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    Biest

    Aktiv seit: 30. September 2014
    "Hilfreich"-Bewertungen: 0
    25 Rezensionen
    Alchimie einer Mordnacht Benjamin Black
    Alchimie einer Mordnacht (Buch)
    29.10.2018

    Ein gelungener historischer Roman, weniger Krimi

    Inhalt:

    Prag, Winter 1599:

    Christian Stern, ein ehrgeiziger junger Gelehrter, Alchimist und unehelicher Sohn des Bischof von Regensburg, will am Hof des paranoiden und exzentrischen Habsburgers Rudolf II Karriere machen. Doch schon in der ersten Nacht findet er die Leiche einer jungen Frau, Magdalena, gerade erst 16 Jahre alt.
    Christian gerät in Verdacht – und in den Bannkreis skrupelloser Höflinge, die durch finstere Machenschaften versuchen, sich Vorteile zu verschaffen. Bald zieht Christian die Aufmerksamkeit des Kaisers selbst auf sich. Doch mit der kaiserlichen Gunst wächst die Furcht, dass es in diesem Ränkespiel auch um sein eigenes Leben gehen könnte.

    Meine Meinung:

    Dem Autor ist es gelungen, mich als Leser ins Prag des 17. Jahrhunderts zu entführe. Die tollen bildhaften Beschreibungen und die Sprache, versetzen einen sofort zurück in die damalige Zeit.

    Die handelnden Personen waren sehr gut dargestellt. Sie waren unterschiedlich, hatten Tiefe und jeder hatte seine Macken. Jeder schien Geheimnisse zu haben und es war auch für mich als Leser schwierig herauszufinden, wem man trauen kann und wem nicht.
    Gemeinsam mit Christian Stern versucht man des Rätsels Lösung näher zu kommen und den wahren Täter zu finden. Stück für Stück muss man sich die Fakten hart erarbeiten. Immer wieder tauchen neue Hinweise auf und führen zu noch mehr Verdächtigen. Sein Charakter hat mir sehr gut gefallen. Er ist wissbegierig, intelligent und mutig. Nichts und Niemand scheint ihn aufhalten zu können. Doch je höher man steigt, desto tiefer kann man fallen.

    Die Atmosphäre die im ganzen Buch herrschte, war einfach toll. Man lernt Sitten und Bräuche kennen, bekommt einblicke in die Zeit von Kaiser Rudolf II, seinem Hof und seinen Untertanen. Dort wird vor Folter nicht zurückgesteckt um potentielle Verdächtige zu reden zu bringen. Christian steckt seine Nase tief in Angelegenheiten anderer Personen und bringt sich damit selbst in Gefahr.
    Bis zum Schluss blieb es, dank ungeahnter Wendungen und geschickt gelegten Finten, sehr spannend.

    Der Schreibstil war sehr angenehm und ließ sich für einen historischen Roman erstaunlich gut und flott lesen.

    Das Cover gefällt mir gut. Es ist ein bisschen auf alt gemacht und versetzt einen bereits vor dem Lesen in die damalige Zeit.

    Fazit:

    Ein toller historischer Kriminalroman, mit einer gelungen Atmosphären und einem mutigen und intelligenten Protagonisten. Eine klare Leseempfehlung!
    Wie ich fälschte, log und Gutes tat Wie ich fälschte, log und Gutes tat (Buch)
    29.10.2018

    Maximal anders!

    Was tun, wenn einen der Teufelskreis aus Lügen gefangen hält und nur der nächste Schwindel rettet? Ganz klar: weitermachen!

    Inhalt:

    Weiden ist eine Vorzeigekleinstadt: Die Wirtschaft brummt, von den Lady-Lions gibt es Charity-Barbecues für Flüchtlinge, die Tennisjugend gewinnt das Landesfinale, und mit dem neuen Schuljahr prangt von jeder Wand ein Antidrogenplakat der Champions mit dem Slogan: »Geh ans Limit! Ohne Speed!«. Benedikt Jäger und seine Kumpels Vince und Prechtl sind nicht nur mittendrauf zu sehen, sie stecken auch mittendrin in dieser schönen Welt, die alle Abgründe vertuscht:
    Die Nächte feiern sie exzessiv im „Butterhof“, wie sie ihre Schulleistungen am neuen Evaluierungssystem vorbei vor den erfolgreichen Eltern verbergen, steht in den Sternen. Und dass die Lady-Lions ausgerechnet Chrystal-Mäx, den Unterweltkönig und berüchtigten „Butterhof“-Betreiber, mit einer Finanzspritze beim Bau von Flüchtlingswohnungen unterstützen, macht die Lage noch unübersichtlicher…

    Anarchisch und pointensatt im Hochgeschwindigkeitsrausch erzählt, getragen von bitterbösem Humor – ganz großes Tennis!

    Meine Meinung:

    Ich habe dieses Buch in einer Leserunde gelesen, daher weiß ich, dass einige dieses Buch abgebrochen haben. Es hat mit Sicherheit seine Extreme. Ich habe es zu Ende gelesen.

    Benedikt (15) erzählt das Buch aus seiner Sicht, erzählt über seinen Schulalltag, seine Familie, seine Freunde, mit denen er viel Zeit verbringt, ob in der Schule oder beim Tennis. Ein ganz normales Teenieleben, wenn da diese Extremen nicht wären.
    Benedikt ist nett, hilfsbereit und eigentlich ein ziemlich ruhiger Charakter.

    Die Sprache ist modern, mit vielen Kraftausdrücken und sehr vielen „fuckings“, wer damit nicht umgehen kann, sollte diesem Werk eher den Rücken kehren.
    Mir hat der Schreibstil gefallen, auch wenn er anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig war.

    Die Beschreibungen waren sehr bildhaft, so das man keinerlei Schwierigkeiten hatte sich auch die abstraktesten Dinge vor Augen zu rufen.
    Die Charaktere waren interessant und sehr abwechslungsreich. In Benedikt konnte man sich super hineinversetzen, kaum angefangen zu Lesen, fühlte man sich sofort wieder in seine Jugend zurückversetzt.

    Das Cover finde ich sehr gelungen. Es zieht sicher einige Blicke auf sich, aber niemals hätte ich gedacht, was sich dahinter verbirgt.

    Fazit:

    Ein außergewöhnlicher Roman der etwas anderen Art. Sicher nichts für jeden, mir hat er gefallen. Er sticht aus der Masse heraus!
    Die Tote im Wannsee Die Tote im Wannsee (Buch)
    29.10.2018

    Aufgeheizte Stimmung

    1968 – Wolf Heller ermittelt in politisch aufgeheizten Zeiten

    Inhalt:

    West-Berlin, 1968. Studenten demonstrieren lautstark in den Straßen, während die Stasi in aller Stille Spione auf die andere Seite der Mauer schickt. Wolf Heller, Kommissar bei der Mordinspektion M I, interessiert sich eigentlich nicht für Politik. Doch dann wird eine junge Frau tot im Wannsee gefunden. Heidi Gent arbeitete in der Kanzlei des linken Anwalts Horst Mahler. Heller soll den Fall schnell abschließen, ohne allzu tief zu graben. Denn auf der Polizei lastet noch immer der Schatten des Mordes an Benno Ohnesorg, der Druck aus dem Schöneberger Rathaus ist enorm, und die sensationshungrige Presse lauert auf Fehler. Für Heller wird der Fall zur Zerreißprobe. Sein Chef und auch sein Vater, ein ehemaliger Polizist, wollen ihn mit aller Macht von weiteren Ermittlungen abbringen. Und dann zerren auch noch seine Vermieterin Paula, die ihn heiraten will, und die lässige Amerikanerin Louise aus der Kommune Wielandstraße an dem Einzelgänger. Heller muss sich entscheiden.

    Rudi Dutschke, Uschi Obermaier, Willy Brandt, Axel Springer – die Sechzigerjahre sind ihre Bühne. Es steht viel auf dem Spiel. Und Wolf Heller muss sich als junger Kommissar in wilden Zeiten beweisen.

    Meine Meinung:

    Der Einstieg ins Buch war etwas schwierig, da man bereits direkt am Anfang mit sehr vielen Personen konfrontiert wird. Das hat sich aber schnell gelegt, denn die Figuren werden im weiteren Verlauf alle häufiger erwähnt.
    Die Atmosphäre Ende der 60er Jahre wurde super eingefangen. Man fühlt sich sofort in die damalige Zeit zurückversetzt. Das hat mir sehr gut gefallen. Auch tauchen einige bekannte Namen, Orte und Gebäude in der Geschichte auf.

    Heller ist ein junger und sympathischer Kommissar. Er hatte, bzw. hat es nicht immer einfach, versucht aber das Beste daraus zu machen und geht Dingen, die er nicht versteht auf den Grund.
    Es gibt natürlich auch weniger sympatische Figuren, wie zum Beispiel Doll. Den hatte ich sofort gefressen und das hat sich aufgrund seiner blöden und unangebrachten Kommentare auch bis zum Ende nicht gelegt.
    Die handelnden Personen waren gut und detailliert beschrieben, was sowohl das Aussehen als auch den Charakter betrifft.

    Die Story an sich war spannend, gut recherchiert und toll aufgebaut. Gemeinsam mit Heller ermittelt man bis zum Schluss, wo auch dann die wichtigsten Fragen geklärt werden. Das Ende hat mir gut gefallen und hielt auch noch die ein oder andere Überraschung bereit.

    Ebenfalls gut gefallen hat mir das Glossar, ganz am Ende. Dort werden die wichtigsten Begriffe anschaulich erklärt.
    Der Schreibstil war auch super angenehm und ließ sich flott lesen.
    Das Cover gefällt mir, es passt zur damaligen Zeit und zur Geschichte.

    Fazit:

    Ein spannender, gut durchdachter, super recherchierter Krimi, mit einer toll eingefangenen Atmosphäre der 60er Jahre. Eine klare Leseempfehlung.
    Das Geheimnis der Muse Jessie Burton
    Das Geheimnis der Muse (Buch)
    29.03.2018

    Ein toller Roman voller Geheimnisse

    Inhalt:

    London, 1967. Odelle Bastien, aus Trinidad nach England gekommen, um ihren Traum vom Schreiben zu verwirklichen, ergattert einen Job in der renommierten Kunstgalerie Skelton. Durch einen sensationellen Fund – ein Gemälde des seit dem Spanischen Bürgerkrieg verschollenen Künstlers Isaac Robles –, wird Odelle in eine Geschichte verstrickt, die ihr Leben völlig auf den Kopf stellt. Denn um das Gemälde rankt sich ein folgenschweres Geheimnis, das ins Jahr 1936 zurückreicht, als Olive Schloss, eine begabte junge Malerin, in Andalusien auf den Künstler und Revolutionär Isaac Robles trifft. Eine Begegnung, die ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht.
    Zwischen dem schillernden London der Sechziger und dem schwülheißen Andalusien der Dreißiger, wo sich die Revolution wie ein Donnergrollen ankündigt, spinnt Jessie Burton eine fesselnde und betörende Geschichte um große Ambitionen und noch größere Begierden.

