganz ausgeschöpft

    MEINUNG:
    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Libby und Jack erzählt. Die Kapitel sind sehr kurz, zum Teil nur aus einer halben Seite bestehend. Für meinen Geschmack waren sie zu kurz und verliehen dem Roman etwas Fragmentarisches, obwohl er chronologisch erzählt wird. Mir fiel es bisweilen schwer mich auf Grund der kurzen Kapitel immer wieder auf Libby und Jack einzulassen. Immer wenn mir das gelang, war das Kapitel wieder vorbei.
    Libby mochte ich sehr gerne. Jennifer Niven hat hier einen außergewöhnlichen Charakter geschaffen. Libby steht trotz aller Widrigkeiten zu sich selbst und nimmt vieles mit so viel Humor, dass man dafür nur ehrfürchtig den Hut ziehen kann. Ich habe sie sofort ins Herz geschlossen.
    Jack war für mich bis zum Ende nicht wirklich greifbar als Charakter, anfangs nicht und auch nach seiner überraschenden Wandlung nicht. Auf jeden Fall wirkte er auf mich sehr unsicher. Nicht sicher dahingehend, wer er wirklich ist und sein möchte. Die Gesichtsblindheit ist natürlich ein enormes Handicap und ich habe erst gegen Ende gemerkt, wie stark es auf ihn Einfluss hat. Die Vorstellung immer wieder das Gesicht der Menschen, dich ich liebe zu vergessen, ist schrecklich. Zunächst ist nur eine Vermutung von Jack, dass er an dieser Krankheit leidet. Doch später lässt er sich das auch diagnostizieren. Alles andere wäre für mich auch unglaubwürdig gewesen. Jack verändert sich an einer Stelle im Buch quasi von heute auf morgen. Man kann da natürlich Libby als Begründung wählen, aber trotzdem bleibt es für nicht ganz nachvollziehbar. Ich habe den Jack davor schon kaum verstanden und danach blieb es für mich auch unverständlich.
    Mein Problem mit dem Buch war die Handlung, denn die setzt gefühlt erst nach 200 Seiten ein. Davor bekommt man einen ausführlichen Eindruck von Jack und Libbys Gefühlsleben und ihrem Leben im Allgemeinen. Beide kommen sich dann auch relativ schnell nah, dann kommt der typische Moment, in dem alles zu kippen droht und dann sind sie am Ende doch glücklich vereint. Das ist mir ehrlich gesagt zu wenig gewesen und es nichts, was ich schon gefühlte 1000 Mal gelesen haben. Mir hat hier einfach die Entwicklung zwischen den beiden und von Jack gefehlt. Sowas geht nun mal nicht von heute auf morgen. Dadurch ist bei mir emotional kein so richtiger Funke übergesprungen für diese an sich besondere Liebesgeschichte, die an vielen Stellen so viel Potential hatte.
    Aber hat einer wie Jack den Mut, zu einer wie Libby zu stehen? Dieser Satz aus dem Klappentext ist recht irreführend, denn um die Frage zu beantworten, müsst es wohl einen zweiten Teil geben. So richtig wird diese Frage nämlich nicht klar, denn ihre Beziehung, wenn es überhaupt schon so nennen kann, ist am Ende noch relativ frisch.
    Der Schreibstil von Jennifer Niven dagegen ist wirklich großartig. Tolle Worte, oft schon poetisch und philosophisch. Ich mochte außerdem die Verbundenheit zur Literatur in diesem Roman. Die Autorin greift immer wieder Querverweise und Zitate aus u.a. Wer die Nachtigall stört auf. Ich mag so etwas sehr gerne, weil die Zitate oft so gut gepasst haben.

    FAZIT:
    Jennifer Niven hat mir ihrem Roman zwei ganz besondere, außergewöhnlich Charaktere geschaffen, doch besondere Charaktere machen für mich noch lange keine gute Story aus. Die Autorin verschenkt hier einfach Potential, was die Handlung angeht. Tolle Charaktere, eingebettet in einer Story, die man so schon häufiger gelesen hat.
    Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.
    Die Brut - Sie sind da Ezekiel Boone
    Die Brut - Sie sind da (Buch)
    02.06.2017

    Spannung und das richtige Maß Horror

    Ich lese sehr gerne Thriller, aber im Bereich Horror habe ich bis jetzt nur sehr wenig bis gar nicht gelesen, weil ich erstens immer ein bisschen Schiss habe und zweitens auch keine Alpträume haben möchte. Trotzdem habe ich mich an dieses Buch heran gewagt. Es bei strahlendem Sonnschein zu dieser sommerlichen Jahreszeit zu lesen war eine gute Entscheidung in Hinsicht auf mein mulmiges Gefühl zu Beginn. Das Buch war für mich eine echte Überraschung.
    Zu Beginn war mir bewusst, dass es einen zweiten Teil geben wird, aber wie während einer Leserunde erfahren habe, werden es sogar drei Teile. Dieses Wissens sollte man im Hinterkopf haben, denn Ezekiel Boon bringt bis fast zur Hälfte des Romans erstmal eine Unmenge an Charakteren und Handlungsorte ins Spiel. Als alle einmal durch waren, musste ich überlegen, ob diese Person schon mal vorgestellt wurde oder nicht. In der zweiten Hälfte wird es dann besser und es kristallisiert sich ein gewisser Personenkreis heraus, der durch die weitere Handlung trägt. Manche Personen kommen auch nur einmalig vor. Besonders auffällig ist auch, dass der Autor sich sehr viel Zeit nimmt seine Personen von Belang ausführlich zu charakterisieren.
    Fokus scheint er besonders auf deren Liebesleben zu legen. Das mag irgendwie befremdlich sein und im Rahmen der Story eigentlich auch völlig nebensächlich bis überflüssig, aber ich denke er befriedigt damit auch das den meisten Leute innewohnende Bedürfnis nach Klatsch und Tratsch. In der Regel ist es doch so, dass uns sowas mehr interessiert als irgendwelche langweiligen Infos wie Hobbies oder Arbeitsstellen. Mein Eindruck war, dass man sich den Personen auf eine Art und Weise näher und sie einem auch besser im Gedächtnis bleiben. Der Autor schafft hier einen gewissen Wiedererkennungswert, weil man sich eben eher solch unwichtigen Eigenschaften merkt. Natürlich gräbt er auch ziemlich tief in der Klischeeskiste.
    Die Kapitel sind relativ kurz. Deren Länge wird aber auch als Faktor für den Spanungsbogen eingesetzt, der kontinuierlich aufgebaut wird und mich dazu veranlasst hat, dass Buch kaum noch bei Seite legen zu können. Der Umfang der ekligen und gruseligen Stellen hat ein gesundes Maß. Boone nimmt kein Blatt vor den Mund und beschwört sehr viele unschöne Bilder im Geist herauf, aber diese Szenen gehen auch nicht seitenlang und bleiben für mich in der Grenze des Ertragbaren. Als Film würde ich mir das Ganze aber wahrscheinlich nicht ansehen wollen. Ich freue mich aber auf den zweiten Teil. Der Epilog war sehr vielversprechend.
    Der zweite Teil erscheint am 24. August 2017.

