4 von 5
Klarinetter
02. Oktober 2015
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
4,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Eine neue Generation Klarinettisten macht von sich reden ...
... und sie ist es wert, gehört zu werden!
Zwar sind die Altmeister noch aktiv, Sabine Meyer sowieso, selbst Karl Leister, und auch von dem zu Lebzeiten unermüdlichen Dieter Klöcker findet sich immer noch Neues auf dem Plattenmarkt.
Aber nun drängen die Jungen nach vorne. Ganz dem professionell-klarinettistischen Zeitgeist entsprechend kommen sie aus Wien, mit Wiener Klarinetten und Wiener Klangideal. Das wurde auch Zeit! Nach seinem jüngeren Bruder Andreas und Daniel Ottensamer.
Anscheinend geht es wohl doch nicht, seine Eintrittskarte in die Welt der Discografie ohne Mozarts KV 622 zu lösen. Doch diesem unübertrefflichen Klassiker stellt Daniel Ottensamer einige nicht minder hörenswerte Preziosen zur Seite. Dass er sich mit dem Mozarteum Orchester vorzüglich auf die Wiener Spielweise versteht, versteht sich von selbst, und überrascht daher nicht. Allerdings überrascht dann doch, dass der Solist sich insgesamt etwas mehr als notwendig zurücknimmt. Gerne hätte man hie und da mehr vom solistischen Virtuosen gespürt. Aber vielleicht ist der junge Herr Ottensamer dazu dann doch zu sehr "Wiener Philharmoniker".
Gleichwohl: Klangschön, intonationssicher, gesanglich, mutig, technisch-raffiniert und individuell - wie es sich gehört. Und wie es sich für ein Debüt auch gehört: Man merkt, da wäre noch etwas Potenzial zu erschließen, und spürt, das kommt noch!