    Meine Meinung:

    Mich hat Jessie Burton mit ihrem tollen, fesselnden Schreibstil und dieser unterhaltsamen, geheimnisvollen Geschichte absolut in ihren Bann gezogen.
    Einmal angefangen wird dieses Buch zu einer Sucht, man kann mit dem Lesen kaum mehr aufhören.
    Die Charaktere waren sehr abwechslungsreich und realistisch gezeichnet.
    Odelle, sowie auch Olive, sind beides Künstlerinnen, auf der Suche nach Anerkennung. Beide, Odelle im Jahre 1967 und Olive im Jahre 1936, haben mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen und Hürden zu überwinden.
    Nebenbei erfährt man auch einiges über die Zustände in Spanien 1936, kurz bevor der Krieg ausbrach. Plünderüngen, Morde und Machtspiele sind hier an der Tagesordnung.
    In London 1967 hat es Odelle als schwarze Mitbürgerin auch nicht leicht und kämpft gegen Vorurteile an. Doch beide gehen ihren Weg.
    Die Sprünge zwischen den beiden Jahren und Orten fand ich sehr gelungen. So erfährt der Leser Stück für Stück immer ein bisschen mehr und kommt dem Geheimnis auf die Spur. Dieses wird aber erst kurz vor Schluss gänzlich gelüftet und so bleibt es bis zum Ende enorm spannend.

    Der Schreibstil war fesselnd und bildhaft. Einige Cliffhanger sorgen zusätzlich dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
    Am Anfang konnte ich mit dem Cover nicht wirklich etwas anfangen. Aber im Nachhinein kann ich sagen, dass es absolut gelungen ist und sehr gut zur Geschichte passt.

    Fazit:

    Ein tolles Buch über die Kunst, die Liebe und die Zukunft. Eine klare Leseempfehlung für alle die, die sich gerne auf die Suche nach einem unglaublichen Geheimnis begeben, was sich in einer fesselnden Geschichte verbirgt.
    Die Morde von Pye Hall Die Morde von Pye Hall (Buch)
    13.03.2018

    Genialer Aufbau, enorm spannend

    Inhalt:

    Susan Ryeland, Lektorin bei Cloverleaf Books, arbeitet schon seit Jahren mit dem Bestsellerautor Alan Conway zusammen. Die Leser lieben seine Krimis mit dem Detektiv Atticus Pünd, der seine Fälle charmant wie Hercule Poirot zu lösen pflegt.
    Doch in seinem neuesten Fall ist nichts wie es scheint. Zwar gibt es zwei Leichen in Pye Hall und auch diverse Verdächtige, aber die letzten Kapitel des Manuskripts fehlen und der Autor ist verschwunden. Ein merkwürdiger Brief legt nahe, dass er sich das Leben genommen hat. Susan Ryeland muss selbst zur Detektivin werden, um nicht nur den Fall der Morde von Pye Hall zu lösen, sondern auch die Umstände des Todes von Alan Conway zu enträtseln.

    Meine Meinung:

    Antony Horowitz hat es geschafft, mich über 600 Seiten lang an dieses Buch zu fesseln. Einmal angefangen, konnte ich dieses Werk einfach nicht mehr aus den Händen legen.
    Die Idee, zwei Bücher so miteinander zu verbinden, dass sie eine Geschichte ergeben, ist genial und verblüffend zu gleich. Ihm ist es super gelungen. Es gibt einige Stellen gegen Ende, da weiß man selbst nicht mehr, wo man gerade ist. Befindet man sich nun in der Geschichte von Horowitz oder von Alan Conway? Ich fand es absolut faszinierend.

    Trotz der Fülle an Personen, die diesen Roman enorm bereichern, hatte ich keinerlei Probleme sie auseinanderzuhalten. Jeder Charakter wird einzeln vorgestellt, und selbst da wurde es zu keinem Zeitpunkt langweilig. Man versucht die ganze Zeit den Mörder zu finden. Hat man dann eine Person ins Auge gefasst, muss man den Verdacht nach ein paar weiteren gelesenen Seiten jedoch wieder verwerfen, weil sich schon wieder ein neues Sternchen am Mörderhimmel auftut.
    Die Beschreibungen der Personen und der Landschaft sind sehr detailliert, realistisch und charakterstark dargestellt. Ich hatte alles und jeden sofort bildlich vor Augen, das fand ich sehr schön.

    Die Auflösung gibts erst ganz am Schluss. Vorher hatte ich auch keinerlei Chance den wahren Mörder zu identifizieren. So viele Charaktere, geschickte Finten, kleine Hinweise und jede Menge Tatmotive machen es einem aber auch einfach unmöglich. So blieb es spannend bis zum Ende und man kann sich von der Auflösung überraschen lassen.

    Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Er ließ sich flüssig und angenehm lesen.
    Das Cover mit der diebischen Elster gefällt mir sehr und passt super zum Roman.

    Fazit:

    Ein sehr spannender Roman mit einem interessanten Aufbau. Unterhaltsam von der ersten bis zur letzen Seite. Ein wahres Meisterwerk, welches in dieser Form gerne öfter lesen würde.
    Eine klare Lesempfehlung für Krimifans und Leser die auf unglaublich gut konstruierte Geschichten stehen.
    Butler, N: Herzen der Männer Butler, N: Herzen der Männer (Buch)
    01.03.2018

    Von Vätern und Söhnen

    "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr." (Wilhelm Busch)

    Inhalt:

    In den Augen seines Vaters ist Nelson eine Enttäuschung. Wer will schon ein Kind, das weder Freunde noch Selbstbewusstsein besitzt? Je intensiver der verunsicherte Junge sich nach Zuwendung sehnt, desto stärker sondert sich der Vater ab, bis er irgendwann ganz aus dem Leben seines Sohnes verschwindet. Doch in einem Punkt hat er sich getäuscht. Nelson ist nicht allein. Jonathan, sein bester Freund aus dem Pfadfinderlager, ist das genaue Gegenteil von Nelson: bei allen beliebt, pragmatisch und mit einer unverwüstlichen Leichtigkeit ausgestattet. Was aber treibt jemanden wie Jonathan dazu, sich mit einem Außenseiter anzufreunden? Und stand Jonathan wirklich immer so rückhaltlos zu ihm? Das Leben im rauhen Wisconsin verlangt Nelson, Jonathan und dessen Familie Prüfungen ab, die Freundschaft und Loyalität auf eine harte Probe stellen.
    Über eine Zeitspanne von drei Generationen und ebenso vielen Kriegen erkundet dieser Roman die Herzen der Männer: ihre Schwächen und Geheimnisse, ihre Bedürfnisse und Werte.

    Meine Meinung:

    Eine ganz außergewöhnliche Geschichte, über Vater-Sohn-Beziehungen, Ehre, Macht, Hoffnung und Liebe.
    Mir haben die Charaktere zum größten Teil sehr gut gefallen. Sie waren sehr abwechslungsreich, wobei es einigen leider an der Tiefe gefehlt hat, aber dennoch interessant und grundverschieden.
    Nelson, einer der Hauptprotagonisten, habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Er musste als Kind bereits viele körperliche und seelische Qualen überstehen und ist dennoch zu einem liebenswerten und tolleranten Mann herangewachsen. Auch die meisten anderen Figuren haben sich mit der Zeit sehr schön entwickelt. Schön zu beobachten sind die Werte, die sich über die Jahre hin verändern. So beginnt das Buch im erten Teil 1962, geht mit dem zweiten Teil 1996 weiter, der dritte Teil spielt im Jahre 2019 im Sommer und der vierte und letzte Teil im Herbst 2019. Auch fand ich es interessant mitzuerleben wie sich die Charakter mit zunehmendem Alter verändert haben. Was sie aus ihrer Jugend mitgenommen haben und an ihre Kinder weitergeben.

    Als etwas seltsam empfand ich allerding das Ende. Es hat für mich nicht so recht zum Rest der Geschichte gepasst. Es war definitiv der spannendste und ereignisreichste Teil, keine Frage, aber einige der Vorkommnisse passten da, für mich, irgendwie nicht hin.

    Den Schreibstil und die bildhaften Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Durch die Zeitsprünge, die Rückblicke und die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven baut sich in der Geschichte auch eine gewisse Spannung auf.

    Fazit:

    Eine tolle und berührende Geschichte über das Erwachsenwerden, Werte, Liebe und Vatersein.
    Harper, J: Rache der Polly McClusky Harper, J: Rache der Polly McClusky (Buch)
    22.02.2018

    Spannend und berührend

    Inhalt:

    Polly McClusky ist eigentlich zu alt für den Teddybär, den sie überallhin mitnimmt. Die Elfjährige ist schüchtern, verträumt und eine Einzelgängerin. Ihren Vater kennt sie kaum, er ist seit Jahren im Gefängnis. Doch dann bricht er aus, um ihr das Leben zu retten, denn auf Polly ist ein Kopfgeld ausgesetzt.
    Unvermittelt seht er vor ihr. Nate McClusky ist Anfang 30 und hat im Gefängnis ein Mitglied der Gang Aryan Steel umgebracht. Nate will nicht für die White Supremacists arbeiten. Der Anführer spricht ein Todesurteil über ihn und seine Familie aus, und die Aryan Steel sind ein mächtiger Feind.
    Für Nates Exfrau kommt jede Hilfe zu spät, aber er ist rechtzeitig an der Schule seiner Tochter. Polly ist weit klüger als ihr Vater, eine Außenseiterin, die ihre Furchtsamkeit durch das Kampftraining mit Nate und die gemeinsame Flucht überwindet. Und Nate weiß, irgendwie muss er das Todesurteil gegen sich und seine Tochter aufheben lassen. Er muss die Gang zum Verhandeln zwingen.