    FAZIT:
    Dieser Horror-Thriller hat mich ausgezeichnet unterhalten. Der Spannungsbogen wurde exzellent aufgebaut. Ab der zweiten Hälfte entwickelt es sich zum absoluten Page-Turner. Für mich ein Überraschungs-Highlight in diesem Jahr.
    Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.
    Und nebenan warten die Sterne Und nebenan warten die Sterne (Buch)
    15.11.2016

    Seicht, leicht...langweilig

    INHALT:
    Als Annie erfährt, dass ihre Schwester Kristen bei einem Zugunglück gestorben ist, bricht eine Welt für sie zusammen. Sie sollten beide in diesem Zug sein – auf dem Weg zur Uni. Annie fühlt sich schuldig am Tod ihrer Schwester. Sie sucht Trost bei ihrer Mutter Erika, doch diese flüchtet sich in ihre Arbeit. Annie begreift nicht, was mit ihrer liebevollen Mutter passiert ist, die für jedes Tief einen Rat wusste, deren Lachen so ansteckend war und deren Liebe die Familie zusammenhielt.
    Erika weiß nicht wohin mit ihrer Trauer um Kristen, möchte aber vor Annie keine Schwäche zeigen – bis diese plötzlich verschwindet. In ihrer Verzweiflung denkt sie immer wieder an eine Lebensweisheit ihrer Mutter „Verwechsle niemals das, was wichtig ist, mit dem, was wirklich zählt“. Erika wird klar: Sie muss Annie finden! Sonst verliert sie auch noch ihre zweite Tochter.
    Sonst verliert sie vielleicht alles.
    COVER:
    Das Cover ist für mich eines der schönsten des Jahres, auch wenn sich mir nicht wirklich erschließt, warum Blumen abgebildet sind, wenn im Titel von Sternen die Rede ist. Cover und Titel sind in meinen Augen auch relativ nichts sagend, wenn auch optisch ansprechend, und lassen wenig bis keinen Bezug zum Inhalt herstellen.
    MEINUNG:
    Ich habe von Lori Nelson Spielman bereits Morgen kommt ein neuer Himmel gelesen, was an sich ein Bestseller war, mir aber nur mäßig gefallen hat. Eigentlich hätten da bei mir schon die Alarmglocken läuten sollen, aber ich habe das Und nebenan warten die Sterne im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks gewonnen. Wäre das nicht der Fall gewesen, dann hätte ich das Buch abgebrochen.
    Mein erster Kritikpunkt ist die Sprache, die ich nicht mehr als so unfassbar trivial und seicht in Erinnerung hatte. Die Autorin legt ihren Charaktere auch Worte in den Mund, die absolut nicht altersgerecht sind und generell auch kein Stück realitätsnah (was die ganze Geschichte nicht ist, aber dazu kommen wir gleich). Beim Lesen hat es mich manchmal wirklich geschüttelt. Stellenweise erschien es mir auch schlecht übersetzt, wofür die Autorin nichts kann, aber das Lesevergnügen wurde damit auch nicht verbessert. Leider ist der Schreibstil vergleichbar mit einem Groschenroman. Frau Spielman hat sich hier leider kein bisschen verbessert/ gesteigert.
    Die Geschichte an sich ist komplett überladen mit einer Überzahl an Schicksalsschlägen und kaputten Beziehungen. Dazu gehören Scheidung, psychische Krankheiten, Tod, Selbstmord, Verlust etc. Am meisten ist davon natürlich Erika betroffen. Die Anzahl der Schicksalsschläge steht bei mir aber nicht proportional zu dem Mitleid, was man aufbringen sollte. Weniger ist mehr, wäre wirklich besser gewesen. Denn bei der Anzahl an Problemen, die eine Person in dem Roman hat, ist man dann irgendwann auch nicht mehr schockiert, sondern es wird zu Normalität und konnte mich emotional kein bisschen erreichen.
    Auch wenn es der Klappentext nicht verrät, dann sei schon mal so viel vorweg genommen, dass sowohl Annie als auch Erika glauben, dass Kristen gar nicht tot ist. Das erschien mir von Anfang an mehr als lächerlich, zumal die beiden auch die Suche nach Kristen überhaupt nicht ernst nehmen. Diesen Aspekt hätte die Autorin gut und gern weg lassen können, denn man hat nicht wirklich das Gefühl, dass beide sich richtig mit dem Tod auseinander setzen (welcher übrigens auch in zwei Seiten abgehandelt worden ist).
    Kommen wir zu den ganzen Weisheiten. Das mag ja am Anfang noch ganz nett sein und ich habe auch verstanden, dass sie Sprüche ein Teil ihrer Familie sind und man diese in Form von kleinen Büchern weiter gibt, aber nach immer wehrender Wiederholung waren es für mich am Enden nur noch Phrasen. Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass Erwachsene ein Gespräch miteinander führen (z.B. Erika und ihrer Schwester Kate) und dann ist auf jedes Problem die Antwort so eine Weisheit. Für mich klingt das völlig abgedroschen, auch wenn an den Sprüchen was Wahres dran sein mag. Das ist auch der größte Kritikpunkt, den ich habe. Das Buch ist absolut nicht realitätsnah.
    Es gibt auch keine wirklichen Spannungsmomente und es vorn herein klar, wie das Buch ausgehen wird, aber mir ist schnell die Lust daran vergangen zu erfahren, wie die Protagonisten dahin kommen. Was mich besonders gestört hat, sind die beiden Hauptprotagonisten, Annie und Erika. Eigentlich Mutter und Tochter, aber von dem Altersunterschied habe ich nicht viel gemerkt. Beide verhalten völlig naiv und gewollt widersprüchlich. Man schreibt ihnen irgendwelche Eigenschaften zu, von denen sich viele in keiner Situation wirklich zeigen. Besonders Erikas Gefühlsausbrüche sind sowas von theatralisch und überzogen, dass man eigentlich nur schreiend davon laufen möchte. Natürlich ist Erika eine typische amerikanische Business-Frau, die aber eigentlich Sozialarbeiterin war. Also irgendwie kommt mir das auch aus Morgen kommt ein neuer Himmel sehr bekannt vor. Frau Spielman überrascht uns also hier nicht wirklich mit ihrem Einfallsreichtum, sondern eher mit einer Ladung Klischees, nur das es immer die gleichen sind. Erika verliebt sich natürlich auch in einen total gefühlvollen, sympathischen Mann, der sich ihr sofort öffnet….wie nicht anders zu erwarten.
    Annie fand ich genauso anstrengend wie ihre Mutter und auch in ihrem Verhalten sehr ähnlich. Sie zeichnet sich zusätzlich noch durch Naivität und pubertärem Verhalten aus, obwohl sie angeblich schon 20 Jahre alt ist. Eigentlich ist sie voller Komplexe, hat nur wenige Freunde und hängt an dem Rockzipfel von ihrer Mutter (wovon man im ganzen Roman aber nichts merkt). Dann geht sie als Au-Pair nach Paris (klischeehafter geht’s auch hier wieder nicht) und wächst dort selbstverständlich über sich hinaus und meistert alle Hürden mit Bravour…was nicht anders zu erwarten war.
    Die Idee des Romans wieder zu sich selbst zu finden, mit dem Verlust eines wichtigen Menschen umzugehen und sich wieder darauf zu besinnen, was wirklich wichtig im Leben ist, ist an sich keine schlechte. Dennoch ist die Umsetzung von Frau Spielman einfach nur unterirdisch. Kein Vergleich mit Cecelia Ahern, an die ihre Geschichten häufig erinnern.

