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    Twilightsound

    Aktiv seit: 01. Juli 2014
    "Hilfreich"-Bewertungen: 67
    18 Rezensionen
    White Light Generator Crippled Black Phoenix
    White Light Generator (CD)
    11.05.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Solider Output

    Irgendein schlauer Mensch hat mal gesagt „Vergleichen macht unglücklich“, also lassen wir mal den Vergleich mit dem Über-Werk „(Mankind) The Crafty Ape“, weil nicht jedes Mal ein Meisterwerk anstehen muss. Und es muss auch nicht immer ein Meisterwerk sein, um gut unterhalten zu werden. Die Songs im Mittelteil von „White Light Generator“ sind teils herausragend, der Rest ist immer noch gut und so ist „White Light Generator“ ein gelungenes Album geworden, welches mindestens CBP-Fans begeistern sollte.
    Meine Produktempfehlungen
    • Hand. Cannot. Erase. Hand. Cannot. Erase. (CD)
    The Ghosts Of Pripyat The Ghosts Of Pripyat (CD)
    11.05.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Die Seele von Marillion

    Steve Rothery. Für viele ist er mit seinen sehnsuchtsvollen Gitarrensoli immer die Seele von Marillion gewesen. Wer auf dem ersten echten Rothery’schen Solo-Album nun die typische Gitarrenarbeit des Briten inclusive dieser so klassischen Gitarrensoli erwartet – der bekommt genau das! Noch dazu angereichert durch so namhafte Gastgitarristen wie Steve Hackett oder Steven Wilson.

    Steigt das Album mit Morpheus (der Name ist Programm, das Stück hätte sich eher als Abschlusstrack geeignet) noch recht unspektakulär und trotz eines Gastsolos von Steve Hackett fast schon behäbig ein, so gelingt es Rothery im weiteren Verlauf immer mehr, ein paar wenige, aber doch überraschende Momente zu platzieren und durchaus abwechslungsreiche Instrumentals abzuliefern. Die Sounds kennt man natürlich vielfach. Ob nun von Holidays In Eden, Brave, Afraid Of Sunlight oder auch den Alben des neuen Jahrtausends – alle bekannten Rothery-Gitarrensounds tauchen irgendwie einmal auf. Und gerade dieses Vertraute in doch neuer Umgebung macht dieses Album zu einem kleinen Genuss. Rothery zaubert viele seiner so heißgeliebten elegischen Gitarrensoli aus dem Hut, die er in den letzten Jahren bei Marillion nicht mehr so oft zeigt wie früher. Und so demonstriert uns The Ghosts Of Pripyat recht genau, was Rothery bei Marillion einbringen kann, aber eben auch, was er NICHT einbringen kann oder darf.

    Kendris mit seiner percussiv-rhythmischen Basis bringt ein paar erfrischende orientalische Klänge auf und direkt im Anschluss wartet mit The Old Man Of The Sea schon der längste und vielleicht beeindruckendste Track auf: Laaange Soli, eine schöne Orgel – so geht es. Und wen wundert es, dass ausgerechnet der Großmeister Steven Wilson bei diesem Song mit einem Gast-Gitarrensolo vertreten ist?

    Auffällig ist, dass viele Nummern recht ruhig und harmlos beginnen, um sich im Verlauf teils fulminant zu steigern. In der zweiten Albumhälfte hört man dann teils sogar recht rockige und für Rothery ungewöhnliche Riffs und Klänge. Wenn die Tracks dann auch noch an Tempo zulegen, gewinnt dies eine teils betörende Intensität. White Pass ist ein ebenso gutes Beispiel wie Yesterday’s Hero oder auch das für einen Abschlusstrack recht ungewöhnlich rockende Titelstück.

    Der Kritiker wird nach diesen 55 Minuten des Wohlklangs und der Symphonik einwenden, dass Rothery insgesamt wenig Überraschendes oder Forderndes bietet, dass man mehr Dramatik oder gar etwas Experimentelles hätte erwarten können von einem Mann, der nach 17 Studioalben mit Marillion endlich ein echtes Rock-Solo-Album aufnimmt. Und diese Kritik ist berechtigt. Ghost ist ein Nummer-Sicher-Album. Aber es ist schön, hat einen feinen Sound, klingt sehr intim und edel und zeigt uns auch ein paar groovige Momente, in denen man gut mitgehen kann.

    Wer sich manchmal seit Afraid Of Sunlight gefragt hat, wo all die Easter-Nachfolgesoli sind – hier! Wer will dem Meister (Hackett-Fans sagen „Vize-Meister“) der Gitarrensoli verdenken, dass er genau diese tonnenweise über uns ergießt? Natürlich. Niemand. Genau diesen Sound wollten seine Fans, die innerhalb der ersten 24 Stunden nach Start der Crowd-Funding-Kampagne über 15.000 Pfund springen haben lassen. Und somit hat The Ghosts Of Pripyat absolut seine Berechtigung. Ein gediegenes und sehr gepflegtes Album!
    Meine Produktempfehlungen
    • Hand. Cannot. Erase. Hand. Cannot. Erase. (CD)
    Madeleine Effect Madeleine Effect (CD)
    11.05.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Aus deutschen Landen

