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    Pisquatschek

    Aktiv seit: 22. Februar 2014
    "Hilfreich"-Bewertungen: 8
    4 Rezensionen
    Das Hollandweibchen Das Hollandweibchen (CD)
    23.02.2014
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr nahe am Klavierauszug.

    Diese Aufnahme, welche noch zu Lebzeiten Kálmáns und sogar in Wien entstand, wo „Das Hollandweibchen“ am 31. Januar 1920 im Johann-Strauß-Theater uraufgeführt wurde, hält sich weitestgehend an den Klavierauszug. Alle Sänger sowie Chor und Orchester überzeugen in jeder Hinsicht. Ein Hörgenuß und Unterhaltung auf ganzer Linie. Auch die Prosa wird gekonnt inszeniert und „gespielt“. Im Klavierauszug, den Max Schönherr seinerzeit nutzte, finden sich viele handschriftliche Einzeichungen von ihm, die sich in der Aufnahme wiederspiegeln. Ein detaillierter Vergleich mit dem Klavierauszug ergibt, daß nur einige kleine Sprünge und Striche gemacht wurden, so beginnt z.B. die Nr.11 (Klavierauszug) erst bei Studierziffer 5 mit dem schwungvollen Walzer (Track 8 „Na, wie gefällt dir das“), der in der Aufnahme allerdings nur hier erklingt, wiewohl er im Klavierauszug später nochmals aufgegriffen wird. Das Ende der ersten CD, also des ersten Aktes ist im Klavierauszug der Beginn des zweiten Aktes (Track 14, Nr. 7 im Klavierauszug, Tanz der Holländerinnen mit Chor). Im dritten Akt wird (anders als im Original) nochmals die Nr.2, Studierziffer 4 „Geliebter in der Ferne“ wiederholt, dafür fehlt die Nr.15 ½, welche „Ein Glaserl Wein“ wiederholen würde. Den Schlußgesang singen in der Aufnahme nur Jutta und Paul ohne Chor und andere Solisten. Lediglich die Nr.11, „Wenn der Dudelsack erklingt“ (welche sich sogar im I. Klavier-Potpourri findet) fehlt in dieser Aufnahme gänzlich. Die Figur des Hofmarschalls Eberius (auf der CD Harry Fuss) tritt in der Aufnahme gar nicht singend in Erscheinung (und ist auch im Klavierauszug von Max Schönherr aus den Ensemble-Nummern im ersten Akt weggestrichen worden!) Womöglich ist es der „alte Christian“ (Sprechrollle), der zu Beginn des III. Aktes Prinzessin Jutta daheim begrüßt. Einige Nummern wurden auch in der Reihenfolge vertauscht, wobei sie hier allerdings viel schlüssiger plaziert sind. Also insgesamt eine sehr akkurate Fassung, die diese hörenswerte Operette von Emmerich Kálmán jedem genußreich zugängig macht. Sehr empfehlenswert!
    Das Hollandweibchen Das Hollandweibchen (CD)
    23.02.2014
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Sehr am Urtext orientierte Einspielung

    Diese Aufnahme, welche noch zu Lebzeiten Kálmáns und sogar in Wien entstand, wo „Das Hollandweibchen“ am 31. Januar 1920 im Johann-Strauß-Theater uraufgeführt wurde, hält sich weitestgehend an den Klavierauszug. Alle Sänger sowie Chor und Orchester überzeugen in jeder Hinsicht. Ein Hörgenuß und Unterhaltung auf ganzer Linie. Auch die Prosa wird gekonnt inszeniert und „gespielt“. Im Klavierauszug, den Max Schönherr seinerzeit nutzte, finden sich viele handschriftliche Einzeichungen von ihm, die sich in der Aufnahme wiederspiegeln. Ein detaillierter Vergleich mit dem Klavierauszug ergibt, daß nur einige kleine Sprünge und Striche gemacht wurden, so beginnt z.B. die Nr.11 (Klavierauszug) erst bei Studierziffer 5 mit dem schwungvollen Walzer (Track 8 „Na, wie gefällt dir das“), der in der Aufnahme allerdings nur hier erklingt, wiewohl er im Klavierauszug später nochmals aufgegriffen wird. Das Ende der ersten CD, also des ersten Aktes ist im Klavierauszug der Beginn des zweiten Aktes (Track 14, Nr. 7 im Klavierauszug, Tanz der Holländerinnen mit Chor). Im dritten Akt wird (anders als im