    FAZIT:
    Sowohl sprachlich auch noch inhaltlich ist das Buch mit einem Groschenroman und den anderen Spielman-Romanen vergleichbar. Alle anspruchsvollen Leser sollten davon unbedingt die Finger lassen, sonst erlebt man eine herbe Enttäuschung. Für mich war es das letzte Buch von Frau Spielman. Das Buch bekommt mit viel Augenzudrücken noch zwei Sterne, weil das Cover so schön ist, aber ansonsten ist es für mich eines der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe.
    Ich vergebe 2 von 5 Sternen.
    Die Nachtigall Die Nachtigall (Buch)
    27.09.2016

    Eine Geschichte, die unter die Haut geht

    INHALT:
    Zwei Schwestern im von den Deutschen besetzten Frankreich: Während Vianne ums Überleben ihrer Familie kämpft, schließt sich die jüngere Isabelle der Résistance an und sucht die Freiheit auf dem Pfad der Nachtigall, einem geheimen Fluchtweg über die Pyrenäen. Doch wie weit darf man gehen, um zu überleben? Und wie kann man die schützen, die man liebt?
    In diesem epischen, kraftvollen und zutiefst berührenden Roman erzählt Kristin Hannah die Geschichte zweier Frauen, die ihr Schicksal auf ganz eigene Weise meistern.

    COVER:
    Das Cover des Romans ist sehr hochwertig verarbeitet und man muss aufpassen das in den Schutzumschlag kein Riss hinein kommt. Das Cover erstrahlt trotz des schweren Inhalts in hellen bzw. leuchtenden Farben. Ins Auge sticht die Abbildung der Nachtigall, auf dessen Körper der Eiffelturm zu sehen ist. Auch innen ist das Buch schön gestaltet. In den Buchdeckeln, sowohl vorne als auch hinten, ist jeweils die Fluchtroute von Paris nach San Sebastian dargestellt. Man bekommt gleich einen Eindruck, welchen langen Weg Isabelle auf sich genommen hat.