    Unglaublich, was da aus deutschen Lande kommt. Die Scheibe ist erstklassig produziert. Mit ordentlich Liebe zum Detail und wirklich opulent. Jedoch ohne überladen zu wirken. Klanglich wird die Musik räumlich gut aufgelöst. Als astreinen Prog-Rock würde ich die Musik nicht bezeichnen. Es ist eher mitreißender Rock mit einer ordentlichen Brise Prog, etwas Folk und auch etwas Pop. Die Mucke braucht keinerlei Eingewöhnungszeit und wird dennoch bei jedem Repeat noch mal ein bißchen besser.
    What We Have Sown What We Have Sown (CD)
    04.03.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    New Art Rock

    Während Porcupine Tree sich neulich an einem umstrittenen Spagat zwischen harten Riffs und melancholischen Stimmungen versuchen, wirkt die Welt von The Pineapple Thief auf "What we have sown" viel homogener und stimmiger. Und das bleibt für meine Begriffe selbst dann der Fall, wenn der melancholische ArtPop einigen aggressiven Passagen weichen muss, die allerdings nie so metallisch-extrem ausfallen wie bei Porcupine Tree.

    Selbst in den etwas härteren Momenten verraten die Arrangements viel Liebe zum Detail. Postrock, Alternative Rock und Elektronisches treffen hier auf akustische Gitarren, Mellotron und ein kleines Orchester mit Streichern und Klarinetten, introvertierte Stimmungen wechseln sich mit orchestralen Klangwelten ab, Melancholie geht eine gut nachvollziehbare Symbiose mit Aggression ein, neben sanftem Artpop erklingt etwas angeschrägter Progrock.

    Die äußerst gelungene CD schließt der mehrteilige Longtrack "What we have sown?" ab, der noch einmal das ganze Können und die Vielseitigkeit des Alleinherrschers Bruce Soord ausbreitet. Ob er alle Instrumente selbst eingespielt hat, lässt er offen, indem er auf dem Cover so gut wie keine Namen ausser seinem eigenen nennt. Er begreift sich wohl als Komponist, der von anonymen Begleitern unterstützt wird.
    Meine Produktempfehlungen
    • Magnolia Magnolia (CD)
    Magnolia Magnolia (CD)
    04.03.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Alles wie gehabt

    Auch diesmal bietet das Album der Diebe herrlich melancholischen Alternative Rock mit feinen Arrangements und eher atmosphärischem Progrock-Touch. Das liegt nicht zuletzt an der Nutzung von Instrumenten wie der Hammond-Orgel oder dem Melotron. Wer dies schon immer mochte, kann auch hier wieder bedenkenlos zulangen – wem das schon immer zu viel Alternative Rock war, wird auch mit „Magnolia“ nicht glücklich werden. Für mich: New Artrock at it's Best (oder ist das gar moderner Neoprog?).
    Meine Produktempfehlungen
    • 10 Stories Down 10 Stories Down (CD)
    Restriction Archive
    Restriction (CD)
    02.03.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Weniger überzeugend

    Schlecht ist das alles nicht, aber ich habe das Gefühl, als könnten Archive Alben dieser Machart problemlos am laufenden Band produzieren. „Restriction“ erreicht nicht die Perfektion von „Controlling Crowds“ und nicht die künstlerische Höhe von „Axiom“. Wem aber „With us until you're dead“ gefallen hat und wer diese Mischung aus Alternative Rock und schwebenden, elektronischen Sounds mit gut groovenden Rhythmen einfach liebt, freut sich über ein weiteres Album in dieser Richtung. Im Gesamtwerk von Archive ist es aber eher gewöhnlich und ein Schritt zurück zu soliden Klängen.
    10 Stories Down 10 Stories Down (CD)
    02.03.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Auf neuen Wegen

    Man hätte es eigentlich schon beim Vorgängeralbum ahnen können. Bislang musste ja immer der Vergleich mit Porcupine Tree herhalten. Aber mit 10 Stories Down positionieren sich Pineapple Thief musikalisch zwischen Bands wie Radiohead, Coldplay, Wilco und auch modernen R.E.M. Ein paar psychedelisch-spacige Klänge wie man es bislang von Pineapple Thief gewohnt war, sind schon noch dabei, aber die hat ja heutzutage u.a. jede der genannten Bands in ihrem Repertoire.
    Transitions Transitions (CD)
    28.01.2015
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Gutes neues Album

    Vermisste man im letzten Album der schwedischen 2-Mann-Band doch bis auf wenige Ausnahmen die Melodien, die ihre Rockmusik bisher ausgezeichnet hatte, so kehren sie nun genau zu diesen kräftigen Gitarrenriffs, dem brachialen Schlagzeug zurück und haben die ausgezeichnete Melodien mitgenommen.
    Und sie sind nicht mehr zu zweit: In diversen Songs kommt diese schöne Instrument mit den schwarzen und weißen Tasten zum Einsatz, sparsam, aber gezielt und wirkungsvoll.
    The Endless River (Digibook) Pink Floyd
    The Endless River (Digibook) (CD)
    28.01.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Wirklich schlecht ist eigentlich nur das Cover