Original) nochmals die Nr.2, Studierziffer 4 „Geliebter in der Ferne“ wiederholt, dafür fehlt die Nr.15 ½, welche „Ein Glaserl Wein“ wiederholen würde. Den Schlußgesang singen in der Aufnahme nur Jutta und Paul ohne Chor und andere Solisten. Lediglich die Nr.11, „Wenn der Dudelsack erklingt“ (welche sich sogar im I. Klavier-Potpourri findet) fehlt in dieser Aufnahme gänzlich. Die Figur des Hofmarschalls Eberius (auf der CD Harry Fuss) tritt in der Aufnahme gar nicht singend in Erscheinung (und ist auch im Klavierauszug von Max Schönherr aus den Ensemble-Nummern im ersten Akt weggestrichen worden!) Womöglich ist es der „alte Christian“ (Sprechrollle), der zu Beginn des III. Aktes Prinzessin Jutta daheim begrüßt. Einige Nummern wurden auch in der Reihenfolge vertauscht, wobei sie hier allerdings viel schlüssiger plaziert sind. Also insgesamt eine sehr akkurate Fassung, die diese hörenswerte Operette von Emmerich Kálmán jedem genußreich zugängig macht. Sehr empfehlenswert!
    Der Zigeunerprimas Der Zigeunerprimas (CD)
    23.02.2014
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Klang:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Abweichende aber sehr schöne Fassung

    Ich persönlich ziehe mir diese Aufnahme aus dem Jahre 1957 der neuen mit Claus Peter Flor vor. Wenngleich die neue Aufnahme sich deutlich strenger an der Klavierauszug hält, so trifft meiner Meinung nach die alte den Kálmán-Ton sehr viel besser. Auch die sängerischen Leistungen sind hier deutlich hochwertiger, nicht zuletzt durch Rudolph Christ, der in dieser Doppel-CD durch einen zusätzlich beiliegenden Zettel besonders gewürdigt wird. Der Inhalt der Operette wird im Mini-Booklet (Faltblatt) erklärt, paßt aber nicht ganz zur Aufnahme, da hier im Gegensatz zum Klavierauszug viele Änderungen vorgenommen wurden, die aber –wie ich finde- dem ganzen gut tun! Ich weiß nicht inwieweit die Änderungen dieser Fassung mit dem Meister abgesprochen worden sind oder ob es sogar eine frühere Fassung ist; die Aufnahme ist ja von 1957, da war Kálmán bereits vier Jahre tot. Es war ja durchaus üblich, Nummern zu vertauschen, selbst die Nummern anderen Protagonisten zu geben; aber hier wird doch noch einiges mehr anders gemacht, wie gesagt: überhaupt nicht zum Schaden der Musik und der Story, nein: im Gegenteil.

    Ich will für die Käufer dieser Fassung auch hier eine kleine Inhaltsübersicht geben und den Vergleich mit dem Klavierauszug darstellen (Nr. = Nummer im Klavierauszug, Track = Platz auf der CD):
    Die Ouvertüre wird angespielt, dann aber folgen Vorwegnahmen einiger Nummern aus der Operette. Ein Sprecher führt in die Handlung ein. Auch der Name des Ortes Lörincfalva wird nicht genannt; hier heißt es „Ort: irgendwo“. Die erste Szene beginnt mit dem Kinderorchester (Track 2, Klavierauszug Nr.1).
    Die gesamte Unterhaltung des Rácz Pali (der hier übrigens nicht Ratz ausgesprochen wird, so wie in der neuen Aufnahme und wie Kálmán selber ihn auch ausspricht, sondern Ratsch, was viel weicher klingt) mit den Geigen-Schülern seines Sohnes, der hier Joczi (auch viel weicher klingend hier gesprochen Jodschi) und nicht Laczi (gesprochen Latzi) heißt, wird übersprungen. Am Ende von Track 3, der die Unterhaltung oder besser den Streit zwischen Vater und Sohn, sowie das Gespräch zwischen Vater und Tochter (Sári) in Prosa-Gestalt bringt, erklingt das Melodram (Nr.2) „Weit ist es mit mir gekommen“, welches überleitet zum „Vor paar Jahren noch ein König“ (Track 4) und dem Walzer „Ach wie ändert sich die Zeit“. Dieses erklingt ohne Wiederholung, und am Ende erscheint Juliska. Es folgt die Unterhaltung Rácz Pali-Juliska.