    MEINUNG:
    Dem Hype, der um das Buch gemacht wurde und immer noch wird, konnte auch ich mich nicht entziehen. Doch bei diesem Buch ist es anders. Die ganze Thematik des Zweiten Weltkriegs gehört nicht zu meinen Lieblingen in der Bücherwelt. Nicht, dass mich das nicht interessiert, ganz im Gegenteil. In meiner Jugendzeit habe ich mich sehr dafür interessiert und habe quasi alles in mich aufgesaugt. Irgendwann kam eine Zeit, in der ich die Bilder und das ganze Grauen einfach nur noch schwer ertragen konnte, ohne davon schlaflos Nächte zu bekommen.
    Die Nachtigall allerdings spielt in Frankreich und wie in Frankreich der Zweite Weltkrieg vor allem für die Zivilbevölkerung war, ist weder Teil des Schulunterrichtes, noch häufig der Ort des Geschehens in Bücher und Filmen. Der Roman liefert für mich erstmals ein Portrait, wie der Krieg seine Spuren in Frankreich hinterlassen hat. Dieses Portrait liefert uns der Roman anhand der beiden Schwestern Isabelle und Vianne Rossignol. Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Nach dem frühen Tod der Mutter werden sie von ihrem Vater ins ferne Carriveau zu einer fremden Frau geschickt. Die beiden Schwestern gehen damit unterschiedlich um. Vianne findet früh ihre große Liebe Antoine und Isabelle schlägt von einem Internat ins andere. Anstatt zueinander zu halten, liegt ein Graben zwischen den Schwestern.
    In der ersten Hälfte des Romans konnte ich weder mit Vianne noch mit Isabelle wirklich viel anfangen. Vianne ist sehr ängstlich und will die Dinge nicht wirklich war haben. Isabelle ist aufsässig, voller Widerstand und ich habe immer eine innere Wut in ihr gespürt. Beide sind sie zunächst naiv gewesen, jede auf ihre Art. Dennoch ist Isabelle von vornherein unerschrocken. Warum das so ist, wird im Roman nach und nach deutlich. Diese Unerschrockenheit verhilft ihr zu dem Mut, den sie braucht, um sich dem französischen Widerstand anzuschließen und abgestürzten Piloten über die französische Grenze über die Pyrenäen nach Spanien zu schleusen. Ich habe Isabelle dafür sehr bewundert, auch dafür, dass sie niemals an der Sache gezweifelt hat. Viannes Mann Antoine wird relativ früh für den Kriegsdienst eingezogen und ein Offizier der Wehrmacht, Beck, quartiert sich bei Vianne und ihrer Tochter Sophie ein. Vianne Teil der Geschichte spiegelt wider, wie es Frauen wie ihr zu der Zeit ergangen ist. Es gibt kaum noch etwas zu essen. Sie stehen unter ständigen Beobachtung der Deutschen und müssen unter deren Tyrannei leiden. Sie erleben wie enge Freunde und Familie in die KZs deportiert werden.
    Die Wege der Schwestern kreuzen sich immer mal wieder, aber im Großen und Ganzen erleben wir zwei verschiedene Geschichten. Es gibt noch eine dritte Person im Roman als Erzählerin, bei der lange verborgen bleibt, um wen es sich handelt. Diese Teile nehmen nur einen kleinen Teil ein, aber ich wollte unbedingt wissen, was da dahinter steckt. Die erste Hälfte des Romans fand ich interessant, aber sie konnte mich noch nicht so richtig packen, ganz im Gegensatz zur zweiten Hälfte. Hier hat es mich wirklich gepackt. Es passieren viele schreckliche Dinge, an denen beide Schwestern enorm wachsen und sie verlieren ihre anfängliche Naivität. Die Autorin hat manchmal Dinge angedeutet, die passieren könnten. Als die nicht sofort eintraten, habe ich mich in Sicherheit gewähnt, dass dieses Leid nicht eintreten wird und dann ist es doch passiert. Es ist kein reines Aneinanderreihen der Schrecken und Grausamkeiten dieser Zeit, aber Kristin Hannah beschönigt auch nichts. Das Schlimme daran ist, dass einem bewusst ist, dass das wirklich so passiert ist.
    Als sich das Buch dem Ende zugeneigt hat, habe ich immer mehr Angst gehabt weiterzulesen. Ich habe oft bei den Jahreszahlen am Anfang der Kapitel schon immer gedacht, dass sie es bald geschafft haben und nur gehofft, dass alle mehr oder weniger gut ausgeht. Dennoch hat mich das Ende so sehr berührt und ich hatte so einen dicken Kloß im Hals, wie es bei fast noch keinem Buch hatte. Ich habe den Fehler gemacht und habe es abends zu Ende gelesen. Die Nacht konnte ich vergessen. Das Buch lehrt einen auch, dass man sich unfassbar glücklich schätzen kann in einem Land zu leben, in dem Frieden herrscht.

    FAZIT:
    Kristin Hannahs Roman schildert die Geschichte zweier Frauen, die im Zweiten Weltkrieg Großes geschafft haben, stellvertretend für alle Frauen dieser Zeit. Es ist wichtig und richtig, dass diese Geschichte, wenn auch fiktiv, von möglichst vielen gelesen wird. Mich hat dieses Buch unfassbar berührt. Ich habe selten so mit Protagonistinnen gelitten und so viele schlaflose Nächte gehabt. Es ist kein nicht unbedingt ein Buch für zart Besaitete, aber es ist eine uneingeschränkte Leseempfehlung.
    Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

    Elanus Elanus (Buch)
    29.08.2016

    Aktuell, spannend...leider etwas schwaches Ende

    COVER:
    Als ich das Buch in der Verlagsvorschau gesehen habe, ohne den Klappentext zu kennen, habe ich zunächst gedacht Elanus wäre vielleicht ein U-Boot. Die verschiedenen Grüntöne verband ich mit den verschiedenen Tiefen des Meeres und der gelbe Kreis hätte das Licht des U-Bootes sein können. So kann man sich aber irren. :D Natürlich erkenne ich jetzt auch die Kameralinse, dennoch hätte ich nicht sofort auf eine Drohne geschlossen.

