4 von 5
gemi:re
Top 25 Rezensent
04. April 2016
Gesamteindruck:
5,0 von 5
Künstlerische Qualität:
5,0 von 5
Repertoirewert:
3,0 von 5
Spätes Mozartglück mit Abbado und Argerich
Abbados letzte Luzerner Konzerte mit Argerich und seinem Mozartorchester erlangen hier in posthumer Veröffentlichung einen
Status vom Abgesang des Dirigenten und seinen musikalisch letzten Worten. Wie auch immer, mit Argerich als Solistin und lebenslanger musikalischer Partnerin sind immerhin zwei Mozartkonzerte, hinlänglich bekannt, mitgeschnitten worden, die zumindest
nicht routiniert aufgegeführt, sondern musikalisch und gesangvoll stimmig und durchaus gestaltet klingen, im orchestralen schwebend-transparent, solistisch etwas uneben, stilistisch unsicher. Argerich wie auch Abbado waren nie genuine Mozartplayer,
und man merkt dies auch diesen Konzerten, so schön sie musiziert sind und klingen, auch an, das Mozarts Klang nicht ganz der
ihre ist.
Wenn man als Vergleich nur die div. Aufnahmen Guldas nimmt, dessen C-Dur Kadenz hier gespielt wird, oder die makellos
fast zu schönen Konzerte Perahias, spürt man, das die beiden unterschiedlichen Pianisten jeweils Mozart näher sind.
Allerdings, als letztes gemeinsames Konzertvermächtnis der beiden grossen Musiker Abbado und Argerich ein klangschönes und
ebenso respektables Mozartalbum.