    Sehr einfühlsam bringen Sári, Juliska und Kinderchor/-solisten im Wechselgesang das Schlaflied für die Kinder „Auf dem gold’nen Throne“ (Nr.3, im Klavierauszug nur Sári mit Kinderchor, Track 4, drei Verse plus ein Orchestervers). In Track 5 kommt der Besuch an, Gaston Irini tritt auf, der gleich ins Fettnäpfchen tritt. Track 6 bringt eine kurze Wiederholung von Nr2., diesmal als Duett (Rázc Pali-Gaston). Das Melodram Nr.3a fehlt ebenso wie das Duett Juliska-Joczi Nr.4 „Laut dringt der fromme Chor“ mit dem berühmten Walzer „Du, du, du, lieber Gott schaust zu“! Dieser Walzer erklingt aber völlig anders als im Klavierauszug als „War einmal“ (Track 7), gesungen vom Rácz Pali „… hilft kein Traurigsein, darum füg dich drein“, was erstaunlich gut auf diese Melodie paßt! Track 8 beginnt mit Klaviermusik (Walzer aus Nr.8) und den Gesprächen Joczi-Juliska und Juliska-Sári mit Klavier im Hintergrund. Rácz führt die Gäste rund. Alle Dialoge im übrigen hervorragend „gespielt“. „Kann man denn mit der nicht reden“, fragt Gaston im Duett mit Sári. Dieses ist die berühmte nachkomponierte Nummer „Hazaza“, die Kálmán für die Diva Sári Fedak anstelle der Nr.5 im Klavierauszug komponierte. Hier erklingt ein Vers (mit scheint’s abgewandeltem Text) und Orchersternachspiel (Track 9). Track 11 bringt die Musik aus Finale I, wo Laczi (hier Joszi) das Vaterhaus verläßt („Nun denn ich geh’“), allerdings nur instrumental, denn dieser Handlungsstrang fehlt in dieser Aufnahme, so daß auch nicht Sári und Juliska von Cadeau (Gastons Diener) nach Paris nachgeholt werden, sonder Sári mit ihrem Bruder Joczi mit der Bahn hinterherreisen. Und so erklingt hier nicht das Finale I des Klavierauszugs, sondern schone das „Dritte Klasse Eisenbahn“-Lied, wie gesagt hier von Sári und Joczi gesungen. Dieses Lied findet sich im Klavierauszug mit anderem Text und ist dort die Nr.8 („Ich armes Mädel aus dem Ungarnland“; die neue Aufnahme bringt es aber auch als Eisenbahn-Lied allerdings mit Sári, Juliska und Cadeau). Wir legen CD 2 ein.
    Entr’act, Nr. 6 ½ erklingt nicht. Stattdessem spielt zu Beginn eine Comtesse dilettantisch auf dem Klavier. Sie soll den Grafen Irini heiraten. Die Großmama wird hier von Lina Carstens gesprochen. Graf Estragon fehlt in dieser Aufnahme ganz, und so fehlt Nr.7 ebenso. Die geänderte Handlung ist allerdings in sich sehr stimmig! Sári und Joczi kommen in Paris an. Die einfachen Leute aus Ungarn treffen auf die Pariser vornehme Gesellschaft. In Track 3 wiederholt Sári das Eisenbahn-Lied (Musik von Nr.8). In Track 4 spielt wieder die Comtesse Klavier. Diese Figur scheint im Original gar nicht vorgesehen (spricht aber auch hier nicht). Anders als im Original soll der Rácz hier nicht für Estragon (der ja nun ganz ausgespart wurde) spielen, sondern für die Großmama Gastons zum Geburtstag, die, wie sich herausstellt, Rácz Palis alte große Liebe ist. Track 5 bringt das Stradivari-Lied Nr.9 teils melodramatisch vorgetragen. Besser als im Klavierauszug und in der neuen Aufnahme singt Rácz hier statt „Mein ALTER Stradivari“ schöner passend „Mei ALTE Stradivari“ (die Geige ist ja auch weiblich! Biograph Oesterreicher schreibt in seinem Buch sogar „Die alte Stradivari“*!). Erich Kunz trägt dieses Lied äußerst glaubwürdig vor. Zum Orchesternachspiel und zu Motiven aus Nr.2 werden die Liebesbande prosaisch neu geregelt (Juliska-Joczi, die in dieser Aufnahme im ersten Akt noch kein Duett gesungen haben, vgl. oben zu Nr.4 „Du, du, du“). Joczi erscheint, der hier nicht wie im Klavierauszug schon als Kapellmeister des Orchesters engagiert ist. Äußerst ergreifend erklingt nach klärendem Gespräch zwischen Juliska und Joczi (Track 6) der rührende Walzer „Lang, lang währt der Sommer nicht“ aus Nr.10. Daß Juliska sich inzwischen mit dem Rácz verlobt hat, kommt in dieser Fassung nicht vor. Rudolf Christ überzeugt hier als „Holzklotz“ Joczi im Wechsel mit Juliska Liselotte Schmidt.