    Mir fällt es sehr schwer ein solches Album – kann man es überhaupt als Album bezeichnen? – zu bewerten. Für eine einigermaßen angemessene, objektive Bewertung steckt doch in dieser Musik zuviel Bandgeschichte und vor allem zuviel persönliche Bindung des Hörers zu dieser Band. Zwar begann meine Pink-Floyd-Geschichte, da ich doch eher zu den Jünglingen unter den Floyd-Jüngern gehöre, erst vor etwa 12 Jahren mit „Careful with that axe, Eugene“ – aber auch das kann prägen. Dennoch, ich will es versuchen, da mich The Endless River doch die letzten Tage zu sehr beschäftigt hat, denn eines Vorweg: Nein, bei aller Skepsis vorab, schlecht ist das wahrlich nicht!

    Ich denke, man muss The Endless River unter den Bedingungen bewerten, unter denen es entstanden ist. Und das Album ist eben alles andere als ein herkömmliches Album mit von vornherein durchdachten Kompositionen – das schließt die Entstehung aus Schnipseln früherer Sessions aus. Daher in diesen 53 Minuten Pink Floyd nach besonderer Innovation, nach Kreativität und Virtuosität in den einzelnen Stücken zu suchen, wäre hier, meines Erachtens, unangemessen. Was hier stattdessen zählt, ist die Montage, die Anordnung der Schnipsel, die Überleitungen, kurzum die Komposition aus bereits vorhandenen Teilkompositionen. Und die scheint mir recht gelungen in Anbetracht dessen, was The Endless River sein möchte: ein Rückblick und Abschied.

    Man hat sich bezüglich der Montage dazu entschieden, aus all dem Material vier zusammenhängende Songs zu basteln. Und die versuchen, ich finde das ist klar zu hören, in sich Spannung aufzubauen, seicht anzufangen, sich aufzubauen und wieder seicht ein Ende zu finden. Natürlich funktioniert das nicht so gut wie bei „Shine on you crazy diamond“ oder „Echoes“, wer hat denn auch solche Gewalten auf diesem Album erwartet? Aber immerhin hat man die Möglichkeiten, die blieben, gut genutzt. So ist es z.B. sehr gelungen, dass man die musikalische Idee von „Allons-Y“ zweimal aufgreift und dazwischen – das wohl schönste Andenken an Richard Wright – den Orgelchoral „Autumn '68“ schiebt. Es fügt sich wunderbar zusammen, lässt die Idee von „Allons-Y“ nicht langweilig werden und bildet im Zusammenhang mit den anderen Teilen des dritten Songs ein für mich logisches Zentrum. Auch der aus „Sum“, „Skins“, „Unsung“ und „Anisina“ bestehende zweite Teil des Albums wirkt im Zusammenhang sehr gut: Die an die späten 60er und frühen 70er erinnernden Titel „Sum“ und „Skins“ bauen Spannungen auf, „Unsung“, alleinstehend eher belanglos, leitet hier aber gekonnt auf die Auflösung wirklicher aller Dissonanzen, „Anisina“, hin. Zugegeben, „Anisina“ ist wirklich sehr kitschig und Kitsch hat man, so ich gelesen habe, auch gerne schon The Endless River vorgeworfen. Aber Kitsch muss ja nicht immer schlecht sein und an rechter Stelle eingesetzt schon gar nicht. Ist es nicht gerade die geheime Freude eines jeden Progfans, die kitschigen Passagen der Longtracks – und davon gibt es unzählige – zu genießen? Auch das The Endless River abschließende „Louder Than Words“ ist auf seine spezifische Division Bell-Art kitschig. Aber als Ende dieses Albums und, man darf es nicht vergessen, irgendwie auch als Ende einer Bandgeschichte, kann der Song sogar sehr gut gefallen. So scheint es mir gar so, als ob The Endless River analog zur musikalischen Laufbahn Pink Floyds, eine Entwicklung hin zum soliden und letztendlich gar nicht so schlechten Popsong nachvollziehen möchte – doch das ist vielleicht zuviel der Interpretation.

    Natürlich kann man den alten Herrschaften vorwerfen, sie hätten aus diesen zahlreichen Fetzen von Ideen noch gute, in sich geschlossene Songs basteln können. Aber dazu hätte es vermutlich unzählige Gastmusiker gebraucht, die letztendlich nicht mehr viel vom Ursprung dieser Aufnahmen stehen gelassen hätten: Wirklich Pink Floyd wäre das wohl nicht mehr gewesen. Insofern ist es ehrlicher, ein Montagewerk zu produzieren und Pink Floyd Pink Floyd bleiben zu lassen. Aber musste man es dann groß als Album ankündigen und auf den Markt bringen? Ja, das ist eine gute und berechtigte Frage. Doch so wie es jetzt erschienen ist, als Mosaik einst halbfertiger b-Seiten, ist es doch besser als eine lieblose, vielleicht zum Vergessen verurteilte „Reste-CD“, als Bonus angehängt an irgendeine Box. Und für die Jünglinge unter den Floyd-Freunden, wie ich es einer bin, ist es doch jetzt ein schönes Erlebnis, die Veröffentlichung eines neuen Pink-Floyd-Albums mitzuerleben (und damit den väterlichen Jugendgeschichten, „ich habe es damals noch selbst miterlebt, als Atom Heart Mother erstmals in den Plattenläden stand“, etwas an Kraft zu nehmen).
    Meine Produktempfehlungen
    • Second Nature Flying Colors
      Second Nature (CD)
    Pale Communion Opeth
    Pale Communion (CD)
    28.01.2015
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Besser als Heritage