    Meine Meinung:

    Einmal angefangen zu lesen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich hatte es an einem Tag durch.
    Die einzelnen Kapitel sind so aufgeteilt, das man aus Sicht jeder Person Einblicke in die Geschehnisse bekommt. Dabei hat mir besonders die Entwicklung zwischen Polly und Nate gefallen. Polly kennt ihren Vater kaum, als dieser auftaucht und sie mitnimmt. Sie lässt sich aber auf ihn ein und er sich auch auf sie. Man kann sehr schön beobachten wie sie sich einander annäheren. Anfänglich wirkt Polly wie von einem anderen Stern, spricht über ihren Teddy, der sie überall hin begleitet, zu Nate. Durch das Kampftraining und die gemeinsamen Überfälle wird ihre Verbindung zueinander aber immer enger.
    Nate, eigentlich als böse beschrieben, wirkte auf mich eher sympathisch und sein Handeln ließ sich für mich auch sehr gut nachvollziehen, auch wenns eher illegaler Natur war.
    Auch die anderen Figuren waren schön gezeichnet und vielschichtig.
    Die Geschichte an sich ist doch eher ungewöhnlich und an manchen Stellen auch nicht ganz realistisch, aber die Spannung bleibt von Anfang bis Schluss hoch.
    Das Cover gefällt mir und passt sehr gut zu dieser Geschichte.
    Der Schreibstil war angenehm, mit Gangsterslang versehen, typisch amerikanisch und ließ sich super lesen.

    Zum Autor:

    Jordan Harper wurde 1976 in Missouri geboren. Er war Musikjournalist, Filmkritiker und Fernsehautor. Als Drehbuchautor war er u.a. Lead Writer bei den Fernsehserien „The Mentalist“ und „Gotham“. Zurzeit lebt er in Los Angeles und arbeitet am Drehbuch von „Die Rache der Polly McClusky“. Er wird außerdem das Script zur TV-Serie "L.A. Confidential" schreiben.

    Fazit:

    Ein tolles Buch über eine außergewöhnliche Vater-Tochter-Beziehung. Unbedingt lesen.
    All die Jahre All die Jahre (Buch)
    19.02.2018

    Eine berührende Geschichte

    Inhalt:

    Nora Flynn ist 21, als sie mit ihrer jüngeren Schwester aus Irland nach Amerika auswandert, um ihrem Verlobten zu folgen und Theresa eine Ausbildung zu ermöglichen. Doch Theresa wird schwanger, und Nora trifft eine folgenschwere Entscheidung. Fünfzig Jahre später hat Nora vier erwachsene Kinder: John, Bridget, Brian und Patrick, ihren Ältesten, der Nora beständig Sorgen bereitet und trotzdem ihr Liebling ist. Theresa lebt als Nonne in einem Kloster, als Patricks Tod die Schwestern nach Jahrzehnten des Schweigens wieder zusammenführt – und sie zwingt, sich mit dem auseinanderzusetzen, was ihr Leben für immer verändert hat.

    Meine Meinung:

    Auf den ersten paar Seiten hatte ich doch so meine Schwierigkeiten in den Roman hinein zu finden. Danach konnte ich dieses Buch kaum noch aus der Hand legen.
    Diese Geschichte handelt von einer Familie, in der Schweigen und Verdrängen ganz groß geschrieben wird. Zwei Schwestern, die von Irland nach Amerika reisten um dort das Glück zu finden. Jede Figur hat ihre Geheimnisse, die nach und nach ans Licht kommen. Die Charaktere sind alle sehr schön beschrieben, realistisch, menschlich und detailliert. Die Entwicklung der einzelnen Personen lässt sich super nachvollziehen und beobachten. Der tiefgründige Erzählstil lässt einen dabei tief in die Story eintauchen und alles hautnah miterleben.
    Man durchläuft hier ein auf und ab der Gefühle. An manchen Stellen ist man emotional berührt, an anderen total aufgewühlt und bei einigen kann man wiederum nur mit dem Kopf schütteln.
    Viele spannende und aktuelle Themen hat die Autorin geschickt in die Geschichte eingebunden, darunter zum Beispiel, Homosexualität, Glaube, eine junge Mutterschaft und Alkoholismus.
    Sehr interessant fand ich die Zeitsprünge. Ein Teil der Kapitel spielt 2009 und ein anderer beginnt 1957 und arbeitet die Vergangenheit auf. Auch sehr gelungen fand ich, das aus Sicht beider Schwestern erzählt wird. So fällt es einem noch leichter, sich in die jeweilige Person hineinzuversetzen und man bekommt noch tiefere Einblicke in ihr Seelenleben.
    Der Schreibsil ist auch sehr angenehm zu lesen.
    Das Cover gefällt mir persöhnlich eher weniger, aber es kommt mir auch mehr auf den Inhalt an, und der stimmt hier absolut. J. Courtney Sullivan ist es hier gelungen mich absolut zu fesseln. Eine tolle Geschichte über zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Immer wieder stellt man sich Fragen und fiebert der Antwort in den nächsten Kapiteln regelrecht entgegen.
    Einige Fragen bleiben offen, was der Story aber keinen Abbruch tut. Es passt einfach zu den Schwestern und deren Geschichte. Ein wirklich sehr berührender und emotional aufwühlender Roman, über Schweigen und Verdrängen, Liebe und Zusammenhalt.

    Fazit:

    Ein Buch das man nicht verpassen sollte. Hier kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung geben.
    Schlüssel 17 Schlüssel 17 (Buch)
    07.02.2018

    Vielversprechender Reihenauftakt

    Inhalt:

    In der Kuppel des Berliner Doms hängt eine grausam zugerichtete Tote mit schwarzen Flügeln: Es ist die prominente Dompfarrerin Dr. Brigitte Riss. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel. In den Griff ist die Zahl 17 geritzt.Tom Babylon vom LKA will diesen Fall um jeden Preis. Denn mit diesem Schlüssel verschwand vor vielen Jahren seine kleine Schwester Viola. Doch Tom bekommt eine unliebsame Partnerin für die Ermittlungen. Die Psychologin Sita Johanns fragt sich schon bald, wer in diesem Fall mehr zu verbergen hat: Tom oder der Mörder, der sie beide erbarmungslos vor sich hertreibt.

    Meine Meinung:

    Marc Raabe ist hier ein grandioser Reihenauftakt gelungen. Mit Tom Babylon vom LKA und seiner Kollegin Psychologin Sita Johanns, hat er ein tolles Ermittlerduo geschaffen. Am Anfang sind sich die beiden nicht ganz grün, aber im Laufe der Ermittlungen wachsen sie zu einem super Team zusammen. Diese Entwicklung kann der Leser hautnah mitverfolgen, genau wie die detailliert beschriebene Ermittlungsarbeit. Tom und Sita waren mir von Anfang an sympathisch. Die beiden könnten zwar unterschiedlicher nicht sein, aber sie ergänzen sich super. Beide versuchen ihre Geheimnisse aus der Vergangenheit so gut es geht zu verbergen, doch im Laufe der Geschichte erfährt man als Leser immer mehr.
    Die verschiedenen Handlungsstränge machen die Story enorm spannend. Immer wieder versucht man sich auszumalen wie diese denn nun plausibel zusammenlaufen könnten. Die bildhaften Beschreibungen und die vielen unterschiedlichen aber durchaus interessanten Charaktere machen dieses Buch zu einem wahren Lesevergnügen.
    Von Beginn an hat der Leser hier die Chance mitzuermitteln. Ich habe es auch versucht, aber bin kläglich gescheitert. Immer wieder führt Marc Raabe einen gekonnt in die Irre. Legt falsche Fährten, wirft einem erneut ein Häppchen hin, so das man denkt „gleich hab ich‘s“, um dann doch wieder feststellen zu müssen, das man dem Autor erneut auf den Leim gegangen ist. So bleibt dieser geniale Thriller spannend bis zum bitteren Ende. Am Ende kommt dann auch der große Knall, fast alles wird aufgelöst. Ich muss sagen, damit habe ich so nicht gerechnet. Nun, da es sich ja um einen Reihenauftakt handelt, kann ich es kaum erwarten bis der nächste Band erscheint.
    Einmal angefangen zu lesen, konnte ich dieses Buch nicht mehr aus den Händen Legen. Ich habe diesen 510 Seiten starken Wälzer innerhalb von zwei Tagen verschlungen. Der Schreibstil, der sich sehr gut und flott lesen lies, hat sein übriges dazugetan.

    Fazit:

    Eine glasklare Leseempfehlung für alle Krimi und Thrillerfans und die, die es noch werden wollen. Ein Lese-Muss. Wer dieses Buch nicht liest, hat ganz klar etwas verpasst.
    Zijl, A: Die amerikanische Prinzessin Zijl, A: Die amerikanische Prinzessin (Buch)
    06.02.2018

    Eine emotionale Achterbahnfahrt

    „Courage all the time“ - den Mut nie verlieren!

    Inhalt:

    Am 13. April 1927 geht Allene Tew im Hafen von New York an Bord der Mauretania. Sie lässt ein Leben hinter sich, das ihr alles geschenkt hatte, wovon Sie als junges Mädchen vom Land einst träumte: Wohlstand, Ansehen, Mutterglück und die Liebe ihres Lebens. Fast alles hat sie wieder verloren. ›Die reichste und traurigste Witwe der Stadt‹ nennen die Klatschspalten Allene. Doch an diesem Tag bricht sie auf in eine neue Welt. In Europa wartet auf sie eine zweite Heimat, eine Zukunft als wahrhaftige Prinzessin, russische Gräfin und Patentante von Königin Beatrix. ›Die amerikanische Prinzessin‹ ist die Rekonstruktion eines faszinierenden Lebens vor dem historischem Panorama von Wirtschaftsboom, Revolution und Krieg. Vor allem aber ist es die bewegende Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, die den Mut hat, ihren eigenen Weg zu gehen bis zum bitteren Ende.

    Meine Meinung:

    Mit sehr viel Charme und Stil erzählt die niederländische Autorin Annejet van der Zijl die Geschichte der amerikanischen Prinzessin Allene. Eigentlich ist diese Lektüre ein Sachbuch, liest sich die Geschichte, vom Leben der Allene Tew, doch eher wie ein Roman. Dank der vier Jahre langen Recherchearbeit der Autorin bekommt man tiefe Einblicke in das Leben der amerikanischen Prinzessin. Sie schreibt über ihr bewegtes Leben, über Glück und Trauer, Ängste und Verluste, vom ausgegrenzt sein und der Dazugehörigkeit. Vom industriellen Aufschwung, über den Untergang der Titanic, den Börsencrash, den 1. Weltkrieg bis hin zum 2. Weltkrieg.
    Der Schreibstil hat mir persönlich sehr gut gefallen, man fühlte sich sofort in die damalige Zeit zurückversetzt. Er ließ sich trotz der anspruchsvolleren Themen sehr flüssig lesen. Besonders die eingebauten Zitate, Zeitungsartikel, Briefe und Redewendungen, zum größten Teil in englisch, fand ich sehr gelungen und haben das Ganze ein bisschen aufgelockert.
    Am Anfang des Buches findet man eine Landkarte und einen Stammbaum, die einem die Orientierung erheblich erleichtern.
    Ein absolutes Highlight waren für mich jedoch die Fotos von damals. Ganze 47 Stück gibt es davon, sie zeigen unter anderm Allene, ihre Familie, ihre Ehemänner und einige ihrer prachtvollen Behausungen.

