Missa "L'Homme Arme" (CD)

Missa "L'Homme Arme"

Mit Werken von: Ugis Praulins (geb. 1957)

Mitwirkende: Ars Antiqua Riga, Peteris Vaickovskis

CD

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

Bewertung:

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Künstler: Ars Antiqua Riga, Peteris Vaickovskis
Label: Skani, DDD, 2021
Bestellnummer: 11024269
Erscheinungstermin: 30.9.2022

Das altfranzösische Ritterlied "L'homme arme" (Der bewaffnete Mann) ist wahrscheinlich die am häufigsten zitierte Melodie in den Messen der Renaissancezeit. Peteris Vaickovskis, der künstlerische Leiter des Vokalensembles für Alte Musik Ars Antiqua Riga, wollte zusammen mit Ugis Praulins eine Verbindung herstellen, das musikalische Thema kommentieren und weiterführen und dabei die Reflexionen im Kontext der Gattung Messe beibehalten. Das ausgedehnte neue Werk, in dem die Tradition der Kirchenmusik in eine zeitgenössische Klangwelt eingebettet ist, umfasst Zwischenspiele, traditionelle Messesätze und Gesänge mit biblischen Texten, die mit Motiven aus dem Lied "L`homme armé" des anonymen Renaissance-Autors durchsetzt sind. Das Werk wird von Peter Vaickovsky wie folgt beschrieben: "Diese Musik ist sehr phantasievoll, jeder Hörer wird sich seine eigene Weihnachtsgeschichte in einem anderen Kontext ausdenken können, auch als die Mission des Mannes des Krieges (L'homme armè) und die große Botschaft des Friedens. Uģis Prauliņš' Musik handelt von Versöhnung, Vergebung, Nächstenliebe, Toleranz und Koexistenz."

Rezensionen

"Der 1957 in Riga geborene Uģis Prauliņš zählt neben Pēteris Vasks (*1946) zu den bekanntesten Gegenwartskomponisten Lettlands. Berühmt wurde Prauliņš vor allem für seine «Missa Rigensis», die 2003 im Dom zu Riga uraufgeführt wurde. «Mass and Interludes – L’Homme Armé», so der vollständige Album-Titel, erlebte 2020 die Premiere. Das Werk entstand als Ergebnis einer kreativen Symbiose zwischen Prauliņš und dem Dirigenten Pēteris Vaickovskis, der den Komponisten zunächst einlud, musikalische Kommentare (Zwischenspiele) zu Johannes Ockeghems (ca. 1414–1497) Messe «L'Homme Armé» zu schreiben. Die Zusammenarbeit bot Prauliņš die Gelegenheit, die Zwischenspiele zu einer Messe zu erweitern. Begleitet werden die fünf Sänger (Countertenor, zwei Tenöre, Bariton, Bass) von einer Orgel, zwei Sackbuts (eine Art mittelalterlicher Posaunen) und von elektronischen Instrumenten. Das jetzt beim lettischen Label Skani erschienene Album hinterlässt (bei mir) einen etwas zwiespältigen Eindruck. Zunächst das Positive: Die CD klingt fantastisch und die Musik erweckt den Anschein, als sei sie mit ihren Surround-Sounds und elektronischen Effekten auch genau für dieses Medium komponiert (das Werk so live auf die Bühne zu bringen, erfordert sicher große Anstrengungen). Die fünf Sänger von Ars Antiqua Riga agieren in jeder Hinsicht großartig, ihr ganzes Können zeigen sie aber fast noch mehr in den leiseren A-cappella-Partien des Werks wie etwa im Agnus Dei als in den lauteren und von Instrumenten begleiteten Passagen. Will sagen: Für die Ohren ist dieses Album das reinste Fest, zumal die Musik mit so ziemlich allen Wassern gewaschen ist, die die Musikgeschichte – von der Renaissance bis heute – aufzubieten hat. Im Verbund mit dem gewaltigen Anspruch, den das Werk im Windschatten Ockeghems stellt, durchweht seinen Eklektizismus in meinen Ohren allerdings ein Hauch von Kunstgewerbe. Sicher meint Prauliņš es ernst, wenn er im Geleitwort zum Booklet davon spricht, dass uns Menschen die Wahl gegeben ist «zwischen Gut und Böse, Leben und Tod, Weiß und Schwarz, Liebe und Hass». Ob die Musik das allerdings einlöst, darf mit einem Fragezeichen versehen werden." (Chorzeit, Burkhard Schäfer)