    Ein neues Opeth-Album... das ist fast schon ein positiver Aufreger wie früher, wenn eine der 'klassischen' Bands neues Material angekündigt hat. Nun gut, in gewisser Weise sind Opeth ja auch selbst schon Klassiker. Seit „Heritage“ ist die Fangemeinde zusätzlich noch ebenso aufgewühlt wie gespalten, weil Opeth eine doch recht radikale musikalische Neuausrichtung durchlaufen haben. Opeth heißt allerdings ganz wesentlich Mikael Åkerfeldt und dessen musikalischen Interessen haben sich eben gewandelt, Fan-Schelte hin oder her.

    Ich bin ja ein bekennender Retro-Prog-Fan (siehe Steven Wilson), so dass ich auf „Heritage“ mehr als gespannt war. Leider war das Album für mich dann eher eine kleine Enttäuschung, neben vielen spannenden Momenten blieb das Gefühl zurück eher unfertigen Songskizzen zu lauschen. Stücke, die sich nicht so recht entfalten wollen. Das erzeugte ein mulmiges Gefühl in der Erwartung von „Pale Communion“.

    Mit „Pale Communion“ führt Mikael Åkerfeldt wenig überraschend die bei „Heritage“ eingeschlagene Linie fort. Aber wie! „Pale Communion“ präsentiert sich als ein perfektes Retro-Prog-Album mit gelungenen Arrangements, tradionellen Sounds (aber im modernen Produktionsgewand, also keineswegs nur schal altertümelnd), griffigen Melodien, interessanten Instrumentalpassagen (neben den Gitarristen beeindruckt vor allem Keyboarder Joakim Svalberg mit stilsicheren Klängen und variablem Spiel), druckvollem Spiel und wirklich hervorragendem Gesang (und natürlich völliger Abwesenheit von Growls). Sanfte Portionen von Hardrock, die organisch geschickt eingewoben sind (und nur einmal – in „Cusp of Eternity“ - deutlich in den Vordergund gestellt sind) sorgen dafür, dass „Pale Communion“ deutlich griffiger und kraftvoller daherkommt als seinerzeit „Heritage“.

    Bei aller Geschlossenheit und mehr Stringenz ist „Pale Communion“ aber sicherlich nicht eindimensional oder gar langweilig, ganz im Gegenteil. Die Kompositionen offenbaren auch nach mehreren Durchläufen neue Details, die man zuerst nicht wahrgenommen hat. Das Mikael Åkerfeldt und Steven Wilson musikalische Brüder im Geiste sind, ist nichts Neues mehr. Ich vermeine daher einen deutlichen Einfluss von „The Raven That Refused To Sing“ auf „Pale Communion“ zu verspüren. Melodieführung und Arrangements von Stücken wie „Moon Above, Sun Below“ oder „Elysian Woes“ klingen stark nach Wilsons Handschrift und wären vermutlich mit anderem Gesang auch als Stücke aus seinem Repertoire durchgegangen.

    Daneben hat „Pale Communion“ aber auch jazzig-abgefahrenes wie das witzige Instrumental „Goblin“ im Angebot. Oder ein Stück wie „River“ bei dem mindestens Einstieg starke Erinnerungen an Crosby, Stills & Nash weckt, bevor es in veritablen Italo-Hard-Progger umschwenkt. Auch wenn gelegentlich die Streicher-Arrangements für wohlige Dramatik sorgen, bleibt der Einsatz des Orchesters (auf dem im Vorderfeld doch groß herumgeritten wurde) etwas blass. Nichts, was nicht auch ein Mellotron hinbekommen hätte (von dessen Klängen sich aber auch noch so genug wiederfindet).

    So bewegen sich Opeth und Mikael Åkerfeldt diesmal voller Selbstvertrauen und Stilsicherheit deutlich präsenter zwischen Retro-Hardrock, Anleihen an den klassischen Progressive Rock der 70er und verspieltem Art-Rock in einem zeitgemäßen Klanggewand. Retroprog-Combos gibt es natürlich viele und Opeth erfinden natürlich nichts neu, aber die außergewöhnliche Qualität von Musikern und letztlich auch von Åkerfeldts Kompositionen machen „Pale Communion“ schon besonders. Möglicherweise wäre Mikael Åkerfeldt allerdings gut beraten gewesen schon bei „Heritage“ einen neuen Bandnamen zu wählen.
    Journey To The Centre Of The Earth Journey To The Centre Of The Earth (CD)
    03.11.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    4 von 5

    Kult

    Die ursprüngliche Fassung war ja eine Liveaufnahme, eine Studiofassung ist mangels Finanzen niemals zustandegekommen. Dann waren die Originalnoten verloren, fast 40 Jahre lang, als Wakeman sie, angekokelt und mit Wasserschäden, in einer Kiste wiederfand. Mit Hilfe von Guy Protheroe und Ann Manly rekonstruierte er die Orchesterfassung, er schrieb die beiden Titel zuende, die damals, halbfertig, gekürzt werden mussten, weil eine LP eben nur so lang ist, und ab ging's ins Studio, mit den alten Recken vom English Chamber Choir, wieder unter der Leitung Protheroes, und dem Orion Symphony Orchestra.

