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    dm75 Top 100 Rezensent

    Aktiv seit: 23. September 2013
    "Hilfreich"-Bewertungen: 276
    97 Rezensionen
    Four Foot Shack (Feat. Duo De Twang) Four Foot Shack (Feat. Duo De Twang) (LP)
    06.02.2014
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    2 von 5
    Pressqualität:
    2 von 5

    Komik oder noch Musik

    Les Claypool's Duo De Twang besteht aus dem Primus Bassisten Les Claypool und dem MIRV Gitaristen Bryan Kehoe. Beide sind spezialisiert auf ausgefallene Musik und bei ihrem gemeinsamen Projekt geht es auch recht schräg zu. Auf "Four Foot Shack" überarbeiten sie bekannte Lieder und setzen diese in akustische Versionen um.

    Das Album beginnt mit dem eigens komponierten Titel-Track, dieser dient aber nur als kurzes Intro für das, was noch auf uns losgelassen werden soll. Sogar die beiden Primus Songs "Jerry Was A Race Car Driver" und "Winona Big Brown Beaver" werden hier gecovert. Sie werden so extrem durch den akustischen Fleischwolf gedreht und mit Country unterlegt, dass wahrscheinlich selbst Les Claypool sie nicht wieder erkennt.

    Die restlichen zwölf Tracks sind gleichmäßig zwischen Claypool Solo-Sachen und Covers verschiedener Bands aufgeteilt. Das gesamte Album ist durchweg sehr gut mit dem Country-Twang Stil umgesetzt, aber man sollte schon gewarnt sein. Denn hier wird die ohnehin schon sehr spezielle und schräge Stimme von Les Claypool bis aufs Äußerste gereizt. Wer schon Primus nicht mag, der wird auch hier seine Probleme haben.

    Einige Songs wie "Battle Of New Orleans" - im Original von Johnny Horton - oder "Amos Moses" von Jerry Reed sind offensichtlich passend für diesen Stil. Aber Claypool trauen sich auch an Lieder ran, die man sich eher nicht im Country Gewand vorstellen kann. "Stayin ' Alive" von den Bee Gees und "Man In The Box" von Alice in Chains sind in ihrer Original-Version ja alles andere als Twang orientiert. Hier ist eher der Spaß-Faktor sehr hoch und man kann sich ein Lächeln nicht verkneifen, denn wer würde schon zu "Stayin Alive" im Cowboy-Gewand die Hüften schwingen.

    Man muss schon eine gehörige Portion Offenheit mitbringen, um "Four Foot Shack" an einem Stück zu lauschen. Einfach ist es gewiss nicht und darum soll man die Langrille auch eher als eine Art Parodie wahrnehmen. Aber ist nicht fast alles in letzter Zeit im Les Claypool Universum mehr Parodie als ernsthafte Musik? Dies ist alles schön und gut, aber er sollte doch aufpassen, nicht zu sehr in diese Richtung zu driften. Dass er eigentlich ein exzellenter Musiker ist, hat er ja schon in der Vergangenheit mehrmals bewiesen.
    Dizzy Heights Neil Finn
    Dizzy Heights (CD)
    06.02.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Diesmal kein Pop!

    Neil Finn macht Pop-Musik und gute noch dazu. Er kann nicht anders, es ist einfach zu tief in ihm verwurzelt. Mit seiner Hauptband Crowded House schrieb er wohl einiger der schönsten Pop-Melodien der Musikgeschichte. Diese lösten sich dann auf und seine zwei ersten Solo-Alben waren noch sehr nahe am Crowded House-Sound. Dann kamen noch das Album mit seinem Bruder Tim Finn, der ja auch Geschichte dazu mit Split Enz schrieb und manchmal bei Crowded House mit von der Partie war.

    Aber Neil Finn wagt es auch mal, ein wenig zu experimentieren und dies macht er nun auf seinem dritten Solo-Album "Dizzy Heights". Hier wird einem Electronica aufgetischt sowie Blues und Soul. Neil Finn will sich mit "Dizzy Heights " von allem lösen, was ihn berühmt gemacht hat und so kann man das Werk wohl als Selbstversuch betrachten.

    Das ganze wird produziert von Dave Fridman, der schon für The Flaming Lips und Mercury Rev gearbeitet hat. Diese Bands sind ja bekannt dafür, schräge und melodiöse Elemente zu kombinieren. Auf "Dizzy Heights" kann man den Einfluss von Fridman deutlich heraushören, zum Beispiel in dem verwirrend schönen "Divebomber". Hier werden Synthie-Sounds mit Streichern vermischt, ehe Neil Finn in einem sehr gewöhnungsbedürftigen Falsett daherkommt.

    Es wirkt fast so, als würde sich hier ein Musiker wie auf einer großen Spielwiese austoben. Bei "Impressions" geht es für Finn-Verhältnisse recht bluesig zu und sein fast flüsternde bis schleppende Gesang erinnert einer eher an Tom Waits, als an den Crowded House Sänger, der mal "Don't dream it's over" daherschmetterte. Auch vor Singer-Songwriter Momenten schreckt er nicht zurück, was dem Ganzen dann wieder einen ziemlichen amerikanischen Touch gibt.

    Jeder, der das neue Werk von Neil Finn blind kauft und glaubt, wieder mit schönen Pop-Melodien verwöhnt zu werden, wird diesmal vielleicht enttäuscht sein. Aber wenn man offen ist und keine Scheu davor hat, Neil Finn auch mal musikalisch in einem anderen Gewand zu erleben, der wird ganz sicher begeistert sein.
    Metropole The Lawrence Arms
    Metropole (CD)
    25.01.2014
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    2 von 5

    Das war doch mal besser!

    Die Chicago Pop-Punk Band THE LAWRENCE ARMS sprang immer hin und her zwischen schreiendem und emotionalen Sound. Mit ihrem neuen Album "Metropole" wird die feurige Leidenschaft , die ihre vorherigen Alben herrschte fast ausgelöscht. Es gibt einige interessante Ideen hier, aber sie sind in der Regel schlecht ausgeführt.

    Es gibt Momente in denen ihre alte Stärke noch manchmal aufblitzt, wie zum Beispiel in 'Hickey Avenue'. Aber diese Momente sind doch ziemlich selten. Es ist nichts falsch , wenn eine Band ihren Sound im Laufe der Jahre ein wenig drosselt, denn auch die Mitglieder der Band werden nicht jünger.

    Was hier aber deutlich das Problem ist sind die Texte, wenn man musikalisch erwachsen werden will dann muss man das auch textlich tun. Aber hier passt beides nicht zusammen. Die manchmal sogar kindischen Texte sind geradezu peinlich. Bands wie Bad Religion oder Propagandhi wuchsen musikalisch wie auch textlich und zeigen uns heute wie Punk klingen sollte, wenn du erwachsen wirst.

    THE LAWRENCE ARMS beweisen uns aber doch dann manchmal in Songs wie 'You are here', dass sie es noch drauf haben gute Stücke zu schreiben. Aber ein paar gute Stücke retten das Album dann doch nicht mehr. Es gibt sogar Momente auf "Metropole" da klingt die Band wirklich müde und das von einer Truppe die einmal wütende Klänge von sich gab.
    Croz Croz (CD)
    22.01.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    20 Jahre danach

    "Thousand Roads" war sein bisher letztes Solo-Album und das ist jetzt schon über 20 Jahre her. Tausende Kooperation hat der gute David Crosby auch schon fast hinter sich. Wenn man die nun alle aufzuzählen würde dann könnte man schon einen ganzen Artikel damit ausfüllen. Jetzt ist er mit "Croz" wieder als David Crosby zurück, der Mann der bei Crosby, Stills. Nash & Young wohl das beste Lied nämlich "Almost cut my hair" für deren Meisterwerk "Déjà vu" schrieb. Er der immer als der "softe" galt und von manchen sogar als der Schwächste im Team. Neil Young war der Rebell, Stephen Stills der Intellektuelle, Graham Nash der Stille und David Crosby eher der Unauffällige. Aber damit hat man David Crosby immer Unrecht getan, denn er war praktisch der Eckpfeiler des Harmonie-Gesangs und hatte die beste Stimme von allen.