    Das 264 Seiten starke Hardcover hat einen Neupreis von 24,95 Euro. Der durch die sehr aufwendige Gestaltung meiner Meinung nach völlig gerechtfertigt ist.

    Fazit:

    Ein Muss für Geschichtsfreunde und Fans historischer Romane.
    Lied der Weite Lied der Weite (Buch)
    03.02.2018

    Achterbahn der Gefühle

    Inhalt:

    Holt, eine Kleinstadt in Colorado. Die siebzehnjährige Victoria Roubideaux ist schwanger. Den Vater des Kindes, eine Sommerliebe, kennt sie kaum. Aber sie will das Kind unbedingt zur Welt bringen, auch wenn ihre Mutter sie deswegen aus dem Haus geworfen hat.

    Durch die Vermittlung ihrer Lehrerin Maggie Jones kommt Victoria auf der Farm von Raymond und Harold McPheron unter, zwei rauhbeinigen, unverheirateten alten Viehzüchtern, die mehr Ahnung von Kühen als von Menschen haben. Doch je größer Victorias Bauch wird, desto weniger klar wird gleichzeitig, wem mit diesem Arrangement mehr geholfen ist: dem Mädchen oder den alten Herren.

    Es ist möglich, die Einsamkeit zu durchbrechen – auch für Maggie, die ihren betagten Vater pflegt, auch für ihren Lehrerkollegen Tom Guthrie und seine beiden Söhne, die von ihrer Mutter verlassen wurden. Davon erzählt auf ergreifende Weise Kent Harufs bekanntester Roman.


    Meine Meinung:

    Kent Haruf entführt seine Leser in die fiktive Kleinstadt Holt im US-Bundesstaat Colorado.

    Die Umgebung ist total klasse beschrieben, mit vielen liebevollen Details, so fühlt man sich als Leser sofort mittendrin.

    Die Charaktere waren sehr abwechslungsreich und interessant dargestellt. Besonders gut haben mir die McPheron-Brüder gefallen. Man kann sich in sie hineinversetzen und ihre unglaubliche Entwicklung hautnah miterleben. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen. Aber auch die anderen Figuren waren zum größten Teil toll gezeichnet. Vicky wächst einem mit jeder gelesenen Seite auch immer mehr ans Herz, genauso wie Ike und Bobby. Weniger gut gefallen hat mir dagegen Tom Guthrie, der Vater von Ike und Bobby. Er blieb mir zu blass und zu fremd.

    Die vielen unterschiedlichen Themen, wie Schwangerschaft, Depressionen, Demenz und viele andere, hat der Autor grandios in eine unterhaltsame, teils auch sehr amüsante Geschichte gepackt.

    Man geht beim Lesen durch Höhen und Tiefen, spürt die Verzweiflung und die Hoffnung der Menschen. An manchen Stellen muss man sich ein Tränchen verkneifen, an anderen könnte man sich vor lauter Unverständnis und Wut die Haare raufen.

    Sprachlich hat mich dieses Buch total begeistert. Es liest sich super flüssig. Anfangs hat mir die Wörtliche Rede ein bisschen gefehlt, aber daran gewöhnt man sich schnell. Jeder Protagonist hat seine eigenen Kapitel, die meist relativ kurz sind. Dies ist ein Grund, warum man nur so durchs Buch fliegt. Man kanns kaum abwarten bis es bei der gewünschten Figur weitergeht, ein wahrer Pageturner.


    Fazit:

    Hier kann ich euch nur ans Herz legen, dieses Buch zu lesen. Mir hats bis auf ein paar Seiten, die ich einfach überflüssig für die Geschichte fand, sehr gut gefallen.
    Untiefen Untiefen (Buch)
    17.11.2017

    Spannend und bewegend

    Zum Inhalt:

    Als Privatdetektivin Nora Watts um fünf Uhr morgens einen Anruf erhält, ahnt sie nichts Gutes. Tatsächlich erwartet sie ein neuer Fall, der alte Wunden wieder aufreißt: Ihre Tochter Bonnie, die sie vor 15 Jahren zur Adoption freigegeben hat, wird vermisst. Nora ist die letzte Hoffnung der verzweifelten Adoptiveltern, denn die Polizei hat die Suche nach der chronischen Ausreißerin längst aufgegeben. Obwohl Nora ihrer Vergangenheit am liebsten den Rücken kehren würde, lässt ihr der Fall keine Ruhe – und nur wenn sie sich ihren Dämonen stellt, kann sie das Mädchen retten.

    Zur Autorin:

    Die Kanadierin Sheena Kamal studierte Politikwissenschaften an der University of Toronto. Sie ist in der Film- und Fernsehbranche tätig, zuletzt war sie bei der Entwicklung einer Crime-Drama-Serie für Recherchen zuständig. Ihre Erfahrungen inspirierten sie dazu, ihren ersten Thriller zu schreiben.

    Meine Meinung:

    Mit Nora Watts ist Sheena Kamal ein absolut toller und bewundernswerter Charakter gelungen.
    Nora hatte es in ihrem Leben nie leicht, als Blues-Sängerin hoffte sie auf den großen Durchbruch, aber leider machte ihr das Leben da einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Durch einige Kontakte landet sie in einem Detektivbüro in Vancouver, arbeitet als lebender Lügendetektor und verbringt ihre Freizeit mit ihrer Hündin Whisper. Ihre „Wohnung“ im Keller der Detektei. Als ihre leibliche Tochter verschwindet wendet sich das Blatt und ihr ruhiges zurückgezogenes Leben gerät aus den Bahnen. Immer wieder gerät sie in gefährliche Situationen und verfällt erneut dem Alkohol. Auch wenn Nora denkt sie wäre alleine auf dieser Welt, ist sie es nicht. Denn es gibt Bekannte die sich um sie sorgen und diese greifen häufig in letzter Sekunde ins Geschehen ein und retten ihr somit das Leben.

    Die Charaktere finde ich durch die Bank weg toll. Sheena Kamal geht sehr auf die unterschiedlichen Personen ein und beschreibt ihr Umfeld, Privatleben, Gefühle, Ängste und Sorgen. Es tun sich menschliche Abgründe auf. Einige heikle Themen, wie es sie aber leider zuhauf in der Realität gibt werden hier behandelt. So zum Beispiel Noras Alkoholsucht, ihre posttraumatische Belastungsstörung, Homosexualität, Adoption, Trennung der Eltern, schwierige Teenager in der Pubertät. Das alles und noch einiges mehr hat die Autorin meiner Meinung nach perfekt in eine tolle und spannende Geschichte integriert.
    Auch die Suche nach den „bösen Buben“ gestaltet sich hier als gar nicht so einfach. Ich wurde mehrmals aufs Glatteis geführt.
    Die bildhaften Beschreibungen ermöglichen einem ein sofortiges Eintauchen ins Buch. Ich hatte alles direkt vor Augen und keine Probleme mir die Umgebung bildlich vorzustellen.
    Der Schreibstil hat mir auch gut gefallen. Er lässt sich flüssig lesen.
    Das Cover gefällt mir ebenfalls. Schlicht gehalten mit wenig Farbe, absolut passend für diesen Thriller.

    Fazit:

    Eine ganz klare Leseempfehlung für alle die es gerne spannend mögen und sich ganz nebenbei mit ernsten Themen beschäftigen.
    Dunkel Land Dunkel Land (Buch)
    17.11.2017

    Guter Krimi mit mehr Potenzial

    Inhalt:

    Gut Wuthenow, ein altehrwürdiges Anwesen im Havelland; hier soll sich Verena Hofer die nächsten drei Monate um den Neffen der Hausherrin kümmern. Überrascht stellt sie fest, dass ihr Schützling der geniale wie arrogante Dr. Carl von Wuthenow ist. Der Kriminalist wurde erst kürzlich angeschossen und leidet seitdem unter Störungen des Kurzzeitgedächtnisses. Carl lehnt den Plan seiner Tante strikt ab. Verena, die das Geld dringend braucht, geht einen Deal mit ihm ein: Er lässt sie ihren Job machen, sie hilft ihm bei der Ermittlungsarbeit. Und schon der erste Fall hat es in sich: Eine übel zugerichtete Leiche wird auf einem Berliner Bauplatz gefunden und die Spuren weisen in die rechte Szene …

    Zur Autorin:

    Roxann Hill wurde in Brünn/Tschechien geboren. Während des Prager Frühlings flüchtete sie als kleines Mädchen mit ihren Eltern nach Deutschland, wo sie aufwuchs und auch heute noch lebt. Mittlerweile widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und kümmert sich außerdem um zwei Kinder, zwei große Hunde und einen Mann.

    Meine Meinung:

    Die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Das Ermittlerduo war einmal was anderes, ein Profiler, der sich jeden Morgen wieder neu in sein Leben einlesen muss und sein „Kindermädchen“ eigentlich Literaturdozentin, somit in dieser Sparte völlig fehl am Platz. Beide waren mir von Anfang an echt sympathisch. Im Laufe des Falls haben sie sich sehr gut ergänzt. Das sich zwischen den beiden etwas anbahnt, bei dieser engen Ermittlungsarbeit ist einem auch schnell klar, aber für meinen Geschmack hätte es in einem Krimi durchaus etwas weniger Geschnulze sein dürfen. Auch hätte auf dem Titelbild über Gut Wuthenow, wenn man auf die Charaktere blickt die dort leben, die Sonne scheinen müssen. Alles tip top in Ordnung und alle haben sich lieb. Das steht im krassen Gegensatz zu den Ermittlungsarbeiten. Diese fand ich durchaus realistisch und nachvollziehbar beschrieben, bis auf Verena, die als Außenstehende scheinbar alles machen durfte von Verhören bis hin zur Sichtung von Beweismaterials.
    Die rechte Szene und auch das Zuhältermilieu fand ich recht klischeehaft dargestellt.
    Leider war für mich die Geschichte ziemlich durchsichtig, mein Verdacht viel nach ca. einem viertel des Buches auf eine Person und bei ihr blieb ich hängen bis zum Schluss. Beim Lesen hoffte ich die ganze Zeit das sich dieser nicht bestätigt. Hat er aber leider doch.
    Die Charaktere im Buch waren trotzdem interessant, auch wenn einige etwas mehr Farbe hätten bekommen können. Einige blieben doch sehr blass. Die tollen Beschreibungen rund ums Havelland, sei es in Berlin oder auf Gut Wuthenow, fand ich super. Ich hatte keinerlei Probleme mir das alles bildlich vorzustellen.
    Der Schreibstil war auch toll, ließ sich flott und angenehm lesen. Da Verena aus der Ich-Perspektive erzählt, fällt es einem auch super leicht sich in sie hineinzuversetzen.
    Mir persönlich gefällt das Cover, ich mag es schlicht und nicht so bunt. Für einen Krimi absolut passend.