    Das Ergebnis? Nun Wakeman lässt sich nicht lumpen. Er versucht erst gar nicht, das Original klanglich zu modernisieren. Das Ganze ist eine Orgie in Minimoog, Mellotron, Rhodes und Clavinet, in Oooohs und Aaaaaahs und viel feinem Geigenfinish. Das Original ist Note für Note wiedererstanden, allenfalls hier und da ausgebaut durch ein paar Takte mehr für ein Solo oder für die Begleitung eines Rezitativs. Ashley Holt singt! Sogar das weiße Rauschen ist wieder zu hören. Herrlich! Fast vermisst man das Knistern im Vinyl angehörs dieser atavistischen Klänge...

    Die beiden neuen Songs, "Echoes" und "Quaternary Man" sind nicht spektakulär, fügen sich aber nahtlos in das Werk ein, so dass "Journey" sich nun, was die Laufzeit angeht, annähernd mit seinem Nachfolger "Return To The Centre Of The Earth" messen kann. Und so erstrahlt der alte Klassiker nun endlich in all seinem trashigen, kitschigen, cheesigen, proggigen, kultigen und nun auch glasklaren Klang. Süffig, saftig, herrlig!
    Symphonia (Live At Gendarmenmarkt 2014) Symphonia (Live At Gendarmenmarkt 2014) (CD)
    20.10.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ein Klangerlebnis

    Es ist ja inzwischen schon normal das nach jeder Konzertreihe eine Live-Dokumentation von Schiller erscheint. Allerdings ist diese wirklich eine besondere Klangerfahrung. Selten das es heutzutage noch Produktionen gibt mit so einer Dynamik, die Klassiker wurden behutsam neu arrangiert und mit neuen Klangfarben erweitert. Ein Genuss!
    Meine Produktempfehlungen
    • Second Nature Flying Colors
      Second Nature (CD)
    Cover Version Steven Wilson
    Cover Version (CD)
    14.10.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    3 von 5

    Hat mich leider enttäuscht

    Die CD kommt nicht an die Qualitäten seiner anderen Veröffentlichungen ran. Kommt einem so vor als wäre sie wirklich nur so nebenbei entstanden (was ja auch so stimmt) - und der Funke springt leider nicht über.
    Meine Produktempfehlungen
    • Sanctuary (CD + DVD) Sanctuary (CD + DVD) (CD)
    Sounds That Can't Be Made (Special Edition) Sounds That Can't Be Made (Special Edition) (CD)
    14.10.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Marillion is back!

    Sounds that can't be made ist ein würdiger Nachfolger von Marbles geworden! Denn die Marbles nachfolgenden Alben haben mich leider ziemlich gelangweilt und ich hatte die Band eigentlich schon abgeschrieben. Was schade war, wie ich fand, denn gerade die Alben Anoraknophobia und Marbles hatten mich vor 10 Jahren zu einer Art Marillion-Fan mutieren lassen. Ich kannte die Band zwar schon seit Mitte der 80er, aber bin nie so richtig warm mit denen geworden, weder mit Fish noch mit Steve Hogarth. Was ich in den 90ern von der Band zu hören bekam erweckte annähernd die gleiche Wirkung auf mich wie die Alben, die Marbles folgen sollten.

    Der Grauschleier, der diese Alben bedeckte, wird auf „Gaza“ mit einem Donnerschlag weggeblasen. Selten klangen Marillion so heftig wie im ersten Teil des Longtracks. Dabei ist der Song stark von gegensätzlichen Klängen bestimmt: harte Riffs wechseln mit sphärischen Abschnitten, nahöstliche Rhythmik findet ihren Platz ebenso wie ein mit schrägen Trompetenklängen unterlegter Marsch. Die Teile gehen dabei nicht organisch ineinander über, sondern werden z.T. konfrontativ gegeneinander gesetzt. Was man durchaus im Einklang mit der textlichen Botschaft zum Nah-Ost-Konflikt sehen kann. Hogarth singt hier eindringlich aus der Perspektive eines palästinensichen Kindes aus dem Gaza-Streifen. Der Song hat mich von Anfang an gefesselt und verliert nichts von seiner Dynamik und seinem Reiz.

    Da haben es die übrigen Stücke der prall gefüllten Scheibe nicht immer leicht. Es gelingt der Band jedoch eine Gesamtatmosphäre zu erzeugen, die deutlich mehr Spannung verbreitet als auf den letzten Alben und zugleich klanglich ziemlich edel wirkt.