    Jetzt mit "Croz" bringt der ehrwürdige Singer-Songwriter sein bestes Solo-Album seit seinem Debüt "If I Could Only Remember My Name" heraus. Natürlich ist er nicht mehr der Meister komplexer Strukturen und Tempo-Wechseln, wie bei seinen früheren Songs wie zum Beispiel "The Lee Shore", "Long Time Gone" oder "Song With No Words“. Die neuen Lieder sind vergleichsweise einfach strukturiert, wirken aber dennoch sphärig. David Crosby Qualitäten sind immer noch erhalten und genau das macht das Album so interessant. Die Ballade "Holding on To Nothing" ist von so fragiler Schönheit und könnte glatt aus seiner Glanzzeit stammen. Einprägsame Melodien wie bei "Set That Baggage Down" dürften im Kontext eines David Crosby Konzertes die Besucher zum Mitsingen anregen.

    James Raymond, sein Sohn, ist hauptsächlich für die Produktion des Albums verantwortlich. Mit ihm hat er auch die meisten der Songs zusammen geschrieben und der Sound ist auch von Raymond stark zurechtgeschneidert worden. Es ist eine zeitgemäße Produktion geworden, die sogar mit dezenter Elektronika unterlegt, die Songs aber nie steril klingen lässt.

    Jeder der jetzt ein Comeback à la David Bowie erwartet wird enttäuscht sein. Aber David Crosby war noch nie ein Meister der Neuerfindung oder ein instinktiv musikalischer Wanderer. Er ist aber dennoch einer der einflussreichsten Männer seiner Zeit und es tut definitiv gut ihn wieder zu hören.
    Transgender Dysphoria Blues Against Me!
    Transgender Dysphoria Blues (CD)
    21.01.2014
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Die Umwandlung

    Vor vier Jahren brachten Against Me! "White Crosses" heraus mit Sänger Thomas James Gabel. Jetzt haben wir 2014 und Against Me! haben mit "Transgender Dysphoria Blues" ein neues Album im Gepäck und eine Sängerin namens Laura Jane Grace. Aus Thomas Jane Gabriel wurde Laura Jane Grace. Von Kind her an hätte er schon gewusst, dass er als Frau im Körper eines Mannes gefangen gewesen sei und nun bekennt er sich zu seiner Transsexualität. Lange war dieses Thema ein Tabu in der härteren Musik, aber jetzt outen sich die Musiker. Keith Caputo der Ex-Sänger von Life of Agony vollbrachte ja auch diesen Schritt und aus ihm wurde Mina Caputo.

    Aber ist das alles nicht Privatsache der Künstler und sollen die Leute sich doch vielmehr auf die Musik konzentrieren? Ein klares Ja! Nur dass Against Me! mit "Transgender Dysphoria Blues" leider nicht ihr stärkstes Album an den Tag legen. Textlich geht es natürlich um die Umwandlung vom Mann zur Frau und die Gefühlswelt von Laura Jane Grace. Das Titellied packt das Thema gleich brutal an mit mit Stakkato-Drums, heftigen Gitarren und direkten statt subtilen Texten.

    Metaphorische Poesie und kryptische Texte sind Against Me! nach wie vor fremd ebenso wie weiblicher Gesang, denn wer plötzlich große Unterschiede im Vergleich zur Gabel‘schen Stimmlage erwartet hat, wird enttäuscht. Musikalisch geht die Band zu ihren Wurzeln, wie etwa dem 118-Sekunden-Knaller "Drinking with the jocks" oder dem provokanten "Osama Bin Laden as the Crucified Christ".

    Vielleicht hatten sich die Fans doch eher ein Album mit nachdenklicheren Texten und leiseren Tönen erwartet, aber dies ist hier nicht der Fall. Das Album kommt einem vor wie ein Ur-Schrei vor, als wolle man den Leuten auf direkte ja fast schon aggressive Art übermitteln was sich in den letzten vier Jahren für ein Frust bei ihnen aufgestaut hat.

    Die Ausnahme bildet "Two Coffins" ein großartiger, einfach strukturierter Akustik-Song, der emotional sehr intensiv und berührend ist. Inhaltlich geht es um das Sterben und die Vergänglichkeit und dass alle Dinge im Leben nur vorübergehend sind.

    Eigentlich hatte man sich mehr erwartet nach vier Jahren Pause, ein Back-to-the-Roots-Album braucht ehrlich gesagt keiner. Die Band hatte sich mit den vorherigen Alben immer ein Stück weiterentwickelt und dann braucht ehrlich gesagt keiner diesen Rückschritt.
    Ein Kommentar
    Abedy
    02.02.2014

    'Transition' heißt eben nicht 'Umwandlung' :-(

    Sollen die Erfahrungen, die eine Transfrau - insbesondere im Verlauf der Transition - macht, Gegenstand eines Musikalbums sein? Ja, ja und ja. Es gibt genügend dümmliche und falsche Titel, die M2F Transmenschen dem Spott preisgeben oder die immer wieder gleichen falschen Stereotype wiederholen.

    Transition ist eben der oft schmerzvolle und langwierige Prozess, sich als Frau zu bekennen, zu erkennen und die physischen Merkmale in Kongruenz mit der Genderzugehörigkeit zu bringen. Es gibt eben KEIn 'sich zur Frau umwandeln/umoperieren zu lassen.' Das ist eine dieser immer wiederkehrenden Vorstellungen, die so falsch sind.

    Hier hören wir authentische Geschichten einer Transfrau. Eine Punkband spielt Punk, Punkt. Darin sehe ich keinen Rückschritt. Sich über einen 'aggressiven Urschrei' zu echauffieren verkennt eben schon den Titel des Albums. es ist ärgerlich und frustrierend, wie (nicht nur) in den USA nach wie vor Transmenschen viel zu oft als Freaks, als Abscheulichkeit, als lächerliche Gestalten dargestellt und wahrgenommen werden. Es reicht ein Blick in TV-Serien wie 'Mike und Molly' oder CSI, wo hochproblematische Darstellungen von Transfrauen wiederholt zu sehen waren. 'Orange is the new Black' mit Laverne Cox ist da leider eine sehr gute und authentische Ausnahme.
    Vor diesem Hintergrund spiegeln die Titel einfach nur ganz hervorragend wieder, was die Sängerin, ihre Frau und ihre Freunde wieder und wieder erleben.
    Ich bin gespannt, wann wir mehr Titel von Transmenschen hören - dann vielleicht auch 'nachdenklich' wie der Vorrezensent sich wünscht.
    Ich kann diese CD nur absolut allen empfehlen, die sich einmal ein authentisches Bild vom Sellen- und Gefühlsleben einer Transfrau akkustisch reinziehen wollen, inklusive der Scham, sich einst, um sich zu verstecken, mit den 'Jocks' mitgemacht zu haben bei dümmlichen Verspottungen von 'Faggots' und dümmlichen Kommentaren wie man es den Weibern besorgen will... Das spiegelt wieder, was Transfrauen, die noch versteckt leben, weil eben der gesellschaftliche Druck und die Verachtung so groß sind, auf sich nehmen, um 'dazu zu gehören.' Es ist doch kein Wunder, dass Transfrauen, die noch versteckt (closeted) leben, das bei den "Härtesten der Härtesten" tun. Kristin Beck ist nur ein Beispiel!

    Achja, Stimme. Hormongaben ändern die Stimmlage bei Transfrauen eben NICHT. Es erfordert harte ujnd langwierige Arbeit. Wie es geht, zeigt eine einfache Google-Suche: "M2F voice training" mal als Anregung. Und jetzt ehrlich: Ich wäre sogar enttäuscht gewesen bei den Songs eine rein weibliche Stimme zu hören. Warten wir einmal ab, was in ein, zwei Jahren zu hören ist.
    Angel Guts: Red Classroom (Limited Edition) (Yellow Vinyl) (LP + CD) Angel Guts: Red Classroom (Limited Edition) (Yellow Vinyl) (LP + CD) (LP)
    20.01.2014
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    3 von 5
    Pressqualität:
    2 von 5

    Stilstand

    XIU XIU ist eine aus San José (USA) stammende alternative Independent-Rock-Band, deren Begründer und einziges ständiges Mitglied Jamie Stewart ist. Seit XIU XIU ihr erstes Album "Knife Play" im Jahr 2002 veröffentlichten hat ihr Sound nur geringfügige Veränderungen durchgemacht, aber Stewarts Stimme hat die gleiche eine einzigartige Eindringlichkeit wie vor 12 Jahren.