    MEINUNG:
    Schon zu Anfang des Romans wird schnell klar, dass Jona ein unbequemer Charakter ist. Das liegt zum einen an seiner Hochbegabung und zum anderen an seinem Mangel an sozialer Kompetenz. Jonas Einstieg in das Uni-Leben verläuft sehr holprig, da er mit seinen 17 Jahren weitaus jünger ist als seine durchschnittlichen Mitstudenten. Dennoch ist Jona sehr wohl in der Lage sein Verhalten zu reflektieren und ist sich bewusst, wenn er über das Ziel hinaus geschossen ist. Oft wirkt er durch sein enormes Wissen arrogant, da er seinem Gegenüber auch deutlich spüren lässt, dass er mehr weiß. Jona bringt am Anfang des Romans etwas in den Umlauf auf Grund des Spotts, die ihm in seinen ersten Tagen entgegen schlägt, das für viele Beteiligte zu einer fatalen Verkettung von tragischen Ereignissen führt. Dabei gerät Jona selbst ins Fadenkreuz. Allen voran durch das Ausspionieren seiner Mitmenschen mit seiner Drohne Elanus. Jona tut dies im vollen Bewusstsein, obwohl er sich damit strafbar macht.
    Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich Jona. Ihm wird bewusst, dass er mit seinem anfänglichen Handeln einen großen Fehler begangen hat. Zur Seite steht ihm sein Nachbar Pascal und seine Kommilitonin Marlene. Beide mochte ich sehr gerne. Besonders Marlene hat eine sehr gute Menschenkenntnis und macht es Jona anfangs nicht leicht, da sie genau spürt, dass er etwas vor ihr verbirgt und sie belügt. Sie wendet sich zunächst von ihm ab. So muss Jona lernen, den Menschen, die ihm etwas bedeuten, gegenüber ehrlich zu sein.
    Die Geschichte an sich ist wahnsinnig spannend und ufert am Ende in einen Showdown. Vorher lässt sich nur vermuten, wie alle Personen und Ereignissen miteinander zusammen hängen. Frau Poznanski lässt uns hier lange im Dunkeln tappen. Nachteil dabei ist, dass das Ende und die Aufklärung ziemlich überstürzt auf wenigen Seiten am Schluss abgehandelt werden. Das war mir persönlich zu schnell. Es konnten gerade noch so alle Fragen geklärt werden. Auch auf Konsequenzen aus dem Handeln sowohl für Jona als auch für die anderen Beteiligten wird nicht wirklich eingegangen. Ich hätte mir hier gewünscht, dass aufgezeigt wird, welche Konsequenzen das Nutzen einer Drohne haben kann und dass damit verantwortungsbewusst umgegangen werden muss. Weiterhin habe ich am Schluss zu bemängeln, dass das Handeln von Jona, aber auch von Marlene und Pascal mehr als naiv war und von der Realität weit entfernt. Mich hat daran gestört, dass hier einfach kopflos gehandelt worden ist und das obwohl die Gefahr groß war. Vor allem zu Marlene hat das nicht gepasst.

    FAZIT:
    Ein durchaus sehr spannender Jugend-Thriller, der mich mit seiner aktuellen Thematik in seinen Bann ziehen konnte. Lediglich das Ende lässt mich in der Bewertung einen Stern abziehen, da mir das zu überstürzt gewesen ist und ich die Handlung der Protagonisten zum Schluss nicht wirklich glaubwürdig und authentisch fand. Es wurde mir zu wenig bis keine Konsequenzen aufgezeigt. Das gilt ganz besonders für Jona.
    Ich vergebe 4 von 5 Sternen.
    Britt-Marie war hier Britt-Marie war hier (Buch)
    09.08.2016

    Natron, Fussball und Britt-Marie in Borg


    Britt-Marie hat ihr Leben lang gewartet, dass ihr Leben endlich anfängt. Andere sagen, sie sei pedantisch, aber sie will doch nur, dass alles schön und ordentlich ist. Nach vierzig Jahren hat sie ihren Mann verlassen und sucht einen Job. Borg ist ein Ort, in den eine Straße hinein- und wieder hinausführt. Arbeit gibt es hier schon lange nicht mehr. Das Einzige, was den Kindern und Erwachsenen geblieben ist, ist die Begeisterung für Fußball. Wofür Britt-Marie nun wirklich kein Verständnis hat …
    Das Cover des Buches passt sich nahtlos an die beiden bereits erschienen Bücher von Frederik Backman an. Auf den ersten Blick ist klar, dass sich um Fussball handeln wird und natürlich um Britt-Marie. Ihre Haltung auf dem Cover lässt erahnen, dass mit Britt-Marie nicht zu spaßen ist. Hier habe ich tatsächlich eine sehr engstirnige, teils verbitterte Frau erwartet, aber der Roman hat mich komplett überrascht.
    Britt-Marie ist bereits 63 Jahre alt, aber man merkt keinerlei typische großmütterliche Seiten an ihr, die man dem Alter vielleicht erwarten könnte. Britt-Marie liebt Putzen und das Besteck muss in der richtigen Reihenfolge angeordnet sein, ja, aber hinter ihrer pedantischen, teils schon zwanghaften Abläufen und festen Ritualen, steckt weitaus mehr dahinter. Der Roman gewährt uns einen Einblick in die Entwicklung und Vergangenheit von Britt-Marie, aus dem schnell klar wird, dass sie ihren einzigen Halt, ihre Schwester früh verloren hat. Eine Schwester, die Britt-Marie gesehen und wahrgenommen hat. Es wird auch deutlich, dass Britt-Marie vor allem wichtig ist, was die Leute über ihren Liebsten, denken und nicht über sie direkt. Britt-Marie hat ein großes Herz und ganz langsam tastet sie sich im Roman voran, auch mal abseits ihrer Handlungsmuster neue Wege zu beschreiten. Dabei verfolgt sie der Leser oft mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
    Dem Roman gelingt neben vielen Skurrilitäten und Schmunzlern, auch ernste Themen mit aufzugreifen, wie Tod, Arbeitslosigkeit, Gewalt in Familie und vor allem dem stetigen Zerfall von kleineren Dörfern. Ganz deutlich wird hier außerdem die Liebe zum Fußball. Die Liebe zu einem Verein wird als Symbol für eine zwischenmenschliche Beziehung und das Leben aufgegriffen. Auch für jeden Nicht-Fußballfan ist die Liebe und Leidenschaft deutlich spürbar. Der Roman vermittelt hier auf eine ganz außergewöhnliche Art und Weise, dass Fußball Teil unseres Lebens ist und das es das ist, was bleibt, wenn im Leben wichtige Dinge verloren gehen.
    Die Einwohner Borgs machen neben Britt-Marie ganz besonders den Charme des Buches aus. Natürlich gibt es einige Reibereien am Anfang, doch sind diese niemals von Boshaftigkeit und Vorurteilen geprägt, sondern man akzeptiert vor allem Britt-Marie wie sie ist. Im Verlaufe des Romans wachsen einem auch die Bewohner des Dörfchens immer mehr an Herz, weil jeder hier seine besonderen Eigenschaften hat.
    Hinter dem Buch steckt weitaus mehr als das bunte Cover und der Klappentext mich vermuten ließen. Man bekommt hier eine humorvolle Geschichte, die auch ihre ernsten Seiten satt. Frederik Backman gelingt es hier immer die Waagschale zu halten. Nie wirkt der Roman überzogen, sondern berührt einen direkt am Herzen. Dafür verantwortlich sind auf jeden Fall die Protagonisten und deren Umgang miteinander.
    Kein Sommer ohne Liebe Kein Sommer ohne Liebe (EPB)
    23.05.2016