    Jedes Stück dieses überaus vielseitigen Albums hat seine nicht unerheblichen Stärken:

    Der Titelsong „Sounds that can't be made“ überzeugt mit seiner leicht elektronischen, beschwingten Atmosphäre. „Pour my Love“ ist mit seinem hochmelodiösen Folk-Pop kaum noch aus dem Kopf zu kriegen und hat meines Erachtens mehr Single-Qualität als das etwas gewöhnliche „Power“. „Montreal“ wirkt sehr elegisch und emotional mitreißend. „Lucky Man“ weist mit psychedelischem Bluesfeeling einige Reminiszenzen an die Floyd - nicht ELP! - der 70er Jahre auf. „Invisible Ink“ entfaltet einen ganz speziellen spielerischen Charme und erzeugt einigen dynamischen Druck. „The Sky above the Rain“ klingt hingegen ein wenig wie eine musikalische Schmonzette, ist aber dennoch reizvoll, da der Song auf seiner Gradwanderung doch nicht abstürzt, sondern sich zunehmend zu einem runden, gelungenen Abschluss mausert.

    Auch nach oftmaligem Durchhören bin ich überzeugt, dass Marillion diesmal wieder die Kurve gekriegt und ihr bestes Album seit Marbles eingespielt haben. Jedenfalls hat mich die alte Begeisterung wieder gepackt! Treue Fans dürfen sich über ein kleines Juwel freuen und Hörer, die Marillion in den letzten Jahren schon aufgegeben hatten oder noch gar nicht kennen, sollten sich unbedingt ein paar Hördurchgänge gönnen, denn hier gibt es wieder was zu entdecken.
    Meine Produktempfehlungen
    • Sanctuary (CD + DVD) Sanctuary (CD + DVD) (CD)
    Distant Satellites Distant Satellites (CD)
    14.10.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Vertraut und trotzdem ein Aufbruch in neue Welten

    'Distant Satellites' knüpft zunächst nahtlos an den Vorgänger 'Weather Systems' an, mit ähnlichen Harmonien, ähnlicher Stimmung, und einem Mehrteiler, der diesmal dreigeteilt ist. Auffallend ist jedoch schon im eröffnenden 'The Lost Song - Part 1', dass die Drums einen wichtigeren, treibenden Anteil an der Musik haben. Es gibt immer wieder viele ruhige Passagen, mit Streicherteppichen hinter verspielt-träumerischen Klaviermelodien, die sich um die weiche Stimme von Sängerin Lee Douglas schmeicheln, wie im zweiten Teil der 'Lost Song'-Trilogie, oder dem verzaubernden 'Ariel'. Der erste Teil des Albums hat wenig Überraschendes zu bieten, der Weg, den die Band mit den vorangegangenen Alben eingeschlagen hat, wird weiterverfolgt. Melancholische Melodien und drängende Gitarren vermischen sich zu eingängigen und energiegeladenen Songs voller Schmerz und Sehnsucht, aber auch Zuversicht. Immer mehr Dur-Akkorde streuen sich in die fast schon poppigen Balladen ein, und das Arragement aus Streichern, Klavier, Gitarren und den drei sich perfekt in dieses Klangbett einfügenden Gesangsstimmen bringen Anathema auf diesem Album nahezu zur Perfektion.

    Man findet also viel Altbekanntes auf diesem Album, was aber auf einem solchen Qualitätslevel nicht als Negativ empfunden wird. Es gibt aber auch einiges Neues. Computergestützte Drums kannte man bisher nicht von Anathema, zusammen mit der treibenden Gitarre gibt es aber eine spannende Mischung in 'You Are Not Alone', dem kürzesten Song des Albums. Die elektronischen Spielereien setzen sich fort. 'Firelight' gibt mit atmosphärischen Orgelklängen den Opener für den Titelsong des Albums. Hier findet man groovige Computerdrums, Synthie-Klangwellen sowie Gesang und Piano mit sehr viel Hall, passend zum Titel des Songs. Und mit dem abschließenden 'Take Shelter' ist das Album, und mit ihm der Hörer, entgültig in der Schwerelosigkeit angekommen.

    Um beim Fazit im Bild zu bleiben: Anathema haben sich in den letzten Jahren aus den Tiefen düsterer Doom-Täler nicht nur an die Oberfläche melancholischen proglastigen Rocks gespielt, sondern sind bereits mit dem Vorgänger-Album 'Weather Systems' durch alle Schichten der Stratosphäre geschwebt, und haben nun mit dem Meisterwerk 'Distant Satellites' jegliche Umlaufbahn verlassen und gleiten nun neuen Klangwelten entgegen. Sie überschreiten Genre-Grenzen, entdecken neue Wege und bleiben sich dennoch treu und schaffen so ihren eigenen unvergleichlichen Sound. Ein großartiges Album von einer großartigen Band, die ich mich jetzt schon freue live sehen zu dürfen.
    Meine Produktempfehlungen
    • Wanted RPWL
      Wanted (CD)
    Wanted RPWL
    Wanted (CD)
    14.10.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Ihr bisheriges Meisterstück

    Beim Konzeptalbum „Wanted“ geht es um „die totale Befreiung des Geistes. “ (Presse-Info) Musikalisch wird das Thema mit großer musikalischer Freiheit umgesetzt. Eine „totale Befreiung“ vom gewohnten Bandsound gibt es gleichwohl nicht. RPWL – Fans dürfen also aufatmen. Aber sich auch auf ein – trotz des großen Themas – insgesamt recht leichtfüßiges Album - freuen.