    Der Name der Band kommt von einem chinesischen Film aus dem Jahre 1998 , Xiu Xiu : The Sent Down- Girl und handelt von einem 15-jährigen Mädchen, das von Regierungsbeamten verraten und verletzt wird. Aber das Mädchen ist eine Kämpfernatur und lässt sich beim Kampf um die Gerechtigkeit nicht beirren.

    Um ein Gefühl zu bekommen zum Sound von "Angel Guts: Red Classroom" geht man am besten auf ihre Webseite, denn da ist ein Bild vom Death Valley gepostet. Es ist genau diese riesige Landschaft die man vor Augen hat wenn man sich den ersten Track "Angel Guts" von ihrem neuen Werk anhört. Jamie Stewart baut auf den emotionalen Klang dieses Album und für seine hingebungsvolle Zuhörer kann es peinlich oder sogar beängstigend klingen. Aber genau da liegt das Talent von XIU XIU Talent. Ihre Musik ist zum Hervorrufen dieser Gefühle wie geschaffen und macht jedes Album zu einem kleinen Kunstwerk.

    "Angel Guts : Red Classroom" ist eine überraschend entspannte Reise und überliefert Mitteilungen von den Ereignissen des Tages, insbesondere beim Hören von den leiseren Songs des Albums wie "Botanica de Los Angeles" und "New Life Immigration". Ob es Stewart tiefe Stimme oder die rhythmischen Synthesizer oder eine Kombination von beiden sind, die dazu führen dass die Lieder einen positiven und/oder wütenden Eindruck hinterlassen, muss der Hörer schon selbst herausfinden.

    Das Abschlusslied "Red Classroom" beendet das Album mit beängstigenden Geräuschen wie die von einem aufdrehendem Motor, aber dann kommt der Wind als Erleichterung, und auf einmal nichts mehr. Würde NINA SIMONE noch unter uns weilen, dann würde man sich wünschen dass ihre Stimme diese Musik veredeln würde.
    Into The Storm Axel Rudi Pell
    Into The Storm (CD)
    20.01.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    25 Jahre und es geht weiter

    Alle paar Jahre bringt AXEL RUDI PELL ein neues heraus und geht danach auf Tour und 2014 das Jubiläumsjahr der Band um Meister Axel Rudi bildet da keien Ausnahme. "Into The Storm" ist nun schon das 15. Studio-Album in 25 Jahre AXEL RUDI PELL-Geschichte. Diesmal gibt es aber ein kleine Veränderung in der Band und zwar am Schlagzeug. Mike Terrana geht und Bobby Rondinelli (u.a. RAINBOW, DORO) kommt, aber dies ist auch schon das einzige, sonst bleibt alles beim alten.

    Nach einem kurzen Intro geht die Band sofort in die Vollen mit "Tower Of Lies" und der Ohrwurm Refrain macht das Lied schon zum ersten Highlight. Natürlich darf auch die übliche Ballade nicht fehlen. Die kommt hier in der Form von "Touching Heaven" daher und auch dieses Stück überzeugt von vorne bis hinten. Man muss aber auch ganz klar sagen, dass AXEL RUDI PELL sich hier nicht neu erfinden und inovative Einflüsse sind auch tabu. Sie ziehen ihr Ding konsequent durch, egal ob wir nun im Jahr 1994 oder 2014 sind, das merkt man den Songs nicht an. Im AXEL RUDI PELL-Universum sind die Uhren musikalisch stehen geblieben. Wenn man eine Veränderung feststellen kann dann dass im Laufe der Jahre die Produktion besser geworden ist. Lieder wie "Changing Times" oder "Long Way To Go" sind einfach zeitlos und darum mögen wir ihr die Truppe ja auch so. Es gibt Bands die wollen, müssen und können sie weiterentwickeln. Aber AXEL RUDI PELL brauchen dies nicht und das macht sie ja auch so sympathisch und authentisch.

    "Into The Storm" ist ein packendes und perfekt produziertes Album geworden, das jeden Hard Rock Fan durch seine Qualität überzeugen wird. Wenn man aber unbedingt etwas kritisieren will dann dass die Songs manchmal ein wenig zu lang ausgefallen sind.
    Chiaroscuro (LP + CD) Chiaroscuro (LP + CD) (LP)
    20.01.2014
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5
    Pressqualität:
    3 von 5

    Schweden Power

    I Break Horses 2011 Debüt "Hearts" war eine mutige Scheibe, auch wenn der elektronische Shoegaze des schwedischen Duos kaum bahnbrechend rüber kam. Mit Stücken wie "Winter Beats" und dem Titeltrack, dem besten Songs auf dem Album, bauten sie sich eine beachtliche Fan-Basis auf und auch andere Künstler wurden auf sie aufmerksam. Die französische Elektronic/Dream-Pop-Band M83 nahmen sie als Vorband mit auf Tournee und I Break Horses stahl denen fast die Show.

    Jetzt drei Jahre später sind sie nun mir ihrem Nachfolger "Chiaroscuro" zurück, der durch schwere Elektro-Beats geprägt ist und den Shoegaze-Sound ein wenig in den Hintergrund drängt. Dance-Hymnen wie "Faith" und "Denial" klingen wie aus der Tiefe gezogen und von Nebelschwaden umringt, dazu denke man sich noch Stroboskoplicht hinzu und man bekommt ungefähr das Gefühl, wie sich der "neue" Sound anhört.

    Im Großen und Ganzen ist "Chiaroscuro" jedoch mit düsteren Tracks wie dem Opener "You Burn" und "Heart To Know" bestückt. "Heart To Know", mit dem I Break Horses ihr Werk abschließen, ist ein fast acht Minuten langes Werk, was von knarzenden und metallischen Tönen verzerrt wird. Es hat fast schon etwas von einer Geduldsprobe. Dazu wirkt es, als seien die Gesänge rückwärts gespielt und mit verzerrten Frequenzen versehen worden. Das klingt wunderschön und unerträglich schwermütig zugleich.

    "Chiaroscuro" bietet harmonische Zusammensetzungen, hypnotische Beats und so manche expressive Ideen. Aber eben auch Anlass zur Kritik. Neben dem Totalausfall "Weigh True Words" stören die amateurhaften Stimmmodulationen im Chor. Das Engagement hin zum Konzept-Album zeigt im Herzen ihrer Musik trotzdem eine fragile Schönheit, die hoffentlich beim nächsten Versuch noch ausbaufähiger ist.

    Jetzt bleibt nur abzuwarten, wie die Fans auf diesen Kurswechsel reagieren, denn mit ihrem Debüt hatten sie ja viele überzeugt. Es gehört schon Mut dazu, sich auf ein solches Risiko einzulassen. Aber anderseits wird ja auch immer beklagt, dass bei vielen Bands Stillstand in der Entwicklung ihrer Musik angesagt ist. Nun traut sich eine junge Band mal was und das allein sollte doch schon ein Lob wert sein.
    The River & The Thread The River & The Thread (CD)
    20.01.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Wie der Vater!

    In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat Rosanne Cash mit ihrer Familie in Manhattan gelebt, aber im Jahr 2008 wurde sie gefragt ob sie an einem Projekt teilnehmen möchte, das Elternhaus ihres Vater Johnny Cash in der kleinen Stadt Dyess wiederherzustellen. Sie stimmte zu und zusammen mit Produzent und Songwriter-Gitarristen John Leventhal unternahm sie einige Autofahrten in den Süden der USA, um das Feeling für diesen Teil der Staaten zu bekommen. Das kreative Ergebnis ist das Album "The River & The Thread" geworden, das als musikalische Reise funktioniert.