    Sommerliebe ohne Inhalt

    Das Buch lädt, wie jedes von Mary Kay Andrews Büchern, wieder auf Sommer und Sonne satt in den USA ein. Wieder überrascht die Autorin uns mit einem völligen anderen Setting. Man muss der Autorin lassen, da sie in der Hinsicht immer wieder Kreativität beweist. Dennoch hat mich das Buch dieses Mal leider enttäuscht.
    Es wird eine Geschichte über einen Filmdreh erzählt, der es irgendwie an einem roten Faden oder einem Ziel fehlt. Mir war bis zum Schluss nicht klar, auf was die ganze Sache hinauf laufen sollte, denn die Liebesgeschichte hat hier nicht den Vorrang. Der Fokus liegt eher auf den Aktivitäten und Drumherum des Filmdrehs. Was da alles dran hängt und wie oberflächlich dieses ganze Welt ist, das wird in diesem Roman eindrucksvoll geschildert und man wird als Leser über jedes noch so kleine Detail in Kenntnis gesetzt. Wen solche Fakten interessieren, der ist mir diesem Buch gut bedient.
    Bei der Entwicklung der persönlichen Beziehungen und Konflikte weißt der Roman leider arge Schwächen auf. Mich hat hier nicht gestört, dass die Liebesbeziehung nicht so sehr im Vordergrund gestanden hat, doch leider bleibt dann nicht mehr viel übrig. Es wird klar herüber gebracht, dass Hauptfigur Greer der eigene Job sehr wichtig ist und dieser sich einer Beziehung hinten anstellen muss. Es gab viele Konfliktpotentiale über die leider einfach hinweg gegangen worden ist. Hier wurde das Potenzial eindeutig nicht richtig ausgeschöpft, was zu sehr vielen Längen geführt hat. Das Buch hätte gut und gerne ein paar 100 Seiten weniger haben können. War man beim Lesen mal ein wenig abgelenkt, hat auch nichts Großartiges verpasst. Die Handlung plätschert so vor sich hin und mündet dann in ein doch recht klischeebeladenes Finale. Es gibt keinen wirklich großen Knall oder ein unerwartetes Geheimnis, welche sich am Schluss noch offenbart. Das Buch ist einfach zu Ende und man fragt sich, worum es jetzt eigentlich ging. Es fehlt einfach gänzlich an Inhalt. Würde ich die Bücher von Mary Kay Andrews nicht kennen, hätte ich es unter Umständen vielleicht abgebrochen.
    Die Charakteren sind teilweise recht gut ausgearbeitet und liebenswert (Hauptpersonen), aber auch stark stereotypisiert (Nebenpersonen). Die Interaktion zwischen ihnen ist leider auch nur zwischen den Hauptpersonen ausreichend vorhanden. So fehlte mir persönlich der Fokus auf der Freundschaft zwischen Greer und CeeJay. Auf den fast 600 Seiten wäre dafür genügend Raum gewesen.
    Die Geschichte war nett für zwischendurch, aber eigentlich passiert nicht wirklich. Wer sich dafür interessiert, wie die Produktion eines Films abläuft, ist hier gut unterhalten. Auch wenn es der Titel vermuten lässt, steht hier die Liebesgeschichte nicht so wirklich im Vordergrund. Leider bisher mein schlechtestes Buch von Mary Kay Andrews.
    Mein Herz wird dich finden Mein Herz wird dich finden (Buch)
    07.03.2016