    Dabei schwankt die in der Besetzung konstant gebliebene Band zwischen ihrem traditionellen Sound, der v.a. stark an die späten Pink Floyd angelehnt ist, und elektro-poppigen Einflüssen. RPWL sind auf Wanted keine Band, die – ähnlich wie seinerzeit Pink Floyd - retro klingen wollen, sondern zeitgemäß. Retro klingen sie nur, wenn sie es auch wirklich wollen, etwa wenn sie Anleihen in den Jahren 1967 (Misguided Thought) oder 1977 (Disbelief) nehmen.

    Das inhaltliche Konzept von Wanted ist ziemlich peppig angelegt: Die Band selbst ist Hauptakteur der Geschichte, in der es um eine bewusstseinserweiternde Droge „Veritas forte“ geht, die vom Ahnherren der Medizin, Hippokrates, ersonnen sei. Sie soll dazu dienen, aus der Scheinwelt, die die Menschen umgibt, in die Welt des wahren Seins vorzudringen. RPWL wollen nun der Menschheit diese Droge zugänglich machen und werden auf der Flucht vor Staat und Kirchen (!), die die Wahrheit fürchten, in den Untergrund gezwungen, wo sie weiter an ihren Plänen arbeiten...

    Oookay, bereits das Intro „Revelation“ überrascht mit einer Synthese aus elektronischen und RPWL-mäßigen Sounds unterschiedlicher Härtegrade, vermengt mit einer Soundcollage, die u.a. Gewehrschüsse und Teile eines katholischen Gottesdienstes enthält, um schließlich in das Stampfen von Stiefeln zu münden. Das ist ein ziemlich heftiger Einstieg, in dem aber gleich die relevanten musikalischen und inhaltlichen Elemente des Albums vorgestellt werden, quasi eine Art Ouvertüre.

    Manche Songs beginnen mit harten Gitarrenriffs, wandeln sich aber – spätestens im Refrain – in RPWL-typische Artpoprock-Songs. Hierbei wird wie bei dem stampfenden „Swords and Guns“ finstere Atmosphäre erzeugt, die von rasanten Synthiesoli und einschmeichelndem Gesang im Refrain durchbrochen wird. Oder „Disbelief“ mit seinen Hardrockriffs und seinem verzerrten Rap-Sprechgesang.

    Mit „Wanted“ und „Perfect Day“ sind auch zwei ungewöhnlich poppige Stücke auf dem Album enthalten. Der Titelsong mit seinem federnden Rhythmus verbreitet gleichwohl etwas geheimnisvolle Stimmung und mündet in einen ganz fetten Refrain zum „mitgröhlen“. Der Song hat echte Rock-Radio-Qualität, was keinesfalls abwertend zu verstehen ist. „Wanted“ ist einfach sehr gut gemachter Melodic Rock und als solcher ein weiteres Highlight des Albums. Insgesamt haben fast alle Songs gehobene Qualität und sollten den auch für neue Einflüsse offenen RPWL-Hörer begeistern können.

    Ein paar kritische Anmerkungen will ich gleichwohl nicht aussparen. „Misguided Thought“ ist der weichste Song des ganzen Albums, der zwar sehr angenehm, aber doch ziemlich überraschungsarm – abgesehen vom kurzen Instrumentalteil! - dahinfließt. An dieser Stelle des Albums zwischen den Krachern „Disbelief“ und „Perfect Day“ liefert er gleichwohl den nötigen ruhenden Pol. „Perfect Day“ ist im direkten Anschluss ein reiner, nahezu dancefloor-tauglicher Electropop-Hüpfer. Das kann man mögen, muss man aber nicht, zumal die Konstruktion des Stückes auch nicht allzu einfallsreich wirkt.

    Aber... ich will mich nicht über neue Ideen beklagen, deren Mangel RPWL sonst immer wieder angekreidet wird. Ich begrüße ausdrücklich die neuen elektronischen Einflüsse auf diesem Album. Sie bringen wirklich frischen Wind hinein. Leider überzeugen die Songs mich nicht durchweg. Dies gilt auch für das längste Stück des Albums „The Attack“. Es ist in seiner Grundidee in den ersten Minuten ein absolut zwingender Song, der nur leider nicht folgerichtig ausgebaut worden ist, sondern dessen Idee nach 4 Minuten aufgeben wird, um dann in gewohnte, etwas ermüdende Bahnen zu münden und schließlich irgendwie zu versanden. Mit dem hymnischen, zunächst auf akustischer Gitarre eingeleiteten „ A New Dawn“ findet dieses mutige Album schließlich noch einen grandiosen Abschluss.