    Bei diesem Album hat Rosanne Cash die meisten Texte selbst geschrieben, während John Leventhal für die Musik verantwortlich war. Es entstand eine schlaue Mischung aus Country, Folk , Rock, Pop und Jazz. Die atmosphärischen Songs erzählen über Dinge, die sie auf ihrer Reise sah und belauschte. Einer der auffälligsten Kompositionen ist "Money Road". Diese erzählt über eine Straße in Mississippi, wo innerhalb von ein paar Meilen das Grab von Blues-Pionier Robert Johnson zu finden ist. Es erzählt aber auch die Geschichte des Hits "Ode to Billie Joe" der Sängerin Bobbie Gentry aus dem Jahre 1967, mit dem Ergebnis, ein unheimliches und stimmungsvolles Musikstück komponiert zu haben.

    Aber nicht alles ist gespenstisch auf "The River & The Thread". Das Werk ist ebenso voll schöner Melodien und Gesangseinlagen wie bei "50.000 Watt", einer Art Gospel-Song unterlegt mit einem Shuffle-Beat.

    Eines der immer wiederkehrenden Themen von "The River & The Thread" ist die Vorstellung, dass Musik eine Ansammlung für Geschichten und auch ein Weg, alte Wunden zu heilen darstellen soll. "When The Master Calls The Roll" erzählt über zwei Liebende zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs, die im Tod wieder vereint sind und in ewiger Glückseligkeit dort weiterleben.

    Rosanne Cashs Songs werden mit einem feiner Intelligenz gefertigt, ihr Gesang klingt hervorragend und die Produktion ist elegant. Rosanne Cash ist nicht besonders eifrig gewesen im 21. Jahrhundert, aber auf diesem Album hat sie gelernt, in weniger als 40 Minuten jedes Wort und jeden Ton in einen wahren Schatz zu verwandeln. "The River & The Thread" bestätigt einmal mehr, dass sie eine einzigartige Künstlerin ist mit dem Talent und der Vision Geschichten von ihrer Reisen aus dem Süden lebendig und realistisch darzubieten.
    Wig Out At Jagbags Wig Out At Jagbags (CD)
    14.01.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Der Freigeist des Indie-Rock

    PAVEMENT waren die Lieblinge der Indie-Rock Universum. Seit ein paar Jahren geht STEPHEN MALKMUS jetzt schon seinen eigenen Weg und und er beweist mit seinen Solo-Alben immer wieder wer eigentlich der kreative Kopf bei PAVEMENT war. Jetzt mit 47 Kerzen auf dem Kuchen braucht er sich keinem mehr zu beweisen und das merkt man seinen Werken auch an. Locker und ohne Druck auf kommerziellen Erfolg musiziert er fröhlich vor sich hin.

    Mit "Wig out at Jagbags" bringt er ein fast schon reines Gitarren betontes Album heraus. Es fängt mit dem Song "Planetary Motion" an, und der besteht, von kurzen Verschnaufpausen abgesehen, eigentlich nur aus Gitarren-Solos. So was gibt natürlich eine Richtung vor. Diesmal führt sie MALKMUS zur spielerischsten und ironischsten Platte seiner Post-PAVEMENT-Karriere. Die Texte, von ihm selbst längst als "Lückenfüller" bezeichnet werden, lösen sich für Wortwitz und von jedem denkbaren Zusammenhang. Sogar das Tracklisting dreht den Spieß um und hebt sich die besten Songs für das letzte Albumdrittel auf. Zwischen den Songs knarzt dann die Stille wie eine alte Ledercouch. Auch "Wig out at Jagbags" hängt in der Vergangenheit, aber MALKMUS ist das egal. Er mag daran nichts ändern und betont hat er das von sich aus sowieso nie. Er präsentiert uns Lieder über Kämpfe in Chicagos Spelunken wie zum Beispiel in "Rumble in the Rainbo" und singt über Zimt, Lesben und GRATEFUL DEAD. STEPHEN MALKMUS gehört ganz sicher zu der Sorte von Menschen, über die sich, wenn man das so sagen darf, vergleichsweise lustvoll recherchieren lässt. Der Mann hat mächtig viel zeit mit Journalisten in Hotelzimmern und/oder dazugehörigen Bars verbracht und in jedem dieser Bewerbungsgespräche steckt eine ganze menge seines eigentümlichen, hölzern-kauzigen Slackerhumors, der wiederum seiner art zu musizieren nicht ganz unähnlich ist.

    Mit viel Fantasie lässt sich manches davon in einzelnen Momenten der Platte wiedererkennen. Das Motto der Langrille "Wig out at Jagbags" könnte also lauten : Wer mehr vorgibt, als er wirklich drauf hat, hat sich schon wieder ein Rock’n’Roll-Klischee erfolgreich angeeignet.
    Infernal Rock Eternal (Limited Edition) Infernal Rock Eternal (Limited Edition) (CD)
    14.01.2014
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    2 von 5

    Öder Rock

    Zehn Jahre gibt es jetzt schon das Nebenprojekt CHROME DIVISION von Dimmu Borgir-Frontmann Shagrath und das bunt zusammengewürfelte Kollektiv rund um den Gitarristen war schon immer eine Band für den besonderen Geschmack. Das Debüt "Doomsday Rock’n’Roll" war noch voll von frischem und tollem Material und es war interessant Shagrath mal außerhalb des Black-Metal Bereichs zu erleben.

    Danach kam zwar immer wieder Nachschub doch von Album zu Album schwand die Qualität des Songwritings. Die erste Single des aktuellen Werks 'Endless Nights' kommt noch ziemlich gut rüber und erinnert einen schon sehr stark an Monster Magnet. Aber so gut die Single auch ist, der Rest des Albums kann da leider nicht mithalten. Alles rockt und kracht schön vor sich hin wie zum Beispiel der Song '(She’s) Hot Tonight', aber in Erinnerung wird einem wohl nichts bleiben. Die glatte Produktion und der große Qualitätsunterschied hinterlassen einen bitteren Beigeschmack und so ist das Jubiläums-Werk nicht viel mehr als Durchschnitt.

    CHROME DIVISION sind leider keine musikalische Offenbarung und ein Projekt dass keiner richtig braucht außer Shagrath selbst vielleicht. Authentizität ist dieser Truppe ein fremder Begriff und so nicht mehr als eine Rock-Band unter vielen.
    Moon Snowbird
    Moon (CD)
    14.01.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Cocteau Twins? Nein! Snowbird!!!!

    Snowbird ist so etwas wie eine "Supergroup" gegründet von Cocteau Twins Ex-Bassist Simon Raymonde und Stephanie Dosen. Ihr Debüt-Album wurde auf Bella Union, dem Label das Simon Raymonde mit dem Gitarristen Robin Guthrie, ebenfalls Ex-Cocteau Twins gründete, produzierte und veröffentlichte. Was die meisten Menschen an dieser Platte womöglich anzieht ist die Beteiligung von Simon Raymonde, sowie die Liste der bekannten Gäste von Radiohead und Midlake, die alle etwas zur Schöpfung beigetragen haben.

    In wahrer wunderlicher Cocteau-artigen Form wird das Thema der Beleuchtung des Mondes bei Nacht vertieft. Simon Ramyonde selbst erklärte dass "Moon" bei Nacht, zum Zwecke der Erstellung der Stimmung, aufgezeichnet wurde, Es soll klingen wie ein warmes Glühen das in einer Mondnacht über Berg und Tal ertönt. Was er jetzt genau damit meint wird wohl sein Geheimnis bleiben.

    Beim Eröffnungslied "I Heard The Owl Call My Name", hören wir wie die Gitarre den Raum erfüllt und eine elegante Gesangsmelodie den Song zu einem hypnotischen Erlebnis macht. Stephanie Dosen hat einen guten Namen in der britischen Musik, Massive Attack und Chemical Brothers alle baten sie, auf ihren Aufzeichnungen zu singen. Es ist aber auch leicht zu hören warum, denn ihre Stimme ist vielseitig, Elfen-artig und romantisch. Es gibt bestimmte Momente, in denen man sich fragt, ob ihre zarten Lieferung solcher hübschen Melodien manchmal nicht schon fast ein wenig übertrieben wirkt.