    Fazit:

    Ein guter Krimi, tolles Ermittlerduo, bildhafte Beschreibungen. Allerdings kann ich hier nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Für spitzfindige Detektive wirds hier wahrscheinlich eher langweilig.
    Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich Sean Brummel: Einen Scheiß muss ich (Buch)
    11.11.2015

    Einfach köstlich

    Zum Inhalt:

    Müssen wir wirklich abnehmen, aufräumen und uns ökologisch korrekt verhalten? Vorwärtskommen im Job, zu allem eine Meinung haben und rausgehen, wenn die Sonne scheint?

    „Nein!“, sagt US-Bestseller-Autor Sean Brummel alias Tommy Jaud („Vollidiot“, „Hummeldumm“), „einen Scheiß müssen wir! Die Leute sterben nicht, weil sie zu wenig Licht bekommen. Sie sterben, weil sie zu wenig Spaß haben.“

    Was wir müssen und was nicht, sollte jeder selbst entscheiden. Sean Brummel hilft den Unentschlossenen unter uns dabei etwas auf die Sprünge. Auf eine geniale Art und Weise bringt er seine Ansichten und Absichten hier zu Papier und schafft es mühelos den Leser davon zu überzeugen, das sein Tun das einzig Richtige ist.


    Meine Meinung:

    Der Einstieg mit den ungewöhnlichen Nutzungsbedingungen war schon ein wahres Highlight. Aber was danach folgt ist einfach nur noch unglaublich genial. Mit fast jedem Satz spricht er mir aus der Seele. Ich bin ehrlich gesagt auch ein kleiner Tatsachenverdreher und mache es ähnlich wie Sean Brummel. Aus allem das Positive ziehen und das Negative somit verdrängen oder geschickt bei Seite schieben. ESMI (Einen Scheiß muss ich) Dann ist das Leben gleich viel lebenswerter.

    Immer wieder tauchen tolle Zitate und Sprüche auf, bei denen man sich ein lautes Lachen einfach nicht verkneifen kann. „Was du heute kannst besorgen, machste gar nicht oder morgen“ hört sich doch viel positiver an und man fühlt sich nicht gleich genötigt widerwillig etwas zu erledigen.
    Wie viele Tiere für einen einzigen Kopf Salat sterben müssen und wie viele Steaks man aus nur einem Rind gewinnen kann erfährt man auch auf sehr unterhaltsame Weise.

    Eine tolle Idee fand ich die kleinen Zusammenfassungen am Ende jeden Kapitels. Dort listet er noch einmal stichpunktartig Alles auf was im Kapitel vorkam und wer mag kann seine Unterschrift darunter setzen.
    Auch die Zeichnungen und Illustrationen die sich im ganzen Buch Raum schaffen sind sehr witzig und passen absolut in dieses Meisterwerk.

    Der flüssige und moderne Schreibstil lässt einen nur so über die Seiten fliegen. Einmal angefangen zu lesen, möchte man gar nicht mehr aufhören. Hier sind einige Lacher garantiert, deshalb sollte sich jeder überlegen wo er dieses Buch liest.


    Fazit:

    Ich habe mich selten so gut unterhalten gefühlt. Und ich glaub ich konnte einem Autor noch nie so recht geben mit seinen Ansichten. Ich bin davon überzeugt, dass wenn man öfters mal ESMI denkt und es dann auch tatsächlich durchzieht, man ein glücklicheres Leben führt.
    Big Magic Big Magic (Buch)
    28.09.2015

    Jeder Mensch ist kreativ

    Zum Inhalt:

    Welche Macht ist es, die uns Lieder schreiben, Filme drehen, Romane erzählen oder ein Restaurant eröffnen lässt?
    Elizabeth Gilbert nennt es „Big Magic“, den magischen kreativen Impuls in uns allen. Dann haben wir den Mut, die in uns verborgenen Schätze hervorzubringen, überwinden wir die Angst vor dem Scheitern. Dann werden unser Blick und unser Herz weiter und ein erfülltes Leben liegt vor uns.
    Ob Elizabeth Gilbert von ihrer Freundin in Kanada erzählt, die jeden Morgen vor der Arbeit Eislaufen geht, oder davon, wie Tom Waits einem neuen Song auflauert, immer geht es um den Moment der Inspiration, der alles auf den Kopf stellen kann. Wenn wir nur wollen.
    Mit ihrem bezaubernden Charme und funkensprühenden Talent erzählt Elizabeth Gilbert, wie wir Leben und Kunst in eins bringen können: Vertraue deiner Inspiration – und ein Leben voller Magie liegt vor dir.

    Zur Autorin:

    Elizabeth Gilbert, geboren 1969, wuchs auf einer Weihnachtsbaumfarm in Connecticut auf. Nach dem Studium in New York arbeitete sie u. a. als Journalistin für die „New York Times“ und begann, Bücher zu schreiben. Das „Time Magazine“ wählte sie unter die hundert einflussreichsten Menschen der Welt. Der internationale Durchbruch kam 2006 mit „Eat Pray Love“, einem Weltbestseller, in dem die Hauptfigur Elizabeth auf Weltreise geht und zu sich selbst findet: Dolce Vita in Italien, Meditation in Indien und das Glück auf Bali. 2010 wurde „Eat Pray Love“ mit Julia Roberts in der Hauptrolle verfilmt. Elizabeth Gilbert lebt mit ihrem Mann in New Jersey.

    Meine Meinung:

    Ich bin ehrlich gesagt mit keinen großen Erwartungen an dieses Buch rangegangen. Somit blieb dann auch die große Enttäuschung aus. Wenn mir dieses Werk neue Erkenntnisse schenkt, ok, wenn nicht, auch ok. Es finden sich weder Tipps noch hat mich Irgendwas inspiriert.

    Elizabeth Gilbert vertraut uns die Geschichte ihres Lebens an – und hilft uns, endlich an uns selbst zu glauben. (Klappentext „Big Magic“) Es ist ihre Geschichte und das kommt auch ziemlich deutlich rüber. Sie hat das Buch für sich geschrieben. Ich persönlich nehme kaum etwas aus dem Buch mit.
    Sehr schön fand ich die kleinen Geschichten, von Freunden und Familie, die sie zwischendurch immer mal wieder erzählt und die das Buch auflockern. Diese sind sehr unterhaltsam und bringen einen des Öfteren zum schmunzeln. Auch positiv ist der lockere und moderne Schreibstil mit dem sie die Leser direkt anspricht. Das war es von meiner Seite leider auch schon mit den positiven Aspekten.
    Die meisten Dinge waren mir einfach zu abgehoben, unrealistisch und esoterisch. Es gibt viele Dinge, die nicht jeder Mensch einfach mal so umsetzen kann wie er sich das wünscht, sei es aus finanziellen, familiären oder sonstigen Gründen. Und dann hat die Reise ein Ende, bevor sie begonnen hat.
    In meinen Augen gab es auch einfach zu viele Wiederholungen in diesem Buch und trotzdem fällt es einem sehr schwer, das Gelesene irgendwie im Hinterkopf zu behalten.
    Mir ist es auch noch nie so schwer gefallen, eine Rezension zu verfassen. Am besten macht sich jeder selbst ein Bild von diesem Ratgeber.

    Fazit:

    Eine nette Idee, aber ich würde empfehlen, ohne allzu große Erwartungen an dieses Büchlein ranzugehen. Wenn Elizabeth Gilbert einigen Menschen mit diesem Buch helfen kann ist das wunderbar, mich hat es nicht inspiriert oder kreativer gemacht.
    Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid (Buch)
    28.08.2015

    Realität einmal anders

    „Nur Menschen, die anders sind, verändern die Welt, wer normal ist, bewegt kein Fünkchen.“

    Zum Inhalt:

    Oma ist 77, Ärztin, Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Elsa ist 7, liebt Wikipedia und Superhelden und hat nur einen einzigen Freund: nämlich Oma.
    In Omas Märchen erlebt Elsa die aufregendsten Abenteuer.
    Bis Oma sie eines Tages auf die größte Suche ihres Lebens schickt – und zwar in der wirklichen Welt.

    Zum Autor:

    Fredrik Backman, 33, war Journalist und Gabelstaplerfahrer – heute ist er Familienvater und einer der erfolgreichsten Autoren Schwedens. Sein Debüt „Ein Mann namens Ove“ eroberte auch in Deutschland die Beststellerliste. Mit seinem zweiten Roman „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ zeigt Backman erneut seine schriftstellerische Vielfalt. In Schweden hat auch sein drittes Buch schon wieder Platz 1 erreicht. Der Autor lebt mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern in Solna bei Stockholm. Er muss immer noch daran arbeiten, es zu sagen, wenn ihm etwas leidtut.

    Meine Meinung:

    Wie auch schon bei „Ove“, bin ich super ins Buch hineingekommen und war sofort gefesselt von der Geschichte.
    Die Idee, die Realität in Märchen zu verpacken ist zwar jetzt nicht wirklich neu, aber dennoch eine tolle Möglichkeit, es den Kindern näher zu bringen.
    Der Anfang sorgte bereits für einige Lacher. Ab der Mitte, auch wenn ich die Idee echt klasse finde, wurde es mir teilweise zu märchenlastig. Dennoch drängt es einen immer weiterzulesen. Immer wieder werden kleine Stücke vom großen Geheimnis offenbart. Vom Ende war ich dann wieder echt überwältigt. Es hat für mich alles gepasst und hat mich so auch völlig zufrieden zurückgelassen.
    Dank der vielen tollen Zitate und Weisheiten, werde ich sich noch öfter über das eine oder andere nachdenken.

    Die kleine Elsa ist wirklich ein außergewöhnlicher und wissbegieriger Charakter. Mit ihren sieben, fast schon acht, Jahren ist sie ein sehr helles und aufgewecktes Kind. Sie fordert ihr gesamtes Umfeld, dabei werden auch einige Nerven überstrapaziert. Alles was sie dann mal nicht weiß oder versteht, wird auf Wikipedia nachgeschaut. Leider fühlt sie sich sehr oft missverstanden und einsam, denn sie hat nur eine Freundin und das ist Oma.