    Zurück ins Leben

    400 Tage ist es her.
    Vor 400 Tagen ist Mias große Liebe bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Vor 400 Tagen hat Noah eine zweite Lebenschance bekommen.
    Als sie einander begegnen, spüren sie beide sofort, dass sie zusammen gehören.
    Doch nur Mia weiß, dass Noah ihr niemals begegnen wollte. Dass sie gegen seinen ausdrücklichen Willen gehandelt hat, als sie sich auf die Suche nach ihm gemacht hat. Dass Noah niemals wissen wollte, wer vor 400 Tagen ums Leben gekommen ist. Weil es irgendwie nicht richtig ist, dass er weiterleben darf – nur weil jemand anderes gestorben ist.
    Doch für Mia ist es, als wäre die Welt plötzlich wieder in Ordnung. Als wäre das Leben wieder bunt und schön. Und als hätte sie Noah nicht verschwiegen, dass sie einander nur begegnet sind, weil sie wissen wollte, wer der Mensch ist, der das Spenderherz ihres Freundes bekommen hat. Doch wie glücklich darf sie nach Jacobs Tod eigentlich sein? Und wann wird aus Schweigen … Verrat?
    Mia muss Noah erzählen, wer sie ist. Aber was bedroht ihre Liebe mehr? Eine Lüge – oder die Wahrheit? (Quelle: Amazon)
    Jedes Kapitel des Buches beginnt mit einem Zitat zum Thema Herz. Das ist manchmal ein Zitat aus dem Bereich Literatur, aber auch oft eines aus einem Sachbuch. Jedes Zitat passt zu dem Inhalt des Kapitels. Durch diese Art der Aufmachung gibt es viele leere bzw. nur teilweise beschriebene Seiten. Anfangs fand ich das etwas befremdlich, aber im Verlauf gefiel mir diese Idee sehr gut, da sie außergewöhnlich war und zeigt, wieviel Mühe und Liebe die Autorin in diesen Roman gesteckt hat. Diese besonderen Einstiege vermitteln auch das Gefühl von Momentaufnahmen. Der Leser wird immer wieder dazu animiert innezuhalten, sich einzustimmen und in den nächsten Moment der Geschichte einzutauchen.
    Der Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen. Jessi Kirby schafft es, trotz des schwierigen Themas, tragische und traurige Elemente in einem hoffnungsvollen Licht zu erstrahlen, ohne dabei sentimental zu werden.
    Das wohl Schönste an diesem Buch, ist eindeutig das wunderschöne Cover in metallic-glänzenden Rot- und Orangetönen sowie eine Herzen, welches an Comics erinnert und somit keinesfalls kitschig ist.
    Der Verlauf der Geschichte ist relativ vorhersehbar, sehr harmonisch und ohne große Überraschungen und auch Konflikte. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Beziehung zwischen Mia und Noah und dem großen Thema, dass zwischen ihnen steht: Noah hat das Spenderherz von Mias großer Liebe Jacob. Die Beziehung zwischen Mia und Noah entwickelt sich sehr zart, ohne dabei übereilt zu wirken. Noah gibt Mia Kraft, wieder an das Leben zu glauben. Wunderbar ist es, dass Mia sich in Noah verliebt und nicht glaubt einen zweiten Jacob zu bekommen, nur weil er Jacobs Herz hat. Grundsätzlich kommt der Roman völlig ohne mystische und übernatürliche Elemente aus, was mich sehr froh gemacht hat. Es hätte schlicht und einfach nicht gepasst.
    Die Geschichte lebt von diesen beiden sehr sympathischen, authentischen Protagonisten, hat aber auch noch ein paar Nebencharaktere zu bieten (z.B. Mias Schwester Ryan), die dem Roman nochmal einen zusätzliche positive Energie geben. Besonders gut hat mir gefallen, dass Mia sich im Lauf des Romans entwickelt. Ist sie anfangs furchtbar ängstlich und in Trauer gefangen, so fängt im Laufe des Romans an langsam loszulassen und lässt sich auf Noah ein.
    Der Roman macht Mut sich nach einem tragischen Schicksalsschlag wieder auf das Leben und eine neue Liebe einzulassen. Jessi Kirby ist hier gelungen das Thema Organspende in eine sehr liebenswürdige, authentische Geschichte zu verpacken. Ein paar mehr Ecken und Kanten sowie Konflikte wären eventuell wünschenswert gewesen, tun aber der Story als solches keinen Abbruch. Wer zuckersüße, unaufgeregt Liebesgeschichte mag, ist hier sehr gut beraten.