    Bei "Porcelain" hören wir dies am besten, begleitet von einem Klavier hört es sich an als ob sie im Mondlicht zum Song leicht wie eine Feder tanzen würde. Die perfekte Übereinstimmung von Musik und Stimme wird in "All wishes are Ghosts", einem Treffpunkt zwischen üppigen sowie wunderschönem Gesang, genau richtig dosiert. Dazu kommt noch die geschmackvolle und innovative Instrumentierung.

    Es ist leicht zu sagen, dieses Album ist "schön", aber es gibt deutliche Schatten der Sehnsucht und Einsamkeit. Diese kommen auch von der Atmosphäre und Instrumentierung von Philip Selway und Ed O'Brien von Radiohead, Eric Pulido von Midlake, Jonathan Wilson und einer Handvoll anderer bekannter Namen. Es ist kein Wunder dass Simon Raymonde behauptet er habe seit Elizabeth Fraser mit keiner so außergewöhnlichen Sängerin mehr gearbeitet. Es klingt fast als wären Cocteau unter einem anderen Namen wiederauferstanden.
    Warpaint Warpaint
    Warpaint (CD)
    14.01.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Zäh wie Lava

    Es ist schon einige Zeit her, dass Warpaint uns mit ihrem gleißend und dunklem Debüt-Album "The Fool" einlullten und uns verzauberten. Sie kamen von der Atmosphäre her doch sehr nahe an The Cure heran, nur eben in weiblicher Ausführung. Nun vier Jahre später sind sie zurück mit dem selbstbetitelten zweiten Album. Das Cover lässt schon darauf hindeuten, dass es wieder ein Album wie ein Lava-Strom werden wird, zäh und glühend.

    "Warpaint" ist voll von Selbstzweifel und düsteren Texten. Die Sängerinnen Emily Kokal und Theresa Wayman machen aus '"Love Is To Die", ein düster-sexy Affaire , die das Album in etwas Spektakuläres erhebt.

    Warpaint haben es aber immer geschafft, Musik zu machen in die man voll eintauchen kann und dieses Album bildet da keine Ausnahme. Mit dem Zusatz von einigen düsteren Synthesizer in "Biggy" die von der Gesangs Hypnose an beste "Dummy"-Zeiten von Portishead erinnern. "Hi" wird von Drumbeats und tiefem getragen Bass geprägt und fühlt sich an als wollten sie uns ins Seide einwickeln.

    Ist "Warpaint" jetzt es ein großer Schritt weg von "The Fool"? Nicht direkt, aber es zeigt die Art von Unterschied, die mit dem Erfolg kommt. Vielleicht liegt es aaber auch daran, dass das was wir hören, wahrscheinlich für eine unglaubliche Live-Performance gemacht ist.

    Wie bei ihrem Debüt gibt es immer einige die vielleicht die obskuren Tracks ein wenig langweilig finden. Sie fordern ihre Hörer eben heraus und das ist der positive Aspekt an diesem Album.

    Wenn eine Band jedoch vier Jahre braucht um das Nachfolgealbum zu veröffentlichen erwartet man doch schon eine Veränderung im Sound oder mindestens eine kleine Weiterentwicklung. Aber hier ist Stillstand angesagt, zwar auf höchsten Niveau, aber dennoch Stillstand. So läuft man natürlich Gefahr trotz guter Songs in Vergessenheit zu geraten und/oder dass die Leute das Interesse an einem verlieren.

    Man kann nur hoffen, dass sie sich für ihr drittes Werk nicht soviel Zeit lassen und mehr Mut zeigen, denn Potential steckt schon in den Mädels. Es wäre doch schade wenn dieses nicht voll ausgereizt werden würde.
    Possessed By The Night Possessed By The Night (LP)
    08.01.2014
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    3 von 5
    Pressqualität:
    2 von 5

    Musik gut Klang schlecht

    Serpent kommen aus Deutschland und spielen ein Art Metal die tausende Bands schon vorher gespielt haben und jetzt wieder aufgegriffen haben: NWOBHM. "Possessed by Night" und "The Stranger" sind Songs die das Gefühl der Rohheit des Heavy Metal zeigen und zwar von seiner besten Seite, auch wenn die Band noch weit von der Perfektion entfernt ist. Aber sie tragen ihren eigenen Ansatz bei zu dem, was wir als den heutigen Retro-Metal Stil bezeichen und können sich einen eigenen Stück vom Kuchen in der Szene abschneiden.

    Für Freunde der melodischen Seite der New Wave Of British Heavy Metal-Bewegung sind Serpent eine wahre Fudngrube. Die Mitglieder von Serpent zeigen ganz klar ihre Einflüsse von Bands wie Satan, Venom oder Angel Witch. Der Sound ist genau das was man von einem 80er Demo-Tape erwarten würde, es ist irgendwie nostalgisch. Aber auch gleichzeitig mittelmäßig in Bezug auf die heutigen Standards. Der Gesang ist klar und melodisch und ganz klar der stärkste Punkt auf dem Album.

    "Possessed By Night " ist eine gute Empfehlung für diejenigen, die ihren Metal britisch, klassisch und ungeschliffen mögen. Wenn die Band jetzt noch ein wenig Inovation und eine bessere Produktion an den Tag legen würde könnten sie sich in der Szene auf längere Zeit behaupten.
    The Whippoorwill (3 Bonus Tracks UK/EU-Edition) Blackberry Smoke
    The Whippoorwill (3 Bonus Tracks UK/EU-Edition) (CD)
    08.01.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Southern Rock erster Klasse

    Blackberry Smoke aus Atlanta, Georgia absolvieren etwa 250 Shows pro Jahr, gnadenlos ziehen sie ihr Ding durch und treten in den vershciedenstens Clubs, Bars, und Festivals auf. Der klassische Southern- Rock-Sound der Gruppe, der von Bands wie den Black Crowes und Lynyrd Skynyrd beinflusst ist aber auch beprägtt von Ecken und Kanten.

    Dies ist eine solide Band mit einer guten Rhythmus-Abteilung bestehend aus Bassist Richard Turner und Schlagzeuger Brit Turner, einem erstklassigem Keyboarder namens Brandon Stillnoch, dem versierten Giatrristen Paul Jackson und Sänger Charlie Starr. Starrs Stimme ist wirklich das, was aus Blackberry Smoke mehr als nur einen Southern Rock Nostalgie Akt macht. Er ist ein Country-Sänger mit einer Rock-Attitüde, der weiß wie man Country und Rock nahtlos miteinander verschmelzt. Es gibt einige sehr starke Songs auf "The Whippoorwil", darunter der furiose Opener "Six Ways to Sunday " der an die Black Crowes aus besseren Zeiten erinnert. "One Horse Town" ist eine kleine Anti-Stadt -Hymne, die wie Steve Earle in seiner Blütezeit klingt, verschroben und aufsässig.

    Am Ende weiß ein jeder Southern-Rock Fan dass er hier etwas ganz großes geboten bekommt. Blackberry Smoke’s "The Whippoorwill" kann man von daher als eines der besten Southern Rock-Alben der letzten Jahre bezeichnen.
    Rave Tapes Mogwai
    Rave Tapes (CD)
    03.01.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Immer noch Querdenker die Schotten

    Die Schotten sind ja schon eine Institution im Post-Rock und keiner wagt fast mehr ein Album von ihnen zu kritisieren. Es ist ein wenig wie bei Godspeed Your Black Emperor da wird auch jeder Sound-Schnipsel, auch wenn er nur 3 Sekunden dauern würde, als Meisterstück gelobt. Nun ist es schon 3 Jahre her seit der Veröffentlichung ihres letzten Albums "Hardcore Will Never Die, But You Will" und das war eine zusammenhanglose Unordnung und doch eher eine laue Angelegenheit war.