    Oma ist mit ihren 77 Jahre echt der Oberknaller. Chaotin hoch zehn, aber die beste Oma der Welt. Für Elsa tut sie alles, auch wenn manche Sachen bzw. Aktionen sich nicht mehr ganz im Bereich der Legalität bewegen. Oma hat einfach ein riesengroßes Herz und war mir genau wie Elsa, vom ersten Moment an sympathisch.

    Der Schreibstil war, wie ich es von Fredrik Backman gewohnt bin, wieder sehr flüssig und ließ sich super flott lesen. Das Cover ähnelt sehr dem von „Ove“, dadurch hat es natürlich einen hohen Wiedererkennungswert.

    Fazit:

    Ein tolles Buch zum schmunzeln, sich aufregen, laut lachen, weinen und nachdenken. Wer Märchen mag, wird dieses Buch lieben.
    Die Seiten der Welt - Nachtland Die Seiten der Welt - Nachtland (Buch)
    12.08.2015

    Die Reise ins Herz der Bücherwelt

    „Schon seit Wochen roch Furia nach Büchern: Sie war auf dem besten Weg,
    eine erstklassige Bibliomantin zu werden“

    Zum Inhalt:

    Noch sind die drei tyrannischen Häuser, Cantos, Himmel und Lohenmut an der Macht. Doch Furia und ihre Freunde dringen immer tiefer in die magische Welt der Bücher vor. In ein phantastisches Reich mit uralten Bibliotheken und Geschichten. Ihr Ziel ist das Sanktuarium, ein geheimer Ort, von dem aus die Drei Häuser über alle Bibliomanten und Exlibri herrschen.
    Sie leisten Widerstand und wollen die Welt von der Unterdrückung befreien.
    Eine gefährliche Reise beginnt. Auf der Suche nach dem Zentrum der Macht müssen sie durch die verborgenen Refugien, dunkle Flecken voller unheimlicher und bösartiger Gestalten. Doch dann stoßen sie auf das größte Geheimnis der Bibliomantik…


    Meine Meinung:

    Kai Meyer versteht es seine Leser mit atemberaubenden Beschreibungen, phantasievollen und gut durchdachten Charakteren und einer spannenden, nicht immer vorhersehbaren Handlung zu fesseln und sie in die Welt der Bibliomantik zu entführen.

    So ist natürlich auch wieder der zweite Teil „Die Seiten der Welt – Nachtland“ ein wahres Leseerlebnis.
    Auch hier spürt man wieder deutlich die Entwicklung der Charaktere, vor allen Dingen die von Furia und Pip, die gezwungen sind, schneller erwachsen zu werden, als es eigentlich gut ist.
    Mit einigen neuen und zum Glück auch vielen bekannten Personen, die im ersten Band schon eine wesentliche Rolle gespielt haben, hat Kai Meyer hier nochmal eine kleine Schippe draufgesetzt.
    Die Handlung ist noch mal spannender und actionreicher als im ersten Band.
    Manche Charaktere waren so durchtrieben, rücksichtslos und böse, dass es einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt.

    In „Nachtland“ hat Kai die Erzählstränge wieder super gewählt. Man fiebert einer Zusammenführung dieser regelrecht entgegen. Jedes Kapitel endet wieder mit wahnsinnigen Cliffhangern, so dass man das Buch kaum noch aus den Händen legen kann.

    Der flüssige Schreibstil und die detaillierten und phantasievollen Beschreibungen, ausgeschmückt bis ins kleinste Detail haben auch hier wieder dafür gesorgt, dass man alles bildlich vor Augen hat und ziehen einen sofort wieder in ihren Bann.

    Das Cover wirkt wie ein Negativ des ersten Buches. Es schimmert bläulich, wenn man es bewegt, geheimnisvoll und magisch.

    Fazit:

    Phantastische, detaillierte Beschreibungen, tolle, abwechslungsreiche Charaktere und eine spannende Story machen dieses Buch einzigartig! Eine glasklare Leseempfehlung für alle Fantasyfans und die, die es mal werden wollen.
    Das Meer in deinem Namen Patricia Koelle
    Das Meer in deinem Namen (Buch)
    26.06.2015

    Zauberhaft und berührend

    Ein Buch wie warmer Sand am Meer.
    Wie das Rauschen der Wellen im Ohr.
    Wie Sonne auf unserer Haut.

    Zum Inhalt:
    Carly und ihr Bruder Ralph wachsen bei ihrer Tante Alissa auf. Nachdem ihre Eltern ums Leben kamen, sind der Tod und alles was mit dem Meer zu tun hat, absolute Tabuthemen.
    Aber gerade das Meer scheint Carly wie von Geisterhand magisch anzuziehen.
    Nun soll sie das Reetdachhaus der verstorbenen Cousine ihres Professors auf Vordermann bringen, damit es sich besser verkaufen lässt. Vier Wochen hat sie dafür Zeit.
    Sie ergreift die Chance, will sich ihrer Angst vor dem Meer stellen und gleichzeitig Abstand von ihrer unmöglichen Liebe gewinnen.
    Doch als sie das Haus betritt, ändert sich alles. In ihr machen sich Gefühle breit, die sie vorher nicht kannte. Sie fühlt sich der Frau, die in dem Haus gewohnt hat seltsam nahe. Eine gewisse Ähnlichkeit zu ihr ist ebenfalls nicht zu leugnen.
    Seltsame Dinge geschehen und eine Welt voller kleiner Geheimnisse bricht über Carly herein.

    Meine Meinung:
    Die maritime Stimmung ist allgegenwärtig. Wenn man dieses Buch aufschlägt, spürt man den Sand unter den Füßen, hört das Rauschen der Wellen und atmet die frische Seeluft ein.
    Ein Hauch von Urlaub liegt in der Luft und Fernweh stellt sich ein.

    Dieses Buch steckt voller kleiner Geheimnisse, die man zusammen mit Carly, der Hauptprotagonistin, zu enthüllen hofft. Carly ist eine sympathische junge Frau, auf der Suche nach ihren Wurzeln, unentdeckter Talente und einem richtigen Zuhause, wo sie sich wohlfühlt und hingehört. Im Wege stehen ihr dabei eine unmögliche Liebe und Kindheitsängste, die lange unter den Teppich gekehrt wurden. Man leidet, fühlt und lacht mit ihr. Mir ist es sehr leicht gefallen mich in sie hineinzuversetzen.
    Auch die anderen Charaktere haben mir gut gefallen, sehr facettenreich, mit Ecken und Kanten und mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet. Sie fügen sich perfekt zu einem harmonischen Ganzen zusammen.

    Die Landschaft und die Umgebung wurden einfach wundervoll dargestellt. Besonders die Beschreibung des Hauses war ein Highlight für mich. Wenn ich die Augen schließe, habe ich alles bildlich vor mir. Jedes noch so kleine Detail wurde von der Autorin liebevoll dargestellt und wunderschön umschrieben. Ihr gelingt es immer wieder, die Stimmung perfekt einzufangen.

    Ein weiteres Highlight sind die Rezepte, die sich immer mal wieder am Ende eines Kapitels befinden. So kann der Leser nicht nur die Stimmung, sondern auch noch den Geschmack des Buches genießen.

    Hinzu kommt der angenehme Schreibstil, der einen nur so über die Seiten fliegen lässt. Die Geschichte wird in zwei Erzählstränge aufgeteilt. In dem einen erfährt man, wie es Carly ergeht und in dem anderen erhält man tiefe Einblicke in Hennys Leben, diese reichen vom Jahre 1952 bis in die Gegenwart. Das Cover ist wunderschön und spiegelt die Geschichte perfekt wider.

    Ich freue mich bereits jetzt schon auf den zweiten Teil der Trilogie.

    Fazit:
    Dieses Buch lädt zum Träumen und genießen ein. Eine glasklare Leseempfehlung.
    Spielman, L: Nur einen Horizont entfernt Spielman, L: Nur einen Horizont entfernt (Buch)
    28.05.2015

    Eine eindrucksvolle und berührende Geschichte

    „Bitte lass aus diesem Stein eine Brücke entstehen, keine Mauer.“
    Lori Nelson Spielmann

    Zum Inhalt:

    Hannah Farr ist eine angesehene TV-Moderatorin und mit dem Bürgermeister von New Orleans liiert.
    Auf der Suche nach einem Thema für Exposé, für eine Fernsehshow in Chicago, fällt ihr das Säckchen mit den Versöhnungssteinen von Fiona Knowles in die Hände. Eine Frau, die sie in der Schule damals jahrelang gemobbt hat. Sie bittet Hannah nun um Vergebung.
    Einen der beiden Steine aus dem Säckchen soll sie Fiona zurückschicken, wenn sie ihr vergibt. Den anderen soll sie an jemanden schicken, den sie selbst um Verzeihung bitten möchte…

    Schnell fällt Hannah ein Mensch aus ihrer Vergangenheit ein, ihre Mutter.
    Doch die Erinnerungen an damals sind sehr schmerzhaft. Denn Hannah hat etwas getan, was das Leben ihrer Mutter für immer verändert hat…

    Kann sie sich überwinden, sich nach so langer Zeit mit ihrer Mutter in Verbindung setzen?
    Kann sie verzeihen und wir ihr verziehen?

    „Wir können die Vergangenheit nicht ändern, aber wir können um jene Menschen kämpfen,
    die wir am meisten lieben.“


    Meine Meinung:

    In diesem Buch geht es um Verzeihen, Freundschaft, Schuldgefühle, Verluste und den Wunsch nach einer eigenen Familie.
    Lori Nelson Spielman hat mich mit diesem Buch absolut überzeugt. Mit viel Feingefühl und einer Portion Humor erzählt sie die rührende Geschichte von Hannah. Einer teils doch sehr naiven aber auch liebevollen jungen Frau. Ich konnte mich problemlos in sie hineinversetzen, aber ihr Handeln konnte ich nicht immer wirklich nachvollziehen. An einigen Stellen hätte ich sie am liebsten mal kräftig geschüttelt oder geschrien „nein, tu das nicht“. Aufgrund ihrer Gutgläubigkeit bringt sie sich des Öfteren in peinliche Situationen.

    Aber auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, auch wenn man für einige so gar keine Sympathien aufbringen kann. Dorothy hat mir von allen am besten gefallen. Sie ist Hannahs Fels in der Brandung, immer für sie da, eine sehr kluge, alte Frau.

    Diese Geschichte birgt viele dunkle Geheimnisse und steckt voller ungeahnter Wendungen. Das Ende fand ich absolut gelungen. Ich hätte mir auch kein anderes gewünscht. Mir persönlich hat die Geschichte rund um die Versöhnungssteine Sehr gut gefallen. Sie regt zum Nachdenken an.

    Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich super lesen. Zudem ist diese Buch voll mit wunderschönen Zitaten.


    Fazit:

    Dieses Buch kann ich nur jedem empfehlen. Eine tolle Story über Vergebung, Freundschaft und Verluste. Immer auf der Suche nach dem wahren Ich.
    Mein Herz und andere schwarze Löcher Mein Herz und andere schwarze Löcher (Buch)
    25.04.2015

    Eine gefühlvolle, bewegende aber auch hoffnungsvolle Geschichte

    Zum Inhalt:

    Aysel leidet, ihr geht’s schlecht, sie fühlt sich völlig überflüssig auf dieser Welt. Durch einen schweren Schicksalsschlag ist sie in dieses tiefe Loch geraten und will nun ihrem Leben ein Ende setzen.
    Zu ihrem Plan fehlt ihr nur noch ein Partner. Im Internet geht sie in speziellen Foren auf die Suche und wird fündig. Mit FrozenRobot glaubt sie den perfekten Partner für ihren Suizid gefunden zu haben. Auch er sieht nur noch eine Lösung, den Freitod.
    Gemeinsam planen sie ihr Vorhaben und legen den Termin fest.
    Doch als Aysel bemerkt, wie Roman sie wirklich sieht, legt sich bei ihr ein Schalter um. Sie will kämpfen. Um ihr Leben, um Romans Leben und um die Liebe.


    Meine Meinung:

    Die junge Autorin Jasmine Warga hat es geschafft mich von der ersten Seite an zu fesseln.
    Sie bringt dieses sehr ernste Thema, was für viele leider immer noch ein Tabuthema ist, sehr gefühlvoll rüber.

    Die Charaktere waren sehr schön gezeichnet. Da Aysel aus der Ich-Perspektive erzählt, fällt es einem sehr leicht sich in sie hineinzuversetzen. Man fühlt, leidet und freut sich mit ihr. Besonders die Entwicklung die sie im Laufe der Geschichte durchmacht, hat mir sehr gut gefallen.
    Aber auch Roman ist eine starke Figur. Die beiden harmonieren sehr schön miteinander. Während Aysel langsam aber sicher wieder Freude am Leben findet, werden Romans Gedanken immer noch von der Depression beherrscht. Man fiebert regelrecht mit den beiden mit und hofft, dass sie es am Ende schaffen die „schwarze Qualle“ zu besiegen.

    Das Thema Suizid in ein Jugendbuch zu integrieren ist sehr mutig. Aber die Autorin hat es geschafft, es ist super in eine sehr emotionale und gefühlvolle Geschichte eingebunden. Aysel öffnet sich hier dem Leser völlig und gibt ihr tiefstes Inneres preis. Wo anfänglich noch die düsteren Gedanken dominieren, blitzt schon bald ein Funke Hoffnung auf.

    Dieses Buch sollte jedem vor Augen führen wie heimtückisch eine Depression sein kann. In einer Zeit, in der jeder zunehmend mit sich selbst beschäftigt ist, sollte vielleicht wieder mehr auf die Mitmenschen und das Umfeld geachtet werden. Denn nichts ist schlimmer, als einen geliebten Menschen zu verlieren und die Vorwürfe, die man sich macht, wenn man es nicht erkannt hat und ihm somit die nötige Hilfe verwehrt hat.

    Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich super lesen. Cover und Titel finde ich sehr treffend gewählt.


    Fazit:

    Hier kann ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Ein sehr bewegendes Thema, was uns alle nicht kalt lassen sollte. Nur wenn man drüber spricht, kann den betroffenen Menschen wirklich geholfen werden. Nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene eine spannende, gefühlvolle und lehrreiche Lektüre, die zum Nachdenken und Überdenken einiger Probleme in unserer Gesellschaft bewegen soll.
    Der Untergang Barcelonas Der Untergang Barcelonas (Buch)
    30.03.2015

    Veni, Vidi, Victus

    VENI, VIDI, VICTUS

    Zum Inhalt/Klappentext:

    Barcelona um 1700: Zuvi ist vierzehn, etwas großmäulig, ein Taugenichts mit rabenschwarzem Haar. Als ihn der Graf Vauban auf sein Schloss einlädt, ändert sich Zuvis Leben schlagartig. Vauban, der berühmteste Baumeister seiner Zeit, lehrt ihn, die sichersten und schönsten Festungsmauern zu bauen, und seine Tochter Jeanne führt ihn in die Liebeskunst ein. Aber dann tobt der Spanische Erbfolgekrieg und Zuvis Heimatstadt Barcelona droht, eingenommen zu werden. Zuvi, inzwischen vom Leben gereift, unternimmt alles, um seine geliebte Stadt zu retten.


    Meine Meinung:

    Habe mir das Buch „Der Untergang Barcelonas“ von Albert Sanchez Pinol gekauft, weil ich mir sehr viel von einem Historischen Roman mit einer gehörigen Portion Humor versprochen habe.
    Leider konnte er meinen Erwartungen nur teilweise gerecht werden.

    Zuvi diktiert dieses Buch seiner Pflegerin Waltraud, die es für ihn niederschreibt. Sie hat oft unter Zuvis Worten zu leiden.

    So schön der Anfang des Buches auch war, so enttäuschend habe ich den Mittelteil empfunden.
    Die Personen waren mir zu oberflächlich, hatten keine Tiefe und im Mittelpunkt stand das grauenhafte und barbarische Gemetzel. Es fiel mir sehr schwer, die Flut an Personen zu sortieren. Dazu dann noch vermehrt spanische und französische Namen, die in meinen Ohren fast alle den gleichen Klang hatten. Diese Passagen haben sich unheimlich in die Länge gezogen und waren ziemlich zäh und trocken. Ich war leider mehr als einmal versucht, das Buch beiseite zu legen.

    Die Entwicklung, die Zuvi im Buch durchläuft, hat mir sehr gut gefallen. Man sieht wie er mit den Jahren an Reife gewinnt. Immer auf der Suche nach dem Wort, welches seinen fünften Punkt rechtfertigt.

    Die Illustrationen im Buch haben mir sehr geholfen und machen es einem leichter, den Beschreibungen Zuvis zu folgen. Die Umgebung war schön geschildert und bildlich dargestellt.
    Der Schreibstil war flüssig und ich hatte bis auf die hin und wieder eingestreuten französischen Sätze auch keinerlei Probleme damit.
    Das Cover gefällt mir persönlich sehr gut. Im Mittelpunkt die brennende Burg, lässt schnell erahnen das es sich um einen historischen Roman handelt, wo es nicht gerade zimperlich zur Sache geht. Die leichten Schatten von Schiffen die auf dem Meer segeln, finde ich, lockern das doch eher dominante Braun etwas auf. Der Name des Autors und der Titel sind eher schlicht gehalten, stechen einem aber doch sofort ins Auge.


    Fazit:

    Für Geschichtsfans sicherlich ein absolutes Muss. Für alle Anderen, leider nur eine bedingte Leseempfehlung. Ich habe es teilweise als sehr trocken und zäh empfunden und fühlte mich von der Flut an oberflächlichen Charakteren doch eher etwas erschlagen.
    Changers - Drew Changers - Drew (Buch)
    24.03.2015

    Weißt du, wer du morgen bist?

    Wenn du deine Identität nicht kennst – wer bist du dann?

    Zum Inhalt:

    Der 14-jährige Ethan ist mit seinen Eltern von New York nach Genesis gezogen.
    Eines Morgens wacht er auf, schaut in den Spiegel und traut seinen Augen kaum. Er ist ein Mädchen.
    Ethan heißt jetzt Drew. Sie ist ein Changer, eine alte Menschenart, sie existieren mit dem Ziel die Welt zu verbessern. Innerhalb der nächsten vier Jahre wird sie sich noch dreimal verwandeln und muss sich am Ende für eine Version entscheiden.
    Das erste Highschooljahr wird Ethan nun als Drew durchleben. Sie muss sich mit den Geboten und Regeln des Rates der Changer vertraut machen und bekommt einen Advokat zur Seite der sie dabei unterstützen soll.
    Es fällt Drew anfangs sehr schwer sich mit den neuen Regeln und ihrem neuen Körper einzuleben und wohl zu fühlen. Dann verliebt sie sich. Doch eine Regel des Rates besagt: Verliebe dich nie, aber auch wirklich nie, in einen anderen Changer…


    Meine Meinung:

    Insgesamt hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Den beiden Autoren ist es gelungen, auch mit wenig Spannung, einen durchaus unterhaltsamen und humorvollen Jugendroman zu Papier zu bringen. Ein guter Start in die Changer-Reihe, die insgesamt aus vier Titeln besteht.

    Das Buch liest sich fast wie ein Tagebuch und ist in der Ichform geschrieben. Die Changer müssen täglich eine Chronik führen, in der sie alle wichtigen Ereignisse festhalten. Dies funktioniert, Dank dem Fortschritt der Technik über ihre Gedanken und wird auf einem kleinen implantierten Chip gespeichert.

    Es hat mich fasziniert zu sehen, wie sich ein Junge verhält und welche Gedanken ihm plötzlich durch den Kopf gehen, wenn er in einem Mädchenkörper gefangen ist und in diesem auch den Alltag bewältigen muss. Der leicht sarkastische Humor hat mich sehr amüsiert und mehr als einmal zum schmunzeln gebracht.
    Da Drew hier doch sehr im Mittelpunkt steht, bleiben die anderen Charaktere teilweise ein bisschen sehr blass.
    Die Stimmungsschwankungen und Auf und Abs, in einem weiblichen Teenager-Leben wurden ziemlich realistisch rübergebracht. Man hat an vielen Stellen mit Drew mitgefühlt und gelitten.

    Teilweise war es aber doch schon ziemlich klischeehaft und leicht übertrieben dargestellt, mag vielleicht auch daran liegen, dass das Buch in den USA spielt. Was mich aber sehr gestört hat, dass zwischendurch manchmal einfach zwei Monate fehlten, als hätte jemand die Seiten herausgerissen oder das Papier wäre alle gewesen.

    Der Schreibstil war flüssig und hat sich super lesen lassen. Die kurzen Kapitel und die angenehme Schriftgröße haben den Lesefluss zusätzlich gefördert.