    Nachdem Track 7 die Liebesangelegenheit Sári-Gaston neckisch zum Guten wendet, bringt Track 8 den bekannten Walzer „Endlich, endlich hab’ ich dich – O komm mit mir, ich tanz mit dir in’s Himmelreich hinein“ (Nr.12). Das Finale stellt dann anders als im Klavierauszug die Großmama Gräfin Irini in den Vordergrund, die alles zum Besten regelt (Tack 9 „Eine feine Geburtstagsfeier“, Prosa). Inwieweit hier das Buch im Nachhinein in Teilen neu geschrieben wurde oder es sich um eine frühere Fassung handelt, weiß ich nicht zu beurteilen. Die Konkurrenz zwischen Vater und Sohn als Geiger auf dem Fest (und damit lange Violin-Solo-Passagen) wird völlig ausgespart. Track 10 bringt den schönen Walzer „Geh nicht fort“ mit Gaston und Sári. Ich finde ihn im Klavierauszug nicht. Finale II fehlt ganz, ebenso Entr’akt, Nr.13 ½. Der Walzer aus Nr.12 leitet in dieser Aufnahme Akt III ein, und es folgt das Zwiegespräch und das Wiedererkennen von Rácz Pali und der Gräfin Irini (Track 12). Hier wird der Klavierauszug im Prinzip verlassen, und es folgt eine Wiederholung von Nr.2 (Rácz mit „Ach wie ändert sich die Zeit“, hier der zweite Vers), wiewohl dieses Lied in Nr.16 (Klavierauszug) durchaus auch nochmal anklingt. In der Aufnahme folgt hier dann nochmals Nr.10 („Lang, lang währt der Sommer nicht“), welches sich im Klavierauszug am Ende des III. Aktes nicht wiederfindet. Schließlich wird „Endlich, endlich hab’ ich dich“ (Nr.12) wiederholt, das steht auch am Ende des Klavierauszuges. Auf der CD folgt dann nochmals das Stradivari-Lied (Nr. 9), welches im Klavierauszug schon im Finale II wieder aufgenommen wird. Während das Orcherster dieses Lied wiederholt, hören wir wieder den Sprecher, der uns zu Anfang in das Geschehen eingeführt hat, und er bringt einige philosophische Gedanken über das eben Erlebte. Als Abschluß erklingt nicht wie vorgesehen das Ende des Walzers Nr.12 sondern –wie ich finde sehr passend zur gehörten Fassung – der zweite Teil der Ouvertüre!

    Fazit: Eine sehr gut gemachte und kurzweilige Fassung des Werkes. Etliche Passagen (zumal die großen Finali) fehlen zwar, ebenso einige Figuren, aber das tut dem Hörgenuß keinen Abbruch, strafft die Handlung und macht das ganze sehr kurzweilig und unterhaltsam. Die Musik Kálmáns kommt erstklassig herüber. Musiziert, gesungen und gesprochen wird auf höchstem Niveau. Nur wer unbedingt eine dem Klavierauszug nähere Fassung hören möchte, sollte nach anderen Aufnahmen schauen; ansonsten kann ich diese hier sehr empfehlen!


    * Rudolf Oesterreicher, Emmerich Kálmán, Der Weg eines Komponisten, Wien, 1954, S. 104.
    Der Teufelsreiter Der Teufelsreiter (CD)
    22.02.2014
    Gesamteindruck:
    5 von 5
    Künstlerische Qualität:
    5 von 5
    Repertoirewert:
    5 von 5

    Eine wertvolle Entdeckung!