    Mit "Rave Tapes" vollziehen sie nun eine Kurswechsel und verbinden neue Sounds mit denen aus ihrer Blütezeit. Insgesamt legen sie mehr Wert auf weichere Layouts mit einem elektronischen Touch. "Rave Tapes" beginnt auf einer langsam brennenden Wellenlänge von Ambient und Electronica und nur langsam kommen Jazz-Rock Grooves mit ins Spiel. Eine gewisse Art von Mystik brütet sich rund um das Stück "Repelish" auf und in der Mitte der stilistischen Exploration spricht ein Erzähler über Led Zeppelins "Stairway to Heaven", dass dies der beliebteste Song der Rock-Geschichte sei und erwähnt dann wie unterschwellige satanische Botschaften rückwärts spielend auf Platten verewigt wurden. Also ziemlich kryptisch und verkopft gehen Mogwai auf ihrem neuen Opus zu Gange.

    Die Gitarren jedoch leuchten am hellsten in "Hexon Bogon" das mit seinen explodierenden Verzögerungen ein wahres Freudenfest für jeden Post-Rock Liebhaber darstellt. Die nächsten Tracks sind eine beeindruckende Prozession von hämmernden Schlagzeug und Bass, verzerrtem Drohnen-Sound kombiniert mit hellen Solis und leichten, ja fast schon in der Luft hängenden Synthie-Sounds.

    Mogwai kehren mit "Rave Tapes" zum Sound von ihrem wohl zugänglichsten Album "Rock Action" zurück, aber bringen futuristisch klingende Elemente mit ins Spiel und es ist auch wieder ein fast nicht vorhandener Gesang oder besser gesagt Geflüster mit eingebaut.

    Mogwai haben eine solche Kontrolle über ihr musikalisches Niveau, und wissen genau wie man den Hörer zu überzeugen weiß und dies in einer Art und Weise die schon fast an Manipulation grenzt. Zusammen bildet "Rave Tapes" ein Genuss-Album und man kann nur hoffen dass dies auch die zukünftige Marschroute von Mogwai bleibt, denn Stillstand steht ihnen einfach nicht.
    High Hopes (CD + DVD) (Limited Edition) High Hopes (CD + DVD) (Limited Edition) (CD)
    03.01.2014
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Kein Konzept sondern zusammengewürfelt

    Bruce Springsteen ist einer der großen Erzähler des Rock immer iweder durchstreift er Themen wie Rassismus, Vietnam, 9/11 und der ewige Sieg unseres Herrn Jesus Christus. Aber oft wurde er auch falsch verstanden, wie zum Beispiel bei "Born in the USA" das immer als Lobeshymne wahrgenommen wurde, aber doch ein zynisches Lied auf Amerika war und ist. Auch als "The Rising" herauskam wurde es als Patrioten-Album, vor allem von den Amis, erfasst, obwohl auch da viele kritische Zwischentöne vorhanden waren. Aber genau dieses Werk war auch sein Comeback, danach brachte der "Boss" wieder Alben am laufenden Band heraus.

    Nun kommt er aber zum ersten mal in seiner Karriere mit einem neuen Album um die Ecke das keine neuen Songs enthält. Hier läuft er natürlich Gefahr, dass kein Konzept vorhanden ist und genau dies macht ja seine Alben auch so stark. Aber hier schwächelt Bruce Springsteen, nicht unbedingt wegen der Songs, nein diese sind doch noch von hoher Qualität, aber man spürt förmlich dass irgendwie nichts zusammenpasst. Die erste Single "High Hopes" ist ein flottes und rhythmisches Lied, was gute Laune verbreitet und man kann jetzt schon spüren dass es zu einem Konzert-Favoriten wird. Es passt einfach in seine energiegeladenen Konzerte, die sich manchmal bis zu 3-4 Stunden hinziehen können.

    Seine Begleitband die E-Street Band ist auch mit an Bord und Tom Morello, der Gitarrist von Rage Against The Machine. Dieser arbeitet ja schon seit einiger Zeit mit Bruce Springsteen zusammen und liefert auf Springsteens Konzerten beim Stück "The Ghost of Tom Joad" ein furioses Feuerwerk an der Gitarre ab. "The Ghost of Tom Joad" ist auch hier vertreten und auch endlich im Tom Morello-Stil auf einer Platte zu genießen. Er verwandelt das Flüster-Lied in ein Bombast-Werk ohne dass es an Qualität einbüßt.

    "American Skin (41 Shots)" was vorher nur auf auf dem Live Album "Live in New York City" erhältlich war kommt hier in der Studio-Version rüber. Wer kein Fan von Live Versionen ist wird sich natürlich über solche Umsetzungen freuen und kann es jetzt ohne störendes Geschrei genießen, anderseits ist es immer möglich dass bei solchen Umsetzungen die spontane Magie verloren geht.

    Als neues Album kann man "High Hopes" nicht bezeichnen eher als Ansammlung von Songs und war noch beim letzten Werk "Wrecking Ball" eine klare Linie vorhanden, so ist diese hier nie zu erkennen. Aber wer Bruce Springsteen mag wird doch auf seine Kosten kommen, denn wirklich schlechte Lieder, ob sie nun alt oder neu sind, hat der "Boss" noch nie geschrieben und die Präsenz von Tom Morello ist ein großes Plus und eine Erfrischung für "High Hopes" und Bruce Springsteen.
    I'm A Dreamer Josephine Foster
    I'm A Dreamer (LP)
    02.01.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5
    Pressqualität:
    5 von 5

    Eine "Grande-Dame"

    Es ist fair zu sagen, dass JOSEPHINE FOSTER bisherige Karriere musikalisch nur leicht variierte. Ihre Stücke basieren auf Gedichten von Emily Dickinson, Kinderlieder oder traditionellen spanischen Melodien. Über "I'm a Dreamer" zieht sich die gesamte Länge ein dunkler Schleier und das Album ist herrlich altmodisch konzipiert.

    Dieses Werk wurde eigentlich geschrieben und aufgezeichnet für eine ganz andere Zeit. Dieses Opus würde langweilig und uninteressant klingen auf MP3, sogar auf CD käme alles zu klinisch daher. Der Klang ist in der Vergangenheit verwurzelt, insbesondere in den 1920er oder 30er Jahren, und in dieser Periode wäre JOSEPHINE FOSTER mehr als zu Hause. Vinyl ist eine sinnvolle Option der warme Sound und das Knistern der Schallplatte, das passt zu ihrer Musik.

    Stücke wie 'Blue Roses' oder 'Cabin in the sky' sind eindringliche Balladen vorgetragen von einer Meisterin ihre Fachs. Diese Stimme die man schon mögen muss, den sie ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Hell und schrill und dann wird wieder geschmachtet und gelitten und der Hörer leidet mit, aber in einer Art und Weise dass einem die Lieder zu Herzen gehen.

    "I'm a Dreamer" ist ein konkretes Beispiel von der Qualität der feinen Details in der Zusammensetzung und Ausführung, eine Demonstration der Vereinigung von musikalischen Wissen und Vertrauen im Allgemeinen.
    Take Extreme Forms Take Extreme Forms (CD)
    02.01.2014
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Comeback der Ur-Gesteine

    Die deutsche Heavy Metal Band Backwater hat schon einen etwas seltsamen Weg hinter sich. Sie wurde schon 1981 gegründet und hat in ihrer ersten Karrieren-Phase zwei Alben und drei Demos veröffentlicht. 1992 löste die Band sich dann auf und nun sind sie wieder aus der Versenkung auferstanden.

    Mit "Take Extreme Forms" ist ihnen ein äußerst kraftvolles Power Metal Album gelungen. Wer jetzt aber glaubt bei Backwater wären die Uhren stehen geblieben, sieht sich getäuscht und wird überrascht sein. Sei sind keineswegs in den 80er stecken geblieben, sondern habe ihren Sound der "Neuzeit" angepasst. Der Sound ist dreckig und düster und Sänger Oliver Hirsch liefert eine wirklich gute Leistung ab. "Aliens Blood" und "Grizzly Bear" sind echte Hammer-Songs und beweisen dass man auch nach vielen Jahren der Abwesenheit es fertig bringen kann eine gute Scheibe abzuliefern. Nur das Titellied fällt ein wenig aus dem Rahmen und kommt ungewöhnlich brutal daher, verglichen mit den anderen Tracks. Der Schwachpunkt des Album sind allerdings die Texte, die sind banal und manchmal schon etwas peinlich. Hier hätte man sich doch etwas mehr Mühe geben können.

