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gemi:re
Top 25 Rezensent
31. August 2020
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Rattle's krönender Abschluss seiner B-Phil Ära
Nach seinem folgenreichen Debut mit Mahlers 6ter im Nov.1987 in der Berliner Philharmonie, erfolgte am 20ten Juno 2018 ebendort Sir Simon Rattles Abschiedskonzert von und mit den B-Phil und eben dieser 6ten Mahler-Sinfonie.
Nicht nur ein Ereignis als 'finales Konzert', sondern, wie angekündigt, Anfang und Ende mit Mahler und seines überaus erfolgreichen und komplexen Wirkungskreises von 16 Jahren in Berlin.
Die Berliner Rattle-Ära, und es war eine überaus bemerkenswert diversitär-repertoirereiche, wurde somit beendet - und wie!
Wer das live-Konzert und die Aufnahme der D-Concert-Hall erlebt hat, in digital-DTS-neo, der kennt die klanglichen und die primär musikalischen Qualitäten der Darbietung - es war ein nur selten so lebendig und engagiert-gespieltes Mahler-Ereignis.
Wie Barbirolli schon lange zuvor, Abbado vor und letztlich auch Petrenko nach ihm, hat Sir Simon das berühmte Alma- 'Andante moderato' sinnvollerweise als 2ten Satz in der sinfonischen Abfolge platziert, so wie Mahler es wohl im internen Kontext verstand.
Und Rattle gelang eine bemerkenswert flexible wie tempo-konzise, detailreich-artikulierte wie auch opulent klangvoll intensive Interpretation mit den vertrauten Berlinern und deren erstrangig hervorragenden Solisten, die, allesamt so hinreissend wach aufspielend, allemal nie und überhaupt jeglichen Vergleich zu scheuen brauchen.
Musikalisch ein grosser Abend und ein grosses Mahler-Rattle-B-Phil-Dokument, auch klanglich superb, das sich jedoch nur über adäquate Abhörgeräte so fulminant-prägnant reproduzieren lässt.