    Zu dieser Doppel-CD und zu den von mir abgegebenen fünf Sternen muß einiges gesagt bzw. geschrieben werden! „Der Teufelsreiter“ ist Kálmáns viertletzte Operette. Rudolf Schanze und Dr. Ernst Welisch schrieben das Libretto, und die Uraufführung fand am 10. März im Theater an der Wien statt. Völlig zu unrecht ist dieses Werk vergessen und auf dem Plattenmarkt bis jetzt nicht zu finden gewesen. Für alle Kálmán- und Operetten-Freunde ist diese Doppel-CD eine große Bereicherung, dessen Wert und Hörgenuß nicht geschmälert wird, dadurch daß man kein Wort versteht, wenn man die schwedische Sprache nicht beherrscht. Diese Aufnahme stammt aus dem Jahre 1944 aus Stockholm, der Klang ist entsprechend, aber ohne Störgeräusche (nur drei kleine „Hacks“, einen „Hüpfer“ und einen kleinen Aussetzer). Alle Sänger sind hervorragend, ebenso das Orchester, und es wird mit Feuer und Herzblut musiziert und gesungen, wobei man Kálmán voll gerecht wird. Die schwedische Sprache (man kann sich einfach vorstellen, es sei ungarisch….!) paßt zu Kálmáns Musik und klingt durchaus melodiös, an manchen Stellen vielleicht sogar schöner als das Deutsche. Von der Handlung versteht man zwar nichts, und auch eine Inhaltsangabe liegt nicht bei, aber das mindert nicht die Freude an dieser Operette und dieser Aufnahme. Ich empfehle diese Doppel-CD nicht nur allen Kálmán-Fans zum Kennenlernen und Neuentdecken, sondern durchaus allens Freunden guter Operettenmusik einfach zum mit-Freude-Hören. Den Schellack-Sound muß man natürlich hinnehmen, aber die Tatsache, daß diese Einspielung zu Lebzeiten des Meisters entstand, macht das ganze vielleicht sogar noch spannender!

    Für alle, die sich diesen Genuß nicht entgehen lassen möchten und die CD kaufen/gekauft haben, hier ein kurzer Überblick über den Inhalt der CD zur Orientierung:
    [Im folgenden bedeutet „Nr.“ die Nummer im Klavierauszug und „Track“ den Platz auf der CD.]
    Track 1 bringt ohne Vorspiel kurz den Eingangschor „Prachtvoll, unvergleichbar“, in dem das Publikum die Reitkünste beim Turnier lobt. Es folgt Prosa (auf schwedisch, wie gesagt). Track 2 bringt Nr.1a, den herrlichen, mitreißenden Marsch im 12/8-Takt „Die Siebener-Husaren“, gesungen vom Major (auf der CD vermutlich „Greve Boroty“ alias Ake Klasson) mit Chor, der in seiner flotten Art an die Märsche „Wenn die Garde aufmarschiert, sind die Mädels alarmiert“ aus Kálmáns Tonfilm „Ronny“ und auch an „Wenn die Garde schneidig durch die Stadt marschiert“ aus „Die Herzogin von Chicago“ erinnert. Schon ein erster Ohrwurm (ein Vers und zweimal Refrain)! Es folgt Prosa, und am Ende von Track 2 erklingt schon unter den gesprochenen Worten das Vorspiel zu Nr.2, die Track 3 bringt: Sándor singt „So verliebt kann nur ein Ungar sein“, und wenn man nicht wüßte, daß es schwedisch ist, würde man es für ungarisch halten. Mit Paprika und Herzblut dargeboten (zwei Verse)! Track 4 (Prosa) endet wieder mit dem Vorspiel zu Nr. 3 (= Track 5): „Ein Wiener Mädel“ mit Leontine und Sophie. Selten bei Kálmán ist der hier zu findende zweistimmige Gesang der beiden Frauenstimmen. Leontine ist die Tochter Metternichs (im übrigen ist auch Sándor eine historische Figur!) und Sophie ihre Freundin. Das Buffo-Paar Anina-Karl und der dazugehörige Honorius fehlen leider in dieser Aufnahme, so daß Nr. 4 übersprungen wird („Beim gold’nen Lamm“). Track 6 (Prosa) leitet Nr.5 ein: „Willst Du nicht was Liebes mir sagen?“ im Tango-Manier mit Sándor und Leontine wieder ein Ohrwurm. Nr. 6 fehlt wieder („Küß mich“, Karl mit Damenchor), und Track 8 bringt schon das Finale I: „Armes Volk in Not“. Sándor setzt sich mit einer Petition an die Kaiserin für sein ungarisches Volk ein. Die einzigen drei Worte, die man versteht bringt Track 9: „Herr von Metternich“! Sándor beschwert sich energisch und reißt den Hörer hier mit! Track 10 bringt Trompeten- und Hornsignale zwischen gesprochenen Passagen z.B. bei der Überreichung der Petition (Melodram). Die vorigen Nummern klingen an und so endet der erste Akt. Metternich ist nicht erfreut davon, daß die Kaiserin tatsächlich nach Ungarn reisen will, um sich ein Bild zu machen.