    Für Metal-Liebhaber die sich noch an Backwater erinnern können wird es ein reines Freudenfest werden und für die jüngeren Metal-Freunde wird es mit Sicherheit eine interessante neue Entdeckung einer Band die den Weg aus der Vergangenheit in die Zukunft doch recht gut gemeistert hat.
    Post Tropical James Vincent McMorrow
    Post Tropical (LP)
    02.01.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Der Träumer

    JAMES VINCENT MCMORROW kommt aus Dublin, Irland und legte mit"Early In The Morning" 2010 ein gefeiertes Debüt ab. Mit seinem Cover von STEVE WINWOODS "Higher Love" sorgte er 2011 zusätzlich für Aufsehen und präsentierte uns einen der besten Coversongs des Jahres. Jetzt kommt also sein zweites Werk "Post Tropical" heraus und auch das ist, wie sein Vorgänger, nah an Weltflucht, Einsamkeit und Zuversicht.

    "Post Tropical" beginnt mit dem zerbrechlichen "Cavalier"das von Erinnerungen an die erste Liebe und die damit verbundene Verletzlichkeit erzählt. Mit nur wenigen Tasten untermalt er dieses Herzstück, das zugleich seine erste Singleauskopplung ist, am Klavier. Ein Klatschen gesellt sich zu dem eigentlich minimalistischen Song, der sich vor allem durch die Stimme von JAMES VINCENT MCMORROW trägt und in der zweiten Hälfte dank der flächigen Drums orchestraler klingt. Das Umgreif-Geräusch bei einem Gitarren-Song ist eines der schönsten auf der ganzen Welt und genau davon wird "Repeating" eingeleitet. Der Song ist auf jeden Fall ein Höhepunkt des Albums, da er viele pompöse Überraschungsmomente in sich verbirgt. Als hätte kurz ein kleines Orchester im Studio Halt gemacht, dessen Sound im Laufe des Songs dann schnell wieder verpufft. Die Steigunung ist steil und er umspielt die ausufernden Instrumente mit seiner pointierten Stimme. "Post Tropical" steht ebenfalls für Abwechslung, für Höhen und Tiefen. Langsam beginnend, bäumt er sich auf und wird zu einer gewaltigen Welle, um dann von einem sanften Riff zerlegt zu werden und in der stillen See zu münden. Mit Sand an den nackten Füßen, fast zerbrochen an der Schönheit der Natur, folgt "Glacier", der an den ebenfalls aus Großbritannien stammenden Douglas Dare erinnert. Das Ende bildet "Outside, Digging". Spärlich instrumentiert sorgt er für einen gebührenden Abschluss eines sehr intimen Albums.

    "Post Tropical" ist definitiv ein Wachstum in die richtige Richtung. Die zehn Tracks geben einem das Gefühl von der Möglichkeit zu wandern, zu erforschen und los zu lassen.
    Wig Out At Jagbags (180g) Stephen Malkmus
    Wig Out At Jagbags (180g) (LP)
    02.01.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Die Freiheit eines Solo-Albums

    Pavement waren die Lieblinge der Indie-Rock Universum. Seit ein paar Jahren geht Stephen Malkmus jetzt schon seinen eigenen Weg und und er beweist mit seinen Solo-Alben immer wieder wer eigentlich der kreative Kopf bei den Pavements war. Jetzt mit 47 Kerzen auf dem Kuchen braucht er sich keinem mehr zu beweisen und das merkt man seinen Werken auch an. Locker und ohne Druck auf kommerziellen Erfolg musiziert er fröhlich vor sich hin.

    Mit "Wig out at Jagbags" bringt er ein fast schon reines Gitarren betontes Album heraus. Es fängt mit dem Song "Planetary Motion" an, und der besteht, von kurzen Verschnaufpausen abgesehen, eigentlich nur aus Gitarren-Solos. So was gibt natürlich eine Richtung vor. Diesmal führt sie Malkmus zur spielerischsten und ironischsten Platte seiner Post-Pavement-Karriere. Die Texte, von ihm selbst längst als "Lückenfüller" bezeichnet werden, lösen sich für Wortwitz und von jedem denkbaren Zusammenhang. Sogar das Tracklisting dreht den Spieß um und hebt sich die besten Songs für das letzte Albumdrittel auf. Zwischen den Songs knarzt dann die Stille wie eine alte Ledercouch. Auch "Wig out at Jagbags" hängt in der Vergangenheit, aber Malkmus ist das egal. Er mag daran nichts ändern und betont hat er das von sich aus sowieso nie. Er präsentiert uns Lieder über Kämpfe in Chicagos Spelunken wie zum Beispiel in "Rumble in the Rainbo" und singt über Zimt, Lesben und Grateful Dead. Stephen Malkmus gehört ganz sicher zu der Sorte von Menschen, über die sich, wenn man das so sagen darf, vergleichsweise lustvoll recherchieren lässt. Der Mann hat mächtig viel zeit mit Journalisten in Hotelzimmern und/oder dazugehörigen Bars verbracht und in jedem dieser Bewerbungsgespräche steckt eine ganze menge seines eigentümlichen, hölzern-kauzigen Slackerhumors, der wiederum seiner art zu musizieren nicht ganz unähnlich ist.

    Mit viel Fantasie lässt sich manches davon in einzelnen Momenten der Platte wiedererkennen. Das Motto der Langrille "Wig out at Jagbags" könnte also lauten : Wer mehr vorgibt, als er wirklich drauf hat, hat sich schon wieder ein Rock’n’Roll-Klischee erfolgreich angeeignet.
    Yours To Discover Yours To Discover (CD)
    16.12.2013
    Klang:
    3 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Vom Dane-Punk zum Pop

    Es ist immer schwierig eine Solo-Karriere im Schatten seiner früheren Band zu etablieren, wenn sie von kurzer Dauer war, intensiv geliebt und sich in Höchstform sich auflöste. Aber im Laufe der letzten zehn Jahre hatte Sebastian Grainger es leichter als die meisten in dieser wenig beneidenswerten Lage. Sebastien Grainger fing einfach bei null und veröffentlichte ein reines Singer/Songwriter-Album und ließ die Vergangenheit hinter sich. Jetzt haben sich Death from Above 1979 wieder reformiert machen wieder Krach-Musik, geben Konzerte und bringen vielleicht ein neues Album heraus. Und was macht Sebastien Grainger er setzt den Zähler wieder auf null und macht ein reines Pop Album. An sich clever denn so beweist er dass Vielfalt in ihm steckt und somit erwartet keiner bei seinen Solo-Alben den Dance-Punk von seiner Hauptband.

    Synth-Beats haben in fast jedem Song einen Auftritt und das gibt dem Album eine Atmosphäre die an die 80er Jahre erinnert. "Yours to discover" beginnt ein wenig seltsam mit einer unnötigen Ouvertüre und dem etwas öden "Waking Up Dead". Textlich gesehen ist ein ein Trennungs-Album geworden, also muss schon mit traurigen, wütenden und melancholischen Texten gerechnet werden. Denn dies sind ja im Grunde genommen die Gefühle die man bei einer Trennung durchlebt.

    Der Synthie Dance-Song "Your Body Works" ist sehr tief in den 80er verwurzelt, dass es einen an The Human League in ihren besten Momente erinnert. Das Stück hat ein markante Melodie und eingängigen Refrain, also im Grunde alles was ein Pop-Song braucht. Gegen Mitte des Album wird es dann doch ein wenig eintönig und Songs wie "Let's move to NYC" und "Going with you" rauschen an einem vorbei ohne eine bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

    Gegen Ende wird es dann wieder interessanter und mit "I don't believe in Ghosts" und "Some people are ghosts too soon" hat er zwei wahre Pop-Perlen im Schlepptau, die auch noch mit klugen und interessanten Texten unterlegt sind.

    Mit "Yours to discover" beweist Sebastien Grainger aber auch dass er ein vielfältiger Sänger ist. Bei seiner Hauptband werden seine Stimmbänder doch eher strapaziert, danach kam er als lässiger Singer/Songwriter um die Ecke und jetzt beweist mit einer sanften Gesangsart sein ganzes Potential.

