Wie ein guter Wein; es braucht seine Zeit!
Die Messlatte des Vorgänger-Comebackalbums "Eyes of oblivion" war einfach zu hoch, als dass man hätte glauben können The Hellacopters würden knapp 3 Jahre später dieses Album mit der nächsten Scheibe in den Schatten stellen.
Auch fehlt auf dem Album der prägende Gitarrist und Gründungsmitglied Dregen, der aufgrund einer Handverletzung derzeit pausieren muss, sowohl studio- als auch livetechnisch. Wegen eher verhaltender Rezensionen und dem Cover, was an fürchterlichen 80er Glamrock erinnert, habe ich erst davon abgesehen mir die Platte zuzulegen, was ich glücklicherweise nach einiger Zeit wieder verworfen habe.
Ja, es fehlt die typisch rotzige, laute, provokante Rockkante oder kurzum fällt das Album schlichtweg poppiger aus. Nach einmaligem Hören ist nicht viel hängengeblieben. Nach einem zweiten und dritten Hörgang kristallisiert sich dann doch der ein oder andere hörenswerte Song heraus und mittlerweile gefällt mir das Album richtig gut. Der Opener "Token Apologies" ist für meinen Geschmack etwas zu seicht; der zweite Track bietet dafür eher Ohrwurmcharackter. Und ehe man sich versieht (oder verhört) hat man ein verdammt gutes (Hard)-Rockalbum, dass von mal zu mal besser klingt. Und genau hier liegt m. E. der Reiz des Ganzen: ein Album das einen nicht ad hoc umwirft, das sich jedoch lohnt es sich öfter anzuhören und sich dann doch noch zu einem Rockbrett entpuppt!