    RPWL haben mit „Wanted“ etwas Neues gewagt. Trotz einiger Schwächen an wenigen Stellen gefällt mir die Konzeption des Albums ziemlich gut. Sicher, die Band ist poppiger geworden, aber sie ist auch härter geworden. Sie ist rockiger geworden, aber auch elektronischer. Und das eigentlich Erstaunliche ist, dass es gelingt, die unterschiedlichen Ansätze so unter einen Hut zu bringen, dass es insgesamt trotzdem rund wirkt, aber doch zugleich immer wieder überraschend. Und dass man von RPWL noch einmal überrascht wird, spricht für die Lebendigkeit der Band. Und RPWL bleiben trotzdem immer RPWL, was man spätestens in den Refrains hört...
    Meine Produktempfehlungen
    • Distant Satellites Distant Satellites (CD)
    Sanctuary (CD + DVD) Sanctuary (CD + DVD) (CD)
    14.10.2014
    Klang:
    5 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Mike Oldfield at its best!

    Hurra! Mike Oldfield ist wieder da! Ich meine richtig da! Kein Techno, keine Pop-Söngelchen, sondern er knüpft wieder an seine frühe Zeit an. Nur hat er sich seltsamerweise ein Pseudonym zugelegt und nennt sich jetzt Robert Reed.

    Na schön, angesichts der obigen Beschreibung ist das kein besonders gelungener Gag mehr. Robert Reed macht also auf seinem ersten Soloalbum Sanctuary die Musik, die der Prog-Liebhaber gerne heute noch von Mike Oldfield hören würde. Und er macht das perfekt. Nicht nur, dass man keine Sekunde zweifeln würde, wirklich den guten Mike zu hören, es gelingt ihm hier sozusagen, die Essenz der ersten drei Oldfield-Alben herauszudestillieren. Denn es waren nicht nur die Röhrenglocken, die hier inspiriert haben, sondern mindestens genau so sehr deren Nachfolger Hergest Ridge und Ommadawn. Eigentlich sogar mehr, wie ich finde.

    Immer wieder ertappt man sich beim Hören dabei, scheinbar einzelne Motive dieser Alben zu identifizieren. Aber bei genauerem Hören stellt man fest, dass nicht die Motive selbst sich hier finden, sondern lediglich deren Stil zitiert wird - bestimmte melodische Wendungen etwa, oder natürlich der unvergleichliche Sound speziell der elektrischen Gitarre (da sage noch einer, auf den Sound käme es nicht an - Musik besteht eben doch aus mehr als dem Einhalten formaler Konventionen). Selbst wenn man meint, doch einmal den Herrn Reed beim Kopieren erwischt zu haben - etwa gegen Ende des ersten Teils, wenn scheinbar das Chormotiv aus dem Anfang des zweiten Teils von Hergest Ridge verwendet wird - macht es eben doch eine andere Wendung als im Vorbild.

    Wie soll man das nun bewerten? Man könnte bekritteln, die Musik sei nicht eigenständig. Aber ist es nicht auch eine kreative Leistung (von der handwerklichen mal ganz abgesehen), Musik im Geiste der frühen Oldfield-Alben zu komponieren und einzuspielen, so perfekt, dass man durchweg glaubt, Oldfield selbst zu lauschen?

    Das Album kommt mit einer DVD mit verschiedenen Mixen sowie drei Promovideos, bei denen man Robert Reed in bis zu neunfacher Ausfertigung in Aktion sieht.
    Second Nature Flying Colors
    Second Nature (CD)
    14.10.2014
    Klang:
    4 von 5
    Musik:
    5 von 5

    Mehr Prog als beim Vorgänger - aber eine klare Empfehlung

    Um es vorweg zu sagen, mit dem neuen Album „Second Nature“ präsentieren sich „Flying Colors“ mehr als auf ihrem Debüt Album als eine Band im Sinne einer Einheit. Jeder Song wirkt in sich geschlossen. Zwei Longtracks, die durchaus dem Progressiv Rock zuzuordnen sind, befinden sich mit „Open Up Your Eyes“ und „Cosmic Symphony“ auf der CD. „Mask Machine“ popig rockig daher. „Bombs Away ist eine klasse Rocknummer. Mit „The Fury Of My Love“ und „Peaceful Habour“ befinden sich zwei wundervolle Balladen auf „Second Nature“. Wobei „Peaceful Habour“ ungemein fesselnd schön und mein absolutes Lieblingsstück auf dem Album ist. Besonders ergreifend wird der Song ab Minute 4:50, denn da setzten die McCrary Sisters mit ihrem hinreißenden Background Vocals ein. Beide unterstützen auch Neal Morse auf dessen Solo CD „Songs From November“. Zudem runden die zwei die eindrucksvolle „Cosmic Symphony“. Im mittleren Teil der Symphony greift Steve Morse dann besonders intensiv in die Saiten.
    Auf „Second Nature“ haben sich meinem Erachten nach absolute Könner ihres Faches zu einem herausragenden Werk und vielleicht zu einem der besten Rockalben des Jahres 2014 zusammengefunden. Es ist ein Sahnestück der Rockmusik! Ich hoffe „Second Nature“ findet viele Freunde, die ebensolche Freude an dieser tollen B A N D haben, wie ich.
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    • Kaleidoscope (Special Edition Mediabook) (2CD + DVD) Kaleidoscope (Special Edition Mediabook) (2CD + DVD) (CD)
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