    "Yours to discover" ist ein interessantes Album geworden, in dem Sinne, dass man stimmlich von Sebastien Grainger überrascht wird und man erstaunt ist wie viel Pop in ihm steckt. Anderseits sind einfach zu viele mittelmäßige Lieder auf dem Werk um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
    Snapshot Snapshot (LP)
    15.12.2013
    Klang:
    2 von 5
    Musik:
    2 von 5
    Pressqualität:
    2 von 5

    "The"-Band die tausendste

    Da haben wir es mal wieder, eine neue "The"-Band. Diesmal kommen sie aus Cavan Irland nennen sich THE STRYPES und bringen ihr Debüt gleich bei einem Major Label heraus. Prominente Fans wie zum Beispiel ROGER DALTREY oder die GALLAGHER Brüder haben sie auch schon im Schlepptau. Das Album verkauft sich hervorragend und ihre Konzerte sind im Nu ausverkauft. Ist dies wieder so eine Hype Band, wo man sich in ein paar Jahren fragt "Wer waren die nochmal?". Also erstmal sehen die Jungs so aus wie man als Trendsetter aussehen soll, BEATLES-ähnliche Kostüme, Pilzkopf-Frisur und natürlich die obligatorische Sonnenbrille, damit alles auch cool rüberkommt.

    Aber nun mal zur Musik, egal ob man nun den Opener "Mystery Man" nimmt oder Stücke wie "Perfect Storm" oder "Blue Collar Jane", die Spielart der Strypes variiert minimal- Alles ist schnell kurz und laut, die Gitarren schreien auf, es gibt treibende Drums und eine Mundharmonika ist auch mit im Spiel. Dazu kommt noch ein cooler lässiger Gesang und wir haben die perfekte Mischung für eine trendige Rock-Band. Aber hat man dies alles nicht schon mal gehört? Doch und zwar ungefähr über tausend mal. In besserer Ausführung? Jein! THE STROKES die Ur-Väter des Rock-Revival waren damals klar besser, sind aber heute musikalisch auf einem ganz anderen Trip. Schlechter ja das ging auch in Form von THE DATSUNS, die nach dem ersten Album schon weg vom Fenster waren. THE STRYPES schreiben treibende Lieder mit viel Energie, die Texte sind nicht wichtig es um das weibliche Geschlecht die stolze Männlichkeit, Pubs, Party, blah blah blah usw. Aber ihre Konzerte sind erste Klasse, alles was sich auf der Langrille noch irgendwie gut aber nicht überragend anhört wird zu einem sprudelnden Vulkan in der Live Version.

    THE STRYPES sind eine gute Band mit einem guten Album, nicht mehr, nicht weniger und insgesamt bietet "Snapshot" ein kurzweiliges Vergnügen. Kaum ein Song dauert mehr als drei Minuten und natürlich zollen sie ihren Helden auf bemerkenswerte Art und Weise Tribut. Aber man aus den Augen lassen sollte man die Band dennoch nicht, wer weiß was da noch folgen wird.
    On The Other Side Of Light The New Alchemy
    On The Other Side Of Light (CD)
    12.12.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Pink Floyd Klänge aus Schweden

    Eine ziemlich bizarre Mischung aus psychedelischem Rock & Free Jazz präsentiert uns die schwedische Band The New Alchemy auf ihrem drogengeschwängerten Debüt-Album "On The Other Side Of Light". The New Alchemy wurde vom ehemaligem The Soundtrack Of Our Lives Sänger Ebbot Lundberg nach dem Ende seiner Band gegründet. Psychedelischer Rock ist im Moment definitiv das große Ding aber The New Alchemy heben sich doch aus der Masse heraus.

    Retro-Musik bedeutet nicht automatisch dass die Künstler es ihren Hörern durch einen nostalgischen Rückblick auf die Vergangenheit einfach machen. Unbequem, sperrig und fordernd kommt On The Other Side Of Light daher. Dahinter steht als treibende Kraft Ebbot Lundberg, der schwergewichtige Ex-Sänger von The Soundtrack Of Our Lives. Mit dem neuen Mitstreiter Mats Gustafsson am Saxofon geht es in hier öfters in Richtung Freejazz. Dass Freejazz anstrengend sein kann brauch man ja wohl nicht mehr zu erwähnen, aber sie verstehen es doch diese Töne immer wieder mit psychedelischen und progressiven Tönen zu unterlegen so dass es einen an eine Mischung von frühen Pink Floyd mit Syd Barrett und den RogerWaters/David Gilmoour Pink Floyd erinnert.

    Der Opener "Solar Eclipse" ist eine ziemlich krude Mischung und fordert den Hörer doch sehr aber die Wah-Wah Gitarre die immer wieder mit eingestreut wird, hat etwass faszinierendes und lässt einen nicht mehr loss. "On the the other side of light" jedoch ist so nah an Pink Floyd, dass man den Herren doch etwas mehr Eigenständigkeit wünschen würde. Es ist kein schlechtes Stück nur eben etwas zu nah an ihren offensichtlichen Helden. Das Herzstück des Albums, der ausufernde Track "Extra Terrestrial Blues", fordert volle Aufmerksamkeit und das über die gesamten 24 Minuten Laufzeit. Hier entsteht ein Potpourri von Psychedelic und Progressive-Rock gemischt mit Free Jazz.

    Man muss schon den Hut ziehen vor The New Alchemy, denn nicht viele Bands bringen es fertig so viele Einflüsse auf ein Album zu pressen, ohne dass es einen zu sehr verwirrt. Jetzt nur noch ein bisschen mehr Pink Floyd Einflüsse abschütteln und sie werden ihren eigenen Sound, den sie eigentlichen ja schon haben, perfektionieren.
    Join The Dots (2LP + CD) Join The Dots (2LP + CD) (LP)
    10.12.2013
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5
    Pressqualität:
    4 von 5

    Mut zum Risiko

    Ein bisschen mehr als ein Jahr ist es her, dass die Engländer ihr selbstbetiteltes Debüt veröffentlichten und wie das so üblich ist, vor allem in England, wurde das Album in den Himmel gelobt. Wieder einmal gab es eine Band die die Musik retten würde, aber erstens kommt es immer anders und zweitens als man denkt. Das Album wurde ein kommerziell mittelmäßiger Erfolg, aber durch die ständige Präsenz in den Musikmedien glaubte man sie wären schon am Rock-Olymp angekommen.

    Mit ihrem neuem Album "Join The Dots" gilt es nun zu beweisen, ob alles nur ein Hype war oder doch mehr dahinter steckt. Die Eckpfeiler ihrer Musik nämlich die Einflüsse von Krautrock und Psychedelia bleiben. Die Veränderungen liegen darin dass Dringlichkeit und Energie Platz gemacht haben für einen breiteren Klang. Es schwebt eine schwere Dosis von hypnotischen Rhythmus in der Luft. Der Opener "Conductor" ist ein siebenminütiges Instrumental, das allmählich ein wirbelndes Crescendi aus Lärm bietet aber der eingängige Beat und die eindringliche Melodie geben dem Song doch den nötigen Schwung. Ein Track wie "Endlessely macht seinem Namen alle Ehre und man glaubt durch die repetitive und fast schon meditative Struktur dass diese Nummer nie aufhören wird Manchmal überspannen sie den Bogen doch fast, aber man muss ihnen zu Gute halten, dass sie Mut zu Veränderung haben und nicht einfach ihr Debüt kopieren. Mit dem Schlusslicht "Fall Out Of Love" laufen sie beinahe Gefahr dass es doch noch traurig wird, ehe sich Tom Dougall entscheidet das Singen sein zu lassen und die Band schrammelt sich bis zum Schluss durch.

    Es ist ein mutiges Werk geworden und Fans des ersten Albums werden wahrscheinlich ihre Probleme haben mit "Join The Dots". Wenn man Toy aber für den Mut respektiert den sie für "Join The Dots" aufbracht haben, dann muss man dem Album unbedingt eine Chance geben, bereuen wird man es mit Sicherheit nicht.
    1 bis 25 von 97 Rezensionen
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