5 von 5
Anonym
02. Mai 2015
Gesamteindruck:
4,0 von 5
Künstlerische Qualität:
4,0 von 5
Repertoirewert:
5,0 von 5
Genial und doch...
Die Siebte im Jugendstilsaal in Wiesbaden ist eine Offenbarung. Die Orchesterleistung weltklasse. Die Achte fand ihre Aufführung im Großen Saal der Alten Oper In Frankfurt am Main - und nicht im Kloster Eberbach, wie irrtümlich auf der DVD veröffentlicht. Ein unnötiges Ärgernis, dass allzu häufig in Begleitheftchen auch anderer Musiklabel zu finden ist. Die Leistung der Chöre und des Orchesters sind nicht mehr zu übertreffen. Die Orgel kommt auf der Auffnahme perfekt durch und vermittelt dem Werk eine ganz besondere Atmosphäre - auf den meisten vergleichbaren Veröffentlichungen nicht annähernd so lebendig. Die Solisten sind weltklasse - vor allem die 5 Damen!!! Die Interpretation von Järvi ist halt Järvi. An Weiten grandios, fehlt ihm an den ganz besonders misteriösen Stellen einfach das Herz. Wie kann man nur die Mandoline ins hinterste Eck des Orchesters verbannen. Dieser bezaubernde Moment in dem großartigen Werk geht völlig unter. Leider fehlt Järvi am Ende auch der Atem, um dieses einzigartige, fragile Werk, das alles andere als eine "Riesenschwarte" ist, zu einem kollossalen Finale zu bringen. Der Schluss wird "runterdirigiert". Die letzten highlights, die Mahler dem Werk beschienen hat, die Paukenschläge, der Tamtam-schlag und die drei letzten Gongschläge mit den Fanfaren des Fernorchesters, all diesem fehlt am Ende das Herz und das Gefühl des klingenden Universums.