    Fazit:
    Ein tolles Jugendbuch, mit Luft nach oben. Alles in Allem aber ein guter Start in eine hoffentlich noch spannender werdende Reihe. Für Teenager aber auch für Erwachsene ein unterhaltsames Lesevergnügen.
    Atlantia Atlantia (Buch)
    26.02.2015

    Verspricht mehr als es halten kann

    Zum Inhalt:

    Wir leben in einer Welt, in der der Wohnraum der Menschen aufgeteilt wurde. In Atlantia, die Unterwasserbevölkerung und in Oben, die Landbevölkerung.
    Die Zwillingsschwestern Rio und Bay wurden durch einen schweren Schicksalsschlag voneinander getrennt, Rio ist in Atlantia geblieben und Bay ist an Land, nach Oben gegangen.
    Rio versucht verzweifelt ihre Schwester nach dem Grund ihrer Entscheidung zu fragen. Doch dafür muss sie nach Oben. Den Bewohnern von Atlantia ist es aber strengstens untersagt, die Unterwasserwelt zu verlassen. Jeder der zuwider handelt, muss dafür mit dem Leben bezahlen.
    Rio muss herausfinden, was es mit der Trennung und den Geschichten, die sich die Leute erzählen auf sich hat. Nach einem tragischen Unglück kommen immer mehr Geheimnisse ihrer Familie ans Licht.
    Wird Rio es schaffen die vielen Hürden zu überwinden und die Völker einander wieder näher zu bringen? Wird sie ihre Schwester Bay je wiedersehen?


    Meine Meinung:

    Die Grundidee der Autorin für dieses Buch, hat mir wirklich sehr gut gefallen. Das Cover ist auch absolut klasse und real noch schöner als im Internet. Das hat mir auch den Anstoß zum Kauf gegeben.

    Leider muss ich sagen, dass meine anfängliche Euphorie schnell abebbte.
    Möchte man doch am Anfang erst mal die Charaktere kennenlernen, plätscherte alles eher langweilig und teils widersprüchlich vor sich hin. Unwichtiges wurde detailliert geschildert und die Spannung fehlte an allen Ecken und Enden.
    Mit Maire kam dann doch ein interessanter Charakter zum Vorschein. Leider blieb er der einzige, der den Durchblick hatte und nicht so naiv war wie die restlichen.
    Hin und wieder waren wirklich gute Ansätze dabei, die aber leider nicht von Dauer waren und auf den nächsten Seiten wieder zerschlagen wurden.
    Rio erzählt die Geschichte in der Ich-Form, normal kann ich mich dann immer gut in den Charakter hineinversetzen, das war hier leider nicht der Fall. Konnte einfach nicht richtig mir ihr warm werden. Ich weiß selbst nicht genau woran es lag, ob an ihrem ewigen hin und her, an ihren immer wieder gleichen Gedanken oder an ihrer Naivität.

    Atlantia selbst hat die Autorin sehr schön beschrieben. Hatte alles direkt sehr bildlich vor Augen und konnte mir das Leben dort auch richtig vorstellen.
    Der Schreibstil war sehr flüssig und ließ sich, dank der großen Schrift auch zum Glück sehr schnell lesen.

    Das 400 Seiten dicke Buch zieht sich die ersten 300 Seiten ziemlich hin, dann kommt erst Spannung auf, alles geht hopplahopp und das Buch ist zu Ende. Mir haben ein paar Details, Dialoge und Erklärungen zum Schluss gefehlt.


    Fazit:
    Tolles Cover und eine vielversprechende Grundidee. Leider sehr wenig Spannung, die Charaktere bis auf einen auch eher langweilig. Ein zu abruptes und harmonisches Ende. Wems gefällt. Mich konnte es nicht wirklich überzeugen.
    Wer weiß, was morgen mit uns ist Wer weiß, was morgen mit uns ist (Buch)
    28.11.2014

    Guter Ansatz, leider schlecht umgesetzt

    Zum Inhalt:

    Die 12jährige Prenna begibt sich auf eine gewagte Reise.
    Nun ist sie 17 und lebt mit ihrer Mutter bereits seit fünf Jahren in New York. Aber sie leben dort in einer Gemeinschaft, in der es strenge Regeln gibt. Möglichst keinen Kontakt zu anderen Mitschülern, nicht mehr Worte als nötig und keine Verabredungen mit Jungs.
    Woher sie kommt darf sie niemandem verraten. Ein Virus hat Millionen Todesopfer gefordert. Prenna und wenigen anderen Menschen ist es gelungen diesen Ort zu verlassen und in unsere Gegenwart zu entkommen.
    Doch eines Tages lernt sie Ethan kennen und verliebt sich in ihn. Gemeinsam wollen sie die Welt ein kleines Stückchen besser machen, doch immer wieder stellt sich ihnen ein mächtiger Gegner in den Weg.


    Meine Meinung:

    Bei „Wer weiß, was morgen mit uns ist“ handelt es sich um einen Jugendroman der Autorin Ann Brashares.

    „Reizvolle Liebesgeschichte und Thriller in einem, ist dieses Buch auch eine Mahnung an uns, dass wir die Zukunft bekommen, die wir heute durch unser Handeln auslösen.“
    Cassandra Clare in „The New York Times“

    Am Anfang war wirklich Spannung und Potential vorhanden, ich war richtig neugierig auf das Buch. Mit jeder weiteren Seite verflog aber auch leider meine Euphorie, es wurde immer langatmiger und wenn dann mal kurz wieder Spannung aufgebaut wurde, wurde sie in den nächsten Sätzen mit einem Schlag wieder zunichte gemacht. Von einem Thriller hab ich da nicht so viel gemerkt, denn da gehört für mich ein Spannungsbogen mit dazu, der sich langsam aber stetig aufbaut und am Ende die Bombe platzen lässt. Hier war auch das Ende leider keine Bombe, sondern einfach zu abrupt und lahm. Da haben mir einige Antworten gefehlt, auf die ich seit den ersten paar Seiten gewartet habe, leider vergeblich.

    Positiv war der flüssige Schreibstil, das Buch ließ sich recht flott lesen.
    Das Thema Umwelt passt auch sehr gut in einen Jugendroman, aber das hätte man sicher auch schöner rüberbringen können. Ein wenig mehr ausgeschmückt, mit einigen Details, die hin und wieder zum Nachdenken anregen.

    Leider war vieles vorhersehbar. Prenna war mir ein bisschen zu naiv. Da sie ja noch relativ jung ist, sind manche Handlungen schon irgendwie nachvollziehbar, aber trotzdem ziemlich dämlich. Weiß nicht ob die Jugend das so toll findet, wenn man sie so hinstellt.
    Andere Charaktere, die vielleicht wichtig gewesen wären, haben nur eine kleine Rolle am Rande gespielt oder sind zum größten Teil bis kurz vor Ende völlig abgetaucht. Andere tauchten am Ende auf, es wurde ihr Tod bedauert, dabei wurden sie vorher nicht wirklich erwähnt.
    Die Übersetzung war teilweise auch ziemlich unterirdisch.


    Fazit:

    Hätte mehr Potenzial gehabt, fand es ein wenig enttäuschend. Die Grundidee war eigentlich recht gut, wurde aber nur schwach umgesetzt. Leider kann ich hier nur 2,5 Sterne vergeben.
    Cobra Cobra (Buch)
    30.09.2014

    Cobra

    Zum Inhalt:

    Bennie Griessel hat einen neuen Fall. Auf einem Weingut in Südafrika werden drei Menschen erschossen. Schnell ist klar, dass es sich hier nur um einen Killer handeln kann. Die drei Opfer wurden mit einem gezielten Schuss zwischen die Augen getötet. Am Tatort finden sich Patronenhülsen mit einem eingravierten Schlangenkopf und Initialen. Der berühmte britische Mathematiker, den es zu bewachen galt, ist spurlos verschwunden.
    Die Ermittlungen gestalten sich als äußerst umfangreicht und schwierig. Griessel ist ein trockener Alkoholiker, er wird durch den Druck der auf ihm lastet immer wieder in Versuchung geführt. Auch privat läuft es für ihn zurzeit nicht rund. Erst kürzlich ist er bei seiner Freundin Alexa eingezogen, wo er sich plötzlich eingeengt fühlt.
    Dann beginnt der südafrikanische Geheimdienst Druck auf die Ermittler auszuüben. Griessel und sein Team wollen den Fall nicht abgeben, widersetzen sich dem Geheimdienst und ermitteln auf eigene Faust. Sie kommen dem Killer immer näher, der eine blutige Schneise hinterlässt, wo immer er auftaucht.
    Dann treffen die Beamten auf Tyrone, ein junger und gerissener Taschendieb aus Kapstadt.
    Er kam durch Zufall an Etwas, was der Mörder sucht.

    Kann er der Polizei helfen den Killer zu fassen?


    Meine Meinung:

    Cobra ist Bennie Griessels vierter Fall und mein erstes Buch von Deon Meyer.

    Der Thriller spielt in Südafrika, in Kapstadt und Umgebung. Man merkt schon, dass das Buch nicht in Europa spielt, allerdings habe ich persönlich immer noch ein verschwommenes Bild der Landschaft rund um den Tafelberg vor Augen.

    Der Schreibstil von Deon Meyer hat mir sehr gut gefallen, er lässt sich flüssig lesen. Es finden sich immer wieder einige Begriffe und Anreden in Afrikaans, die aber am Ende des Buchs im Glossar sehr schön beschrieben und erklärt werden.

    Am Anfang hatte ich so meine Schwierigkeiten, die vielen verschiedenen Charaktere auseinander zu halten. Nachdem ich das erste Viertel gelesen hatte, war es aber okay.
    Die Handlung wird in rasantem Tempo geschildert, sehr actionreich und alles andere als langweilig. Es ist auch kein Buch für nebenbei, denn es wird die volle Aufmerksamkeit und Konzentration des Lesers gefordert.
    Ganz besonders und detailliert dargestellt wird die Arbeit der Ermittler. Diese ist sehr gut nachvollziehbar und realistisch beschrieben. Auch wenn diese sich nicht immer auf legale Weise abgespielt hat.

    Die Charaktere, obwohl es davon eine ganze Menge gab, waren doch sehr schön dargestellt. Besonders gut gefallen haben mir Nyathi, Griessel, Mbali und Tyrone. Diese vier waren auch am ausführlichsten beschrieben.
    Sehr unterschiedliche Charaktere, jeder mit seinen Ecken und Kanten. Realistisch dargestellt und mit Einblicken in deren Vergangenheit, so dass man auch die aktuellen Handlungen der Personen gut nachvollziehen kann.

    Das Cover passt sehr gut zur Story. Die Zeichnung ist in grau und schwarz gehalten und der Regen macht alles undurchsichtig und verschwommen. Der Name des Autors nimmt einen großen Teil des Covers für sich in Anspruch und hat dadurch einen hohen Wiedererkennungswert.


    Fazit:
    Ein rasanter Thriller, in einem Tempo geschildert, welches keine Zeit für Pausen lässt. Spannend, politisch und hochbrisant.

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