1 von 5
griba
15. Juli 2016
Gesamteindruck:
1,0 von 5
Künstlerische Qualität:
1,0 von 5
Repertoirewert:
1,0 von 5
Musikalisches Fasstfood mit Egomanie gewürzt
Die üblichen Irrwege der CD-Klassik-Industrie bekommt man hier zu hören. Nicht mehr, aber auch nicht weniger als einen Nigel Kennedy der Orgel, egomanische Selbstdarstellung, Marketing und Crossover ohne Ende. Fürwahr ein interessantes Instrument, dieses Hybrid aus Synthesizer-Keyborad-Elektroorgel. Nein Kompromisse muss man hier keine eingehen, aber nur weil man auf einem Instrument spielt welches mit einer Orgel eigentlich nichts zu tun hat, so wenig wie eine Fleischbrühe aus der Dose mit einer echten Fleischbrühe zu tun hat. Herr Carpenter spielt so glamourös und brillant wie er optisch daherkommt, technisch perfekt, beherrscht alle Noten und Register seiner orgelartigen Wundermaschine. Das war es aber dann auch schon. Er erreicht bei weitem nicht die Klangpracht und den Ausdruck denn man mit seiner vorhandenen Spieltechnik erreichen könnte, wenn er auf Instrumenten spielen würde, die den Werken entsprechen. Seine Bearbeitungen von Bachwerken sind schlichtweg uninteressant. Echte Bach- und echte Orgelfans werden hier nicht ins Schwärmen kommen, den diese kennen die Klangpracht die z. Bsp. eine Orgel der Bachzeit haben kann, vor allem wenn man sich auch um Dinge wie Stimmton und Temperierung, Agogig, barocke Klangrede, musikalische Rhetorik kümmert.
Eine Aufnahme die für den nichtsahnenden Massengeschmack gerade noch gut sein kann, für den musikalischen Gourmet allerdings nicht anzuraten. Wer Ohren hat der höre.