    Der Glasmurmelsammler Der Glasmurmelsammler (Buch)
    01.12.2015

    Leichte Unterhaltung für zwischendurch

    Als Fergus einen Schlaganfall hat, vergisst er fast alles aus seinem Leben. Da findet seine Tochter Sabrina seine Glasmurmel-Sammlung, von der er ihr nie etwas erzählt hat. In der Sammlung fehlen die wertvollsten Stücke, und Sabrina macht sich auf die Suche nach ihnen. Es stellt sich heraus, dass Fergus noch viel mehr Geheimnisse hatte, und alle scheinen mit den schillernden Kugeln verbunden zu sein. Doch wenn ihr Vater nicht der Mann ist, für den sie ihn gehalten hat – was bedeutet das für Sabrinas eigenes Leben?
    Der Roman ist in zwei Erzählperspektiven unterteilt, die von Fergus und die von Sabrina. Sabrinas Erzählperspektive umfasst nur die Gegenwart und ist vom Umfang her weniger als die von Fergus. Der geringere Anteil sorgt dafür, dass man Sabrina anfangs als relativ farblose Persönlichkeit wahrnimmt, da man nicht besonders viel über die und ihre Handlungsabsichten erfährt. Der Leser begleitet sie fast ausschließlich bei der Suche nach Antworten, nachdem sie die Glasmurmel-Sammlung ihres Vaters gefunden hat. Erstaunlich ist, dass sich die Suche und damit auch der ganze Roman (fast) auf einen einzigen Tag beschränkt. Fergus‘ Anteil ist deutlich größer und lernen ihn wirklich gut kennen, denn sein Erzählteil umfasst sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart.
    Es wird deutlich, dass Fergus mit dem Kennenlernen und heiraten von Sabrinas Mutter jahrelang ein Doppelleben geführt hat und er nie der sein konnte, der er wirklich war. Dafür bricht er sogar zu Teilen mit seiner Familie. Es erscheint als sei sie ihm peinlich gewesen. Fergus Doppelleben besteht vor allem aus dem Ausleben seiner Leidenschaft für Glasmurmeln, welche er nicht nur sammelt, sondern auch mit ihnen bei Wettbewerben spielt und damit sehr erfolgreich ist. Fergus‘ Vergesslichkeit nach dem Schlaganfall spielt in dem Roman nur eine untergeordnete Rolle und passt so gar nicht zu den ausführlichen Schilderungen aus seiner Kindheit bzw. seinem Leben aus der Ich-Perspektive. Leider fehlt es dem Roman auch an Interaktionen zwischen den einzelnen handelnden Personen. Sabrina telefoniert mit ihrem Vater im Verlauf der Handlung nur ein einziges Mal. Der Kontakt zu ihrer Mutter ist häufiger, aber dennoch kommt auch diese als relativ kühl rüber und man konnte sich von ihre kein so detailliertes Bild machen, wie über Fergus. Sabrina, Mutter von drei Kindern und verheiratet, erweckt den Anschein, dass sie selbst nicht so recht weiß, was sie möchte. Sie beteuert immer wieder, dass sie ihr Leben, ihren Job und ihren Mann liebt. Doch so oft wie sie es sagte, erschien es mir mehr wie ein Sich-selbst-Einreden. Ich konnte während des ganzen Romans nicht so recht warm werden wir mit ihr.
    Der Roman weißt keine besonderen Spannungsbögen oder Wendungen auf. Es ist vielmehr die Geschichte von Fergus, der bereits vor dem Schlaganfall verstanden hat, dass Familie wichtig ist und dass er von Anfang er selbst sein muss. Mir war nicht so ganz klar, wo Frau Ahern mit diesem Roman hin wollte bzw. worin die Quintessenz lag, denn Fergus hat bereits vor dem Schlaganfall begonnen etwas in seinem Leben zu ändern und Einsicht zu gewinnen. Das Ende ist relativ offen und bleibt dem Leser überlassen, sich Gedanken über Fergus weiteren Lebensverlauf zu machen, jetzt wo Sabrina weiß, wer er ist.
    Alles in allem war der Roman durchschnittlich und konnte mich nicht wirklich fesseln. Mir fehlten schlicht und einfach die Botschaft des Ganzen und die Interaktionen in Form von Kommunikation und Konflikten zwischen handelnden Personen. Das konnte Frau Ahern schon besser.
    Wer weiß, was morgen mit uns ist Wer weiß, was morgen mit uns ist (Buch)
    21.11.2014

    Ich dachte, da wäre mehr drin...

    Inhalt: Die 17-jährige Prenna lebt mit ihrer Mutter seit vier Jahren in New York. Doch über ihre wirkliche Herkunft darf Prenna nichts sagen. Zusammen mit einigen wenigen Überlebenden, ist es ihr gelungen vor einer tödlichen Pandemie in die Gegenwart zu fliehen. Aus diesem Grund ist es Prenna untersagt mit ihren Mitschülern und den „Jetztgeborenen“ mehr als nötig zu reden, geschweige denn sich mit ihnen zu verabreden. Doch Prennas Mitschüler, Ethan, ahnt dass Prenna anders ist und sucht ihre Nähe. Einer Nähe, die Prenna eigentlich nicht zu lassen darf und der sie sich aber auch nicht mehr entziehen kann…
    Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Prenna geschrieben und lässt sich sehr flüssig und hintereinander lesen. Der Schreibstil ist einfach und lebendig. Einige Wörter wie z.B. „Geliebter“ wirken dennoch nicht ganz zeitgemäß für einen Jugendroman. Diese tauchen allerdings nur vereinzelt auf.
    Meinung: Ich fand das Buch recht durchwachsen. Man soll ja immer mit dem Positiven beginnen...gut gefallen hat mir die Idee an sich, dass hier Zeitreisende in unsere Zeit kommen/ flüchten, weil viele Jahrzehnte später eine Epidemie ausgebrochen ist. Die Idee finde ich im Gegensatz zu anderen dystopischen Romanen relativ greifbar. Schön, fand ich auch die Botschaft, dass wir Acht geben müssen mit unseren Ressourcen und unserer Umwelt, damit diese auch in Zukunft Bestand hat. Der Roman zeigt, dass wenn wir in unseren jetzigen Zeit anfangen unser Verhalten dahin gehend zu verändern, dass können wir unsere Zukunft positiv verändern.
    Ich fand die Umsetzung relativ flach und zu glatt, was auch der Kürze des Romans geschuldet ist. Die Kürze würde ich hier definitiv negativ bewerten. Die Handlung springt quasi fort und ich habe mich oft gefragt, wie es zu manchen Sachen gekommen ist. Da wurde Teile einfach weg gelassen.
    Auch mit Prenna und Ethan konnte mich nicht so sehr anfreunden, wenn dann mehr mit Ethan. Bei Prenna fehlte mir einfach die Authentizität. Auch die ganze Lovestory war mir zu präsent in dem kurzen Roman. Dafür hätte ich mir mehr Erklärungen und Hintergründe gewünscht zur eigentlichen Handlung.
    Das Ende fand ich relativ gut, weil es nicht klischeemäßig war a la "und sie liebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage". Endlich war auch eine gewisse Entwicklung in den Charakteren, allen voran Prennas Mutter, zu erkennen. Auch die Gemeinschaft setzt sich zum Ziel sich in eine andere, weniger überwachte Richtung mit neuer Führung zu entwickeln.
    Fazit: Die Grundidee des Buches hat mir gut gefallen und auch die Botschaft, die vermittelt werden sollte. Dennoch war die Umsetzung für mich teilweise nicht gut genug durchdacht und wirkte daher stellenweise aufgesetzt und unglaubwürdig. Das Buch kann man zwischendurch mal lesen, aber man hat auch nichts verpasst, wenn man es nicht gelesen hat.
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