    Der erste Akt spielte in Wien, die beiden folgenden in Preßburg. CD 2 wird eingelegt. Nr.8 „Wo nimmt man heut Geld her?“ mit Karl und Honorius wird wiederum ausgelassen und Track 1 leitet am Ende noch unter Gespräch die Nr.9, das Brief-Duett, wieder zweistimmig mit Leontine und Sophie ein, die einen Brief von Sándor lesen, der in Leontine verliebt ist. Die Nr. 10 „Schließ’ nicht dein Fenster zu“ fehlt an dieser Stelle auch und erscheint nur im Finale II. Der Mulatság mit den Buffonisten wird ebenso übergangen, was schade ist, aber die übrigen Nummern bilden auch so ein in sich stimmiges dramatisches Geschehen. Oft –wie z.B. der Shimmy in der Bajadere- sind die Buffo-Nummern ja auch etwas „neben der Spur“, wenn ich mal so sagen darf. Umso verliebter geht es in Nr.12 („Leg’ Deine Hand in meine“) zu (Einleitung am Ende von Track 4, dann Track 5). Finale II bringt das „Herr von Metternich“-Thema, aber diesmal singt es der Ungarn-Chor: „Unsre Königin“, und huldigt damit der Herrscherin. Interessant, wie dieser Gesang hier mit gleicher Melodie so anders wirkt! Auf Ungarisch (hier dann tatsächlich Ungarisch!) wird etwas verlesen (Sprechrolle Schleiderer, im Original Pfleiderer) und Sándor merkt gleich, daß alles ein Fake ist: Metternich hat Leute angeheuert, die hier nur schauspielern, nicht die wirklichen Ungarn. „Gewissenlos!“ schimpft Sándor in Track 8. Er interveniert, aber Leontine ruft: „Schweigen Sie!“ Sie sitzt nun zwischen zwei Stühlen: ihrem Vater und ihrem Geliebten. Sie steht dazu, eine Metternich zu sein, und hier erklingt das Thema ein drittes Mal: „Eine Metternich müßt’ dem Mann vertraun, den sie liebt!“ Und wieder klingt dieselbe Melodie ganz anders. (Am Ende von Track 9 gibt es einige Sekunden / etwa drei Takte technische Stille = Aussetzer). Track 10 bringt nochmal einige Takte aus Nr. 1a, und dann folgt der schmerzliche Abschied Leontines von Sándor (Melodram). Der zweite Akt endet mit der Melodie der (fehlenden) Nr. 10 („Schließ’ nicht dein Fenster zu“).
    Der dritte Akt beginnt mit einem Tanz, einem Palotasch (Track 12, Nr.14), wobei man die Tänzer deutlich stampfen und klatschen hört: ein echter Kálmán! Das Ende von Track 13 (Prosa) leitet Nr. 15 (Track 14) ein: „Wenn Du von mir nichts wissen willst“. Sándor redet auf Leontine ein. Nr.16 („Fräulein, Sie sind ein Schlager“ mit Honorius, Anina und Karl) fehlt hier, und es scheint, daß es wirklich der übergeordneten Handlung zu Liebe weggelassen wurde. Es folgen etliche Gespräche, die natürlich zum Happy End führen. Im Klavierauszug ist als Schlußgesang nochmal die Nr.5 („Willst Du nicht was Liebes mir sagen?“) vorgesehen. In der Aufnahme – und so wird es häufig gemacht- erklingt stattdessen noch einmal der große Chor mit „Unsere Königin“ zum „Herr von Metternich“-Thema aus Finale I.
    Soviel zur Orientierung. Und nun viel Spaß! Mein Rat: Kaufen!!!
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